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Säg» «, Mittag 1» »ßr: M«G»»««ß» 1». -sr^l-rrich« 13.000 Tageblatt für Uaterhaltuug und Geschäftsverkehr Mitredacteur: Theodor Drobisch. >wt, famos t>e» HE'- Dmchdt.«uftß.W» oirrMMküch HR Mtzr. Utnzrtn« I»fero1e«v«ift: 8»r den «am, «ft« -rspaltenr, ZMie: 1 «gr. U-ttr^ItzW sandt" die AM ^ 2«gr- ^ der Hera»«g»ter: Lirpfch ör Neklhardt. — Verantwortlicher Revactenr: Inlilll Nrklhordt« Do«T»», bm 23 Oetod«. — Ei» Lxtra-Vlatt de» Dresdner Journals bringt end« folg«de langersehnt« telegraphisch« Nachricht: „B erlin, EL. FZetober, Abend» /,II Uhr. ffßketeue Meldung ) Heut« Ist der Frieden Sachsen uuterzrichuet leie! eu Dreuße« und «« — Die „Zeidl. Corresp." schreibt: „Bei dm militärischen Stimmungen des Friedensvertrages mit Sachsen handelt e« Ach nicht um eine permanente Besetzung einzelner Positionen des KöSrigreichS mit preußisch« Truppen, sondern um provisorische ^ ordnuugen dieser Art, deren Dauer von dem Zeiträume ab- tzt, welcher für die Reorganisation der l. sächsischen Armee sßerlich sein wird. Es versteht sich von selbst, daß wäh- » des ln letzterer Hinsicht eintretevden UebergangSstadiumS preußische Truppmtheile im Königreiche anwesmd bleibm müssen; ist aber auch einleuchtend, daß diese Occupatio» nach Be- l d«S Kriegszustandes dm sächsischm Gemeind« leine le Last beveitm wird." V Die gerade noch rechtzeitig gestern eingetroffene Frie- densnachrlcht hat auch d« überdies durch schöne Witterung be günstigt« Dresdner Jahrmarkt, ein« frischen Impuls gegeben. Man mußte sich auf dem Altmarlte, Antonsplatze und an- stüßendm Straß« mühevoll durch die große Zahl der Käufer drstßM, namentlich bemerkte man aber viel Landbewohner, chtig drauflot kauften. Die Schuhmacher-, Leinwand-, lenwaar«., Filzschuh- und Pfefferkuchenreihm warm reich «st Waarm und Abnehmern, die Bettfederhändler nicht genug abwieg«, ^die Lausitzer Letnwandhändler ff« und «schneid«; auch in Zwiebeln war zsten« begegnet« man aller zehn Schrüt« einem mit einer Zwiebelreihe über die Schulter, et« Stück r in drr ein«, und eia Paar neue Stiefeln in der d. UebrigenS waren an dm Säulm bereits gestern Einladung« zur Friedensfeier auf dem Schillerschlößchm Mestorsky zu lesen, und ein Telegramm de» Dresdner berichtet, daß man in Löbau »ach Eingang der »tschaft «st all« Glocken geläutet hat. Der Rath zu Leipzig bringt zur öffentlich« Kmntniß, daß auf die von chm unterm 4. bvj. an Ee. Majestät dm König gerichtet« „ehrerlietigste Vorstellung', folgende Verord nung der königlichen Landercommijfion eingegang« ist: „Seim Majestät der König haben die Adresse, weiche der Rath der Stabt. Leipzig au Allerhöchpdieselbea unter dem 4. diese» Mo nat» -nutzt«, al« Zeüh« des zwischen Fürst ru.d Volk wal- tonden Vertrauen» gern «atgegeozunehmm geruht und die Lan- d«Se»»«isston beauftragt, dan StMrath in Bezug auf diese Lorck Folgende» zu «öffnen: Das Herz Sein« Majestät ist von schmerzlich« Gefühlen stt »pn der Kunde von all« den schwer« Prüfung«, Idie Vorsehung infolge der Ereignisse der letzte» Monate Lachs« und dessen Bewohner »rhängt hat. Sehnsucht»- harrt Seine Majestät dem Augenblick entgegen, wo dm- » «in Ziel gesetzt und wo eS Allerhöchst Demseiben vergönnt wird, inmitten Ihre« geliebt« Volke! zurückzrckehren. Um diesen Zeitpunkt herbeizusührm, bedarf eS aber nicht blos einer Entschsirßung, wie der Rath der Stadt Leipzig nach „der all- ' « Auffassung" zu glaub« geneigt ist. )« dm größt« Opfern für das Wohl