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Gk sagte mit dürren Worten, daß der Entwurf angenommen »erden müsse und daß Graf Bismarck schon der Mann sei, denn, wenn ihm einmal der Versuch mißlänge, er ein zweite« Mal um so sicherer gelinge. Die R'de de« Herrn von Gerber -Leipzig) war kur, und sachlich. Sie sagte, daß trotz aller Mingä und Gebrechen, die der Entwurf habe, er doch anzu- ne.imen sei, um einen ReckttSboden in Deutschland zu gewinnen. Überhaupt scheint die Meinung sich immer mehr auch unter d a sächsischen Abgeordneten zu verbreiten, daß alle möglichen Opfer gebracht werden müssen, um nur endlich daS Provisorium, was ja gerade so drückend auf Sachsen lastet, zu beendigen. Wenn auf diese Weise sich die Chancen für die Annahme des Entwurf« mehren, so wird die Tätigkeit d«S Parlamente« keine allzulange sein; die Märzelrungenschaften de« norddeutschen Reichstag« werden sicher i« April zum Abschluß gediehen sein. — Am 10. März Morgens verstarb allhier nach kurzem K'ünkenlager, 71 Jahre alt, der k. sächs. Generalleutnant a.D. und ehemalige Eommandant der Festung Königstein Eduard v. Ireitschke, Ritter de« Heinrichsordens; durch seinen Tod verliert die Armee einen ihrer edelsten und hochgeachtetsten Ve teranen, der unter steter gewissenhaftester Erfüllung seiner Pflicht gegen Kö.rig und Vaterland, mit gleicher Auszeichnung mit der Feder wie mit dein Degen b« vor Kurzem thälig und w!>k»am war. Dun Vern.hmen nach wird die Leiche des Ver blichenen am Mittwoch früh auf dem Friedhofe der Festung Königstein zur Erde bestattet werden. — Auch zu diesem Jahrmarkt widerfährt Dresden das große Glück, raß eine Anzrhl auswärtiger Handeltleute bez. Fabrikanten, Maaren zu spottbilligen Preisen hierher bringen. Es soll hier nicht untersucht werden, wie es sich mit diesen niedrigen Preisen d-r »Dualität d.r Maaren gegenüber verhält, aber wir halten cs für eine unerläßliche Pflicht gegen uns.;« Publikum, dasselbe darauf aufmerksam zu machen, daß gerate in solchen Geschüstelocaliläten regelmäßig viel uni ganz beder. t »oe Taschendiebstähie vorgekommen sind. So sind z. B zu einem der letzten Jahrmärtre in einem einzigen derartigen Ge schäft allem acht Taschendiebstähie vorgekommen, die eine Summe von wehr als Eie hundert Thalern auSmachten. Es ist dies leicht erklärlich, der Jahrmarkt-Verkehr fühtt uns stttS auswärtige Taschendiebe und in ersier Linie gewandte Berliner Kinder zu. Der Taschendieb findet das ergiebigste Fels in gro ßem Gecrange, sein großes sachkundiges Auge läßt ihn bald die Per onen aussinsig machen, die sich mit gut gefüllter Vörie oder Portemonnaie zum Einkauf eingefunden haben, und w'nn dann ein aurgewä ltes Opfer auch noch so sorgfältig über seine Taschen, oder das der Sicherheit halber stets in der Hand festgehaltene Portemonnaie wacht, der Taschendieb be kommt ;s doch. Der Taschendieb weiß recht wobl, daß in sol chen Geschäften, in denen Waa>»n zum Verkaufe um Spott- prei'e ausgebolen werden, deren Einkauf in der Regel für den lausenden Aufwand bedeutende Ausfälle verursacht, dir Fraue- - weit sich zahlreich einsindet und daß die Frauen sehr bald ihre ganze Aufmerksamkeit den ihnen mit Geschwindigkeit vor gelegten und angepriesemn Maaren zu- und von ihren Geld- beuteln u. s. w. abwend n. — Vom Krerzthurm aus war am Sonntag Abend ein mächtiges Feuer zu >ehen, der dunkle Himmel harte sich über der Wilsdruffer Gegens plötzlich erhellt und nach und nach stark geröihtt. Das Feuer, das in der achten Stande auf ging, verrichtete ooLsiäavig das gcuze Gut des BauergutSbe- sitzers Pietsch in Lampersdorf, eü e gute halbe Stunde von Wüsdruff entfernt. Erst