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- Erscheinungsdatum
- 1867-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186703309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-03
- Tag 1867-03-30
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Monat
1867-03
-
Jahr
1867
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"den LouVensttdtischm Kanal, wurde dann schwimmend v«, ttnem herteigrestt« Kahn anfgenonunen und von der gegenüber lie- >e»den Treppe a«S «ach Lethanin, befördert. Der Ander« «erde von den herbeigekommenrn Person« sofort zur Erd, ge- «orfm, und «an riß demselben die brennenden Kleider vom Leibe, wonach er fast nackt nach einem Victualirnkeller und von dort später, nachsrm einige Aerzte hsrbekgehvlt worden, ebenfalls nach Bethanien gebracht wurde. Auß-rve» erhielten noch vür Personen schwere Brandverletzungen und mußten ebenfalls nach Bethanien gebracht werde». Unmittelbar nach dem Knall stan- den bereit« die Hintergebäude des Hanse« Stisabuh. Uler in lichten Flammen, doch gelang es den angesteengten Bemühungen der schnell herbeigeeilten Feuerwehr, Ichon nach einer Haiden Grund« das Vorderhaus außer Gefahr zu bringen und nach etwa anderthalb Seunden da« Feuer ganz zu dämpfen. Die Hintergebäude find IheilS ganz Niedergebra« nt, theilS bedeutend beschädigt. Heber die Veranlassung de« Unglücks erfahren wir folgendes Nähere: Der Fabrikbesitzer Juditn hatte in dem Hintergebäude des bezeichneten Grundstücks eine chemische Wasch- und Färbe-Anstalt eingerichtet und die Absicht, die jetzt vollen de!« Anlage in Betrieb m setzcn. Am Sonntag Vormittag war zu d esem Zweck ein großer eiserner Kessel mit Terpentin gefüllt worden, doch mußte der untere Verschluß des Kessels wohl nicht dicht genug gewesen sein, denn der Terpentin drang durch, lief nich einem untere» Raume und entzündete sich hier am Feuer « er an einer Gat flamme, so daß die furchtbare Explosion er folge, durch welche dr« anstoßenden Gebäude, sowie die erwähn ten Personen sofort vom Feuer ergriffen wurden. Der Fabrik besitzer Judlm, derselbe, dem auf der Straße die Kleider abge- rissen wurden, ist bereits am Sonntag Abend v-rstorben, die anderen fünf Personen, nämlich zwei Färbergehilfen aus der Schweiz, zwei Zimmergefellen und ein Maurergeselle, liegen schwer darnieder. Andere Perioden haben auch leichte Verletz ungen daoongetragen. In den Nebmhäusenr wurden zum Theil ganze Fensterflüget hersuszerissen und auf die Straße geschleudert, bei einem anderen Theile find in den Hintergebäu den die Fensterscheiben ganz oder rheilrveise zertrümmert worden. Berlin, 28, März lieber die Abmachungen Preußens m r Süvdeutschland läßt sich die neueste Nummer der „Proo.> Corr." folgendermaßen vermhmen: „Auch mit Württemberg hat dre preußische Regierung, ebenso wie mit Bayern und Baden, schon im August ein Schutz- und Trutzbündniß abgeschlossen, weiches nunmehr gleichfalls veröffentlicht worden ist. Da außer dem das Großherzogthu« Hessen in Bezug auf seine Provinz Ob»rheffen dem norddeutschen Bunde angehört, die großherzog- lich n Truppen aber in einem gemeinsamen Verband« bleiben sollen, so ist die gesammte Wehrkraft von Nord- und Süd- deurschland für den Fall der Vertheidigung deutschen Gebietes vollständig geeinigt. Nur mit dem Fürsten von Liechtenstein hat Preußen