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- Erscheinungsdatum
- 1869-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186902038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-02
- Tag 1869-02-03
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Monat
1869-02
-
Jahr
1869
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ringt,l. Nach der Anklage soll Adam aus den Zuruf Zscheile'S, er solle die Weintrauben Heu,eben, mit Schlägen geantwortet und dabei demselben zugerufen haben: „Hund, verfluchter, laß mir die Beeren, sonst schlage ich Dich i» Sünden ivdi!" Wie in der Borunlersuchung. so stellt auch heule in der Hauvioer Handlung der Angeklagte die Drohung in Abrede: auch habe er nicht zuerst aus Zsckcile geschlagen, sondern dieser habe mit dein Weinpfahle cuerst aus ihn geschlagen, woraus er allerdings dann auch, tun sich zu wehren, seine-) Blockes gegen Zicheile sich be dient habe. Angeklagter fügt sodann noch bei. das; er nach den schlagen erst ausgesorden worden sei, die Beeren her.»geben, dieser Aufforderung habe er auch sofort entsprochen und die Weintrauben aus der Schurze Iierausgeworseii. er bemecl: wei ter, das; er nur drei Weintrauben sich genommen, die er aus dem Wege habe ver;ehren wollen, wahrend hingegen der 'Der letzte Zicheile nach der Hocke die Menge der Weintrauben aus 1 bis IMene schätzt. Der Zeuae Zickelle wurde nicht be eidigl. Staatsanwalt N'eicke Eiicusiucl be;ieeffe!i. das; eine ge ivalliame B.ffdersenung des Angellagun. um sich in dem Besitz der gestohlenen Dachen ;u behaupten, nach dem Ergcönff; der Beiveioansnabme anuinelnnen sei. denn a;is das Zeugnis; eines unbeeidigten Zeugen tonne eine klebernchrung nicht eriolgen. dagegen sei das 'B'el-get>en der Widersenung gegen die erlaubte Selbsrhiffe vorhanden, da .''scheibe u.r 'Zertolgung der Dieb berechtigt geivesen sei: auch überlasse er dem Gerichtshöfe. zu beurlheilen. ob der Diebstal>l als Btetualiendiebstahl anzusehen sei. Adv. Z.vskv, ivelcher für den erkrankten Adv. Frän;ei die Berlheidigting itbernommen Halle, beantragte auch hinsichtlich de-:, Antrags der Siaarsaiiivalischasi. Adam n'egen Widersenung gegen erlaubte Selbsthilfe :n bestrafen, die Freisprechung des Angeklagten, da die Bersolgung Zscheile'S tveil über die zulassi gen Grenzen hinausgegangen Der lfferickilsliof erkannte dahin, daß Adam n'egen Widersenung gegen erlaubte Selbst Hilfe rind geringfügigen Diebstähle- ;u lli Woche!, : agen Gefängnis; vernrlheilt, diese Strafe gber als durch die Hast verbüßt zu erachten sei. — Defsentliche Sitzung der D l adlverordnelen, Dlittivvch, den ,'i. Februar, 'A'ackmittags halb tt Uhr. Tages ordnung: A Borlrag der Negisrrandeneingänge. l- Borlräge der Versassungsdeputaiion über 1 die vom Sladlralh als un gilrig erachtete Wahl des Herrn Bros. Nr. Hellner zum Stadt verordneten: 2 das stadlrathliche Eommunical wegen Errichtung einer Loealschulordnung an Stelle eines Localsiatttts zur 21. Abtbeilung der allgemeinen SuBre Srdnung: Z die Sistirung des Administrativ Iuslizstreites der Stadrgemeinde gegen den Staatsfiscus ivegen der von den fisealischen Grundstücken zu nltrichtenden Barochiallastei,beitrage, 0. Bortrag der Berkas sungs und Finan;depnralioi, über den Abbruch der Verband lungen ivegen des Ankaufs des Ziegenhorn'schen