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I«ser«te M«d«» «mgrnommeu: MeAbmbsS,«»»». Mg» «, Mittag» 1» »hr: Marteastrage 1». »qria. i» dies. «l-tt. Ochea«tae«rf^»ret4» »«»«itaag. . Mcheg«: >r,ooo Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobifch. FI»»»e««»r ' DH heiaaeaigrstttcherW» feraag t»'« HmM. , ^ Durch dir S-uigl. P«st viertchShrlich rr »gr. Lt»»«t»« Ri»»«,» 1 öMr. S»ser«t»»»ttis«: 8»rw»R«»«MM »rspaltr«» AM; . 1 Rgr. ^ - bucht" dir HM r «gr. der Her«l»gch«r: Eikpsch är Nrichsrdt. — «rrautwortlichrr Rrd«ct«r» JuldiS Rvi-ftwdt. . Dr«Od«n, dm 36 Octob«. — Teplitz, Donnerstag, 35. Oetob«, Bormittag». Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen werden morgen (Freitag) Nachmittag 1 Uhr per Extrazug von hier ab- 3 Ubr in Bodendach anlang«, von dort di» zur UedersMtz fahren und gegm 4 Uhr in Pill nitz eintteffen. (Dr. I.) — Ueber die Zeit der Rückkehr II. KK. Hoheiten der krenpriazlichen und prlnzlich Georgschm Henschaftm verlautet Zur Zeit noch nicht» in hiesigen Hofkreisen. - — Wir vernehmen, daß sich der hiesige Stadtrath nebst dm Stadtverordneten, beiderseits in corpor«, heute Mittag Mit telst Extrazug» zur Begrüßung Ihrer Majestäten nach Boden- Hach begebm werdm. Dort werden Ihre Majestäten Nachmit tag» 3 Uhr erwartet. — — Do» Dresdener Journal veröffentlicht durch Extra beilage vom 35 Oktober 1V66 Folg ndeS: Nachdem die Aus wechselung der Ratificationen de» am 31. Oktober zwischen Säch sin« nutz Preußen abgeschlossenen Friedensvertrag» gestern in Berlin stattgefunden hat, wird dieser Vertrag nebst dm dazu gehörigen Beilagen nachstehend zur öffentlichen Kenntniß gebracht I. AriedenSvertrag zwischen Sachsen und Preußen, «-geschloffen zu Berlin am 31. Oktober und in dm Ratifica tionen ausgewechselt Ebendaselbst am 34. Oktober 1866. Heine Majestät der König von Sachsen und Seine Majestät Zer König von Preußen, von dem Wunsche geleitet, die durch den Krieg unterbrochmen gegenseitigen freundschaftlichen Bezieh- «mm herzustellen und für die Zukunft zu regeln, haben Be huf« «Handlung «ine» darüber abzuschließenden Friedm»-Ver- >» zu Ihr« Bevollmächtigten ernannt, und zwar: Seine estüt d« König von Sachsen, Seinen Staawmintster der Richard Freiherrn von Fries«, Großkreuz de» Königlich » Croil-Verdienst-Orden« rc. und Sejnm Wirklich« —, Rath Carl Xdohh Grafen von Hohenthal, Großkreuz dM Königlich Sächsisch« Civil-Verdienst-Orden- und de-Kö niglich Preußisch« Rothen Adler-Orden- erster Klaffe rc. und Seine Majestät der König von Preußm, Seinen Wirklich« Ge- cheimen Rath, Kammerherra und Gesandten, Carl Friedrich von Ritter de» Königlich Preußischen Rothen Adler-Orden» Großkreur de» Königlich Sächsischen AlbrechtS- mthur de» König!. Sächs. Civil-Verdienst-OrdenS rc., welche nach erfolgtem Au-tausch ihrer in guter Ordnung befun- Vollmachten über nachfolgende Vertrags-Bestimmungen «gekommen find. Art. 1. Zwischen Seiner Majestät dem Könige von Preußen und Seiner Majestät dem Könige von Sachs«, der« Erben und Nachfolge«, der« Staat« und Unterthanen, soll fortan Friede und Freundschaft auf ewige Zeit« besteh«. Ltt. 2. Sein« Majestät der König von Sachsen, indem Sr die Bestimmung« de» zwischen Preußen und Oesterreich zu Nikolsburg am 36. Juli 1866 abgeschlossenen Präliminar-Ver- trage», soweit sie sich auf die Zukunft Deutschland» und ins» besondere Sachs«» bezieh«, anerkennt und acerptirt, tritt für Sich, Seine Erb« und Nachfolger für da» Königreich Sachs« de» Artikeln I. bi» VI. de» am 18. August d. I. zu Berlin Zwischen Seiner Majestät dem Könige von Preußm einerseits und Seiner Königlich« Hoheit dem Großherzog von Sachsen- Weimar und anderen Norddeutschen Regierung« andererseits