Ihres Volkes be- vermögen Seine Majestät aber auch jqt noch nicht den der Bedingung« zu übersehen, von der« Gewährung ch de» Arirdfn« und zugleich auch der Eintritt der »gen in drr Armee abhängig gemacht werd« wird. ' ^ ^ n dem Lande zurückgegeb« zu sehen, Seiner Majestät diesem Ziele gehört Möge die Treue de» sächsisch« Vol- fich auch wieder in dieser Zelt dcr Trübsal so schön Imßhrt, fich auch ferner nicht verläugmn, möge r» mit Lrr- tzich« und Ergedung auSharn»! Untre Gottes gnädige« Bei stand »rd eS hoffentlich in nicht ferner Zeü geling«, dem IMde ein« Fried« zu siche«, der die Wund«, welch« der geschlazrn, heil« und unter defi« Schutz der früher« »d wieder erblüh« wstd. DreSd«, 18. Oetobrr 1666. » LandeScommtsston. vr. Schneider. ». Engel. Neueste« Vera« hm« nach sollte am heut g« Tage das Heflax« Sr. M d«S Kön'g» von karltbad nach Teplitz «skgt werden. — Drr GmeralßabSofsizlrr Hauptmann ». Winkler hat vor- Rückrrise von Karlsbad nach Berlin unsere OL"- — Ta« G« Gerückt «n der bev-rflehrndcn Ernennung des KreiSdlreetorS von Nosttz-Wgll-dttz -um Muister d s Innern gcwinnt, gute« Bern. Hw« n ch. «, Sonfiftenz. — — Bens ei ig« Ta:m hat in Karlsbad unt«r dem Bor- Ms Sr. Majestät de» Königs «ine Eonf.reyz stetig» fand in, zu der be. K. Hoheit der Krmprinz und der Generalleutnant von Schimpfs aus Wi« hinzugeretst «raren und an der noch der Etaattminister von Falkenstein, der Generalmajor von Fabrice und der Geheime Rath von Bose Theil gmommm haben. — — Als ausgemacht dürfte es zu betrachten sein, daß der bisherige k. sächsische Gesandte am k. preußisch«» Hofe, Graf Hohenthal, auf sein« früher« Post« nicht zurückkehren wird. — — Im k. Hostheater wurdm die Herr« Kammermusiker am vergangenen Sonntag kurz vor Beginn der Ouvertüre durch ein« vom vierten Rang herabstürzenden schweren Stock mit Beingriff nicht wenig erschreckt. Die Sache ging ohne Malheur ab, doch dürfte dm Stockinhabern mehr Vorsicht anzurathm sein, ein Stock gehört überhaupt nicht auf den Zuhörerplatz. — Der Leipziger Correspondent jder „Augsburger Allz. Zeit." meldet als ein Gerücht, der Kronprinz von Sachsen habe vor Kurzem, als die österreichischen Erzherzoge ihre Jn- haberschaften preußischer Regimenter dem Könige Wilhelm zu- rückgaben, in Wim dies« Schritt entschieden gemißbilligt und die Erklärung abgegeben, daß, wenn er nicht mit sein« Trupp« auf österreichisch« Boden stände und die Gastfreund schaft Oesterreichs genösse, er seinerseits die Jnhaberschaft seine» österreichisch« Regiments niederlezen würde. — In Briesnitz sind vorgestern früh in der fünften Stunde die sämmtlichm Wohn- und Wirthschaftsgebäude mit den Erndtevorrälhen «. s. w. des Gutsbesitzer Gersch in Flam men aufgegangen. Dabei haben Zehn Stück Schweine und verschiedenes Federvieh ihren Tod im Feuer gesund«. — Am Sonntag Morgen in der zehnt« Stunde hat sich auf der westlich« Etaattbahn ei« schreckliches Unglück zugr- tragen. Der 22jährig«^Echaffner Böttcher (aus Aldorf bei Leis» nig gebürtig) halft sich, wahrend drr Zug im Gange war, von snnenr Platze auf dem Verdeck eines Wagens «hoben, um den Mantel and«» umzulrgen und hatte dabei die Ueberbrückung in der Nähe von Connewitz außer Acht gelassen. Die Brücken- ba'ken ze schmetterten dm Kopf und der furchtbare Stoß warf den Unglücklichen herab auf die Schimm. — Daß Dresdner Journal schreibt: Mehrere Zeitungen enthalt« die Angabe, eS sei auf Anordnung der Landescom mission vr. Joseph in Le pzig weg« eimr Mittheilung