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- Erscheinungsdatum
- 1867-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186705189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-05
- Tag 1867-05-18
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Monat
1867-05
-
Jahr
1867
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mehr oder weniger bestimmt als ihnen gehörig und urr ar -ebenen Zeit gestvhlen recognoScirt wurdm. Angeschuldigt! Pellt entschied!'» die ihm beigemessmen Verbrechen in Abrede? die bei ihm Vorgefundenen Sachen habe er entweder gekauft oder gefunden. Als ganz bestimmt recognoScirt die Frau Gö del den Handle.b, obgleich derselbe jetzt schwarz angestrichen, an Merkmalen kenntlich als den ihrigen, Frau Mitschke das blaue Tuch, in welches das Rindfleisch eingewickelt war, da in dem selben ein Brandfleck sich befände, Fuhrmann Warnke dasKist- chen und die Notizbücher, und endlich König die Pelzmütze und die noch vorhandenen Rester Leinwand, sowie die Leinwand, auS welcher bereits ein Betttuch und ein Hemd gefertigt war. Gravirend für Riedel waren ferner die zur Verlesung kom menden Aussagen seiner früheren Geliebten, welche angegeben hatte, daß Riedel einmal eine Schachtel mit Kuchen und einen schwarzen Pelz mit weißen Flecken, wie solcher König abhanden gekommen war, nach Hanse gebracht habe. Staatsanwalt Held vertrat die Anklage und die Bestrafung 'Riedels erfolgte dahin, daß er -1 Monate Arbeitshaus zu verbüßen hat. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag 9 Uhr wider Johann Zobel aus Theilheim wegen ausgezeichneten Diebstahls, Fälschung und beendigten Versuchs eines ausgezeichneten Diebstahls. Vorsitzender Gerichtsrath Jungnickel. — Den 20. d. Ri. finden folgende Verhandlungs termine statt: Vormittags !> Uhr wider Friedrich Albert Breull von hier wegen widerrechtlicher Verpfändung fremden Eigen thums; 10.) Uhr wider Anna Auguste verehel. Liebig in Pot- schappel wegen Anstiftung zu Diebstahl; I I Uhr Privatanllag- sache Wilh.lnnne Pick wider Andreas Bültner in Lvckivitz; 1 l 2 Uhr Privatanklagkache Wilhclmine Müller hier wider Anna Marie verehel. Roscher in Löbtau. Vorsitzender Gerichtürath Ebcrt. — Hauptgewinne 5. Elaste 71. königl. sächs. Landes- Lotterie. Ziehung am 17. Mai. sooo Tblr. Ar. 11981. 1000 Tblr. Ar. 2710 9850 20000 27309 28001 290,>0 35237 11785 t 38683 -11033 >7318 18593 '».'281 ,5o370 52712 53320 58205 62710 01183 001^5 08080 70213 70283 79710. 400 Tblr. Ar. 175 .215 1317 5131 5298 9707 9908 I«X>08 12019 16333 19100 21012 27589 27710 29070 30000 32152 32070 33315 33880 31«>00 30290, 3031« 10029 10089 13977 159,71 51592 51701 55995 50185 62679 61357 01978 08310 09798 71131 73220 78969 200 Tblr. Nr. 30 1381 3915 1,00 6829 I2I07 I6II7 18959 30130 21800, 22155 23713 28280 31000 38,02 17238 52,91 55571 56330 58020 60770 00552 00011 07282 08833 709-10 72393 72078 75VI5 79717. IVO Tblr. Nr. 315 1129 2795 2190 3709 3283 1002 1950 6268 6133 0121 6285 7811 7182 8074 9751 III28 11982 II781 11011 11770 12303 12911 13115 13981 13389 13807 11031 11295 15031 15100 10205 10270 1,2528 1759-1 I71I7 1 9187 20239 21991 22770 22331 23310 23393 24551 25273 25727 25100 20003 20210 27013 27312 27271 28,51 28827 29737 29717 30635 32120 35I2I 36552 38715 38279 38021 38298 39722 39212 10957 10591 10135 40821 11521 II126 12302 12325 13036 13377 13915 13088 15819 45800 46715 17911 17100, 18802 5"820 50301 50353 51313 52929 52192 53179 53306 51915 54509 5-1023 55875 56789 56371 58,79 59373 