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und Wege gefunden, um in die dortige Vorrathskamm« zu gelangen und sich daselbst die nöthigm Leben-mittel alltäglich zu holen. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 10. December. Johann Traugott Baumgart au- Dippoldiswalde diente in Koßmanntdorf und hotte für seinen Dienstherrn Richter Fuhren ru »errichten. Am 13. September 1865, Abend- 7 Uhr, wollte Baumgart nach Hause fahren, er hatte diesmal die Albert-bahn bei Hainsbrrg zu passiren. Er fuhr im Trab und sehr schnell. Die Lahnwärterin hatte bereits die Baniere zugezogen, da der Zug au- Dresden in Sicht war Auf einmal hörte sie einen Wage« rasseln, sie rief dem Wagenführer zu, zu halten, und winkte mit der Laterne. Aber er half Nichts. Die Pferde ka men immer näher, zerbrachen die Zugstange und standen auf dem Bahngeleise. Die Vihnwärterin versuchte die Pferde zurück- iH zudrängen, gab dem herannahenden Zuge das Haltsignal, wel che» auch bewirkte, daß der Zug 3—100 Ellen vom Ueber- gange hbelt. Mit Hilfe zweier dazu kommender Arbeiter gelang es, die Pferde zurückzunehmen, Baumgart blieb aber auf dem Wagen fitzen, wurde sogar noch grob gegen die Arbeiter. Nach dem er die ihm aufgelegte Ordnungsstrafe von 1 Thlr. bezahlt und den Schaden mit 17 Ngr. 5 Pf. vergütet hatte, machte die Direktion der AlbertSbahn auch Anzeige bei der Staats anwaltschaft. Die «ngestellten Erörterungen führten zur Anklage wogen Beschädigung von Eisenbahn-Anlagen aut Unbedachtsam keit, denn Baumgart gab beharrlich an, er habe «, der gesehen, daß die Baniere geschlossen gewesen sei, noch daß die Bahn- Wärterin gewinkt habe TaS Gerichtsamt Tharandt verurtheilte Baumgart zu vier Wochen Gefängniß und Tragung der Kosten. Diese Strafe erschien ihm zu hoch und er erhob Einspruch. «' Staat-anwa.t Held beantragte aber in Berücksichtigung der we nigen Vorsicht Seitens BaumgartS und der großen G.fahr für ihn, sein Geschirr, die Bahnwärterin und den ganzen Zug, der nur durch die Entschlossenheit der Bahnwärterin gerettet worden sei, die Bestätigung der nicht zu hoch bemessenen Strafe; die zweite Instanz bestätigte den gerichtsamtlichen Bescheid. — Der Rühlenbesitzer Johann Friedrich Gottlieb Proksch au» Klotsch, besaß ein Waldgrundstück unmittelbar neben dem EtaatSwalde, wo ein Holzschlag befindlich war. Zu Anfang Juli machte der Waldwärter Ziegnec die Anzeige, daß eine halbe Klafter Scheit- Holz ganz fehle, und von einer Klafter eine Viertel Klafter entwendet sei. Der Verdacht fiel auf Proksch. Es wurde dort Haussuchung gehalten und da- entwendete Holz theils unter dem dem Angeklagten gehörigen Holze vermengt, theil« unter Baumstämmen v.'rsteckt vorgesunden. Proksch stellt nicht in Ab rede, daß da- gefundene Holz einem anderen Eigenthümer ge hört, denn er habe eS auf seinem Grundstücke gefunden, habe e» aber als Aequivollnt für seinen nicht v.rgütcten Schaden, welcher durch ein dort abgehaltencS Bivouac sächsischer Jäger entstanden sei, angesehen, es könne aber geschehen sein, daß i- einer se'ner zahlreichen Feinde das Holz auf sein Grundstück gebracht habe, um dann in kleinen Quantitäten dasselbe in Sicherheit zu bringen. Von Seiten des Gerichts wurde darauf kein Gewicht gelegt, besonders nachdem der Waldwärter Ziegner bezeugt hatte, daß alles für das Bivouac herbeigeschaffte Holz upcsivert worden war, sondern man nahm als erwiesen an, daß ^tzüZ Proksch in rechtswidriger Absicht sich da« Holz angeeignet habe, und er wurde daher wegen Forstdiebstahl zu 7 Wochen Gefängniß verurtheilt. Er erhob Einspruch. Staatsanwalt