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er bei den Zigeunern Mich ist. Herbeck ist Hofcapellmeister zu Wien; möglich, daß die vier ausgezeichneten Künstler durch Auf nahme seine- Werkes in ihr Concertprogramm sich ihm gefällig zeigen wollten. Trotzdem wurde durchgängig Beifall mit vollen Händen gespendet und dieß mit Recht. Das Florentiner Quar tett giebt im Bereich der Streichmusik das Vollendetste was bisher zu Gehör gekommen. — In der vorgestrigen Rümmer d. BI wurde auf die endliche Vollendung der Mathildensnaße hingewiesen und dabei nur noch des schlechten Anschlusses bei der großen Ziegelsiraße gedacht Die wirkliche Vollendung der Mathildensteaße wird aber leider nur erst dann zur Wahrheil werden, wenn die Grunaerstraße vollendet, die Sonntägliche Bebauungssrage ent schieden und der Prohliser Landgraben verlegt werden sein wird. Leider scheint es aber, das; man sich über diese Punkte trotzdem sie nun schon sehr lange Zeit in der Schwebe hangen, noch gar nicht einigen kann, wenigstens scheint bei den Wassersragen in Dresden eine wahre Wasserscheu zu herrschen. Wie lange wird nun schon an unserer Wasserleitungsfrage gearbeitet, be gutachtet und prebirt und ebenso scheint es mit der Verlegung dieses Landgrabens zu gehen Trotzdem, das; die Coiniiiun durch die Ehrlich'schen Stistungsplätze eine der meist betheilig ten Adjacenten selbst ist, vergeht doch ein Monat nach dem. an oern ohne daß man ernstliche Fortschritte in dieser Verlegungs arbeit des Landgrabens wahrnimmt. Sollte man dmn nach den jahrelangen Berathungen nun nicht endlich zu einem des; nitiven Entscheid darüber gekommen sein endlich nun diese lästige, durch seine Ausdünstungen selbst von Medieinalpolizei wegen dringend anzurathende Verlegung zu bewerkstelligen. — Gelegentlich des LiZähngen Staatsdiener-Jubiläums deS Geh. RegierungSralh I>r. Reuning haben mehrere lavd wirthschafiliehe Vereine Sachsens ein Kapital von 3300 THIr. aufgebracht, welches dem Jubilar unter dem Namen „Reuning stiftung" überreicht worden ist. damit die Zinsen dieser Stif tung zu landwirthschaftlichen Zwecken verwendet werden. Die Richtung, nach welcher hin dieselben verwendet werden sollen, ist dem Ermessen des Jubilars anheimgestellt worden. Herr Geh. Regierungsrath Renning hat, wie bekannt, sich lim sie Hebung der Landwirthschaft sowohl, wie des landwirthschaft Uchtn Vereinswesens in Sachsen ganz außerordentliche Ver dienste erworben. Die Blüthe derselben verdankt man seinem Wirken zum guten Theile. Dabei ist daS ganze Wesen des jetzigen Jubilars von einer Selbstlosigkeit, die das vorzüglichste Kennzeichen wahrer Verdienste ist. — Daß Diebe sich auch täuschen können, ist schon oft da gewesen und ereignete sich ein derartiger Fall erst in diesen Tagen. Die Sporergasse entlang ging nämlich eine Dame, die soeben einige silberne Lössel in die Seitentasche ihrer Mantille gesteckt hatte. Dies mußte jedenfalls ein Dieb gesehen haben, der auch in Person eines sehr eleganten, großen und stattlichen Herrn sich näherte, um die Manipulation des Eigenthumsvcr- seinigens vorzunehmen und der Frau die Tasche leichter zu machen. Als die Frau an einem Schaufenster stehen blieb, um sich die darin enthaltenen Kostbarkeiten anzusehen, fühlte sie wohl ein leises Vorüberstreisen an ihren Kleidern, ahnte aber vorläufig nicht, daß sie bestohlen sei. Jndeß, es war so; denn als die Idee in ihr auftauchte und sie in die Taschen griff, da waren wohl die silbernen Löffel noch da. aber in der anderen Tasche fehlte die kurz vorher gekaufte Sovaseife. Der Gauner hatte sich in der Localität geirrt. Vielleicht tragt die Seife dazu bei, daß ihm einmal recht ordentlich der Kopf ge waschen wird. — Ms Ergänzung der Nachricht, daß die Allgemeine Deutsche Creditanstalt beim Finanzminister von Friesen unge fragt habe, ob die Regierung geneigt sei, auf Verhandlungen wegen Verkaufs der sächsischen Staatscisenbahnen einzugehen, theilt die ,,B. B.