59721 59958 61297 62502 01672 61103 017:« 0.1839 05927 66755 60,119 711-13 71858 7220.0 71593 75390 77293 '.7011 79025,. TageSgeschichte. Darmstadt, 11. Mai. Die Kammer der Abgeordneten lehnte in ihrer heutigen Sitzung die von der Regierung gefor derte Summe von 10,000 Gulden jährlich für die ständigen Gesandtschaften ab und bewilligte nur 12,000 Gulden für den Posten eines großherzoglichen Gesandten in Berlin und 20,000 Gulden für sämmtliche übrigen nicht ständigen Vertre tungen. Wien, 11. Mai. Der Entwurf der Thronrede, mit welcher der Reichsrath am 20. Mai eröffnet werden soll, liegt bereits vor. Freiherr v. Beust wird denselben während seines Aufenthaltes in Pcsth dem Kaiser zur definitiven Annahme und Unterzeichnung unterbreiten. — Der Krönungsschimmel wird, sobald der Bau des Krönungshügcls vollendet ist, nach Ofen gebracht, wo mit ihm täglich Proben vorgenommcn werden sol len, damit er zur Zeit mit dem Terrain genau bekannt und vertraut sei. Wann die Krönung stattsindet, ist noch immer nicht bestimmt, der 2. Juni ist bereits wieder verworfen. Paris, 14. Mai. Die Botschaft der Regierung über die Londoner Eonferenz wirkt an der Börse wie in der Geschäfts welt beruhigend und das Vertrauen zu neuen Unternehmungen hebt sich rasch Die Blätter sind heute voll von ermutigenden Ausstcllungsberichten. In der Provinz ist die Nachricht vom Abschlüsse des Londoner Vertrags im Ganzen günstig ausgenom men worden. Besonders guten Einfluß übte dieselbe auf den Gang der Geschäfte aus und in allen Fabrikdistricten haben die Arbeiten seit drei Tagm mit erneuter Thätigkeit begonnen. Die Provinzialblätter beurtheilen die neue Phase, in welche die europäischen Angelegenheiten getreten, ebenfalls günstig. Nur die legitimistischen Blätter sind nicht zufrieden gestellt, sie fin den, daß Frankreichs Ehre nicht genug gewahrt worden sei. — Don einer neuen Anleihe ist immer noch die Rede. Man ge braucht nämlich sowohl Geld für die Rüstungen, welche man gemacht, als auch zur Organisation der Armee, an die man jetzt »nt aller Macht gehen will. Bis jetzt haben die Kriegsvorberei- lungen allein die Summe von 150 Millionen verschlungen. — Die goldenen Medaillen für die Ausstellung sind von 100 auf 1000, die silbernen von 1000 auf 3000, die bronzenen von 3000 auf 5000 erhöht worden. Die Zahl der ehrenvollen Erwähnungen bleibt auf 5000 festgesetzt. — Die 6 Rothschilds stehen im Begriffe, zu einer Eonferenz in Paris zusammen zu treten, um über die Angelegenheit betreffs der Güter der italie nischen Geistlichkeit, die sie bekanntlich in Pfand nehmen wollen, zu derathen. Es scheint, daß sie sich fast ganz allein damit "befassen wollen. Die clcricale Partei setzt natürlich Alles in Bewegung, um den Abschluß dieses Vertrags zu Hintertreiben. Man sucht düsen Act Rothschild als einen gehässigen darzu stellen und weist darauf hin, daß er wohl nicht die Hand bieten werde, wenn man die Güter der israelitischen Gemein den in Italien, die sich jetzt auf 1,200,000 Francs belaufen, saisiren wolle. Italien. Nach Berichten aus Italien befürchtet man, baß Garibaldi seinen beabsichtigten Zug nach Nom binnen Kur zem auSführt. DK ItaNmischelRegkenm- hat umfassende Bor- sichtsmaßregeln getroffen. London, 16. Mal.LDer „Globe" behauptet wiederholt, es werde den Bemühungen Englands gelingen, eine allgemeine Entwaffnung herbeizuführerü -v Mexico. Der Telegraph bringt die Nachricht von der Zertrümmerung des letzten Nestes des mexikanischen Kaiser thrones. Die Kaiserlichen sind