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Eesellschastsvertrag vom 1. Januar 1851 ein SocretätS- verhällniß mit Herrn Lister in England. Dieselben betrieben eine Baumivoll und Seidenspinnerei in Mannigham, eine Wollgamspinnerei in Addingham und eine Wollkämmerei in Uebigau bei Dresden. Die beiden ersten Geschäfte befanden sich in England. James Warburlon hatte die Oberaufsicht in Uebigau, bezog ein Salair von 200. dann 500 und später 4M Pfd. Sterling, während Joseph Warburlon, Proeurist in Uebigau niit 4 Pfd. wöchentlichem Malaie war, als Buchhalter fungirte den neulich verstorbene Frege. Vom Nettogewinn be zog James 25 Proe. und Joseph will 5 Proe. zugesichert, aber nichts erhalten haben. Die Geschäfte in Manuingham gingen in Folge der amerikanischen Verhältnisse schlecht und es stellte sich ein Deficit von 240,1 XX> Pfd. Sterling lreeaus, an welchem nun auch James Warburlon mir 25 Proe., also 60,000 Pfd. pacüeipirle. Zwischen demselben und Bister kam >86,4 ein Abkommen zu Stande, wonach Lister die Deckung des ganzen Verlusteontos übernahm, dagegen James Warburlon seine Guthaben in Addingham und Uebigau all Lister über trug. Das Guthaben in Addingbam bestand in 52M Pfd. und das in Uebigan in 5557 Thlr. >2 Ngr. 5- Ps. Capital und 21,725 Thlr. 10 "Ngr. Salairconto. Da rauf kam ein neuer Gesellscbaftsvertrag im Deeember 1664 mit rückwirkender Kraft vom 1. Januar 1664 zu Staude, nach welchem James Warburlon 50 Proe. des "Netto gewinns nebst Salair vom Geschäft erhalten sollte. Ende 1665 hörte das Geschäft in Addingham aus und am 7. Mai 1666 kündigte James Warburlon seine Betheiligung in Uebigau. Lister war von 1662-1667 nicht nach Deutschland gekommen. Am 12. August 1667 wurde Joseph Warburlon entlassen, nachdem sich Lister und sein Buchhalter Cowling von der uu ordentlichen Geschäftsführung überzeugt Hanen. Zwischen den beiden Brüdern hatte eine umfangreiche Eorreipondenz slatkge funden, sie herauszugebcn, weigerte sich Joseph Warburlon. visier ließ daher das Pult erbrecheil und man fand nun eine Menge compromittirender Briefe. Außerdem sind aus dem Eopiebuche eine Menge Blätter herausgerissen worden und end lich belastet den Angeklagten ein Schriftstück, in welchem er sich gleichsam auf eine Vertheidigung gegen zu erhebende Allklagen vorzubereiten sucht. Diese allgemeinen Verdachtsgründe sucht -er Angeklagte zu entkräften. Wegen 8 Punkten ist der An geklagte zur Hauptverhandlung verwiesen worden. Der erste Punkt betrifft einen versuchten einfachen Betrug nach Höhe von 20,(XX) Thlr. James Warburlon verlor durch das im Jahre 1864 abgeschlossene Uebereinkommen sein sämmtliches Guthaben und namentlich auch auf dem Salairconto in Uebigau 21.725 Thaler. Der Angeklagte soll nun seinem Bruder durch falsche Einträge, die er anordnele, nachdem James Warburlon Scheingeschäfte abgeschlossen, die Summe von 15.725 Thlr. zugewcndet uird seinem Herrn Lister entzogen und weiter 6000 Thaler zu Gunsten seines Bruders fälschlicher weise unter das Creditorenconlo ausgenommen haben. Ein ge wisser Pepys in Eöln, ein Freund von James Warburlon, wurde nämlich mit der Summe von 15,725 Thlr. 10 Ngr. als Creditor der Firma Lister k Comp, in Uebigau in den Büchern sowohl, als in der Bilance und den Inventuren, welche Lister erhielt, aufgeführt, während dieser auf keinen Thaler Anspruch hatte. In den Privatacten eines hiesigen Anwalts, der für Warburton arbeitete, befindet sich auch das Eonccpt einer Nückcession Seiten dieses Pepys vor. Der Angeklagte will jetzt zwar das unechte Handeln einsehen, aber damals will er das Betrügerische nicht erkannt haben. Er habe nur auf Befehl seines Bruders gehandelt, der sein Vorgesetzter gewesen sei, dieser sei übrigens sehr gcwaltthätig gewesen, und ihm habe er sich fügen