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«r. 1S1. KAofzehnter Jahrgang. iSok- lor l) von dkl >nd tzltttkt NN erdnut imc, deren etz Mittel der Eisen- cr mit ihr >, daß sie >s längere ' gungSver- 8 und Süd. '»»ncmdtt. Iadr nach len Länge « igungsver- k c ruiniclS >00 Ttzle. ^ )eu ViaM »v r»r»i»- «rr «in»i »VI» Itv- dvi»tte» vi» attvv Zvrlivt»« rzinsung eicht, Pa» o daß die ung voll- rzinsung Summe, ! tiuw von >nd sötte« om vor- nkfirmen. auSit- !>ctic» lislin >t. Mldar von zcbn .n Lumme u> nact' dem >e die Sud len nach de >ten Priori, t ?UgczabItcn / iS incl. tti. » legen )!ab » Summen tnnertmid gcstattci. ^ c. ersolgt, !crm ine in li erfolgen Juli e. an Vintcricgie dnung und welcher die t sind. Lei liguiig vvr- i derselben ist dieselbe «s. iencr Neide, l chc zu ya vcicher sich ne gelegen, salkenstraße er. - der Fische »arnsack >c. <> Ngr. die estungen. a„k. eFrschrdit: «glich früh 7 Uhr Zuferatr »eichen angenommen: »iaAhrndöv.Sonn. lag» bi, Mittag» » Uhr: Marlenftra»« IS. <lnt«ig in dies vlatte Gaten eine ersolgretcha Verbreitung Luslage: 19,000 SlOnplare. Arettag, »yt M IM Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr.) Mitredacteur: Theodor Drobisch. —.. —— >—. ^ . ->» Druck und Mgenthum der Herausgeber: lkpslft ^ Neichardt. — Verantwortlicher Rebacteur: 9ÄMS Ntllhikrdt Fkon-,mr1it: Vierteljährlich 20 Ngr. bei aaentgeldticherül«.- frrnng tu'» Haie«. Durch die ASnigl Post Vierteljahre SB/^digr. Giuzeiue Nunimern l Agr. Vnseralenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. ... Unter „Tiugesaudt" dt« Zeile L Ngr. Dresden, den 10. Juni. — Der Vorsitzende des, für die administrative Leitung der Heilanstalt für arme Augenkranle in Leipzig bestehenden Vereins, Apellationsrath a. D. I)r. Theodor Wilhelmi, hat das Ritterkreuz vom Verdienstorden erhalten. — In die hiesige k. rufs Gesandtschaft ist seit Kurzem ein Herr von Murawioff als Attachä eingetretcn. Sein Vor gäriger, Herr von Ogareff ist von hier nach Florenz versetzt worden. — In den nächsten Tagen wird die bisher hier verblie bene Gemahlin des von Dresden nach Brüssel versetzten kais. rufs. Gesandten, Grafen Bludosf, unsere Stadt ebenfalls ver lassen und sich nach Brüssel zu ihrem Gemahl begeben. — Die Einstellung der in diesem Jahre ausgehobenen Recruten ersolgt bei der Eavallcrie, reitenden Artillerie und dem Train Bataillon Mitte Oktober, bei den Fiißtruppcn am 15. December. Die Entlassung der Reserven soll nach Been digung der Hcrbstübungen, spätestens am 15. September erfolgen. Von da ab bis zu obigen EinstcllungStcrminen tritt gegen die Etatsstärkc eine Ncduction von 40—50 Mann per Eompagnie, Schwadron und Batterie ein, was für die ganze BundeSarinee eine Ersparniß von mehreren Millionen bewirlt. — Pfingstbrief III. Auf dem Marktplatze zu Stadt Kehlen unter der Veranda des Gasthofs zur „Sächsischen Schweiz" sitze ich mitten unter vielen norddeutschen Bundes brüdern von der Spree nnd schaue dem regen Verkehre des heutigen 3. Pfingsttages zu. Eü fehlte auch an den zwei Feiertagen trotz des unfreundlichen Wetters nicht an Fremden, »ber heule scheinen sich die bemittelteren Klassen ein Rendez vous geben zu wollen, deshalb haben heute die Pserdebesitzer und Führer ihren guten Tag. Das freundliche Städtchen ist nach jedem ankommenden Dampfzuge oder