Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1867-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186704169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-04
- Tag 1867-04-16
-
Monat
1867-04
-
Jahr
1867
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gemäß Bestätigung. — Am 16. Juli 1866 fand im Gasthofe zur Prinzenhöhe in Cunnersdorf Tanzmusik statt. Auf dem Saale entstand ein Exeeß, indem einige junge Burschen das Tanzen verhindern wollte», da sie es in der Kriegszeit nicht für passend hielten. Cs gelang ihnen auch, die Musik schwieg und die Execdeittei« verließen aus Gebot des Oi'tsrickters den Saal. Alö nun spater die Musil wieder anNnsi'iclen begann, drangen drei Bursehen, die Bergardeiler ttüb», Piciscli und Weener wie der in den Saal und schrien laui. Ter Gastwirtl> holte wieder aus der Gaslslude den Meiner, welcher Kulm wegen Auhenörung arretirte. Aus dessen Aus: ,,Zu .ffilse, .Kameraden!" kamei« Pietsch und Werner und desreilen Kül»i mit Anwendung von Gewalt. Der Ortsrickler erstattete Aineige Kühn gesteht die Widerlegung zu, ivalnend Piel'el» und Werner das ihnen zur Last gelegte Bergehen destreilen, sie ivollcn nur passive Zuickauer gewesen sein. Der tssaslwirih 'Nacke bestätig« ader die Tbeil- nahine der Beiden an der Widersetzlichkeit. Tas Urtel erster Instanz verurtlieilte Ktilm, seivie Pieticl, lind 28er,«er zu aeln Tagen Gefängnis;. Sie erhöhen Cinsteuck. derselde haue leinen Erfolg. — Die letzte Cinspruchsverhandlung fand unter Aus schluß der Oeffenrlickkeik stall. Schrecklichkeit vor das Arche der Franzosen zu treten. Je mehr , nieder, die mit bitteren, sarkastischen Worten das Werk zu v- die Befürchtung obwaltet, die Dinge seien bereits zu weit ge- l Nichten strebte. Die Ouvertüre zum Messias wird trocken und Tagcögescbickte. Berlin, 1-1. April. In den Fraclionen des Reichstags herrscht in diesen Tagen ein sehr lebhafter Berkehr. In den Beschlüssen dieser Traetionen liegt bekanntlich der Schwerpunkt der ganzen Berhandlungen. Die Reden im Reichstage selbst sind nicht von der Bedeutung, wie man in der stieget annimml. Die Mitglieder der Fraettonen haben in ihren Bersammlungen alle Fragen bereits vollständig diseulirt und über sie förmlich abgestimmt. Cs ist daher niemals zu erwarten, das; die Redner im Reichstage noch diese bereits feststehenden Ansichten ändern werden. Die Redner glauben dies auch nicht: sie wollen nur ihre rmd ihrer Partei Ansichten öffentlich darlegen und hiermit sich iir der Partei Genugthuung verschaffen. Bon einer gründ lichen Discussion der Fragen im Reichstage selbst ist daher keine Rede. Man spricht über alles Mögliche, aber selten eingehend von der Sache. Insbesondere werden diese stieben im Reichs tage zu oft nicht gerade parlamentarischen Angriffen auf die Gegenpartei und auf die Führer und Häupter derselben und deren politischen Wankelmut!), sowie zur Wiederbelebung der «lten Streitigkeiten zwischen dem preußischen Abgeordneten und Herrenhause benutzt. In den Fraerionen dagegen werden die Fragen gründlich und sorgfältig diseulirt. Daselbst kann auch eine offene Aussprache stattsinden, zu der man sich manchmal in der öffentlichen Sitzung des Reichstags nicht verstehen würde. Ihr Berliner Correspondent hat in seinen „Briefen" bereits auf die hauptsächlichsten Streitpunkte aufmerksam gemacht. Um diese dreht