Volltext Seite (XML)
»ra> »'«chtiA u. »««NM,» sk. «1. IV. I» (»>»« n. vtwz - st«. B«,A. ««Ilm «G. «». «. I MiIMVI» ff>t» t», W». I. II. I ^-ampfwusiru. W.7!^ ,?-.« «. Lt 1 rvv u. H«, f. 7, ?«->».,».»t.7.« ir«., 7.«I«. ,».M.1b«,,.«Si». r.,.«1,, , f.»Zl>2,n«.».4.» ckz,, »Lrlttz sr.IS.««. 1).». «ts. V. ti; der Dvmkirche Mtt Kmstrrmvert deichast,gt gewesene und in einem Fahrzeuge stehende Gtasermeister Vetter» infolge Zerrei ßen de« Seile«, an dem da« Fahrzeug gehangen, mit >einem Gesellen in einer Höhe von ca 17 Ellen herabgcstürzt und an den dabei erlittenen schweren Verletzungen Nacht« 1 l Uhr ge storben; der Geselle liegt noch bewußtlos und ebenfalls schwer verletzt darnieder. Vetter« war ca. 60 Jahr alt, Familienva ter, sehr thätig und hat sich mühsam durch» Leben geschlagen. Zu derselben Stunde verunglückte der Handarbeiter Hanfe au« Oberputzkau beim Ausladen von Quadern auf einen Wagen an d.r Elbe, indem ihm ein großer Quader auf den Leid fiel; sein Tod erfolgte Abends 8 Uhr. Endlich kam die verehel. Die'rich auf dem Plossen dadurch zu Schaden, daß sie von ei nem von ihr bergab geleiteten leeren Wagen, denn sie nicht erhalten gekonnt, an einen Baum gedrängt und ihr dabei die Wagendeichsel in den Leib gedrückt worden ist. — Am 2. d. Nachmittag« erlitt der auf der Loeomotive de« von Hof nach Zwickau zurückkehrenden Güterzuges befind liche Locomotivsührer Freitag, während er sich, um seine Ma schine zu beobachten, etwas zu weit herauSneigte, durch An prallen an einen Laternenpfahl des Haltepunktes Gutenfürst sehr erhebliche Kopfverletzungen. — Wir erzählten vor einigen Tagen, wie in Berlin ein Knabe, welcher ein Päckchen Zündplättchen 4 murre, trug, durch Explodirm derselben furchtbar verstümmelt wurde. Ein Lhnliche« Unglück hätte vor einiger Zeit auch hier passtrm kön nen, indem ein lolcheü Packet vor der Postexpedition in der Ammonstraße erplodirte, als eben ein Postgeh,lfe im Begriff war dasselbe in den Postwagen zu werfen Glücklicherweise explodirte nur ein kleiner Theil des ziemlich großen Packetö. doch war die Knallimrkung schon derart, daß der Postmann be täubt zurücktaumelte und die ganze Nachbarschaft erschreckt her zueilte. Jedenfalls dürsten derartige gefährliche Packete nicht ohne Declaration zur Weiterbeförderung gegeben werden, da man dieselben vor jeder Erschütterung sorgsältigst bewahren muß. Tage-gefchichte. Wien, 1. September. Merkwürdiger Weise erhält sich seit der Salzburger Entrevue da« Gerücht, Baron v Beust be absichtige, das Portefeuille des Aeußeren an den Fürsten Met ternich abzugeben, und doch will Niemand recht an besten Wahrheit glauben, da letztgenannter Diplomat momentan gera dezu unersetzlich für den Pariser Gesandtschaftsposten ist, ob zu unserem Segen, bleibt freilich vorerst dahin gestellt. Daß Ba ron v. Beust ernstlich damit umgeht, sich des auswärtigen Amtes zu entledigen, ist allerdings Thatiache und geht schon daraus hervor, daß dasselbe von der Reichskanzlei getrennt und in das Piltzeiministerium verlegt werden soll; doch glaubt man nicht, baß die Personenfrage schon entschieden ist. Wien, 3. September. Der Reichskanzler v. Beust soll die Absicht hegen, die Kirchengüter zur Regelung der Staats schuld heranzuziehen. — 4. September Das Fremdenblatt" melvitl: Das österreichische Geschwader geht nach der Levante, um die österreichischen Handelsinteressen zu schützen und dem Seeräuberunwesen zu steucrn. Der französische Staatsminister Rouher wird morgen in einer Privataudienz vom Kaiser em pfangen werden. (Dr. I.) Paris, 1. Scptemder. Gestern Abend versammelten sich die hiesigen deutschen Vereine in einem großen, geschmackvoll eingerichteten Locale in der Nähe des Arc de Triomphe zu einem gemeinschaftlichen Feste, das zunächst die Anbahnung eines näheren, freundschaftlichen