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«r. 1. Miafzeheter gehr». de» 1. Jänner 1870 «Frsch««: ««vH ft« r «, Sa»» «e MM^« L»«nr 1». ^Ndenttneerf-l-itt»« «rempUl». Tageblatt str U«terhaUu«g Md GtschLMerlehr. I-l! Mitredactour: Ltzeodrrr Drsdifch. MerKHMrNch«»«^, stt mnitßilWchirffft fern», in'» H«, Dnrch dt, ««nt-ß. dftrttltidrl.»»,,«» Adv»«« Rmnomv 1 Rgr S«serate»prev-. Für d» Raum ,i»n-r ««lpalteuv» 1 R-r. am« „Vogts" di« Zeil. » «a- ->uck^MrEssmtttzv« d« HermrSgebei' iß N-fchttvstt. — Verantwortlicher Kebatts».': Vnjßrip NejHsrstß. Dresden, den I. Januar. — Dem Hosralh Professor Max Robert Preßler zu Tharandt ist deck Rttierkieuz deS Verdienstordens verliehen ««den. - Zur Versteuerung aller Wechsel und Anweisungen sind vom 1. Januar 187V ab nicht mehr die Sächsisch.» Stempel marken, sondern die bei den Postanstalten zu erkaufenden Bunde« Stempclmarkm und mit dem Lunde» ste-.npel versehenen Blanke» zu verwenden. — Li« vorgestern Abend im Saale des Hotel de Saxe von dem bekannten Clavicrlehrer Herrn Gustav Ehrlich ver «staltete musikalische Soiree sah ein reich versammeltes Publikum, und wurden die Nummern des Programms durch 11 Schüler und Schill«rinnen aukg führt. Die Herren Kammermusici Müller und Fitzenhagen unterstützten das Conccrt durch gelungene Vor träge auf Violine und Cello. Daß die Leistungen der oft noch sehr jugendlichen Schüler mit großem Beifall ausgenommen wurden, liegt in der Natur der Sache, indem man ja hierdu ch uur aufmuntern und zu fernerem Streben anregen will. — Die Kapelle des Feldartillerie-RegimentS unter Leitung des Herrn Stabstrompeters Böhme concertirt heute auf dem vergkellcr und wird mit ih en gern gehörten Melodien den Anfang de« Jahres auf diesem beliebten Vergnügungspunkte verherrlichen. Morgen, Sonntag, spielt dieselbe Kapelle im Saale „äu bou marclie" in Morihburg. Es dürfte dabei auch de« Dresdnern die jetzige Schlittenbahn passende Gelegenheit bieten, eine Partie dahin zu machen. — Sollte das Wetter den Schlittschuhläufern günstig sein, so dürfte Herr Böhme mit seinem CorpS am Nachmittag deS kommenden Montags auch aus der Insel des Zwingerteichs eoncertiren. — Am heutigen ersten Tage des jungen Jahres begeht eine hiesige Handlung eine seltene, schöne Feier, die um so allgemeineres Interesse beansprucht, je mehr diese Handlung eng mit dem Culturleben Dresdens zusammenhiinxt. Es ist das Fest dts zweihundertjährigen Bestehens der Walisischen Hosbuchhandlung, welche am 1. Januar 1670, also nur wenige Jahre nach dem Schlüsse des siebenjährigen Kriege«, gegründet I wurde. Mit Stolz kann diese Buchhandlung, der es beschiedcn war, in ihren letzten Jahren, seit 1. Januar 1854, in Herrn Mit dem heutigen NeujahrLtage beginnen die zwei I Hermann Burdach einen Besitzer zu erhalten, der ihre Bedeut» hetzten Vorstellungen des Zweiten Theaters im Altftäaier Ge. nvndhLUse und zwar heute am 1. Januar zum Benefiz des sammt'.ichen Herren- und morgen, Sonntag, zum Besten des «sammtin Da-nenpersonalS. Zwei so vorzügliche Tage können schon ein Sümmchen abwerfen, welche den Scheidende,: die Weiterreise erleichtert. Da« von Herrn Direktor NeSmüllrr entworfene Theater im Gewandhause wurde am 14. December 1856 mit einer Nächstier zum GeburtSstst- unseres Königs Jotann eröffn» t und umfaßt somit einen Zeitraum von über 13 Jahren, während welch.» Herr NeSmüller dieses Ileine Theater zu einer stabilen Bühne erhoben hat Das Gewand Haustheater hat somit ein Stück Geschichte für sich. Möge das Pu likum diese alte und liebzewordene Stätte des heiteren Humors noch heute und morgen, wie sehr oft in guten Tagen bi« auf den letzten Platz füllen. — Der hiesige Verein kür Geflügelzucht hält in den Ta gen vom 17. bis mit 22. Februar 1870 seine sechste allge meine große CstflügelauSstellung. verbunden mit Verloosung, wie