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ter >r». Lrfchemt: «glich fr»h 7 Uhr- Austritte werde» «ngenommen: «»Lbmb»s,«>»nn- tag» dt, Mittag» 1U Uhr: «arienstraße 1». W»iei-. t» dies. Blatt« Hadtutiur erfolgreich« verbreit««-. >»fla-e: 18,000 Sxe«Pl«» Donnerstag, IS. November Aöouuemeut: vierteljährlich 20 NM. bet imentgrldlicher Ltw ferung in'» Hau«. Durch die Uüriigl. Post vierteljährlich 22 Rgr. Einzelne Nummer» 1 Ngr. Tageblatt skr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. « —— > -> . Drnck n»d Eigschmn der Herausgeber: Likpsch ^ Neilhardt. — Verantwortlicher Redacteur: IlttiUS Nrilhardt. Anserattupreise: Für den Raum rin« gespaltene» Zeile: 1 Ngr. Unter „Tinge- saudt" die Zeile 2 Ngr. Dresda«; den 15 November: — Der heute Mittag 12 Uhr im königlichen Schlosse stattfindenden feierlichen Eröffnung des Landtags durch Se. Mas. den König wird ein Gottesdienst in der evangelischen Hoskirche vorausgehen, bei welchem Oberhofprediger vr. Liebn-r die Predigt halten wird. — Gestern hat I. K. H. die Frau Prinzessin Georg dar hiesige Stadtkrankenhaus mit ihrem Besuche beehrt und an alle blessirte Sachsen freundliche Worte des Tröste» gerichtet. — Auf allerhöchsten Befehl wird wegm erfolgten Able ben» I. Durch!, der Prinzessin Reuß. Schlei,. Christiane Phi. kippine Louise, am königlichen Hofe eine Trauer von drei Ta. -en angelegt. — Währmd der heute Mittag 12 Uhr in den Parade stilen de» königlichen Schlöffe» stattfindendm feierlichen Eröff- «ung de« Landtag» ist unter den Fenstern der gedachten Säle, sowehl nach der katholischen Hofkirche, al» auch nach der könig lichen Hauptwache zu, in der Zeit von 12 bi» 1 Uhr jeder Heräuschvolle Bettehr untersagt. — Der Direetor der Oberrechnungrkammer, Finanz- Ministerial.Direktor, Geh. Rath Carl Adolph Hermann Frei. Herr von Weiffmbach, ist zum Wirklichen Geheimen Rath er- «amt worden. — Die erste Aufführung der „Afrikanerin" im König!. Heftheeter dürfte nun morgen sicher stattfinden, während die -weite Aufführung für Sonntag in AuSstcht steht. — Der Mangel eine« UebungSgerüste» für den Feuerwehr dienst hatte bei Beginn de» Jahre» im Neustädter Turnverein di« Idee angeregt, ein solches sich zu beschaffen und die Geld- mittä im Wege der freiwilligen Beiträge aufzubringen. Hatten die Turner zunächst in der Gewährung von Geldmitteln da» Mögliche gelastet, so sind doch auch au» der Mitte der Bürger schaft und der städtischen Behörde namhafte Beiträge zugeflossen. Nach dm besten Plänen, wohl kann man sagm, als ein Muster derartiger Bautm hergestellt, ist das Gebäude nunmehr voll endet und seinem Zwecke bereit» übergeben. — Die Rettung von Hab und Gut und von Menschenleben ist ein hoher Beruf, «ine schöne Frucht de» Turnen«, das auf dem Gebiete de- FeuerlöschwesenS unverkennbar WohlthätigeS leistet, und die Lust und Liebe am allgemeinen Thun, die sich durch jme Rührigkeit Hundgiebt, kann nur mit Freuden begrüßt werdm. Deshalb erber sei auch da« morgen Abend i» großen Saale de» Lincke'- schm Bades stattfindmde Concert, dessen Ertrag noch dem oben, geschilderten Unternehmm zu Gute gehen soll, hiermit besonder« empfohlen. (S. Inserate.) — Gestern früh brachte die Kapelle de» königl. preuß. Königin-Elisabeth Regiments dem zum Obersten des Regiment« neu ernannten Herrn v. Döring (früher bei« Kaiser-Alexander- Regiment) in „Stadt Wien" in Neustadt ein Morgenständchen. U« 10 Uhr brachte eine Compagnie de« Königin» Elisabeth. Regiments unter klingende« Spiel die Regiments. Fahne «ach Stadt Wim und blieb sofort ein Ehrenposten daselbst stehen. — Die der königlich sächsischen Jnvalidmstiftung zuge. »mdetm milden Spenden beliefen sich bi» zu« 5. Noebr. auf di« Summe von 8235 Thlr. — Di« öffentliche Versteigerung der bei der reitenden Artillerie in Folge der Demobilifirung der