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M «stm drei vorstckuugm sindm M« vestm de« Ara»««, mrei»«, der PestalozMftung und de« JohanngeorgmstLdter Kirche n baue« statt. E« sind die« wohlthätig« Motiv«, di« allerding« zu zahlreichem Besuch anipoinen müssen. — Oeffentltche Gericht«sitzung am 11. December. Der heute vorgeführte Friedrich Julius Hanke, seither Oeco- nsm, 32 Jahre alt, verheirathet und Vairr von zwei Kin dern, noch unbestraft, wurde der Unterschlagung und de« ein- fachen Diebstahl« angeklagt. Seit langer A-it schon befand er sich al« Ma'kthelfer in Diensten von Ti-ode u. Comp, hier mit einem monatlichen Gehalt von 12 Thlr., seit Jahren auf 16 Thlr. erhöht. Dennoch kam er in dirsein Jahre in Gels« Verlegenheit und entwendete dem Bruder seire« Herrn einen Rock, »un ihn für 3 Thlr. zu »ersetzen. Bald darauf wieder Tel»«« benöthigt, stahl er wieder einen Uelelzi>h.-r und ver schaffte sich so wieder Gel?- Außerdem hatte er nicht nur mehrere Selsbeträge von 2 t Ngr, l T,lr. 16 Ngr. und 20 Ngr. u. s. f, w>lche ihm von seiner Herrschaft zur Bezahlung kleinerer Haushaltschulden übergeben worden waren, unter schlagen, ja sogar der Herrschaft eine angeblich von der Wäscherin, in SLahrheit aber vo i thm selbst geschriebene O.u t- tung, ehr« Letztere bezahlt zu haben, überreicht. Außerdem war er seinem HauSwirtt- Kolbe! auf rer Kamenzerstraße nach und nach an Miethzias 32 Thlr. schr.lrig geworden. ZucBe- Zahlung desselben gekrängt und mit Aussetzen bedroht, wenn er nicht bezahle oder einen Bürgen schaffe, übergab er Kolvek e'ne mlt dem Ranen seiner Herrschaft unterzeichnet« und mit deren Siegel versehene, von ihm fälschlich gefertigte Handschrift, nach welcher sich Thodr, u. Comp, v rbinstich grmacht hatten, nicht allein den Rest von Hanke« Miethzin^, sondern auch letzteren in Zukunft selbst zu bezahlen b.zahlte auch wirklich zu J'hanni o. I einen Theil ferner Schuld und ein Vnrtel- I«hr Miethzin«. Da er aber zu Michaeli« wieder nicht fähig war, den Mie'hzin« zu bezahlen so w«ndte sich Kolbe! un mittelbar «n Thode u. Comp, und veranlaßie so die Ent deckung de« gespülten Betrug«. Die StaatSanwalischaft trug auf volle Bestrafung wegen Unterschlagung, Fä schung unv einfachen Diebstahls an, wogegen rer Bertheidiger wesent lich nur auf widerrechtliche Aneignung fremden Eigenthum« erkannt w.sien wollte. Das Bezirksgericht erkannte Hauken 5 Monate Arbeitshaus zu. — Der Zeuge Thode wurde we gen Richterscheinens zu 5 Thlr. Strafe »erunhcilt. Lagt-geschichte. Italien. In Rom, sa^t die „Nazione", sieht man nur noch päpstliche Zuaoen und junge Fremde, welch« kommen, um sich anwerbcn zu lasten. Es sind zum großen Theile Hollän der und Irländer. Die Zooven sin) rmmer noch herausfor dernd und frech, aber die Monsignori sehen düster und miß vergnügt an«. Die letzte Compagnie der Franzosen war am 3. d. M. kaum fort, al» der st.