bei Oueretaro vollständig ge schlagen und Kaiser Max auf der Flucht; wohin, wird nicht gesagt; jedenfalls ist aber anzunehmen, daß er den Golf zu er reichen suchen wird, um in die Heimath zurückzukehren. Briefkasten. — Briesaus H ai »i ch c >i mil Nummer 38 des dortiaen An zeige- und AmI-K'IatteS. Die Zuschrift enthüll Folgendes: .Vielen hie sigen Bürgern hat die beigejügle Bekanntmachung Kopfzerbrechen ge macht. Leien Sie gcsälligst: .ES ist zu bemerken gewesen, daß Hühner, Enten, Gänse, Schweine und dergleichen HauSlhiere sr>l in den Straßen der Stadl herumiausen, und theils die Straßen beschmutzen, theilü die Passanten gemre», oder Zitlider erschrecken. — Poliz.iwegeir wird dal freie Herumiausen dc>gleichen Thicre aus den sreien Plätzen und in den Straßen der Stadt bei Vermeidung von Gelostre.se bis zu 10 Ngr. oder verhältnißniäßige Gesängniß- strase für jeden Lontraventionssall untersagt- Hainichen, am 8. Avril 1867. Der Stadlralh. Huth, Bürgermeister." Also Hühner, Enten, Gänse, Schweine frei in den Straßen der Stadt heruiiilauseiid ,n «Ucher dereinst der fromme Liederdichter Geliert das Licht der Welt erblickte, und ferner sür jeden bonlraventionssall 10 Ngr. oder verhüllnißmäßige Gesängnißstrase. Wer soll hier zahlen oder eingesteckt «erden, die Hühner, Enten oder Gänse? Es müßte sich son derbar ausnehmen, wenn Lehmanns Truthahn wegen unbetugten Spazierengeh,ns zu 10 Ngr. verdonnert würde oder Müllers Gänse mit dem Strafgeld in der gelben Latsche aus dem Nachhalls angewackelt kämen. Welch Gaudium, wenn ein Mutlerschweinchen oder Schulzens kleiner Hacksäi, weil sie die Passanten genirt und die Kinder erschreckt, in Ermangelung disponibler Fonds in Prison wandern müßlen. Hst d es mchl em Seitenslück zu der Zichovauer Gans? Was wnd hier die verehrte Nedaction der Dresdner Nachrichten thun ?" — Was thun ! wir lassen das Federvieh in Ruhe, sonst machen uns die Leser den Bonours, daß wir schon wieder i» unserem Blatte eine Ente gebracht hätten. Nur keinen Krakehl, sank lönntc uns der Herr Bürgermeister Huld Eins aus die Mnyc geben. — F r ä u l e i n S i d 0 n i e S ch. i n B. Daß die Gedichte von N ttershaus, welche wir Ihnen empsodlen, den gewünschten und er warteten Eindruck bei etlichen Ihrer Freundinnen versehlt, hat uns nicht befremdet. Die Gcniülher der Mcnschcn sind verschieden und die schmetternde Trompete zählt ihre Freunde eben so gut, wie die süß- klingende Laute. — Brief von einem Anonymus folgenden Inhaltes: .Es scheint, als ob seit den kriegerischen Vorgängen des verflossenen Jahres Ansland und rechte Ordnung abhanden gekommen, den» die Wirihe in den Dörfern an der Elbe können sich kaum mehr die sechien gehen den und nach Branntwein riechenden sogenannten z andmerksburschen vom Halse schaffen. Im Prießnipwalde, im Ostragehege und an den Abhängen des Plauenschen Grundes lärmen und toben junge Bummler im Aller von 11 bis 19 Jahren, die nicht arbeiten wollen. Ihr Blatt wüide sich verdieiifflich machen, wenn Sie dies rügten und besonders Denjenigen inS Gewissen reden wollte», dies in der Haide am tollen Umstürzen der Holzklajtern Vergnügen finden." — Wird wenig fruch ten, denn — der U m st u r z - Parthei ist schwer predigen. — Gustav V—gt hicr. Gedicht. Ihrer .Maikönigin" fehlt Hoheit und Adel. Es sauset und brauset, es kracht und es macht von Ansang bis Ende. Ein leidliches Versinachetalent; bis zu dein, was man Poesie nennt, aber noch weit. — Dasselbe gilt sür Heinrich B„ besten Hymne »An die Herzallerliebste