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VMM »«» MN'» d«» «lxßabzt. — Mi Leg»»« dat vtesNLt M« «ach höchst «ichitae wiffenschafttichr «rfahnmgen Macht, z v daß auf de« tiefen Meeresgrund« Line große Wärme Q, daß schon in einer Liefe von 60 0 Fuß keine Rede mehr sein kann »on Vegetabilischem und animalischem Leben, weil der Druck des Mafsr» und der Mangel an Licht eia solche» nicht mehr zu lasten. Da unten ist« also öde und die Sonde brachte nur Kalksinter mit. DaS 58ger Tau fand man tadellos wieder ans; es giebt also in der Tiefe keine schädlichen Strömungen. — -dicht enden wollender Applaus folgte dem überzeugenden, klaren und in markigen Worten ausgesprochenen Vorträge. — Die Zweite Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung den Entwurf zu einem Gesetze, die Verhütung und Tilgung der Rinderpest und die dabei, soivie in anveren Seuche»fat!en vorkommenden Entschädigungen betreffend, berathen und den selben ohne wesentliche Modifikationen nach den Vorschlägen der Deputation angenommen. Nach Erledigung dieies Gegen standes b-rieth die Kammer noch ti: konischen Dekrete d-- züzl ch der Aushebung der sogenannten L.ipzig r Meßferien und über die Verpflichtung der Gemeinden zu Anschaffung des Gesetzblattes des rortdeulichen VundeS, wob-i den Beschlüffen der jenseitigen Kammer, die betreffenden Verlagen allen Halden a zunehmen ohne Debatte beigetrcten wurde. — Gutem Vernehmen nach beabsichtigen hervorragende Mitglieder der Ersten Kammer, in dem Wahlgesetze mehrfache B ränderungen zu beantragen, «mlche das Wahir cht erweitern, nrmcnllich werden sie den Cemus vvn zmer Thalern durch e'«m niedrigeren zu ersitzen bestrebt sein. Da auch m d.r Zweiten Kamnnr mehrere hervorragende Abgcortn te hierfür tdätig sind, ist die freisinnigere Umgestaltung des Wahl^sitzes wähl nicht zu bezweifeln. Die Regierung selbst beabsichtigt, de fünf neuen Sellen, welche ihr in d.r Ersten Kämmer zu- st.h<n, durch die Prasiierten der fünf Handelskammern Sach sens zu b,sitzen, gewiß eine glückliche Wahl, zumal in der Zweiten Kammer die besondere Vertretung des für das iir- dlrstrrereichc Sachsen sc» wichtigen HandAs- und I dustriestan- des nunmehr au'hrreii wird. Daß d>r größere Grundbesitz ei.e blsvndcre Vsir rerung erhalt oder d.häit, steht wohl fest. Man kann derartige canservattve Elemente nicht ohne Weiteres ih'er Vertretung beraeb.n. So lange Universität, große Städte, großer Grurdb.sitz bestehen, verlangen sie auch eine Vertretung. Cm Wahlgesetz, das aus diese Staatseiurichtungen gar keine Rücksicht nähme, würde sicherlich nicht da« treue Spiegelbild unseres Landes sein. — Denkmals-Ein weihung. Gestern früh um !0 Lhr fand die E nweihung des Monumentes statt, das auf dem neuen Neustädter Krrchhcfe durch ein Comito, bestehend aus den Herren Generalleutnant von RUtzenstern, Kammerherr roa Vrx erg und Medicinalralh Reinhardt zum Andenken für die in ven hiesigen Hssp tälerir an ihren Wunden oder an den Folgen der KriegSslrapaz-n verstorbenen sächsischen Soldaten errrchtet worden ist. Lus bem erhöhten Theile des Goltes- ockns. die Front nach der Landstraße