an die „Constitutionelle Zeitung" aus Briefen sächsisch« Soldat« v«. nommm und eine Haussuchung nach Brief« in seiner Woh nung veranstaltet worden. Wir haben hinauf zu erwidern, daß die k. Landeßcommission von dem Vorgänge überhaupt kein« officielle Kenntniß erlangt, am wenigst« eine Verordnung in einer Sache erlaffen hat, welche, soweit man sie nach dm Zei tungsnachricht« b.unh»i en kann, Udigl.ch dem Gebiete des Strafrecht» angehört. — Eine Wien« Zeitung bringt folgend« „AbschiedSgruß an di» sächsische Armee": In d n nächst« Paar Tag« kehren die sächsisch« Trupp«, unsere lieben Gäste, in ihre Heimath zurück. Wir glauben uns d« einmüthigen Zustimmung d«S Publikum» versichert zu halten, wenn wir dies« Augenblick nicht verstreich« lassen, ohne an die Sachs« ein« herzlichen warmgefühlt,a Abschiedsgruß zu richten. Sie war« unsere Bundesgenosse«, sie find uns bi» zum letzt« Augenblicke treu zur Seite gestanden, sie müssen die traurigen Folg« eine» für uns wie für sie, für ihr« König und für ihr Heimathland, unglücklich« Feldzuges mit Resignation «trag«. Ab« das ist es nicht allein, wq» dm Sachs« die Stzmpathie» der Be völkerung Wien» und Riederösterreich« «worben, was sie ihr lieb und werrh, dm Abschied schwer gemacht hat. Die Bevöl kerung Wien» und Nieder österlich» hat in dm sächsischen Sol- datrn Männer lieb gewonnen, unter deren militärisch« Röcken bürgerlich« Herz« schlag«, die sich nicht als ein« de« Volks» ganzen fernstehend« Kaste, sondern all ein Bestandtheil ihre» Volkes fühlen. Eie hat in dies« sächsisch« Soldaten auf d« Stufe rin« achtungSwerth« Kultur stehende StammeSgenoffen, fie hat in ihnen di« treu« Bürg« ihn» HeimathlandeS schä tz« und achtcn gelernt. Wir überlassen eS dem Kriegshistorik« dzr militärischen Bravour, dem Muthe und d« Ausdauer, welche unsere BundeSgmoffen im Kampfe mit Preußm glänzend be währt haben, gerecht zu ««den, wir beabsichtigen an dies« Stelle nur dm bürgerlichen Tugend«, den ächt mrnschlichm Vorzüg«, durch welche die sächsisch« Soldat« fich so «ohl- thuend auSzeichnrn, die -«echte Würdigung und Anerkennung zu Theil wndm zu lasten. Wir nehmen blo» von einer That» fache Akt, wenn wir r« hi« auSsprrch«, daß alle Bewohn« NirdcrösterrrichS, bei dm« Sachsen ein quartint waren, oder die sonst Gelegenheit gehabt, mit ihn« in Berührung zu kommen, ihnen d»S ungrtheiltrste Lob zoll«. Uebcrall hat man die Sachsen als Zent« kenn« gelernt, die bescheiden und maßvoll in ttze« Anspeüch«, artig und liebmSwükdig im Umgang« sind und an denen Niemand «ine Spur von Uebcrhebung oke> Roh heit zu entdecken vermochte. Und diese rühmenSwerthrn Eigen schaft« gr,tch,n nicht etwa blo» den Ossi irren, sondern auch her gesammtm Mannschaft der sächsisch« Armee zur eigentliche» Zierde. Es kann daher Niemand verwundern, hrß bie namentlich in dm Sommersrisch« und Badeort« nächst geradezu d« Mittelpunkt de» geselligen Leben« geworden find,' Offiziere wie Soldat«, in all« bürgerlich« Kreisen sehen und wohl gelitten warm, und daß man jetzt dauern fich von ihn« trennen und fie stet» in freundlich« innerung behalt« wird. Der Feldzug in Böhm« Oesterreich nicht unglücklich« «dm könn«. Er hat de« Wohlstände Wund« geschlagen, die vielleicht in Jahrzeh noch nicht vernarbt sein werd«. Man wird uns nicht sprechen, wmn wir behaupten, daß die Bekanntschaft liebenswürdig« Sachsen, welche zu knüpfen wir in Folg« Feldzüge« Gelegenheit halt«, die einzige freilich blo» „s< Lichtseite desselben bildet. Die» sag« wir dm