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*»»»»» «ach: ^ipzig «. Shemm» ft. 4» S». 10.ILtdlosn. L-i«ich «m.«. «».IBertm sr. 44.,tm.3.j Großenhain s. Sj. 1V, Nm. 2»/.>. A. 6t, 10>/i! Mißen fr. 8j, 11j7S!n>. 3-». S»s«. 10t. ^-umpfrvttgkr». Wien M. 12".N:s. 1». I Tcplitz u. Prägst./. I »odenbach sr. 7.9.1V-.2,7. Ms. 1». I Freiherr, s. 8,Nm. 2. A. 61,9. I Lharandl f. 8. IO»». Nm. 2.4.«. 6t, 9.1 Görlitz f. 6,10, Nm. 1t, 5, A- 7«. Ilj. «orten, Angeklagter ist 43 Jahre alt und wegen EigenthumS- veijgehen bereits drei Mal mit Gefängniß bestraft worden. Eisold ging bei der Wittwe Naab nach dem Tode ihres Mannes aus und ein, versprach derselben auch die Ehe, obwohl er selbst schon verheirathet war. Dadurch erlangte der Angeschuldigte Local kenntniß und benutzte sie zu Verübung von Diebereien. Ein Vetter der Naab hatte dieser Sachen zur Aufbewahrung über geben, da er einige Zeit von Dresden abiveseno war. Unter diesen Gegenständen befand sich auch ein Pelz, der beim Kürsch ner behufs Conservirung war. Eisold setzte sich in den Besitz es Aufbewahrungsscheinö. ging zum Kürschner holte gegen Er iegung des LagergeloeS den Pelz ab und vorletzte ihn für 10 Thlr., sowie den Pfandschein für I Thlr. 5 Ngr. Eingelost ;at er die Gegenwände nicht, sondern der Berletzie Mielh. Ge chätzt ist der Pelz auf 15 Thlr. worden. Zum Schaden des Rinh hat ferner Eisold sich in den Besitz noch mehrerer dem- elben gehöriger Sachen gesetzt, welche sich in einer Lade befun- «n haben. Es sind Kleidungsstücke. Wäsche und andere Effekten »arin gewesen, welche zusammen aus 60 Thlr. vom Verletzten ,eivürdert worden sind. Mielh halte ff in er Muhme auch drei ieihhauSscheine zum Aufbewahren übergeben, lautend aus eine 5»llnderuhr, ein Umschlagetuch. Hosen und Weste. Diese Scheine ignete sich Eisold an, löste die Hosen lind Westen ein und ver auste die Sachen, während er die Scheine über die Uhr und üS Tuch sofort verkaufte. Ferner ist Eisold beschuldigt, zum Schaden des Gardereiterö Pommer Sachen mi Wen he von 6 ichlr. 9 Ngr. unterschlagen -u haben. Vor- Ausbruch des Krie- es übergab Pommer den, Angeklagten die Sachen, um sie in ie Heimath des Verletzten zu schicken, aber Eisold sendete sie nicht ab, wkauste sie vielmehr und verbrauchte das Geld In gleicher Weise ver- chr er gegen einen anderen Garderciter, dessen Sachen im Werthe ön 4 Thlr. 25 Ngr. er ebenfalls nicht nach Hause schickte, >ie ihm aufgetragen worden war, sondern verkaufte. Auch der wldat Bachmann wurde in derselben Weise beschädigt, und var betrug der Werth der Sachen 1 Thlr. 16 Ngr. Eines -etrugö machte sich Eisolo gegen den Handarbeiter Richter -uldig. Richter hatte einen Leihhausschein auf l Thlr. lau- nd über einen Rock, er wollte diesen Schein verkaufen. An klagter wurde nach einem Handelsmann gefragt, der einen lchen Schein kaufen würde. Eisold redete ihm zu, den Rock ch gleich zu verkaufen, er wüßte einen Käufer; Richter ging rauf ein und übergab Eisold den Schein. Dieser nahm ihn id verkaufte ihn um l Thlr. lO Ngr., Richter bekam aber u Geld. Der Schänkwirts, Lebach hatte eine Markrkiste, die »erkaufen wollte. Eisold ging nun