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Erscheint: Täglich srllh 7 Uhr- önserale werden angenemmen: t'i«AbendsO,Sonn tage bi«, Mittage 12 llhr: Marienstraßr 18. Anzeig in dies. Blatte finden eine eiiolgreich« Berbreiinng. Auslage: I» «o« Sremplarc. «ittniiich. »en 4. Rai 1870. Tageblatt sür Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arabisch. Fbonnemeul: Pirrteljährlich 2VNgr. bei unentgeldlicherLir- srrung in s Hans. Durch die König!. Pest »ittteljähtl 22tzrNgr. Einzelne Nummer» I Ngr. Ausnatenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Um«: „Eingesandt" dir Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenlhum der .Herausgeber: Kitpsch Ntllhardk. — Verantwortlicher Redacteur: IllllUS Ntichardl Dresden, den 4. Mai. — Der Hosmarschall Kammerherr Gras Vitzthum von Eckstädt hat vom Herzoge von Sachsen Meiningen das Com thurkrcuz erster Klasse des Sachsen - Ernestinischen Hausordcns erhallen. — Der hohe Gast unseres Königs, der Großhcrzog von Hessen, hat Dresden gestern früh ^8 Uhr wieder verlassen und sich über Leipzig nach seiner Residenz Darmstadt zurück begeben. — S. Maj. der König ist nach der Abreise deü Groß Herzogs von Heften mit dein nächsten, 9 Uhr 20 Min. von hier abgehcndcn Zuge nach der Frühjahrs-Residenz Jahnishausen zurückgekehrt. ^ — Berliner Briese XIV. Herr von Bismarck nahm sich einst, als er weder die „gutartige" Gelbsucht, noch die neungezackte Grasenkrone besaß, vor, die deutsche Einheit durch Blut und Eisen herzustellen. Jetzt ist Kaffe und Eisen das Mittel, durch welches unter der milderen Hand Delbrücks das Zollparlamcnt an der deutschen Einheit arbeiten soll. Denn darüber ist wohl kein Zweifel, wenn durch Bewilligung eines hohen Kaffeezolls den Negierungen jährlich mindestens eine Million Thaler mehr zur Verfügung gestellt wird, daß diese Mehreinnahme zur Erhaltung dds jetzigen hohen Militärstandcs ver vendet werden wird. Und wo ist die Einheit bis jetzt conse- gueitter durchgeführt, als da, wo man nach gleichem Reglement gehl, steht, schultert und grüßt? Der Bundesrath braucht nach dem Montecuculi schen Rezepte Geld, Geld und aber Geld. Vor 2 Jahren hatte er die Auswahl zwischen der Steuer auf Petroleum, Taback, Zucker und Kaffee. Jedes dieser vier Ele mente, innig gesellt oder auch einzeln für sich, bildete dem Bundesrathe eine Welt von Steuern. Der jugendliche Licht floss, das Erdöl, entschlüpfte zwar zweimal der Besteuerung, rom Tabacksbau wurde nur eine untcrmiltelmäßige Ernte rin gele »ist, hingegen schon die Steuer vom Zucker gewährte so viel Süßigkeit, daß sich der hohe ZvllbuWcSrath hoffnungsvoll enisch'.oß, nunmehr zum Kaffe überzugehen. Er ist gnädig genug, die 1,460,000 Thlr., welche sein oorgeschlagncr Kaffezoll den Staatskassen zuführen wird, nicht ohne Gegenleistung zu ver langen Ve muss cht'ich wird die Kasfezollerhöhung noch erheb lich mehr einbringen, zu mehrerer Sicherheit will der Zoll- bunl esralh auch noch den von der Stärkefabrikation gewonnenen Lraikezucker und Stärkesirup — auch, heißt cS, so schaltet viril, icht einer meiner materialistisch gebildeten Leser ein — IU t eine. 200,000 Thlr. betragenden Steuer beschweren und s > diese 1,000,000 Thlr. Mehrlastcn will er den Zolltarif tauch tie Zollsrcihcit von 50 jetzt zollpflichtigen Maaren und durctz Zollermäßigungcn bei einer großen Anzahl anderer Ar tckel soweit vereinsack en, daß die Verzollung ca. 600,060 Thlr. weniger einbringt. Facil: der ZollbundeSrath will die vom Handclsstande und den Zollbeamten dringend gewünschte Re form des Zolltarifs nur dann gewahren, wem: dabei sür ihn eine Mehreinnahmc von mindestens einer Million herausspringt. Heißt ein Geschäft! Und das Geschäft beruht durchaus nicht auf schlechten Ealcüls. Den- aanzc Zollparlament ist ln zwei große Lager zerfallen: das der verschämten Schutzzöllner, das der unverschämten Freihändler. Die Schutzzöllncr, die ihren Hauptwerbebezirk in Suddeuischland und den industriereichen Gegenden