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ff «ach »«rde, da da« preußisch« Gav^rcorp« davon nicht berührt wir^, da» sächsisch« Hier, al» zwölfte« Armeecorps, zur sechrtm Armeestrspcction gehören. — An der Vollendung der Freiberg-Chemnitzer StaatS- bahn, die bi« jetzt nur zwischen Chemnitz und Flöha vollendet ist, wird rüstig gearbeitet, und ist cS sehr interessant, hierbei die sich zahlreich nölhig machenden Sprengungen in den Felsen z» beobachten Dieselben werden stet« durch Hornsignal von den Wärterhäuschen avisirt und immer in der Frühstücks- und BeSperzeit, sowie nach Feierabend vorgenommen, und dann rollt dieser friedliche Donner weithin durch die Thäler, da« Ccho vielfach weckend — Die Ernte ist hier überall im besten Gange, vnn herrlichsten Wetter begünstigt, allerdings „viel warm", heute 22 Grad im Schatten — Altenberg, am 20. Aug. Heute Vormittag in der ll. Stunde ertönte der Ruf: „Feuer" durch unsere Stadt. Es brannte ein einzeln stehende«, dem Kistenfabrikant Zirnstein hier gehörige« Hau«. Da dasselbe in einem der feuergefähr lichsten Theile der Stadt gelegen, so war große Gefahr für die ganze Stadt vorhanden. Glücklicherweise herrschte tzine ziemliche Windstille, welcher cü, nächst der Thätigkeit der Spri tzen und einzelner couragirtcr Leute eeine geregelte Feuerwehr existirt hier leider nichts zu danken war, daß das Feuer nicht weiter um sich griff und der Feuerheerd auf dieß eine HauS beschränkt blieb. Die EntstehungSursache ist zur Zeit noch nicht genau ermittelt, doch ist es wahrscheinlich, daß dasselbe durch spielende Kinder, welche in ihrer Einfalt auf dem Boden haben Kaffer kochen wollen und dabei brennende Streichhölzchen in s Heu geworfen, entstanden ist. — AuS der l. Etage eines Hauses der Palmstraße wurde vorgestern eine Katze derart mit Anfaffen am Schwänze her- unigeschlcudert und dann herab auf das Trottoir geworfen, daß das Thier sofort regungslos liegen blieb. Eine widerliche Thierquälerei! — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag 9 Uhr wider Johann Heinrich Puckelwartz aus Cos wig wegen ausgezeichneten Diebstahls: I I Uhr wider Maurer Eduard Jacob von hier rvegen ausgezeichneten Diebstahls und Untersuchung. Vorsitzender GerichtSrath Einert. Den 24. d. M. Vormittags 9 Uhr wider Friedrich Gottlob Schmidt aus Untcrtricbel wegen ausgezeichneten Diebstahls. Vorsitzender Ge- nchtSrath Einert. TagoSgefchichte. Berlin, 20. August. Der „Schles. Ztg." dcpeschirt man auS Wien: Das 'Wohnzimmer Napoleons in Salzburg ist das selbe, wo Erzbischof Dietrich seinerzeit den ausländischen Ge sandten antwortete: Er wolle nimmer die deutsche Immunität den Ausländern opfern. — Die „Volkrzcitung" schreibt: In zeitgemäßer Weise bringt der Londoner „Herrmann" die That- sache, daß der Leichnam Robert BlumS noch immer in keinem geweihten Boden ruhe, mit der bereits gewährten Auslieferung des Leichnams Maximilians von Mexico in Verbindung. Jetzt, wo ein kaiserlich österreichisches Kriegsschiff den Leichnam des „Bisten der Habsburger" über den Allantic nach der Heimath trägt, jetzt — meint der „Herrmann" — ist der Zeitpunkt für die Hinterbliebene Familie Robert Blums, srw alle liberalen Volksvertreter in Deutschland, für das ganze deutsche Volk ge kommen, von dem Bruder Maximilian's die Herausgabe der sterblichen Reste des Vorkämpfers deutscher Volksfreiheit zu verlangen, um ihnen eine ehrenvolle Bestattung zu bieten. Schwerlich dürste die österreichische Regier»'g nach den erschüt ternden Vorgängen der letzten Zeit diese Forderung zurückwei sen. Ihre Gewährung ist eine Ehrenpflicht für den schwer heimgesuchten Kaiser, der gewiß geneigt ist, auch in diesem Punkte mit der deutschen Natron Frieden zu machen; die