Hause-:-. t». Vorträge der Finan;depuratioit über 1 ein ftadträthliches Eom munieat, die Ausschreibung der städtischen Abgabe vom Grund ivenhe und den Mielhzim'en betr.: 2 die Bermehrung des Beamlenpc'rsonaiS bei der Stadtsteuereinnahme um zwei Ne ceplur und einen Erecutivbeamren und ein dessallsiges Poffn lat von 420 Thalern. b Borträge der Neclamations und Petilionsdeputgtion. — Zum Schluß geheiine Sitzung. Taflesgeschichte. Karlsruhe, 1. Februar. Auf Weisung de-) Staats Ministeriums hat die Staatsamvaltschast gegen den Bcrweser dc's Erzbisihums Freiburg, Kübel, sonne gegc-ri den Dtadtpfarrer von Konstan:, Burger, ivegen Psißbrancks der geistlichen Amts gemalt in Saclien der Ercommunication des Bürgermeisters Stromeyer bei dem Freiburger Hosgerichl Klage eingeleiur. Die Anklagekammer des letzteren har den Krcisgerichtsralh Deimling mit der Führung der Untersuchung beauftragt. Dr. F. Paris, AO. Januar. Aus russischer Duclle geht dem „Franks. F." folgende interessante Bcittheilung ;u, die. wenn sie sich bestätig:, in die künftigen Berhalmisse de» russischen Reiche-) nicht unbedeutend eingreisen dürfte. Zn den Begier ungskreffen von Dl. Petersburg einählk man sich nämlich, das; menschlicher Beiechnung nach in »0 Faliren kein Dl. Peter-) bürg mehr existiren werde. Die Dradt sinkt, freilich sehr un merklich, aber mir erschreckender Negelmaßigkeii, und die mir der Untersuchung betrauten Sachverständigen erklären die Boden Verhältnisse für so ungünstig, das; höheren LrtS bereits die Vorkehrungen ;ur Verlegung der Nesiden; getroffen werden. ? Schon vor einiger Zeit meldeten die Fournale, man habe Be fehl ertheill. in Kiew ein kaiserliches Palais zu erbauen Die öffentliche Meinung erblickte in dieser Anordnung einen Act von rein politischer Natur: nach den. Vorhergehenden dürste die Staalsklugheit der moskowiliichen Politiker nur bei der Wahl zwischen den verschiedenen ihr ;u Gebote stehenden Städten des Kaiserreichs ins Dviel kommen: die Verlegung selbst in eine durchaus unfreiwillige, ein Flüchten vor den Gewalten der Elemente. Es war einer jener Willküracre des Despotismus, sich in den Moraslgegenden der Newa ein Denkmal setzen zu wollen; jetzt applicirt das Facrum dem dritten und vienen Miede seine eiserne 'ckeclion. Königliches Hostheater. Montag, den I. Februar. Noch immer beherrscht Bellini's Dper „Norma" das Repertoir, nachdem sie in, Fahre l!-BI z» Mailand zum ersten Mal in Deene ging. Anfänglich fanden die Arien und Ea vatinen nur mäßigen Beifall, der dramatisch lyrische Schwung der ergreifenden Scenen des zweiten Aktes hingegen rührte das Herz und errang einen glänzenden Sieg für den bleichen Ly- rikcr, dem mir der Dinte immer auch etwas Thräne aus der Feder floß. Abermals, wie in seinen frühem Werken, ruhte der Schwerpunkt in Einer Nolle, die ursprünglich einer ge wissen Sängerin zugedacht war, und es entstand eine Glanz rolle, aus welcher, wie der Kunstausdruck lautet: „Etwas zu machen war." Do wuchs die Norma z. B. in den Händen der Pasta zu einem Charakterbild von antiker Größe im Geiste s eines Gluck, während ,Kn::y Lind s e zu einer romantisch schwär j mcrischen deutschen Fungfrau formte Die Bünden Garem ent s wickelte aus ihr eine überweiblich wilde, gluthheiße Krastnalur, z und welch ciit Gebild die Schröder