Mitteldeutschlands haben, werden wahrscheinlich den Kaffeczoll bewilligen, sobald der BundeSrath sich dazu versteht, nicht weitere Herabsetzungen an den Zöllen, besonders nicht an den Eisenzöllen rorzunehmen. Sie bewilligen den Kaffeezoll theils aus Furcht vor der Concnrrcnz des Auslandes, damit der Bundesrath ihre Nachgiebigkeit bei den Kaffeebohnen, durch Abwehr des Freihandclssystcm belohne, theils, um die Staats lassen der wenig Kaffee schlürfenden Süddeutschen, aus Kosten der Norddeutschen Kaffeetrinler zu füllen. Die Freihändler wollen aber den Kaffee bewilligen, um ihre Grundsätze durch zuführen, sie wollen nämlich die Eisenzölle herabsctzen und den Reiszoll ermäßigen. Beides zusammen machte einen so bedcu lenden weiteren Einnahmeaussall, daß die Million Beehr einnahmc aus dein Kaffee wieder durch die verminderten Reis- und Eisenzöllc aufgehoben wird. Den Freihändlern gehören säst nur Norddeutsche, besonders Ostpreußen, 'Mecklenburger und Hanseaten an. Die Bewohner der Lstprovinzen und der Küstenländer haben allerdings ein großes Interesse an billigen Eiscnwaaren, während die nicht im Zollverein stehenden Bremer und Hamburger nur durch die unverhüllte Selbstsucht geleitet werden. Ihnen ist es gleich, ob die Industrie des Zollvereins darniederliegt, wenn nur ihr Rhedereigcschäst blüht. Somit steht die Frage: ob Eisen oder Kaffee so, daß, wer beim Eisen unterliegt, sich beim Zollbundcsrath dadurch räht, daß er gegen den Kaffee stimmt. Die Freihändler sagen: Billiges Eisen — dann meinetwegen theureren Kaffee. Die Schutzzöllncr rufen: Rührt Ihr unsre Eisenindustrie an, so bewilligen wir Euch dm Kaffcezoll nicht! Auf den Stand punkt des Abg. Günther: Mäßige Herabsetzung der Zölle, keine Bedrohung der Eisenindustrie, vor Allem aber keinen theureren Kaffee — stellen sich nur Wenige. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, den Lesern einen Faden in die Hand zu geben, der eS ihm ermöglichte, sich nur annähernd in dem Labyrinthe der jnäuelartig sich kreuzenden Interessen, Bestrebungen und PMe zurechtzusinden. Wo die Strömungen so kraus durch einandergehen, wo alle Parteidisciplin aufhört, wo sich die widernatürlichsten Allianzen bilden, wo die allermatcriellsten Interessen allein entscheiden, wie in einem Zollparlamente, da versagen die gewöhnlichsten Grundbegriffe. Es ist schwer, eine Strömung iit dem Durcheinander aufzufinden und festzuhalten, noch schwerer, ein Gesammtbild zu bekommen und wenn es sich verändert, unter Erkenntnis; der bewegenden Ursachen neu zugestalten, fast unmöglich, einem Fernstehenden durch Aus Pflanzung von Jaloneur Fähnchen anzudcuten, aus welchem Punkte gerade die buntscheckigen Häuflein der Streitenden, sich verbindend, an und abstoßend, handgemein werden. Die Füh rer der Starrkonservativcn und der Fortschrittsleute, v. Blancken bürg und von Hoverbeck nennen sich i»; Zollparlamente Frac tionsgenoften und wechseln verstohlen Händedrücke und der Urlypus eines National Liberalen, Miguel, alliirt sich mit einem der Hauptmatadore der bayrischen Römlinge, dem Militärcuraten Lucas. IIr. Löive applaudirl, wenn der famose Herr von Wedcmeycr nach billigem Eisen ruft und der Exminister Fürst Hohenlohe nickt freundlich einem schwäbischen Repirblikaner zu, der sich gegen die Ermäßigung der Garnzölle in die Rednerliste eintragen läßt. Zwei Tage lang währte die Generaldebatte über den Zolltarif. Im Zollparlamente besteht noch die löb liehe Gewohnheit, daß die Redner ausgeloost werden. Wenn großer Andrang zu erwarten steht, legen mehrere Abgeordnete einer und derselben Richtung jeder seinen Namen in die Urne, damit wenigstens einer von ihnen zeitig zum Wort kommt, denn sonst wird die Debatte geschloffen. Gegen den Zolltarif und die Erhöhung der Kaffeesteuer ließen sich von Sachsen Günther und von Zehmen cintragen, für den Zolltarif Hans Blum. Daß bei einer Kaffee-Unterhaltung uns Sachsen das erste Wort gebühre, darf Niemanden Wunder nehmen. „Jetzt werden wir Blümchen Kaffee