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sAWt,. t, »Es. «erdretua» iMD»» «A»»!««. A5«we»M' «eMeljLhrttch «M< M uutNlgkldllchu?. frrau« W'S Ha» »orch U« «Lt«I lz Sterteltährt. RN/iK, 'Aaz«lll« Nu««» 1 z^r LttseratmprM Bik du N«m» st» ^spattm« Zetta.- 1 «>r. dta Zeit« S D«ik «ü» Mßrnthu« de« Eiepsch ^ Neichardt. — vmmt»«rMche, U«d«t««i InltsZ NrkchsM Dresden, dm 12. April. — B«i der General-Commission für Ablösungen und SemeinheilS-Thetlungen ist der Commissionsrach Haffe zum Regierungsrath und der in Ruhestand tretende Secretär Hä nichen zum CommissionSrath ernannt worden. — Der Conrector des Vitzthum'schen Gymnasiums, Pro- feffor s>r. Alfred Fleckeisen, hat vom Greßherzog von Mecklen burg-Schwerin das Nittelkreuz des HauSordenS der Wendischen Krone und der ständige Waldarbeiter und verpflichtete k - ? Lohaerholer Christian Friedrich Hiek l auf Olbernhauer Staat« forstrevier die zum AlbrechtSorden gehölige Medaille ln Silber rrhaltm. — Schon vor einigen Jahren wurde einmal ein; Stimme über das überreiche, ja man kann wohl sagen, mehr theatra lische HerauSputzen j-ner weiblichen Weltbürger laut, die mit dem Namm Konfirmanden bezeichnet w.rdrn, also mit dem rrümaligen Abend«,hlSgruß am Tisch deL Herrn auch den L ersten, ernten Schritt ins praktische Leben thun, um der gro- ' jen, allgemeinen Zukunft entgege.rzugkh--n. Derselbe Gedanke wurde auch diesmal in unS wieder wach, als wir am Freitag Vormittag gegen 9 Uh- eine Anzahl weibliche» Confirmanden üsch der Neustädter K-rche fahren und gehen sahen, um in die große G meinde ausgenommen zu werden. Die jungen Mädchen waren jedoch von ihren Angehörigen so ausstasfirt, daß »au sie schon für angehend: Damen, für Bräute, dir zum Traualtar gehen, halten mußte. Ihre äußere Drcoeation be stand, wie immer, aus jenen großen Biu-ncnbouquetS, um welche die mächtigen Papisrmanschettm im Brüsseler Spitzen« genre geschlagen und wozl mehr für den Hochzeitstag, als für die Co firmation geschaffen waren. Wir glauben, daß an die sem Tag« die Demuch, Andach-, Unschuld und Bescheidenheit die Blumen sind, mit denen sich die Kinder (das sind sie ja immer noch) schmücken sollen, nicht aber Stolz, Hochmvth, Hoffarth, edler Tand und geschmacklose Putzsucht. Wir Gott dienen und ihn anbei«, will, der muß e» im Geiste und in der Wah'h-it thun; denn Sott steht nicht auf das Klei), son dem auf das Herz, das darunter schlägt, das Kokettsten mit ganzen Wintergärten und illustrirten Papierfabrik»!«« ist keine Andacht, ist nur einr Affenkomödie, die auf den MaSkenlall gehört und nicht in das Haus deS Herrn Man sehe sich nur diese Mädchen an, wie sie stolz aus die Blumcnteller hinunter- liebäugeln, als auf die wichtige Schwelle, üb-r die sie in da> Gotteshaus und somst in da» ernste Leben ei treten. W-mn abr- die Eltern mit diesem unnützen, götzenähnlich-n, ja ge fährlichen AuSputz ihre Kinder coloiiren, so muß die Schule hier einschreiten und ein solches Gebühren nicht dulden. DaS Wohl des 8-aatS, wie das der G meir.de erfordert ck. Möge auch de, fl» »tische Verein einmal sein Augenmerk auf diese Lomödi« richten und zur Abschaffung derselben bald die Hand biete». — In der Poliklinik des Or. Güntz für Hautkrankheiten und Syphilis, i« Academiegrbäude, ZeughauSplatz Nr. 3, in welcher nunmehr auch Hals und K-Hlkopfkranke behandelt werden, ist i« ersten Quartal dieses Jahres 159 Kranken unentgeltich ärztlicher Rotb erthcilt worden. Er fanden i« Ganzen 426 Consultationen in dieser Z it statt. — Die Dresdner Handarb-ilerxenvffenschaft, welche ihr Bürsau auf der Großen Kuchgaffe Nr. 9 h-tt, wird auch in düser Saison Aufträge aller Art zwischen der Stadt und den Ortschaften Blasewitz, Loschvitz und de« weißen Hirsch