Devrient durch die Gewalt ! ihres Geistes aus -er Dämmerung halbgesitteler Urzeit heraus - beschwor, ist noch heute zu Dresden und anderwärts cn Vieler Gedächtnis;. Wenn auch andere Sängerinnen in dieser Par thie, »ameutlich die Pixis, Lutzer, Llöckel-Heinefelter u. s. >v. die Nolle nicht zu eigener Selbststäudigkeit erhoben, so betrach teleu sie selbige doch als eine Bravourparthie, gleichviel ob die gallnche Prieslcriii in italienischer oder deutscher Sprache ge- snngen wurde. Kurz, Norma blieb auf dem Nepertoir, wäh rend Bellini's „Nomeo und Fulie" iir unserer Zeit keinen Er folg wehr hat, iveil sie eigentlich Das ist, was der Shakespearsche Nomeo von der Liebe sagt: „stets wacher Schlaf." Bon dcr ersleu dis zur letzten Deeue nichts als gesungenes Dpium. Frau Kainz Praufe, von ihreni ruhmreiche» Gastspiel aus Norlerdam zurückgelehri, lonule sich dem Publikuiit nicht u'urdiger zeigen, als „Norma." Wir wissen nicht, ob diese peiilnng an dem reisenden Strahl der besten Vorbilder erstarkt und benimmt geworden. Mehr al'er als je durchwehte Geist und reden diese ihre Gestaltung, wozu das imposante Aeußere, besonders aber der masilalisch dramatische Vertrag große Wirk ung üben. Wie trefflich 'schon das Necimliv der Enlrala und das Allegreuo, spater die Asseetmomenle, die Eavaline und besonders der Dchlußiheil d.r Nolle. Fm Verein mit Fran Dltd Alvsleben Adalgisa , ivelcbe sich ganz vorzüglich in dem sogenannten Kinderduette bewährte, wurde im Gan-.en ein Meisterstück geschaffen, das Beweise von lebhaften» Beifall ein psing. Wenn überhaupt Ersiere bei Durchführung des tragt schon Tbells der Varlhie liier und da weniger der bravvuristt iclien Seile huldigte, so entschädig»- vollkommen die durch und durch künstlerische Färbung derselbe». Besonderen Dank aber verdienl Frau Duo Alvsleben. Wer die Schwierigkeit ihrer Varlbie iennl, die das stleich tiefer und höchster Föne umfaßt, wird in das Wb einsiimmen, welche-), um wahr und gerecht zu sein, auch Herrn von Witt als Sever gespendet werden muß, per diese Nolle znin ersten Mal inne hatte. Der Sever isi eine Parlhie. ivelche bei fast allen Tenoristen nicht in großer Gunst stein und >vo möglich von ersten Kräften gemieden wird. Des halb Ehre und Achtung dein Darsteller, der einfach singt, alier Schitörkelei entsagt und rastlos bestrebt ist. der Vollkommenheit entgegen zu gehen. Wer da mäkeln will, hat keine Ahnung von dein Mangel an Tenorslimmen im deutschen Neich und wo sich Einer, wie hier, mit musikalischer Bildung zeigt, ermuntere man sie durch Beifall. - Der undankbaren Parlhie der Elo thilde schmiegte sich Fräulein Zeidler besser an, als sich gegen seillg die Kinder, ivelche sie herauszuführen hat. - Der Dro vist des Herrn Köhler stand dem deS Herrn Searia nach. Eine Wndschasr gewinnt Neiz durch Schatten, durch magisches Dsukel. Das Dunkele, „Gaumige" und Marklvse in seiner sonsl nicht »»verdienstlichen Stimme aber streift allen Neiz ab. Es thut dies Belenntnis; leid, aber aus Kohlen Diamanten zu schaffen, dies Geheimnis; hat bis jetzt weder der Ehemie noch der Krillk gelingen wollen. DH. Drobisch. hältnifle diese Procedur geradezu zu einer Art Operation wird? Die Nothwondigleit, den Handgriff zur Hülfe zu nehmen, hat noch den Uebelstand im Gefolge, daß man beim Aussteigen sich