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«r.r«0. «lsterJichri «glich ft«h 7 Uhr. Austritte »erd«» »agru-mmt«: tt» «»*,»» S.L »nn- tng» «s Mittag» 1» Ubr : Martenftraße 1>. Anzei^t» dies-Blatte Hchde»tt»etrf»l»r«ich« Mittwoch, L». veeembe* 18»». Tageblatt für Uuterhalluug uud Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor -rodifch. Aöo««e»eutr »irrrrltStztttchSaZt«». briuurntgeldttcheeG»- ! serung tu'« Ha»«. Durch dir üöuigl. Paß dierteljährlich S0 Ngr- Äiazclur Nummer» , 1 Ngr A»str«i«»-reise: FLr de» Raum eine» gespaltenen Zeile: I Ngr. Unter „Einge sandt" die Zeit, r «gr. Br»« »«d der Heranegrber: Eiepsltz ük Nekchsrdt« — Berautwertlicher Redacteur: Ilttkv» Nekchordt« Abomemeits-Eivlabllllg. Auf d«s «1t de« L. Januar k. I. begin nende neu» »1-rteljahrUche Abonne«ent der dresdner Nachrichten" «erden Bestellungen tr auswärts bei allen Vostanstalten, für »resden bei der Unterzeichneten Expedition angeno««en. Der Breis beträgt in Dresden vierteljährlich UV Ngr. inel. Zubringerlohn, bei Bezug durch die Post innerhalb Sachse» GA Ngr.; i« Anslande tritt Postzuschlag und Gte«p-lg-bühr hinzu. " Die Gxped. »er Dresdner Nachrichten. (Martenftraße Nr. 13.) Dresden, de« 38 Deewnber. — Ueber die erste Entrevue br. Majestät de» Köm»» Johann und Sr. Majestät dem König von Preußen in Groß- denen hat bekanntlich die „Rheinische Zeitung" ihren Lesern «in Märchen aufgrtischt, da» al» Phaniasiestück recht gut sein mag, indeß eine wettere Beachtung nicht verdient. Größere Glaubwürdigkeit scheint die nachstehende Nachricht zu verdimen: „Die Züge hielten je recht» auf dem improvisirten Perron, König Wilhelm ging dem König Johann rasch entgegen mit dm Worten: „Willkommen, Schwager!" König Johann hatte keineswegs die Arme gekreuzt, sondern hielt sie militärisch an dm Echmkrln, in der Linken den abgezogenen Federhut. Ernst salutirrnd begann er: „Ew. Majestät, ich " Wetter ließ ihn König Wilhelm nicht kommen. Beide Hände de» König» fassend, zog er ihn an sich, umarmte ihn, sagte: „Ohne Um stände, Schwager!" und küßte ihn auf beide Wangen. Arm in Arm bestiegen Beide dm königlichen Salonwagen, gefolgt von de« Kronprinz«, WbeN, dm, König »Mel«, sich tief verbeugend, die Hand geküßt hatte." — Wie wir hören, haben sich in Dresden zwei Wahl- eom'tö'-» bestehend au» sehr angesehenen Bürgern unserer Stadt, «»besondere auch Kaufleuten und Gewerbtreibmdm, für di« Wahlen zum Norddeutschen Parlamente gebildet; da» eine dieser Wahlcomitö'» ist für Altstadt-Dresden thätig und hat da selbst Herrn Kaufmann Jordan aufgestellt; — da» andre ist für Neustadt-Dresden und die angrenzenden GerichUämter Dresden, Schönefeld, Moritzburg, Radeberg, Radeburg und Königsbrück thätig und hat sich auch mit dm dafigen Loeal- comits'r in Vernehmung gesetzt. Dasselbe hat bereit» vorig« Woche seine Thätigkeit begonnen und für seinen Wahlbezirk dm Herrn GeneralstaatSanwalt Dr. Schwarze al« Wahlcandi- daten ausgestellt. — Wie man sagt, soll Sachsen statt seiner bisherigen 20 Bataillone Infanterie deren nun 28 bi» 29 stellen, welche in Regimenter zu 3 Bataillon« abgetheilt werden sollen. Man würde sonach die sich trefflich bewährt habende Brigadevtheilung, die bisher galt, »erlassen Sachsen wird wahrscheinlich in Zu- lnnft » Regimenter Jnfanterie und 6 Regimenter Retterei stellen. Unter dies« 6 Retter-Regimentern soll künftighin auch ein Uhlanen»Regiment