Schiffe äußerst belebt; nicht wenige Passanten sehen sich das mitten auf dem Markte stehende Haus an, dessen Fenster aber beim Hellen Tageslichte fest geschlossen sind; denn es ist nicht das NathhauS, sondern das Brauhaus. Vielleicht ist diese öffentliche Lage des Brau hauses, vielleicht das Wasser die Ursache, daß das Wehlener Weißlüer ganz vorzüglich ist und nicht selten als Bodcnbacher getrunken wird, was den sieben brauberechtigten Bürgern ganz recht sein kann. — Auch Wehlen hat nicht blos seine kleinen, sondern auch seine großen Leute, ja cs fehlt auch nicht an einigen „Strousberg's" on ininiuturo, d. h. an Solchen, die durch Fleiß, Glück und Geschick sich zu einer Ausnahmestellung emporgeschwnngcn haben. Was aber Wehlen nicht hat, das ist eine Telegraphenstation und man muß erst einen reitenden oder schwimmenden Boten nach Pirna schicken, um ein Tele gramm zu befördern. Und doch giebt eü in Pötzschau, gerad rüber von Wehlen, einen Apparat für Diensttelcgramme und es wäre dem regen Verkehre in Wehlen die dircete Tclcgra phenbeförderung wohl zu gönnen, eben so auch eine Weiche an der Eisenbahnstation Pötzschau und somit ein direkter Güter verkehr. So mußten z. B. im letzten Winter die Branniohlen unter vielen Umständen aus K-»ugstein geholt werden, obgleich täglich mehrere hundert Koblenlowrics an der Stadt vorüber fuhren. In diesen beiden Wünschen gipfeln sich jetzt die com munalen Desiderien der Stadt Wehlen, denn obgleich man hier den einzigen Arzt seit Jahren znm Bürgermeister gewählt hat, damit er die Allgemeinheit eben so glücklich knrire, wie die Individuen, — bis nach Dresden scheint sein Arm nicht zu reichen »nd ein Ctädtlein, welches ans ErsparungSgründcn nach der Landgemeindcordnung regiert wird und wo cs nur „Rach Männer", keine „Stadträthe" giebt, scheint man in manchen Regionen nicht immer für voll anzrisehcn. Aber die Wehlener haben z. B. mehr Elbschisffahrt, als Pirna, Königstein oder Schandau. Nur haben sie kein apartes Gefängnis; und als neulich ein langsingernder Wanderbursche erwischt worden war, wurde er zu seinem Erstaunen zur Rachtcampagne iir's — Spritzenhaus gesteckt. — Schon haben sich mehrere fremde Gäste hier niedergelassen, unter ihnen der rühmlichst bekannte Gcnrc- nraler Oskar PIctzsch aus Berlin. Zur bleibenden Niederlassung und zum Anbaue von Familienhänsern eignen sich aber eine Anzahl der Eommun gehörige, in bester Lage der Stadt befind liche, sehr billige Bauplätze, — im Rücken die Berglehne, in der Front das romantische Elbthal, znm vm-ß-vw die impo hinten Bärenstcine, welche letzteren übrigens viel mehr besucht zu werden verdienen, als cs bis jetzt geschieht. Denn sie ge hören zu den pittoreskesten Punkten der sächsischen Schwei; und sind an den jetzigen langen Connncrlagen zu einer Rach Mittagspartie von Dresden ans ganz geeignet; und von der Eisenbahnstation Pötzschau ans erreicht man den großen Bären stein bequem in einer tleinen Stunde, findet dort freundliche Wirthslcute und eine prachtvolle Aussicht nnd kann zur Ab wechslung am Abend den Rückweg über Struppen nach Pirna nehmen. — Wie ivir hören, sollen in diesem Jahre die Hebungen der Artillerie im Scharfschießen in der Zeit vom lei. Juli bis mit 20. August auf dem Artillerieexerzierplatze beim „letzten Heller" stattsinden und zrvar