zu Lebach, sagte ihm, ß er einm Käufer habe und erhielt die Kiste unter der Be rgung, entweder dieselbe für 1 Thlr. 10 'Ngr. zu verkaufe", er die Kiste wiederzubringen. Eisold verkaufte die Kiste für > Ngr. und ließ sich nicht wieder bei Lebach sehen. Eisold t ferner gestanden, zwei VerkaufLstaiide, welche er von einen, bekannten JahriiiarktSsieranten zum Aufbewahren erhallen fte, zerhackt und verfeuert zu haben, da er wegen Logiswechsel aen Platz mehr gehabt habe. Vor den, Fastenmarlt 1666 t Eisold zwei Marktstände beim Zimmermann Haupt bestellt, ese sind geliefert worden für 4 Thlr. 16 Ngr.; Eisold hat Ngr. darauf bezahlt und versprochen, das Ucbrige nach lzer Zeit zu entrichten. Haupt erhielt aber den Rest nicht; Stände hat Eisold ebenfalls zu Brennholz verwendet, hließlich hat Eisold noch den Versuch gemacht, die Raab zu hrheitSwidriger Aussage vor Gericht zu verleiten. Die meisten r zur Last gelegten Verbrechen gesteht Eisold ein. Staats- ivalt Roßteuscher beantragt die Bestrafung, welche auch mit Jahr 2 Wochen Arbeitshaus mit ein Drittel Schärfung, von 2 Monate 2 Wochen für bereits verbüßt zu erachten, >lgte. Tagesgeschichte. Berlin, 28. Juni. Ein königlicher Erlaß betreffs der 3. Juli stattsindenden Verleihung von Fahnen an die neu ildeten drei Armeecorps sagt: „Ich habe beschlossen, den im Truppentheilen schon jetzt, zum Jahrestage von König- . tz, Fahnen zu verleihen. Ich hege die Erwartung, dieselben Zden die ihnen in Gnaden anvcrtrauten Paniere stets in m Ehren halten und durch alle Wechselfälle der Zukunft !> Vaterland« zum Heile, der Armee zum Ruhme führen." . J-) München, 27. Juni, Nachmittags. Die soeben erschie ne „Bayr. Ztg." meldet: Nach Berichten aus Regensburg ist Durchlaucht der Erbprinz von Thun, und Taxis daselbst Abend verschieden. ^ Riga, 27. Juni. Bei der heutigen EmpsangScour der morden und der Kaufmannschaft hielt der Kaiser an die Ver- ^melten in russischer Sprache folgende Anrede: „Mir sind "e ungeheuchelten Gefühle der Ergebenheit bekannt. Mein ^ träum zu Ihnen ist stets dasselbe; doch vergessen Sie nicht, ^ Sie einer Familie angehören und einen untrennbaren ^ il Rußlands bilden. Ich hoffe zuversichtlich auf Ihre Mit- ^ °ung für die Reformen in den Ostseeprovinzen." Der Kai- 2 dankte schließlich für dm ihm bereiteten herzlichen Empfang. innerungen nn die Tage vom 26. Juni bis Juli, veziekenilich bis zu dem 12. Juli ^ 1^66- Fortsetzung.) ^ Bivouac bei Prim, den 2. Juli. ^ Von der 2. Brigade wurdm Spione aufgehoben, welche ^ sächsische Stellung notirt hatten, auch vom 13. Bataillon 7. dm zwei verdächtige Subjecte abgegeben. In dieser Be- mg war Preußen überhaupt ausgezeichnet bedient. Ein- /m eines Tagesbefehls vom Kronprinzen, hinweismd ^ das Gefecht bei Gitschin. Was dieses Gefecht be- r.,, so haben sich die Sachsen mit der größten Bravour ge !. zen, da ungeheuer viel Offiziere, Unteroffiziere und Sol- theils todt, theils verwundet sind. — Einm Blick in s Gefecht scheint man aber nicht gehabt zu haben, da ur.S - - ein einziger Befehl oder Meldung zugekommm ist, wie das fas doch auch bedeutende Verluste gehabt haben, denn ein preußi sches