Armee überzählig gewordenen Reit- und Zugpferde findet vom 13. bis 16. d. M. ch» Radeberg statt. — Der Einjug der nmen Garnison in Dippoldiswalde wurde am 10. d. von der Einwohnerschaft freudig gefeiert und die daselbst einziehende 2. Schwadron de» Gardereiter»RegimentS «nter Böllerschüssen, Festschmuck der Straßen, festliche Einho lung und Ansprachen herzlich begrüßt. Abends war im Nach hause Festspeisung der Truppen, bei welcher die officielle Be grüßung derselben durch Herrn Bürgermeister Heisterbergk statt'and. Der Commandant der Schwadron, Herr Rittmeister van Funke danke, einen Rückblick auf jüngst vergangene T«ge werfmd, für den freundlichen Empfang und brachte ein Hoch auf ferneres gute« Einvernehmen zwischen der Einwohnerschaft und Militär. Unter fröhlichen Liedern und freundlichem Ver- Hehr mit dm zahlreich erschienenen Bürgern verlebten unsere Hraven „blauen Retter" den Abmd. — Luch in Rochlitz wur de«, die Sonnabend dm 10. d. Mt», aus Oesterreich zurück- lehrende 2. Schwadron de« 2. Reiter - Regiment«, von dm Bogenschützen in der Vorstadt empfangm und auf dem Markt- platze durch eine vom Bürgermeister Caspari gehaltene Ansprache begrüßt, dm folgenden Tag fand «in Festmahl mit 1 Flasche Wein pro Mann und Abmd» Ball mit Freibier statt. Sämmt- Nche Häuser warm deeorirt und Hunderte von Flaggen mit der Landerfarbe, sowie Abmd« Illumination mit Transparent» Lekundetm die glückliche Rückkehr unser» Lande»vater» und dm erlangten Frieden. — Di« zahlreich« Besucher do» Waldschlößchmi» find dies mal um eine alljährliche Herbstfreude gekommm, nämlich um die dort stets so stark frequentirte volksmündlich bekannte „Wald- schlößchenkirmcß". Die Kuchenfreude wird also, wie so manche andere in diesem Jahre, zu Wasser. Dafür bietet die brüder liche Liebe, Herr Guhrmüller auf dem Colosseum, einen dies jährigen Ersatz, indem er in seinen gemüthlichen Räumen künf tigen Sonntag und Montag eine Kirmeß abhallen, auf welcher der Kirmeßkuchm seine Hauptrolle spielen wird. Zwei Musik chöre, aa» dem Civil und Militär, werdm die beiden Abende durch ihre Tanzmelodieen noch mehr versüßen. — Dem Vernehmen nach hat sich der k. sächsische Ge sandte am Großbritannischen Hofe, Graf Vitzthum, in diesen Tagen in Dresden anwesend befunden. — — Der vormalige k. preußische Civilcommiffar, Herr Land rath von Wurmb, ist in Dresden wieder eiagetroffen. lieber die Dauer seine» hiesigen Aufenthaltes und die Stellung, die er von Seiten der k. preußischen Regierung hier übertragen er- halten hat, verlautet noch nichts Bestimmte». — — Der bisherige Vertreter des Großbritannischen Gesandtm an unserem Hofe, Mr. Edm, soll im Laufe der nächsten vierzehn Tage von hier «Kreisen. Von einer Wiederbesetzung der hiesi gen englischen Gesandtschaft ist keine Rede, und scheint eS in London beschlossene Sache zu sein, ihre hiesige Legation eingehm zu lassen, bez. deren Geschäfte ihrer Gesandtschaft in Berlin zu übertragen. Nach dieser Lage der Dinge glaubt man auch, daß der kaiserlich russische Gesandte in Dresden mit seinem Personal demnächst abberufen werdm wird. — — Gutem Vernehmen nach wird die Regierung dm gegen wärtig versammelten Ständen auch den Entwurf eines neum RecrutirungSgesetzeS vorlegen. Dasselbe wird sich eng an da» preußische Muster anschließm und das Princip der allgemeinen Wehrpflicht, sowie das Freiwilligen- und da» Landwchrsystem enthalten. Au« diesem Grunde unterbleibt für jetzt die Aus hebung der militärpflichtigen Jugmd, welche sonst immer An fang Deccmber vorgenommen wurde. — Auf öffentlichen Plätzen, Promenaden rc. trifft man sehr häufig jetzt truppweise zusammenstehendes sächsisches Mili tär, wobei besonders die um einen Offizier geschaarten Unter offiziere eine enggeschloffene Gruppe bilden. Es sind das die Controleversammlungen, die