in zwei getrennten Abtheilungen. An der ersten Abtheilung werden die 1. und 3. Feldartillerie- Abtheilung und die 1. und 2. Festungüartillerie-Compagnie, an der zweiten Abtheilung die 2., 4. und reitende Feldartillerie- Abtheilung und die 3. und 4. Festungsartillerie-Compagme Theil nehmen. Am Schlüsse dieser Uebungen findet, wie all jährlich, das sogenannte Herrenmanöver, eine Revue und Schieß- produktion vor Sr. Majestät den, König statt. Die jetzt aus wärt« und zwar in Freiberg, Nadebcrg und Geithain garniso- nircnden (2., 4. und reitende) Abtheilungen der Feldartillerie werden zu diesen Uebungen CcnrtonnementS in Neudorf, Pie schen, Kaditz, Reichenberg, Eisenberg u. s. w. beziehen. — Ein Arbeiter, der vorgestern in einem, in hiesiger Neustadt gelegenen Destillationsgeschäste des Guten etwas zu viel gethcm haben mochte, verließ schwankend jenes Local und steuerte in den wunderlichsten Curvenlinien den, Palaisplatze zu. Hier angekommen, mochte er jedoch nicht mehr wissen, wohin er seine Schritte lenken sollte und ließ sich in Folge dessen auf der Erde nieder. Bald hatte sich, wie bei derartigen Vorfällen immer, ein zahlreiches, schaulustiges Publikum um den Grauen versammelt, wodurch eine in der Nähe wohnende Familie aufmerksam wurde, und in der Meinung, eü sei eine Person aus Schwäche umgesunken, zu deren Stärkung etwas Butterbrot» und Wein hinabsendete. Die Gabe, und besonders der Wein, wurde denn auch von dem Arbeiter dankbar ange nommen und zur Belustigung der Umstehenden sofort vertilgt. Ein hinzugckommcner Polizeibeamtcr machte indeß diesem Intermezzo dadurch bald ein Ende, daß er den Trunkenen mit telst Droschke nach Altstadt spedirte und daselbst fürsorglich unter brachte. — An, zweiten Pfingstfeiertag früh hat sich auf dem Rittergut Liebstadt eine Dicnstmagd dermaßen an der Brust verbrannt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Dieselbe hatte während der Nacht ihre Sachen ausgebesiert, dabei am Morgen wahrscheinlich schlaftrunken Feuer im Ofen gemacht, war darüber eingeschlafcn und die Flamme hatte ihre Kleider vorn erfaßt. — Der hier lebende Fabrikbesitzer Herr Wiedemann aus Chemnitz hat durch 3 Mandrills und 3 Drill-Affen dem zoo logischen Garten ein sehr ansehnliches Geschenk gemacht. In nächster Zeit wird auch wieder die Lücke des Edelhirsches aus gefüllt werden. Herr Graf SolmS von Klitschdorf, der schon so oft dem Garten wcrthvolle Geschenke zu Theil werden ließ, wird einen schönen Edelhirsch senden. Uebrigens erfreuen sich sämmtliche Thiere eines kräftigen Gedeihens. Auch die seit Sonntag auf dem Wasser sich zeigenden 3 jungen schwarzen Schwäne sind muntere liebliche Thierchen. — Verzeihung im Tode giebt jedes Herz, mag nun die letzte Stunde von Gott geschickt sein, mag sie der sonderbare eigene Wille des von der Welt Scheidenden herbeiführen. Umwicvielmehr muß nicht die Liebe verzeihen, wenn sic eine wahre ist, d. h. wenn sie eine göttliche ist, da ja Gott selbst die reinste, heiligste Liebe ist. Eine solche Verzeihung in letzter Liebcspcin wurde am Dienstag Abend zu später Stunde am einsamen Elbnser einem Unbekannten zu Theil, der ein junges, blühendes, aber armes Mädchen um die Liebe betrog und sich von ihr gewandt, der er Alles mar. Unterhalb des Lincke'schen Bades, am rechten Elbnser kniete