Volltext Seite (XML)
mit Feuer und Gewandtheit, ja, in etlichen Scenen etwas zu stürmisch, was ihm aber nicht als Vorwmf angerechnet werden fest. Offen gesagt, halten wir diesen Darsteller für den be- «abtesten der NeSmüllerschm Bühne. Ihm zur Seite stand an jenem Abend in erster Reihe Frau Neü müller, die den Beweis gab, daß sie im Tragischen Vortreffliches leisten kann, wie sie dich als Königin Sophie Dorothee bewahrheitete. An die Stelle Wilhelm k., von Herrn Weyer dargestellt, hätten wir Herrn Echten gewünscht, indem das Organ des Erfieren zu diesem mächtigen Gewalthaber nicht geeignet ist. Den Satz, für einen guten Schauspieler giebt es keine kleinen Rollen, berührte Herr Rhode in der Darstellung des Buddenbrock, und so fand Laub-s Stück, das heute iviederholt wird, regen und verdienten Beifall. — Auf dem Tharandter Bahnhof wurde gestern Abend ein Wagenschieber vom Schlag gerührt und verfiel sofort dem Tode. — Der arme Familienvater stand im Begriff, heute sein siebentes Kind taufen zu lassen — Wiederum hat man in Leipzig falsches Papiergeld ent deck und zwar eine falsche Zehnlhaler -Note der Braunschwcig- schen Bank, weschalb man bei Annahme dieier Scheine mit Vorsicht zu LLerke gehen möge. — Unsere alte Elbbrücke, an der Jahr auS, Jahr ein fast fortwährend renovirt, gemaucrt, genagelt, gesperrt, geklettert, gehämmert, geschmiert und gepflastert wird, hat in diesen Tagen ebenfalls wieder einige Verbesserungen in praktischer Wleese er halten. Tie Plateaur der Brückenpfeiler, welche bisher zerrissen, zersprungen, überhaupt mit allerhand Vertiefungen versehen waren, sind geebnet worden, oder vielmehr, man ist noch darüber her, dies zu thun. Man hat dazu die ÄLphaltirung gewählt und sieht man dort die Kochöfen der Theodor Kapfs'jchen Aüphalt- fabrik (Therksienflraße 15) in voller Gluth. Es scheint, daß namentlich die öffentlichen Bauten sich dem Asphalt immer mehr und mehr zuwenden, da das Material eine elegante, saubere, haltbare und praktische Arbeit liefert. — Einsender dieses hatte am 21. d., als er eben in de« Zeitungen von den auf der Eisenbahn verschmachteten Schweinen und Gänsen gelesen hatte, auf seiner Fahrt von Bautzen nach Dresden Gelegenheit, einen solchen Gänsetransport, wie sie jetzt üblich find, zu beobachten. Als der Abendzug in Bautzen an kam, ertönte ein herzzerreißendes Geschrei von Tausenden von Gänsen, welche aus Schlesien nach Dresden traneportirt wur den. Wie sich ergab, waren dieselben, 21,0 Stück an der Zahl, in drei, sage drei Wagen zusammengepfercht, und zwar in zwei preußischen und einem österreichischen, welche für solche Transporte besonders eingerichtet und auf möglichste Eoneentrirung berechnet find. Es ist klar, daß diese armen Thiere unter sol chen Umständen oie größte Pein leiden mußten. Ohne Wasser, ohne Luft, zusammen- und übereinander geschichtet, durcheinander gerüttelt und gestoßen, sowie verschmachtet von der gräßlichen Schwüle des Tages, schnatterten sie unausgesetzt während der Fahrt in wilder Verzweiflung nach einem Trünke frischen IöassrrS, der ihnen versagt war. Nach ihrer Ankunft in Dres den haben sie noch die Nacht über in dieser qualvollen Lage verbringen muffen, um Morgens darauf todt oder lebendig in Meißen ausgeladen zu werden. Wahrlich, ein solche Thier quälerei fordert sofortige Abhilfe, vom humanen, wie medi- cinalpolizeilichen Starrt punkte aus betrachtet, und dürften auch entsprechend« Einrichtungen zur Vermeidung dieser Uebelstände gar nicht schwierig sein. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 24. August In den Mchmittagsftunden des 14. Juni wurden dem Signal- «ärter Berger an der Hanichener Zweigbahn mehrere Gegen stände gestohlen, als Hosen, Rock, ein Thcbettuch, eine Frauen tage und zwei Brode im Gesammtwerthe von 4 Thlr. 2lNgr. Tie Thür des Häuschens war erbrochen. Ein Theil der Ge genstände wurde an demselben Tage noch unter einer Schleuße versteck vorgefunden und ein anderer Theil am Montag darauf bei Friedrich Gottlob Schmidt, welcher Schlagwärttr an der selben Bahn und Nachbar von Berger ist. Da nun Schmidt sich über den Erwerb nicht gehörig ausweisen konnte, erfolgte die Arretur desselben. Schmidt ist 41 Jahre alt nnd bereits 13 Jahre bei der Albertsbahn beschäftigt, Strafe hat er noch nickt erhalten. Er stellt die Verübung des Diebstahls in Ab rede, die bei ihm Vorgefundenen Sachen habe er gefunden. Be lastend wirken die Aussagen der Zeugen. So erzählt der Ver letzte, daß Schmidt gewußt habe, daß er Nachmittags nicht zu Hause sei; die Braune, daß sie Schmidt an jmcm Tage mit einem Bündel und Brot» in der Hand auf der Bahn vom Bahnwärterhäuschen BergerS kommend gesehen habe; Herr mann, daß er ebenfalls Schmidt in der Nähe des Bergerschen Hauses und der Schleuße gesehen habe, wo die Sachen versteck gewesen find. Außerdem spricht gegen Schmidt, daß er die Ho sen, welche er gefunden haben will, in seiner Wohnung aus dem Boden versteckt gehabt hat, obwohl er bereits am nächsten Tage vom Diebstahl Kenntniß erhielt und die Hosen als Berger ge hörig vermuthet hat. Staatsanwalt Roßteuscher hält den Be weis gegen Schmidt für erbracht und beantragt dessen Be strafung, welche auch mit 7 Monaten Arbeitshaus erfolgte. — Angekündigte Gerichtsverhandlung. Den 26. d. M.. Vormittags 9 Uhr, wider Aug. Theodor Schade auS Eibenstcck wegen Betrug und Diebstahls. Vormittags üzll Uhr, wider Christiane Wilhelmine verehr!. Anderson geb. Miersch wegen Diebstahls. Vorsitzender Ger.-Rath Gross. — Wochcn-Repertoir des König!. Hoftheaters: Sonntag: Lohengrin. Lohengrin: Herr Tichatscheck. — Mon- tag: Die Virtuosen. (N e.. Familienzwist. (N. e.) — Diens tag: Sie hat ihr Herz entdeckt. Spielt nicht mit dem Feuer. — Mittwoch: Egmont. — Donnerstag: Czaar und Zimmer mann. (N. e.) Freitag: Preciosa. — Sonnabend Robert der Teufel. Robert: Herr Tichatscheck. — Sonntag: Der Sturm. — Berichtigung. Von den vier Schafen in der Schäferei .ir I,i», ms.'itL.-'iikw»» W.7.1»t. «vM itH' 7»,H ,»».»»» - itzaraadt fr. 7«. »< der ersten Aufregung für tollwüthig erklürt und auS Vorsorge gelödlet worden. - - . —. ,. . «,«>> X». -r><- »o. — ««, -Girlitzfr. ,««. K». »z, V«. »»«. »is Wir schritten in daS Reich der Historienmalerei, da winde Tage-gefchtchte. Berlin, 23. August. Die Zahl der Menschenopfer, welche der vorjährige Feldzug der preußischen Armee gekostet hat, ist jetzt durch die amtlichen Ermittelungm genau srstgestellt worden und beträgt dieselbe: Unmittelbar vor dem Feinde ge blieben 293 l; an Wunden gestorben von zusammen 16,177 Verwundeten 1519; an Krankheiten gestorben 6427, davon 90 Procent allein an der Cholera; zusammen demnach I0F77. Zum härtesten von der Cholera hrimgesucht worden ist die 2. Armee und in dieser wieder das 1. ArmeecorpS, das bei 2642 Erkrankungssällen 1821 Todesfälle gehabt hat. Seltsamer Weise ernichen die Todesfälle jedoch auch bei diesem Aimee- ccrps nur die Höhe von 36 Proc, was sich beinahe günstiger, als in den heimischen Cholera Krankenhäusern heraut stellt. Berlin, Sonnabend, 2t. August, Nachmittags. D:r „S.'aats Anz." meldet, daß der Ausschuß des BundesrathS für das Zoll- und Stmerwesen sich Hute versammelt hat, um die Vorlage, betreffend den Vertrag wegen Fortdauer de« Zoll- und Handel-: verzins, zu beraihen. (Dr. I.) München, Freitag, 23. August, Abends. Der Kaiser