gewöhnlich in der zweiten Etage de« Gewandhauses hier ab Die Herren GkflüzelMt-r, welche gesonnen sind, dieselbe ftar h ihre Beteiligung mit schönem, fehl»»freiem Geflügel edler Raren vervollkommnen zu helfen, werden asteten, ihre des fallsigen Anmeldungen tot Herrn A. Brosche hier. Böhmische- straze 14. bi« den 5. Februar i870 schriftlich an<ubring»n. — In einer Nacht der Christwoche bemerkte ein auf der Magazinstraße wohnender Osfizür, daß ein Mann in das an der Ecke de« Bautznerplatzes befindliche kleine Nestamationkgebäudc gewaltsam cinzuvringen versuchte. Zur Slrrrtur gebracht, wurde in chm ein Magazinarbeiter, beurlaubter Trainsoldar, erkannt. Vom Gericht vorläufig der Haft entlassen, hat derselbe aufs Neu« gestobl n, indem er Mittwochs einem Kaser-unstraßr 8 «ahnenden Morkthelfer dessen Stollen und andere Weihnacht« geschmke entwendete. Nun wird er wohl etwa« länger brum men müssen. — Die Aufhebung der Portofreiheit für die Eisenbahnen hat noch ein« Kehrsette. Die Privatbahnm wellen nämlich die dem tzÜMcu» al« Gcgenleistung für die Portofreiheit gewährte «untgelvliche Beförderung de« PostwaggorS beim Wegfall der Portofrecheit auch aushrben und für die Beförderung de« Post- «aggons Meilen- und Ach enzeld berechnen. E« wird sich sehr bald -eigen, ob die neue Einrichtung der Postanstalt oder der Essenbahn einen lieber ichuh gewährt. An diese» und viele andere Verhältnisse hat man bei der Fabrikation de« Gesetz«« i« Reichstage mit keiner Silbe gedacht. In Berlin wie in Dresden ist man in allen Ministerien mit der Regelung der Dienfisendungen, die in Zukunft nicht mehr frei sein werden, beschäftigt. S« werden eingehende Erörterungen gepflogen und Beamte, die frei von dem Verdachte bureaukratischer Schwer- sällizkeit find, versichern, daß die Frankirung der Dienstsend» «»gen und deren Camrole Schwierigkeiten, Verlegenheiten und Unzuträglich keilen der ärgste» Art hervorruft. Alle« die«, so wie di« naheliegende Befürchtung, daß die vom 1. Januar an «bttretende Maßregel eine Verwehrung de« Beamtenheere« nach sich ziehen werde läßt e« beklagen, daß über solche Dinge bei Berathüng und Erlaß de« vundesgesetzr« mit dem Flederwisch dahtngefahren worden ist. Me Gericht? «unter und Stadträthe, soweit st« an Orten, die an der Eisenbahn gelegen find, sich befinden, find angewiesen worden, Packereisendungen im Ge wichte von ein Zwanzigstel Centner und darüber in allen nicht dringlich«» Fällen durch die Essenbahn zu bewirken. Gestern «achten die in Disponibilität getretene« Herren samkeit nach jeder Seite hin so wesentlich steigerte, auf die zu- rückgelcgten zwei Jahrhunderte blicken. - Eine unglückliche Gelegenheit veranlaßte ein Dienst mädchen, zur Diebin zu werden. In einem hiesigen Hotel waren zufällig in der Küche circa 80 Lhaler aufgezählt. Da« eine Küchenmädchen benutzte einen unbewachten Augenblick und stahl das Geld. Bald darauf ging sie nach Neustadt und schasste da« Gestohlene zu einem dasigen Bekannten. Der Dieb stahl wur'^e natürlich bald entdeckt und der V rdacht lenkte sich auch auf die Genannte. Befragt, was sie in Neustadt gemacht habe, gab sie als Grand dafür an, sie habe sich Wolle zum Strümp-eftricken kaufen wollen. Abend« gegen 1111h« wurde ein Sicherheitsbeamter geholt, der, nachdem sie «in Offene« Ge ständniß abgelebt, die Arretur vornahm. — In der vorvergangenen Nacht soll ein Bewohner de« englischen Viertels um eine größere Geldsumme bestohlen worden sein. Man veimuthct, daß der Dieb sich Abends zuvor in die Wohnung eingtschlichen und darin verficht gehalten hat. bis Niemand im Hause mehr wach gewesen ist. Nach Verübung des Diebstahl« scheint eS chm gelungen zu sein, sich in den Besitz deS im Logis befindlichen Hausschlüssels zu setzen, mittelst dessen es chm dann nicht schwer geworden, ohne alles Geräusch und