dicht am Wasscrsaum, den längst nicht mehr der Sonnenstrahl vergoldete, über den sich aber ein herrlicher Frühlingsabcnd gelagert, ein junges Mäd chcn, das nicht ahnte, wie in einiger Entfernung ein ausmcrk saines Ohr und Auge sie belauschte. „Ich vergebe Dir, Hein rich! Dein Herz ist von Stein, Du peinigst mich bis zum Tode — mein Herz bedarf der Ruhe. Sei glücklich! Niemand weiß, wer mir den Tod gab. Du willst es haben, — ich sterbe. Meine Eltern fluchen Dir, dem Mörder des Kindes. Ich ver gebe Dir!" — Dies waren die letzten Worte, welche die Aermstc in ihrer Todcönoth scheidend dem Geliebten zugeruscn. Hierauf wurde es still. Schweigend warf sie den Hut von sich, legte etwas Weißes hinein — und ohne daß ihr naher Beobachter sie halten konnte, verschwand sie im Strom. Indeß, der Reiter war nahe. Der stille Beobachter stürzte ihr nach, brachte sie glücklich an's Ufer und nachdem er die durchnäßten Kleider beseitigt und sie in sein Plaid gewickelt, in's weiche Gras gelegt, schlug sic die Augen zu anderem Leben aus, sich besinnend, was mit ihr vorgcgangcn und wo sie war. Sie dankte gar nicht mit Worten ihrem Retter, denn sie bedeutete ihm leise, das; er sic nur zu neuer O.ual erweckt, aber aus ihren schönen Augen strahlte doch ein Blick besseren GFühles. Der Fremde criännle die Gerettete als eine hiesige, ihm bc freundete Handschuhnäherin von der St....straße. Möge sie ein neueü Leben beginnen, möge aber auch der, der sie ver lassen, mcnn er diese Zeilen liest, fühlen, daß er ein treues Herz bis in den Tod betrübt. — Die Hcssil'sche Exirasahrt über Berlin nach Hamburg erfreut sich auch in diesem Jahre einer lebhaften Belheitigung des hiesigen und auswärtigen Publikums. Die Reife wird be stimmt heute Freitag, den 10. Juni, Nachmittags 5 Uhr, vor sich gehen, und sind Seitens deS Unternehmers an die betreffenden Bahnverwaltungen bereits die nöthigen Zahlungen geleistet. — > Vor Abfahrt findet heute Nachmittag von 14 Uhr an auf dem Leipzig-Dresdner Eisenbahnhofe ein Frei Concert statt. — An dem 2 Millionen Thaler betragenden Schaden, der durch den Brand in Bremen entstanden, ist die Dresdner ' Fcuerversicherungsgesellschaft mit 100,000 Thlr. bethciligt. — Die Königliche Gemälde Galerie ist vom 12. d. Mts. au Sonn- und Feiertags von 11—2 Uhr zu freiem Eintritt geöffiret. — In der Nähe des Fischhofplatzcs scheinen sich in letzter Zeit mehrere junge Leute daraus ein Vergnügen gemacht zu haben, mittelst Bolzeirbüchscn nach den in den dortigen Gärten und Höfen sich niederlassenden Tauben und anderen kleinen Vögeln zu schießen. So flatterte vor einigen Tagen eine schwer getroffene Taube auf das Dach eines in dortiger Ge gend befindlichen Hauses und verendete daselbst nach kurzem TodeSkampfe. Wie unS mitgetheilt wird, soll der Behörde Anzeige gemacht worden sein. Auch hören wir, daß bereits einige junge Leute als die Urheber dieses Unfugs ermit telt sind. — Am zweiten Pfingstfeiertage ist auf der Chaussee von Löbau nach Körbigsdorf ein arger Baumfrevel verübt worden, indem 31 Stück Obstbäume mit einem Säbel angehauen worden sind. Der Thäter soll ein beurlaubter Artillerist sein, welcher leider noch nicht ermittelt ist. Vielleicht gelingt dies der Militär behörde infolge der Veröffentlichung dieser Frevelthat. — In Löbau wurde am Dienstag