feier liche Bestattung Robert BlumS rst eine Ehrenschuld deS ge summten Deutschlands. Kassel, 17. August. Heute Nachmittag 3 Uhr hatten neun Mitglieder der letzten kurhesstschen Ständeversammlung, die Herren Braun, Falckenheiner, .Henkel, Hvpfeld, Nebelthau, K. Oetker, Weigel und Wippermann, wegen der allgemeinen Landesangelegenheiten Audienz bei dem König. Herr Ober bürgermeister Nebelthau hielt Namens seiner College» eine An rede an den König, deren Jnhat nach der , Hess. Morgmztg." etwa folgender war: „Wie Ew. Königliche Majestät sich gnädig erinnern wollen, war ich wiederholt ss glückeich, von den huld vollen Absichten Ew. Majestät meinen Mitbürgern und Mit ständen die erste Miithcilung machen zu können. So war dees noch jüngst der Fall bezüglich der Sistirung der über den Staatsschatz verhängten Maßregel. Die früher deshalb gegebe nen Zusicherungen haben aber eine bedeutsame Erweiterung er fahren durch die wahrhaft landesväterl chen Aeußerungen, welche Ew. Majestät bei Gelegenheit des vorges.rigen Einzuges kund- zuzeben geruhten. Es hat dies bei den hier anwesenden Mit gliedern der letzten Ständeversammlung den Wunsch hervorge rufen, Ew. Majestät hierfür dm ehrerbietigsten Dank abzustat- ten, zugleich aber das Wohlergehen und di.' Zufriedenheit Ihrer neuen getreuen Unterthanen dem ferneren allerhöchsten Wohl wollen zu empfehlen und Ew. Majestät zu bitten, die Inter essen des noch in manchen Beziehungen gedrückten Landes unter Ihren allerhöchsten Schutz zu nehmen. Auf Ew. Majestät steht unser ganzes, volles Verträum!" Der König erwiederte hier auf etwa -Folgendes: „Ich kann Ihnen auch heute nur wieder holen, was ich schon in Ems und was ich schcn vorgestern bei meiner Ankunst hier in Kassel gesagt habe. Was insbesondere dm Ctaa-Sschatz betrifft, so ist, seitvcm ich die Verordnung sistirt habe, die vsn mir vom Staatsminister erforderte Untersuchung über die hier cinschlagcndm Verhältnisse und Interessen im Gange. Ich kann natürlich nicht heute schon über die Details und namentlich über die dcmnächstige Avministrat on dieses Ca- pitrlvermögms Entscheidung treffen. Eins ober kann ich Ihnen schon heute versichern, daß dasselbe rormgtweise dm be- wn:erea Jut.r.ss.n H.siens dienstbar bleiben soll, wie ich de n überhaupt die Hoffnung hege, den Wünschen und Interessen der hessischen Wvö.kerung in jeder Beziehung ent sprechen zu lönncn. Uebrigens muß ich Ihnen bei dieier Ge legenheit noch»,als meine Freude und meinen Danl ssir den > i mir gewordenen wirklich überraschenden Empfang «»»sprechen; namentlich nach Dem, wa« in letzter Zeit vorgekommen, war ein so he»zllcher Empfang eine wahre und schöne Ueberraschung für mich. <Ä»gen Sie die« ihren Mitbürgern." — Die An sprache der Gastlichkeit «wieder te der König dahin, daß Nie mand die Union, die er als theureS Veimüchtmß heilig halte, aukgezwungen werden solle; sie sei Sache srestr christlicher Über zeugung. Er habe dies nur erwähnen wollen, um ungegrün deten Besorgnissen zu begegnen. Wien, 20. August. Die heutige „Debatte" schreibt an läßlich der Salzburger Zusammenkunft: Wir hoffen auf volle Erhaltung des Friedens, soweit derselbe wenigstens durch die deutsche Frage bedingt ist. Man ist unseren heut gen Berichten zu Folge in dm jetzt in Salzburg versammelten pelüischen Kreisen auf da« E, t chiedenste von der Friedenstendenz der Monarchenzusammmkunft überzeugt; die Erhaltung deS Frie dens wird als das höchste Ziel aller politischen Bemühungen des Augenblick« hing stellt. Salzburg, Dienstag. 