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Es scheint jedoch, daß man sich noch nicht von der Nützlichkeit der verschiedenen Neuerungen über zeugt hat. Die Tirailleurs eröffnen mit den neuen Waffen daS Feuer bei tausend Metres Entfernung Man weiß aber noch nicht genau, auf welche Entfernung das Feuer per Ba taillon beginnen muß „Einstweilen" — so heißt es in einem Schreiben aus dem Lager — „glaubt man, daß die Wirkung der Chafsepot-Gewehre auf 800 Metres gegen Linientruppen sehr groß ist, auf 600 oder SOO Schritte ist es jeder Truppe unmöglich, gegen ein mit EhaffepoO Gewehren bewaffnetes Ba taillon Stich z>: halten. Auf einer Ebene kann keine Kavalle rie sich auf die Entfernung von 200 Metres heranmachen, so daß jede Charge unmöglich ist. Man hat dieses so sehr ein gesehen, daß die Kavallerie bei dm Manövern jetzt immer in der Reserve bleibt; sie tritt erst in die Action ein, wenn der Feind sich auf dem Rückzuge befindet." New-Aork, 30. Jul. AuS Mexico wird gemeldet, daß sämmtliche kaiserliche Präfekten auf sechs Jahre verbannt wor den sind. Der Bischof von Jalapa wurde arretirt, und die Vermögensconsiscationen hatten begonnen. Der Verräthcr des Kaisers Maximilian, Oberst Lopez, wurde wegm früherer Ver gehen einem Kriegsgerichte überwiesen. General Eöcobedo can- didirt um die Präsidentschaft. Dr. I.) * Neber das öffentliche Fuhrwesen in Paris berichtet die „Revue des deux Mondes" folgende Einzelheiten: „Die fürchterlichste Steuer zahlt die kaiserliche Gesellschaft der Pariser Fuhrwerke ihren eigenem Kutschern, deren jeder — nach den mäßigsten Berechnungen — täglich 3 Francs Fuhrlohn cin- steckt, was einen Totaldiebstahl von ziemlich 6§ Millionen auf das Jahr ergiebt. Alle mechanischen Erfindungen zur Contro- lirung der Kutscher haben sich völlig nutzlos erwiesen. Die Ucberwachung einerseits durch die den Stationsplätzen beigegr bmm Polizeibeamten, andererseits durch mobile Inspektoren der Gesellschaft, und die Vergleichung der Aufzeichnungen Beider mit den Notizen, die der Kutscher in seinem Buche machen nruß, gewähren noch den besten Anhaltepunkt. Was aber die Kutscher «m meisten fürchten, ist die Geheimpolizei der Gesellschaft — eine sehr mysteriöse Administration, die ihren Sitz in einem der elegantesten Stadltheile hat und deren Agenten sich mit den Fahrgästen selber in Verbindung sehen. Leute, die ihr Beruf zwingt, häufig und regelmäßig Fiaker zu nehmen, erhalten die Anzeige, daß ihnen allmonatlich ein bedeutender Rabatt ins HauS zugeschickt wird, wenn sic sich die Mühe nehmen wollen, jeden Tag die beiliegenden Bulletins über die benutzten Wagen auszusüllen und an die angegebene Adresse zu schicken. So oft das Buch des Kutschers damit nicht stimmt, verfällt er in eine Geldstrafe von 20 bis 100 Francs, wovon der Agent sieben erhält. Im letzten Jahr hat die Gesellschaft fast 230,000 Fres. ftr Ucberwachung der Kutscher ausgcgcbcn, wovon .'0,000 auf diese Geheimpolizei entfielen; die Geldstrafen der Kutscher brach len nicht ganz 140,000 Francs ein. Die Polizei, welche die sem Dienste eine ganz eigene Abtheilung widmet, hält die Kut scher in ihren Beziehungen zum Publikum unter einer eisernen Faust. Sie allein darf Lohnkutscher anstellen und thut es nie, ohne die genauesten Erkundigungen in der Heimath und bei den früheren Herrschaften des betreffenden Candidaten über seine M» ralität und Fähigkeit eingczogcn, sowie ohne ihn einem scharfen topographischen Examen über Paris und dessen Umgebung unter worfen zu haben. In den letzten zehn Jahren hat die Pariser Polizei-Präfectur 23,669 Kutschernummern