mein", mit Anmerkungen vcr,ehen, zum äbholen bereit liegt. Vergütung nickt nöthig. Stecken Sie in die Stammlisch-Pinke in der Restauration des Hotel de Iiance ungesehen 2 Groschen und damit gut. Ich denke: 2 Groschen wird für Ihre ausgebcsterte Herzallerliebste nicht zu viel sein. — Ein ergrimmter Anonymus schlägt vor: eine Steuer aus die langen, staubauswirbelnden Schleppen der Damen zu legen, eine Schleppen sleucr. Er legt die Schleppen dem Landtag ans Herz. — Da möchte sich die Sache wohl lange Zeit Hinschleppen, wie so manches Andere. -- F. W. hier. Ihr, unter .Eingesandt" bestimmter Artikel: .Nennt man das Dankbarkeit des Vaterlandes re." mußte aus maß gebenden Gründen zurückgelegt werden. T-er eingelegte Thaler steht zu Ihrer Vcrsügung. — Vom Stammtisch bei P. .Setheiltc Meinung" hin sichtlich der von David Hansemann ausgegangcnen Redensart: »In Geldsachen hört die Gemüthlichkeit aus". — Beide Thcile irren in so weit, als Hanscmann die Worte anders gab. Er sagte: .Bei Geldfragen Hort die Gemüthlichkeit aus". Sodann nicht j818, son dern schon ivr dem ersten preußischen Landtag in Berlin, und zwar am 8. Juni 1847 in einer Sitzung der vereinigten Curie». — Wenn da her der fremde Herr aus Glogau eine Welte zum Besten eines milden Zweckes von 5 Thaler cingegangen, so verliert er, denn der Beweis sicht in der Schrift: .Ter erste Preußische Landtag in Berlin" 1817. 2. Abth. 13. Hest. Seite 1507. Berlin bei Carl Reiinarus. — M. und O. hier Eine schwere Frage, die Lösung nicht leicht. Helene 32, Gerhardine 20. Sodann 3000 und 2100. Der jährliche Urlaub unbestimmt. — Brief mit ttnierschrisl: .Ein unbemittelter Mann", worin Folgendes zu lesen: .In der Oppelvorstadt gicbl es viele arme, alte, mittellose Mensche», die in Folge von Mangel an Bekleidung und der Entfernung der Kirche in 'Neustadt Letztere nicht besuchen können. ES steht geschrie en: den Annen wird das Evangelium gepredigt! ach, wie gut, wenn es auch sür uns geschehen könnte, der Lonserenz-Saal in der Bezirksschule am «ünigsbrücker Platz würde sich dazu eignen." — Stadtpostbries, worin .Einer am Queckbrunnen" voller Ungeduld ansragt: wenn und zu welcher Zeit die dortigen Be wohner wohl zur Empiangnabmc ihrer Einquartierungs-Entschädigunas- gelder gelangen würo.n. Er brauche sein Geld, die Sache zettele sich in Ewigkeit hinaus, ihm reiße die Geduld :c. — Wie Sie sehen, ist die Auszahlungs-Commission erst im B angelangt und ehe sie sich bis zum Q durcharbeitet, ehe ihre Silberqueltc sür die Durstigen am Queckbrunnen flüssig wird, dies wird wohl nicht eher kommen, als bis zu der Zeit, wo die Martinsgünse geschlachtet werden. Wenn Ihnen die Geduld reißt und Sie durchaus Ihre Einquartierungsgelder haben wollen, so misten mir nur einen Rath, nämlich den: Sie ziehen vom Queckbrunnen fort und miclhcn in der Earusstraße, diese kommt nächstens an die Reihe. — Brief von H. Sch —e, hier, folgenden Inhaltes: „Am Mittwoch Abend stieg in Loschwiß eine den gebildeten Ständen angehörige Dame mit zwei erwachsenen Töchtern und zwei schon ziem lich großen Knaben aus das nach Dresden zurückgehendc Dampfschiff und Alle, sowohl Mutter, Töchter und Söhne hatten mächtige Sträuße von langen Zweigen der herrlichen Kirschblüthe in den Händen. Wel cher Unverstand, die Bäume ihres herrlichen Schmuckes so schnöde zu berauben." — Tie Rüge ist gerecht, wir haben ein Gleiches am Schu- sterh/uS bemerkt: große abgebrochene Zwcige. Am Ende kommt es noch so weit, daß, wenn sie „in die Boomblut machen", die Frau