sich der Kampf. Die verbündeten Regierungen werden in der Hauptsache nicht oder nur wenig nachgeben. Also soll der Reichstag nachgeben? Man erwartet dies auch, da allenthalben der Wunsch sich kundgiebl, daß „bald Etwas zu Stande komme", wie man hier zu sagen pilegr, und bei der unsicheren politischen Constellation die provisorischen Zustände nicht länger sortdauern können. Allerdings wird wohl die Majorität für die Annahme des Entwurfs keine glänzende sein. Dies ist auch bei den viel fachen Opfern an eonstitutionellen Rechten, welche man dem Reichstage zumulhet, nickt anders zu erwarten. Andererseits kann man wohl fragen, welche Hoffnungen eine so geringe Ma jorität gewähren kann? In Sachsen liegt die Sache noch etwas anders. Hier ist die baldige Feststellung eines Definitivum eine dringende und unabweisbare Nothwendigkeit. So bald es fest- gestellt ist, wird wieder mehr Vertrauen und Hoffnung sich zei gen und auch die Regierung wohl ihre Kraft auf die Entwicke lung der Kräfte des Landes im Innern verwenden können. Erst mit der Feststellung des Definitivum wird der Kriegs- und Belagerungszustand beendigt und die Möglichkeit geboten sein, die Wunden des Krieges zu heilen. Würde der Entwurf nicht angenommen, so dauerte das Provisorium fort und mit ihm das Verhältniß, das so schwer auf Sachsen lastet. PZ Berlin, Montag, 15. April. Directe Meldung des Dr. I.) Im Reichstage har heute die Scklußberarhung über den Versassungsenlwurf begonnen. Bor Beginn der General discussion erklärte Graf von Bismarck: Die verbündeten Regie rungen würden trotz ihrer Bedenken ungefähr -1>> der vom Reichstage in der Vorberathung gefaßten Beschlüsse annehmen, nicht aber die Amendements, welche die Sicherstellung der Heeres einrichtungen alrerirten und die Diätenfrage betreffen. Abg. Reichensperger spricht dafür, die amendirte Fassung des Ent wurfs aufrecht zu erhalten. Graf von Bismarck erklärt, Rei chenspergers Ansichten seien unvereinbar mit seiner Stellung als Bundescommissar und preußischer Minister. Rach einer Rede Waldecks erklärte der Bevollmächtigte des Großherzogthums Oldenburg, 'Staatsminister von Rössing, die Solidarität der großherzoglich oldenburgvchen Regierung mit dem Verfassung-; entwürfe, woraus die Generaldebatte geschlossen wird. Die'Art. 1—3l werden ohne wesentliche Debatte vom Hause angenom men. Bei Artikel 32 sprachen die Abgg. Schulze und Laster für Aufrechterhaltung des Amendements für Gewährung von Diäten und Reisekosten. Der Abg. Nr Braun Plauen er klärt sich gegen die Diäten, weil die Regierungen erklärt haben, daß daran der ganze Versassungsenlwurf scheitern werde. Bun- deseommissar Minister Graf zu Eulenburg: Bei Gewährung von Diäten würden Personen von einer in socialer Hinsicht bedeuten den Stellung zu Gunsten krankhaft strebsamer Leute von der Wahl zu Abgeordneten ausgeschlossen, auch würden durch Diäten lange Parlamente veranlaßt. Abgg. von Bennigsen und Graf Schwerin erklären sich, um das Verfassungswerk durchzusetzen, gegen die Diäten. Bei der 'Abstimmung werden die in der Vor berathung beschlossenen Diäten vom Hause mit 178 gegen 9t) Stimmen gestrichen und sodann die Paragraphen 32—59 des Entwurfs ohne Debatte von; Hause angenommen. Die letzte Sitzung findet morgen statt. Frankreich.' Die „K. Z." bringt Mittheilungen aus Paris vom 12. April: „Trotz aller