müssen. Er giebt zu, falsche Abschlüsse an Lister gesendet zu haben, aber sein Bruder habe es ihm vorgeschrieben und durch ihn an Frege Anweisung gegeben. Sein Bruder habe ihn getäuscht, giebt er an, cieser habe sich wollen Geld machen, er habe gehorchen müssen. Durch Verlesen mehrerer Briefe geht indeß hervor, daß Joseph Warburton von den be trügerischen Handlungen seines Bruders gegen Lister wohl Kennt niß gehabt und auf Grund davon die Manipulaticnen vorgc nommen habe. So heißt es in dem einen: „mache Conto für Pepys, sage Geld geliehen von 1857 her." Nach und nach stieg das Conto Pepys bis auf 45,000 Thlr. und in dieser Höhe befindet es sich in dem Vermögensnachweise, als Joseph Warburlon Anfang September 1667 den Concurs für das Uebigauer Geschäft beantragte. — Ter zweite Anklagepunkt betrifft einen Bettug von lOO Psd. Sterl. ^ 666 Thlr. 20 Ngr. James Warburton bezog nach dem Vertrage von 16»>4 für die Oberaufsicht des Ucbigaucr Geschäfts ein Salair von 200 Pfd. Cterl. In den Büchern sind seil 1864 500 Pfd. Stcrl. Sa lair gebucht und dem Conto von James Warburton gutge schrieben worden. Die Anweisung, 100 Psd. Ster! mehr Salair ihm zuzurechnen, ist Joseph Warburton von James zugegangen und Elfterer hat den Buchhalter Freege beauftragt, diese Summe in den Büchern zu verlautbaren. Nun ist aber James Warburton von Lister niemals ermächtigt worden, ein höheres Salair zu beziehen und auch Zeuge Cowling sagt aus, daß er niemals Etwas davon gehört habe, daß das Salair James Wa burton je erhöht worden sei. Ter Angeklagte will auch hier nur die Befehle seines Bruders ausgeführt haben, rn der Meinung stehend, daß die Erhöhung von Lister zuge standen sei. In den an Lister gesandten Bilanzen befindet sich die Erhöhung nicht, wie dies gemacht worden ist, weiß Auge k'agter nicht, die Bilanz habe Freege ausgestellt. — Beim dritten Punlte ljandelt es sich um einfachen Betrug. Drei deutsche Spinnereien bestellten bei der Uebigauer Firma Maschinen. Da dieselben hier nicht gefertigt werden konnten, schrieb Joseph an seinen Bruder James und dieser bestellte sic bei Perry, bei Taylor, Wordworlh u. Eo. und bec "TLolmslcy in England, welche auch an die Besteller für den Preis von Pfd. Sterl. 240, 462 und 151 solche ablrcfcnen. Die Besteller zahlten an die Uebigauer Firma, und die englischen Fabrikanten waren für ihre Maschinen durch Wechsel gedeckt worden, welche das Uebigauer Haus ausgestellt halte. Diese Wechsel sind nun in England von Lister bezahlt worden, uno James hat das Geld von Uebigau ausgezahit erhalten und es ur seinem Nutzen ver wendet. Lister ist dadurch getäuscht morden, daß man ihm ge schrieben hat, man brauche diese Maschinen für Uebigau, alte Maschinen seien durch neue zu ergänzen. Die Wechsel sind gar nicht in Uebigau gebucht worden, da es Jan,es verboten hatte, nur im Wechselcopirbuchc sind sie angcinerkt morden. Der Angeklagte entschuldigte sein Verfahren mit den Befehlen seines Bruders, daß cs Unrecht gewesen sei. sehe er jetzt ein. Die Manipu larionen in den Büchern habe auf seine Weisung Freege vorgeuom- men. Beim vierten Airklageprintte handelt es sich um Unterschla guug. Anfang l 664 kaufte James Warburton für sich durch einen gewissen Nussey von der Handlung Scotti u. Ehavannes in Lyon Seidenkämmlinge und zwar in drei Posten, 126 Ballen für 9095 Thlr. Die Faetur lautete auf James Warburton. Dceser wies nun die Finna in Lyon an, Trauen aus Lister u Eo. in Uebigau zu ziehen. Dieser Weisung wurde entsprochen und Joseph Warburlon als Proeurist dee Uebigauer Firma aecepline diese Tratten, domrcilirle scc bei Küstner und Eomp. in Leipzig, welches Bankhaus auch zur Versallzcit die Tratten einlöstc, Lister in Uebigau dedilirle. Von diesen Seidenlämm lingcn gingen 52 Ballen dirrcr von Lyon an