er.tge- gmmhmen. — Gestern Vormittag kam durch das Fenster eines V c- staliengeichäfi« in dem Hause Nr. 12 der Wilsdruff«siraße ein Rochkehlchm rn roller Angst geflogen, das förmlich mensch liche Hilfe suchte; ein Muthmilliger hatte dem armen Thiere mst Zwirn die Füße zusammen gebunden. Es wäre sehr gut, wenn einmal ein solcher Thierqaäler zur Anzeige käme. — Ein sehr bedauern»werther Unfall ereignete sich in der Nacht vem Sonntag zum Montag in dem Hause Nr. 1 der Pirnaische« Straße. Ein dort im vierten Stockwerk woh nender Barbier, dessen Fenster nach de« Hofraum zu situirt sind, kam spät in der Nacht heim und war mittels Haus schlüffels glücklich ins Haus und bi« an seine VmhauSthür ge kommen. Hftr aber bemerkte er, baß er den Schlüssel zu letz- irrem nicht bei sich hatte und so vorsuchte er das Ansteigen durchs Fenster, das so mißglückte, daß der Unglückliche a^S d m vierten Stockwerk auf den gepflasterten Hof herabfiürzt» und sofort todt blieb. Der Leichnam, der durch den Sturz übel zugerich'et war, wurde am Morgen mittels Siechkorb» MS TodlenhauS geschafft. — Mittelst EinsteigenS durch ein offenes Küchensenster im Souterrain ist an einem der vergangenen Tage aus einer in den Trachenbergen gelegenen V-lla ein werthollrr Nerz- pelz mit schwarzem Ueberzug, unter dem Kragen den Buch staben führend, von einem und kannten Diebe gestohlen norden. Gleichzeitig wurden »it entwendet einige andere Kleidungsstücke, zum Beispiel ein schwarzes Beinkleid, eine schwarze Weste und dergleichen. — — Graf Bismarck ist seit einigen Tagen unwohl, so daß er das Zimmer hüten muß. — Die sächsischen Generäle Graf zur Lippe und Senfft v. Pilsach wohnten am Sonnabend in Berlin einer Parade bei, welche der BundeLfeldherr über die dort garnisonirense Gar e-Artillerie abhielt und wa.en daraus zum Dejeneur geladen. — Gestern Morgen wurde auf der Treppe eines Hauses auf dem Rosenweg ein Mann anscheinend tobt von den Haus bewohnern aufgefunden. Später ergab sich, daß derselbe wirk lich todt und seit Kurzem ein Bewohner de» Hause», seinem Stande nach aber ein Kellner war. Lein Leichnam wurde von den Seinigen in ihr Logis gebracht. — — Gestern Mittag trat ein Junge in einen Fleischer laden der Wlberguffe und bot ein Pfundgewicht von Messtag zum Kauf an, welcher aber in der Vermuthung, es mir einem H jungen Spitzbuben zu thun zu haben, abzelehnt wurde , das ^ Gewicht behielt man aber mit dem Bemerken zurück, der Laier des Jungen möge es abholen. Der durch sein lautes Vakanzen nach dem ^ lichen Auflauf und leider gelang es ihm, sich drr Nrretur i durch die rcq ririrlrn Beamte r durch die Flucht zu entziehen. — Viel Aussehen machte gest.rn Mittag der Transport : eine-! Dampfftffe'S in de Giöße eines mäßigen Bauernhauses. ^ Der Koloß kam aus der Nost'fchen Maschinenfabrik und würbe f auf einem massioen Wagen von 12 Pferden gezogen über die -> Marienbrücke gefahren, um von da aus den weiten Wsg aus 1 der Chaussee bis CottbuL zu machen. — Man erzählte sich gestern von dem plötzlichen unfrei- willigen Lose eines früheren höheren Militärs, über bissen x Motive man ganz im Unklaren ist. — Bei der Confi mation der Garnisonschu'kinder in der ! Kapelle de» Garnisonlazareth» prangte dieselbe zum ersten Male ln grünsammlener Kanzel und Aliarbe'.leidung, neu errichtetet«« Chore und grünwollener Draperie an den Wän den zur Abschwächung des früher zu grellen Lichtes, was Alles durch den Herrn Generalleut.ran> Freiherr von Apel in dan- kenSwerthrr Weise angeschaffr und in kürzester Frist vollendet worden ist. Der Eindruck dieses würdigen Kapellenschmuckes ist wohlthuend und erhebend. — Vorgestern Abend entstand in Antonstadt ein bedeu tender Menschenauflauf. Derselbe wurde veranlaßt durch eine eheliche