Aufsehen au« dem Hause zu entkommen. — — Vorgestern in den späten Abendstunden entstand in einem Hause der Pirnaischen Vorstadt, und zwar in einem mit Holz «»gefüllten Stalle, auf bisher unermiitelte Weise Feuer. Zum Glück wurden die Hausbewohner darauf rechtzeitig auf merksam, io daß jeder G-fahr vorgebeugt und das Feuer in kürzester Zeit gelöscht werden konnte. — — In Nr. 365 unseres Blatte« muß in dem Artikel über die üble Finanz Verwaltung der Stadt Leipzig der Druck fehler, daß die sächsische Regierung Angriffe xegcn genannte Verwaltung gerichtet habe, dahin verbessert werden, daß dich die Sächsische Zeitung war. Dieselbe beschwert sich, wie un» scheint, vit Recht darüber, daß die neue Anleihe zum guten Theil im Auslande gezeichnet und nicht bloS im Inlands aufgelegt wurde, wo man recht gern sie gezeichnet haben würde. Die Banquier«, die man bei der Unterbringung der Anleihe übergangen hätte, würden nun dieses Papier nicht ihren Kun den empfehlen. Die Geldsendungen zur Einlösung der Cou pons in späteren Zeiten nach Berlin, Cöln und Frankfurt, sowie die kostspieligen Inserate seien eine unnöthige Ver- theueruvg. — Repertoir de« König!. Hoftheater«. Sonntag: Czaar und Zimmermann. - Montag: Duft! Z e M: Ein unschuldiger Diplomat. Lustspiel in 1 Act von Poly Henrion. Me gelehrten Frauen. — Dtenitag: Lucia von Lämmermoor. — Mittwoch: König Erich XIV.— Donnerstag: Der Postillon von Lonjumeau Magdalenr : Fräulein Georgme Schubert, al« Gast. — Freitag: z. e. M.: Herzog Alba in Rudolstadt. Historische« Charakterbild in 1 Act von Ferdinand Gleich. Z. e. M.: Der Hagestolz. Familienbild in 3 Aufzügen von Noderich Benedix. — Sonnabend: Die RegimentStochter. Marie: Fräulein Georgine Schubert, als Gast. — Wochen-Repertoir der Concerte vom 3. bi« 8. Januar. Montag oder Menstag: Dritte Quartett-Aka demie der Herren Medefind, Ackermann, Meinet und Kara- sowiki im Hotel de Saxe. — Fcettaz: Concert von Rubin stein im Hotel te Soxe. — Billet-Ausgabe bei B. Friede!, Schloßstraße 17. — Musik im Wein, Apoll und Bacchus vereint in einer Melodien, bestehend in Opern-Arien u. s. w. Zu dem bekannt«« Sprüchwort: Im Wein ist Wahrheit, gesellt sich also noch: i« Wein ist Musik l Wir empfehlen diesen Virtuosen, zu dessen Concert kein Entree Billet nöthig ist und der zu jeder Stunde spielt, Allen, die dem Auster Salon oder der Weinstube de» Herrn Habert einen Besuch abstatrrn wollen. Neben den treff lichsten Minsorten und guter Küche, findet man in den höchst nobel ausgestellten Lokalen noch 32 Zeitungen und Journale. — Das Wochenblatt für Zschopau und Umgegend bringt, wie alle anderen auch Berichte über die Sitzungen der dafisen Stadtverordneten, so auch über die am 16. Decbr. abgkhaltens. Nach Erledigung der Tagesordnung, brachte der Stadtverord nete Richter die Schulgelderfrage zur Sprache und erwähnte, daß durch die Krankheit de« Schulgeldereinnehmers Gilßner die Einsammlung de« Schulgeldes längere Zeit unterblieben und dadurch die Höhe der Schulgelderreste gestiegen. Hier faßte nun daS Collegium, laut des in Nr. 104 deS genannten Wo chenblattes enthaltenen Berichtes, den Beschluß, den Stadtralh zu er such m, „dafür besorgt zu sein, daß hinsüro derartige Vor» kommniffe sich nicht wiederholen", daß also Gilßner nicht «ehr krank werde und deshalb die Höhe der Schulgelderreste nicht mehr steige. — Au« Kamen;, 27. Decbr., berichtet das „Dr. I.": Am heutigen Vormittage, als der Oberleutnant v. d. A. «nd Chausseegelder.Einnehmer Herr v. Bosse zu dem Ehrentage, wo derselbe vor 50 Jahren als Fähnrich in die Armee ga tteten, die Glückwünsche seiner Freunde erhielt, und die Spitze« unserer Behörden sich eben zur Begrüßung anschickten, wrttbe der noch rüstige, geschätzte Jubilar plötzlich vom Schlage getrof fen, und in die Arme der Umstehenden sinkend, gab er