ausgcgcben; jede derselben hat ihr umfangreiches Dossier mit allen darauf be züglichen Zeugnissen, Bestrafungen und sonstigen Notizen. Findet man doch auch auf den Kutscherböcken der Fiaker den Ausschuß aller Stände und Gesellschastsclassen vertreten: Herrschaftskut scher ohne Dienst, Bauerburschen, die vergeblich hoffen, ihr Glück m der großen Stadt zu machen; al e Trainsoldatcn, Marqueure, Friseure, Wasserträger, zu Grunde gerichtete Huissiers, verab schiedete NotariatSschrciber, bankerotte Photographen, weggejagte Lehrer, sehr viele Magister und Doktoren der Philosophie, so gar ein Paar ehemalige Priester — wenn sich in den letzten zwölf Jahren auch nur einer aus dieser Eategorie hat als Kutscher einschreiben lasten — ja, den Sohn eines französischen Boffchafters! Es gicbt blos eine Polizeisirafe, die Dienstent lassung auf mehr oder minder lange Zeit, bis zur Ausschließ ung für immer, die nur der Polizeipräfect selber verfügen kann. Im Durchschnitte gehen täglich sechs Klagen ein, von denen zwei zu Bestrafungen führen. Die Ucberwachung der Straf- Voklzichung ist Cache einer eigenen Polizei Brigade, die 60 Agenten uiüer einem Friedens-Offizier zählt — außerdem sind 3600 Stadtsergcanten verpflichtet, bei Tag und Nacht die Kut scher zu controliren, ihre Bücher zu verisiciren und über jede Contravention gleich auf der nächsten Station Protokoll auf- zunehme»." * Mähr. Ost rau. Ein höchst cigenthümlichcr Selbst mord hat sich am 2. August in Hrusch au zugetragen. Der dortige Barbier Wieczcerek war seines Lebens überdrüssig. Um sich nun mit Sicherheit in das Jenseits zu befördern, hat er erst dcnBauch mit einem Nasirmesser ausgeschlitzt, sodann die Gedärme herausgenommen, zerschnitten und bei Seite geworfen und wahrscheinlich aus Furcht, daß dies zum Sterben noch nicht hinreichend sei, zuletzt noch den Hals durchgeschnltten. Der Betreffende hat übrigens vor 3 Jahren bereits einen Selbst mordversuch gemacht, wurde damals aber noch rechtzeitig daran verhindert. * Die neue Öldrücke, lieber das Prvject einer Elb- Ueberb-.ück-.:ng zwischen AlLcua und Hamburg berichtet der,.Ham burger Correspondent": Die Richtung der Bahn geht vom Elb quai ia Altona aus in einer Höhe von 130 Fuß über Null über die Elbe und dann über Mllhlenwerder, Rugenbergen, Llenwerder und Moorburg direct nach dem Schwarzenberge. Die Brücke soll bis Moorburg, von wo aus ein fester Damm aufgeworfen wird, auf Pfeilern mit einer Spannweite von 400 Fuß ruhen. Die Pfeiler werden einen Flächeninhalt von 80 Fuß Breite und 30 Fuß Tiefe haben. Wie femer verlautet, soll die Brücke etwa 80 Fuß breit werden, zu zwei Eisenbahn gleisen und zur Fahr- und Fußpaffage eingerichtet werden. * Ein Klapperschlangen-Unglück. Eine kürzlich von Amerika herübergekommene Menagerie brachte u. A. auch eine sehr reichhaltige Sammlung Schlangen in den letzten Tagen nach Liverpool, darunter acht Klapperschlangen. Der Eigen- thümer war kurz nach seiner Ankunft genöthigt, nach London zu ! gehen und drei Giraffen dort in Empfang zu nehmen, die für »hn cingetroffen. In der Zwischenzeit sollten die Käsige gereinigt werden und einer der Wärter, der sich eben mit dem Schlangen behälter abgab, beaufsichtigte zu gleicher Zeit einen mächtigen Kessel mit heißem Master, der in der Mitte der Menagerie auf einem Feuer stand. Als er eben die Klapperschlangen aus dem vorderen Behälter in den Hinteren entfernt hatte und ersteren reinigte, strömte plötzlich das siedende Master über. Der Wär ter sprang hinzu und versorgte dm Kessel, ließ aber die vordere Oeffaung des Schlangenkäfigs offen. Ob nun die VerbindungS- thür