-l,tz Commrndant sich durch «inen Rapport veranlaßt sah, nach Trastevere starke Patrouillen zu schicken. Noch andere schlimme Zeichen liegen vor, wie e« denn gewiß ist, daß während der letz-en zw»i Nächte gegen 120 beschäftigungslose junge Burschen, meist aus dem Hand werkerstand«, sich heimlich nach Corresc vo», den Ihrigen ent fernten, um ein Fieischaarerccrp« zu bilden. Bei solcher Stimmung kö.nt.' der Ausbruch neuer Straßenexceste nicht« Befremdende« haben. In der Nacht zum 4. d. horten die Zuaven im Kloster der Kirche San Salortore in Lauro ein starke« Pochen uad Schlagen m einem nahen Souterrain. Ter erste Gedanke war an ene Mine; eine Patrouille machte den Oit autfindig, sah aber nur eine Anzahl von Wäscherinnen vor sich, welche nach römischer Sitte ihr Geschäft merst in den Kellern treiben, wo mancher antike Aquädukt mit Leichtigkeit die größten Wass-rquarttiiäten hinsührt. In einer Osten» bei Pona Portes« tot ein Unbekannter einem Zuaoen vorgestern «ine Cigarre an, plauderte noch ein wenig und ging Als die Cigarre fast ausgeraucht war, rxplvdtlte sie unv ruinirte dem Zuaven außer dem Munde fast dar ganze Gesicht. Zweite- Sinfonie-Eoncert der Königlichen musikalischen Kapelle. Saal des Hotel de Sore, am 10 Deccmbcr. Al« im Herbst des Jahres 1322 zur Einweihung dcS Theaters in der Josrphstadt zu Wien Beethoven« Musik zu den Ruinen von Athen aufgeführt wurde, componirte Bcethcv'« noch einen großen Chor mit Ballet und eine Ouvcrture, welche später vom Publikum den Namen: „Weihe des Hause«" empfing. Mit dieser Ouvertüre begcnn vorgestern Abend das Eoncert, rin Werk au« der letzten Periode des großen Ton dichter«, besten siltene Aufführung wahrscheinlich in äußeren Gründen zu suchen ist. Bedeutsam füc die Kennzeichnung von Beethovens S.elenstimmung ist nun wohß de neulich hier ge hört« Sonate, ebenfalls mrt einer Fuge, in welcher mehr da« Stadium seiner Misanthrop!« zu erkennen ist. Der gänzlich« Berlust de« Gehörs hatte noch und nach eine Schranke zwi- schon dem Tondichter und dem Leben gezogen ; daher ist eü erklärlich, daß er sich in contemplatio« Spekulation vertiefte, und weil ,r »ich selbst nur zu genügen hatte, auf die Außen, welt keine Rücksicht nahm, seine Werke au« dieser Prrlode viel eomplicirter und darum weniger faßlich und verständlich gestaltete. Besr.mdlich und ungewohnt e. scheint un« Manch:» ttr diesen letzt,» Schöpfungen und mahnt unS an daS tragisch« Geschick Beethoven« : sich sttne« Gehör» beraubt zu sehen. — Ludwig Ti eck ließ sich darüber wie folgt vernehmen: „Krank heit ist nur rin anderer Pol der Gesundheit. Wird die un bewußte Harmon'e de« jungen L-ben« gestört, so wollen Seele und Gefühl «in Unsichtbare» und Glänzende« gewaltig al« letzte Rettung erfassen; all' andere Wahrheit, alle» E.l»bte sinkt im neuen Taumel al» da» Unbedeutende, Geringe zu Soden; im Ringen e,mattet der Geist und sucht Hilf« in den fernsten und dunkelsten Regionen seine« Wesen»." Wa» man nun in Beethoven» früheren Werken so selten findet, die Fuge, hat cr in der letzten Periode seine« Leben« viel öfter angrwerdkt und so auch in der fraglichen Ouvertüre. E« scheint, die Fuge sei ihm eine G,i'e de« Unendlichen ge eine« prägnante» Lu«druck zu »erhey«. Halt« stch Beet