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NLekiul. Am 6. April Abends ist in Dresden ein Mann im hohen I Alter verstorben, dem es rühmend nachzusagen ist, daß er, ob- Iwohl von ftüher Jugend Soldat von Beruf, in vielen Schlach ten und Feldzügm mit Auszeichnung thätig, mit Orden und /Ehrenzeichen geschmückt, von Allen, die ihn kannten, tief be itrauert, aus dem Leben geschieden ist, ohne einen Feind nach gelassen zu haben. Die Geschichte dieses Mannes, den, wir 1 diesen Nachruf widmen, ist, so viel wir sie in Erfahrung brin gen konntm, eng verwachsen mit der Geschichte der königlich ! sächsischen Armee in den letzten 60 Jahren, und ihr Ruhm auch 'der seine. Der Oberstleutnant Christian I»«ttlielir VVII- trvll»» vvi» Gpvrl war am 9. Januar 1781 zu Eilen feld bei Eilenburg geboren; schon mit 15 Jahren trat er bei dem Regiment ein, in welchem sein Pater Major war und marschirte mit diesem nach dem Rhein, wohin im Jahre 1796 Sachsen sein BundeScontingent stellte. Nach der für Preußen so unglücklich ausgefallenen Schlacht von Jena, in welcher er zum ersten Male durch eine Falconet-Kugel am linken Anne verwundet wurde, und nach dem Tilsiter Frieden brach er Mitte April 1809 mit einem Corps aus der Gegend von Dresdm unter dem Befehl des Reichsmarschalls Prinzen von Ponte Corvo auf u. focht in der denkwürdigen Schlacht von Deutsch- Wagram am 5. und 6. Juli 1809 und mehreren andern klei nen Affairen mit vorzüglicher Auszeichnung. In Folge dessen wurde der verstorbene v. Sperl, laut Patent vom 6. Oktober 1809 zum Kapitain bei dem ersten Regiment leichter Infanterie (Connnandant v. Egidy) ernannt. Nach geschlossenem Wiener Frieden vom 14. Oktober 1809 kehrte er mit seinem Regiment im Monat Januar 1810 zurück. Doch es war ihm nur eine kurze Ruhe beschieden, denn schon im Monat Februar erhielt die Armee eine neue Formir- ung in 3 Divisionen und zwar einer Kavallerie- und zwei In fanterie-Divisionen, um in dieser Gestaltung unter Napoleon die große nach Rußland marschirende Armee zu verstärken. Das Ende dieses Feldzuges ist bekannt. Von einer der schönsten Armeen, die je unter einem großen General zur Eroberung aus gezogen war, kehrtm nur wenige zurück; so verderblich hatte der rauhe Winter gewirkt. Zu diesen Wenigen gehörte auch der nun mehrige Major von Sperl, der bei Boltowa — abermals ver wundet worden war. Seine Berdienste wurden durch den Orden der Ehrmlegion und dm sächsischen Heinrichsorden anerkannt. Zur Erholung war damals keine Zeit. Mit der königl. sächs. Armee war von Sperl sofort wiederum in den blutigm Schlach ten von Großbeeren, wo die Sachsen den Rückzug deckten, und bei Leipzig thätig. Mittlerweile hatten sich die Verhältnisse geändert, er rückte mit seine« Truppentheil nach Frankreich und verblieb dort 8 Jahre zur Besetzung. Wiewohl aus dem, während dieser Z it Preußisch gewordenen Theile Sachsens gebürtig, und als kennt- nißreicher, bewährter Offizier zu höherer Auszeichnung vor An dern befähigt und berechtigt, hinderte ihn seine Anhänglichkeit an die Dynastie der Offerte des Uebertritts in die königl. preuß. Armee Folge zu geben. Er gehörte zu dm immer seltener werdenden Männern, die ihrer Ueberzeugung gewissenhaft treu bleibm, die sich nie durch Vortheile, irgmd welcher Art, zu Handlungm bestimmen lassen, die sie nicht im vollsten Maaße mit ihrem Ehrgefühl vereinigen könnm. Er blieb was er war, ein treuer Sachse, mtsagmd einer höheren Laufbahn. Noch an dm Folgen des früheren Feldzu ges leidend, zog er es bald darauf vor, seinen Abschied zu neh men und auf seinem Gute in Langmreichmbach zu leben. Wie er als Soldat im Kriege seinm Pflichten pünktlich genügt, so erfüllte er sie nun mit reicher Sorgsamkeit als Land mann. Dort hat ihn der Verfasser kennen und verehren ler nen, schätzend seine Gediegenheit und zugleich seine Bescheiden heit, seine große Klarheit und Ordnungsliebe und seine edle Uneigennützigkeit. Im hohen Grade mäßig und streng gegen sich, doch nachsichtig gegcn Andere lebte er unverheirathet für die Kinder seiner Geschwister, bei denen er Vaterstelle vertrat Nach dem Verkauf seines Gutes zu Reichenbach, zog er mit seiner Schwester, einer würdigen Dame, nach Wurzen, und später nach Dresdm. Dort hat er im stets Nein« werdenden Kreise alter Kriegs kameraden ruhig sein früher thätiges Leben beschlossen. Deutschlands letzter Bürgerkrieg und Sachsens abermals unglückliches Schicksal schmerzten ihn tief, obwohl er nie die Wichtigkeit der Situation verkannte. Mit tiefer Trauer sprach er es aus, daß 4 von seinm ihm lieben Verwandten in der preuß. Armee und eben so viel in der sächsischen Armee einander gegenüber stünden, bereit, sich die Hälse zu brechen. Er ist jetzt zu seinm Vätern gegangen, mögm ihn sich Andere zum Beispiel nehmen, denn er war ein Ehrenmann im vollsten Sinne des Worts. Am 9. April ist er nach seiner ausdrücklichen Bestimmung ohne alles Gepränge von Unteroffizieren zu Grabe getragen. Er ruht nun auf dem Neustädter Friedhof von dm Mühm des Lebens an der Seite seiner ihm vorangegangmen Schwester. Friede seiner Asche! Neber Da« unter diesem Titel in Nr. 94 der Dresdner Nach richten vom 4. April 1867 erschienene anonyme Inserat trägt so sehr dm Stempel der Gehässigkeit und des Geschäftsneider, daß die Unterzeichneten es füglich unterlassen dürften, darauf zu erwidern. Allein zur Beruhigung der ehrmwerthm Persönlich? keilen, welche uns ihr Verträum schenken, können wir die ver leumderischen Angriffe auf unsere ausgeführten Arbeiten nicht ungeahndet lassen, und somit fordern wir dm Verfasser derselbe hiermit auf, ans Tageslicht zu treten und seinm Namen zu nennm, wmn er das Motiv besiegter Concurrmzsucht nicht zu geben will. Inzwischen aber werden wir den verehrlichen Lesern binnm Kurzem unzweifelhafte Belege über die Zufriedenheit unserer geehrtm Auftraggeber vorlegm, und bittm, alsdann «st zwischen uns und dem Anonymus aus dem Winkel zu entscheiden. Mannheim, den 6. April 1867. ölr 8amn>»»vt. Förde» häusliche» Bedarf empfehle ich als ganz etwas Vorzügliches lichtes einfaches Niederwarthaer Bier, Kanne v Pf. L!»rl Lvltsvlrvl. Galerieftratze Rr. Iv in der Restauration. Eingesandt. 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