in der eisten Srunse wurde der Himmel wirrer dunkel. Näheres darüber ist hier noch nicht bekannt. — Am 9 d. M. wurde der 56 Jahr alte Todtengräber S in Auerbach in einer Familiengruft erhängt aufgesunben. Derselbe befand sich beim dasigcn Gerichtsamte wegen Wader- ausgrgbung bereits beeroigter Leichen in Untersuchung, und scheint Furcht vor zu erwartender Strafe der Grund zu diesem Selbstmord« zu sein. — Nachdem das Lshrbataillon seine Exercitien vergangene Woche beendet hat, haben diese Woche die Exercitien bei den übrigen Mannschaften begonnen uud dürften dieselben in näch ster Zeit mit Zündnadelgewehren versehen werden. Bi« Ostern hofft man mit dem Exercitium zu Ende zu fein und dürsten dann «mkgebobene Rekruten einberufen werden. (C. Z.) — Vor einigen Wochen war bei einem Einwohner einer kleinen sächsischen Prooinzialstadt ein Brief aus Amerika ein gegangen, worin der Sohn desselben, ein junger Mann, de-, nach Verbüßung einer Ljahrigcn Zuchthausstrafe wegen Dieb- flah.s von seiner Verwandtschaft nach Amerika befördert wor den war, sich dort eines ziemlich bedeutmden Geld- und Uhren- Diebstah-s schuldig gemacht haben sollte. Wie nun viele Diebs des EonlinentS nach Amerika entfliehen, um der Strass zu ent gehen, so nahni der junge Taugenichts seinen Weg von Amerika nach Deutschland zurück, wirs aber jedenfalls nicht wenig 1«. irrten gewesen sein, als er nun auf Veranlassung der königl. Staatsanwaltschaft der gedachten Provinzialstadt in Leipzig ver- haftet wurde. Wie man vernimmt, soll man auch in seinem Besitze den Pfandschein eines Dresdner Pfandleihers gefunden haben, auf welchem die in Amerika gestohlene werthvolle Uhr mit Kette verseht ist. — Vorgestern ist auf dem schlesischen Bahnhof ein Wagen, fchicbcr von einer Locomotive herabgestürzt und hat dadurch nicht unerhebliche Verletzungen an der linken Schulter davon getragen. Der Verunglückte wurde in seine auf der Marktgaffe gelegene Wohnung gebracht. — — Am Sonntag Abend schied wiederum ein noch rüsti» ger Beamter unserer Stadt in das Land der Seligen, der in «eiten Kreisen eine sehr bekannte und auch allgemein beliebte Persönlichkeit war. Es ist dies der Herr Stadt-Oberinspektor Gustav Eouard Fritzschc, Inhaber der goldenen Verdienst-Me daille, der nach nur kurzem Krankenlager im bestm Mannes - alter starb und sowohl sür seine Familie, als für sein Amt ein großer Verlust ist. Der Verstorbene war ein Mann, der al« Mensch und Beamter stets seine Pflicht erfüllt, der ganz und gar seiner Berufstreue sich bewußt war und sich die Liebe und Ich ung nicht blos seiner Vorgesetzte«, sondern auch seiner Un tergebenen in gleichem Maße aber auch des Publikum«, mit dem er ja so viel verkehrt«, ganz und gar erwvrben hatte, da ihn sein Amt in alle Bezirke der Stadt, in alle Schichten der Gesellschaft führte, wo er mit gleicher Leutseligkeit und in ge messenster Wei'e seine deSfallsigen Anordnungen traf. Wer mit solchem Bewußtsein scheiden kann, dem wird die Erde leicht. — Am Sonn'ag, den 3. d. Mt«., Nachmittag« gegen 3 Uhr, sind vier Kinder, ein Knabe. Alfred Klitzsch. lOj Jahr alt, ein Mädchen, Lyddi Voigt, einziges Kind der Wittwe Voigt, 8 Jahre alt, und dann noch zwei Mädchen (ein Geschwister, paar), Clara Jäger,§9 Jahre alt und Anna Jäger, 8 Jahre alt, auf einem in Oberlungwitzer Flur gelegenen Teiche im so genannten Kirchgraben, dem Gutsbesitzer Wolf gehörig, durch die trügerische Eissecke gebrochen und leider alle vier ertrunken, da der Teich vom Verkehr abgesondert liegt und keine Hilf« zur Hand war. Hierbei konnte dieses Unglück auch leicht noch ein weiteres Opfer fordern. Als die Schrcckenskunde