Held beantragte in kurzen Worten die Bestätigung des gerichtsamt- Rchen Bescheids, während Advocat Or. Stein I. die An gaben des Angeklagten für wahrscheinlich hält und die Frei sprechung deü Prok ch beantragte, oder doch eventuell, weil nur eine Viertel Klafter gefunden, um eine Abminderung der Strafe ««suchte, zumal kein Beweis vorliege, daß Proksch den Dieb stahl begangen habe, um da« Holz zu verkaufen. Der Gerichts hof bestätigte das Urtel erster Instanz. — Carl Wilhelm Nake verwaltete das Gut seiner Frau und ist bereits einmal wegen Widersetzlichkeit bestraft worden. Am 28. März d I. wurde, weil Nake verdächtig erschien, einen nächtlichen Forstdiebstahl begangen zu haben, in seinem Gute eine AuSsuchung ge- j halten, und dabei eine Parthie grünes Holz in Beschlag ' genommen, welches au« der StaalSwaldung gestohlen sein soll. Es stellte sich auch heraus, daß auf Ullersdorf« Revier i Stämme abgesägt warm. Angeschuldigter stellt entschieden diese . That in Abrede. Durch Zeugenaussagen wird constatirt, daß Nake am 15 März Abends mit einem Fuhrwerk weggefahren , sei, daß er am nächsten Tage Holz in auffälliger Weise in der , Scheune zerkleinert habe, daß von da ab größtentheils Fichten- scheite gefeuert worden seien, während früher fast nur Kiefern- - Holz gebraucht wurde, daß Nake überhaupt ein auffälliges Be nehmen gezeigt habe, in dem er dm Holzschuppen von da ab stets sorgfältig verschloß, wenn er in demselben sich befand. In Folge der Aussuchung wurde Nake arretirt. Als ihm die« ge- i sagt wurde, suchte er auf alle Weise zu entfliehen, und die ^ Flucht ging durch Stall, Hof, Haus und Küche, die Thüre * hinter sich zuhaltend. Nake wurde mit Gefängniß von 5 Wo chen 2 Tagen bestraft. Sein hiergegen erhobener Einspruch stellte das Zeugniß der Magd als nicht glaubwürdig dar. Der heute vernommene Zeuge Schuster sagte au», daß da- Holz, welches damals mit Beschlag belegt worden sei, dasselbe ' s»h welches er für Nake gearbeitet habe, und welches von dem Wtndbruchschadm herrühre, der in Nake'S Busch zu Weihnach ten entstanden sei; r« seien damals zwei Fichten umgeworfea g »«den, deren Holz beim Hereinschaffm noch grünlich gewesen s, sei- Die Magd Hela« habe öfter« geäußert, daß sie ihrem Dienst Herrn einen Schade« zusügen wolle. Der Zeuge beschwor seine Aussage, was den Staatkanwalt Held veranlaßte, die - Bestätigung de« Urtels erster Instanz im Bettest de« Forst« s tziebpahlü nicht zu beantragen, obwohl er die» wegen Wider setzlichkeit thun müsse. Adv. Or. Schaffrath schloß sich diesen für seinen Clienten günstigen Worten an und beantragte auch hinsichtlich der Widersetzlichkeit Herabsetzung der dafür aukge- ^ «orfenen Strafe. Der Gerichtshof änderte da- Erkmntniß »dahin, daß wegen Widersetzlichkeit Nake nur 1 Woche Gr- Ifängniß erhielt, während er wegen Forstsiebstahl« klagfrei ge- ^sprächen wurde. — Tagesordnung der neunten öffentlichen Sitzunz der Zweiten Kammer, Dienstag de« 11. Deeember 1866, Lormit- tag« 11 Uhr: Bericht der zweiten Deputation üb« da« k. Deeret, die auf Grund tz 88 der Verfasfung-urkunde erlass«« Verordnung, die Verbrauchsabgabe von »ereinlausländischem Flrischwerk betr. »om 30. Mai 186ö. Tage-gefchichte. Oesterreich. Die Denkschrift de« Grafen Clam-Galla» wird durch die notorische Thatsache widerlegt, daß er statt nach der Ordre de« Obercomaandanten Benedei so schnell wie mög lich auf einen bestimmten Punkt zu eilen, dm weitesten Weg rinschlug, weil der nächste durch seine Güter führte. Da« sim pelste Rechtsgefühl verlangt, daß man dem Publikum diese Thatsache wieder