hoven vielleicht auch deshalb mehr der Auge zugewendet, weil er bei einer techmsch zu lösenden Aufgabe wenige, de« Ohre«, al« de« speculttenden musikalischen Beistande« bedurfte? Dt« Ouvertüre beginnt mit einer Trompeten - Fanfare und bringt »ndlich da« Thema, da« gerade nicht bedeutend g.nmnt wer. den kann und entwickelt sich in nicht unverständlicher Weise. Es stießt munter dahin und befriedigt bi« auf ein Paar frap pante Momente. Gehen wir jetzt von diesem Werke, da« tie fere Kenner al» Gelegenheit«werk betrachtet, zu Ludwig Spohr und dessen Sinfonie: „Die Jahreszeiten" über. Auf der Grenze der klassischen Epoche und zwischen ihr, wie der neuromantschen Schule stehend, kann man Spohr zählen. Er ist der Hauptträger der sentimentalen Rich tung.' Hiermit wird nicht der Vorwurf auSgesprochen, al« sollte der Ausdruck „sentimental' mit dem verdächtigen Worte Empfindsamkeit verwechselt und mit Spohr »»«nüsicirt werden. Da« anmuthig Schöne in s i ec idealen Bedeutsam keit, da« sich nicht zu sehr in das Sehnsucht-volle und Er- t ä omte verlie- t, Hot auch seine Berechtigung. Spohr benutzt oft »in« äußere V.ranlaffung, wie einen Spruch oder ein ganze« Gedicht, z. B. in der Sinfonie: „Weihe der Töne", um dass-lbe durch Musik zu i- terpret ren und zu erläutern, n>cht w.e Be.nhooea, der von einem bestimm en, durch B.tcach. tung angeregten inneren Seelcnzustande auSging. Daß sich dies« Stimmung der Seele durch eir ige Werte ausdrücken läßt, wtt z. B. in der Pastoralsinso.nie, ist erklärlich un) verstäad- lieh; wenn aber ein Programm gegeben wird, welche« ganz« Situttionen, Sc.men, Begebenheit-» und Erttznisse malen soll, sc ist die« ein vergebliche« Mühen zu nennen, da die Musik sich in einer mit Worten unzugänglichen Sphäre bewegt und die durch dieselben erzeugten Gefühle zwar ihrem W-sen nach identisch sind, in der Seele de« Zuhör<rS aber, je nach der Individualität desselben, sich auf va« Verschiedenartigste ge stalten und absiufen. Angenommen selbst, e« gelänge Jeman- dem, sich über ieiae Gefühle dein Anhören der Instrument« mustk gute Rechenschaft geben zu können — wa« ent chicden unmöglich ist — so wird e» immer Leute geben, welche etwa« ganz Andere« al« er dabei gefühlt und gedacht haben. Ja, da« Oratsrium: die Jahre-zeit.n, von Haydn, mit dem ge- sungencn Wort lasten natürlich einen Zweifel über die geschtl- derte Scene nicht aufkommen; abec man laste irgend Jemand di« Sinfonie von Spohr hören, ohne ihm den Titel in die Hand zu geben, und wir wollen Den s-hea, dec bei dem An- hören dieser Musik sagen wird, sie solle die Jahreszei ten darstellen. Und da kommen wir auf die unselige Sucht und da« v rgebl-che Mühen noch Programm-Musik. Abgesehen hiervon, so ist da« Tongemälde, welche» un» Spohr in den „Jahreszetten" gegeben, ein höchst interessante«, kunstvolle«, bedeutendes Werk. Li« Sinfonie beginnt mit d»m Winter und soll un« di sen „heuten Mann", wie ihn Bürger nennt, in seiner Strenge schilvern. Er tritt aber ziemlich müd und gelind auf. Der Uebergang zum Frühling ist kurz und soll uns in seiner