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Rr. 32. Fünfzehnter Anhrg. --rschrmt: Mttt» sttth 7 S«srrat« «,<>)«>« ! U»U»en»<S,*on«« »«» «ritr»a< 1» Uhr: iMarteuEraB« l>» k,,«t> t» dt,s. Blatt, H»h«u«i»« «rfslgrilch, »,rbr,ita»>. »uflck»»: L8,v«»e» Ercmplure. Dienstag de» 1. Februar 187». TaMM Kr UmerhattvU Wd GrHWvrüchr. Mit7«drctt«rr rxh;»'-« Kmbifch. Druck c«d Mzenth»« der V«k»»s«d.it. 'Liepsch ^ Reichsrdt. -- Hrdae^r«: N«!?«» RekchsrK. Fromu»eM. ««UljShtttchM»^. bet auttttgrldlichnN^ 1«n>», tn'I tzULb Durch dt« Köllig . H» »t,rttttLhrl 32»/.«^, Ei:izUll« Rumwa^ 1 3igr MseraleuxreW KLr de» Raum M«- g»'P«lttll»ll A«tlc>- 1 Ngr. Witter „Siug«s«»b^j dt« Zeit« I «n?. Dresden, den 1. Februar. — Der Oberlehrer am Vitzthum'schen Gymnasium in Dresden Julius Zähler hat vom Großsulrau Abdel Aziz Khan den Mesjisia Orden 4. Klasse und der verpslichttte Lohnerholer und ständige Waldarbeiter Jacob Friedrich Nestmann auf Gcoßpöhlaer Forstrevier die zum AlbrechtSorven gehörige Ate» drille in Srlber erhalten. — Vorn Landtage. In hohem l^rade politisch interesiant ist der vom Abg. >». Minctwitz erstattete Bericht über das Budget des Departements des ^ieußeren und die Ausgaben stlr den Rorddculjchen Bund. Die Finanzdepukatioii hat nämlich die Stellung Sachsens im Norddeutschen Bunde in'ö tzluge ge süßt. Die Bundeöveuassuug ist ein Grinijch von Bestimmua ge», die theils den EinhcirSstaat sin der Ntititärverfassung,. Wells dm Bundesstaat Om Reichstage und der durch de» Aitckel 4 beschränkten Buntes Eompetenzi, endlich theilö den Staatcudund iin dem BundeSratpe» bedingen. Diesem unfertigen und widerspruchsvollen Verfassunqszustande gegen über beiteten in Deutschland und auch in Sachsen drei Par tei:»', von denen die erste den Eindcitsstaat, die andere den verOsiungsmäßlgen Bundesstaat, die diltte die alte volle Sou- v:lä»ität der Einzelstaaten erreichen will. Die Meprpeit der Deputation hält das erstece siel, wenn man die Hände in den Schooh lege und die Dinge geben Nesse, wie sie gingen, lür das watricheinlichkre, daS zweite iür daS wönschenSwertheste, das dritte !ür das unbeilvottstc und auch unwahrscheinlichste Die gelammte Deputation zweifelt nicht an der BurueStreue der sächsischen Regierung. drren Standpunkt von der überwie genden Mehrheit des Volkes gethrilt werde, und hält den Standpunkt für den allein richtigen, dass es Ausgabe Sachsens aiö Bundeöglied lei, tu triuer Anhänglichkeit an die Bundes verfassung auf Ihrem Boden, so unvollkommen er auch zur Z.it noch bearbeitet sein mag. mit aller Entschiedenheit die weitere Entwickelung deS nationalen Lebens zu ibrdern und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln darauf HInzuwstkeii, daß der mili- tärstaatliche Nordvund zu eGem ganz Deutschland umfassenden Bunoeörechtöstaate sich gestalte. Die Deputation empfiehlt da her, das Budget des Ministeriums des Auswärtigen nebst Caiijlci zu bewilligen und von Anträgen aus dessen Aushebung abzufeben In Bezug aus die Gesandtschaften war die Depu tation einstimmig der Ansicht, daß die einheitliche völkerrecht liche Vertretung die Grundbedingung eines Bundesstaates sei, ist würde deshalb den Antrag auf Aushebung der sächsischen Gesandtschaften stelle»', wenn es lediglich an Sachsen läge, eine solche einheitliche Vertretung elntretcn zu lassen Preußen hat aber bekanntlich noch keine Geneigtheit zu erkennen gegeben, die preußische