Mama eine kleine Handsäge mitnimmt. — F-B....hicr. Hinsichtlich der kleinen Dichtung „Das Vaterhaus", beschränkt sich unsere Auskunst nur dahin, daß wir solches vor ungefähr zwanzig Jahren einmal lm „Thüringer Bolks- freund" gelcsen haben. NL1-- A. G.. ein hiesiger Bürger, gedenkt des angcstr notcn Unter richtes i» den hiesigen Bürgerschulen, wenigstens in der Mädchcn- kIajsc 3b, der erstcn Bürgerschule. Mädchen in dem zar ten Aller von acht Jahren hätten dort einschließlich des Französischen tLM. 8—12 und von 2—4 Uhr Unterricht, sondern es ««tflA aa jedes Kind Montag« nud Donnerstag« in der kurzen Mittagszeit v», 12-2 Uhr auch noch Schularbeiten fertigen. Diese Zeit beschranke sich, Schulwege und Mittags- ffen abgeicchnet, aus kaum eine Stunde, denn um 2 Uhr müßten die Arbeiten vorliegen. Um 4 Uhr werde weitere Arbeit sür den nächstfolgenden Morgen aufgeaebcn- — Gründet sich die Beschwerde aus Wahrheit, so ist dies Bewahren durchaus nicht zu billigen, cs grenzt an Tyrannei des Geistes, wogegen der Prostsjor Bock zu Leipzig in der „Gartenlaube" schon früher elmnal eine scharfe Lanze eingelegt hat. — Fräulein T . . . . in C. Die pikante Antwort haben wir den Betreffenden lesen lasten. Was er sür ein Gesicht gemacht?— Wie ein Affe, der in eine Pfeffergurke gebissen. — General-Antwort. Sieben Städte Griechenlands ha ben sich d reinst nicht so um die Ehre gestritten, die Geburtsstätte de« Homer zu sein, als jetzt in Dresden junge Leute und „fidele Häuser" um die Autorschaft und den wahren Text des Gaffenhnuers: „Aus einem Omnibus sitzt ein Mcchanikus " rc. Meistenstheils wurden die Lacksliescl» oem Kvmilcr Räder in die Schuhe geschoben, aber alle in Drcedcn coursirenden Texlmoite, so wie der Name d S unsterblichen Dichters sind salsck. Aus Berlin, wo die „Dresdner Nach» richten j tzt vielfach gelesen werden, schreibt uns ein zweiter Naturfor scher, daß der Versaffer der Posten „Pechschulze" und „Viel Vergnü gen", Herr Enlingro, das Unsinnrlied sür seine neue Posse: „Ein ganzer Kerl" sabricirl hat uud nach der Melodie des SchattentanzeS in „Dinorah", wie folgt, lautet: Auf einem Omnibus Saß ein Mcchanikus, Der halte LackstusJn an. Ja halte Stieseln an Mit großen Hacken dran, Und ach, die drückten den Mann. Da spiach er: Lieber Man» Zich'n S i e die Stieseln an, Da loost sich's gräßlich, da drin — Aber ich — ich sagte, Als er mir das klagte: Ne, da fall' ich »ich' d'ruff rinl — August Schn ein Abonnent, stellt die Frage: „Wozumag nur ein „verbotener Reitwcg" dienen?" Es ist der siuhere Fußweg unterhalb des Waldschlößchens zwischen der Schillerstraße und der Elbe nach der Saloppe hinaus. Erst seit dem l hlen Kriege und wo hier die'Preußen dvininirlen, hat man die Tafel angebracht Plan bitlcl um Austlärung. — Seiidcm die Preußen do» miniren, sind allerdings Wege cingefchiagcn morden, die stutzig machen. Der „verbotene Reitweg" aber ist uns auch ein Räthsrl, zumal Gras Bismarck doch selbst gesagt bat: man setze Deutsch« land nur in den Sattel und es wird schon reiten. »I« * Zur Weltausstellung. Einem Pariser Briefe d« „Nudissmer Nachrichten" entnehmen wir Folgendes: DasAuS- stellungsgebäude ist ringsherum von Parkanlagen umschloffen. Nur von den äußern Eingängen her, durch die Umfassungs mauern und Planken bis an das Hauptgebäude, führen gerade Wege. Die übrigen sind geschlängelt und umfassen Beete und Plätze, auf denen Pavillons, Moscheen, Schweizerhäuser, nor wegische, russische, türkische und andere Wohnhäuser stehen, al» interessante