20. August. Napol.on sagte zur Deputation des Gemeinderaths: In bin gekommen, um dem Kaiser über den schmerzlichen Verlust mein Beileid auszudrückm. Ich hoffe, daß ich nicht das letzte Mal hierher gekommen bin. Kaiserin Eugenie sagte zu derselben Deputaiion in französischer Sprache: Ich hoffe, dieses schöne Land noch einmal wieder zu sehm. — Heute um 2 Uhr Nachmittag« fuhr der Kaiser Na poleon in der Uniform eines Divisionsgenerals und begleitet von dem Feldmarschall Leutnant Fürstm Thurn und Taxi« nach L opoldktcon, um dem gieism König Ludwig I. von Bay ern einen Besuch abzustaltm. Der gleichfalls in Leopoldskron sich befindende Großherzog von Hessen wird stets zu den kaiser lichen Familiendiners geladen. Es ist nunmehr bestimmt fest- gestellt, daß die Rückreise deö französischen Kaiserpaares «st Freitag Morgens 8 Uhr erfolgen wird. — Mittwoch, 2l.Aug. ES steht fest, daß der französische Staatsminister Rouher, wel cher zur Zeit in Karlsbad als Kurgast verweilt, nicht hierher kommt. Die ve, traulichen Conversatronen, welche zwischen den beiden Kaisern, sowie zwischen dem Kaiser Napoleon, dem Reichskanzler Freihcrrn v. Beust und dem österreichischen Bot schafter Fürsten Metternich stattfchrden, haben, wie glaub würdig versichert wird, hauptsächlich der orientalischen Frage gegolten. (Dr. I.) Auch eine Beleuchtung der sogenannten Heirarbsgesuche. Fast Alles, was man hier und da über diesen Gegenstand in öffentlichen Blättern zu lesen Gelegenheit hat, ist dazu an- gethan, den jungen, heirathslustigen Leuten, vorzugsweise Mäd chen, einen Widerwillen gegen diesen „so oft mit Gtück betre- cnen Weg" zum Heiraihen einzuflößen, indem man darzuthun ich bemüht, daß derartige Anerbietungen jedes Sittlichkeitsgc- ühl verletzen und allen edlen Eigenschaften und Regungen eines unverdorbenen Herzens Hehn sprechen müßten Dies ist eine Anschauung, welche mit unseren jetzigen gesellschaftlichen Zu ständen doch wohl nicht überall in Einklang zu brmgen ist, und ehe man ohne Weiteres diese Art, zu einem häuslichen Glücke zu gelangen, vcrurtheilt, ist cs doch gut, die mannigfachen Ver hältnisse, welche einen solchen Schritt zu rechtfertigen vermögen, einmal näher ins Auge zu fassen. Es ist leider eine unleug bare THatsache, daß in der Welt eine Menge verdrießlicher „Existenzen" verhandelt find, sowohl männlichen wie weiblichen Geschlechts, welche die ihnen von der Nutur zugewiesene höchste und schönste Aufgabe entweder nie zu erfüllen Gelegenheit fin den, oder den richtigen Zeitpunkt hierzu versäumen Jedes junge Mädchen — ohne Ausnahme — möchte gern heirathcn, aber ein großer Theil unter ihnen ist leichtsinnig genug, etwaige Bewerber hermzuschicken und dadurch natürlich auch Andere vor ernem ähnlichen Schritte abzusch«cken. Was bleibt solchen Mädchen schließlich übrig — im Fall sie überhaupt noch „hei- rathbar" sind? — Den Weg der Annoncen zu betreten, wenn sie sich nicht als ein Glied in die große Kette der alten Jung fern eingereiht zu sehen wünschen. Ein ordentliches Mädchen ohne Vermögen, den besseren Ständen angchörend, welches seine schönsten Jahre als Gouvernante oder in ähnlichen Stellungen verlebt hat, bemerkt zu seinem Entsetzen, daß die Alles berüh rende Zeit auch bei chm nicht spurlos vorübeLgegangcn ist. In seiner ländlichen Einsamkeit hat sich Niemand gefunden, der dieS biedere, gute Herz einer größeren Beachtung gewürdigt hätte und doch ist bereits einLürleljahrhundert vorüber! Der Mensch hascht so gern in einer unglücklichen Lage nach einem Stroh halm der Rettung, warum sollte sich ein ordentliches Mädchen nicht auch an «ne Annonce klammern und von ihr Rettung erhoffen? — Ein Mädchen sieht sich plötzlich durch den Tod des Vaters oder der Mutter gänzlich vereinlamt. WaS ist na türlicher, als der Wunsch, sich so bald als möglich eine neue Heimath an der Brust eines rechtschaffenen braven Mannes zu suchen, um dadurch, wenn auch in veränderten