zu. stand ein Bataillon des Regiments Nr. 101 in Paradeuniform, mit den Haar- stützen auf dem Helm, zur Seite bas Musikchor. Einige süruzrg Schritte vor dem Batarllon erhob sich der etwas mehr als eine Elle hohe Grabhügel, unter welchem die Krieger ruhen. Er ist etwa 38 Schritte lang und 12 Schritt breit. Seine Sei- ten sind von grobgehauenem, graubraunem Gestein und vcr- Lrlbtem Rasen eingefaßt, ein Bild der Vernichtung, mit dem ver Decembcr alle Gräber deS heiligen Ackers geschmückt. In- nrüen dieses Hügels erhebt sich auf weißgrauem steinernen Sockel das eherne Monument in Würfelform mit an dm Se^ Im abgestumpften Eck n und in dunklem Anstrich. Drei Sei- ten des Würfels zeigen in Goldschrist die Namen der hier */hertten Soldaten, während die vierte Fa«,ave unter dem lächsischen Wappen die Jnichrist trägt: ,,Sach'enS tapsirn Krie gern das Vaterland. 1866." Vrer nur provisorisch einge- Tannenbäumchcn bilden an den Ecken einen leb erdig n und die obere Fläche des Monumentes zieren milr- tärsche Embleme, ebenfalls in Erz, Helm, Trompete, Kugel, Sä^el, Büchse re., eine grltnweiße Schleife und die Blätter eneL frischen Lobbeerkranzes zittern im kalten Morgenwinde. Im Uebrigen war das kolossale Grab vollständig schmucklos, nur rechts lag roch ei« winziges Quadratsteinchen, dem Ln- d nken eines Vicekorporals Schumann von liebende Hand hin gelegt, während l.nks sich ein höheres Sleinmonummt erhebt, unter welchem der Leutnant Dickinson aus England, der in österreichischen Diensten bei Chlum am 3. Juli siel, dem ewigen Morgen entgegenschlummert. Um daS Grab posierten sich die bloS mit Seitengewehr armirten Mannschaften aller Truppentheile mir ihren Offizieren und hinter ihnen das we- nge Publikum. Von Seilen der Stadt waren der Ober- rürgermeister Pfotenhauer, Stadtverordnetenvorsteher Hofrath Ackermann, Stabtrath Peschel und einige St-dtocrordnete er schienen. Um 10 Uhr kämm die prinzlichen Equipagen vor daS Portal deS Kirchhofs. Ottomar Robert v. Boxb^rg, Obersts leutnant und Kammerherr, führte dm Kronprinzen und den Prinzen Georg die vorher ihre Mäntel abgelegt, an een Ort der WKihe. DaS ausgestellte Bataillon salutirte und die Prin zen stellten sich mit Gefolge an der vorderen Fronte auf, zur Seite die Generalität rc. D cht an das Monument trat nun Herr Archidiaconuü Clauß, seine Weihrede haltend, dir Aller Herzen mit mächtigen, innigen Gefühlen er füllte, ja aus manchem Auge eine stille Thiäne lcckee. Cr schloß mit den Worten: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frist« aaf Erden" rc. und segnete das Monument im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geestes. Drei Gewehrs»lven in ganzer Bataillonsfront dröhnten durch die Lust, während in den Intervallen die Musikcapelle ein siel. Nach dm Salven, die höchst präcis gegeben wurden, spiel e daS Trenkler'sche Musikchor das Mendelesohn'sche „Es ist be stimmt in GolteS Narh". Somit schloß die erhebende Feier. — Am vergangenen Montag Abend lieferte ein öster reichischer GenSdarm in Puna einen p serbischen Soldaten in C vil ab. Derselbe war in P>az als Deserteur festgenommen