mit den, Kohlenrus; verunreinigt, der sich unterwegs cinge- setzt hat. Als einen nicht minder anzuschlagenden Geivinn möchte ich es bezeichnen, das; durch den Eintritt des Dienstpersonals in die Waggons ein Uebelstand in Wegfall kommt, von dem es mich Wunder nimmt, das; ihn anders zu beseitigen noch nicht gelungen, oder auch auf seine 'Abstellung von den ober sten ük>erwache»den Behörden noch nicht nachdnicklich genug ge drungen worden ist. Fch meine den Uebelstand, daß ini Fah ren die Schaffner zu der gefährlichen Passage gezwungen sind, an der Außenseite des Wagens von Evnpv zu Eoupe mit Le bensgefahr zu Netter», um die Billeis zu eontrotiren. Und lautete die Statistik in Bezug auf die dadurch herlieigeführlm Unglückssälle noch günstiger, als es in Wirklichkeit der Fall ist, so l in» sich der echte Menschenfreund dabei doch nicht beruhi gen, sondern ineiitt, daß jedwede Dircetüm, die ihre Dhäligkeit als von Wohlwollen und Humaniläl beseelt anerkannt sehen will, sich nick» erst durch Unglucissalle zu Verbesserungen drän gen lassen darf und nie die Ausgabe aus den Augen zu ver lieren hat, an jeder Einrichtung sv lange zu verbessern, als sie die Möglichkeit ciner Gefahr in sich schließt. — Wenn Schrei ber Dieses, im Gespräch mit Schaffnern über diesen Gegen stand, ivo diese sich gewissermaßen damit entschuldigten, es läm- die Mehrzahl der Passagiere immer in den letzten Augenblicken, wodurch die Eontrole vor Abgang des Zuges unmöglich sei, dann hinwat s: wäre es nicht besser, wenn ihr in. die Wagen kommen könntet, wie aus den südlichen 'Bahnen, bekam er stets die Antwort: ja das wäre freilich besser mir Schade, daß dergleichen Lenke nur da sind, um Dienste zu leisten, nicht aber um eine Meinung zu haben, oder wohl gar sie zu äußern. D« diese Erörterung selbst zunächst durch die große Hitze dieses Sommers angeregt wurde, so sei hier zuvörderst des Vorlheiks ssisettbahnverkehr. Und Katt' c-s diese RAse dir g«e-gtd W all,- n ü Bei der wichtigen Nolle, die seil dem durch Eiseubahuen so erleichterten Verkehr im Lause der Sommermonate da-S Ge schäft-) und Vergnügungsreisen im täglichen Leben spielt, hat es nicht ausbleiben können, daß, der Unzuträgtichkcit der drü ckenden Hitze dieses Sommers gegenüber, beim Sinnen auf Schutz und Erleichterung gegen dieselbe im Kreise der Neffen den selbst neben vielem Anderen, was für die Annehmlichkeit des Ncisens aus Eisenbahnen empfehlenswerth erschien, auch öfters die Erwägung in den Vordergrund trat, ob nicht fin den Transport der Passagiere die nach amerikanischem S i>siem gebauten Waggons der Annehmlichkeit und Veguem lichkcir mehr 'Vonheile boten, als die bei uns gebräuchlichen Waggons. Ehe wir die Gründe auszahlen, die Diejenigen, die den nach' amerikanischem System gebauten Waggons den 'Vorzug geben, ausstelleii, sei in Kurzem vorausgeschickl, worin die vcr sibüdenen Susttme sich in der Hauptsache unterscheiden. Die nach dem amerikanlschen System gebauten Waggons sind nicht in die vielen kleinen Eoupes gespalten, wie bei uns für die erste und zweite Elasse, sondern cs bleibt mehr die in nere volle Näumlichkeir aufrecht erhalten, die nur selten durch eine Scheidewand durchbrochen wird, bald um ein Nauch von einem Nicht Nauchcoupe, oder die erste von der zweiten Elaffe zu trennen. Dagegen