durch ein Mädchen, welches auch an der Unglücksstälte mit den Andern gewesen ist, aber nicht mit auf die Eisdecke gegangen war, in die Llterlichen Wohnungen überbracht wurde, eilt die Mutter von de« Ge schwisterpaar voraus an die Stelle des Unglücks, und vom Schmerz überwältigt springt dieselbe in das nasse Grab der Kinder, um noch, wenn möglich zu retten, kommt aber dabei so lief in das Wasser, daß selbige nur noch durch rechtzeitige Hilfe gerettet werden konnte Die Leichen der vier Kinder, in drei Särgen geborgen, sind Mittwoch darauf unter großer Theilnahme und eben solcher Feierlichkeit zur Erde bestattet worden. ein Strafantrag Seilen de« verletzte« nicht vorllege, di« Frei sprechung der Angrkagten. Diese Freisvrechung erfolgt« auch Seiten de« Gerichtshöfe«. — Zwischen Louise Henriette Galt« w!tz und dem Möbrlhändler Johann Gottlirb Weise bestend«» schon seit dem Jahre 1855 Differenzen. Es schwebte auch be reu« eine Anklage gegen Weise von der Gallwitz, eingebracht wegen Beleidigung, in Folge deren er zu 3 Thlr. Geldbuße verurtheilt worden war. Auch heute bildeten Schimpfwort« Weise« aegen die Gallwitz den Grund der Untersuchung. Da die gefallenen Worte von zwei Zeugen bestätigt wurden, s, erhielt Waise ak« Strafe 4 Thle. Geldbuße, eventuell 8 Loge Gesängniß und Zahlung der Kosten zueikannt. Gegen diese Strafe appellirte die Klägerin, weil die Strafe zu gering sei in Anbetracht der Schwere der Beeidigung. Durch den Ge richtshof erfolgte Bestätigung des gerichtsamtlichen Bescheid«, während K.ägerin die Kosten de« Einspruchs z« zahlen hat. — Hauptgewinne 3. Claffe 71. lönigl. sächs. LandrS-Lolteri. Vormittags-Ziehung am I I. März. 15,000 !hlr, aus die Nr. 57310. 8000 Tblr. ans die Nr. 28025. 4000 Tdlr. aus die Nr. 70130. 200«» T,,lr aus d,c Nr. 31080. IOOO Thlr aus die Nr. 01>0. 400 Thlr.au, die Nrn. 31030 32058 32872 501171 51101 55I1L 02117 «>3237 01150 01025 72320 72350. 200 Thlr. aus die Nrn. 3380 9511 I I100 I I388 21117 2038« 28131 3:023 10017 33302 15005 5I1I7 50325 50588 57327 OOOM 05833 07010 00505 1 1130 73777 77315. Tagetgeschicht«. - Oesfentliche Gerichtssitzung am 11. März. Der Kaufmann Fmke hier stand in Gsschättöverbindemg ,»t einem Mühleabesitzer Büttner aus der Umgegend von Bären- stein, und namemüch bezog dieser Solaris, welche« er durch seine Knechte abholen und ws Trompeterschlößchen mir-gen ließ. Am 37. December 1865 kam der Boiensuhrmann Moche au« Glashütte zu Finke uns verlangte von demselben einen Ballon Solaröl für Büttner. Er erhielt dasselbe und wurde es oo« Markthalser Finke'« ins Hau« Seüergaffe Nr. l abgelietert. Als nun b>« znm August 1866 der Betrag d-r Rechnung von 13 Thlr. 20 Ngr. nicht berichtigt worden war, wurde Mache von Büttner ermahnt, die Schuld abzumachen. Mache bezahlte jedoch nicht uns Büttner machte deshalb gerichtliche Anzeige. Mache gab zu, an jenem Tage von Finke einen Ballon Solaröl auf C»rit entnommen zu haben; er Hab- allerdings diese-Oel auf Büttner s Rechnung htzm lassen, eü sei aber nicht in be trügerischer Absicht geschehen, sondern nur deshalb, well er den Auftrag, welchen er von Herrn Schmiedel in Wattersdorf er halten hatte, ihm einen Ballon Solarbl mitzubringen, nicht habe ausführen können, da derjenige Kaufmann, von dem er früher Solaröl bezogen hätte, kein« mehr führe. DaS Oel hat Moche an Schmiedel abgeliefert, der zwar anfangs Bedenk«» trug, daS Oel anzunehmen, weil Büttner s Nams aus der Rechnung stand, sich aber beruhigte, weil Moche erklärte, das Gels später an Finke zu bezahlen. Schmiedel hat das Geld für da« Oel später der Frau de« Moche übergeben, welche e« zum übrigen Geld ihres ManneS