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- Erscheinungsdatum
- 1867-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186705041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-05
- Tag 1867-05-04
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Monat
1867-05
-
Jahr
1867
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>K K z i pasflrt, während die anderen einen mehrstündigen Umweg nach einer Fährsta'ion machen mußten, um über die Elbe zu ge- lnngen. Daü bereits zum Abmarsch fertige Bataillon mußte daher wieder abtreten, bis auf telegraphischen» Wege ein Dampf schiff von Dresden reguirirt worden mar, das in Ermangelung einer Fähre die Mannschaften über den Strom befördern sollte. Um 11 Uhr kam die bisherige preußische Garnison aus Gene ralmarsch wieder zusammen, der Kommandeur brachte aus die Stadt Meißen und deren Einwohner, bei denen es den Sol daten meistens wohl ergangen, ein dreimaliges Hoch aus, das Bataillon marschirte aus der Stadt und das angelonnnene Dampfschiff „Schandau" brachte es ii» zwei Ablheiluugen schnell ans jenseitige Ufer. Die Betheiligung des Publikums bei dem so verzögerten Abschiede war sehr lebhaft und auch die Ab schiedSruse der Soldaten erschollen noch von» senfeiligen User. — Durch obigem Unfall ist nein wieder auf mehrere Tage die Verbindung mit dein andern Ufer gestört und der Wagenverkebr ganz unterbrochen. — Oeffentliche Gerichtssitzung ain 2. Mai. Die heutige Hauptverhandlung beginnt erst gegen IO Uhr, »veil noch zwei Gcnsdarinen behufs Beaufsichtigung des heurigen An geklagten requirirt werden mußten. Angeklagter ist ein durch aus gefährlicher Mensch, der bereits zweimal wahrend der Bor Untersuchung verflicht hat, zu entspringen, auch nach seiner Ver haftung in Donauwörth in Baizern auf dem Transport nach hier in Eulmbach entsprang und sich später bei seinem Bruder aufhielt, bei dem er »nieder verhaftet wurde. Der Angeklagte Michael Heinrich ist aus Schweinerden gebürtig, '.0 Jahre all und seiner Profession nach Schmied, spater diente er als Garde reiter. Während dieser Zeit machte sich Heinrich bereits eines Kameradendiebstahls schuldig und erhielt als Strafe l Jahr 6 Monate MilitärarbeitShaus. Heinrich verbüßte auch diese Strafe, besserte sich aber nicht. Er arbeitete dann als Schmied beim Kurschmied Reumann und en'wendete diesem zu vier ver schiedenen Alalcn 0 00 Hufnägel in» Werlhe von 8 Thalern, welche er für 0 Thlr. verkaufte. Von Seiten des Militär gerichts erhielt Heinrich wiederum l Jahr 3 Monate Militar- arbeitshaus. Heinrich entfloh aus der Anstalt, »veil er zum Aschetragcn verwendet werden sei, und er sich deshalb vor seinen Kameraden geschämt hätte. Run verübte Heinrich eine große Anzahl Diebstähle und nahm seinen Weg nach de»» Waidschlöß chen zu in die Dresdner Haide. Von einen» Wagen auf den» Felde nahm er eine Jacke, welche er- reinigte und dann trug. 