bisher weder einen FriedenSoertrag, noch ein Schutz- und Trutzbündniß abgeschloffen, doch wird dadurch die drmsche Einheit und Kraft »icht eben beeinträchtig; werden. Man hat nach allerlei Gründen gesucht, warum jene Verträge gerade jetzt veröffentlicht worden sind; vornehmlich hat man den Anlaß in der gegenwärtigen Stellung zum Auslands finden vollen. In Wahrheit aber ist der Grund nur in der Ent wickelung der deutschen Lerhälmiffe selbst zu finden. Es galt, dem deutschen Volke daS volle Bewußtsein Dessen zu geben, was es an Grundlagen nationaler Ewigkeit bereits besitzt, um die weitere Arbeit der Verständigung und des nationalen Auf. taue« zu erleichtern uns zu fördern." — In Preußen, nament- lich in Sachsen, find gerüchtweise russische Agenten vielfach be müht, unternehmende Fuhrleute zu gewinnen, welch« bedeutende Pulvrrtrankporie auf der Achse nach Rußland befördern sollen. — Der Brief des König« von Italien an den Grafen Bis marck bei der Verleihung des Annunciaten-OrdenS lautet in der Uebersetzung wie folgt: „Herrn Graf Otto von Birmarck- Schönhausen! Im Augenblicke, wo die Vereinigung VenetienS »it Italien die Resultat der dauernden Allianz zwischen der Negierung Sr. Maj de« Königs von Preußen und der «eini gen krönte, will ich Ihnen ein neues Zeichen meiner Hochach- lung geben; ich wünsche zu gleicher Zeit Ihnen zu beweisen, wie ich die Ansprüche anerkenne, welche Sie auf die Dankbar keit zweier Nationen durch die eminente Theilnahme erworben haben, die Eie bei der Durchführung de« ruhmvollen Werke«, ausgeführt durch Se. Maj. den König Wilhelm I., Ihren er- habaun Souverän, bewiesen haben. In Folge dessen ernenne ich Sie zu« Ritter meines hohen Ordens der Ännunciate. und ich beauftrage meinen Secretär de« auswärtigen Ministeriums, Ihnen die Insignien zu überweisen. Es befriedigt mich, durch diesen relatanten Beweis «einer Gefühle die Stelle zu weihen, welche Italien Ihnen in den Erinnerungen anweisen, die ih« stet« lie- und theuer sein werden. Mögen Sie darin den Be weis des Werthes sehen, den ich darauf leg«, die intimen Be ziehungen zwischen Italien und Preußen, die durch so denk würdige Ereigniffe herbeigeführt worden, durch Sie fortgesetzt zu sehen. Ich bitte Gott, daß er Eis, Herr Graf v. BiSmarck- Schönhausen, in seine Obhut nehme. Florenz, den 13. Jan. 1867. Victor Smanuel. Visconti Veaosta." Berlin, Freitag, 29. März; Nachmittag« halb 4 Uhr. Da Reichstag hat in seiner heutig« Sitzung de« Artikel 22 de» VerfaffungSentwurf«: „Die Verhandlungen des Reichstag« nicht »vn sein« Aufgabe, den Ikvrbdeulfchen Bund unter Vach zu bringe^ »bziehen zu lasten. Man gedenke, war Prnrßen bisher geleistet hat; so wird «S sein« Ziele auch «witer »«fol gen. G« auszuhalte», kann nicht die Absicht de« Hause» sein, v. vrnnigsea vertheidigt sttn Amendement nochmal« unter Wie derholung da Versicherung, daß auch er da« Zustandekommen der Verfassung wünsche. Hierauf ergreift BiSmarck da« Wort: Au« dem Amendement Bennigsen spricht die Ueberzeugung, daß die preußische Regierung nicht so mel bei den Bundesregier ungen für sich durchgesitzt, al» sie selbst gewollt hat Man hält uns danach also für schüchtern« Leute. (Heiterkeit.) Ich kann versichern, daß dem nicht so ist. Wir haben nicht mehr und Nicht weniger erreicht, als un« nvthig schien, um Preußen zu