in« Grdächtniß zurückruft. — Der Kaiser hat befohlm, daß vom krieg-rechtlichen Verfahren gegm Bmedek, Henikstein und KriSmanic, sowie gegen andere Generäle, die wegm ihre« Verhalten« im letzten Feldzuge zur Rechenschaft gezogen wordm, Abstand genommen werde. — Die letzte De pesche de- Kaisers Maximilian datirt au» New-York vom 23. November und ist wahrscheinlich durch dm Veracruz-Dampfer am 18. November expedtrt. Maximilian fordert die Aerzte seiner Gemahlin auf, ihm in de« zweit« Hälfte de« December im Mittelmeer zu begegnen, ebenso für ihn bestimmte Briefe nicht mehr nach Mexico zu senden. — Man spricht seit einigen Tag« davon, daß Freiherr v. Brust in dm entscheidendsten Kreisen mißliebig zu werden anfange. Er soll sich weniger ge schmeidig zeigen, al» man gehofft hatte, und sein Dräng« fängt an unbequem zu werden. Der hohe böhmische Adel und der Cinu« schüren das Feuer, indeß glaubt man nicht, daß e« ihnen gelingen wird, den sächsischen Baron sobald au» dem Sattel zu heben, da derselbe die gegm ihn geführten Streiche vortrefflich zu pariren versteht. Bis zu Neujahr erwartet man eine vollständige Erneuerung de« Ministeriums, e« wird aber nicht Freiherr v. Brust sein, der sich in da« Privatleben zu- rückzisht Preußen. Der „Köln. Ztg." wird au« Berlin geschrie ben: „Der Besuch de« König- von Sachs« am hiesigen Hofe bestätigt sich und wird einem ministeriellen Abendblatt« zufolg« am 17. December erwartet. Man wird diesen Besuch als «inen Beweis de- guten Einvernehmen« zwischen Preußen und Sach sen aussaffen, und diese Ansicht ist auch sicherlich wohl zutref fend. Die Vermuthung liegt andererseits nahe, daß der König Johann eine gewisse Selbstständigkeit der sächsischen Armee zu erhalten versuchen werde. Die Armeefrage wird voraussichtlich der schwierigste Punkt der bevorstehenden Berathung in der Ministerconferenz sein." — Berlin. Der Eisenbahnpackmeister E., welcher auf dm Touren von hier nach Dresden, Röserau und Leipzig der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn thätig war, ist auf dm dringend« Verdacht höchst bedeutender Veruntreuungen. hier zur Hast gebracht worden. Er scheint schon seit längerer Zeit das Gepäck der Reisenden beraubt zu haben und dabei systematisch zu Werke gegangen zu sein. Ja der ledernen Tasche, welch« die Packmeister reglementsmäßig bei sich tragm müssen, fand man bei seiner Verhaftung Hammer, Meise! und Packnadeln, deren Führung keine Vorschrift verlangt, und die er offenbar stets mit sich hemmtrug, um die Instrumente zur Oeffnung von Koffern und Kisten zur Hand zu haben. Die Haussuchung hat, wie die „Kreuzztg." berichtet, zur Entdeckung eine- ganzen WaarenlagerS von Schmucksachen, Bijouterien, Seidenzrugen und baarem Gelbe geführt. So wurden unter Anderem einige 80 Zwanzig-Frankenstücke, 2 Stück« ä 20 Lire- und 3 Fünf-Rubelstücke in Beschlag genommen. Nebm höchst werthvollm Gegenständen befinden sich auch Sach«, de ren Nutzen für dm Verbrecher kaum abzuseh« »st, z B eine große Zahl Riemen, wie sie zum Zusammenhalten von Reise- plaid- gebraucht werden. Ein großer Theil der Sachen kenn zeichnet sich al» der Art, wie sie von Reisenden au- fernen Gegmdm oder Ländern al» Andenken oder Geschenke für die Angehörigen mitgenommen zu werden pflegen. Im Interesse der Bestohlen« und zur Erleichterung der Untersuchung gegm den Angeschuldigtea, der unter dm unglaubwürdigsten AuSredm hartnäckig leugnet, wird er liegen, wenn diejenigen Personen, welchen auf den obm bezeichnet«« Tourm Eigenthum-stück« abhanden gekommen find, sich schleunigst mit ihren Angaben an