'Dann suchte er- das GerichtSgebäude zu Kamen; heim. Mittelst einer Leiter, welche er aus der Rachbarschast holte, stieg er in die erste Etage, von da gelangte er in die Erpeditionslocale der Beamten. Hier erbrach er sämmtliche Pulle und entwendete gegen 8 Thlr. Geld, mehrere Gegenstände und das Amtssicgel. In der Nacht vom 18. zum 19. Rovembor suchte er das Er- peditionsloeal iin zoologischen Garten heim, stieg nach Erbrechen einer Fensterscheibe ein und entwendete dort hängende Kleidungs stücke im Gesammtwerlhe von 17 Thlrn. Am 23. November wagte sich Heinrich in die Reitcrkaserne, drang in die Wohnung des Rittmeisters v. Helldorf und entivcndete Gegenstände in» Gesammtwerthe von fast 100 Thlr. Die gestohlene goldene Cylinderuhr nebst Kette befand sich im Schreibtisch, der ver schlossen war. Diese Diebstähle gesteht Heinrich zu. Einen Diedstahlsversuch bei dem Branntweinbrenner Schneider, beim «Aastwirth Kunze in Vorstadt Neudorf, de»» in der Nacht ver schiedene Eßwaaren und 2 Thlr. 20 Ngr. baares Geld nebst den Waarcn zum Stollenbacken i»n Wcrthe von circa 33 Thlr. gestohlen wurden, sowie zwei Diebstähle, durch Einsteigen aus- gesührt beim Gutsbesitzer Jrmscher, große Quantitäten Eßwaa ren, Würste, mehrere Töpfe Butter, Fett :c. betreffend, im Gesammtiverthe von über 50 Thlr., stellt Heinrich in Abrede, Obgleich die Ausführungen der Diebstähle sämmtlich mit Cen trumbohrer ausgcführt und Angeklagter gegen zwei Mtgcfangene der Verübung dieser Diebstähle geständig gewesen ist. Heiterkeit «regten die Depositioncn des Verletzten Jrmscher, dein der Dieb trotz der angebrachten Sicherhcitsklingel doch wieder in die Vor rathskammer gedrungen »var und ansehnliche Vorräthe entführt hatte. Gravirend ist gegen den Angeklagten die Kenntniß der Localitäten bei Jrmscher, da sein Bruder früher dort gedient. In der Nacht vorn 5. zum 6. Januar 1806 ist ein Diebstahls- »rrsuch im Eomptoir des Herrn Bramsch in Friedrichstadt ge macht und daü Pult mittelst eines Eentrumbohrers geöffnet worden; der Angeklagte leugnet, obwohl auch hier ein außer gerichtliches Geständniß vorliegt. Entwendet wurde Nichts, weil nichts Werlhvolles im Pulte war. Den Versuch, im Expeditionszim mer des zoologischen Gartens einen Diebstahl begehen zu wollen, gesteht Heinrich zu, er habe versucht, den eisernen Geldschrank zu erbrechen , und als dies nicht ging, ihn fortschaffen wollen. Es mißlang aber. Die Betheiligung noch mehrerer Personen stellt Heinrich in Abrede. Ferner leugnet er die Begehung eines Diebstahls beim Erbrichtcr Scholze in Miltitz am >6. Januar, wo gegen 100 Thlr. baar und mehrere Sachen gestohlen wur den, obgleich auch hier Bekanntschaft mit der Localität und außergerichtliches Geständniß vorlicgt. Geständig ist -Heinrich, He» dem Gartennahrungsbesitzcr Nobel in Ostro (?', am 25. März mittelst Einbrcchen 29 bis 30 Thlr. und beim Pfandleiher Miterlich am 30. März ebenfalls durch Erbrechen verschlossener Räume Werthsachen und 7 Thlr. baar im Gesammtwerlhe von uährzu 500 Thlrn. gestohlen zu haben. Die AnNag« vertritt Herr Staatsanwalt Held, die Vertheidigung .Herr Adv. Schanz. .Heinrich wurde zu 6 Jahren 3 Monaten verurthcilt. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag 9 Uhr wider Clemcntine Sidonie Heinstus aus Weißenborn wegen Diebstahls. Vorsitz. Ger.-Rath Groß. — Tagesordnung für die 31. öffentliche Sitzung der Ersten Kammer, Sonnabend, 4. Mai 1667, Mittags 12 Uhr. Berathung und Beschlußfassung über die Verfassung des nord deutschen Bundes. London, 2. Mai. In der heutigen Sitzung des Ober hauses erklärte der Premierminister Graf Derby, daß die Con- ferenz, obwohl die Präliminarbasen derselben noch nicht definitiv festgestcllt seien, spffestens nächsten Dienstag, den 7. d. M., hi« zusammentrcten iverdc. Er bezweifle nicht, daß eine fried lich« und für dl« militärisch« Ehr« Frankreich» und Preußen» befriedigende