zu trinken bekommen", stichelte neben mir ein Correspondent eines national-liberalen Blattes, als Günther, als der erste Redner gegen den Käffeezoll, die Tribüne bestieg. Inzwischen hatte der Trank, den der Sschatzer Abgeordnete dem Zollparlament einschcnkte, alle Eigenschaften eines guten Kaffees, kräftig, heiß, belebend, anregend und nicht zu lang. Günther wies mit dem Aufgebot reichen statistischen 'Materials nach, wie ungleichmäßig die Kaffcesteuer wirken, wie sie die Verbreitung der Jämmcrbrühe, die leider Gottes unsere unteren Volksklaften als Kaffee genießen, nur noch auSdchncn würde und daß die vorgeschlagenc Steuer eine der ungerech testen sei, aus die ein finanzieller Plusmachcr kommen könnte. Ihm folgte ein national liberaler Freihändler aus Heften, I)r. Bamberger. Er ist natürlich für den Kaffeczoll, denn, wenn man für Zollausfälle irgendwo die Steuerschraube ansetzcn will, meinte er, muß es ein Artikel sein, der viel verbraucht wird, sonst bringt's nichts ein. Recht logisch, aber eine recht saubere Logik! Um den Regierungen aber nicht zu viel Geld zu bewilligen, verlangte er Herabsetzung der Eisen- und Reiszölle. Ich glaube, wenn das Volk die Wahl hat zwischen einem billigeren Reis und Eisen neben dem theureren Kaffee einer- und andererseits dem Reis, Eisen und Kaffee, Alles zusammen in seinen Preisen nicht verändert, so sagt cs: behalte deinen billigeren Reis und dein billigeres Eisen, schlage mir aber den Kaffe nicht aus. Einen Kaffee der feinsten Sua lität prä'emirte die Firma Löwe. Er führte zunächst vor, wie die Steucrausfälle, die durch Zollbefreiungen und Zoll ermäßigungen einlreten werden, ganz von selbst in kurzer Zeit durch die steigenden Erträge der Zuckersteucr cinlommen würden. Eine Kasseeverlheuerung treffe aber grade die schlechteren Sorten, die der gemeine Alaun genieße, am härtesten und da nun ein mal unsere untere Bevölkerung vom Fleischtops zum Kaffee topf übergegangcn wäre, so sei dieß doppelt beklagenswertst. Fleischnahrung sei an sich sür den Körper vorzuziehen, aber sür Fabrikarbeiter, die in geschlossenen Räumen eine geisttödtendc mechanische Arbeit verrichten, habe der Kaffe insofern einen nicht zu verachtenden Werth, als er die Gehirnlhäligkeil an rege und vor dem Verdummen schütze. Durch die Reden dieser 6 Abgeordneten war so ziemlich der Kaffecappetit des Zoll Parlaments befriedigt; die übrigen Herren beantragten nur dünne Abgüsse eines oft durchgcseihetcn DekoktS. Zu einem Schälchen Kaffee gehört aber auch eine Pfeife Tabak. Sic zündete der Herr v. Wedcmeycr an. Er begeisterte sich für das Tabakömonopol. Er rechnete aus, daß dann der Zoll bundesrath 40 Millionen Thaler Uebcrschuß haben würde. Er würde dann die direkten Steuern ermäßigen. Mit den 40 Millionen Thaler Ilebcrschüssen mag es seine Richtigkeit haben, aber Steuerermäßigungen? Davon schreibt vor der Hand Delbrück nichts. Mit einigem Erröthen muß ich hier gestehen, daß auch die Dresdener Handelskammer, in ihrem löblichen Eifer, den Kaffeezoll abzuwenden, eine Petition im Zollparlament hat vertheilen lassen, die eine solche Erhöhung der Tabakssteuer empfiehlt, daß sie an 3 Millionen Thaler mehr einbringt. Zwar schlägt dieselbe .Handelskammer zollfreie Einfuhr für Reis, Eisen, zubereitetes Fleisch, Heringe, Südfrüchte u. s. w. vor, sodaß für 2,800,000 Thlr. Einnahme-Ausfälle entständen — aber, abgesehen von der enormen Erhöhung der Tabakssteuer, gegen die sich gewiß die Interessenten mit Hand und Fuß regen würden, so heißt es denn doch gänzlich die Art, wie jetzt Gesetze gemacht werden, nicht erkennen, wenn man Seitens einer -Handelskammer mit solchen großen Rcformplänen in der letzten Stunde kommt. Die Mitglieder dieser hochachtbaren Korporation genießen innerhalb unseres Vaterlandes gewiß einen bedeutenden Einfluß; hier aber, wo die wohlerwogensten Anträge der Regierungen von Königreichen und Großherzogthümcrn ohne großes Aufheben abgelchnt werden, wenn sie nicht in einem bestimmten Fahrwasser