heiteren, ruhigen W»ise dm Vogelgesang, das Hervorbrechen der Knospen und Blüthm zeichnen. Hi r muß mon gestehen, die» ist ein Satz, der in seiner reizenden, kunstvollen Jnstrumenürung außerordentlich zu fesscln vermag unv euch wohl den meisten Beifall empfing. Die zweit« Abthettung beginnt mit Sordinen und soll un« dm Sommer kündm. Wo aber, frage ich, bleibt hier di« glühend« Pracht de» Sommer»? Man merkt nichts, al« eine drückende Schwüle, Thermometer 40 Grad Reaumur. Au« einer gew sten Lethargie, au« einer apaihischm Rahe stören un« nur einige schwarze Wölkchen durch erkünstelte H »rmonie.'n, eigmthümlrch g.-staltete Mtttelstimmrn, und ei« S»hnm ein Klagen, da» sich zwar durch Innigkeit de« Gefühl» kund giebr, aber da« Ganze in einm zauberischen Dust hüllt. Der Uebergrwg zum Herbst ist wieder kur; und derselbe gemahnt un« an das heitere BacchuSfest Durch die vielfache Wieder- holung und Neugestaltung de« Liedes: „Bekränzt mit Laub rc." schließt die Sinfonie dithyrambisch ab. Der mäßige Beifall, welcher dem W»r'e gezollt wurde, dürste den Beweis lrefern, daß e« in seiner sentimentalen Eigenthümlichkeit nicht so recht packen wollte; Grund zu glau ben, daß unser Publikum dm recht»« Geschmack für diesen E.nre nicht gewonnen hat. Nur Gefühlsmenschen lasten sich von augenblicklichen Regungen erfassen und fragen nicht nach kräftigen Gedanken oder Tiefe de« Geiste«. — Gespielt wurde die Smfonie unter Direktion de« Herrn tzoskapellmeister Rietz ganz vortrefflich, eben so wie die hierauf folgend« und schon früher besprochene 0-ckar-Sinfonie von F. Schubert. Rein und sicher, frisch und lebendig wiederum in« Leben gerufen, bewahrheitete sie dm hohen und gerechten Ruf der ausführen, den Kräfte. Theodor Drobisch. Zur Semmelfrage. ilSlNzrsardt.) Die Klage über zu geringe» Gewicht der Wetßbäcker- Maarm mehrt sich von Tag zu Tage. Ungeachtet dessen find seit fünf Jahren viel mehr Bäcker zu Grund« gegangen, al« andere GeschäfrSlrutt l Diese beiden Wahrhtten finden sich in dm jüngsten Besprechungen über die Srmmelfraze und unttr- liegm keinem Zweifel, obgleich sie in starkem Widerspruche zu einand»r zu stehen scheinen. Eiinnert man sich dabei, daß da« Bäckergewerbe bei allen seinen Mühen un» materiellen, nicht zu unterschätz« den Schwie rigkeiten doch keiner Mod«, keinem besonderen Kopfzerbrechen unlerworsrn ist, vielmehr aber zu dm Gewerben g-hört, deren Erzeugnisse täglich, unablässig Bedürfniß de« Pudlckum» sin) und zum großm Theil gegm baar« Lasse abgesetzt zu werden pflegen; steht man ferner, wie fast all« Bäcker zu rhrem Ge- werbrb-trieb« da» theuerst« B emnnaterial „Scheitholz" ver brauchen, so drängt sich dem Unparteiischen die Vermuthung aus, daß da» Bäck-rgewerbe dennoch, unbeschadet cbiger B«. hauptungm, ein einträgliche«, lohnende« Gewerbe fern muß, sonst müßten di« Bäcker längst in weit größerer Zahl bahn, gekommen sein, zeitgemäße Verbesserungen und Ersparnisse in ihrem Ge'chä'tSbet'iebe auzuwerrdeir, statt, wie nur wee ig ay- «ck Urgr»ß»ät« -ethe« habe». Di« veypiele, sich sparsamer Backöfen mit Stemkohlm» »der Braunkohlm-Aeuerung zu de» dienen und damit qaantitatio und «aaltato dasselbe, wen» nicht «ehr, aber doch bei weite« billiger zu lechen, stehe» nahe unr fern« bei Aktiengesellschaften, wie bet einzelne« Pri vaten längst a'.