jetzt nach preußischem Muster bei unserem Heere eingerichtet zu sein scheinen. — Gewerbeverein. Der Vorsitzende, Herr vr. Rentzsch, erklärte, daß das Unglück, welches den ersten Vorstand, Herrn Ober - Jnspector Tauberth, getroffen habe, nicht so groß gewesen sei, als man ursprünglich hätte vermuthm müssen. (Allgemeine Freude.) Nach Erledigung der gewöhnlichen Geschäfte zeigte und erläuterte Herr Schlossermeister Stradtmann einen von ihm gefertigten und für die Chemnitzer Ausstellung bestimmten Kaffen- schrank. Derselbe hatte ein Gewicht von 15 Centnern und kostete 260 Thaler. Die Füllungen waren 4^" breit. Man bewunderte ebm so die äußerst zweckmäßige Einrichtung, al« die acurate und saubere Ausführung de« Stüdes. — Herr Prof, vr. Geinitz sprach in einem längeren, allgemein verständlichen und fesselnden Vortrage „über die älteste-'Formen de» Leben«". Redner ging davon aus, daß die ZellmbläSchen die einfachsten Formm sow-ihl des pflanzlichen, als des thierischen Lebens seim, und bewies, daß die Ablagerungen, welche sich in ältester Zeit au» de« Wasser niederschlugen, aus Sand, Thon und Kalk be stehen und fast in allen Ueberreste organischen LebsnS enthalten sind. Betrachtet man die Bedingungen, unter denen auf der Erde organisches Leben bestehen kann, so erkennt man, daß lochendes Wasser alle» Leben zerstört und wundert sich, daß man in kalifornischen Quellen von 75* R. eine große Anzahl kleiner Zellenpflanzen von lebhaft grüner Farbe findet, und daß es in den großartigen Gewässern Islands, die eine Wärme von 41 bis 48° R. haben, von grünen Fadenalgen wimmelt, wie wir sie in den in Steinbrüchen stehenden Tümpeln sehen. Die» zeigt, wie schwer organische» Leben zu zerstören ist. Alle ur sprünglichen Formm sind geschaffen, durch de-Schöpfers Allmacht hervorgezaubert und ist dies Wunder nicht größer, als wenn man annimmt, daß aus einem halben Dutzend Urpflanzen und Urthieren alle anderen Pflanzen und Thiere sich durch Umbil dung entwickelt hätten. Als die ganze Erde noch im feuer flüssigen Zustande war und eine Wärme von 12 — 1500° C hatte, konnte das Wasser noch nicht als Wasser auf der Erde vorhanden sein, sondern es umgab dieselbe als Dampf in der Atmosphäre, bis der Erdball allmählig seire Wärme in den Weltraum auSgestrahlt hatte. Kleinere Weltkörper erkalteten schneller, wie der Mond, der keine Atmosphäre mehr hat, größere langsamer, wie die Sonne, die noch heute glüht Auch die Wärme de» sich zuerst auf di« Erde niederschlagenden Wasser» war größer, als die jetzige Liedewärme; denn es bestanden da mals in der Atmosphäre ganz . ndere Druckverhältniffe. Al» aber die Temperatur de» Wassers so wett erniedrigt war, daß organische» Leben in demselben bestehen konnte, da bildete sich die erste Pflanz«, die dm einfachsten Formm angrhörte. Die ältesten jetzt bekannten Pflanzen sind die OMsmia «mtiqoa und 0. rsäista; sie sind dm jetzt lebenden MeereSalgen ähnlich, die auch auf der tiefsten Schöpfungsstufe stehen. Die älteste Thier- weit ist nicht viel jünger, als die älteste Pflanzenwelt. I« Schieferschichten in der Gegmd von Prag sind dieselben ent halten. Es sind Krebse (Irilobitm), also schon ziemlich hoch organisirte Thiere. Auf ihrm gestielten Augm sind deutlich die zahlreichen Faeettm zu erkennen. Füße haben sie nicht; sie konnten sich nur durch Schwimmplatten fortbewegm. — Redner spricht noch über da» Zusammmvorkommm von Pfian, zen und Thierm. Wa» die Thiere auSscheiden, brauchen die Pflanzen zu ihrem Bestehen und die AuSscheidungSproduet« der Pflanzen, sowie di« Pflanzen selbst dienen zur Erhaltung der Thiere. Findet man da» richtige Verhältnis so kann man in einem Aquarium Pflanzen und Thiere zusammm erhalt«, ohne da» Wasser jemals zu wechseln. Für größere Lquari« empfehlen sich besonder» die weiße und die gelbe