Verhältnissen, einen Ersatz für den erlittenen Verlust zu finden? Vielleicht erfüllt der Himmel die sehnlichsten Wünsche des Herzens durch eine Annonce! — Hier ist wieder ein Mädchen, welches unter dem Drucke einer lieblosen Stiefmutter oder eines überstrengen Stiefvaters seufzt, oder ein anderes, welchem auS selbstsüchtigen Gründen jede Gelegenheit zu einer Lerheirathung abgeschnitten wird. In beiden Fällen bietet die Annonce eine erwünschte Aussicht, in nicht zu ferner Zeit unter dem Schutze eines ehren- werthen Mannes die ersehnte Ruhe zu «langen rc. — Aehn- lich verhält es sich mit einem großen Theil der Männer. DaS sogenannte heiße, jugendliche Blut, welches ohne jede Ueber- legung inS Blaue hinein, unbekümmert um die Zukunst, Liebe schwört, bedarf keiner Annoncen, und ich fange deshakb auch bei denen an, welche in ein reiferes Alter vorrücken und dann allerdings ganz anders über Mädchen urtheilcn, als sic cS viel leicht fünf bis sechs Jahre früher gethan haben würden, ob mit Recht oder Unrecht, mag dahingestellt bleiben. Auch sie fühlen schließlich, wenn die 3«,er herannahen, daß es doch nun hohe Zeit wird, eine eigene Häuslichkeit zu gründen, aber was thun? ! 'Noch einmal den langwierigen und bevachisamen Weg deü so ; genannten „Poussirens" zu betreten unv im Augenblicke, wo man vielleicht am Ziele zu sein glaubt, sich vielleicht den dritten, vierten Korb zu holen? Nein, uim«er«ehr! Denn Zeit ist Geld, sagt der Geschäftsmann. Bester und schneller scheint denn doch eine Annonce zum Ziele zu führen. — Andere haben i» Staate mittelmäßige Stellungen inne. Sie glauben in einigen Jahren in einer pecuniär besseren Lage zu sein und dann sich nach einer Lebensgefährtin umsehen zu können. Aber ehe fi« sich« versehen, sind die Dreißiger vorüber, da« Einkommen ist nicht best« geworden, aber der Gedanke an eine endliche Brr- heirathung tritt jetzt stärker an sie heran, denn je. Es fehlt an cn spcechenden B.kanntschaften unter den Damm und daher entschließt sich ein solcher Junggeselle, eine Frau „mit «irrige« Vermögen" durch die öffentlichen Blätter zu suchen. — Wieder andere Männer bewegen sich in einem ganz engen Kreise in timer Freunde, sie brauchen lange Jahre hindurch nichts weiter, als einen Freund und nehmen daher auch kein tiefer eingehen des Interesse an jungen Damen. Sie fühlen lein Verlangen nach einem eigenen Heerde und halten sich in ihrem freien Junggesellenstande s>hr glücklich. Endlich findon sie jedoch ein« Selbstständigkeit, die Sehnsucht nach einer Lebensgefährtin fängt an sich zu regen olD eine Heirath wird auch wohl zu einer unabweisbaren Nothwendigkeit. Auf welche Weise läßt sich dic- s.lbe aber bei dem gänzlich mangelden Verkehr mit jungen Mädchen bewirken? Eine Annonce scheint sich auch hier al« ein nicht ganz ungeeignete« Mittel darzubieten. — Ein Wittwer mit mit einigen wohlgebildeten kleinen Kinderchen steht allein und sieht die letzteren nur dürftig an Leib und Seele durch fremde ..liebeleere" Menschen gepflegt. Vielleicht hat derselbe auch noch zum Ueberfluß durch freundliche Vermittelung eines Vor mundes den Antheil der Kmder an dem Eingebrachten der Mutter an die zuständige Behörde abzuliefern, obwohl ihm dies die geschäftlichen Verhältnisse für dm Augenblick nicht gestatten. Soll der Mann mit seiner noch frischen Herzen L- wunde wieder anfangen, jungen Mädchen oder Wittwen die „Cour" zu machen? Seine Gefühle sträuben sich dagegen und er wählt den kürzeren Weg einer Annonce, um seine häusliche Ordnung wieder herzustellen und durch eine ,.vorteilhafte" Heirath diejenige materielle Lücke aussüllen zu tonnen, die durch dm obm »»gedeuteten Fall etwa entstanden Schl '" ist. (Schluß folgt). * Im ehemaligen Budissiner Liederbuche