Scene, die sich in gegenseitigen Jesuiten auf de: Straße abspiel e. — — Die Elbe war gestern immer noch im Wachsen be griffen. Am hiesigen Prgel war de; Waffen stand 3 Ellen 3 Zoll. Wuchs von Böhmen her verhältnihmäßig gering. Gefahr vorläufig nicht zu befürchten. — In vorvergangenr» Nacht geg n 1 Uhr ist die Be dachung der Aschengrube eines Hauses auf der Alaunstcaße in Brand gerathen. Durch Mderreißen der Bedachung und Be seitigung eine» bereits angekohlten Balkens von einem an die Aschengrube anstoßenden Holzbehällniffe ist dem Feuer sehr bald E nhalt gethan worden. Die Entstchung desselben wild eiir-r Unvorsichtigkeit zugeschrieben. — Der Kcttendampser Nc. 1 schleppte gestern Mittag bei reichlich 3 Ellen Wafferstnnd 5 große Zlll n stromauf wärts durch beide Blöcken hindurch, wozu sich auf den Brücken eine Menge Menschen versammelt halten. — — Di« beoorstehende 200jährige Jubelfeier des Leib- Grenadier Regiments und die kürzlich« Auszählung der ver schiedenen Namen, welche dieses seit der Gründung getragen, «innert an das mit der früheren Leibgarde zu Fuß verbunden gewesene Corps der adeligen Garde-CadetL, welches im Jahre 1691 vom Eyurfürstea Johann Georg IV. errichtet wurde. ES bestand aui laute« jungen Etelleuten, war 150 Mann stark und hatte als Commandar.trn den Gouoerneur der Re sidenz, einen Untercommandanten mit Olerstcnrang, einen Major zwei Capi!än8 und einen Leutnant. Er besaß seine Fahne, sein HaulboistencorpS und trug rothe Uniform. Die Cadelten mußten fleißig cxerciren, damit sie eben so auSgebildet waren, wir die übrigen Garden. Ihre Leh.er bestanden aus einem Professor der Geschichte, einem so'chen der Moral, einem Militär- und Cioil Ingenieur und einem französisch« -' und i alienischen Sprachmetster. A ch ein Tanz-, ein Rechnen und ein Reitmeifler waren vorhanden. Vor 1730 lugen sie in Neustadt bei den Bürgern im Quartier, als aber in diesem Jahre die Rittcracademie, worden war, wurden sie hier gemeinschaftlich untergebracht. Aus diesem CorpS wurden größ-entheils die O.ficiere bei den Feldregimcntern ersetzt. Bei Festlichkeiten und namentlich bei den Fußturnkren wurden diese jungen Edclleute, wenn sie vorher ihre 16 Ahnen nachgewresen, vor Allen bevorzugt. Wache und Posten hatten sie nicht zu besetzen, mit Ausnahme von einem Gefreiten und vier Mann, die eine Post vor de» Gouverneurs Hause stellten und Abend» die erste Bisttirrunde um die Festung thun mußten. Bei Sotennitäten an Gala tagen und bei hohem fürstlichen Besuch mußten die Cadett« , paradiren und mit zur Schloßwache aufziehen. — Vorgestern Nachmittag wurde in Kaditz der Leichnam ei>aeö unbekannten Frauenzimmers aus der Elbe gezogen. Dasselbe schien der beff-rcn Klaffe der Gesellschaft anzu- gehörrn. — — Wenn Menschen auseinander gch'n, da^n sagen sie „Auf Wiedersehn^' — und so geschah e» auch dieser Tage in einer hiesigen Restauration, wo zwei Herren, die sich früher j nie gekannt, am B llard Bekanntschaft machten und sich ganz ? gut amüsirten. Ihr Spiel war zu Ende und der eine Thril- s nehmer entfernte sich einen Augenblick auS der Gaststube, v» t nach dem Hose zu gehen und hatte dem Andern, als dem Ver- x lierer, die Bezahlung des Pa'tieg-ldeS ausgegeben. Als er i» i das Zimmer zurückkehren wollte, begegnete ihm der Letztere ? schon an der Thü:, er bemerkte, daß er sich sihr gut unter : halten und noch dazu in der Gesellschaft eines so nnständigen § Herrn. Es wäre ihm lieb, die Bekanntschaft sortzusetzen, er Junge veram'aßie aber j wohn: auf der Kloste-straßs, ein Besuch würde ihn s-hr er- > Gewicht einen förm-freuen rc. C ' So schieden sie. Jnocß der Zurück^evlnbene nicht gemerkt, daß s»in neuer, höflicher Freund seinen Ueber- t zieher, den er während des