Verhältnisses zwischen den einzelnen Gesellschaften und gemeinsames Zusammenwirken bei öffentlichen Feierlichkeiten nationaler und localer Natur bezwecken sollte. Der Abend, der durch einige auf diesen Zweck bezügliche Lreder und di« Gesangvorträge der zu einer Sängerschaar geeinigten verschiedenen Gesangvereine ausgefüllt ward, berechtigt zu den schönsten Hoffnungen für eine einheitliche und segensreiche Ent faltung des deutschen Lebens in Paris. Für heute Nachmittag hat der hiesige deutsche Turnverein ein Schauturnen v.ranstal- tet; Abends ist allgemeiner Eommers, auf dem Virchow von B rlin, wie es heißt, eine Rede halten wird. Die Freizügigkeit im norddeutschen Bunde. Dieses, von den nach Einheit deS deutschen Vaterlandes ringenden Patrioten seit so langer Zeit angestrebte, im Jahre 1848 auch von der zu Frankfmt tagenden Reichsversammlung in die „Grundrechte des deutschen Volkes" aufgenommene, spä ter aber von der Reaction wieder außer Kraft gesetzte Recht ist endlich wenigsten- für die größere Hälfte Deutschlands zum gemeinsamen Gesetze erhoben worden, und eS darf wohl erwar tet werden, daß, wenn der politische Anschluß der süddeutschen Staaten, der ja kaum auSbleibm kann, erfolgt, seine Geltung auch aus diese Ausdehnung gewinne. Aber selbst mit der ge genwärtigen Begrenzung muß diesen. Recht- der Freizügigkeit ein so hoher Werth für die industrielle Entwickelung, für die H bung von Handel und Verkehr, für die Kräftigung des Na- tionalgesühls, für d e B-leburrg und Festigung des Bewußtseins der natürlichen Zusammengehörigkeit der deutschen Stämme bei- gemcffen werden, daß dadurch Manches ausgeglichen wird, was, zugleich mit dieser Begünstigung den norddeutschen Staatsbür gern zugekommen, einem großen Theile derselben nicht in dem gleichen freundlichen Lichte erscheinen kann. Je lauter und ausdauernder nun dasselbe gefordert und herbergewünscht wor den ist, desto mehr muß eS in Ei staunen setzen, daß von gar Vielen seine Bedeutung und Tragweite noch nicht vollständig erkannt wird, daß sich darüber noch immer ganz irrige Vor stellungen erhalten haben, wie man fast täglich zu bemerken hat. So klar sich bei Kundmachung deS betr. Gesetze? die minister elle Verordnung aussprach, so scheint sie dennoch von eirur nicht geringen Anzahl nicht richtig verstanden worden zu sem — wenn sie sie überhaupt gelesen haben. Daher nnrd eS Entschuldigung finden, wenn auch wir versuchen, das Wesen d«r Freizügigkeit kurz darzulegen — Ihre Einführung verleiht jed in nordkuutchen Staatsbürger das Recht, sich überall in ven Staate« des norddcutichm Bundes niederzickassm rmd sein G.ivcriir, sofern es nur ein gesetzlich erlaubte? ist, zu belrc-bcn, »hne Bürger deS betr. Staates werden zu müssen, und füllt ihn dabet dennoch den Angehörigen desselben vollkommen gleich,' d. h. fordert von ihm die Erfüllung keiner anderen Bedingun gen und Formalitäten, al« welchen die Letzterm nachzukommm Habe r, legt ihm natürlich auch d eselbm Pflichten auf — alles dieses jedoch, ohne daß dadurch die Heimathsverhältnisse irgend wie geändert werden Will ich also nach irgend einem nord deutschen Staate ziehen, so bedarf ich nach wie vor eine- Hei- mathsscheineS und Führungszeugnisses, kann dann aber, vor ausgesetzt, daß ich meine Steuern zahle und mich keine» Ver gehen« schuldig mache, dort so lange wohnen, als eS mir be liebt, ohne daß es z. B der fortwährenden Erneuerung der AufenthaltSkatte u s. w bedarf, und ebenso sofort mein eige nes Geschäft betreibe,», sobald ich mir den Anmeldeschein gelöst, oder, wenn eS ein zu concessionirendeü ist, die Concession er langt habe. Dadurch aber rverdc ich noch nicht in n,einem neuen Wohnorte heimathsberechtigt, sondern bleibe nach wie vor Angehöriger meines bisherigen HeimathtstaateS Fordert jenes mein Interesse, will