der wirksamen Präsivialmacht dei Bunde« zu machen. Wtr haben lange darüber nachgedacht, wa« wir den BundeSrrgierungen zu- muthen könnten. Auch da«, was von Bennigsen verlangt wird, hat uns lange beschäftigt. Eine Aussicht, noch mehr von den Bundesregierungen zu erlangen, ist rein unmöglich. Auch ich wüßte wohl 50 Amendement« für den Entwurf, unteldrückefie aber, weil ich «eine Person dem Wunsche für das Zustande kommen des Ganzen u» terordne. Es sind bis jetzt ca. 90 Amende ments gestellt worden, ohne daß man sich erkundigt hätte, ob denn auch die Zusätze zum Entwürfe zutä'sig wären. Ein ein ziger Herr von der conservatioen Leite hielt dieser Tage eine solche Frage an mich für nöthig. Ich kann nun heute nach Rücksprache mit den Herren V.rtretern der Bundesregierungen erklären, daß daS Amendement Bennigsen für total unannehm bar erachtet wird. (Die Rede Bismarcks macht grofes Auf sehen. Die Fractionsführer besprechen sich, mehrere Mitglieder vom Centrum veriass n das HauL.) Waldeck geht zur Verthei digung des Antrages Bennigsen auf die Unentbehrlichkeit der Minist»rverantworlllchkett nochmals ein. Auf sie verzichten heißt nicht cioilisirie, sondern asiatische Zustände schaffen. (Beifall links, Unruhe rechts..' Man sagt uns, de« Entwurf werde nicht angenommen werden, wenn wir für das Amendement Bennig sen stimmen. Nun, meine Herren, wer sich durch Drohungen einschüchtern läßt, der verdient nicht, hier in diesem Hause zu sitz.n! v. Thielau gegen Bennigsens Antrag: Das Amendement erstrebe den Einheitsstaat gegen den Willen oller Betheiligten. Laeker für Bennigsen: Er habe zu der arSwäriigrn Politik Bismarcks Vertrauen, sonst nicht, denn der Minister sei kein Freund der Volkrrechte. v. BiSmarck: Im Wesentlichen bin rch mit v. Thielau einverstanden. Die Verantwortlichkeit noch auf Beamte des Bundes auS,ud»hn»n, ist unmöglich. Ich durch breche alles, was meinen Zielen in der auswärtigen Politik im Wege steht, darum bin ich noch kein Gegner der Votlsrechte. DaS erste Ersorderniß jeder etlichen Regierung ist stets, in der innern Verwaltung den höchsten Grad der VolkSsreiheit soweit es mit dem StaatSwohle vereinbarlich, zu erstreben. Die Ben- nigsen'schen Forderungen sind für un- unannehmbar. (Sensa« tion.) Schulze (Berlin): Wir wünschen, daß etwas zu Stande kommt, aber dazu sin» wir nicht hergekommen, um überhaupt etwa«, sei eS auch noch so schlecht, zu Stande zu bringen. Dazu biete ich meine Hand nicht. (Lebhaftes Bravo links) Mi- quel sehr entschieden für die von Bennigsen geforderte Verant wortlichkeit v BiSma'ck wiederholt früher Gesagtes und schließt so: Wir haben den größten Theil d«S Werk« gethan, wir ha bm den Stein herauf gerollt, lasten Sie ihn nicht offenen Auges wegen einer kleinen Sache durch Ihren Widerstand wie der herab rollen. Wir wissen, auf wen die Verantwortlichkeit fällt. Ihre Namen, meine Herren, wird die Nation nicht ver gessen! (Der Minister sprach sehr erregt, er ließ auch die Worte vor der Auflösung des Reichstages fallen) DaS Re füllst der Abstimmung fällt mit 140 gegen 126 Stimmen zu Gunsten der Regierung aus. Part«, 26. Marz. Daß di« Weltausstellung am Mon tag eröffnet wird, unterliegt keinem Zweifel mehr; aber wenn gegenwärtig auch mit ungeheuerster Anstrengung Tag und Nacht daran gearbeitet wird, kann dieselbe doch