nicht geschaffen oder aus dem Schlöffe gesprungen war, ist nicht festgestellt, genug, als der Mann zu seiner Arbeit zu- rücktehren wollte, gewahrte er zu seinem Graum eine der größ ten der Klapperschlangen außerhalb des Behälters herumfahrend und zischend und klappernd zu gleicher Zeit. Der Wärter rief seine Gefährten zusammen, die nur mit Mühe zu bewegen wa ren, mit Hacken und Schaufeln bewaffnet, den Versuch zu machen, mit einem Sacke die Schlange wieder einzufangeu. Zischend kam ihnen die Klapperschlange entgegen, ehe es aber gelang, ihr nahe zu kommen, war sie in dem Käfig des Bo- naffus, einer Art Büffel, ein großes Thier, und stach ihn in die rechte Nüster. AuS dem Wagen schnellte sich die Schlange alsdann zwischen diesem und dem nächsten Wagen durch in dm Raum, wo die zahlreichen Pferde des Menageriebesitzers stan den, und biß in einem Augenblicke bas schönste derselben, ein edles Thier, über dem Hufe in das Hufhaar. Entsetzt bäumte sich 8as Pferd empor und sprang wild in seinem Stande um her, so daß im nächsten Momente die Klapperschlange unter seinen Husen verendete. Trotz der eiligst herbeigeholten Hilfe des ThierarzteS verfielen beide gebissene Thiere kurz darauf in Raserei und starben bald darauf. * Japanische Selbstentleibungsmethode. lieber die japanische Sitte des Bauchausschlitzcns entnehmen wir einem Aussatze der „Allg. Z" Folgendes: Noch mehr als auf die Religion halten die Japaner, wenigstens die Edlen, auf die Ehre; jeder Flecken daran muß mit Blut getilgt werden, sei es mit dem eigmen, sei es mit dem des Beleidigers. Wenn Fürsten oder hohe Staatsbeamte mit einander Bündel bekom men, so pflegt der Gekränkte sich auf der Stelle dm Bauch aufzuschlitzen, worauf sein Widersacher gehalten ist, ein Gleiches zu thun. Titsingh erzählt von 2 Daimijos (Fürsten), deren Säbelscheiden sich bei einer Begegnung im kais. Palast zufällig berührten; der eine macht eine ehrenrührige Bemerkung über das Schivcrt des andern, dieser zieht es entrüstet aus der Scheide und schlitzt sich den Leib auf; der Gegner folgt natür lich sofort seinem Beispiel. Sonst entzieht sich ein Mörder oder der Sieger in einem Zweikampfe der Strafe durch dieses Harakiru; dmn selbst die Verfolger des Mörders treten ehrer bietig zurück, sobald er Hand an sich legt. Das blos gedrohte Selbstmtlciben dieser Art ist oft von merkwürdiger Wirkung. Ein Daimijo verlangte von einem andern Fürsten den Tod eines Schuldigen aus besten Gefolge. Auf die Weigerung dieses droht der erstere sich sofort zu mtleiben, und der andere muß nachgeben, um ferneres Blutvergießeg und eine dauernde Familienfehde zu verhindern. Denn schlitzte sich jener dm Bauch auf, so wäre auch er dazu verpflichtet und es folgte eine unabsehbare Reihe von Todtschlägen. Das Harakiru (Harawo-kiru, ausgeschlitzter Bauch) ist die Zuflucht des japa nischen Edlen in jeder Calamität; die Knaben werden Jahre lang in der Kunst unterrichtet, sich mit Würde und Grazie den Leib aufzuschlitzen, wie man bei uns tanzen lehrt. Es wird auch nach altherkömmlicher Etikette mit großer Feierlichkeit voll zogen; Männer von Stand führen das für solchen Fall vorgc- schriebene weiße Sterbekleid aus allen Reisen und AuSgängen mit sich, cbm so die weißen Zeltvorhänge, mit denen die Woh nung des Aufzuschlitzenden während der That von außm be kleidet sein muß Alle Verwandte und Freunde sind zu der Feierlichkeit cingeladm, man reicht Speisen und Getränke^und bringt einige Stunden in traulichem Gespräch zu. Dann trinkt das Schlachtopfer mit den Seinigen die Abschiedsschale, sagt feierlich Lebewohl und ergreift