sächsisch« pm als Abschiedsgsgruß. — Laut einer Depesche aus CarlSbad an die Wim« tung ist Se. K Hoheit der Kronprinz von Sechsen a« 20. tober wieder nach RezenSburg abgereist. — Vorgestern wurde d« Bnliner drei Viertel 3 plötzlich durch «in Nothsignal zwischen der West» Kölscheabroda angehalten, die Passagiere erschrick« und thetm ein Unglück. Da stieg ein Schaffner ganz gelaffet« seinem Obersitze herab und hob von der Bahn rin« derhut auf, welch« einem Herrn entfallen war. setzte sich nach diese« erschütternden Ereigniß wird« U wegung. — Wie wir vernehmen, giebt Gustav Etrebelo» t» pau ein Echriftchm zum Best« d« in Ehrenfriedert gebrannt« und 11 in d« Näh« von Freiberg durch Verunglückte heraus, enthaltend sieb« Gedichte von Kam n«, Verfasser des schön« Gedichte» „Wer gern dahin f> Letzte» giebt" re Dasselbe giebt in dies« Gedicht« «ch» Md de» ganz« Unglück» in Ehrenfrirdersoorf, fsichi Seen« au» dem letzten Kriege in «hebend« Weift. Mit schm, daß auch dieses Schriftchm bei dem Publikum finden möge, wa» zu hoff« wir umsomehr berechtigt die Werke Karl Graupner's bisher so gute Aufnahme g D« Preis 2^ Ngr. ist ein so niedriger und der Zmeck äußerst wohlthätiger, daß gewiß Jeder sein Scherflei« wird, zumal von dies« Unglücklich« neuerdings vneder rufe um Hilfe ergangen. — In d« Nacht vom 13. zum 14. Octob« wurde Gutsbesitzer in Rhänitz aus dem Stalle eine Kuh Die Spur der Dicke wies nach Dresden hin, well 14. Oktober zwei Männer gesehm hatte, die mit ein«! der Hlllttschcnke »müder in der Richtung rnch Dreliden gm warm. Der hiesig« königlichen Polizeidirection ist «» gelungm, die Diebe zu «mittel«. Der Eine ist eia , zestlle von hier, der And«, ein gewesen« Markthelf« aus witz. Eie Hab« die Kuh hi« auf der Waldzafse gef«" geoiertelt und die Haut nach Tharand »«kauft. — — Dem Vernehmen nach hat Se Majestät der dm Gmrralmajor von Fabrice mit der Leitung de» departemmtS beauftragt. Letzt«« war am »«gangen« abend hi« aus Karltbad «gekommen, er hat sich a« SS. tob« mied« nach Berlin zurückbegrben. — — Unter den in hiesigen Lazarethm »«pflegt« tärp«soven befand« fich bekanntlich auß« Preußm, und Oesterreichern auch eine Anzahl Italiener. Alle BläU« liefert« den Lazarethm täglich eine Anzahl plore gratis und nur die Italien« mußten -usehrn, selb« keine deutsche Zeitung lesm könnt«. Auf d«« wendrte fich Jemand von hier nach Mailand mit der dortige Zeitungsexpeditionen, ihren krank« und v«W Landsleuten einige Z-t ungen umsonst zu lieft«, ein dort anwesend« Deutsch» die Versendung auf seine besorgen wollte. Ja, da kam man schlecht an, hft Ai dieser Expedition« war rein ablehnend unt« dem Vi „da find wir zu patriotisch!!" Was die Herr« unt« Patriotismus eigentlich versieh«, ist hi« zu Lande ß wiß Jedermann unbegreiflich. — Durch eine am 26. August d. I. in de» an preußisch« Grenze gelegen« Dorfe Kollm« auSgeh FenerSbrust wurdm daselbst zehn Bauerngüter und dÄ häuf« und in dem daranstoßenden Dorfe Böhlitz ein " gut und drei Wohnhäuser in Asche gelegt. Am 18. Msnat». gegen 7 Uhr brach nun in Böhlitz wieder au», durch welche« daftlbst sechs Güter, sowie in Kall«« Bauerngut eingeäschert und dadurch anderweit sieben obdachlos wurden, die einen großen Theil drr Habe darunter b>findet sich auch eine durch d« «st« Brand bereit» betroffen« Femiie. Neun preußisch« und fünf aus den sächsischen Ortschaft« war« Braudstätt« erschien«. — Am Sonntag Mit'«» ritt« v!« Herr« durch stad» hcrei», welch« wohl auf dm Pferd« sitz« gell