da« hiesige Polizeipräsidium wenden oder sich bei der näch sten Polizeibehörde vernehmen lassen und dm Antrag stell«, die Protokolle an das Polizeipräsidium zu send«. Kost« ent stehen dadurch in keinem Falls für die Betheiligten. — Die bei Priber in Leipzig erschienene Schrift: „An unser Volk, ein ernste« Wort von C. A. Roßmäßler", ist in Berlin verboten worden. — Hannover, 7. December. Die Unterzeichner der ritterschaftlichm Erklärung gehört« bekanntlich zu einem -roß« Theile dem Beamlenstande an. Bor einig« Wochen schon wurden dieselben vom General-Gouvernement anfgefordrrt, sich darüber zu äußern, ob sie jme Erklärung unterschrieb« und den Inhalt gekannt hätten. Nur einer von dm Beamten hat die« letztere verneint, von dm übrig« sind bejahende Erklä- rungen eingegangm. Wie heute die hiesige „Volk-ztg." mit- theilt, find diese sämmtlichen Beamt« durch da» General- Gouvernement vom Amte suSpendirt. Es ist ihn« dabei er öffnet, daß man beim EtaatSministerium ihre Amt-mtsetzung beantrag« werde, und daß sie sich daher zu beeil« hätten, fall« sie beabsichtig« sollten, dagegen Einsprache zu «rheün. — Graf Kielmansegge, Commandeur des Regiment« Cambridge- Dragon«, welcher Unterosfieiere aufge^ordert hat, nicht in preu ßisch« Dienste zu tttten, ist nach Minden »bgeführt worden. — König Georg betrachtet sich noch immer als Kriegsherr der früher« hannöversch« Armee. Sr hat nicht «ur kürzlich an Officiere, Unterofficiere und Soldat«, welche sich bei Langen salza au-gezeichnet Hab«, dm Ernst-August-Orden, beziehmdltch da» allgemeine Ehrcnz-ich« ertheilen lass«, sondern er hat jetzt auch noch eine Absetzung vorgenommm. Der Oberst Gündell, der vor einigen Wochen sein« Officiere ersuchte, sich darüber zu erklär«, ob sie in di« preußisch« Armee eintret« wollen, ist im Aufträge de« König« Georg vom Brigadier v Bülow-Ltolle seines Amte» al- Commandeur de- viert« Infanterieregiment» «thoben und dafür de» nächfiältefl« Etab-okficier da» Regi- mer.t-evnnnando übertrag'« wordm. — Amtmann Reiche ist su-pendirt worden. Di« Regierung hat dem Finanzministerium «nfgrgeben, di« «ompmtenz« der hannöversch« Officiere behufs der« Vmfionirun- vom 1. Jauuar 1867 ab festzustellen, da «in wettere« Gehalt nicht gezahlt werden soll. Darmstadt, 9. Deeember. (Dr. I.) General v. Stock. Haus« hat sich heute früh erschoss« Wie verlautet, «ar d« General zum 10. d. M. vor ein Kriegsgericht geladen. Bayern. Zu der vielfach besprochenen Ausweisung der Jesutten au« Regmsburg bringt die „Bahersche Ztg." ein« halbamtlich« Artikel, welcher der Maßregel den freisinnigen Anstrich nimmt. Darnach hält« sich sechs Jesuiten im Schot- tenklost« zu Regen«burg ganz klösterlich eingerichtet und der Bischof von Regm-burg, nicht die Regierung, hat da« patri archalische Verhältniß aufgelöst. Zum Schluß wird noch ver, sichert, daß die bahersche Staat-rezierung keinem einzeln« Je suit« etwa- in den Weg leg« «erde. Italien. In Venedig hat ein Haufen Arbeiter, «an spricht von 4009, sich vor da« Stadthau» begeben und Brod und Arbeit verlangt. Nachdem der Podesta Arbeit versprochen, ging der Volkshaufen auseinander. Politische Veranlassung« warm nicht im Spiele. — Au- Rom läßt sich die „K. Z." vom 1. December schreib«: Jnmitt« unserer Ungewißheit» lautet etwa- kaum Glaubliche-: der Papst wolle Aller Plane mit einem unerwartet« Acte durchkreuz«, ja er selber soll sich in dieser Weise geäußert haben. Me- zerbricht sich dm Kopf und sucht da« Orakel zu deuten. Soviel ist au»g«macht, daß in der geheimen Druckerei de« Quirinal« alle Press« seit drei Tag« beschäftigt