Kriegsvorbereitungen. die mit Hast und großer Thätigkeil bewerkstelligt werden, fängt das Bild des fürchterlichen Krieges, den Deutschlands und Frank reichs Feinde herauf beschwören möchten, an, in seiner ganzen diehen, um leicht einer friedlichen Lösung Raum zu schaffen, um so mehr Beinühiingen werden gemacht, das drohende Unheil vom Haupte Europas abzulcnke». Die Mächte machen große An strengungen. Frankreich enthält sich jeder Mittheilung an Preu ßen, und Benedetli hat den 'Auftrag, jede Verhandlung, jede Besprechung zu vermeiden, sowie auch Herr de Moussier den« Grafen v d. Goltz gegenüber sieb auf das Zurückhaltendste ge bordet, Alan wartet hier, bis die Unterzeichner von IM!9 ihre Meinung abgegeben haben; diese sind insgesammt unterrichtet, daß Fraiikreicb nickt aus der Einverleibung von Luxemburg be steht, wohl aber auf der Räumung der Festung seilen der preu ßi'chen Truppen. Der Herzog von Graniont, welcher hier ist, bringt aus Wien die amlsiche Celtärung der österreichischen Re gierung mit, unter allen Umstanden bei de»« Kriege aus dem Spiele bleiben zu ivollen. Der König der 'Belgier findet in den« jetzigen lettischen Momente eine ganz ausgczcicknete Auf- nabme liier. Gestern ist er sogar beim Prinzen Rapolron ge wesen. Die halbamtlichen Blätter äußern sick insgesamint heute viel ruhiger." — Ferner: „Trotz einer anerkennenswerthel« Mäßigung in der Haltung selbst jener 'Blätter, die früher Kriegs- geluste an den Tag legten, hat ein düsteres 'Vorgefühl sich aller Geister bemäckligt. 'Man ist zwischen 'Aiigsl und Hoffnung hin und hergelrieben, doch hat die Furcht vor dem Ausbruche des Zusammenstoßes das Uebergewichl. Die Rüstungen werden mit unglaublicher Energie betrieben, und die Sprache Aller, die in irgend einem Zusammenhänge mit der Armee stehen, ist eine solche geworden, daß man schwer daran glaubt, Napoleon >>'. werde einlenken. Darüber herrscht nur eine Stimme, daß eine Weigerung Preußens, 'öureniburg auch dann zu räumen, nach dem dieses neutralisirt worden ist, einer Kriegserklärung gleich bedeutend wäre er Kaiser wäre unfähig, dem durch eine solche Weigerung entstehende!« SnirMe sich zu widersetzen. (Hrostc Musikauffükrung im K. Hoftkeatcr. Palmsonntag, 11. April. I). — Der Messias, Oratorium in 3 Abthcilungen von G. F. Händel. Was heißt Oratorium und woher kommt dies Won? Zur kurzen Erläuterung so mancher Leser «msercs Blattes diene Folgendes: Im Mittelalter suchten utnherziehende Pilger durch allerhand religiöse Schauspiele zu ergötzen, in Folge dessen sich zu Ende des 11. Jahrhunderts in Paris eine Ge sellschaft bildete, die sich Passionsbrüderschaft nannte. Im Jahre 1380 träte«« sie an« Hofe Carls VI. und vor den« Publikum in dramatischen 'Vorstellungen auf, welche den Ramm Mysterien empfingen. Den Inhalt bildete,« die heiligen Geschichren von der Auferstehung, den« Leben und Leiden des Heilandes u. s. «v. Deelamirte Dialoge wechselten mit Chören in Motettenforn«. Hundert Jahre später wurde iir Ron« die Bekehrung des Apostels Paulus ansgeführl und von nun an diese Vorstellungen in die Betsäle, Oratorien, verlegt. Von diesem Locale nun erhielt diese Gattung 'Musil ihren 'Namen Oratorium. Das, was «vir aber heute Lratorienstyl nennen, hat erst der große Händel (geb. k«>81, gest. 1-1. August 1759) geschaffen, und ein lyrisch ernstes Drama in musikalischer Darstellung, ohne