Bataillon wurde von drei hintereinander einschlagenden Granaten der Batterie Richter vollständig kampfunfähig gemacht. Tie Preußen sind uns durch ihre Zündnadelgewehre sehr überlegen, vor dem Bajonnet weichen sie stets zurück, worin wir ihnen überlegen sind. Unsere Leute sind ausgezeichnet. Alle wollen mit dem Bajonnet vorwärts, müssen aber durch das kolossale Feuer zu viel leiden - Schon vor Jahren wurde u», Hintcrladungsgewehre gebeten, wir bekamen aber- keine, dagegen erhielt die Eavallerie gezogene Earabiner, wo das Stück 22 Thlr. lostet, die aber doch nur Unterwasser, bleiben werden. — Die österreichischen Hauptarmeen sind noch sehr weit in ihren Rastungen zurück und den preußischen keineswegs gewachsen.— Abends 7 Uhr Rückkehr der Bersprengtm des vierten Bataillons aus Königgrätz, und zwar ziemlich das ganze Bataillon, nur fehlen viel Eksiziere und Unteroffiziere; auch die Fahne kam zurück. Trziin, den 3. Juli. Nachts 1 Uhr Entsendung der l. und 2. Eompagnienörd lich zur Deckung der rechten Flanke; diese bezogen Feldwachen und kamen um 6 Uhr wffder zurück. Um 10 Uhr starker Ka nonendonner: Ausbruch und Rückzug auf den dahinter gelegenen Höhen. Von hier aus war die Schlachtlinie der Oesterreicher und Preußen vollständig sichtbar; fürchterliches Feuer. Nach Westen hin Kanonendonner, Angriff der Preußen auf die säch fische Division, die aber famos Stand hielt, endlich aber doch durch die zu große Uebermacht zun, Rückzug gezwungen wurde. Ausfahren preußischc-r Batterieei, auf dm vor uns liegenden Höhen und Beschießen der Batterie Richter. Das vor uns lie gende Dorf geriet!) in Brand. Bedeutendes Vordringen des 10. Armeecorps; rechts neben uns General Gablenz und Glaube an einen glänzenden Sieg. Batterie Richter unterstützt durch eine sächsische und österreichische. Verrücken der Leibbrigade ins Gefecht. Nun stellte sich aber heraus, daß wir auf unserem Flügel »nt kolossalen Streitk,asten umgangen waren; Flinten kugeln sielen ins Bataillon und auf dem linken Flügel auch e,ne Granate, ohne jedoch Schaden zu verursachen. — Rückzug und schnelles Folgen der Preußen; dieselben hielten einen Wald rand besetzt, ich ging mit einer Plänkcrlinie vor, anschließend an das 6. Bataillon : wir warm kehr nahe hinan und die Ku geln pfiffen furchtbar. Bei dem Gedanken: nun möchte ich mich doch auch ein BiSchm decken, kam eine Kugel, fuhr mir durch die Tasche, die ich um den Leib hängen hatte, in den linken Oberschenkel und warf mich nieder. Ich wurde von meinen Leuten zurückgetragen, blutete natürlich furchtbar, wurde später vom Doetor Klien, 6. Bataillon? verbunden und weiter ge schleppt, um zur Ambulance zu gelangen; diese war aber schon zurückgefahren und ich fand endlich dm Medicinalwagm des 14. Bataillons, in dem ich Platz nahm. Auf diesen Wagen kam noch ein österreichischer Hauptmann und mehrere Soldaten, so daß der Platz sehr beschränkt war. Auf dem Bocke hatte der Adjutant von Zeschau, der durch das Gesicht geschossen war, Platz genommen. Die Fuhre ging sehr langsam; wir wollten zum Verbandzeug, was aber unmöglich war. Die Flucht wurde allgemeiner, cs kam Fuhrwerk über