-Ztg." noch mit, daß die Crevitanstalt, wenn vielleicht auch nicht als förmliches Preisgebot, so doch ander; tungsweise die Summe von 60 bis 70 Millionen Thalern ge nannt habe, welche das von ihr vertretene Consortium für Ueber- tafsung der sächsischen Staatsbahnen bezahlen wolle. Der Cor- respondent setzt hin;u, daß zu diesem Preise, wenn überhaupt Regierung und Landtag aus Verkaufsverhandlungen eingehen sollten, ein Verkauf sicherlich nicht zu Stande kommen werde. Denn die genannte Summe repräsentirt nur die Herstellungs kosten der Bahnen. Da nun dieselben nach Ausweis des jetzt sem Landtage vorliegenden Budgets sich schon im Jahre 1667 mit 6j Procent verzinst haben, der Verkehr und damit zugleich die Rentabilität der sächsischen Staatsbahnen seitdem in unaus gesetztem Wachsen seien, so liege ans der Hand, daß der ge botene Preis ein zu geringer sei. Überhaupt erscheine es zweifelhaft, ob der Landtag, auch unter besseren Bedingungen, einem Verkaufe zustimmen werde, weil viele und einflußreiche Abgeordnete eine grundsätzliche Abneigung gggen Privaleisen- bahnen hegen und das Heil deS öffentlichen Verkehrs nur in Staatseisenbahnen erblicken. — Wir berichteten gestern, daß beim Einfahren eines Pferdes auf dem Dippoldiswaldaer Platze Herr Oekonom Steg- lich aus Strießen dadurch schwer verletzt worden sei, daß ihm das Pferd beim Ausschlagen den einen Unterschenkel zerschmet tert und der Verletzte in das Trompeterschlößchen gebracht wer den mußte. Hier ist aber ein Jrrthum in den Namen ent standen. der Verunglückte ist der Gasthofsbesitzer Starke. Herr Oekonom Steglich telegraphirte uns gestern aus Görlitz, daß er sich dort sehr gesund und wohl befinde. — In einem Gasthause auf der Zahnsgasie fand vor gestern eure halsbrecherische Kraftprobe statt, indem der wohl beleibte Besitzer und Pferdebändiger 45) Stück Mauerziegeln im Gewichte von circa 45,0 Pfund drei Etagen hinauf und herab trug, ohne abzusetzen. Die Probe wurde bestanden, woraus der Wirth noch mit einem sich als Niese auSgebenden Herrn einen Ringkamps unternahm und die Cöerhan'o behielt. — Tie jetzioc anhaltende regnerische Witterung bringt wohl manche Hausfrau, welche Wäsche zu trocknen hat, zur ge linden Ver; veislung. Es ist daher auch leicht erklärlich, daß hm und wieder Wäsche in gedeckten Näunun, wie Böden, Gir- tenhäusern >c. oft über flacht hangen gelasien wird Leider find diese Räume, wenn auch gegen die Wir rungseinsiüffe, so doch nicht immer gegen Menschen hinlanglrch gesichert, welche sich gern möglichst billig Wäsche uro wenn thunluh, solche gleich ' neuwaschen verschaffen. Diese- mußte auch eine in der Neu stadt wohnende Familie erfahren, welcher in einer der jüngst vergangenen Nächte, eine größere Anzahl Wäschstücke, die in einer Gartenlaube zum Trocknen aufgehängt waren, spurlos entwendet worden sind. — - In den jüngsten Tagen hat sich in einem hiesigen Hotel eine junge, anständig gekleidete und angeblich au« Tharandt gebürtige Frauensperson von circa 20 Jahren mehrere Tage ausgchalten, daselbst eine Zechschuld von 5> Thalern contrahirt und sich dann, ohne dieselbe zu berichtigen, heimlich entfernt, Inerbei aber auch noch dem Wirthe mehrere neusilberne Leuchter und div. andere Gegenstände entwendet. Da diese Schwindlerin auch noch andere hiesige Hotels mit ihrem durchaus nicht pro fitablen Besuche beehren dürste, so wollen wir nicht verfehlen, auf dieselbe aufmerksam zu machen. — Vorgestern Mittag erregte auf der Sttftsstraße eine dort wohnhasle, wie es hieß dem Gennste geistiger Getränke etwas über die schickliche Maaße stöhnende Frauensperson