rmk ward von einem Unteresficier der Pirnoer Garnison wei ter traripo.ti t — In Bezug dürste «» nicht gan: hiestgrst HauSgrundstück. welchr« unter vormundschaftlicher Auf sicht steht und 2100 Thlr. Mische trägt, in diesem bald zu End« gehenden Jahre 175, Lhlr. 7 Ngr. an Grundsteuer, Ge meinde- und Krrchenanlage zahlt«, also mehr denn 8 Procent; rechnet man dazu 26 Thlr. 4 Ngr. 2 Pf. Brandversicherung, 7 Thlr. N Ngr. 5 Pf. WasserzinS, 1 Thlr. 12 Ngr. Ab- lösungSrmte, dazu kommt Schornsteinfegcn 7 Thlr., Asche- und Düngergruberäumen gegen 20 Thlr., Straßereinigen, GaS rc. pro Jahr 12 Thlr., so stellt sich der Kostenaufwand aus netto 25,0 Thlr. 4 Ngr. 7 Pf. heraus. DaS bauliche Wesen dürste duichichnittlich pro Jahr nicht unter 100 Thlr. anzuschlagen fern. Zieht man nun in Betracht, wie wenig das vielseitig beklagte Grundeigenthum unter den >etzigm Zeitoerhältrussin geschützt ist, so dürste man wohl in Erwähnung bringen, daß genanntes Haus, in Folge mangelhaften Schutzes, in Zeit von drer Jahren gegen 1000 Thlr. Miethzinsverlust erlitten und 150 Tlzlr. Pl0,eßkosten zu zahlen hatte. Es würde darum weit raihianier sein, die ziehenden Pechvögel ohne zu klagen ziehen zu lasten, um nicht noch tiefer in die Tinte gebracht und schließlich ganz rücksichtslos von dem unangreifbaren Gesetz des tobten Buchstabens materiell verschlungen zu werden — Vor einigen Tagen wurden in Neustadt in der Nähe des Waldes zwei Männer gesehen, welche in sehr früher Morgen stunde über einen Gartenzaun eine sehr schwere Kiste hoben und ein Stück im Schweiße ihres Angesichts forttrugen. Hier nun wurde Halt gemacht, und versuchte Einer den Andern von der Kiste zu enlsenien, um alüiiiigcr Besitzer zu sein, da Jeder in denselben höchst wahrscheinlich werthvolle Gegenstände ver- niuthete. Durch hinzugelommene Wächter wurden sie in ihrer Arbeit gestört und mußten so ihren Schatz im Stiche lassen. Bei Oessnuiig der Kr sie wurde darin zwar lein werthvolKr Gegenstand, jedoch eine große Parthie Pferdefleisch vorgefunden, daS irgendwo in der Nahe gestohlen worden war. — D:e von uns nach der ,,D. A. Ztg.' gebrachte Mit- theilui'g über Verlegung mehrerer säcrsischcr Regime» rer nach Schleswig-Holstein wird uns von authentischer Seite als zur Zeit vollilandig unbegründet bezeichnet Neuerdings will man logar gehört haben, daß sächsische Truppen bestimmt seren, ernen Therl oer Garnison von Mainz zu drloen. Auch hierzu wollen wir bemerken, daß in denjenigen Kreisen, denen e:ne Wissenschaft von den beabsichtigten Veränderungen zuzutrauen, hiervon allenthalben nichts bekannt ist. - Der Sladtrath zu Bautzen hat den mit dem Beschlüsse deS GewerbevcreinS gleichlautenden Antrag der Stadtverordne ten in Beireff der Doppelbenennung der Stadt abgelehnt; die Stadtverordneten sind aber trotzdem in ihrer letzten Sitzung, namentlich in Rücksicht auf d e im Publicum allgemein laut gewordenen und belhätigten Wünsche, bei ihrem Antrag stehen geblieben. Die Gegner des E nen Namens glauben, daß man mit der Abschaffung des Namens „Budiisin" der Geschichte der Stadt und des Landes geradezu ins Gesicht