Fuhrwerk und österreichische Artillerie drängte unseren Wagen in den Graben, ein Pferd stürzte und wir mußten her aus. Da ich mich an, wenigsten behelfen konnte, war ich der Letzte. Um nicht überfahren oder überrittm zu werden, hum pelte ich seitwärts links, kam aber hier vor eine österreichische Batterie, die von einer preußischen beschossen wurde. Immer währendes Pfeifen der Granaten und Einschlagen derselben un mittelbar in meiner Nähe; in einem Kornfclve mußte ich ruhen, wo eine Granate so nahe bei mir einschlug, daß mir die Erde ins Gesicht flog, ohne aber von einem Sprengstücke getroffen zu werden. Bald machte ich mich wieder auf, mich vollständig meinem Schicksale überlassend, und kroch unmittelbar vor der österreichischen Batterie, die fort und fort feuerte, vorbei nach dem Wege hm. Hier unterstützte mich ein österreichischer Ka nonier und begleitete mich weiter ; ein sächsischer Medicinalwagm mußte halten, ich kroch hinein; derselbe war aber ganz vollge pfropft von verwundeten Sachsen. Ich hatte furchtbaren Schmerz, die Fuhre ging langsam, schließlich war sie ganz alle. Ich verließ den Wagen unv ließ mich auf einen österreichischen Munitionswagen setzen, derselbe kam aber auch nicht fort; end lich kam der Doetor ? der dritten Ambulance, der mich tragen ließ. Der Transport ging nun weiter; wir mußtm aber sehr oft halten, da die Wagenkolonne eine unendliche war. Mitten in der Nacht kamen wir in einen Gasthof vor Königgrätz, wo ein österreichischer Verbandplatz war. Ich legte mich in eine Ecke des Billardzimmers, hatte hier aber nur bloße Diele. Der Divisions-Adjutant Bremer lag nebm mir und war durch Brust und Schulter geschossen; wir hattm eine schreckliche Nacht und furchtbaren Durst. Schluß folgte * Offener Brief Richard Wagners an Tichat scheck! Die „D. A. Z." bringt folgendm Brief R. Wagners, welcher, als Manuskript gedruckt, versendet worden ist: „Herrn I. Tichatscheck, Ehrmmitglied des k. sächsischen Hoftheaters. Plein lieber alter Freund Tichatscheck! Anfang dieses Jahres schrieb mir ein Freund aus Dresdens von der neuerlich dort stattgefundenen Aufführung des „Lohengrin" und drückte dabei sein wehmüthiges Bedauern darüber aus, daß, wenn Du ein mal nicht mehr singen würdest, überhaupt wohl darauf zu ver zichten sein würde, gerade diese Partie von dem Stimmtone vorgetragen zu hören, den man, sobald man eben Dich gehört, als einzig meiner musikalischen Intention entsprechend erkennen müsse. Gewiß! Vor zwanzig Jahren hatte ich gerade für Deine mir so vertraut gewordene Stimme diese Partie entworfen und ausgeführt. DaS Gefühl der immer größeren Vereinsamung, in welcher ich mich den, heutigen Theater gegenüber befinde, kam aber über mich mit Wehmuth, und ich nährte den Wunsch, schnell unerkannt mir in Dresden den „Lohengrin" einmal an- ! zuhörcn; hauptsächlich der Widerwille gegen die vielen Ver- ! stüminelungen, denen im übrigen mein Werk namentlich auch in Dresden unterworfen worden ist, hielt mich davon ub. Desto ! dankbarer war ich dem huldvollen königlichen Freunde meiner ht eigentlich steht, und Hütten die Preußen ihre Vorthcile ihre Uebermacht richtig