Diplomatie in die norddeutsche ausgehen zu lasse», vielmehr besteh-n neben den norddeutschen Gesandten roä! svecifisch preußische. Außerdem stlht dem Reichstage noch kein verantwortliches Bundesininlsterium gegenüber. Die Abgg. Oehmichen, Heinrich und i'r. Minckwiß beantragen nun, da cs zur Erhaltung der Würde Sachsens nicht beitragen würde, wenn Sachsen seine Gemndtschasteu kassirte, Preußen dieselben aber aufrecht erhielte, die volle Bewilli ning des Etats der Gesandten; die Abgg.Jordan. Klemm und Fahnauer wol- len nur die Gesandtschaft in Berlin norinaimäßig, die üüriaen aber transitorisch bewilligen, während der Asg. l)r. Rentzsch alle Forderungen ttle die sächsischen Gesandtschaften avlchnen will. Run haben noch ferner die Abgeordneten i'r. Minck- w!x und i'r. Rentzsch beantragt: Die Reaienmg zu ersuchen, l! mit allen Ihr zu Gebote sichenden Mitteln am eine Revision o,r Norddeutschen BuiileSversassung im wahrhust bundcsstaat iichconstitutionkllen Si> ne hinzuwukcn; 2> ibr Streden dahin zu richte», daß auch die Regierungen der Süddeutschen Staaten cirser revidirten Bundesverfassung sich anschlicßen, beziehentlich bereits zur Betbclligung an der Ausführung dieser Revision zugezogen werten; u> d inzwischen zwar gemeinsamen Einrich- tungcn und Maßrc ein, weiche Im Gesammtintcreffe Deutsch lands iür nvthwendig erkannt werten, ihre Zustimmung und Mitwllkeng nicht zu versagen, darüber hinausgchcnden. die Selbstständigkeit Sachsens beeinträchtigenden und lediglich daS Streben nach dem Einheitsstaat! fördernde» Maßnahmen ent ichirteu entgegengstreten D e Sltehrheit der Dcplltation hält diese Anträg, nicht tür zeitgemäß, die >"ntr'gstcller halten aber grale den setzigen Zcitpuntt, wo In Frankreich und Oestreich wahrbatt pa.lamcntaciscdc R-gierueaen «rstanden sind, für den passenestcn. Außerdem ineineu sie, sind wir in ein Iabrzebcud eiiizetieten, welches für die staatliche Neugestaltung nicht allein in Deutschland, sondrrn auf dem ganzen Conttncnte schwerwie gende, wenn nicht rutschest e-de Ereignisse tu seinem Schooßc ' irgt, muß eine auch nur oberflächliche Betrachtung der Zu stünde, iv welchen sich die Europäischen Staaten aus dcm E on- tincnte befinden, aiö gewisse llebcrzeugrmg erwecken. Ob diele Neugestaltung sich friedlich entwickeln, oder ob sie von acivalt- sainen Erschürterungen, sei cS durch Kricc-, sei eS durch Revolu tionen, begleitet sei» wird, das wird wesentlich von dem Ver halten der Regierungen abhängen. Die Regierung bat e-klärt, daß sie, wo cö um eine Ausdehnung der Cemretenz des Bun des auf Kosten der Rechte der Einzclstaatcn sich handelt, ihre Verantwortlichkeit den Kammern g:genüber rmumwundcn an erkenne Diese Erklärung ist in der Deputation mi» Genug- thuung begrüßt worden und man hat geschlossen, daß. da die Bundesverfassung auf Verträgen beruhe, denen auch die säch sische Landesvcrtrctung zugcstimmt hat. auch zu einer Erweite rung der Bundesverfassung die Zustimmung deö sächsischen Landtags ei forderlich sei — Außerdem berührt der Bericht noch eine Anzahl höchst interessanter politischer Fragen, welche vbne Zweifel zu wichtigen Debatten Veranlassung bicten werten. — Gestern hat der Abg. Klemm cnrS Plauen den von ihm verfaßten Bericht über daS Hoftheater aus die Nezistrande dcr Kammer gebracht. ES verlautet, daß dieser Bericht in klarer, übersichtlicher Weise die Frage behandelt und daß dabei