James Warburton nach Addingham, die übrigen wurden nack> Uebigau gesendet. Diese 52 "Tkallen wollte James mit Profit zuvörderst an die Firma Lister und Eomp in Addingham verkaufen, aber die Kämmlinge wurden nicht für gilt gehalten, auch war der Preis gesunken, und so kam James aus den Gedanken, die 52 Ballen zu verlaufen und das Geld dafür zum Schaden der Uebigauer Firma für sich zu behalten. Dafür zeugt die Stelle eines Briefes an Joseph „ich werde die Kämmlinge Neils; ver kaufen und das (Held behalten. Die Fnctrrr gebe ich nicht ab, damit nichts in die Bücher von Lister und Addingham kommt." James verkaufte nun auch die Seidentäurmlinge und versprach seinem Bruder 5 davon zu geben. In den Büchern der Uebigauer Fabrik mußten nun verschiedene Manipulationen vorgenommen werden, welche auf Geheiß James durch Joseph von Frege bewirkt wurden; schließlich blieb die Firma War burlon und Eomv in Addingham, welche Lister gehörte, in den Büchern zu Uebigau belastet, während in den Büchern von Addingham Nichts verlautet ist. Briefe sind vorgesunden worden, welche bei etwaiger Entdeckung bezeugen sollten, als wenn die Buchung auf dein Privatconto von James Warburton in Uebi gau nur vergessen morden sei. Die in Uebigau lagernden Ballen Seidenkammlinge ließ nun ebenfalls James Warburlon nach England kommen und ordnete an, „in derselben Weise zu facturircn. wie bei den 52 Ballen." Der Auftrag wurde von Joseph Warburton ausgeführt und die Firnra Warburton in Addingham init 7761 Thlr. belastet. Auch diese Seidenkämm linge wollte James verkaufen und den Erlös in seine Tasche stecken; allein der Preis ivar in Folge der eingetretenen Conjunetnren ungemein niedrig, der Verkauf ging schlecht, er verkaufte nun die Kämmlinge als Scidenabfälle, unter Wissen seines Bruders Joseph offerirten Agenten von James, ein gewisser Grccnalgh und Moon 50 Ballen dem Hause Lister in Uebigau und dieses kaufte nun dieselben Seidenkämmlinge, die cs vorher an James versandt und die es bereits an Küstner bezahlt hatte, nochmals von Agenten von James mit einem um 6t » Proe. höheren Preise, als sic damals wcrth waren. Tie Zahlung dafür floß theils in James Tasche, theils wurde das Conto Pepys gutgeschrieben, der wie der identisch mit James Warburton ist. Andere Bollen sind in Hüll noch mit Beschlag gelegt worden. Auch in diesem Falle tritt der Angeklagte Joseph Warburton mit derleiden Ausrede aus, daß er erst in» Lause der Untersuchung dahinter gekommen sei, daß die Handlungen seines Bruders betrügerische seien. James Warburton befindet sich übrigens in England ebenfalls in Untersuchung und sicht seiner Aburrheilung vor den Sommerassrsen in Leeds entgegen. Fortsetzung folg:. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Sonnabend, den 21 Mai, Vormittags 9 Uhr, Hariplver Handlung wider den Friseurgehilsen Emil Theodor Ritter von hier, wegen Betrugs; Vorsitzender: Gerichtsrarh Wöllner. Berlin. 20. Mai Glaubwürdigem Vernehmen nach hat der Bundesralh in seiner gestrigen Sitzung bezüglich des Strafgesetzbuchs beschlossen, die Todesstrafe sowohl für den Mord als auch für politrschc Verbrechen beizuhalte». Die Hicrhcrkunst des Grafen v. Bismarck zu dm desfallsigen Be- rathungcir im Reichstage ist nicht wahrscheinlich. Dr. I.., Eolberg, 15. "Mai. Der N. St Z. schreibt man: Gestern cricboß sich der Premier Leutnant v. Fr., nachdem er mir kinciil Hotelbesitzer einen Strert gehabt hatte. Der Degen, welchen er aus seinen Gegner zückte, wurde ihm von diesem entwunden, und obgleich er denselben rn versöhnlicher Weise zurückerhielt, so glaubte er ihn doch nicht mehr mit Ehren tra gen zu könne». Ein tüchtiger Soldat, der über den Feldzug von 1666 beredre Mittheilungen »rächte, der seinen Kameraden und beim Cwil beliebr. hat der junge Mann ein