Ltzsung zu Stande kommen «erde. Briefkasten. — Eine Luriosltäta ns Meißen wird uns durch einen Siegclabdruck von dein Petichasl deS dortioen Bezirksgerichtes cingesen- det. Tie UmschOlt ui» das k lüchskiche Wavven lau « : K. S. BeznkS- areicht. Wir sollen ob dieser Fa eie, dem Graveur Eins aus die Finger geben. — Geht »ich»! Da würde sich der Graveur gravirt lühlei». — Blies, unterzeichnet .Eine Dame, die noch Gesühl für ein treues Thier hat"; Iiib'ge I Thaler und an den Dresdner Thicrschutz- Verein gerichle». Die Zuschntt macht aus einen Hund vor einem Koh lenwagen ausmerksain der »» der Budesgasse ß-iiien Sland haben soll. Der Hund müffe stundenlang, osl im deftigsten Regen aus der Straße liegen, während sei» He>» in dcr Kneipe Schnäpse tiinke :c. — Der Vorstand des hiesigen Tbieischutzveicins wird sosoi l jeder Klage gerecht, men» die Anzeige Grund Hai und nicht iin Wege der Ai>onl>müäl ge schieht, was kn» der Fall ist. Da der sür den betreffenden Artikel eingcßndete Thaler nicht zurückgesendet werden konnie, ist sel- b'g»r sür einen guten Zweck benutzt worden. Zur Anschaffung von zwei blauen Schürzen, die ein armer Knabe zun» Ein tritt als BäckiOelulmg bcnöihigt »rar, hat der Thaler Verwendung ge sunden. Wir hasse», dntz die Tame gec.cn dieses Schürzenftipeiidiuin Nichts ciii.giw nd.i» hahen wird. — „Eni Fleischer vom Dorse" wünscht die Gcbicht-Manuscriptc aiizukainen. w tele in de» Pnpierkoib wandern: er will sie als Wurst papier b nutzen — Wird ein jettcs Ge-chfft werden. ^ S l a d t v o II d r i e s, Lamenio über die Suaße, welche von der Tharandler Straße längs der Veihindungsbakn und neben der Steinkohlen Niederlage »wer di' B ücke das lbst »ach den» Löblam-r Schlage führt. Das Vild von dein Zustand dieser Straße ist »nt der Kehreule gemalt. Mündliche und sehnuliche Beschwerden bei dem Stadtialh hä ten keine Frückl getragen, d shalb wende man sich hoff nungsvoll an die .Nochiicklen'. — Thut un» leid Wenn vom Vau»» der Erkenntnis; des Siadlralhes keine Frucht zu schütteln gewesen, »vir kviinei» ach keine Apnkvse» hervorzaubei». — Brios, worin eine Haussrau über das jetzige unver- s ch ä m te Bettel »vesen klagt, eas sich sogar mit Macht in den äußersten Vmttad!,» au-rbreite. So mancher Bettler, der Nichts em- psange, nähme dann aus Rache geivöhulich den Strohdeckel mit, der zum Abstreichen vor der Ti ür liege. Die Gute wünscht Auskunst, was hier zu thun — Einsach zwei Tinge: Sie nageln den Strohdeekel fest oder ceben einen Dreier. — Bries nus Leipzig mit Unterschritt: „Gebrüder Fatal is aus Schöppenflüdl". — Wir haben das jetzt mit Beschlag belegte Buch lucht geleiei», um einige uiiversünglichc Stetten daraus »» Feuilleton unseres Blattes wiederzngeben. Sic schätzen vulleicht das Tieg zu hoch: das Verbieten eines Buckes gcieicht solchem ottmals za einer Ehre, dock gicbl eS viele Scbris'en, welche dieses eiserne Kreuz der Literatur auch in der öffentlichen Meinung erhalten, ohne daß sie den Feinden dcr Wahrheit durch Verbreitung klarer Begriffe nnd Vo - steilungen irgend einen Schaden zugesügt hätten. Es gebt in einem solchen Kriege wie in einen» wirklichen; cs kommt da Alles aus den Bericht des Hauptinanns an. — Fräulein Antonie G- hier. Wenn ein Schiffchen über den Damm, sobzen niedre. — An dies Sprichwort dachten wir, als ein Gedicht von einer jungen Dame in dcr Sonntagsbeilage Aus nahme gefunden. Schon