di- Interest» der Kunst in s«hverständig-r, wohlthuenbstcr s Weise berücküchtigt worden sind. Die Beschlüsse der Depu- 5 tation laufen auf Folgendes hinaus: die Kammer wolle be schließen l) zur Erbauu g eines k. Hoftheatcrs nach dem Sem» perschen Plan mit mehreren im Bericht gedachten Erweiter ungen auf dem von der Deputation nach Maßzabe des Fried- nchschen Gmndpl ns gezeichneten Platze ein für allemal die Summe von 400,000 Thlr. zu bewilligen ; 2'. diese Summe mit 309,000 Thlr. für die Fmanzsnriote 1870/71 und mit 100,000 Thlr. für die nächste Finvnzperiode ins außerordent liche Budget zu steiler,; 3) hieran die Bedingung zu knüpfen, daß wegen der im Plane zu t uffendm Abänderungen der Erbaue, des zerstörten Theaters, Semper, zu Rathe gezogen und der Neu bau nach besten zu verhelfendem Gutachten ausgeführt werde. — Die Deputation streicht also von den geforderten .'-00,000 Thalern 100,0(0 sie verwirft das Project, das »reue Theater in drc Zwingeranlagcn -n-zukenen, empfiehlt vielmehr den Sem- perschen Rundbau, sedoch etwas zurückgcrücki und mit Abän derung der Ueöelstände, welche das alte Theater zweifelsohne hatte, und macht die Berufung Semp-rs zur Brdingung. — Der Abg. Fahnaucr weicht insofern von diesen Vorschlägen der Deputat on ab als er nur 3'i0,000 Thlr. bewilligen will. — Von Seiten der k. G-neralvIrection ist nunmehr, wie alle Jahre in Plakatstrm eine gedruckte Uebersicht der vom 1. Januar bis mit 20. Sevtember 1869 in dem am 21. Sep tember 1869 abgebrannten k. Schauspielhaus«, sowie vom Er öffnungstage de- provisorischen Ru.adbautheacers, vom 2 De- cember bis mit 31. Decemler 1869 in Letzterem gegebenen Vcrstillungen. ersch ener. Es kamen darnach im Ganzen 345 Stücke zur Aufführung, darunter 211 Schau und Lustspiele, 124 Opern, 9 Posten mit Gesang und 1 Ballet, während im Jahre 18ü8, also noch im alten Theater, an 261 Abenden 139 verschiedene Stücke, darunter i3 Trauerspiele, 2! Schauspiele, 64 Lustspiele, 34 Opern, 3 Gesangsposten und 1 Ballet ge- geben wrude. Von diesen 139 verschiedenen Stücken w erden 20 zum „ersten Male" auf die Bühne gebracht, darunter die Op r „Die Meistersinger". 18 Stücke wurden neu einstudirt, nämlich 14 Schau- uns Lustspiele und 4 Opern. Außerdem fanden noch 8 Abonnemenisconccrte, 2 Kircheneoncenc, 2Con- certe zum Besten für den Kapell-Wittwensond, 1 Concert für den Pensionsfond des Singechors und 1 Kirchenconcert für die Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute statt. Als Gäste traten 20 Herren und Damen auf; neu eintra'en 2 ins Schau spiel, 3 in die Oper und Fräulein Melzer ins Ballet, während aus dem Schauspiel 2 aus traten, aus der Oper 8 und aus dem Ballet 6. — Die 4 neu einsiudnten Opern waren Eu'.yanthe, Cortez, Armid: und Slradella. — Am Vitzthum'schen Gymnasium ist die durch d u Tod deS Professors 0r. Karl Scheibe erledigte Stelle deS R>ctorS durch die Berufung dis dermaligen Gymnasialoirectors Ziel in Clausthal wieder besetzt worden. — Ein Mann fi.l gestern auf der alten Elbbrücke so un glücklich zur Erde, daß ihm das Blut aus Mund und Nase strömte und sich seine Unterbringung im Stadtkrankenhause nöthig machte. — Vorgestern Nachmittag hatte ein Mädchen das Un glück, beim Schlittschuhsahren in einem Garten auf der StistS- stcaße zu fallen un» ein Bein zu brechen. — Am Sonnabend Nachmittag bes',chts ein schon ält- sicher Herr die Schsittschuhbahn auf dem