unmöglich vollenvet werden, sie wird vorläufig einen kläglichen Anblick darbielrn. Wie eS heißt, wird die zu erwartende Rede des Kaisers alle Kriegsbesürchirmgen verscheuchen. Der kaiserliche Prinz ist in voller Genesung; in einem Lehnsessel wohrtte er dem gestrigen Tmlerien.Eoncerte bei. Ueberhaupt find die Thatsachm sehr geeignet, die Gemüiher zu beruhigen, selbst die A,beiterflrike« werden, wenn sie überhaupt eintreten, lange nicht die propbe- -eilen Ausdehnungen haben; selbst di« Bronzearbeiten sind meisteatheil« in die Fabriken zurückgekehrt, lieber di« Luxem burgsche Angelegenheit stellt «an hier die mannigfachsten Con- jrctrnea an, allein Niemand weiß bestimmte und genaue Daten «ttzutheilea. * Aus Amerika erfahren wir über unfern gefeierten Mimen Dawison Folgendes: Nachdem Dawison ein kurze« Gastsp el in Baltimore geschloffen hatte, unternahm er einen Ausflug nach Washington. Dort ward er von den Generalen Webster und PhelpS, die zu diesem Zwecke von Baltimore ihn beglettet hat ten, dem Präsidenten vorgestellt. Johnson empfing Dawison mit großer Auszeichnung. Auch in den Congreß ward Dawison eingeführt und — für deutsche Sitte undenkbares Tre gniß — mitten in der Sitzung ward der deutsch« Künstler vom Sprecher des Hause« feierlich begrüßt. Trotz aller Goldernte und Bei find öffentlich", mit einem Amendement LaSker'S angenommen, ! fallsehrrn klingt au« den Briefen Dawison« tiefe Sehnsucht welchea die Straflosigkeit wahrheitsgetreuer Berichte Über di« j nach der deutschen Heimath Verhandlungen de« Reichstag« feststem, obwohl Graf v. Bi« marE sich gegen diese« Amendement erklärte. Artikel 23 de« Entwurf«, welch., lautet: „Der Reichstag hat da« Recht, Ge setz« innerhalb der Eompetenz de« Bundes vorzuschlagen", wurde mit einem Amendement Baumstarck'S angenommen, welches den Reichstag ermächtigt, bei ihm eingehende Petitionen de« Bun- desraihe zu überweisen. (Dr. I.) ReichStagSsitzung vom 27.März. BeiBerathung des Nrtikl 16 de« VerfaffungSentwurf« stellte Abg. Bennigsen ein Amandement. wonach die Vorstände der einzelnen Verwaltungs zweige vom vundeSpräfidium ernannt werden sollen. E« er hebt sich hierüber eine lebhafte Debatte, v. Blanckenburg spricht für unveränderte Annahme des Entwurfs, bittet das Hau« * Nach dem „Feuille du Sultirateur" sollen die Rufenden in Holland durchgängig die Erfahrung machen, daß die dortigen Fluß- und Seefische ungleich schmackhafter seien, auch viel festere« Fleisch haben, als die in andern Ländern auf den Tisch ge brachten. Düse Vorzüglichkeit soll aber lediglich die Folge da von sein, daß dort die Ftsche in dem Augenblick, während dessen sie au« dem Wasser gezogen werden, sogleich gelobtet werden, während e« bet un« Gewohnheit ist, dieselben oft noch Tage lang, nachdem sie au« dem Wasser genommen sind, in einem langsamen Todeskampfe schwebend zu erhalten und erst unmittel bar vor der Zubereitung vollständig zu tödten. Sin Sang auf den hiesigen Fischmarkt kann Jedermann überzeugen, wie beredt die stummen Fffche ihren Schmerz darüber kundgeb«» können. "" !» e» g-i ur>a Nie- Irtn«M nn«l 3—7 »s«>4 v»» «v-pstehit »b-nd < M-rr. Fenster b« Mühlen mit vorz mandem in de« Sinn kämmt, da« Fleisch »vn Säugethieren) di« in Folge von Krankheit zu Grund« gegangen find oder «i-> geschlachtet werden mußten, pr genieße»; ja «S ist