auf vorgeschriebene Art das zum Harakiru bestimmte kleine Schwert bei der Klinge. Er umwickelt diese, um sie zu haltm, in der Mitte mit seinem Gewand und bringt sich, gmeigten Hauptes auf der Matte sitzend, mit der Spitze cinm Querschnitt in den Leib bei. Sein vertrautester Diener ist unterdessen hinter ihn getreten und schlägt mit einem Hieb seinen Kopf herunter. Die Herzhaftesten sollen sich dm Leib kreuzweise ausschlitzen und dann noch mit eigener Hand die Hals- arterien durchschneidm. Das Kopsabschlagen durch Andere gilt als eine Neuerung unseres verweichlichten Jahrhunderts. * Wie der Sultan speist, lieber das Galadiner, welches dem Sultan im Schlöffe zu Laxenburg vorgesetzt tvucde, berichtet die Wiener „Presse": Vor Beginn der Tafel verrichtete der Sultan ein kurzes Gebet, natürlich ohne den Feß vom Kopfe zu nehmen ; dm Feh behielt der Padischah auch währmd der Tafel aus. Servirt wurde von Leiblakaien. Das bei den Speisen verwendete Service bestand aus Gold, Silber und zum größten Theil aus dem feinsten Porzellan. Die Speisen wurden aus silbernen Schüsseln und Präsentir- tellcrn aus der Hosküche von Seldatcn in den ersten Stock getragen, daselbst von Sveiscdiencrn empfangen und auf Tische l gestellt, von wo aus dieselben durch Hosdicner nnd Leiblakaie.» ' herumgetragen wurden. Während der Tafel spielte aus de j Conidore eine Musikbande heitere Weisen. Der Sultan wurde, ungeachtet er an der Tafel theilnahm, von seiner Hosküche bedient und aß fast ausschließlich nur in dieser Küche zubcreitete Speisen. Wein trinkt der Sultan nicht, dafür Sodawaffcr mit Himbecr- oder Citronensaft. Die in der türkischen Hosküche bereiteten Speisen werden als sehr schmackhaft bezeichnet. Das Menu deS Gala- dinerS vom Sonnabend lautet: INschiiea: I.« potaps » I» stii- vkunois. — Ilvräosux: I.«s aanspös ä Ia Iluss«, Io kogosok » Ia IlvIIanckaiso. — loksvvindergnr lindivet: I.a pive« cks doous parnio ü la mocierno, l» puocl» am museal I.ovsl. — Obainpastiw: l.es caille« larcies a Ia I ucullus, les petils pois ä I'anglsise x cko carvt-IIes äe veaa ä Ia vil ervi, le» jauvv« ckioännnaux ä Ia brock», Ia salaäo mölee, le pouckinß lVelliag- lon, In cinlollv ckos biseuits au ctinevlat, Ia campolo möle«, Io kromaxa ck» UorKonrota, los glaces nu grosoilles, adricols et voi'ettes, los keuil«. — Lssvnce ckv loksz: I.es biscuits, les suc/eriers, le cakö, I« liqueurs anniseltv et Luraizao. * Aus Prag, 4. d., schreibt man: Herr Wachtel über geh gestern als „Raoul" in den „Hugenotten" di« NeupLdter Bühne mit einem Tonregen, der selbst das verhärtete Herz de« letzten Choristen erweichte und eine prachtvolle Gesammtauf- führung emporschießen machte. Das zahlreiche Publikum ver setzte der Gast gleich nach den ersten Noten in Entzücken und das verschwenderische Auftrumpsen mit dm höchsten Tönm ver- anlaßte stürmische Dacaporufe. Als um halb 11 Uhr nach dem vorletzten Acte der Vorhang fiel, der Beifall aber fort raste, und man nach Herrn Wachtel und Fräulein Szegal rief, da befand sich Wachtel zwischen Himmel und Erde, daS heißt zwischen Fenstercouliffe und Podium. Als er nämlich zum Actschluffe durchs Fenster hinabsprang, blieb ihm der Stiefel absatz in der Fensterbrüstung stecken, mit dem Kopfe aber fiel er auf daS vier Fuß tiefe Podium hinab. In dieser Situation verblieb Herr Wachtel einige Minuten, da er ln der dunkelm Couliffe ohne Hilfe war, den Fuß allein nicht befreien konnte, und sein Ruf durch dm Beifallssturm aus dem Zuschauerraume übertönt wurde. Die zartm Hände seiner treuen „Valentine" erlösten ihn endlich aus der schmerzvollen Lage, dmn