gehr der Länge nach mitten hindurch die Passage sur die Neiseuden, wie sur die Schaffner, und ist den, entsprechend der Zugang nicht von der Seite, sondern von den beiden Endpunelen durch einige begueme Stufen, die weder dem Einsieigen noch dem Aussteigen irgend welche Schwierig keiten bieten - AIS eine letzte, wenn auch unwesentlichere Verschied-»heil sei noch crwälmt, daß an beiden Seilen die Fenster san ununterbrochen sortlausen, ohne mit dichterer Wand abzuwcchsetn, was außer der größeren Helligkeit noch den Ge winn des unausgesetzten Vcnkehrs mit der 'Natur außerhalb sur sich hat. Als Vortheil werde nun ausgestellt, daß diese Einrichtung gleich dem Entree des Verkehrs auf der Palm eine weit ge fälligere Form bietet, als es bei unseren Wagen der Fall ist. Das Ein und Aussteigen steht in nichts der Leichtigkeit nach, mir der wir im gewöhnlichen Leben einige Stufen hinauf oder herabsteigen. Wie ganz anders steht es um diese Procedur auf unseren Bahnen! Die Tritte an den Seiten haben wegen Mangel an Naum in der Breite des Fahrgleises nur so an gebracht werden können, daß der untere vor den obern nur wenig hervorragl, wodurch das Steigen steiler, unbequemer und wegen der weiteren Entfernung von einander schwieriger wird, als aas Steigen aus Stufen. Lhne das Zuhülfenehmen der Handgriffe an den Wagen wird cs eigentlich zur Unmöglichkeit. Machen sich diese Unbequemlichkeiten und Schwierigkeiten schon für das männliche Geschlecht trotz seiner größere» Kraft und der durch die Kleidung begünstigten freieren Bewegung geltend, so ist dies in noch weit höherein Grade für das Frauengeschlecht der Fall, das neben minderer Kraft durch die Kleidung man nichfache Beschränkung der Bewegungen erfährt. Fch mochte glauben, das; bei ihm dem Moment des Ein, noch mehr des Aussteigens stets ein wirtliches Zagen und Bangen vorhergchcn müsse, indem durch die von beiden Seiten ungünstigen Per- des amerikanischen System-) gegen diese gedacht. Da in den bei uns gebräuchlichen Wagen ein erfrischender Durchzug der Lus: nur möglich ist, wenn die Lust im rechten Winkel dis Seilen des Wagens trifft, und dann auch nur durch den klei nen 'Naum eines Fensters in das jedesmalige Eoupä einzudrin- gen vermag, aber jede schräg eiudringcnde Luftschicht nur einen kleinen Abschnitt des innert, Nanmes dem Fenster zunächst er neuert, den übrigen Luftraum, der durch die in die dicken Pol ster cfflgedrungene Wärme allmählich die Drcibhauslemperatur überragt, vollständig stagnirend läßt, gewährt das amerikanisch-: SMtem, ivo der innere freie Wagenraum nicht durch dicke Scheidewände in enge abgeschlossene Näume umgewandelt ist und die Wagcnseffen fast ganz ans Fenstern bestehen, den Vor- theil, daß auch die schräg ausfallende Luftschicht die innern Näume durchdringen und die Luft erneuern kann, überhaupt durch den größeren freien Naum die Stagnation und Tem peraturerhöhung nie den hohen Grad erreichen kann, wie bei uns. Schreiber dieses crinneci sich mit wahrem Entsetzen der Dual, die er ausstand, als er, nachdem er mehrere Tage die Annehmlichleiten des Verkehrs auf den Schweizcrbahnen em pfunden, in Lindau iir'ein Eoupe zweiter Elasse eingepfercht wurde, bei dessen innerer Einrichtung keine andere Fürsorge gewaltet zu haben schien, als die Neiseuden ja recht, recht