ich z B. in dem neuen Wohnorte Grundbesitz erwerben, so muß ich, wie bisher und unter Er füllung derselben Erfordernisse, um Aufnahme in den betr. „Unterthanenverband," um Ertheilung deö Staatsbürger,ehtS nachsuchen. — Den Gewinn aber, der dem norddeutschen Volke aus dieser großen Ausdehnung und Erleichterung des Nceder- lassungSrechtS in Verbindung mit der Gewerbesreiheit in mate rieller wie moralischer Beziehung erwächst, haben wir in dem weiter oben Gesagten gewiß nicht zu hoch angeschlagen, dmn rvährend einerseits durch daS so herbeigesührte Fallen der Schranken, welche der freien Industrie und d«Z geschäftlichen Verkehrs noch hemmend entgegenstanden, der Wohlstand ge mehrt, ihm neue Quellen geöffnet werden, und daS Volk in den Stand gesetzt wird, leichter die Nachwehen der jüngsten Krisis, die größere Anspannung der Steuerkcaft zu ertrage» und zu übcrstehen, um dann die Früchte seines Fleißes und Unternehmungsgeistes ungeschmälerter genießen zu können, bringt sie andererseits zweifellos auch die Genoffen der verschiedenen Stämme, über manche unbegründete Voreingenommenheit hin weg, einander ein gut Stück näher, lehrt sie die gegenseitigen Stammeseigeuthümlrchkeiten achten, aber auch weniger schroff hervortreten zu lassen, und hilft, indem sie so mit der Zeit diese mildert und das Gefühl der Brüderlichkeit zum Durch bruche kräftigt, die trennende Kluft aussüllen, die siider noch immer die Herzen auseinander hält. — Und daß die« leine bloS idealistischen Träumereien sind, wird die Zukunft lehren. VoUäusig aber ist unser Zweck erreicht, wenn eS uns gelang, durch düse Verdeutlichung des Wesens und der Bedrulung der Freizügigkeit irrigen Auffassungen zu begegnen und daS noch hier und da gegen sie herrschende Vorurtheil mit Erfolg zu bekämpfen. M.-Bl.) * Würz bürg. In der Irrenanstalt zu Werncck fanden am 29. August beim Entleeren einer Düngergrube sechs Men schen, von denen einer dem andern zu Hilfe eilte, durch hefti ge« Aussirömcn angesammelten Gases den Tod, unter ihnen zwei Arbeiter, zwei Wärter der Anstalt und zwei Aerzte. Dem , N. C." geht hierüber folgende Miltheilung zu: Am 90 Au gust Nachmittags 4 Uhr verunglückte ein Maurer beim Oeff- ncn einer Klappe eines Abtrittrohres der Kreisirrenanstalt, welches nebst vielen in das Schlammreservoir mündet, durch Ersticken. Zwei Wüter, dann I>r. Rabuü und I)r. Hopp und endlich der Qberwärter der Anstalt sprangen dem Verunglück ten nach einander bei, erlitten aber im Beisein deS Direktors für ihre aufopfernde Menschenliebe und Dienstespflicht durch die furchtbare Ausdünstung im Schlamme gleichfalls den Er stickungstod. Der Maurer und der Oberwärter hinterlassen zahl reich« arme Familien. Die 15 Fuß tief angelegte Samnrelgrubc der Abtritlleitungen in der Kreisirrenanstalt ist überall hell er leuchtet, steht durch eine weite Oesfnung in der hohen Kuppel mit der äußern Luft in freier Verbindung, ist, wenn nicht ge rade die Röhrenlcitung abgelaffen wird, waS außerhalb der Grube im Pumpenraume geschieht, frei von Cloalenga«, und war im kritischen Momente etwa 5 Fuß hoch gefüllt. Ein in derselben mit Reinigung des Schraubenabschlusses beschäftigter Maurer hatte den unglücklichen Gedanken, nach vollbrachter Reinigung von einem seiner Mitarbeiter die Schraube vollends aufschrauben zu lasten und, trotzdem, daß nun die ganze Lei tung in vollem Strome in die Grube sich entleerte, in dieser auch ferner zu verbleiben. DaS aus den sonst, abgesehen von einzelnen Luftschachten, von den Sitzen bis zur Mündung voll kommen dicht abgcsperrten Röhren mit der Maste auSströmerrde Ga» sarnmelte sich an, der Arbeiter fühlte sich unwohl, wollte die Letter hinaufsteigen, hätte sich wohl auch noch in den Vor raum gerettet, wenn nicht durch die immer stärker werdende Bewegung des Grubeninhaltes