gei gt hat, ohne eL ihm zu sagen Daher sei es gekommen, daß er die Rechnung noch nicht bezahlt habe, zumal da Schmiedel das Geld mit der Post an ihn zu schicken versprochen habe. Mache wurde wegen Be trugs zu 3 Monaten Gesängniß verurtheilt. Außerdem Hst e der Hausknecht Wahl im Trompeterschlößchen, wo Mache früher aussprnnte, denuncirt, daß Moche mehrere Diebstähle begangen zu haben verdächtig sei. Wahl nannte die Entwendung einer Schwinge Hafer, eine« HeuseileS und eines Paares Filzschuhe. Die angestelltea Erörterungen boten aber keinen Anhalt, und es erfolgte deswegen beschränkte Freisprechung. Moche erhob Einspruch. Assessor Lufft stellte die völlige Freisprechung Moche's hinsichilich der Diebstähle ins Ermeffen des Gerichts, beantragte aber Bestätigung des Urtels wegen BetrugS- Aovocat Verlach beantragte für seinen Schützling »ollständig« Freisprechung. Der Gerichtshof bestätigte den ersten Bescheid. — Beim Handelsgärtner Böttcher in Löbtau wurden im Laufe des Sommers zu verschiedenen Malen Breter von der V.-r« machung des Gartens loSgeriflen und entwendet. ES gelang trotz allen AufpaflenS nicht, den Dieb zu erwischen. Am 3. November befanden sich der Sohn des Böttcher und der des Nachtwächters im Garten. Plötzlich hörten sie ein Geräusch, als wenn ein Bret loSgerissen würde. Dir Beiden liefen zur Stelle und sahen etwa 50 Schritt vom Garten einen Mav n mit einem Brete. Sie gingenhin und forderten ihn auf, mit zum OrtSrichter zu gehen. Der ihnen unbekannte Mann ging darauf nicht ein, schimpfte vielmehr dis Beide«, riß sich gewaltsam los und lief davon. Ein daherkommender Mann sagte ihnen, daß der Unbekannte der Steinschläger Hirsch aus Niedergorbitz sei. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet und er wurde trotz seines Leugnen« wegen Diebstahls im Betrage von 3 Ngr. und Widersetzlichkeit zu 7 Tagen Gesängniß verurtheilt. Der erhobene Einspruch blieb heute ohne Erfolg. — Der Buchdruckereibesitzer Lätze in Pot- schappel hatte für einen Dresdner Kaufmann sogenanntes Ein wickelpapier zu drucken, welche« er bi« zum Abliefern in seinem Keller auftewahrte. Eines Tage« im Oktober vorigen Jahre« hatte sich Lütze beim dortigen Fleischer Wurst gekauft. Diese Wurst wurde ihm in solchem Einwickelpapier übergeben, und diese« Pap er konnte nur durch Entwendung von seinen Vor- räthen in den Besitz des Fleischers gekommen sein. Es stellte sich heraus, daß 3000 Stück im Werthe von 3 Thlr. 15 Ngr. abhanden gekommen waren und daß 5 Pfund als Maculatur dem Fleischer von einer Knochenhändlerin verkauft worden waren. Weitere Nachforschungen ergaben, daß eine Bergarbeite.Sfrau Riedel solche» Papier an die Knochenhändlerin verkauft hatte. Die Riedel wohnt mit Lütze in einem Hause und hat ihren Keller neben seinem. Sie giebt an, eine« Tage« in ihrem Keller dm Boden mit Papier bedeckt gefunden zu haben, dieses Papier habe sie an sich genommen und verkauft. DaS Gerichtsamt Döhlen verurtheilt« die Riedel zu 1 Tag Gesängniß, wogegen sie Einspruch erhob. Assessor Luft als Vertreter der Staats anwaltschaft würde, wmn dis Riedel wegen Diebstahls verur- theilt worden würe, die Bestätigung deS Urtel« bcan ragt haben, da aber Unterschlagung angenommen sei, so beantrage er, da Preußen. Die Haltung der Sachsen im Reichstage bietet fortwährend den Zeitungen Stoff zu Betrachtungen und Aus lassungen. Neuerdings wird in dieser Beziehung der „Elber- fetoer Zeitung" wi: folgt geschrieben: Bi« auf die alten Na« tionaloereiatmitgliever Webermeister Rewitzer und Bauergutt« beilver R>edel, die Nadicalen Drechsler Bebel und Adeoeat Schrap« und die particularistischm Conservatisen