Zwing-rteich und ließ sich ein Paar Schlittschuhe anschnallen. Leiser siel er beim Fahren sehr he^tiz auf das Eis und mußte in SiöberS Bu^e getragen werden, wo cs sich herausstelsie, daß er die Kugel des Oberschenkels ausgefallen hatte. Ein Polizeiinspector nahm sich des Vcruckzlünten sedr an und ließ einen Schlitten kom men, der ihn mit dem gleichfalls gerufenen Arzt in seine Woh nung aus der Mo itzstraße brachte. — Die inneren geistigen Anlagen durch freie, selbstbe wußt That zu verwirklichen, ist Aufgabe und Drang eines jescn Künstle, s, damit im Kampf die Kraft erwcckr werde. In diesem Sinne veranstaltet jetzt jährlich der bekannte Lehrer des Pianofo tcspüls Herr Alwin Wieck einen sogenannten Pro- ductionkübungs Abend, wo er dem Publikum einige seincr Schüler vorführt und zur Ausführung seines Bo. Habens noch andere jugendliche Kiäfte auS der Musik- und Gesangivelt ein» ladet. Selten ist wohl dcr Meinhold'sche Saal so gefüllt, als e« am Scnnabenv Abend der Fall war; Kozst an Kopf, selbst auf den Galerien. Herr Wieck bat in der llcincn neunjährigen Schülerin Paula Swab ein wahres Wunderkind. Ihr Vor trag bestand diesmal aus: Solfegzio von Em. Bach; Winter zeit von Nob Schumann; Walzer von Chopin; Loreley von Seeling. Schon zu Anfang der Production: Andante für Pianofocte, Violine und Violoncello aus dem O-moII Trio von Reißiger, trat daS eminente Talent dieses Kindes zu Tage. Frei und ohne Noten sitzt der kleine blonde Lockenkopf am Pianofvrte. die Händchen rauschen durch die Tasten, wo Sauber keit des Spiels, Elastizität d«S Anschlags, wie geistige Auf fassung und Wiedergabe der Compositionen zu vernehmen. Ebenso talentvoll bewährte sich auch im Spiel ein Fräulein Anna G. und Herr Georg Hohlseld. Durch gütige Unter« stützung der Heeren Convavi, Schüler deS Herrn Concertmeister Lautrröach, und Pietzck-r, Schüler des Herrn Griitzmacher, in gleichen der jugendlichen Sängerinnen Fräulein Louise Gerlach und Th. Schmid, gewann die musilalische Soiree an Bedeutung. Das Geigen- und Violoncellospiel bekundete schöne Anlagen, die zu Hoffnungen b'rechtigcn. Die Schüler machten ihren Meistern Ehre, wie denn der Kenner auch gleich im Vortrag des ersten, von Fräulein Gerlach gesungmm Liedes die Keime einer p'ächtigcn Altstimme ahnen mußte, welche sich später auch noch in dcr Romanze aus Lin da di Chamour.ix bewährte. Ihr und dann Fräulein Th. Schmid, welche den Boleros aus Verdi's sicilianischer Vesper sang und sodann in einem Ave Maria von Gounod und ein-r Cvrnposition von Tiefsten verdienstlich mitwirkte, wurde reicher Beifall gespendet. — Der erste theologische Preis der von Ammon'schen Stiftung ist dem Oberlehrer Or. Höhne in Zwickau ertheilt worden. Von den üöcrüäe Preisaufgabe: „Welche Anforderungen sind an einen biblischen Geschichtsunterricht in den Mittlern und untern Elementarvolksschulklasten für den Fall zu stellen, daß in diesen Klassen Katechikmusunterricht nicht statt findet' von ehemaligen Zöglingen deS Friedrichstädter Schullehrerseminarr eingesendeten 7 Arbeiten war nur eine als ein wohlgelungener Beitrag zur Lösung dcr Frage mit einer Prämie zu belegen, außerdem aber auch noch zwei wegen des in denselben sich kund gebenden Fleißes und wegen der richtigen, wenn euch nicht ausreichend tüfgehenden Austastung mit einer rühmlichen Er wähnung und einer Gratisicatton zu bedenken. Verfasser der prämiirten Arbeit ist Herr