Abend der Scheiben weise Donath auf der Schießwiese durch einen Böllerschuß derartig im Gesicht verletzt, daß er leicht ein Auge verliere» kann. Donath hatte in den nicht losgegangenen Böller hinein sehen wollen, um sich zu überzeugen, ob er überhaupt geladen sei, als sich in demselben Augenblicke das Geschoß entlud. — Wiederum hat sich in Meißen und zwar vorgestern ein Jäger in dasiger Caserne mit seinem Dienstgewehr er schossen. — Am Dienstag wurde in Meißen einem Hunde von einem Vahnzuge der Kopf abgefahren. — Gestern Vormittag wurde in dem sogenannten Piesch- ner Winkel ein gut gekleideter männlicher Leichnam aus der Elbe gezogen, gerichtlich aufgehoben und nach dem Friedrich städter Kirchhof gebracht. In ihm vermuthet man den Bäcker gesellen, der an einein der letzten Sonntage von der alten Elb brücke aus in die Elbe gesprungen ist. Fast gleichzeitig wurde am Ende des großen Geheges ein älterer männlicher Leichnam aus der Elbe gezogen, der dem Anschein nach schon längere Zeit iin Wasser gelegen haben mochte, denn er war schon theil- weise in Fäulnis; übergegangen, so das, die Gesichtszüge nicht mehr zu unterscheiden waren. Er schien in den Mer Jahre» zu stehen, war mit schwarzem Nock, grauen Hosen, schivarzcr Weste und Stiefeletten belleidet, hatte 1 Thlr. 12 Gr. Geld bei sich und Hemde und Taschentuch war mit W. S. gezeichnet. — In Görlitz haben bekanntlich jüngst die vereinigte» landwirthschastlichcn Vereine der Oberlausitz eine iinposante Ausstellung veranstaltet, die auch von sächsischen Fachmänner» mit ihren Fabrikaten beschickt war. Unter den Prämiirten finden wir auch zwei Dresdner, die Herren Thiele und Emil Lcincrt, welcher- Letzterer die bronzene Medaille für seine reich haltigen und praktischen Schlachterei Geräthschasten erhielt, von denen er aus seiner hiesigen Fabrik, Louiscnstraße 88, sehr schöne Proben cingesandt hatte. <— Ocffentliche Gerichtssitzung am Juni. Der hiesige. 28 Jahre alte Lackirer Carl Moritz Hosinann, schon sechsmal mit Gefängnis; und dreimal mit Arbeitshaus wegen Diebstahls, Betrugs und Partirerei bestraft, kam am diesjährigen Eharsreilag Abends mit seinem Freunde Eark Eduard Ernst Müller von hier, der ebenfalls schon 3 Mal Gefängnis; und 2 Rial Arbeitshansstrafen verbüßt hatte, auf der Straße zusammen. Müller theilte ihm seine Absicht mit, noch diesen Abend einen Diebstahl auSzusühren. Hofmann will ihm zwar davon abgerathcn haben, gesellte sich aber dennoch schließlich dem betrunkenen Müller bei und Beide gingen in das Fletcher'sche Seminar auf der Freiberger Straße, wohin Müller angeblich ein Schreiben abzulicsern hatte. Dort öffnete Müller in der zweiten Etage den Schlassaal und. wahrend Hofmann an der Thüre stehen geblieben sein will, nicht etwa als Wache, sondern als unschuldiger Zuschauer, raffte Müller eiligst m.-hrerc "Betttücher und Bette» heraus, packte sie in ein Bündel und Beide versuchten nun eiligst, sich heimlich damit wieder zu entfernen. Allein aus der Treppe kam ihnen eine Dame entgegen, das Bünde! wurde Müllern abgenommen, und Beide arretirt. Müller warf anfänglich alle Schuld auf seinen trunkencn Zu stand, indem er nicht gewußt habe, was er thue, räumte aber den Diebstahl ein. Es wurde darum Jeder mit 1 Jahr Ar beitshaus, insbesondere wegen ihrer Rücksälligkeit belegt. Hof-