v. Thielau una v. Zehmea möchten sich all« sächsischen Abgeordneten so lange als möglich den Rücken frei «.alten, um sich nach dm gegebenen Umsiäaden richten zu können. Hier im Lande zeig«« sich unssre particularisttschen Heißsporn« schon unzufrieden dar über, daß der Geh. Rath Or. v Gerber dem Wunsch« deS Grafen v. Bismarck nach einer schnelle» Erledigung der Ber- saffungsberathung zugestünmt, wie ihnen denn auch der KriegL- mtiusler Herr » Fabrik« und der Finunzminister v. Friesen als sächsische Beoollmächtigte viel zu preuhenfreundlich vorge» gang n sind. Berlin» Montag. 11. März, Nachmittags 4 Uhr. In der heutigen Reichstagssitzung wurde dis allgemeine DiScussion über den BundeSoersaffungSentwurf fortgesetzt. Abg. LaSker ist gegen den Entwurf, fordert jedoch vorsichtige Behandlung. Abg. Braun (Wiesbaden) ist sür dm Verfassungsentlvurf. Derselbe erklärt: Die nationale Einigung sei die Hauptsache; den Süd deutsche« solle man nicht mit schönen Redmkarten nachlaufen, diestlben seien vielmehr ihren eigenen Arbeiten zu überlassen. (Großer Beifall. Graf v. Bismarck beglückwünscht den Redner.) Graf v. Bismarck ergreift das Wort. Die Larrahme de« Ent wurf« mache dem deutschen Volke die Bahn frei, auf der der deutsche G-miuS das Ziel staden werde. Er frage: wer ein verantwortliche« Ministerium einseyen solle? Preußen «ole nicht mediattsnen; nicht die Anwendung von Gewalt gegen Fürsten und Volk, sondern Vertragstreue gegen Preußen müsse die Basis sein. Die preußische R:gierung sei möglichen Verbesserungen zugänglich Dis Constüutionellen anerkennten ja selbst die Norhwendrgkeit eines UebergangsstadiumS, einer zeitweiligen Unabhängigkeft de» Bundesheeres von dem Votum des Parlaments. Eine Einigung mit Süooeulschland sei an gebahnt, und in den Machtfragen würde Norden und Süden zusammenstehen. „Arbeiten wir rasch, setzen wir Deutschland in den Sattel, reiten wird e« schon können". 'Lr. I) München. Es ist betreffs unserer gemeldeten Ereignisse eine klein« Correctur nöthig. Ls erschoß sich in der That vorig« Woche ein Reitknecht Obermeier auf der Treppe zum König. Er war aber nie in königlichen Diensten gestanden, lebte erst seit fünf Jahren in München und war sieben Jahre lang Stall meister de» Vicekönig« von Aegypten in Kairo. Stet« an ei» flottes Leben gewöhnt, reichte seine Pension nicht; er kam in Schulden, suchte erst kürzlich beim König um eine Anstellung nach und fand, da seinem Ansuchen nicht willfahrt wurde, an besagter Stelle seinen Tod. Der „berühmte" Reitknecht heißt Völ! und ist seit zwei Monaten in Regensburg am königliche» Gestüte angestellt. Einem neuen, sehr praktischen H-rren Garverobestiick be- oeqnen wir jetzt oft in dem sog. »Haus-, Kneip- oder Bummel-Rock, welcher vrrmöge seiner Eiasticität nicht allein fast auf jeden Leib paßt und hübsch kleidet, sondern auch warm hält, vor Allem aber ungewöhnlich billig ist. In ver schiedenen Farben kauft «an «in solche« wollene« Kleid schon für 1 s Thlr. Hauptstraße bei« Strumpswaarenhändler MRller (Rathhiusseite, neben Herrn Bussiu«). Gcke der Wallstratze an der polytechnischen Schule empfiehlt sich zu« Jahrmarkt von früh bi« Abend« mit warmen und kalten Speisen, ff. Bockbier, ächt Bairisch und Lagerbier. Täglich frische Bouillon. Trgckienst ^ ^ LoörSäsr. R-"Ä° ^Epilmvnbnä alle Tage warme Wannen-Bädcr zu 4, 5 und 6 Ngr. i» gutgeheitztsn Stuben. Adreßkarten, Rechnungen, Gtiquetten fertigt bekarntlichst zum billigsten Preis Vb Lik. Flommingstraße Nr. 14, Lei! gewährt Darle' Werthsach ' m Der Und einzelne Zähne nur die so oft »ern und Sti lichen Gebissen «setzen. 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