und die Ka ser in der Franzosen sind ohne Aufenthalt hier durchgereist und iin Nuürage deS Königs aus dem Bahnhofe vom Fürsten Hohenlohe begrüßt worden. (Dr. I.) Stuttgart, 2l. August. Ja Frankfurt wird man Ge naueres über das Börsensp.el des langjährigen FaclorS der I. G. Colta'schen Buchdruckerei, Adolph Haaß, der sich am Mon tag Abend in seinem Garten er'choß, wissen. Sicher ist, daß von dem etwa 17,009 Gulden betragenden Vermögen der hie sigen Buchdruckrei-Unterstützung« kaffe, deren Verwalter Haaß war, nur noch 400 Gulden vorgefunden haben. Ein harter Schlag für die hiesigen Kunstgenossen! Bayonne, 22. August. Nach hier eingetroffenen Nach richten aus Madrid ist daselbst der Belagerungszustand procla- mirt worben; Ruhestörungen sind jedoch in der Hauptflad* und Umgegend bis jetzt nicht vcrgekommen. Fünf Regimenter In fanterie und drei EScadronS Cavallerie find von Madrid nach Catalonien und Aragonien gesendet worden. Wie gerüchtwerse verlautet, hat die Regierung die Nachricht erhalten, daß General Prim in Catalonien eingctr offen sei. Wanderung durcd die Memalde Ausstellung auf der Biüklschrn Terrasse. «Fortsetzung.) Nach der Einleitung und Ansicht über das Weien der Heiligenbilder im gestrigen Blatt, Hallen wir die Behauptung fr st, daß Derjenige, welcher kr ine Kraft nach dem ausgesproche nen Sinne in sich fühlt, lieber ,,profane Geschichten" malen möge, damit er sich nicht selbst betrüge, wie z. B. Herr Evuard Jhlee, d. Z. in Rom. Man sehe: Nr. 37. „Magdalena, die Füße des Herrn salbend." Hier fehlt erstlich DaS, was uns begeistern und anregen soll. Das Bild ermangelt des historischen höhern Siyles, die Köpfe sind ohne irgend einen Ausdruck, ohne Leben, und der mittelste Jünger an der Tafel gemahnt an eine Carricatur. Man steht hier und da deutlich die bei dem Erschaffen ausgestellt gewesene Gliedergruppe. Möge der jedenfalls noch junge und jetzt in Rom verweilende Künstler sich in der ewigen Stadt durch eigene Anschauung gediegener Kunstgebilde Das erringen, was ihm bis jetzt mangelte. Wie anders dagegen und als Gegensatz de« Vorstehenden wirkt: Die Kreuztragung, von dem Professor Jäger aus Leipzig, unbedingt die Zierde und da« hervorragendste LLerk auf der Ausstellung. Ern tiefes, religiöses Gefühl wird wach bei der Anschauung dieses großen Bildes, das jedenfalls zum Schmuck einer Kirche bestimmt ist und hinsichtlich dessen der sogenannten heiligen Malerei Vorschub leistet. DaS Bild ist eben so schön und einfach gehalten als des Meisters „Christus am Kreuz", welches Werk wir vor mehreren Jahren bewun derten. Wie prachtvoll in allen Theilen der Christus, wie schön die Maria, der Hohepriester und die Köpfe der beiden Krieger. Jäger ist ein Künstler, dem es gelungen, sich zu jener Idea lität empor zu schwingen, die in so vielen Darstellungen der Madonna ihre Blüihe erreichte. Als ich mit voller Befriedi gung das Bild verließ, wendeten sich zwei Fremde an mich. Gleich der Frage bei der ehemaligen deutschen Kaiserkiönung: „Ist kein Dalberg da?" fragten sie mich: „Ist kein Schnorr von CarolSfeld da?" „Leider diesmal nicht!" mußte ich ihnen zur Antwort geben. Ich führte sie aber zu den herr lichen und über alles Lob erhabenen Feder-Originalzeich nungen seiner Bilderbibel. So manches große Bild ver schwand jetzt in der Erinnerung vor den Augen der Fremden, die in stummer Ergebung ihre Blicke auf diese Federzeichnungen hefteten. Alle Achtung vor dcm Holzschnitt! sprach einer der Fremden, aber hier durch diese Anschauung habe ich die Ueber- zeugung gewonnen, wieviel daS Original durch den Holzschnitt verlieren kann. Wir wendcterr uns zu Gebilden von Professor C. Pe sch el. Nr. 