Geben sowie < -wen« Zusagen ebenfalls auf da» Königreich Sachs« auldehnt, Art. S. Die hiernach nöthige Reorganisation der Sächsi sch« Trupp«, welch« einen integnrenden Theil der Norddeutschen Bunde»- Armee zu bilden und als solche unter den Oberbefehl de» König» von Preußm zu treten Hab« werdm, erfolgt, so bald die für dm Norddeutschen Bund zu treffend« allgemein« Bestimmung« auf der Basis der Bunde». Reform-Vorschläge V« 10. Juni d. I. festgestellt sein werdm. Art. 4. Inzwischen treten in Beziehung auf die Besatzung-- Lyhältniffe der Festung Königstein, die Rückkehr der Sächsisch« Trupp« nach Sachs«, die nöthige Beurlaubung der Mann schaften und die vorläufige Garnisonirung der auf dm FrirdmS- stand zurückversetzt« Sächsischen Trupp«, die gleichzeitig mit dem Abschlüsse de« gegenwärtigen Vertrage- getroffen« bis«- d«en Bestimmung« in Kraft. Art. 6. Auch in Beziehung auf die völkerrechtliche Ver tretung Sachsen- erklärt die Königlich Sächsische Regierung sich bereit, dieselbe ihrerseits nach dm Grundsätzen zu regeln, welche s-r den Norddeutschen'Bund i« Allgemein« maßgebendsein werdm. Art. 6. Seine Majestät der König von Sachs« verpflichtet Sich Behufs Deckung eine« Theil- der für Preußen aus dem Kriege erwachsenen Koste« u«d in Erledigung de- i« Artikel V. bi» Nikol-bmger Präliminar-Vertrages vo» 26 Juli 1866 gr« Macht« Vorbehalts an Seine Majestät dm König von Preußm die Summe von ZehnMillionen Thalern in drei gleich« Rat« zu bezahlen. Die erste Rate ist fällig am 31. Decemb« d. I., die zweite am 38. Februar und die dritte am 30. April künftigen Jahre«. Art. 7. Seine Majestät der König von Sachs« leistet für die Bezahlung dieser Summe Garantie durch Hinterlegung von Königlich Sächsisch« 4pro«ntigm Staatsschulden Kassenschein«, Königlich Sächsisch« 3procentigen Landschaftlich« Obligation« vom Jahre 1830 oder Königlich Sächsisch« zu 3j Procent verzinslichen Landrmtenbriefen bis zum Betrage der zu garan- tirend« Summe. Die zu deponirenden Papiere werdm zum Tageicourse berechnet und die Garantie-Summe wird um 10 Procent erhöht. Art. 8. Seiner Majestät dem König von Sachs« steht da- Recht zu, obige Entschädigung ganz oder theilweise unter Abzug eine- DiSconto von fünf Procent für das Jahr früher zu bezahl«. Art. 9. Mit erfolgtem Austausch der Ratification« dieses Vertrages treten, unbeschadet der im Artikel 4 vorgesehen« be sonder« Bestimmung«, das Königlich Preußische Milttär-Gou- vernemmt für Sachs«, sowie das Königlich Preußische Cioil- Commiflariat in Dresden außer Wirksamkeit; auch hört mit demselben Zeitpunkte die an letzteres seither geleistete tägliche Zahlung von 10,000 Thalern auf. Art. 10. Die Auseinandersetzung der durch dm früher« Deutschen Bund begründeten Eigmthum»-Verhältnisse bleibt besonderer Vereinbarung Vorbehalten. Insbesondere behält Eich Seine Majestät der König von Sachsen einen Anspruch auf üb« 300,000 Thal«, welch« Sachs« anläßlich der BundeS-Execution in Holstein aufgewendet und liquidirt hat, ausdrücklich vor. Art. 11. Vorbehältlich der, auf dn Basis der BundeS- reform-Vorschläge vom 10. Juni d. I. in der Verfassung de» Norddeutschen Bunde- zu treffend« Bestimmung« Über Zoll- und HandelSoerhältniffe soll« einstweil« der Zollvoreinsvertrag vom 16. Mai 1865 und die mit ihm in Verbindung stehenden Vereinbarung«, welche durch dm -Ausbruch de- Krieges außer Wirksamkeit gesetzt sind, um« den hohen Contrahentm, vom Tage de- Lu-tauschek der Ratificationen de» gegenwärtigen Vertrages an, mit der Maßgabe wird« in Kraft treten, daß jede« der hshm Contrahentm Vorbehalt« bleibt, dieselben nach ein« Aufkündigung von sechs Monat« auß« Wirksamkeit treten zu lassen. Art. 12. Alle