kostbares Le den für einen hohlen Ehrbegriff dahürgegeben Er sagte ruhig, dres sei seine letzte Lebcnsstunde und nahm nrit einem freund lichen Lebewohl von zwei oder drei Anwesenden Abschied. Ob gleich man ihm Stillschweigen zusagte und ihn bat, seine Ent schlüsse aus den nächsten Tag zu verschieben — es war uin die zehnte Abendstunde — so ging er doch sofort nach Hause, indem er >ede Begleitung ablehnte, grüßte seine Wirthin, welcher er im Hausflur begegnete, entledigte sich seiner Uni form und zerichmettcrlc sich durch einen Pistolenschuß den Schädel. Lissabon. 19. Mai Der Feldmarschall Herzog v. Sal danha machte ein Pronunciamento, nahm mit 6 Bataillonen das Fort St. Georg und gelangte nach einem Handgemenge, wobei es 6 Todle und 50 Verwundete gab, in den königlichen Palast. Der herbeigerufeue "Ministerpräsident Herzog v. Loulö gab seine Demission und der König betraute den Herzog v. Saldanha mit der Neubildung des Eabinels. (Dr. I.) Köirigltciieü Hostlicater. Donnerstag, am 10. Mal. Motto: „Lieb diesen Erdball an. wie ein Spital Voll siccdcrNarre»,Freund, verpflegt vontenGcsnuden, Sei Arzt darin! so vast du auf einmal. Was diese Welt gewahren kann, gefunden. Göklngk. ES gab eine Zeit, wo dereinst theatralische Gäste auf den deutschen Bühnen ein weit lobenSwertheres Talent in> Lust spiel als im Schauspiel und Trauerspiel entwickelten. Man könnte fragen: war die Zeit 'listiger, oder waren es nur die Schauspieler? Dieß hat sich geändert. Während im Schauspiel' so Viele sich den Ehrenpreis e warben, wurden die Darsteller' immer seltener, deren Aufgabe es war, die so in Verfall ge ratene phantastische Komik wieder zu beleben. Das Nein- komische, das von aller Convenienz Unabhängige, das ist's, was uns abging. Nichts ist schwieriger, als sich Komiker die Gunst eines Publikums zu erringen, das seit Jahren sich an den Vertreter dieses Faches gewöhnt hat, der gleichsam mit den Theatergän gern ausgewachsen und mit solchen auf und außer der Bühne auf gutem Fuße steht. Dies war hier namentlich in Dresden der Fall, als der bis jetzt uuersetzt gebliebene Gustav Räder sich als unumschränkter Herrscher im Bereich des Lustspiels und der Poffe erwies. Es kamen nach ihm Andere als Gäste mit der Hoffnung, sein Fach zu ersetzen. Trotz mitunter achtbarer Leistungen befanden sich aber drcsc Komiker meist in Jahren, die eher für den Invaliden Dom berechtigten, als für ein Kunst Institut, das durch jugendlich muntere Kraft eine erfreu lichc Stütze für jetzt und fernere Tage empfangen sollte. Das Fehlende und Langgesuchtc ist offenbar gesurrdcn, vorgestern, am ersten Gastspielabend des Herrn Ferdinand Dessoir, vom Stadttheater zu Breslau. Er trat auf als Siegel in dem dreiactigen Lustspiel: „der Vetter" von Beircdix und „Walther" in dem Lustspiel „der Präsident" von Wilhelm Kläger. An ihm bewährte sich das Sprüchivort: „der Apfel fällt nicht weit vom Stamme." Gleich seinem in der Theaterwelt hochstehenden Vater, der so bedeutend rn tragischer: Rollen, wirkt der Sohn im Fach der Komik, und dieß im edelsten Sinne. Ferdinand Dessoir ist durchaus lein .Fcaphct, der seinen Vater sucht," um sich an die Ruhmessohlen desselben anzuheften oder sich einen Schiminer von dem Glanze seines Namens zu borgen. "Nein! er ist seinen eigenen Weg gegangen, er geht ihn noch, aber nicht im Gre nadierschritt der Philistern, deren Humor nur zu oft noch von einer tristen Aschermittwochs Idee durchdrungen war. — „Ju gend ist Poesie!" Dieses Dichterwort bewährt sich hier voll kommen und "Niemand wird dieß leugnen, wer den jugend lichen frischen Dessoir sah. Sein „Siegel" im ersten Lustspiel trug den Stempel der Vollcrrdung. Da war nichts zu hoch und nichts zu tief gravirt, überall der Abdruck ächten Humors. Welch ein feines Micucnspiel, das