da durch öffentliches Aergemiß, daß sie laut ausschrie, fremdes Eigenthum beschädigte und sich sogar thätlich an einem Kinde vergriff. Ihren; Thun und Treiben setzte jedoch mit Hilfe der G.nsd ariiierie endlich ihr Ehemann ein Ende, als dieser über Mittag nach Hause kam. -- — Nach der „B. B. Ztg." unterhandelt die sächsische Re gierung im Augenblick wegen Abschlusses einer 5pwccntigen Anleihe i»; 'Betrag von 6 Millionen Thalern. Ohne Zweifel handelt es sich dabei um die Regelung eines feineren Theils der in; vorigen Jahre zu Eisenbahnzwecken bewilligten großen Anleihe oon 20 'Millionen Thalern, von der bisher nur ein kleiner Theil begeben werden konnte. — Nach einer öffentlichen Bekanntmachung des Stadt- ralhs zu Meißen hat sich daselbst ein eigenthümlicher Fall er eignet. Es hat sich nämlich eine zuletzt in Strießen bei Dres den wohnhafte, jetzt aber in Meißen aufhältliche und zeit-vcilig geisteskranke Frau bei der gedachten Behörde selbst gemeldet, mit der Anzeige, daß sie ihre Kinder erwürgt habe Sie hat als Beweis dafür ein Lündelchen blonder lockiger Haare ror- gezeigt, welche allerdings von einem Kinde herzurührcn schei nen. Ihr Vergeben hinsichtlich ihrer Kinder hat sich glücklicher Weise nicht bestätigt, es liegt aber die Vermuthung nahe, daß sie irgend ein Verbrechen oder Attentat, von welchem die Haare herrühren, an; 3. oder 4. d. M. in der Gegend von Dresden oder auf den; Wege nach Meißen namentlich an einem fremden Kinde verübt haben könnte und ist man natürlich auf den Aus gang dieser Angelegenheit äußerst gespannt. Am 8. d war auf dem Gottesacker zu Chemnitz der Gärtner Kuhn aus Plauen mit Ausästen eines Baumes be schäftigt, welcher in einem m;t eisernem Zaun cingefriedigten Erbbegräbnisse steht, hatte das Unglück, von der Leiter abzuglei ten und auf die Spitzen des eisernen Zaunes zu fallen, so daß er im wahren Sinne des Wortes aufgespießt wurde. Er er litt hierbei sehr schwere Verletzungen, ja eine eiserne Zaun spitze drang bis in die Lunge. Durch sofort herbeigeeilte ärzt liche Hilfe wurde er verbunden und in das Krankenhaus ge bracht. Er hat Frau und ein Kind. Ob er die Verletzungen überstehen wird, ist bis jetzt zweifelhaft. — Nach Riesa soll man in der vorvergangenen Nacht einen kurz zuvor in Folge eines auf der Riesa Chemnitzer Bahn vorgckommenen Eisenbahnunglücks getödteten Bremser gebracht haben, doch fehlen über den Unfall bisher noch genauere Nach richten. — — Am 10. d. fing im Dorfe Nebelschütz bei Camenz das an der Pfarrscheune ausgeschichtete Reisig an zu brennen, und ,ald war die Scheune mit allen Vorräthen ein Raub der Flammen. Bei dm; herrschenden Sturme gerieth durch Flug- 'euer auch das über der Straße gelegene Mühlengrundstück in Brand und wurde gleichfalls eingeäscherl. Als der Brandstif tung verdächtig hat man darauf einen fremden, etwa 8 Jahre alten Knabcn verhaftet. — Tagesordnung für die 24. öffentliche Sitzung der Zwesten Kammer Freitag den 12. November 1860, Vor mittags 10 Uhr; 1) Fortgesetzte Berathung über den Gesetz entwurf, die Wegebau pflichtbetr. 2' Bericht der ersten Depu tation über den Antrag des Abg. Petri, Beseitigung einiger Bestimmungen des Strafgesetzrntwurfs für den norddeutschen Bund betr. 3. Mündlicher Bericht der ersten Deputation über die Petition des Herrn Adv. Schenk. Abänderung des Art. 6 der revidirten Slrafprozeßordnung betr. 4 'Mündlicher Bericht der außerordentlichen Deputation über den Antrag des Abg. Ackermann und Genoffen, einige Abänderungen der Land tagsordnung betr. raae-geschichte. Berlin. In Folge der Celler Denkmalangelegenheit ist sowohl der Generalleutnant v. Schwartzkoppen in Hannover, als auch der Oberstleutnant v. Rex in Celle vom König von Preußen versetzt worden. Außerdem soll die Herstellung des Denkmals auf Kosten des Königs bereits angeordnet sein. s Frankfurt, 9. 