Aetion und Mimik, ohne Costüm und Dekoration, gestaltet. Wir finden darin Chöre, Arien, Duette :c. mit einer stets fortschreitenden Handlung ver bunden, die ein Erzähler durch Reeitalion vermittelt. Das Ne- eitaliv ist also hier Das, was im lyrischen Drama die historische Unterlage ausmach«. Treten nun in einem solchen erzählenden Gedicht Personen oder Chöre das Polt selbstredend und singend ein, so wird es zu einem Drama. Der große Bach ließ auch in seinem unsterblichen Oratorium: die Passionsmusik, die Ge meinde mit an demselben Theil nehmen und ihre Empfind ungen an verschiedenen Stellen in Chorälen ausdrücken. 'Noch bis in die Milte des 18. Jahrhunderts wurde die Passions geschichte in episch - didaktischer Form in der lutherstchen Kirche wörtlich evangelisch abgesungen, um als außerliturgische Andacht den Beschluß der stille,« Woche durch eine Rekapitulation der Leiden Jesu zu heiligen. 'Nur in sehr wmigcn Kirchen ist de« schöne und erhebende Gebrauch mit aller Treue festgehalten wor den, sowie dort und noch anderwärts hier und da gebräuchliche Responsorieu ein würdiges Andenken an den alten Chor geben, wodurch der Gottesdienst einen Zusammenhang hatte ii« und m i l der Gemeinde. 'Mit Bedauern müssen wir sehen, wie diese Art 'Musik zur Erbauung für den Zuhörer und um zur Dar stellung zu gelangen, sich eine Freistätte in Gesangvereinen und Concertsälen hat suchen müssen, gewissei'maßen um die Mauern der Kirche herumgehenv, welche Starte sie wohl dort, aber nicht hier mehr hat finden können. Was nun Handels „Messias" betrifft, so spricht dieses Oratorium den Grundgedanken: die Erlösung von Sünde und Tod durch Christum, klar und verständlich aus. Dieser leuchtet aber schon aus der 'Verheißung hervor, welche den erste:« Theil bildet. In den andern Theilen wird das Leben und das, Leiden des Heilandes gezeichnet. Dies Grundgefühl ist festgehalten, denn was auch «m Fortgang der Darstellung neu eüttritt, Alles ist schon vorbereitet durch Vergangenes. Sein Text war Gottes Wort, schlicht und erhaben, wie er es ii« den heiligen Büchern fand. Ein Bischof wollte ihm die Worte dazu dichten, Händel aber rief: „Glaubt Ihr ctivas Besseres zu liefern, als Apostel uno Propheten und meint Ihr, ich kenne nicht die Bibel eben so gut, als «vie Ihr ?" — Es wird mich behauptet, daß Charles Jemens ihm den Text gemacht oder doch bei Abfassung desselben geholfen habe, allein dies soll wohl noch bewiesen werden, man lese nur, was Burney sagt. — Häi«del «nachte den Plan, er traf die Wahl der heiligen Worte, und — welche herrliche Wahl har er getroffen. Das Werk war da, aber — es gefiel nicht, nämlich in London, «vo cs zuerst aufgeführt ivurde. Aus Verdruß darüber ging Händel nach Dublin und später nach 'Manchester, wo ii« letzterer Stadt die Baßparthie ein Lein weber sang. Wie gesagt, das Werk inachte in London leere Häuser und in sieben Eoncerten setzte Händel seine Baarschast zu. 