den andern Taa kamen poeti che Puligrunt- linge angeschwommen, worunter sich jed.iffalls auch Ihr „Kirchhoj aus dem Oybin" besunden Abdiuck bat wäit staltgesunden. Wo aber dieser Kirchhof hingckommcn, das wißen wir nicht und wenn wir strbci» sollten. -- Bries, Poststempel Brand. Dem treuen Leser der Nach richten hiermit die Kunde: daß Ringe sür Gicht und Rheuma tismus bei Peisomn, die solche angcwcndct und wir um das Resul tat gefragt Huben, durchaus nicht den aewünschten Zweck erreicht. Ein solcher Ring kostet 1 Thaler, und »venn die Ihnen verwandte Dame dennoch im Glauben an die Unfehlbarkeit Gebrauch machen will, so ist Einer der Gelauscht-n recht gern erböt'g, Ihnen einen solchen Ring sehr billig in das rheumatische Muldenlhal zukommen zu lassen. --- E— hier, — Luüig! der Tcusel ist todt! ries einmal ein Bauer den Musikanten in einer Torsschenke zu und lieh sich einen Hopser ausspiclen. Sie scheinen nach Ihrer Neinen sinzlichen. Hand schrift das Gegenthcil von jenem Bruder Lustig zu sein, denn Sie nör geln über den „Kladderadatsch" und andere Witzblätter. — Jede Amei'e hat ihren Zorn und so mögen Sie auch den Ihrigen gegen Witz und Satyrc loslaffen. Wir können durchaus nicht mit in Ihr Horn bl-ffci», zumal jene Witze osl ganz trefflicher Natur sind, die ein aner Bücher wurm nicht begreifen w U. lenophvn schon behauptete, daß die Scherze vorzüglicher Männer immer etwas Merkwürdiges an sich tragen. Nur die höchste Beschränktheit kann das menschliche Stückwerk in allen Dingen als abgcschloff n und unantastbar vollkommen dem einzig prüfenden Stachel der Satyre entziehen wollen. Das wäre schlimm! Er ist eS besonders, welch>r die Fähigkeit hat, die Laster, den Dunkel, die Trägheit und die Gcwalithätigkeit zu bändigen und nicht selten den oeriiltcn guten Willen immer am schnellsten wieder aus die rechte Bahn zurückzusühren. — Ein Dresdner Bürger in Angelegenheit der Eheni- nitzer Industrieausstellung. Privatsache, nicht sür die Oeffentlichkeit. Iedcnsalls unverkennbarer Neid wegen Concmrenz, der de, solchen Ge legen beittn keine er-cltenhett ist. — Wenn der Neid brennte wie Feuer, — wäre das Holz nicht so lhcuer. — Sladtpoftbries solgcnden Inhaltes: „Mehre junge stdele Le te fingen und jodeln immer nach der Vtelodie des Dinorah Lchat- tcntanzcs das neue allbekannte Lied: „In einem Omnibus Sitzt ein MeckaiiikuS Und der hat Lacksticseln an." Weiter aber kennt Memand den Text und da wurde beschlossen, bei den Dre duer Nachrichten anzuscage», ob er diesen nicht > etannl sei, was, wenn dies nicht der Fall, si> vielleicht veranlaßt, das Gedicht zum Abschluß zu bringen." - Ein weiterer Text, verehrte fidcle Leute, ist uns auch nickt bekannt und Hand an,ulegen zur Vollendung dieses Meisterwerkes der Poesie, in so hohem Geiste fottzuschreilen, ivie es der uifflerbliche Dichter gilhan, das wäre ein Wagniß. Nein, den Lack- stüsiln noch Elmar anzuschustcrn, tue in der drillen Zeile eine so glän zende Pointe gesunden, das geht nicht, das hieße den Laclstiefcln die Spitze abbrechen. V1« * DaS Paschafest der Israeliten im Jahre 1867 nach Christus, oder in dem Jahre 5627 nach der israelitischen Zeitrechnung, hat nach den Constellationen, welche man auf ägyptischen Denkmälern entdeckt hat, unbedingt eine höhere Be deutung, als das Paschafest der anderer» Jahre. Nach den von Seyffarth und Anderen mitgetheilten Constellationen, und