4iovember. Die Trauerfahne zum Ge dächtnis; des Todestages Robert Vlum's, die seit 1849 jedes Jahr von unbekannten Händen aufgestcckt wird und im vorigen Jahre sich auf der Spitze des Domthurmes gezeigt hatte, kdehle heute Morgen vom Nicolaithurme herab; sie wurde polizeilich entfernt. Eine zweite schwarze Fahne hing in der Tauw»S° Anlage, nahe bei der Büste GuiolletS. Wien, Mittwoch, 10. November. Aus Zara wird v»m gestrigen Tage gemeldet; Die Zupa und die Maina sind unter worfen. Nach einigen Tagen Ruhe wird die Operation gegen die Criooschianer beginnen. Bei den letzten Gefechten besetzten die Montenegriner die Grenze und verhinderten thcilweise deren Ueberschreitung durch die Insurgenten. — Ein Telegramm der „R. fr. Pr." aus Eattaro vom gestrigen Abend berichtet: Die Criooschianer Insurgenten überfielen gestern das Dörfchen Sterz, eine Sluude westlich von Risano-. Der Kamps zwischen den Bewohnern und den Insurgenten dauerte drei Stunden; lestteie raubten alles Vieh. Dr. I., London. 0. November. Die Bereinigten Staaten uni» England haben einen ihrer besten Bürger verlöre;;: Ge; >rge isteabody ist gestern Abend in seiner hiesigen Wohnung am Eaton Square gestorben. Er war 74 Jahre cLr Seine Fa milie stammte von einem der alten PilgervSter ab, welch« in dar ersten Hälfte de- 17. Jahrhunderts die neu englischen An siedelungen gründeten und stärkten. Geboren zu Danvers im Staate Massachusetts, begann George Peabody im Alter von 11 Jahren seine kaufmännische Laufbahn in einem Spezerei- geschüfte, trat aber vier Jahre später als Handlungsgehilfe bei seinem älteren Bruder in Newbury Port ein. Er war 17 Jahre alt, als er bei dkm Ausbruche des Krieges mit England in ein Freiwilligenregiment eintrat und 1812 bei Fort Mar burton mitkampste. Nach hergestelltem Frieden gründete er mit einen; Herrn RiggS ein Handlungshaus in Baltimore, welche- sich bald nach Philadelphia und New-Port verzweigte. Im Jahre 1830 übernahm er das Geschäft auf alleinige Rechnung und siedelte 1837 nach London über, wo er ein großes Bank haus gründete. Die hiesige Finna George Peabody u. Ca. in Warnford Court stand zwar an Größe und Ausdehnung einem oder zweien anderen Häusern der City nach, keinem jedoch an gute»; Ruf und Vertrauen Ihr vornehmstes Gebiet waren Geld- und Börsengeschäfte mit Amerika; 1848 sprach ihm die Legislatur von 'Maryland ihren besonderen Dank aus, weil er durch seine finanziellen Unterhandlungen den größten Theil an der Wiederherstellung des Credits jenes Staates hatte. Bei der ersten großen Ausstellung in London trug er die ganzen Kosten für die Ordnung und Ausstattung der amerikanischen Abthcilnng; ein Jahr später entschuldigte er sich, zu dem hun dertjährigen Gründungsfeste seiner Geburtüstadt Danvers ein geladen, mit eine»; Briese, der 20,OM Dollars für Erziehungs zwecke enthielt , noch größere Gaben folgten in späterer Zeit, i»; Ganzen 900000 Dollars, als deren Ergebniß in Danvers das Peabody - Institut prangt. Fast zur selben Zeit spendete er große Beiträge zu der Expedition, welche Kaue zur Auf suchung Franklin's ausrüstete; und unter den Entdeckungen Kane s verzeichnen unsere Karten auch ein Peabody Land. 