segeln, ist mit so weitaussehenden Re- formplänen einzelner Handelskammern absolut nichts zu machen. Hier helfen, ivenn sie überhaupt Helsen, nur Maftenpelitionen, Agitationen im großen Style. Mit Tabak zu kommen, wenn sich die hiesigen Geheimräthe Kaffee in den Kopf gesetzt haben, daß heißt die treibenden Kräfte und die reellen Gewalten in Berlin ignoriren. Montag oder Dienstag wird die erste Schlacht zwischen Kaffee und Eism geschlagen. Wenn cs beim Kaffee nach dem Geheimniß der Küche mehr auf das gute Brennen als auf das gute Kochen ankommt, so ist zwar bisher die Kaffeetrommel tüchtig gerührt ivorden, aber um aus dem Satze das Schicksal des Kaffees selbst vorherzusagen, dazu ist selbst der kluge Delbrück noch nicht auf den Trichter gekommen. — Se. k. Hoheit der Kronprinz, war am Montag aus Markersbacher Revier zur Auerhahnjagd. — Zwischen Soldaten des Leibgrenadierregiments und des Schützenregiments soll es. wie man uns erzählt hat, in den letzten Tagen zu mehrfachen unbedeutenden Reibungen ge kommen sein, die in dem Spitznamen „Klöserbrigade" ihren Grund haben, welcher den Ersteren von Letzteren gegeben wor den sein soll. — Am gestrigen Dienstag feierte der große (Lyoner- katholische MissionSvercin sein Stiftungsfest. In der Dresdner Hofkirche fand der Schluß der Marien - Novene und um I I Uhr Vormittags ein Hochamt statt. — Die Direktion der vereinigten Artillerie - Werkstätten macht bekannt, daß im Dresdner -Hauptzeughausc eine messingene sechspsündige Vollkugcl abhanden gekommen ist. — Die hiesige Elbdampfschiffsahrts - Gesellschaft hat im 'Monat April dieses Jahres eine Frachten-Einnahme von 10,076 Thlr. erzielt, also 7,655, Thlr. mehr, als im April 1869. — Shnc Verschulden des Kutschers extemporirte gestern Morgen eine Droschke mit dem vorgespannten Pferde dermaßen an der Ecke der Ammon und Falkcnstraßc, daß eben der in der Nähe befindliche GaSkandclaber sofort verschwand und das Pferd selbst nicht unbedeutend verletzt wurde; denn es blutete an verschiedenen Stellen. Glücklicherweise kam der Kutscher und der in der Droschke sitzende Passagier, ein auswärtiger Stadt rath, glücklich davon. Das Pferd war scheu geworden. — Am Montag früh kamen von Bodenbach circa 400 Auswanderer hier durch. — Wie wir hören, wird auch von der sächsischen Ar tillerie eine Jubelfeier ihres in diesem Jahre 250jährigen Be stehens beabsichtigt, über deren Zeitpunkt und Ausdehnung man indcß bis jetzt noch nicht schlüssig ist. Eine historische Scizze über diesen Truppcntheil, dessen frühere und jüngste Ver gangenheit durch glorreiche Thatsachcn sich auSzeichnet, ist be reits beendet und dürfte eine recht solenne Jubiläumsfeier um so größere Berechtigung haben, als die sächsische Artillerie in den Wandelungen der Zeit zwar oft rcorganisirt und vermehrt worden ist, aber doch immer denselben 'Namen behalten hat. — Heule hält der Thicrschutzvcrein um 5 Uhr im Hotel zur Stadt Wien seine Monatsvcrsammlung. ,, — Bezüglich unserer gestrigen Notiz über die Selbst vergiftung eines angesehenen Leipziger Rechtsanwalts sind wir in der Lage weiter mitzutheilcn, daß die Vergiftung mittels einer Slrychninpillc erfolgt ist, die sich Jener in der Apotheke zu Reudnitz unter dem Vorgeben, damit seinen alten Jagdhund vergiften zu wollen, zu verschaffen gewußt hat, nachdem man ihm dieses Gut als sicherer und schneller wirkend als die von ihm verlangte Blausäure dortselbst zu dem angegebenen Zwecke empfohlen hatte. Der Tod soll den unglücklichen Mann wenige Minuten später, nachdem er die Gistpille unbemerkt verschluckt gehabt, im Kreise seiner Familie überrascht haben. — Vorgestern Abend ist aus dem im Abbruch begriffenen Victoria-Salon die ganze Bühnen Dekoration auf unerklärliche Weise verschwunden. — Vorgestern Nachmittag rannte auf dem Altmarkt eine unbekannte junge Frauensperson an eine ihr begegnende 76jähr., schwache Schneiders - Ehefrau im Vorübergehen so heftig an, daß Letztere umfiel und dabei das rechte Bein brach.