schlagen würde. Außerdem haben die Stadtverordneten den Sladtrath eisucht, für baldige Auszahlung der Enisckäviguugsgelder für die Frie- deneeinquartterung »eiten de« Ministeriums thunlichst bemüht sein zu wollen. -- Den Herren Thcde und Knoop (Firma Edmund Thove und Knoop) m Dresden ist ein Patent auf eine ReinigungS- maschine für Wolle und Baumwolle und auf einen Zünder für Hohlgeschoffe ertheilt worden. — Ter nach einer Unterschlagung von mehreren hundert Ti,Kern von Heer flüchtig gewordene Bankbeamte Finsterbusch, dessen bereits erfolgte Ausweisung wir schon mitgetheilt, ist, wie wir heute näher erfahren, in Abtnaundorf bei Leipzig, woselbst er sich bei einem dort wohnhaften Bruder aufgehal ten, aufgegriffen, und von dort bereits in da« Gcsänamß des hiesigen lönigl. Bezirksgerichts eingcliefert worden. — — Dem Vernehmen Nach sollen die irz Böhmen errich teten Denkmäler für gefallene sächs. Kri-ger in nächster Woche erngeweiht werden. — 2>e R^erung von Peru soll mit der Absicht umge hen, von dauern Deutsche zur Auswanderung dorthin zu ver- anlasistn, und soll es sich jetzt darum handeln, 5000 Deutsche stcec Antwerpen nach Lewa zu schaffen, damit solche von dorr nach dem Flusse Mairo gehen und daselbst eine Colonie grün den. Zu Betreibung der Anwerbung habe,, sich bereits zwei Agenten nach Europa begeben. Bei den jetzigen Verhältnssin Perus finde: sich da» Dr. I. veranlaßt, vor der Auewanoe- rung nach diesem Lande zu warnen und wollen zu Rechtfer tigung dieser Warnung nur bemerken, daß sicherem Vernehmen nach ,n Preußen die Agenten für drcsc Auswanderung straf. gerechtlicheS Eruschreiten zu gewärtigen haben, wenn sie ohne vorgängige Erlauvniß der Behörden Werbungen versuchen sollten. — Die Sächs. Zig. schreibt: In un'erer Armee herrscht eine große Thätigkeit, e« wird «xncirt und mannöoerirt, als gelte eS jeden Tag zu marschuen. Besonders thätig ist man auf dem neuen Artillerie - Exercierplatze. Ein dichter Csrdon von Soldaten, der in sehr großen Entfernungen die Bl cke neugieriger Wanderer an weiteren Nachforschungen hindert, ist um eine geheimnisvolle Maschinerie gezogen. Dieselbe emladet sich in gewissen Zwischenräumen. Gediente Militaire «ollen aus den Detonationen schließen, daß es sich um Proben mit e ner Art von Kugelspritzea handele, welche preußischerseit« dem 12. Armeekorps geliefert sein sollen (?). — An Stelle des als Polizei-Kommissar hierher versitz- ten Oberleutnants Nehrhoff v Holverbcrg, ist der biShenge Obirleutnant und Adju'ant der Festungs-Artilleric-Altheilung Joseph Curl v. Krecker Drostmar zum Grenzpolizei-Commissar in Bodenbach ernannt worden. — Gestern Vormittags ist daS Droschkcnpferd einer in Neustadt wohnhaften Lohnfuhrwerksbcsitzerin durch eine abze- brcchene Wagendeichsel so verletzt worden, daß sich dasselbe an der Verletzung im freien Felde verblutet hat. DaS Gespann war im Begriff gewesen, Personen zu der aus dem neuen Neu- städter Kirchhofe statt findenden Feierlichkeit zu führen, in der Nähe de» städtischen Emnchmerhausev auf de, Straße nach dem -Heller ist daS Pferd in seinen Feßler de« EtrangschmeitzenS »«fall«« und hat stch somit die »schlGme Deichhit Mch« LeA- gerannt. Lagesg-fchtchte. Berlin, 4. Decemder. Die wesentlichen Beylmmmoge« der neuen Postverträge zwischen I) dem noiddevtschen L«de einerseits und Bayern, Württemberg und Baden andererseits, 3) dem norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg, Baden einerseits und Oesterreich andererseits, welche mit dem 1. Ja nuar 1868 ins Leben treten sollen, sind folgende: 1) Da» Porto eines gewöhnlichen (d. h. bis I Zoll-Loth incl. wiegen den) srankirten Briefes beträgt auf alle Entfernungen 1 Sgr. oder 5 Neukc, oder 3 Kr. süddeutsche Wäh>ung. 2) DaS Porlo für einer« srankirten Brief, der mehr als 1 Zoll-Loth wiegt, beträgt 2 Sgr. oder 10 Neukr. oder 7 Kr. südd. W. 3) Das Porto für einen gewöhnlichen unfrankirten Brief be trägt 2 Sgr oder 10 Neulc. oder 7 Kr. südd. W. und skr eine» mehr als l Zoll-Loth wiegenden 3 Sgr. oder 15 Neukr. oder 101 Kr süöd. W. 4) Drucksachen unter Band, Karten und Sendungen mit Waarenpeoben oder Muster» kosten 1 Kr. südd. W. für äl Loth. wenn dieselben scanküt w.wden. Für Reeominandationen wird eine Gebühr von 2 Sgr. oder 10 Ngr. oder 7 Kr. südd. W. berechnet, wogegen indessen aus Verlangen ohne besondere Vergütung eine Empfangsbescheini gung Retour.Rec prff') deS Amessaten beigibraht wird. 5) Die Spedition von Zeitungen wird gegen eine Prov fion von 2'» Procent des Einkaufspreises vvn den Postavstalten über nommen 6> Zw schm den Postgebie en des norddeutschen Bundes u,d de-, Sudstaaten werden Postanweisungen vermit telt bis zu 2'» Thlr. oder 43 Gulven 15 Kr. g?gen eine Ge bühr von 2 Sgr. eder 7 Kr., über »5 b s 50 Thlr. (43 G. 45 Kr. dis 87 G 30 Kr) ge^er eine Gebühr von 4 Sgr. oder 40 Kr , wobei jedoch d.r Coupon nur brreflsihen Notizen Vers.Herr werden darf, ohne daß hierfür eine besondere Gebühr zu entrichten wirre. Dagegen ist daö Institut der Postanwei sungen auf den Versihr zwischen den deutschen Staaten deS PostvereinS und Oesterreich nicht ausgedchi.t. 7) Für de« Fahrpostoerkehr wird zunächst das ganze Gebiet deS norddeut schen Bundes, d>.c Sudstaaten und Oesterreichs in quadratische Toxfelser von zivei geographischen Meilen Seitenlänge einge- thcilr; der Abstand des DiagonalkceuzpunkteS des einen Quad rates von dem de« anderen bildet dann die Emfernungsstufe, welche für die Taxirung dee Sendung sämmtlicher in eirrer» solchen Quadrat belegen« Postanstalien nach jenen de» andern Quadrats zu Grunde zu legen ist. 8) Da» Fvhrpostport» selbst zerfällt in ein Gewichts- und ein Werthporto; ersten» ist bei Packetcn und Briefen mit declarirtem Welche wird« verschieden. Das Gervichtporto für Packete beträgt für je ein Zollpfund bis 5 Meilen 2 Pf., über 5 bis 10 Merlen 4 Pf, über lO bis 15 Meilen 6 Pf., über 15 bis 20 Meilen 8 Ps., über 20 bis 2 » Merlen 10 Pf, über 25 bis 30 Meile« 1 Sgc., übe: 30 bis 40 Meilen l Sgr. 2 Ps. rc. Für Packete und Briefe der angegebenem Wertste soll außerdem ein Wiichpoito erhoben werden, welches a) brS 50 Thlr. auf eine Entfernung von einschließlich 15 Meilen .s Sgr., über 1b bis 50 Meilen 1 Sgr. und über 50 Meilen 2 Sgr.; d) bei