die Letter ins Schwanken gera- the« und den schon Unsicheren hinuntergeworfen hätte. Es ge lang ihm zwar noch, sich hera. szuarbeiten und eine Sprosse zu fasten, aber durch die dichter gewordene irrespirabls GaSschicht vollends betäubt, sank er lautlos wieder um und unter. Ein zu Hilfe gerufener Wärter stieg ihm sofort nach und sank be wußtlos gleichfalls um. Der Oberwärter der Anstalt, der Ss- cundärarzt Ur RabuS und noch ein Wärter eilten herbei, Ei ner nach dem Andern, da die größte Gefahr auf dem Verzüge war, seines eigenen Lebens nicht achtend, stieg hinab, Einer nach dem Andern mehrte die Zahl der Opfer. Dann kam der Direktor der Anstalt l»r. Gudden an. Eben war man im Be griffe, den Nächsten, der hinuntersteigen sollte, durch Anknüpfen an ein Seil vor dem eigenen Tode bei den Rettungsversuchen zu sichern, als der Assistenzarzt »r. Hopp erschien und sofort die Leiter hinabzusteigen begann. Noch rief Or. Gudden ihm zu: „Sie sind des Todes, wenn Sie hinabsteigen", noch ge lang eS diesem, in der Ecke ihm ein Seil unter den Armen hinweg um die Brust zu schlingen, aber Ilr. Hopp in seinem edelmüthigen Eifer, die möglichst schleunigste Hilfe zu bringen, und wahrscheinlich sich etwas behindert fühlend durch da« sich anziehende Seil, machte sich mit der Hand frei von demsel ben — und sich zu bücken, in die Eloak ngasschicht gerothend daS Vewußisein zu verlieren und ebenfalls zu versinke«, wrr der Vorgang rines Augenblickes So lagen sechs Merschen in de Grube Dü Anstrengungen d<r Helfenden warm fast über menschliche. Mehrere, die die Leiter hinuntergestiegen waren, mußten bewußtlos sofort wieder heraufgchogm werden, dennoch gelang e« in verhältnißmäßig kurzer Zeit, besonder« auch durch die Befolgung tes Rathe«, den Kopf möglichst hoch zu halten, alle Ver unglückten herauf zu befördern. Wärter Drescher brachte vier herauf, Wärter Steigerwald zwei. Nur der Oberwärter Gerz, der auf dem Rücken liegend in der Grube umhergetrie ben war, lebte und athmete noch. Auch er starb Abends gegen 9 Uhr. Alle bei dm Andern angcstellten Wiederbelebungsver suche mußten, da die eingeleitete künstliche Respiration bei der Uebersüllung der Bronchien mit Grubminhalt versagte, erfolg los bleiben. * Eine Wahlscene in England. Obgleich Glou cZtershire seit alten Zeiten eine „Whig-Grasschaft" ist, so hat ten doch die TorieS bei dm letzten Wahlen einen Gegen-Can- didaten in der Person deS Sir George Jmkinson aufgestellt. Sir George war von vornherein unpopulär, und scheint noch alles ausgeboten zu haben, um durch Uebermuth und Pöbel hastigkeit das Volk zu erbittern und zu dm tumultuarischm Acten anfzureizen, die am Wahltag im Städtchen Dursley ohne Zweifel stattfanden, und wegen deren dieser Tage drei Männer und ein Bube als Angeklagte vor dm Assism standm. Der Baronet ritt hoch zu Roß zu den Hustings, und seine Damm begleiteten ihn in einer glänzenden Equipage, um Zeugen sei ne« Triumphes zu sein. Es kam zu argen Excesten, und die vornehme Gesellschaft mußte sich nach halbstündigem Kampfe in der kläglichsten Befassung vom Kampfplatz flüchten. Als Be weisstücke wurden von der Polizei und anderen glaubwürdigen Zeugm in und um der Equipage aufgelesen: faule Eier in be trächtlicher Zahl Stücke rohm Fleisches, namentlich von zer hackten Ochsenübern, mit deren Blut und Schmutz die Damen toiletten und die Wagenpolfter über und über bespritzt warm — ein ganzr Schafskops, der mit dem vom Kutscherbock her- untergeschsstenm Pagen zugleich im Innern des Wagen» ankam — zwei tobte Katzen — ein Nest mtt lebendigen Mäusen, welche zum Theil auf Miß Jmkinson fielen und die junge Dame so sehr in Angst versetzten, daß ihre Schreckensrufe selbst den rasen den Tumult übertönten, und eine Fülle von Stemm, welch« Lady Jmkinson am Arm verwundeten und ihr.» Sohn