der Verkauf de« Kleffche« von kranke« Thieren strenge verboten, da der Genuß desselben unzweifelhaft schädlich« Folgen für di« Gesund heit nach sich zieht. Nun wird r« aber Niemandem einfalen, zu bestreiten daß Fisch«, denen man eine verhältnißmäßig lauge Zeit die nothwendigfte Lebensbedingung (frische« Wasser und Nahrung) entzogen hat, krank werden müsse« (wie auch der Augenschein lehr«), oder daß der Genuß de« Fletsche« kranker Fische minder gesundheitSgrfährlich sei, al« de, de« Fleische« von kranken Säugethieren. Also auch ganz abgesehen von der Erfahrung, daß da» Fleisch von Fischen, die sogleich beim Herausnehmen au« dem Waffe, getödtrt «erden, vel schmack hafter ist, al« das von solchen, denen man noch Stunden »der Tage lang ein ebenso unnatürliche« als qualvolles Leben läßh muß schon im Inter» sie der Gesuadh»it des Fische consumirru» den Publikums darauf gedrungen werden, daß die Fische svn gleich beim HerauSnehmm au» dem Wasser gelüstet werdrn. Dieses Tödten selber geschieht übrigens gememltch auf eine außerordentlich rohe Welse: man schlägt nämlich dis Fische sa lange mit dem Kopse gegen einen harten Gegenstand, bis sie das Leben verloren Hab n, während «S doch viel zweckmäßiger wäre, ihnen dasselbe durch Trennung de« GebirnS vom Rücken mark«, also durch einen hinter dem Kopfe anzubringenden Schnitts mit einem Male zu nehmen. Ein Grund für die grausame Gewohnheit, die Fische nicht sogleich zu tödten, wenn sie aus dem Wasser kommen, mag in dem Glauben zu suchen sein, daß da« Fletsch der getasteten Fische zu schnell in Verwesung über gehe, daß man also die Fische erst unmittelbar vor der Zube reitung töoten dürfe. Düse Ansicht ist aber ganz unrichtig, d nn das Fleisch eines getödteten Fische« erhält sich, an einem - kühlen Orte aufbewahrt, mindest»n« 48 Stunden frisch, während D / r« eine noch nicht gehörig gewürdigte Thatsache ist, daß da« Fieisch aller Thiere, welche in aufgeregtem Zustande getödtrt worden find, wie z. B. das der Rehe, oder gerade der nach der üblichen Weise getövteten Fische, auffallend schnell der Ver wesung anheimjällt. N. u. O. * Tessin. Ein schrecklicher Schlag hat die kleine, «n Langensee liegende italienische Ortschaft Keriolo getroffen, indem sechs Häuser derselben sammt Scheunen und Stallungen im See versanken. Der Nest der mehr bergwärts liegenden Häuser wurde sofort verlassen. Nachforschungen mit dem Senkblei kämm bei 40 Metern noch nicht auf den Grund, auf welchem mit den Trümmern ihrer Habe 17 Ortsbewohner liegen. Die Zahl der dabei verunglückten Fremden ist unbekannt. * Rentable Frömmigkeit. Der „Nürnberger An zeiger" berichtet au« Nezentburg, 5. März: „Vsr mehreren La gen ist hier ein geheimnißvolleS Traetätlein in der hiesigen typo graphischen Filialanstalt de« heiligen Stuhles erschienen, d. h. u der bekannten ultramontanen Verlag-Handlung von Pustet, und zwar mit bischöflicher Approbation, da« dem Jesuitenorden über 10,000 fl. eingetragen haben soll. Da« i« Geist der Encyclica abgefaßte Opus trägt die Ueberschrift: „Satzungen und Andachten der Bruderschaft zur seligsten Jungfrau und Gotte« Mutter Maria mit dem blauen Scapulier." Zweck der Bruderschaft: „Erforschung und Verehrung de« GlaubenSgeheim- niffeS der unbefl ckien Empfängniß der Jungfrem Maria, d. i. jenes außerordentliche und einzige