sein, Denjenigen vielleicht eine Freud« welchen bunte Uatsoemirung und militärisch« Entfaltung Freude macht. Selbstverständlich wohl würden die alten Uniformen erst völlig abgetragen werden und später bei neuen Anschaffun- gm der neue Zuschnitt rintreten. Unsere wackvre Artillerie wird vielleicht verhältnißmLßig die wenigsten Veränderungen erfahren. Sachsen hat seit 1815 sei», Arme, und sein« Ar- meeverwaltung möglichst vereinfacht, 1848 auch seine stattlich« Leibgarde mit dm hohen Bärmützen und de» lenchtmdm Uni formen ab»rschafft. Die sächsische Artiklwi« und di« sächsischen Kürassier-Regimenter haben sich 1813 und 1813. wie nicht minder schon die Infanterie 1809 ausgezeichnet. Die neuest« Leistungen unserer Truppen find bekannt. — Nicht nur in Künstlerkreism, sondern auch in ander« Schicht« der Gesellschaft zu Dresden, und da, wo vorzüglich Sinn für daS Theater herrscht, bildet die Wiäwrbesetzung der Stelle «ine» Hoftheater-Intendanten eine brennmd« Frage. Faßt mm da» Wesen der Kunst in« Luge, erwLgt man di« Bedeutung des Thoater» nach dm Anforderung« Unserer Zeit überhaupt und ganz desondo» unserer Hofbühn«, dt« eine so glänzend« vngangmhett hinter sich hat, so fällt die Beant wortung dieser Frage allerding» schwer in» Gewicht. Eher lass« sich in eine« Staat« zwanzig andere, Geist «fordernd, Stell« besetze», «l» gerade dies«, denn die Theaterlettung ist «in« «rfahrnngswifsmschaft. Hoff« wir zum Heil de, Knast, daß hier der recht« Mann gefunden werde. Ein Jntendant muß ei« durchaus ästhetisch gebildeter Mann sein, der mit Geist zugleich Hnmanititt «»bindet und sein schwierige» »ml mit wahr« Lieb« zur Kunst verwaltet. Sin Jntendant muß selbst «in tmpvsmte» Lrußere haben, er ist gleich einem Srnnal, der aber sehr z« bedenk« hat, daß Schauspieler, Sänger und Sängerinnen kein« Soldat« sind, Und er gegen alle khikan« gewaffnet sein muß, die ihm stündlich entgegen treten. Zwei ten« darf er sich nicht ärgern: wenn die« geschieht, dann ist'» um ihn gethan. Kurz und gut, ein schwierige« Amt und durchaus nicht KeneidenSwerth trotz der glänzenden Außenseite, die nur Derjenige erblickt, welcher von dem Theaterwesen nur ein« oberflächliche Kenntniß hat. — Die preußisch« Garden Hab« «ährend der Feiertage die Galastütze auf die Helme gesteckt. Gestern Morgen brachte ein preußisches Mufikchor Sr. K. H. dem Prinzen Georg im Gartengrundstück auf der Langegasse eine Morgenmusik. — Bei der Leipzig-Dresdner Eisenbahn soll dem Ver nehmen «ach eine Aenderung mit den villet» ein treten. Wenn diese Billet» bisher auch manche» zu wünsche., übrig ließ«, da TageSbillet» drtttrr Klasse allerdings eine besser« Farbe und stärkere» Papier Hab« könnt«, so erschein« sie doch noch zweck« mäßig genug. Der Schaffner coupirt bei« Einsteig« da» Billet und der Paffagier wird nicht wieder belästigt ; die neuen Billet» hingegen soll« wieder abgrnommen »erd«. Da» kann nicht zweckmäßig sein, da in vielen Fäll« (bei Amts- und Geschäftsreisen) da» Billet de« Paffagier als späterer Abrech nungsbeleg und Ausweis gilt. Auch versichert man un«. daß da» Expedirm an dm Billetstellen langsamer von Statt« gehen wird, al» bisher. Es liegt nach keiner Seite ei» eigent licher Grund zur Abänderung der BilletS vor. Der Dienst der Beamt« würde nur mehr erschwert, ebenso die Unzuträg lichkeit für sie und die Paffagier«, der« Tragweite noch nicht abzuseh« ist. Die jetzig« Billet» besteh« bereit» 