gefährlich am Kopfe verletzten Die am Platze befindlichen fünf Constabler rechnen es sich zum Verdienst an, daß su den wüthmden Mob nicht nur von der Carrosse fernhieltm und so noch ernsthaftere Ge- waltthätigkeiten vei hinderten, sondern auch eine neue Zufuhr von verrotteten Eiern, die vom Lande requirirt worden war, abfaßtm. Währmd die Damen diesem rohm Bombardement auSgesetzt wa ren, kämpfte der Baconet, von einigen sympathetischen Geatlemm unterstützt, auf einer andcrm Seite des Schlachtfeldes. Durch eine geschickte Flankenbewegung warm die eScortirendm Reiter gleich Anfang« von der Carrosse getrennt worden. Bon beidm Seilen fielen hier schwere Schläge, und von beidm Seiten floß Blut. Wenn auch die Behauptung der Anklage, daß Sir G. in Folge der auSgestandenen Mißhandlung lcbmsgcfäkrlich er krankt sei, nicht bewiesen wer d m konnte, so erlitt es doch keinen Zweifel, daß er und seine Mitkämpfer übel zugerichtct worden waren und übel zugerichtet hatten. Der Baronet hatte schon früher eine Anklage auszuhallen gehabt und war zu einer Geld buße verurtheilt worden, weil er sich bei dieser Gelegenheit an einem Gewürzkrämer thätlich vergriffen. Die WahltumuUe in DurSley waren ohne Widerrede schmählich und vcrabscheuungs- würdig. Damit wir jedoch die Entstehungsgeschichte und die sociale Bedeutung solcher Semen, die bekanntl ich bei allen be strittmen Wahlen zur Tagesordnung gchörm, gehörig begreifen, müssen wir auch die Entlastungszeugen hören. Diese sagtm aus und beschworen, daß Sir G Jmkinson die Wähler und Nichtwähler von Glcucestershire wilde Bestien gmannt Hab«, die eS nicht verdimt, von einem Gentleman wie ihm vetreterr zu werdm; daß er fluchte wie ein Türke und den ganzen Haufen zum Teufel wünschte; daß er seinen Reitstock gebrauchte, noch ehe der Mob seine gute Laune verloren; daß er, „beide Neck schöße lüstete, um dm ^stählern durch eine vulgäre Pantomime seine Verachtung zu erkennen zu geben" und gerade durch diese dm Bauern von Gloulestcrihire sehr verständliche Pantomime einen Sturm von Entrüstung erregte. Hoher und niederer Pöbel wirkt einträchtlich zusammen, um jene schmachvollen Wahl- cxccsse zu organisirm Daher sind diese eine Nationalinstttution, zu deren Reform mehr nöchig sein würde, als die Einführung de« Ballot. (U. Z) * Aechte Weiblichkeit. Man schreibt au« Salisbury in Nord Carolina: In unserer Stadt stehen wegm Tödtung eine« Negers zwei der angesehensten Männer vor einem Kriegs gericht, und eine der reichsten, feingebildeten und respektabelsten jungen Damen in diesem Theile des Staate« hat 20,000 Dol lar« Bürgschaft leisten müssen, auf daß sie vor Gericht erschein« und sich verantworte wegen eigenhändigen Erschießen« eine« Negerweibes. Miß Temple Neeley, so heißt die Dame, gilt als eine der Schönheiten deS Staates. Die Familie ist sehr wohlhabend, aristokratisch gesinnt und genießt da» höchste An sehen im Lande. Ihre Mutter peitschte ein kleine« Negerkind, dessen Mutter es zu schützen suchte. Miß Neeley eilte herbei, zog einen Revolver au« ihrer Tasche, schoß da« Negerwrib tadt und fmerte dann noch eine zweite Kugel in dm Leib desselben ab. Sie wurde verhaftet und wird von einem Kriegsgericht abgeurtheilt werden. Die hiesigen Zeitungen vrrtheidigen sie, stacheln zum altm Haß gegm die Neger an und entschuldigen die junge Dame mit dm Gesetz«, unter welchen die Schwarzen früher in diesem Staate gelebt. * London. Die großen Eisenwerke in Blamavon bei Abergavenny in Süd-WaleS habm die Arbeit eingestellt und 9000 Arbeiter sind außer Beschäftigung. Wer kann, sucht anderswo Arbeit und Brod, aber die Unglücklichen, welche zu- rückbleibm, bestürmen die Armenpflegcr von allm Seitm mit Unterstützungsgesuchen. Volmer GelrcivdMmmel Ferdinand Vogel, » i 1 Rgr., empsi'.hlt Ociginal- la chm, siceitestraße 21.