benutzt, so wäre auch noch dieLeib- ^ . . .. , ^ ve aufgerieben worden. — Die Preußen selbst mögen aber ^ Kunst, w-lcher für München eine möglichst musterhafte Ausfüh rung des „Lohengrin" angeordnet hatte, als er mir gestattete, den alten Kampfgenossen zur Mitwirkung hierher zu berufen, und groß war meine freudenvolle Verwundcrung, denselben energischen Silbe,klang der Stimme, welchen ich von damals im Gehör hatte, ganz so glanzvoll jugendlich wieder zu ver nehmen, wie er mir so viele Jahre noch in der Erinnerung vvrschwebte. 'Mir galt dies dem gewöhnlichen Laufe der Dinge nach geradewegs als ein Wunder; so durste ich die seltene Kraft, die Dir verliehen, preisen und Deiner innig mich freuen. Mit großem Bedauern erfahre ich nun, daß seit der Hauptprobe, welcher ich mit so vielen, die Dein Gesang zu voller Anerken nung bestimmt, beiwohnte, durch Unwohlsein Du verhindert worden bist, auch dem ganzen Münchener Publikum laut an das Herz zu legen, was mich so innig eemuthigend erfreut Imtte. Du hast so viele und schöne Siege in Deiner langen Sänger lausbahn gewonnen; nimm diesmal mit dem Triumphe vorlieb, Deinem alten Freunde zu seiner großen Genugtuung bewiesen zu haben, daß er auf Dich und Deine wunderbare Gabe noch kräftig zählen kann, während Unmuth und Trauer über das immer größere Verkommen edler Kräfte ihn immer mehr zur Entsagung und Einsamkeit drängen. 'Mit herzlichem Gruß Dein Richard Wagner. Luzern, I',. Juni 1867." * Künstlerheirathen. Vor einigen Tagen hat in Hof die Trauung des Fürsten Paul von Thurn und Taxis «sechster Sohn des Fürsten Max in Regcnsburg und früher Flügel adjutant des Königs von Bayern' mit Fräulein Fontelive (als Fräulein KZ-eurer vordem an, Münchener Actientheater engagirt) stattgefunden. Trauzeugen waren der Herzog Deüa Rocca und die Schauspielerin Frau Grobecker aus Berlin, welche beide ihrerseits nur den vom Papst erbetenm Dispens Frau G^o bccker ist von ihrem erstem Gatten geschieden erwarten, rün ebenfalls den Ehebund zu schließen. * Eine theure Droschkenpartie. Lord Stenart, so erzählt man sich jetzt in Paris, ließ sich Anfangs November v. I. in einem Fiaker durch mchrere Straßen LorchonS fahrm, nachdem er zuvor dem Kutscher befohlen hatte, überall, wo er aussteige, auf seine Zurückkunft zu warten. Endlich vor seinem eigenen Hotel angekommen, vergißt er in der Zerstreuung den Wagen fortzuschicken und reist wohlgemuth schon in wersigcn Minuten nach Paris ab. Der Kutscher aber, ein auSgetragenes Kind, harrt als gehorsamer Fiakerkretscher geduldig fünf Deo nate lang auf Zurückkunft des ihm gar wohl bekannten Lords; läßt sich zuletzt in gehöriger Form bezeugen, wie lange er dem Vord in einem Gasihausc, seinem Hotel gegenüber, zur Verfü gung gestanden HÄc und Mylord hat nun vor einigen Wochen daS Vergnügen gehabt, sich für die Billigkeit des Wageninha- berS bedanken zu dürfen; denn derselbe verlangte und erhielt schließlich pro Tag nur I I Thlr., wodurch aber dennoch die hübsche Summe von 1650 Thaler repräsentirt wird. — Dem bekannten Fürst Bcrthier kam im Jahre 1605 eine ähnliche Nachlässigkeit noch höher zu stehen. Er bewohnte ein Haus