Seerose. Die Versammlung dankte de« Vortragenden durch rauschende» Beifall und durch ihrm Vorsitzenden Schließlich «mrde der Fragekastm geöffnet, der vielfache Gelegmheit zu Auf klärungen gab. Wir erwähnen davon nur, daß der Vor sitzende auf die Frage, «er Gesellen Unterricht i« Zeichne» für Bildhauer, Steinmetzen. Schlaffer rc. ertheile, auf die Gewerbeschule de» Verein» hinwies, in der dieser Unterricht ganz besonder« gepflegt werde. In Folge einer zweiten Frage über Feuerfestigkeit der Schränke und Unaufsperrbarkeit der Schlösser wir- Herr Stradtmann ersucht, in ttner der nächste» Sitzungen die gewünschten Erläuterungen zu geben. Auf die Frage, ob in Sachen d?» Wucherwesm» vom Vereine etwa» U gethan werdm könne, wird eine Deputation mit dm Vor« beiten bettaut. Für einen EhrenfriederSdorfer Buchbinder «Kd von der Vereinskaffe ein Schlagstein gekauft. — In Frankfurt a. M. hat vor mehreren Tagen ei» unbekannter Fremder, der sich dort auf der Durchreise befun den, einem Juwelier sechs schwere goldene Halsketten (blaß- und mattgold, die eine mit ovalem, schwarz emaillirtem Schieb«) unter dem Vorgebm abgeschwindelt, daß er von Rothschild hierzu beauftragt sei. Da der Betrüger möglicherweise «rch hier auftauchm könnte, so wollen wir bemerken, daß er elegant gekleidet gegangen, gegen 25 Jahre alt und von mittler Größe gewesen ist, und den preußischen Dialekt gesprochen, ein jüdi sches Aussehen gehabt und ein schwarzes Echnurrbärtchm ge tragen hat. —r^Es ist Hoffnung vorhandm, daß der Gutsbesitzer Arndt in Lindmthal bei Leipzig dem Mordanfall nicht erliegt, sonder» am Leben erhalten bleibt. Seine Frau ist bereit» begrabe» worden. — Von Freitag, den 16. d. M. an, tritt bei der sächsisch- böhmischen Dampfschifffahrt insofern eine Veränderung de» Fahr plan« ein, als da» früh 6 Uhr von hier abgehmde Dampfschiff ! nicht mehr bis Außig, sondern nur bi« Schandau fäbrt. — Zu dem ersten Abonnement« - Concert der Gesellschaft zur „Vereinigung" in Magdeburg hatte man am vergangen» Sonnabmd Herrn Hofopernsänger Tichatscheck von hier ringe» laden, und trug derselbe da« Gebet aus „Rienzi", die Arie de» zweiten Acres au» „Johann von Paris" und zwei Gesänge von Franz Schubert vor. Die Berichte in Magdeburger Z«» tungen erschöpfen sich in Lobpreisungen über dm Sänger, dei^ wie die „Magdeburger Zeitung" schreibt, nächsten« auf Gast spiel nach Holland geht. — Die Herstellung einer Wasserleitung nach dem auf der Sophiensttaße Nummer 1 gelegenen Grundstücke der hiesig» Eocietätsbrauerei macht die Sperrung dieser Straße, bez. der Strecke von der großm Brüdergafle bis an das Wasserhau» für heute (Donnerstag) und morgen (Freitag) nothwendig. — Hauptgewinne am 8 Ziehungstage 5. Clasie 7V. königl. sächs. LandeS-Lotterie. 5000 Thlr. Nr. 71509. I«<»0 Thlr. Nrn. 2413 4052 8140 8537 14777 16185 21VS5 22570 37031 41444 44919 55089 07122 09009. 40« Thlr. Nrn. 538 863 1802 2879 8433 10193 103S3 17897 20071 21237 21729 22319 24380 28997 32028 35291 39406 45595 52895 53090 5/931 56969 57022 58342 58493 60078 63671 67710 67753 69275 70187 71926 73105 78659. SO« Thlr. Nrn. 3663 6740 14974 15361 20049 20701 219Z4 29303 29128 29779 33464 46707 48579 59126 62637 64521 64S4S 65974 67670 76540 72360 75147 76702 78164 78226. G p > TageSgeschichte. Oesterreich. Ein Wiener Telegramm der „B. u. H.-Z." meldet, daß der ehemalige sächsische Kriegsminister v. Raben horst weder dm Entwurf der HeereS-Reorganisation verfaßt hat, noch überhaupt zu deren Durchführung in österreichische Dienste trete. — Wien, Mittwoch, 14. November. (Dr. I- Ein kaiserliche» Handschreiben, welche» die heutige amtllcha „Wiener Zt." pvblieirt, ernennt dm Minister der auswärtig» Angelegenheiten, Freiherrn v. Neust, auch zum Minister de» kaiserlichen Hause». — Baron Anselm v. Rothschild, dcr Chch