sind. Selbst Beamte de» Staat»-Seereta» riats halten es für möglich, daß die vom Volke verlangten Concessionen, ein laicale« (bürgerliche», im Gegensatz« zu elerieal) Ministerium und versöhnliche Acte mit der italienischen Regie rung, bewilligt werden könnt«. Zwei Cardinal«, Di Pietro und Mertel, hätten den Plan zu einem PlebiSctt mtworfm, aber r» würde unter der Leitung der Bischöfe, Pfarrer und Beamt« erfülgm. Der Au-gang würde dann freilich nicht zweifelhaft sein, ob «brr auch für die Menge ebenso erwünscht, ist sehr fraglich. Türkei. Rach einem in Wien eingegangm« Telegramm au- Konstantinopel, vom 8. December, ist da» Kloster Arkadi auf Kandia nach der Erstürmung durch die Türken von dm Insurgenten in die Luft gesprengt worden, wobei einige hun dert der Letzteren und 58 Türk« da» Leb« verlor«; 150 Türk« wurden verwundet. Der Widerstand der Insurgent« soll erschöpft sein. * Wa» nicht auf da» Theater gehört, sah man noch in den Jahren 1823 bi» 1829 auf d« Bühnen zuDr«»- den und Leipzig. Im erstgenannten Jahre ließ sich auf dem Hostheater zu Dresden ein Jongleur sehen, der auf ttner Lotter ein« Pudel balancirte. Wir wollen nicht in Abrede stell«, laß heutig« Tages noch manchmal ein Pudel ia der Dar stellung oder in der Verwaltung vorkommt, ein« solchen aber, wie Anno 1823 würde man sich doch oerbitt«. In Leipzig agirtm zu selbiger Zeit manchmal Athlet« und Seiltänzer und da« Seil, welches mit seinem unteren Ende über da« Orchester «egging, war an die Holzwand vor dem Parquet befestigt, in dem daselbst von den Zimmerleut« ein großer Bock angebracht war. Auch ein solcher Bock im Leipziger Theater würde heute straff gerügt werden und Tänze im Tageblatt Hervorruf«, wie denn auch die Musiker i« Orchester sich weigern würden, unter einem solch« Strick zu spiel«. — Eben so sah Referent diese» zu Leipzig noch untc, Ringelhardt« Direction auf der Bühne ein« gewöhnlichen Taschenspieler, der «ine Degenklinge ver schluckte. Dir« frappirte das Publikum, aber jedenfalls wenig« die Schauspieler, welche damal» von dm Recensenten oft ganz andere Dinge verschluck« mußt«. Dies« Taschenspieler begann seine Künste gleich nach Beendigung der Ouvertüre, indem « nach eingeleitetem B.cherspiel eb» Kaninchen »aschwind« ließ; Da hieß es in d« That: da« Karnickel hat angefangen! * Bis zu sogmanntm Augeablicksbildern hat es die Photo graphie wohl schon gebracht, doch scheint ein Londoner Licht bildner, Herr Skaife, dem rein« Begriffe de» Augenblick« oder MommtS ncch näher gekommen zu sein. Derselbe fertigt jetzt Momentporttät» nach folgender ihm eigen« Weise: Die Sitzung« finden in einem fast dunkeln Lokale statt; find Borberettungen zur Aufnahme getroffen, so wartet d« Künstler ein« Mommt ab, wo dir sitzende Person sich in ein« ganz natürlich«, un gezwungenen Position befindet, vielleicht mit einem Nachbar spricht; jetzt erfüllt ein magische« Licht die Kamm«, da» mit d« Schnelligkeit deS Blitze« vorüber ist, und die Aufnahme ist geschehen. Die Wirkung ist so rasch, daß die Person thatsäch» lich nicht Zeit hat, währmd dem eine Muskelzuckung zu mach«, und man rühmt daher auch an dies« Art Bild«, daß sie dm natürlich« Ausdruck in einem bisher nicht «reichten Grade wiedergeben. Dn Lichteffect bei der Aufnahme wird «zeugt durch eine Mischung von gepulvertem Magnesium und chlor saurem Kalk, welche in einer Kapsel üb« ein« SpirituSlamp« erhitzt wird. MM" Eine groß- Parthie "WU mul Zöllner Vauetum« sind mir zum schleunigen Berkauf rii»1vr übergeb« Word«. L*. V. VvvLvr. 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