« deutlich sprechend« Z uzen da; sie müßte» wett mehr R »chahmung un» Anvmdung gefunden Habens wenn der Verdienst im Gewerbe zu gering gewesen wäre. Leut« mit zu wenig pekuniären Betriebsmitteln können hierbei nicht in Betracht kommen, denn sie würden auch mit Hilfe aller technischen Verbesserungen ihrer Bäckereien nur sehr schwer oder gar nicht bestehen können. Schneider, R.emer, Brauer, Brenner, Schuhmacher, Töpfer, Buchbinder, Schlosser, Färberz Drucker und wie sie alle heißen, haben sich seit vulrn Jahre» mit den Erfordernissen und technischen verbesserungrn unserer Zeit vertraut machen müssen; warum thun e« die Bäcker nicht? ES mag schwer srin, wo Alle« vorwärl« drä-gt, allen beim Alten zu verharren und sich dabet zu behrup ea. Auch könnte man emwmden, daß Backöfen mit Kohieafeurruag mehr Rauch erzeugen, die Nachbarschaft belästigen und von der Behörde weniger gern concesstonirt w rden würden. Davor kann und darf aber ein ganzer Gewerbestand nicht zurück-chreckea, wo e« gilt, sich die Lebe,«aber zu bewah ren. Da sehe man da« neue Dampsk.sselgesetz vom l 2. Ok tober d. I, eine der dankenSwrrlhesten Schöpfungen der Ge genwart; in demselben steht unter tz !6, Pos. 4, wörtlich: „Die Feuerungen müssen so eingerichtet sein, baß dir Verbrennung möglichst rauchfrei erfolgt und die benachbar ten G undbesttzec durch Rauch, Ruß rc. BeichäSigungen oder erh-b'iche Beläst gung nicht erfahren. Treten solche Be- lästigungcn oder Beschädigungen, nachdem der Dampfkessel in Betrieb gesetzt worden ist, dennoch hervor, so ist der Unternehmer zur nachträglichen Beseitigung derselben durch Erhöhung de« Schornstern«, Anwendung rauchserzehrender Vorrichtungen, Benutzung eine« anderen Brennmaterial« oder auf andere Weise verpflichtet, und hat solche innerhalb der nach Ermessen de« technischen Beamt.n zu bestimmenden Frist zu bewirken." Hiernach müssen also rauch verzehrende Vorrichtungen that» sächlich und erfahrungSmäßiz exrstiren, und unsere Regierung wrrd gewiß nicht anstehen, auf Ansuchen dieselben bekannt zu geben, um so mehr, al« e« im Interesse Aller liegt, sie zu kennen. Eine Menge alljährlicher Proe.sse und Mrßhelligkeiten würde damit unmöglich gemacht werden, dean Niemand will sein Gewerbe betrriien und Ändere belästigen, so wenig wie diese Anderen sich dergleichen gefallen zu lassen brauchen. Ein Bickofen für Stein- oder Braunkohlen-Feuenmg mag theurer anzuschaffen s in. al« eia gewöhnlicher Backofen. Diese Mehrkosten werden jedoch durch geringeren Brennmatertalaus» wand sehr bald gcd-ckc sAn. E« giebt keinen Gmnd, we«wegen die Bäcker um keinen Fortschritt in ihrem Gewerbe sich zr kümmern nothwendig hätten, aber viele Gründe, durch weich« sie auf Schritthalten im Strom« der Zeit hingewiesea werden. Je höher dis Preise de« Brennholzes gehen, um so deutlicher wird diese Mahnung