27 Jahre und nie ist ein« Klage darüber laut geworden. — Das treu« deutsche Herz verleugnet sich dvch nie und wenn e» Tausende von Mil« entfernt ist von dem heimath- lich« Bodm. Beweis davon empfing zu Leipzig der Redacteur der „Gartenlaube", Herr Ernst Kerl. Nachdem der brave Mann in dm letzten Zeiten der Noth für arme Bedrängte und Verwundete «n 5000 Thlr. gesammelt, Hingen ihm noch «u» Australien von dort lebenden Deutsch« 1400 Thlr. zu, damit er sie vertheile und verwende, wo da» Verhängniß tiefe Wunden geschlagen. Und Ernst Keil wird sie verwenden, „einem Jeden nach seinen Kopf", wie Strach sagt; er, der nebenbei oft noch mit voller Hand au» eigener Tasche »iebt, wa» er, wie viele Leute sagen, auch könne, da ihn da» Glück aufgesucht habe. De« ist aber nicht so; er hat da« Glück selbst in sein Hau» getragen, wie neulich ein Freund zur Feier sei ne» fünfzigsten SäurtStagrs in einer poetischen Weihe ganz richtig von ihm sagte. Die „Gartenlaube" konnte jeder andere Buchhändler begründ«, der Weg war vffen; Geist und Ver stand aber, Erkennen dessen, wa» die Zeit will und wa» sie bedarf, Fleiß und Energie, da» war« die Grundpfeiler zu der Brücke, worauf der Wille dann da» Glück festhielt trotz der Strömung und Wellenbranduag der Zeit. — Als ein Liebeszeichen „schöner Erinnerung an Dres den", besonders aber der Quartierter und der lieb« Ihrig« eingedenk, wie e» in dm Brief« heißt, Hab« mehrere Dretd- ner Familien zu dem jetzig« Welhnacht»fest »ft au» Wetter Ferne Geschenke von preußisch« Militär» erhalt«, die »er gangenen Evmmer hier im Quartier gelegen. Da sendet ein Leutnant von der Landwehr seinem bla*« Quartiergeber ein Paar schöne, fette, geräucherte Gänsebrüste und nebenbei für den klein« Willi eine Hauptwache mit bleiernen Soldaten. Ein Anderer hatte «igmhändig drei fette Ent« geschvffm und da er glücklicher Bräutigam geworden, hrtte die AuSerwählte seine» Herz«» nicht gesäumt, der klein«, ihr so lieblich geschil dert« Marie ein« Puppe beyufügen. Ein Dritter, deffen Hei math bei Magdeburg, erfreute sein« Quartiergeber mit eine« zwei Zvll dick«, groß« Pfefferkuchen, dessen Glanzsette die Worte „Vivat Dresden" in Zuckerguß ziert«. Ein Poftscript in dem Briefe bemvekte noch beson*e>» ein schöne» Kompliment an die „hübsche khristrl", wa« die Köchin so «rezuiSte, daß sie sich mit der Schürze eine Freudenthräae au» dem Auge mischte. — Unlängst kam in einer Gesellschaft die Red« «ns da» bereit» genehmigte Projekt, eine neue Kirche und Schul« auf dem Areal de» Ehrlich'schen Gestist» am Pillnitzer Schlage zu erbau«. Die Rothwendigkeit diese«, sch« im nächsten Jahre beginnenden Baus», wurde zwar allgemein anerkannt; dagegen aber wurden so manche Bedenken in Bezug auf dies« soweit von der übrig« Pirnaisch« Vorstadt entlegen« Bauplatz er hob« und dafür ander« Plätze al» geeignete» bezeichnet. Von dies« Vorschlägen, unter wächen auch die neue kircnsstraß, erwähnt wurde, fand jedoch nur ein einziger mehrseitig« An- klang, nämlich der, daß sich der Rampesche Holzhof dazu am Besten eign« würde und sprach sich demzufolge die Meinung dahin au», daß e» am Ende doch nicht so schwer sein dürste, diese» i« Eigenthum de« Staat» befindliche Areal durch ein« Umtausch gegen dm Ehrlich'schen Stiftsgarten und da nöthig gegen Gewährung einer Entschädigung für die dort «ufznfüh- reird« Holzhosgedäude, zu erlang«; denn e» »erschlage