zu Uolozro sur mar, von wo er so schnell abgerufen wurde, daß er das Aufkündigen vergaß. Der Wirth bewahrte ihm die Wohnung 33 Monate lang auf und erhob nun, da der Fürst starb, eine Schadenklage gegen dessen Erben, welche zu des HauSwirthS Gunsten entschieden wurde. Tie Erben mußten 11,000 Franken bezahlcnj * Fräulein Gallmeyer, die fesche Wienerin, heirathet! der glückliche Bräutigam ist weder mit Jugend, noch mit Schönheit, noch mit hohem Range, noch mit dem eitlen Tand der Welt, Geld genannt, behaftet, aber er ist bescheiden, so bescheiden, daß er sich verpflichtet hat, nach stattgchabter Hochzeit und daraui folgender Abfindung, seiner Gattin nie wieder unter die Augen zu treten. Glücklicher Sterblicher! * Bittere Täuschung. Als vorm Jahre die preußi sche Armee bei Zuckmantel die österreichische Grenze überschritt, brachte die amtliche „Wiener Zeitung" zur Beschwichtigung der Oesterrcicher einen Artikel, der die dortigen Anschauungen aufs Eclatanteste kennzeichnete. ES hieß darin unter Anderem: „Vielleicht noch nie sehnte sich ein Volk dem Kampfe so warm entgegen, als mit seltener Einmüthigkeit alle Völkerschaften des österreichischen Kaiserstaates das endliche Losschlagen gegen die andrängenden Preußen herbei wünschen. Alle Bewegungen, die ganze Ausrüstung scheint den Kriegslustigen zu langsam, sie möchten der Armee Flügel wünschen. Wir begreifen diese Un ruhe, der gegenüber die Ruhe, mit welcher in der österreichischen Armee daS ganze riesige Werk der Ausrüstung zu Ende geführt wurde, um so imposanter, um so majestätischer erscheint. Es ist das Bewußtsein geistiger Ueberlegenheit, welches sich also zum Ausdrucke bringt. Im preußischen Lager beobachten wir ein ungeduldiges Drängen und Treiben nach kriegerischen Er eignissen, weil die Ungewißheit des Erfolges dort peinlich ist. Dagegen sehen wir im österreichischen Hauptquartier eine Ruhe, die uns, wenn wir das Unglück hätten, ein Preuße zu sein, geradezu erschrecklich sein würde. Wir sehm zwei Schachspieler, der eine rückte Zug um Zug langsam dem Gegner zu Leibe, jede Figur erhält die Stelle, die ihr nach überlegtem Plane ertheilt ist, wo sic drohend stehen bleibt; während der Gegner unruhig umherzieht, planlos angreift und sich genügt hat, wenn es ihm gelang, eine unbedeutende gegnerische Figur zu kapern, die ihm keinen Nutzen bringt, weil er an der Stellung verloren hat, was er an Besitz gewann. Darum diese edle männliche Ruhe in unserer Armee. Es ist die Meeresstille, die dem ver nichtenden Sturme vorangeht." in JeNer aus Waarcn aller Art. Werthpnvicre. Gold, Silier, Juwelen, Uhren, gute Garderobe, Wäsche, Betten. Pelze :c. gewährt die coneesfionirte Dresdner Leih-Anstalt, Nr. 46. 1. Pirnaische'tratze Nr. 46, 1, unter str"iigster »Isci-«!»«» —Metreidepreise. Dresden, am 28. Juni 1867. a. d. Börse Thlr.Ngr. b. Thlr. 'Ngr. a. d. Markte Thlr.Ngr. b. Tblr.Ngr. Weizen (weiß) 6 25 7 15 Weizen 6 20 7 !0 Wcizen(braun) 6 20 7 5 Korn 5 2-/- 5 12-/° tycrste 4 — 4 7», 'uffcr 2 10 2 15 ürtbssela 2 — 2 20 1» Korn 5 10 c, Gerste 4 — 4 afer 2 10 3 uilltr. — 22 — LtrohäLchock 5 15 7 — Butter ü Kanne 16 bis 17 Ngr. Erbse» — — —