sofort seinen Geist auf. — In Lückendorf hat sich der Hausbesitzer und Weber Christian Gottlieb Hofmann, welcher seit einiger Zeit Spuren von GeisteSzerstorthcit zeigte, in seiner Wohnstube durch Er hängen selbst entleibt. — Am 28. brach in Schloßchemnitz in dem Hintergebäude dt» FleischermeisterL Reichel an der Hauboldstraße auf bis jetzt unermiitelte Weise Feuer aus. Der von Nah und Fern herbeigeeilten Hilfe gelang e«, nicht nur den größten Theil der dort aufbewahrten Wirthschaftegeräth« und sämmtliche Haus- und Zugthiere, sondern auch das Border- gebäude zu retten. — Am zweiten Weihnachtsfeiertage brach in dem Haufe der Fra« verw. Ullmann in Thum auf bi« jetzt noch unermiitelte Weise Feuer aus und legte dieses uvd die an der untern Markisette stehenden beiden Häuser der Herren Lohgerber Thierfclder und Sonntag in Asche. Der Feuerwehr, durch Niederreißen eines Schuppens und namentlich auch der Bedienung der Ehrenfriederkdorfer Spritze rft es zu danken, daß der Feuerheers auf diesen Raum beschränkt blieb — I» der Nacht vom 23. zum 24. December entstand in dem Schuppe» des GuiSbesitzns Reuter in Drebach Feuer welche« auch bald daS Wohngebäude, die Scheune und das Wassirhau« ergriff und total vernichtet;. Bei dem schnellen Umsichgreifen der Flamme konnte nur das Bich genttet werden. Leider wann weder Erntevonäihe noch Mobilien versichert. (S. Dfj-- — Au« einer in der Oberlaufitz gelegenen kleinen Stadt vermißt man seit dem 9 December eine junge Frau, die sich mit Selbstmordgeda ken herumgetragen zu haben scheint. Nach weislich hat dieselbe sich nach ihrer Entfernung au« der Hei- math auch einige Tage in Dresden ausgehalten. Ihre Spur ist aber hier verloren gegangen Sie war 26 Jahre alt, Mitt lerer Statur uud hat btt ihrem Wegganze vom Hause ein grüngestrriftes Kleid, weiße Filzschuhe, ein Jaquet und einen Pelzkragen getragen. — — Oeffentliche Gerichtssitzung am 30. DeeembaL Ja den ersten Monaten dieses Jahres erfüllte die Stadt da» Gerücht, daß in der hiesigen Handlung Jauch und Leonhardt ein Commis großartigen Unterschleif getrieben Hab« ; man sprach von einer Summe von über 1700 Th'-r., die der Betreffende im Laufe von 14 Monaten unterschlagen haben sollte. Die Untersuchung war langwierig und auch schwierig, weil die Ge schäftsbücher und Bcibücher der Kunden genau zu vergleichen waren, wa« großen Zeitverlust verursachte. Heute, nach zchn Monaten Untersuchungshaft, stand der frühere Commi» »nd Vorstand de« DetailgeschäftS von Jauch und Leonhardt, Gustav Alwin Görne auf der Anklagebank. Der Angeschuldigte ist aus Frerberg gebürtiz, 25 Jahre alt, bisher noch unbestraft. Die genannte Firma hatte bereits vor Antritt Görne'» da» Unglück, einen ungei reuen Haushalter zu haben, den deswegen auch die gerichtliche Strafe traf. Auf Görne, dessen Bär» dem einen Principal bekannt war, wurde volle» Vertrauen g»> setzt, wie auch die Inventur am Ende des Jahre« 1867 tt« « . .. . „ , , . . . vollständige Übereinstimmung der au« dem Vrossogeschäft HM ^ . mrendant und Generalmajor v. Soeben und dessen As- I Flasch«, welche Rebensaft spendet, befindet sich als etwa« Neues Dttailgeschäft gelieferten Maaren mit dem Erlös derselbe» ho- " Triefen ihre AbschiedSmelduogm. Elfterem I aus Paris in der reizenden, mit einem Auster-Salon verbun- ! erzmcntirte. Am Ende de« Jahre« 1868 bemerkten nun «iß« A al« Genttalleuinrmt Letzterem al« General- denen Weinstube de« Herrn A. Hadert auf de, Schkoßsttaße die Prinzipale btt Aufstellung der Inventur, daß sich tt« De- major v^liehen worden. Beide sind 1829 als Junker in di. ! Rr. 25. Ruhig steht die Flasche auf dem Tisch; sobald man fett von aber 1400 Thlr? vorfand. Ende Februar 186» »cmre getreten. ? st« «greift, um da« Gla» zu füllen, ertönen die lieblichsten wurde abermal» Inventur gehalten und abernM rin Des«»