168. „Ems ist Noth, Maria hat das gute Theil erwählt." Farbige Kohlenzeichnung. Ebenso Nr. 169. „Mater amata." Einfach und bescheiden, wie der Künstler in seinem Leben, sind auch die HLerke seines Geistes. Hier kann bei empfindsamen Herzschlag die religiöse Begeisterung nicht aus» blerben. Wie anspruchslos ist hör Alles gehalten, die Nuh« im Schlaf deS Christkindes, eS wirkt zauberisch auf daS Ge- müth. Entfernt von diesem Lob steht leider Nr. 417. „Klopfet an, so wird Euch ausgethan!" von dem Professor F. Schubert in Berlin. Aus Spree-Athen, aus der Stadt der Intelligenz und noch dazu von einem Pro fessor, häiten wir B.ssercS erwartet. Ein Gleichniß auS der Staucha, die nach einer früheren Mitteilung alle tollwüthig j Bibel paßt schon nicht zur bildlichen Darstellung, denn cs ist gewesen sein sollen, ist, wie spätere Beobachtungen und Crör- lein Factum, leine That. Sodann das theatralische Ce-Püm ierungen hcrausgcsüllr haben, nur eins wirklich tollwüthig ge, I des Ark-opsenden. Wrr klopfen an unseren Hirnkasten, damit wesrn, die anderrn haben an einer vcrübcrg, heoden, typhösen ' irgend einem Gedenken auigech.nr werde, der aut! dtesem Bclde Krankheit, di-.' euch in anderen Schäfereien verkommt, gelitten . Etwas hcrausfindc. da« MeV kalt laßt, „denn wo rrran's packt, r»nd sind nur in falschem Verständnisse der Krankheit urd in dg ist'« >mi,r.eressaut" ein bekannter ehrenhafter Name. Nummer 287. Flucht der Königin Marie Eleonore, Gemahlin Jacob II., de« letzten Kö nigs auS dem Hause Stuart auS dem Whitrhall - Palast « London, von Theobald Frhr. v. Oör Wir erinnerte» miK der „Karlsschüler" des bekannten Künstlers und traten mit froher Hoffnung an da» Gcmälde heran. Wenn wir offen mit der Sprache herauSgehen sollen, so ist der hier dargestellt« bedeutend« Moment zu unbedeutend aufgefaßt. Delaroch« und Ary Echäffer würden ihn ohne Zweifel ganz ander» erfaßt haben. Tier Moment ergreift nicht und außerdem ist da». Ganze nicht klar und durchsichtig in der Farbe. ES find in Licht und Schalten Härten vernehmbar, die selbst durch da» Laternenlickt und Mondscheinbeleuchtung nicht gerechtfertigt er- sckeinen dürsten. Wie ganz ander» ist büß in Oör's Karl»» sckiilern ausgesprochen. An seiner „nächtlichen Wacht" Nuumec 4>-9) ist ein Gleiches zu bemerken, wie denn auch die zu sen im.ntale Stellung einiges Bedenken erregen dürste. Theodor Drobisch. (Fortsetzung folgt.) * Wer hastet? Wie oft kommt e« nicht in Restau rationen vor, daß ein unachtsamer Kellner die Kleider der Gäste durch Verschütten der Getränke, Fallenlaffen von Speisen rc. ruinirt! Clewöhnlich gcht eS daun mit einem „Bitte tausend mal um Entschuldigung!" von kellnerischcr Seite und mit einer grsßmüthigen Ver z rhung von Seiten des Gastes noch ab. Wer hastet aber für den Schaden, der dem Gaste durch solche Un achtsamkeit zugesügt wird, wenn es zum Prozesse kommt? In dieser Beziehung ist jetzt beim Ober-Tribunal in Berlin fol gender interessante Prozeß anhängig: In einem Hotel begoß der Kellner das Kleid und den Mantel einer Schauspielerin der artig mit Sauce, daß die Kleidungsstücke vollständig unbrauch bar wurden. Der Hotelier glaubte sich mit der Dame am besten abgefunden, wenn er sie wegen der Ungeschicktheit des Kellners um Verzeihung bat und ihr die Genugthuung ver sprach, den Menschen mit Ablauf des Monat« zu entlassen. Allein diesmal hatte der Wirth die Rechnung ohne den Gast gemacht, der Dame war mit dieser moralischen Satisfaction kei neswegs genügt, sie ging an« Gericht. Es handelte sich, wie die Juristen sagen, um Feststellung der Passivlegt imation. Der Wirth behauptete, er sei gar nicht zur Sache legit mirt, da