übrig«, zwischen den hohen vertragsschlie ßenden Theil« vor dem Kriege abgeschlossen« Verträge und Uebereinkünfte wndm hiermit wird« in Kraft gesetzt, soweit sie nicht durch dir in Artikel 2 erwähnt« Bestimmungen und dm Zutritt zum Norddeutschen Bunde berührt wnden. Art. 13. Die hohm Contrahentm »«Pflicht« sich gegen seitig, die Herstellung ein« unmittelbar von Leipzig ausgehend« und dort in directem Schimmanschluß mir der Thüringisch« und d« Berlin-Anhaltischrn Bahn stehenden Eisenbahn — ge eignet« Falles unter streck«weis« Mitbenutzung einer d« beidm g.mannt« Bahn« — üb« Pegau nach Zeitz zu gestatt« und zu fördern. Seine Majestät der König von Sachs« wird der- jenig« Gesellschaft, welche für den im Preußisch« Gebiete be leg«« Theil dieser Bahn die Concesfion erhalten wird, diese letztere auch für die auf sächsischem Gebiete gelegene Strecke unter denselben Bedingungen «theil«, welche m neu«« Zeit dm in Sachs« concesfionirtm Privat-Eisendahn-Gesellschaft« überhaupt gestellt worden find. Die zur Ausführung dies« Eisenbahn «forderlichen Einzeln-Bestimmung« werdm durch ein« besonderen Staats-Vertrag geregelt werden, zu welchem Behuf« beiderseitige Bevollmächtigte in kürzest« Frist an einem noch näh« zu vereinbarent« Orte zusammentreten werden Art. 14.. Die hohm Coatrahmten sind übereingekommen, daß das Eigmthum d« Königlich Sächsischen Negierung an der auf Preußischem Gebiete belegen« Strecke der Görlrtz-DreS- dm« Eisenbahn, einschließlich des antheiligen Eigenthumsrechte» an dem Bahnhof in Görlitz mit d« Ratifikation des gegen wärtig« Vertrages auf die Königlich Preußische Regierung über gehen soll. Dagegen wird die Königlich Sächsische Regierung vorläufig bis zum Ablaufe d« im Art. XIV. des Staars Ver trage» vom 34 Juli 1815 festgesetzten dretßigjährigen Frist und vorbehältlich d« alsdann zu treffenden wett«« Verständigung in d« Ausübung des Betriebe» auf d« Strecke von der bei- derseitigm LaadeSgrenze bi» Görlitz und in der unentgeldkichen Mitbenutzung de« Bahnhofe» in Görlitz verbleiben. Sie wird dm rechnungsmäßigen Reinertrag, welch« der Betrieb auf der gedacht« Strecke rrgiebt, alljährlich an dl« Königlich Preußische Regierung abliefern. Die Königlich Preußische Regierung ver- pflichtet sich bei der von ihr beabsichtigt« Umgestaltung de» Görlitz« Bahnhofes dafür Sorge zu tragen, daß der Königlich Sächsisch« Bahnverwaltung die zur ungestörten Fortsetzung ihre- Betrieber «forderlich« Räumlichkeit« uvd Bahnhof« An lagen in vem, de« Bedürfnisse entsprechenden Maß« auch fer nerwett verfügbar gehalten »erd«. Art. 15. Um der Königlich Sächsisch« Regierung di» H» de« Staat«.Vertrage vom 34. Juli 1843 für dm Fall tz« später« Abtretung ihres Eigmthum« an d« Eisenbahn» St»«-» vo» der LaadeSgrenze bi« Görlitz und ihre« Miteigenthum» « de« Bahnhof« in Görlitz in Aussicht genommene »Asch zu gewähr«, wollen Sein« Majestät der König » von der i« Art. K de« gegenwärtig« Vertrage« „ Kriegskosten-Entschädigung dm Bettag von Einer MMm Lhn» lern als eine Compensatio» für die von Sein« Majestät d« Könige vo» Sachs« i« Art. 14 der gegenwärtig« Vertrage- zugestaadmm Eigmthum«- Abtretung« in Abrechnung dein-« lassen. ,, r- -.M Art. 16. Da nach Art. K unter 10 der N«s»r«»>>>» schläge vom 10. Juni d I. das Postwes« zu denjenigen Aw- gelegenheiten gehört, welche d« Gesetzgebung und ObernnFM der BundeSgewalt unterliegen, nun aber Seine Majestät dar König von Sachs« auf Gnmd dies« Vorschläge dem NarddMd» schm Bunde beilritt, so »«spricht Derselbe auch schon »»» jetzt an, weder durch Abschluß von Verträgen mit and«« Etcutt», noch sonst etwa« vornehm« zu lass«, wodurch der definitiv» Ordnung de« Postwesens