AbschiersgesprächS üie: den Arm ^ gelegt, mitgenommen. Dc, der Dieb später wi°dere>langt ' wurde, so dürfte wohl die nette Bekanntschaft an Ger.chtS- f stelle ihre Fortsetzung finden. i — Die Musterung der Militärpflichtigen im AuShebungs- z bezirk der Stadt Dresden findet am 13., 14., 16., 17., I-t., ^ 19., 20, 223., 24 und 25. Mai d I. und zwar der- z gesteckt statt, daß oie Mannschaften in elphabetisch r Ordnung z nach den Anfangsbuchstaben ihrer Familiennamen zu e schei- ' nen haben. Die Loosung geschieht in zwei Abteilungen; für die Mannschaften von il bis L den 31. Mai uns von M dis Z den 1. Juni. — Da in dom Berichte über den ValedictionractuS der Aancn - Realschule zwei Vorträge keine Erwähnung gefunden haben, so wird dies hiermit nachzuholen versucht Es kamen nämlich zum Vorlrage auch zwei poetische Versuche, „Friedrich Barbarossa" vom Pumanrr Kaul und „Worte des Abschieds" vom Primaner Funk« — Aus Tharandts heiligen Hallen. Ein langer, lanzer strenger Winter, den Sie in J;re« Elbflor nz so gut wie w.r empfunden haben werden, ist hoffent ich nun schlafen gegangen. Der Frühling mit seiner herrlichen Prachtensaltung, hier einzig in ihrer Art, regt sich, die gefiederten Sänger de« Naiuc erg ticken uns mit den ersten Strahlen der nicht nebel- - umhüllt uufäeig noen goloenen Lonne durch ihre herrlichen Morgenconce.te, ein neuer Leben erwacht, „es muß doch Früh ling weiden" Doch haben wir hier nicht etwa den langen Wiltt-rschlaf gethan. Unser Gesangverein hat durch vier Con- certe das Gomülh geweckt, der Bü-.gervnem durch rnenere Vorträge für Wissenschaft uno Belehrung gesorgt. Wir hörten in letzterem ;wei oben so klare und faßliche als in hohem Grade beehrende Vorträge über die neue norddeutsche Geveibegisetz gebung unter Vergleichung der desfallS bisher gelte«) gewese nen G setzg bung, sowie über das Eizmthum unv dessen prival- rechtlich: un) öffm liehe Beschränkungen vom Aff-ffor Schurig, zwck Vorträge über Südamerika, sowie über die erzg-.birgische Industrie, verbuiden mit einrr praktischen Darstellung de« E.ec ricität und der rlcctr schen Lichterscheioungen vom Eantor Heyae, ferner Vorträge über die Gesammtrelultate der meteo- rologischen Beobachtungen auf den sächsischen S-ationea vo» Professor Vr. Krutzsch, über römische Geschichte vom Kaufmann H Z'chalrr, über Pflanzenkunde vom Akadcmicassistent Grüner, üb:r VolkLwirthscha^t vem Or. Kästner, inglrichen Lebens bilder' aus Rom vom Pastor IN Siedel, endlich eiren Vorttag von Rudolph Grne über Shakespeares Julius Cäsar, andere« kleinerer Borträge über Humboldt, die nordseu sche und säch sische Gewerbegesetzgebung rc. nicht zu g-denken. Such in der Nächst nliebe hat das kleine, !n der neuesten Zeit von schweren Schicksalsschlägen heimgesuchte Tharandt Ehrrnooll-s g-leistet. E3 . urden hier grsammclt: für die von dem Unglück in den Burgker Steinkohlenbergwerken b'trcffenen Familien 321 Thlr, für Frauenstein itO Thlr., für Zschopau 57 Thlc., außerdem für Frauenstein unsere unglück.iche Nachbarschaft) 50 Thlr. als E trag einer vom Rürg-rveiei» veranftalt-rm theatrali- lisch:« Vorstellung, sowie 66 Thlr. als Ertrag e.ne? von un serem geschätzten Crntor Hiyre am Voraberd dek königlichen jetzt das CadettenhauS, vollendet Geburtstags veranstalt-tm Schulactu», welcher Zeugmß gab ' " von den unsäglichen Mühen srineL VeranfiatterS und i-jeder Beziehung in hohem G-adc gelungen sich gestaltete. Lass'« S.e mich endlich noch der non unftrrm Brdebesitz-r Nchle« verar.staltelen mehreren Militärcorcerrts gedenken, von denen das letzte am Sonntag vor »:cht Tagen von dem Jä;?:- musikchor in Meißen unter Direc'.ron dcs Musi!di:ector Wem r ganz bessnder» ansp"?ch wegen de» gewählten Programm» uud -N' -W-rß s