nicht er, sondern der Kellner das Fricassee an die falsche Adresse ge geben habe. DaS Stadtgericht war dieser Meinung: die be schädigte Dame müsse sich an den Kellner halten. Die Klä gerin meinte zwar, der Kellner sei der Beauftragte deS WirtheS, das Stadtgericht schloß sich jedoch der Ansicht deS letzteren an, daß er den Kellner zwar beauftragt habe, den Gästen Speise zu bringen, nicht aber, sie auf Sammtmäntel und Kle der von öioilee umiciue zu gießen. Anderer Bleinung war daS Kam mergericht. In dem von der Klägerin extrahirten Urtheil zweiter Instanz erklärte dieser Gerichtshof: Wer Einen zur Besorgung von Pflichten b» stelle, di« er selbst gegen Entgelt auSzuüben habe, müsse auck' für defscn Hinsehen hasten. Da zwei wider sprechende Erkenntnisse vorliegen, so ist der Hotelwirth an dak Obertribunal gegangen. * Napoleon in Augsburg. Die „A. Ztg." trägt ihrem Bericht über den Aufenthalt deS Kaisers in der Stadt Augsburg noch einige Züge nach. Sein Aufenthalt im Palai» des Grasen Fuqger Werßenhorn Kirchberg dauerte ungefähr eine Viertelstunde. Die Kaiserin war sehr liebenswürdig und ge sprächig; der Kaiser brach sich im Garten, dem Spielplatz sei ner Jugend, einen Zweig ab, um ihn als Andenken mitzu- nehmen, lieber den Besuch bei St. Anna sagt die „Abendztg.": „Dem im Hofe des St. Anna Gymnasiums ihn empfangenden Studien Rector l)r. Metzger reichte der Kaiser mit Herzlichkeit die Hand, dabei in deutscher Sprache den Wunsch auüsprechend. daß ihm gestattet sein möge, mit der Kaiserin die Räume wie-- derzusehen, in denen er als Schüler geweilt habe. In einer Votivtafel mit lateinischer Inschrift spendete das Gymnasium von Sl. Anna dem Kaiser der Franzosen Napoleon III., als ehemaligem Zögling desselben, würdigen Gruß. Nach Besicht tigung dieser Tafel bezeichnete der Kaiser selbst die einst von ihm besuchten Schulzimmer und in diesen die Plätze, die er da mals eingenommen. Mit besonderer Lebhaftigkeit zeigte der Kaiser seiner Gemahlin den im Jahre 1823 von ihm selbst in die äußere Einfassung eines Fensters eingezeichneten und noch deutlich lesbarm Namen: Louis Napoleon, und die Kaiserin ward nicht müde, ihre Begleitung ebm darauf hinzuweisen. Nach einem Aufenthalte von etwa zehn Minuten verließ das Kaiscrpaar in sichtlich froher Bewegung die ihm denkwürdigem Räume. * Das Hamburg ° New- Porter Postdampsschiff „Cimbria", Capitän Trautmann, am 10. August von New-Dork abgegangen, ist nach einer Reise von 9 Tagen 4 Stunden am 30. August 4 Uhr Morgens in Coives angekommen. Es ist dieses die schnellste Reise, welche je von einem Dampfer von New-Kork nach Cowes gemacht worden ist. Nach Abzug der Difföcenz von ca. 30 Stunden zwischen der Entfernung von New-Aork bis Queenstown und New - Pork bis Cowes ist dieselbe gleich einer Reise von 7 Tagen 22 Stunden von New - Aork bis QueenLtown. * Die Frage der Todtenverbrennung wird wieder einmal in Paris agitirt. Man fürchtet nämlich, daß der projcctirte neue Friedhof bei Pontoise, obgl.ich von 2125- Hufen Aus dehnung, nachteiligen Einfluß auf die Gesundheit der Haupt stadt üben könne. Da will nun ein Or. Caffe eine neue sehr angemessene Methode der Leichenverbrennung erfunden haben, mittels eines Apparats, den er „Sarcophebe" nennt. (WaS heißt das?) Die Asche könnte dann, je nach Stimmung, in Urnen ausbewahrt, oder auch — was auch schon dagewesen — landwirtschaftlich als Dünger verwertet werden. * Schweiz. In dem Cantor. Wallis wurde ein Frem der, ein Advccat K. aas Bi. im Königreich Sachsen, von drei Jnd'iv duen an^esallen, zu Boden geworfen und beraubt. Dan! der Thätigkeit der Behörden find die UtelthLkr bereits in den Hände,r der Justiz.