befin det sich über das Evangelium der Speisung der Fünftausend folgende Strophe: Andrea« hat gcßhlet, Philippus falsch gezählet, Sie rechnen wie ei» Kind. Mein Jesus kann addircv Und kann niullipliciren Auch da, wo lauter Nullen sind. * Wonach sich zu achten! Der „Pesti Naplo", Organ der ungari'chen Deal-Partei, meldete neulich, es sei der älteste und letzte Insurgent des Zalaer Lomitats gestorben. Dar auf wurde dem Blatte folgende, den MagyarismuS kennzeich nende Entgegnung eingesendet: „Gott sei Dank, es lebt m Groß KanizSa noch Anton Chinorany, der ungeachtet seiner 77 Jahre noch an jeder Jnsurrection Theil zu nehmen bereit ist." * Ein Musterehemann. A.: Ei, mein lieber B., ich wundere mich, Cie hier daheim zu finden. Sie besuchen doch sonst alljährlich Homburg, und in diesem Jahre soll es dort besonders glänzend zugehen. — B.: Bedauere auch sehr, aber meine Geschäfte erlauben mir in diesem Jahre keine Abwesen heit. — A.: Aber mein bester Freund: denlen Sie dmn nicht an Ihre Gesundheit? — B.: Ja wiffen's: ich habe deßhalb meine Frau zu meiner Erholung nach Homburg gehen lasten. * Die erste Eisenbahn über die Alpen nach Ita lien. Die Probezüge aus der Brcnnerbahn von Botzen bis Sterzing sind ebenso glücklich abgelaufen, wie die von Innsbruck bis Sterzing. Nach einigm Proben auf der ganzm Linie Inns bruck-Botzen werden die Materialzüge schon jetzt regelmäßig gehen. Der feierlichen Eröffnung der für den Verkehr von ganz Deutsch land so außerordentlich wichtigen Bahn am 18- August steht kein Hindermß entgegen. Der Fahrplan für die zwischen Münj chm und Verona ins Lcbm tretenden Züge ist bereits festgestellt. * Führer durch Berlin mit Geschichte, neuestem Plan der Stadt in Farbendruck und Karte der Umgegend mit nöti gem Fingerzeig. Handbuch für Reisende von C. F. Lenz, Berlin 1867. Preis 10 Sgr. Allen Respect vor diesem handlichen Neisebüchlein das die weitesten Ansprüche erfüllt und sich als wohlgerüsteter Wegweiser durch die Stadt kund giebt, wo die Gefammtlänge aller Straßen eine Entfernung von Berlin bis Breslau rcpräsentirt. Die Beschreibung der öffmilichen Denkmäler, Gebäude, Museen, Kirchen, Kirchhöfe, Gärten rc. ist so gründlich durchdacht und »«mittelst Buchsta ben wie Zahlen auf das betreffende Carreau im Plane hin- gewiesen, daß dem Fremdm viel Zeit und Geld erspart wird! Man findet die Preise der Droschken von allen Bahnhöfen nach jedem Gasthofe, sodann ein Verzeichniß der öffentlichen Gebäude, Plätze und Straßen, Kaffeehäuser, Konditoreien, äsiein- und Bierstuben. Interessant ist eine Ueber- sicht der Geschichte Berlins, dem sich eine Beschreibung der Standbilder, der Schlösser, Museen, Kirchen rc. an» sch ießt. Für Fremde, die Berlin deS Vergnügens halber be suchen, ist angegeben, wie sie von Tag zu Tag ihre Besichtig- U'-gen und Aulflüge in die Umgegend einzurichten haben. Da« Büchlein, mit der allerneuesten trefflichen Karte, erfreut sich höchst eleganter Ausstattung, roth mit Gold, und hat bei gute« Papier den unerwartet billigen Preis von 10 Sgr. * Erwürgung einer Schlange durch eine Schnecke. So fabelhaft der nachstehende Vorfall auch klingen mag, so ist die Wahrheit desselben doch begründet! Dieser Tage sah UN» weit Loxstedt im Hannoverischen ein Bahnwärter aus der Bahn eine 2 Fuß lange Schlange, die fast leblos und doch mitunter» sich krümmend dalag, ohne daß etwas Auffälliges daran zu be merken war, welches den Zustand dieses Thieres veranlaßt Huben konnte. Nack) näherer Untersuchung wurde bemerkt, daß eine 21 Zoll lange, fadenspuldicke gelbe Schnecke sich im Nacken der Schlange festgesetzt und dann Met ihr«» ganzen Körper um den Hals der Schlange geschlungen, was den späteren Tod der ! Schlange zur Folge hatte.