warm zu Hallen. Ein Passagier, der wegen 'Wohlbeleibtheil dem Druck der Hitze besonders preis-gegeben war, vermochte sich den Auf enthalt daselbst nur dadurch erträglich zu ma-hcii, daß er stun denlang im Ecnipe stand und sich ununterdrochen den Schweis; abtrocknete. Daß bei der jetzigen Einrichtung unserer zweiten. Elasse der Druck und die Tortur außergewöhiilicher Hitze sich den Neiseuden besonders fühlbar macht, ist wohl schon durch die Wahrnehmung erwiesen, daß viele Neiseude, trotz des in vieler Hinsicht uncomfortableu Aufenthaltes in dritter Elasse^ sich doch dort Plätze nehmen, obgleich sic Stand und Verhält nisse auf die zweite, ja erste Elasse auweisen, wobei nur zu verwundern, daß die Aufmerksamkeit, die die Direetionen der 'Beschaffung von Erlcichtcrungen und Annehmlichkeiten für das Neffen tnwendct, es nickt ausfindig gemacht hal, daß sie durch Einführung von Sommerwagcn für die ersten Elasscn, die in etwas eleganterer Ausstattung die Einrichtung der Wagen dritter Elasse aufrecht erhallen, de» Erwartungen und Wün schen des großen Pubtiiums freundlich entgegen gekommen waren. Den Anpreisungen des amerikanischen Systems wird oft: entgegeiigehalten, daß die 'Boagen im Winter zu kalt seien und für längere Touren sich deswegen weniger eigneten, weil man in ihnen es sich nickt bequem genug machen tonne. Diese Einwürfe lasten sich jedoch leicht entlrästen. Zugegeben, daß, diese offenen freieren Waggons, wie sie die Ncisenden der Schweiz im Sommer kennen lernen, im Winter kälter sind, als die unscrigen, was kann denn hindern, das; wir mit ihnen verfah ren, wie mit unser» lustigeren Wohnungen, die wir ja auch aus mannichsache 'Böeise zu wärmeren für die Zeit der hartem. Wintermonate umgestalten. Es bedürfte ja nur der Vorschrift an die Wagenbauer, die Einrichtung zu treffen, daß beim Be ginn des Winters ein Theil der Fenster leicht mit dichteren. Wandungen vertauscht werden kann, und dergleichen mehr. Dder wenn dies nicht ausführbar, so träte hier zum zweiten mal an die leitenden vorsorglichen Mächte die Mahnung heran, zu Nutz und Frommen dc-S großen Publikums, das ja doch schließlick alle Ausfälle decken muß, den hohen Hitze und Kälte graden entsprechend kür zweierlei Wagen zu sorgen, wie cs jeder Equipagenbesitzer in den ersten K Tagen des Besitzes einer Equipage als selbstverständlich betrachtet. Schluß folgt.) * Eine Kuh, die mit sich reden läßt. Am Inhalt der Mainzer Blätter merlt man jetzt die Earnevalszeit. Der An zeiger enthält mit dem Motto: „Unglaublich, aber wahr!" fol gende lomische Geschichte: Gestern „glitschte" vor dem Viehhof eine Kuh aus uno siel zu Boden. Alle Mittel, dieselbe zum Alissteigen zu bewegen, waren vergeblich. Schlagen, Treten, nichts wollte helfen. Da trat ciner der Umstehenden aus die Widerspenstige hin;», nahm sie bei den Horner» und raunte ihr mit kräftiger Stimme in das Ohr: „Stei uff, du kriehst e Beffsteck uit gelöste Hackeln!" Sofort spreng die Kuh aus und, lief im schnellen Trab mit ihren Begleitern davon. sowie e neuester »retse, t» Zri Achte«! Lneiken Gtjuui ein cmgi Couval Dienste Res-tr« HSmm «mgewen Kreuzft Robert bei «us wie in durch D Tie entfern» hmrsen, und zwai in der K bekannt z Vorbehalt Rte Ich Kn Stück I Zs Tuch
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