'Nach 20jähriger Abwesenheit inachte ec seiner überseeischen Hcimath einen Besuch, und daß dieser nicht vergessen wird, dafür sorgt das literarisch-wiffenschaftliche Institut in Baltimore, welches er mit 500,000 Dollars gründete. In Amerika hat er, um dies hier anzusügen, seitdem noch über 2 Millionen Dollars für die Erziehung von Regerkindern ausgesetzt. Die Thal, welche de« 'Rainen Peabody zuerst in England ruhmreich über das ganze Land hintrug, war im Jahre 1864 ein Geschenk von 250,OM Pfund Sterl., welches zur Erbauung gesunder und heimischer Ar Kellerwohnungen in verschiedenen Vierteln der Hauptstadt bestimmt war. Diesem Geschenk folgte im vorigen Jahre noch eine Gabe von 100,MO Pfund St. zu gleichem Zwecke. Die letzten Jahre verbrachte er hauptsächlich in Amerika, wo er der Harvard Universität 150,(>M Dollars zur Gründung eine archäologischen und ethnologischen Museums überwies. Im Jahre 1867 sprach ihm der Congreß der Vereinigten Staaten seinen Dank aus; in England wurde ihm vergolten durch da- Ehrenbürgerrecht, welches viele Städte ihm verliehen, und durch eine Bildsäule, die ihm in der City errichtet worben ist. Vor wenigen Wochen kehrte der Fürst der Wohlthater aus Amerika hierher zurück; sine Krankheit streckte ihn hier aufs Todtenbett. Sein Andenken wird nicht erlöschen. Es ist unmöglich, den Nekrolog dieses Mannes zu schließen, ohne der Bescheidenheit Erwähnung zu thun, mit welcher er seine Sendung als Wohl- thäter der Menschheit ersüllt hat. Stets hat er es vermieden, öffentlich dm Dank für seine Gaben in Empfang zu nehmen, und nur ein einziges Mal hat er sich überreden laffeu, sich vor einer größeren Versammlung zu zeigen, als er kurz vor seiner Rückkehr nach Amerika im Jahre 1866 am Schlüsse der Ar beiterausstellung in Guilohall die Preise austhcilte. Bei dieser Gelegenheit wurde er mit hoher Begeisterung empfangen und die Ccremonic gestaltete sich zu einer wahren Huldigung. Im Andmkm Vieler wird der edle Menschenfreund noch lange fort leben und hierzu bedarf es nicht der ihm vor Kurzem am Eingänge der Börse errichteten Statue, die sich, nebenbei be merkt, von den übrigen Denkmalen der englischen Hauptstadt nicht durch geringere Geschmacklosigkeit auszeichnet. Daß über die Verwendung seiner Schenkungen für die Armen Londons in einer gewissen Klaffe der letzteren große Unzufriedenheit herrscht, ist leicht erklärlich. Dieselben sind eben nicht für Faul lenzer und Tagediebe bestimmt, sondern schaffen strebsamen Arbeiterfamilien ein billiges und gesundes Obdach. Bisher trägt erst die ursprüngliche Schenkung von 150,000 Pfund ihre Früchte. In den aus ihr errichteten vier Häusercomplexen wohnen 1971 Seelen, und dem Berichte der Curatorm zufolge hatte das Kapital sich im vorigen Jahre durch die eingezogenen Miethsbeträge und die Interessen des nicht verausgabten Restes auf 173,313 Pfund St. gehobm. New-Port. 9. November. Das unterm 27. Oktober von Hamburg abgegangene Postdampfschiff „Westphalia" ist heute nach einer schnellen Reise von 9 Tagen 23 Stunden wohlbehalten Hierselbst angekommen. Bericht von Ad. Hessel, in Dresden.) * Europäischer Polizeibericht. In Frankfurt a. M. fand in der Nacht zum 2. abermals ein so heftiges Erd beben statt, daß beinahe ganz Frankfurt cm die Schweiz ge fallen wäre. Das Gereicht, als sei Herr vsn Madai gestürzt, bestätigt sich nicht. — An; 29. v. M. hatte der Leibjäger de- Prinzen Friedrich Carl aus der Jagd bei Blankenburg das Schwein, ein solches in dem Augenblicke zu tödten, wo es auf den Prinzen zustürzte. — Ein auf dem Berliner GenSdarmen- markt die Passage störendes Gitter soll am 10., an; GcburtS- . tag Schillers, nach dem BegaS'schen Atelier um eine daselbst ! stehende Statue feierlichst verschwinden. — Bei dem Freiwilli gen Examm in Berlin wurde vor einigen Tagen Michel Angelo verdächtigt, Amerika entdeckt zu haben. Seine Unschuld stellte sich indeß sofort heraus. — Pater Hyacinthe wurde von den Newyorker Reportern der Art bedrängt, daß er ihnen denN«- men l'eli-e-ipi-miz-.i linar an den Kopf warf. — Am 3. fand im Abgeordnetenhaus eine so stürmisch bewegte Sitzung statt, daß H-rr Camphausen sie für eine Seehandlung hielt. * B;tt> an den neuen preußischen Finanzminffter «m Beherzigung dieses Anagramms; < n IN z» II » n «NN » »»» Ein Ste»ermüdek