'Nur der fade genannt, die Fuge sei nur da, um einen unbegreiflichen Wirrwarr darzustellen, sie sei hier ei. e Angst-und Notherfindung,' um die kurzen Textworte auszuspinnen, zu verlängern und gräß liche Lnngeweile wie entsetzlichen Unsinn hervvrzubiingen. Was sollen wir zu solchen kritischen Worten aus jener Zeit sagen? „Er klag' es de»« Herr,«! der helfe ihn« ausIZ aittwortei« wir mit der Mustersmze Händels, in welcher er mit fester Hand den Charakter des Spottes und der Bitterkeit so meisterhaft gezeichnet hat. 28er nicht die Fuge und den Canon mit alle,« Beisetzungen der Stimmen über und «mter einander machen kann, wer nicht alle möglichen Imitationen versteht und fertig in dieser Kunst ist, der kann nicht machen und darstellen, was er will. Er muß die Wissenschaft riiid Kimst der Fuge bei Erfindung und Ausführung noch so frivoler Musil verstehen, sonst kann er Das nicht, was man: Entfaltung aus dein ei geilen Kern neiliitt Wie erschüttert das „Wunderbar" unseres Händel, wie reißt sein Hallelujah fort, als ob es auf klingenden und brausenden Flügeln zun« Himmel emporstrebte. 28er hat noch je so „Amen!" gesprochen zu seiner Predigt? Sodann der Hirten- gelang «n«d das zartsinnige: „Ist Gott für uns, wer kann uns schaden!" Wie tief und misig ist sein „Ich weiß, daß «nein Er löser lebt", wie rührend sein: „Er ward verschmähet". Ja, wenn wir alle Schönheiten dieses Werkes aufzählcn wollten, man müßte von der ersten Nummer anfangeil «nid bei der letz ten endigen. Des Volkes Choral ist sein Chor, des Volkes viele ausrufende Stimmen sind seine Fugen und des Volkes Instrumente war seine Orgel. Und wie steht es jetzt in England? Schon zu Hündels Lebzeiten errangen sich seine Oratorien nicht nur Geltung, son dern außerordentlichen Erfolg und allgemeine Anerkennung. Man betrachtete Handel nur als einen geborenen Engländer, nicht als einen ei»gewai«derten Fremden, und setzte ihm nach seinem Tode ii« Westiiunster ein prachtvolles Denkinal. Der Messias aber ging in Fleisch und Blut der Engkänder über, er wurde ihnen ei«r 'National Epos, und mit hoher Bedeisterung huldiget» sie heute dem tiefen und gedankenreichen Genius dieses acht deut- schci« Tondichters. Es kan« vorgestern das Werk vor ausverkauftem Hause uiiter Dircclion des Herrn Hofkapellmeister Krebs zur Ausfüh rung, unterstützt von den Mitgliedern der Dreißigschen Sing- aeademic und des Hoftheaterchors. Die Soloparthieen wurde«» von den Damen 2t. Blume, A. Krebs-Michalesi, Otto-AkvS- lebei«, sowie von den Herren Rudolph und Scaria ausgesührt. Für den Gesang ernster und geistlicher Musiken ist ein anderer Vortrag erforderlich, als bei Opern oder anderen welt lichen Ausführungen. Wenn bei diesen eine besondere Ge läufigkeit der Stimme und eine vielfache Schattirung der Time vft sehr zweckmäßig erscheint, so können diese Eigenschaften in dein Messias, wo Kraft mit Milde, Würde mit Demuth vor Gott die Hauptzügc bilden, nicht ausreichen. Eine einfache, klare und feste Gesangsweise ist hier nur allein anwmdbar. Wir wollen bei dem vielfach Großen und Schöner«, was man gab, uns nicht auf Erörterungen einlassen. Es folgte hierauf, meisterhaft ausgeführt, Veethoven's ss-»oII-Sii«fü>«ie, diese musikalische Darstellung des kategorischen Imperativs, diese Schicksalstragödie, welche das Motto tragen könnte: „Wir müssen doch frei werden!" Hört inan die ersten gewichtigen Schläge, so fragt man sich: was bedeutet das? Beethoven hat selbst auf diese Frage geantwortet, indem er sagt: „So klopft das Schicksal an die Pforte". Und nun brausen die Wogen der Töne über uns hin, um uns begreiflich zu machen, wie ein mächtiges Ringen und Kämpfen gegen ein her- cinbrechendes Schicksal zur Verklärung gebracht wird. Mit Macht klopft das Schicksal an die Pforte und wirft