Otto Kellner, Oberlehrer an der Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben zu Friedrichstadt- Drrtben, und als die zu graüficirenden Verfasser der andern zwei Arbeiten ergaben sich Herr Franz Robert Hanns, Hilfs lehrer an der Lehr und Erziehungsanstalt zu Kleinstruppen und Herr G. K. Moz Sachse, Kirchschullehrer in Zschvchau bei Ostrau. — Vor kurzer Zeit gedachten wir eines jungen, etwa 15jährigen Men'chen, welcher als Laufbursche in einem hiesigm Ge chäft eine Summe Geldes unterschlagen hatte und damit flüchtig geworden war. Wie wir hören, hat sich der Flücht ling bis zu seiner gestern erfolgten Aufgreisung in Dresden aukgehalten und dadurch ein ganz comsortables Leben geführt, daß er in hiesigen anständigen Gasthöfen unter Vorzeigung gefälschter Vrie'e für seinen angeblichen, in einigen Tagen nachkommenden Vater Zimmer bestellt und einstweilen auf dessen Rechnung Verpflegung und Taschengeld bezogen hat. Natürlich ist er jedesmal nach einigen Tagen aus dem betref fenden Gaflhause weggeblieben und hat dasselbe Btanöver in einem anderen Gasthaus« wiederholt. In mehrerern dersel ben soll er auch außerdem noch kleinere Diebstähle begangen haben. — — Wir brachten neulich eine Notiz über eine fein ange» legte, betrügerische Erbschaftsangelegenheit, wonach die Ehefrau eines Mam«gesellen von einem verstorbenen österreichischen Fcldmavschall - Leutnant mehrere Millionen Thaler Geld, sowie einize 20 R ttergüter geerbt haben sollte. Es dürste nicht uninteressant sein, noch etwas Sprciclleres über diese Angele genheit zu hören. Der Ehimann genannter Krau war schon längere Zeit als Maurer auf einem Reubaue der Tö-Hcstraße beschäftigt, als er plötzlich zur Verwunderung seiner Kameraden auSblirb, des anderen Tage« jedoch in einem sehr ge'vahlten Anzüge wieder erschien uns seinen Bervssgenosten «öffnete, baß er, re'p seine Frau, eine ungeheuere Erbschaft an Geld und so und so viel Rittergütern in Ungarn und Böhmen ge macht habe. Sein Handwerkszeug wurde auf seinen Wunsch sofort verauctionirt, resp. vertheilt, und versprach er auch, die sämmtlichen Kameraden mit einem feinen Mahle, wobei natür lich Chvmpagnsr nicht fehlen durfte, zu bevirthen. Niemand zweifelte im Geringsten an der Mehrheit seiner Aussage, da er im Allgemeinen als ein aufrichtiger, zu solchen Betrügereien nicht fähiger Mensch galt. Ein Jeder beeilte sich nun, als er von der großariigen Erbschaft Kenntniß erlangt batte, dem neugebackenen M'llionär nebst Frau Gemahlen die Awwnrtung zu machen und dem sauberen Ehepaare ihrem jetzigen Stande gemäß entgegen zu kommen. Ein Kamerad von ihm, gewesener Cavallnist, wurde aus der Stelle zum ersten Reitknecht er nannt, ein complcier feiner Anzug wurde sofort geschafft, um der neu ernannten Stellung gcmäß aufzutreten. Er erman gelte auch nicht, sich seinen früheren Kameraden in dem neuen Kala Anzuge zu zeigen, was bei letzteren einen nicht ge'tngen Neid hinsichtlich des gehabten Glück« heroorrief. Ein anderer Beru'sgenoste wurde, weil er dem Herrn in früherer schwor« Zeit einvnl Beschäftigung gegeben hatte, zum Ober-Inspektor sämmtlicher Güter in Böhmen und Ungarn ernannt, und die ser bot nun Alles aus, sich seiner Stellung würdig zu zeigen. Er sah sich schon im Geiste alt stattlicher Reiter die Fluren und Walser seines n.ucn Herrn inspiciren, schwelgte in Eine« fort von der schönen Zukunft, die ihm bevorstand und vergaß