ja nicht«, wenn de, Holzhof auch etwa» weiter v« der Stadt abliege, während andererseits Kirche und Schule dann dem Mittelpunkte der Pillnitzer-, Mathilden-, CttcuSstraße, dm beiden Ziegelgaflen u. s w. näher gerückt würden. — Ob dieser unmaßgebliche Vorschlag von unseren städtisch« Behördm noch nachträglich in Ueberlegung zu zieh« sein möchte, lasten wir ganz dahingestellt ein; allein der Mühe sollte es sich doch vielleicht verlohn«, die Vor theile und Nachthelle des Platze» im Ehrlich'schen StiftSgartqr mit den« de» fraglich« Holzhofplatze« nochmal» zu beleucht«; um im Falle, daß letzterer für geeigneter befunden werden sollte- die nöthig« Vorschrttte weg« dessen Erwerbung einleiten zu können. — In der Zeit vom 1. Juni 1865 bi» ebendahin 1866 sind nach amtlich« Tabellen im Königreiche Sachs«, und zwar mit Ausnahme der Städte Leipzig und Dresden, nicht wenig« al« 3615 Hunde als tvll oder der Tollwuth verdächtig ge- tödtet word«. Die LandgmSd'armerie allein hat 636 Stück geiödtet. Bei 369 Hund« ist di« Wuthkrankheit thierärztlirb constatirt oder doch mit Gewißheit anzunehmm gewesen «n» es Hab« dieselben 153 Menschen und 181 verschiedene Thier« gebissen; letztere sind ebenfalls grtödtet Word«. — Am l9. d. M Vormittag» ist die 85 Jahv» alt« Handarbeiterin verw. Kühn in Böhla bei Ortrand auf dvrtigr« Ritterguts dem, von der mittel» Pferdekrast in Beweguvg ge setzt« Dreschmaschine abgeleitet«, Transmission»»«!« Betriebe der Häckselschneidemaschin« mit den Kleide« zu u " gekommen, erfaßt, niedergeworf« und mit dem Kopfe von eisernen Welle zwischen diese und die Steinmau« dergesi gepreßt ward«, daß sie alsbald darauf dm Geist aufgab. I» die Räume de« Transmission?Werkes Hab« in der Regel nur einzelne betraute Leute Zutritt, die Verunglückte hat sich de« Vernehmen nach aber eigenmächtig dorthin begeben und sonach ist irgend eine Verschuldung dritten Person« mcht brizumpffe». — In der Scheune des Gutsbesitzer» Herig in RchOdors bei Ortrand ist am 19. d. M. Mittag» ein Schadenfeuer^zu» Ausbruch gekommen, in Folge deffen dieselbe sammt de» darir ausbewahrtm Getreide, und Futtervokräthen niedergekannt. * Dem „Desert-Journal" zufolge hat die Mornu«» Colonie durch den Tod ihre» Bischof», Peter Schmitt, eine schweren Verlust «litten. Der „ehrwürdige" geistliche Herr i! 37 Jahre alt gewordm und hinterläßt 11 Frau« und 4 kleine Kind«, welch« an seinem Grabe wein«. Diese Rach kommenschaft ist indessen noch gering gegm die de» d« Mormonen, Brigham Joung, welcher vor K' 353ste Ehe geschloffen hat und bisher glücklich« 623 Kinde« ist. * Berlin. Als Vorgeschmack, wie da» eur likum bei der Pariser Ausstellung auSgebeutet kann die Notiz dienen, daß Dentu für da- Privi stellungS-Katalog allein herausgeben zu dürfm, r al» 503,000 Fr. bezahlt hat. Natürlich muß d viel theurer »erd«, daß diese Summe reichlich * Eßlingen, 18 Decrmber. Die weg- KindeSmorde« zum Tode »erurthellle Wittwe Mitschuldig« Hörtig sind heute guillotinirt starb gefaßt. Hörtig hielt in seiner T geM di« Tyrannei, bis ihm das Falls äbschmtt. * In Amerika werden jetzt Hobe' von Möbeln benutzt. Dieselben werden r zu Fäden von d« Form eine» Pferd- währ« neben größer« Billigkeit Vorzug, daß sie die Mott« fem Die Mr. Dress borgt Heid in jede« Betr Waar<n,Wertyp«pie Pelz«, Nette«. MM Aver i«r C.G.SchiV »» >ß f»r J-t> und HM diese Han Gratulation»- und sen, die mannigfa F>r. G.