eine angstvolle Unruhe in die Seele, die eine Ahnung des Ungeheueren em pfindet und mit Sehnsucht nach Licht und Befreiung ringt. Vorüberziehend strahlen auch in diese Seelcnnacht hoffnungsvolle, beruhigende Gedanken. Allein die kurzen Sätze, der markirte Nhythnms klopft immer wieder, das Schicksal hält den ehernen Finger drohend entgegen, mit Sorge und Grauen blickt der Geist ii« die Zukunft. Da beginnen im Andante (Hs-äur) die Celli zu singen und bringen in die Seele eine Erhellung, in das Irostbedürstige Herz senkt sich durch tief bedeutsame Melodie ein belebender Hoffnungsstrahl. Doch noch schlummert nicht die drohende Gewalt, sie will, daß die Seele sich zu kräftigem Muthe ermanne und Selbstvertrauen gewinne. Aber das Al legro beginnt, finster grolle«« die Bässe, dissonircnde und con- trassirende Töne klingen an unser Ohr, von Neuem wird die Seele in Schrecken und Grausen versetzt, neckische Geister um kreisen und zuckende Blitze umhüllen den Geist. Da lichtet sich der Himmel, die Verklärung beginnt, die Macht des Schicksals ist versöhnt, der Geist jubelt einen Freudcngesang in« Finale, ein entschiedener Sieg ist über das vcrderbendrohendc Schicksal errungen und eine Jubelhymne ertönt, «vie sie eigentlich wohl als Finale in der Sinfonie Eroica auch Platz hätte finden kön nen. So klopft das Schicksal an die Pforte und — so besiegt der Mensch dasselbe. * Berlin. Die jetzt mit Rücksicht auf die potitische Lage aufgegebene Reise des Königs von Baiern nach 'Rom bezweckte, eine Aussöhnung zwischen ihm und seinen« dort «veilenden Groß vater Ludivig 1 hcrbeizuführen. Dieser zürnt nämlich darüber, daß sein Enkel sich mit der Prinzessin Sophie versprochen hat und sicht dieses Heirathsprojekt um so mißgünstiger an, als es sein sehnlichster Wunsch war, daß sich derselbe seine Gemahlin aus den« englischen Königühause oder noch lieber aus der rus sischen Kaiserfamilie geholt hätte. Dem alten Großvater schie nen neue Anknüpfungen fansiliairer Beziehungen zu «nächtigen Regentcnhäusern in, gegenwärtigen Augenblicke für seinen Enkel und für das Land überaus wichtig und darum nahm er die Nachricht von der Verlobung desselben mit der Prinzessin aus einen« an Einfluß armen Herzogshause nicht ohne Mißvergnü- Mende lung r dürfnis klemme Außer; einen ' Staate Erricht des hic den küi vorgesb zweiten der En städtisch allerdii' tigten wurde, dehnun halten darhaft fercnt ! den Zv hin, all Lokalisi Provin, Entwick als wü auf die schaffen «ufzuivl von ein Berglen schaftlick 100, 6 zur Ge Kapitc mals u nungsr« landwir Referen für den giebt ei« Illusion wahrlich eins, u« einen« I Ar zur Ber stehender Di der Wa' Herr E Lehrer d erstellen nen und ken Hab« Kmrnri gezeichne D Stühm! Hagem, HdttarS M. Ta Koni Nw Lehrer d tischen B gemvart gelegt ha Und ungerechtf Dresden unserer 2 der volle« Müller 1867, en Lest «ruft ^ C. H. j Emil H, W. Kirf Orig Berk gen auf. Des Königs Bruder, Prinz Otto, ivurde schon vor gute König Georg saß fast allein in dem großen Saal, um freudig > I I Tagen vorausgeschickt, um den Großpapa milder zu stim- u»d fromm den 'Messias mit anzuhören. Wie ein Blitz fuhr ; men und ihn den versöhnlichen Schritten zugängig zu machen, des andern Tages die Kritik der Evening-Post über Loildon i welche der König zu thun beabsichtigte. Frilic
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)