Privilegium der Gnade, wo» durch Maria im ersten Augenblicke ihrer Empfängniß im Lchooße ihrer heiligen Mutter Anna (Großmutter de« Heilands) von der Erbsünde bewahrt und mit der seligmachenden Gnade er füllt wurde, um für die Menschwerdung d«S Sohne« Gottes eine würdige Wohnung zu sein." Im Folgend»« belehrt u«S das Büchlein, „daß jeder katholische Chn't jeglichen Alters, Standes und Geschlecht« in diese Bruderschaft kann aufgenvm- men «erden. Die Aufnahme geschieht durch einen hierzu be sonder« ermächtigten Priester unter kirchlichem W-ihgebet, «st ielst Bekleidung mit einem Scapulier von himmelblauer Farbe. Da« Scapulier soll beständig bei Tag und Nacht gekagm »er den in der Art, daß der vordere Thril über die Schultern bi« auf die Brust, der andere Theil bi» auf den Rücken hrrabhängt. Wer da« Scapulier anderswo trägt oder ausbewahrt, könnte die an dasselbe geknüpften Gnaden und Ablässe nicht gewinnen!!" Wa« wird wohl unser verehrter Herr CultuSm'nist.r zu diesem ultramontanen Humbug sagen, wenn er erfährt, daß der Ver leger dieser Schrift zu den Notablen unserer Stadt gehört, längere Jahre Schriftführer der Gemeindebevollmächtigten war, und heute al« eine« der einflußreichsten Mitglieder de« Magi strate« die Volksschulen inspickt und bei jeder Abstimmung da rauf bedacht sein Mdß, ob da« himmelblaue Scapulier seiner Sollegen (der MagistratSräthe) in der von den Jesuiten vor geschriebenen Lage sich befindet, damit die Sünden vergebe« und der oersprochene siebenjährige Ablaß «st gläubiger Berechtigung gewonnen werden kann? Kau« werden einst unsere Enkel glau» den, daß deutsch« Verlags Handlungen in der ziveilen Hälfte de- neunzrhnten Jahrhundert« e« noch wagen durften, dem armen Volke durch solchen unchristlichen Unsinn, da« Geld au« der Tasche zu locken! * Solossaler Eisenbahnwagen. Die Amerikaner haben einen Personenwagen von 70 Fuß Länge, 10 Fuß Breite und 10 Fuß Höhe gebaut auf 16 Rädern, mit kühl«, kom fortablen und sauberen Schlafeinrichtungen für 64 Personen. La« Inner« ist mit geschnitzte«, schwarzem Wallnußholz be kleidet, «st Teppichen versehen, und die Sitze find mit Sammt überzogen. In der Mitte des Wagens ist ein« Cabtnet-Ein- richtung, von den Decken hängen hübsche Vorhänge herab und sechs große Lampen strahlen ihr Licht in dis Dnnkelhest. Di« Eigeathümer wollen noch zwanzig solcher Wagen bauen, derer» jeder 30,000 Dollar« kostet. * Am gestirnten Himmel I» diesem Jahre wird sich eine ungemein seltene Erscheinung am Sternenhimmel er eignen; e« ist dies da» gleichzeitige Verschwinden der vier Ju- , n— ittersatelliten. Am 2l. August wird der Planet seiner vier k Awrt Monden zwei Stunden lang beraubt erscheine«; drei davon ^ ^ werden über seine Scheibe Weggehen, der vierte »ird in seine« N Z Schatten verschwinden. Bet günstiger Witterung könne« in I s nru, (st I Snaland die Ein- und Austritte beobachtet werden. ' / s str«ß« Ag 8 eigenes j derlack v «irlhen enpfiehli bi»r a ÄLinem übe fä en kö Existenz durch I. 47«»»« in einer mit l»bh stiff «hr sofort zu Mission« c ksncmrc gewinn > Adressen Frauenki tion nie! Von « werden L gen ann« cherheit: zweier L und eine schüft. < waise A «kV. d. ----- Ein s, «>«I. ? mir zuge Auttergel Maschine ration. empfiehlt Fayon». tragener dernifirt v »
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