einer Declaration von über 50 bis 100 Thlr. nach öen vorgenann ten Entfernungen in Abstufungen I, 2 und 3 Sgr.; e) bei größeren Summeuangaben für je !00 Thlr. in denselben Tat» fernungsoerhältnrssen ebenfalls ', 2 unv 3 Sgr. zu betrage» Hit. Nachnahmesendungen haben außer dem Gewicht»- over Werthporto noch eine Procura von s Sgr. für jeden Thal« mit dem Minimal'atz von l Sgr. zu bezahlen. Paris, 2 December. H.r-.te Nacht herrschte ein furcht barer Sturmwind mit Regen in Paris. Ein großer Theil der GaSlawp.n wurde ausgelöjcht, so duß sich längere Zeit hin durch viele Straßen der französischen Hauptstadt tn tiefe« Dunkel befanden. Eine Masse Kamin? stürzten ein, viele Häu ser wurden entsiegelt, baö gläserne Dach der Aquarien d«S AutslellungSgrrtms zertrümmert, viele Bäume entwurzelt und mehrere Personen theilS leicht, theils schwer verwundet. Ja der Umgegend von Paris richtete der Sturm auch große» Schaber, an. An den französischen Küsten soll er auch furcht bar gewüthet haben und viele Schiffe untergegangen sein. Alle telegraphischen Verbindungen nach dem Norden und Osten sind heule 'Morgen unterbreche*. Der Süden Frankreich- scheint verschont geblieben zu sein. * Galizien. Auü Jaroslau wird folgender Vorfall ge meldet, der zwar eigentlich unglaublich klingt, dessen Wahrheit aber, gleichwohl angeblich durch die Aussage zweier Gemeinde- räthe, constatirt ist: Der 17jährige Realschüler Nrcmczycki ver säumte durch einige Wochen den Schulbesuch, indem er sich kranl meldete. ErneS Morgens kam der Katechet k. Wojnar in des Schülers Wohnung und fand diesen wirklich im Bette liegend und ein Buch, freilich kein Lehrbuch, lesend. Er drohte ihm mit Ausschließung, falls er nicht sofort die Schule besuchen werde. Des andern TageS kam der Schüler wirklich tn die Schule, bemerkte jedoch, er sei, da er erst vor einigen Tagen eine Lungenentzündung überstanden habe, noch sehr geschwächt, und komme nur in Folge der Drohung deS Katecheten. So gleich nach seinem Eintreffen in der Schule wurde unter Vor sitz des Schuldircctors Chromi eine Conferenz einberufen und der kranke Schü er zu 15 Hieben verurtheilt. Nach der Publi» cirung des Urthcils wurde unverzüglich zur Exemtion geschritten, und da man von Seiten deS Schüler» Widerstand fürchtete, den er übrigens nicht im geringsten leistete, wurde er von sechs Personen, darunter dem Koch deS l'. Wojnar, ergriffen und zu Boden geworfen; ein Theil der Büttel setzte sich dem armen Teufel aus den Hals, ein anderer auf die Füße, und jetzt wurde Professor Lamusch geholt, der auf ihn ohne Rücksicht aus die ausgemcssene Strafe losschlug Nachdem er hinreichend geprügelt zu haben vermeinte, wurde Nrcmczycki aufgehoben — und da fand man, daß er bereit« tobt serl Blut war ihm aus Mund und Nase geflossen, und ein Schlag auf lie Schliff«, wahrscheinlich bei dem Ntederwerfen, gab ihm den Rest. Der Leichnam wurde nach dem Jaroölauer Spital« übertragen, und hreruuf dir gerichtliche Obduction vorgenommcn ; die Untersuchung wiser die Lehrer wurde ebenfalls ringeleitet Dieser Larfall wurde auch dem ReichSrath zur Kenntniß gebracht.