namentlich auch nach den gründlichen Forschungen des bedeu tenden Aegyptiologen llr. Mar Uhle mann in Göttingen, ist dcr die Israeliten bedrückende ägyptische Pharao, oder der sechste König der XVIIl. Dynastie, Xm<>3 lt. oder /»mnsi.?. au« 14. August 1833 vor Christus geboren, wie auS der Eonstcllatioi» der sieben Planeten auf dein Pariser Monolith hervorgeht. Sein Tod er folgte jedoch nach ferneren Berechnungen im Jahre 1867 vor Christus, und nach 2. MoseS 14 kam der strenge Pharao -Amosis) beim Auszuge der Israeliten mit seinein Heere bei der zurück- kehrendcn Fluth im rothen Meere um. Wenn nun im Jahre 1867 vor Christus die Einsetzung des Paschlffesteö erfolgte, so muß unbedingt das Jahr 1867 nach Christus als ein außer gewöhnliches Jubelfest betrachtet werden. — Außerdem ist zu erwähnen, daß nach Elemen» Alexandrinu« (Stromm. k. 145) im Jahre 545 vor der Erneuerung der Hundssterneperiode der Auszug der Israeliten aus Aegypten erfolgte. Diese Erneuerung fand aber im Jahre 1322 vor Christus statt, und l3:2 4- 545 giebt ebenfalls daS Auszugs Jahr >867. — *r. * Beim Begräbnis! tu. Georgi's wurden statt deS drei maligen Ueberstreuens mit Erde drei Hände voll Blumen in das offene Grab und über den Sarg gestreut, »velche Handlung Herr Archidiaconus Pfeilschmidt mit folgenden sinnigen Versen einleitete: In die Nacht der Blinden Licht. Freude in die Trxuer gießen: Sorgen, daß am Lebenemeg Schwergeprüften Blumen sprieß n; Mit dcr Hand d-r Liebe müd Tkränen trocknen, Herzen pflegen: Welch' ein göttlich Friedenswerk Und wie reich nn Gottes Segen! Solches Welk hast Tu vollbracht, Gottgclaudtcr Freund der Blinden. Dänin» soll des Dankes Kranz Dem G.dächtniß stets umwinden I Nimm >I>n »i den Blumen hin, Tie mir mit dem Wunsche weihen: Viag Dein irdi ch Frieoensiveik Herrlich fort und fort gedeihen I * Die „Deutsche Ausstellungs Zeitung" schreibt a. Paris, den 15. April: „Von Tag zu Tag nimint der Besuch des Publikums in» Ausstellungs Palast immer inehr zu, und wenn Paris vorläufig noch das größte Eontingent der Besuchenden stellt, so ist doch England und Deutschland schon sehr lebhaft vertreten. Zuweilm sieht man auch einen Nachkommen der zopstragenden Völker Asiens mit großen» Selbstbewußtsein durch die Galerien schreiten oder ein Türke oder Perser im bunten Anzuge schleicht, ebenso „wie des Mohren dunkle Südgestalt", in sein bunt angemaltcs Vaterland. In den Straßen aber, wo die seidenen Kleider in langen verführerischen Roben unter Glas und Rahmen prangen, wo reizende Cashmirshawls, Spitzen vom höchsten Wcrthe, seidene Bänder, Handschuhe, allerliebste Neglige-Anzüge, Häubchen in de»» verlockendsten Gestalten und Atlasschuhe für die niedlichsten Füßchen ausgestellt sind, — da wimmelt ein Strom von Pariserinnen durch diese prangenden Reviere der Toilette. — Die Salon - Tournure der Franzosen documcntirt sich in der academischen Haltung der Friseure und Parfümeurs. Die Friseure haben Wunder der Behaarungs- drefsur ausgestellt. — In der ersten Galerie der Kunstwerke, »vo eine imposante Geinälde-Ausstellung und Sculpturen das Publikum fortwährend in großer Menge anzieht, uud wo man ain meisten und ausfallendsten die drei Hauptsprachen Europas durcheinanderschallen hört, ist das Arrangement der Nummern an den Bildern noch sehr unvollständig, und da der General- Eatalog das hier factisch cingeführte System der Eintheilung nach „Sälen" ganz und gar negirt, so »vird es kaum möglich sein, sich auch nur im Allgemeinen nach diesem sogenannten „General"-Eatalog hier zu oricntiren. Einzelne Länder habe»» es daher bereits unternommen, die Bilder und Sculpturen durch besondere Etiguettes darunter deutlich zu bezeichnen. Die Deutschen Maler nehmen eine hervorragende Stellung, wir be haupten schon jetzt, die erste auf der Ausstellung ein, und da ran sind besonders die Baiersche Künftlcrschule, die im Park in einem besonderen Gebäude ihre Ausstellung errichtet hat, die Düsseldorfer, die Berliner Maler-Akademie, die Akademien in Wien und Karlsruhe Schuld. Frankreich hat eine, viele Num mer»» umfassende und durch einzelne Odels-cj'outrvie hervorra gende, England eine originelle und in einzelnen Branchen be deutete Gemälde-Ausstellung geliefert, in welchen Landschafts stücke, auch der tropischen Zone, und Seebilder sich auSzeichnen. Von Schweden, Norwegen und Dänemark sind wir in letzter Zeit schon gewohnt, daß sich einzelne Genies in bedeutender Weise die Anerkennung erringen. Im allgenreinen ist di« Gr- mälde-Galerie der Ausstellung wohl eine der größten und voll endetsten Zusammenstellungen der Schöpfungen der Malerei zu nennen, die seit einer Reihe von Jahren ausgeführt ward. In den ineisten Abtheilungen ist auch noch die Sculptur in oft schönen Bildsäule«, Büsten und Medaillen vertreten, so daß man den Besuch der ersten Abtheilung als eine academische Uebung des Auges betrachten kann, um dasselbe würdig für alles das vorzuberciten, was die weiten Hallen des Industrie- Palastes in stets neuer und interessanter Folge darbieten. Die architectonischen Zeichnungen in Grund- und Aufrissen, sonne in sehr schön ausgeführten perspectivischen Ansichten ganzer Ge bäude Haber» sich in den Ncbensälen der ersten Galerie, sowie an der innern Waird les Promenoirs um den Centralgarten angesiedelt; auch sind hier auf den letzten Corridors, die nach dem Centralgarten hinausführcn, die Alterthün»er aus Pfahl bauten-, Vroncc- und Eisen-Zeit unscrs Geschlechtes ausgestellt. Tragisches Wiederfinden. Der kleine „Moniteur" erzählt: Ein Künstlerpaar vom Theatre Lyrique zu Paris,-Herr und Frau D..., hatte wegen eines mit einer ausländischen Bühne getroffenen mehrmonatlichen Engagements sein Söhnchen Heinrich bei einer Bauernfamilie in der Nähe von Paris in Pflege gegeben. Am 25. April von ihrer Kunstreise zurück- gekehrt, konnte Frau D. der Sehnsucht nach ihrem Kinde nicht widerstehen und begab sich sogleich nach dem Bauernhöfe. Dort angelangt, sieht sie daS Kind ain Fenster des ersten Stockes und ruft in ihrer Freude: Heinrich, Heinrich! Das Kind breitet bei ihrem Anblicke unter dem Rufe: Muttsr, Mutter! die Arme aus, neigt sich zum Fenster heraus, verliert daS Gleichgewicht und stürzt auf das Pflaster. Es zerschmetterte sich daS Gehirn, und jeder ärztliche Beistand war natürlich vergebens. Die arme Mutter wurde von diesem Unglücke so sehr erschüttert, daß sie in Wahnsinn verfiel. Getretdepretse. Dresden, am 3. Mai 1867. . d, 'Börse „Tlflr.Nar. b. Tlflr. Ngr. a. d, Ma Weizen jweiß) 6 Weizenchrnn») 0 15 7 l Korn 5 10 5 l Elerste 4 — 4 li Hafer 2 8 st 2 1 Kartoffeln 2 - 2 2 Butter s Kanne 21 bis 23 Ngr. arkte Tlflr.Nar. b. Tl'le.Npr. 6 20 7 10 'Weizen Korn o Gerste 4 — .Hafer 2 8 Heu ä Ctr. — 28 StrohäSchock 6 — Erbse»» — —
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