i» Norddeutsch« Bund« irgendwie vorgegriffen werden könnte. Art. 17. Die Königlich Sächsische Regierung üdevwtM der Königlich Preußischen Regierung da» Recht zur tzbpSÜ«» de« Telegraphenwesen» im, «halb de« Königreich« Sachs« i» demselben Umfange, in welchem diese« Recht zur Zeit de» Kö niglich Sächsisch« Regierung zusteht. Soweit die Sächsische Regierung in and«« Staat« Telegraphen-«»W»ff» zu unterhalten berechtigt ist, tritt dieselbe ihre Ruhte hierüb« bestehend« Vertrag« an die Königlich Preußische N» gierung ab, welch« die Verhandlungen mit d« bttressende» dritten Regierung« üb« die AuSübvmg dies« Recht« varbe halten bleib«. Dm Depeschen Sein« Majestät de» Könitz» von Sachs«, der Mitglieder de« Königlichen Hause», der K» niglichen Hofämter, der Ministen« und all« sonstigen öffent lichen Behörden de» Königreichs Sachs« bleib» dieselben WM vorzugungen Vorbehalt«, welche dm gleichartig« Königlich P«m ßischm Depeschen zusteh« Den Eisenbahn-Verwaltung«-» Königreich Sachsen bleät selbpv«pLadlich die Benutz»»- edwtz Betriebs-Telegraph« üb«lass« Zur Ausführung sännMißi» im gegmwärtigen Artikel enthalten« Bestimmung« wrrdm «w mittelbar nach dem Austausch der Ratifikation« de» Fried«»« Vertrages beiderseitige Commiffarim zusammenttetm. Art. 18 berne Majestät der König von Sachsen «rkÜWö Sich damit einverstanden, daß da» in Sachsen, wie in der MMf - zahl der übrigen bi»h«igen Zollverein»-Staa1«n bestehend« Satz» Monopol aufgehobm wird, sobald die Aufhebung ür Preußm erfolgt, und daß von dem Zeitpunkte dieser Aufhebung nb, di» , Besteuerung de» Salze» für gemeinschaftliche Rechnung sünnnde lich« beteiligt« Staat« bewirkt wird. Die näheren Bestim mung« bleib« weiter« Vereinbarung Vorbehalten. Art 19. Seine Majestät der König von Sachs« erklärt daß kt in« sein« Unterthanen, ob« wer sonst dm sächsisch« Gesetz« unterworfen ist, wegen eines in Bezug auf die BM hältniffe zwischen Preußm und Sachs« während der Dauß» de» Kriegszustandes begangenen Vergehens oder Verbrechen- gegen die Person Sein« Majestät oder wegen HochveMftßG St mtsverrath» oder sonst weg« ein« die Sicherheit de» SIMM ie» gefährdenden Handlung od« endlich weg« feines pols "' Verhalten» während jener Zeit überhaupt strafrechtlich, lich od« disciplinarisch zur Verantwortung gezogen, od« sein« Ehrenrechten beeinträchtigt werde« soll. Die etwa eingeleitrtm Untersuchungen dieser Art sollen einschließlich dv» Untersuchungskosten, niedergeschlagen werden. Seine Majestät d« König von Preußm «klärt Sich damit einverstanden, daß nach dies« Grundsätzen auch hinsichtlich derjenigen Verbreche» und Vergehen der oben gedacht« Art verfahren werde, welch» während jm« Zeit in Sachsen gegen die Person Sein« Maj«» stät des Königs von Preußm od« geg« den Preußisch« Staat etwa begangen wordm find Die au« Sachs« entfernte» »ad etwa noch in Preußisch« Haft befindlichen Personen solle«, so weit dies nach dm Preußisch« Gesetz« zulässig ist, an» d«lM selben sofort entlassen wndm Art 20. Seine Majestät der König von Sachs« «Kant das unbeschränkte jus rvlormavli Sein« Majestät de» " ' von Preußm in Betreff der Stift« Merseburg, Naumburg Zeitz an, willigt in die Aufhebung dn bisher der Univerj Leipzig zugestandmm Berechtigungen auf gewisse Canonieate « düsen Stifte« und verzichtet auf alle Rechte und Ansprüche welch« d« Königlich Sächsischen Regierung od« der Universi tät Leipzig au» den Statuten der Stift« od« au» früh«« ' Verträgen und Conventionen, deren etwa entgegenstehend« Vv- siimmrngen hiermit ausdrücklich aufgehobm «erd«, zu^' möchte. Die Entschädigung der Universität Lei./, gänzlich« Beseitigung ihr« Beziehung« zu den Ettfttrn, -si der jetzigen Inhaber ,4 4i», »nnvna übernimmt