die Sän gerin, der es aufgefallen war, daß Herr Wachtel dem Hervor rufe deS Publikums nicht Folge gab, sah selbst nach ihm in die Couliffe und half ihm nun rasch auf die Beine. Herr Wachtel eilte dann auf die Bühne und führte seine Partie zu Ende. Der Unfall hatte zwar eine Hautaufschürfung am Kopfe und eine Verstauchung des Handgelmkes zur Felge, doch wird er auf die Fortsetzung des Gastspiels kaum cinm hindernden Einfluß nbm. * Ven glaubwürdigen Gutsbesitzern aus der Zintener Ge gend wird der „Ostpr. Ztg." folgendes merkwürdiges Natur- ereigniß mitgetheilt: Dienstag, den 23. Juli, als das Unwetter, welches von Riga oder vielleicht von noch weiter her bis Stral sund hin gehaust hat, auch über die Zintener Gegend dahin brauste, führte die orkanartige Allung eine Wasserhose mit sich, die über einem Felde zerplatzte. Das Feld war jetzt mit leben den Fischen übersäet, welche von den Leutm trachtenwcise fort- geschlcppt wurden. Wie weit dieselben herübergeführt sein mußten, geht daraus hervor, daß Artm darunter warm, wie sie hier gar nicht, sondern nur in den grohm Strömm Ruß lands gefunden werden. * Scheve. Die von dem Könige vollzogene Bestätigung des kriegsgerichtlichen Erkenntnisses gegen dm Lieutnant von Scheve ist demselben am 3. d. M. Vormittags pnblicirt wor den. Die Strafe lautet auf 3 Jahre Festungsarrest, welche der Verurtheilte in Magdeburg angctretm hat. * Mülheim a Rh Einem Briefe aus M.-Gladbach entnimmt das „Mühlh Volksbl." die schreckliche Nachricht von der Beerdigung einer Scheintodtcn. Es heißt darin: In voriger Woche wurde hier eine Frau, die an der Cholera gestorben sein sollte, durch dm Herrn Caplan Mürriger zu Grabe geleitet. Einige Tage später wurde dieselbe wieder ausgegraben, »veil die Leute erzählten, die Frau habe dm Herzkrampf gehabt; bei Eröffnung des Sarges fand sich leider das Gerücht bestätigt: die scheinbar Todte war im Sarge erwacht, hatte ihre Kleider, mit denen sic beerdigt worden war, zerrissen, ihre Hände zer fleischt und den Leib zerkratzt. * Was kann nicht Alles der Verwaltungsrath! Folgende Scene wird der „N. W. T." mitgetheilt: Ort der Handlung: Reichenberg - Pardubitzcr Bahn, Station: Semil, Paffagier (fragt): „Sie, Conducteur, warum stehen wir dmn hier so lange? Was ist dmn geschehen?" ,Lch bitt', der Herr v. Liebig ißt Erdbeeren im Wartsaal, er läßt sich halt Zeit." Notabene, der Herr v. Liebig ist Verwaltungsrath der Reichm- berg-Pardubitzcr Bahn. * Krebse. Eine der grausamsten Thierquälereim soll noch heutzutage vielfach in der Lausitz vorkommm. Man bricht nämlich den Krebsen, ehe man sie kochen will, die letzte Schwanz schuppe aus, wodurch man zu gleicher Zeit den Darm entfernt. Dann werden sie langsam gekocht. Auf diese Weise sollen die Thiere saftiger werden. Wir würdm auf diese Grausamkeit gar nicht zurückgekommcn sein, wmn wir nicht jetzt gerade in der schönsten Krebszeit wären, die bekanntlich vom Mai bi« August geht und unfern Lesern nach eigener Erfahrung al« das beste Necept, saftige Krebse zu erhalten, Folgendes mit theilen wollten: Man werfe die Krebse in kochendes Wasser, in welchem sich viel Kochkümmel und sehr viel Salz befindet, und koche sie alsdann so lange wie Eier, die man pflaumen weich haben will, d. h. 3 — 4 Minutm. m aus Waaren aller «r:. Werthpapie« Goto. Lilvrr. Juwelen, Uhren, gule Garderobe. Wäsche, Bette«. Pelze:c. gewährt die eoneesssonirie Dresdner Ar. 46. 1, Pirnaischestraße Nr. 46. l. unter strengster ! Wr geheime Krankheiten ' hin ich täglich sinh und Nachmittags zu sprechen v". L.tt. L. LL«2.ju:l. kfrüherLivilarzt in der K. S.Armesjt.