hervortntea. * Der Salon für Litteratur, Kunst und Gesellschaft. Hrrausgegeben von E. Dohm und I Rodcnberg. Verlag von A. H. Payne in Leipzig. H-ft I. Mit nicht geringer Er wartung sah wohl Mancher dem Erscheinen einer Zeitschrift entgegen, d e Monate vorher e»si mystertö« und dann mit vollem Presto in allen Z.ttungen angekündigt wurde. Wirst man die F-age auf: wird der „Salon" sich in der höher« L»sewelt embürgern, ist eine Zeitschrift mit der angedeutet»« Ttndenz e n Bedü sniß? so möchte man mit einem „Jai^ anlwott.n, wenn man erwägt: daß die sogknanrtte feine Weit eigentlich eii e« Organes entbehrt, da« ihrem S.nne Rechnung trägt, wie di»ß früher mit der ,Ze tung für die elegante Wrlt" und ähnlichen Journalen der Faü war. Die „G-rt»nlaube", so trefflich sie therlweis ihr« Pflicht ersüllt, entbehrt der Be richte über LUeratur, Mod«, Theater und Musik, Dinge, die dcch auch Nicht ganz hinan zu stelle!; sind und in ferneren Gesellschaften nicht selten die Spindel sind, um welche sich der Fasen der Unterhaltung dreht. In einer Zett, wo politrsche Zeitungen urd Taget blätter sich mehr al» sonst de« Feutlle- >o,s bemächtigt, war hier etwa« Ersatz geboten, die andern Journale aber, wie „Bazar" und „Movenwelt" gingen in'« Praktische über und boten Dam-nklerder-Schnitte, Muster und Häkelei Zeichnungen in reicher Fülle für die Krauenwett. Wohl laufen hier Novellen, Gebuchte und Aphorismen al« Zugabe nebenbei und im Genre der eleganten Zeitung, dürsten b « j<tzt nur noch die allbekannte „Modenzettmrg" und dt« „Eu ropa" zu betrachten sein, wo der Um«»hattung»stoff obenan steht und da« eigentlich Belehrend« sich wentg<r geltend macht. Da erscheint der „Salon" mtt zwei Redactturm an der Spitze, die guten Klang im Lande haben. Da« Verzeichntß der Mttarbetter nennt Ramm, worunter sich „Ritter vom Geiste" befinden ; „die Besten deS Lande« find hier versammelt" und wenn die Redacteure nicht blo« al« Aushängeschild die nen, w»nn die achtbare Zahl der Mitarbeiter nicht bis« au« Höfilchkeit ihre Mtwükung zugesagt hat, sondern auch Wort häl«, dann ist unbedingt Tr»striche« zu erwarten. Da« erste Heft in Form erner nobel auSgestattettn Broschüre von 126 Serien mrt Beiträgen von Rodenberg, Gottfrreo Kinkel, Ema- nuel Geibel, Max von W»b«r, E. Koffak, Friedrich Boveastedt, Silber stein, Carl Krenzel, E. Dohm, Friedrich Sptelhazen u. A. spannt mtt den größientheil« gelungenen Zttchnrurgrn, Holzschnitten und farbigem Mos»kanstvtatt vre Erwertung. Die ersten Steine zur großen Pr- amrde sind gelegt mögen die Urheber und Andere später m demselben Gerste svrtbauen, w« e« hier besonder« von Kinkel, Max von Weber, Rodmberg und Spielhagen gesch»hen, der Erfolg wird bei der außeror- dentlrc-en Billigkett (Heft 10 Ngr.) nicht auSbleiben. * In der Nacht zum 22. November d. I. wurden in der Schänke zu Zegrze bei Posen der Wirth, dessen Ehefrau und zwei Krndcr ermordet und beraubt. Der muthmaßUche Thättr, ein Tagear bitter Hochberger, war flüchtig geworden, ist jedoch, wie wir au« sicherer Quelle erfahren, kürzlich unwrtt Posen