Proben der Baustyle der verschiedenen Völkerschaften. Ferner für solche Länder oder Gruppen, denen der zugewiesene Platz im Hauptgebäude zu eng war, RegierungSbureaux, Klei derbewahranstalten und andere Gemächer. Endlich auf allen Wegen Statuen, Fahnenstangen, Blumenbeete und Stuhlreihen für müde Menschenkinder. -etztereS für die übliche Bezahlung an die Vermietherinnen. Diese schändliche Geldschneiderei macht sich allenthalben auf die unangenehmste Weise bemerkbar und sticht schmählich ab gegen die Liberalität und den Geschmack, mit welchem die Engländer vor fünf Jahren die reizendsten Ruheplätze, unter Oleandern und Palmen, in ihrem Industrie- palaste angebracht hatten, gegen welchen, was Schönheit und Kühnheit des Baues anbclangt, dieses Pariser Machwerk doch nur einem leidlichen Pferdestalle ähnlich sieht. Die Franzosen gestehen das selbst ein, was viel sagen will. Sie gestehen aber nicht ein, daß sic einen unverschämt großen Platz für sich in Anspruch genommen haben, worauf sie sich behaglich ausbreiten, während die fremden Aussteller zu Aushilfsgebäuden greifen müssen. Das gemahnt mich an einen deutschen Philister, wel cher Gäste zu sich geladen hatte und zu ihnen um die Zeit der A-bendesscns, indem er sich zuerst an den Tisch setzte, sprach: Für mich hat meine Frau ein Täubchen gebsaten — wenn Ihnen nun vielleicht ein Vutterbrod mit Käse gefällig ist? — * Vom Tode auferstanden. In Berlin war dieser Tage der Sohn eines Ehepaares nach langer Trennung auL Rußland zurückgekehrt, verfiel jedoch bald in ein hitziges Ner venfieber, das mit einer tödtlichen Krisis zu enden schien. Immer näher kam der Tag der Auflösung, bis diese selbst erfolgte. In der tiefsten Betrübniß um den wiedergefundenen und doch so schnell wieder verlorenen Sohn wollte der Vater dessen Leiche wenigstens bis zum letzten Augenblicke in seiner Wohnung be halten, da er sich nur schwer von dem Anblicke des Geliebten zu trennen vermochte. Schon war der Sarg bestellt und die Leiche in denselben gelegt, um ihrer Bestattung zu harren. Unter Thränen und Jammern verbrachten Vater und Tochter die we nigen ihnen noch bleibenden Stunden, wo sie auf immer von der Hülle des Gestorbenen Abschied nehmen sollten. Da in der , Nacht glaubte der Vater aus der nahen Kammer, in welcher die Leiche stand, leises Stöhnen zu vernehmen, daß sich in mi nutenlangen Intervallen wiederholte. Auch die Tochter ver nahm dieselben Töne. Eine eisige Furcht rüttelte an ihren Gliedern: — wer konnte jene Seufzer anders hervorgebracht haben, als der Todte? Vater und Tochter erhoben sich von ihrem Lager und mit dem Licht in der Hand öffneten sie die Thüre. — Aber welcher Schrecken packte sie, als sie den todt- gewähnten Sohn aufrecht sitzend im Sarge erblickten. — Der Eindruck auf den alten Mann war ein so betäubender, daß er denselben bei der vorangcgangenen Seelenpein nicht zu ertragen vermochte. Ein Schlagfluß machte seinem Leben ein sofortiges Ende; doch aus dem Sarge stieg der Todtgeglaubte, welcher aus einer langdauernden Lethargie erwacht war. Derselbe ist, wie man hört, jetzt außer Gefahr; doch hat seine Schwester einen so heftigen Krampfanfall erlitten, daß ihre Heilung jeden falls lange Zeit erfordern dürste. t * Graz. In der Garderobe dcS landwirthschaftlichen Theaters gerieth am 0. der Thcaterfriseur mit einem Choristen wegen einer Perrücke in so argen Streit, daß Letzterer dem Friseur einen Degen rückwärts in den Leib stieß.
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