stets den Mantel nach dem Winde zu hängen weiß; die Deutlichkeit im Dialog selbst da, ivo nur ein Lispeln bei Seite verlangt wird, das stete Fest Hallen des Eharactcrs, ohne sich der Ucbertreibung schuldig zu machen, das sind Vorzüge, welche mich an die Zeit erinnerten, ivo einst zu Berlin die Namen Gern, Weiß, Rüthling, Schnei der und Beckmann eine Komik repräseirtirten, wie sie in unseren Tagen fast gänzlich zu verschwinden den Anschein hatte. Das Publikum war an diesem Avend schwach vertrete«, denn es lockte ein herrlicher Maientag in's Freie. Aber auch aus der Darstellung von Seiten des Gastes weht ein frischer Frühlingshauch und das Lachen der Zuschauer kam so recht aus dem Innern. Dem Vernehmen nach soll Herr Dessoir auch in ernsten Rollen ganz trefflich sein und so wäre sein Engagement für Dresden ein doppelter Gewinn. Demoent und Heraklit in Einer Person; ein Regenbogen am Theater- Himmel, wo Thränen und Lachen vereinigt, das ist jedenfalls eine freudige Perspective. Daß nach einem so durchschlagenden Erfolg ein Hervorruf nach dem andern erfolgte, konnte natür lich nicht ausbleiben. Th. Drobisch. * Ein Trost. Ein Wiltwcr wollte letzthin dem Andenken seiner verstorbenen Frau eine Messe lesen lassen ; er bemüht sich zu dem Pfarrer seines Sprengcls und bezahlt den Betrag einer solchen, vier und einen halben Franken. Er geht natür lich nächsten Tags selbst in die Kirche, um die Messe mit au zuhören; wie groß ist aber sein Erstaunen, als er sieht, wie der Chor auf das Glänzendste geschmückt ist, wie bei einer großen Feierlichkeit; zugleich bemerkt er unter der eleganten Gesellschaft, die die heiligen Räume füllt, den Arzt, der seine Frau während ihrer Krankheit behandelt hat. "Nachdem die Feierlichkeit vorüber, eilt er zu diesem und sagt mit gerührter Stimme: „Es ist sehr aufmerksam von Ihnen, Herr Doclor, daß Sic der Dahingeschiedenen diese Ehre angethcrn." — „Welcher Dahingeschicdencn? Es ist ja ein Mann." — „Ein Mann? Sind Sie denn nicht hierher gekommen, um für die arme Seele meiner Frau zu beten?" — „Keineswegs. Ich erhielt einen Brief, daß heute die Obseguicn für den Grafen M abgehalten würden, und habe mich deswegen eingefundcn." Unser Wittwcr eilt sofort rn die Sacristei, um von dem Pfarrer seine bezahlle Messe zu erlangen. Nur der Küster ist noch gegenwärtig, und dieser antwortet auf die lebhaften Erplicationcn des Wittivers: „Sie haben Recht, die Feier wurde dem Andenken des Grasen F abgehalten, aber für Ihre vier und einen halben Franken hat nebenher der -Herr Vicar an Ihre Frau Gemahlin recht lebhaft gedacht. * Auch schon vagewesen. In Folge der neulich ge machten Nachricht, daß ein Mädchen zu Söbrigen den Tag ihres Todes vorausgcsagt, schreibt uns aus Leipzig ein in der spanischen Literatur bekannter Mann, daß ein gleicher Kall sich schon einmal in Spanien creignrt Hab«. Es war dieß der drille Kaplan des Kaisers Carl V., 'Namens Juan de San- tandres, der seine Tage als Mönch im Kloster zu Talarera beschloß. Ziemlich lange vor seinem Ableben bestimmte er Tag und Stunde seines Todes und seine Prophezeiung traf auch richtig ein * Im ZuchtlMse von Louisiana sitzen: Henry Clay, zwei Christoph Columbus und nicht weniger als zehn George Washing ton Alle diese berühmten Persönlichkeiten sind natürlich Farbige und wegen "VcrwcchKung der "-Kcgrisfe „"Mein und Dein" hinter die schwedischen (ffardinen befördert worden. Gctrcidepreise. Drehten, am 20. Mal 1870. a.t. Börse Tlrl.Ng.b. Tbl. Ng. ! AKPen wk. 5, 20 <» 20« Weizen 5 1.5 5» 27>.Zi Korn 4 — 4 !» Gerste 5 2Vr 5 1 Hafer 2 »o 2 12'5 Kartoffeln 18 1 18 Butter a Karnrc 22 bitz 24 Ngr. a. d. Markte Tbl. Ng.b.Thl.Ng. Welzen 5, 15 0 — Korn 4 5 4 7 Gerste 5 5 5 ir. H.rfcr 1 28 2 20 Heu ä Etr. I 12 1 18 Stroh ä StP. tt — 6 15 Erbsen — — - —