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L. WW Reich« der vlädtt, »erd«« nächsten» wieder «« Eine ver- «erd«», inde« de« Vernehmen «ach, da» Grundstück 8 der Ghripianfiraße mU Rücksicht auf die neuerdings « de« Besitze erworbene Gasthostgerrchtigkett künftig die inna „Hvtel Moskau'' führen wird. — Da« geistliche Concert der „Dresdner Liedertafel" zu« testen der Ehren fnederSdorfer wird nächsten Montag Lbend r der «rleuch etm Frau«kirche stallfinden. — Dem Redaeteur de« wöchentlich z«ei«al erscheinendm Hittauer Anzeiger«", Buchdruckereibefitzer Richard Menzel ist w« Mnigl. preußischen Gouvernement das Wettererscheinen !^im» Blatte» wegen dessen preußenfeindlicher Tendenz verbo- » worden. i — Die Ziehung der zum Besten des Kirchenbaues der -angelischen Gemeinde in Salzburg von der deutschen Kunst- »nossenschaft veranstalteten Lotterie hat am 39. und 30. August » Weimar pallgefunden, und e« ist die Gewinnliste vor einigen Lagen hier angelangt. Die Inhaber von Loos« können, außer st der Expedition diese» Blatte», noch an folgenden Stellen, d* «an sich gütigst der d eSfallflgen Mühwaltung unterzog« «t, die Gewinnliste einsehen, auch, sowett der Vorrath reicht, Knnplare derselben in Empfang nehmen: auf den Comptoiren «r Herren Banquiers Günther L Rudolph, Seestraße «. 31. part., und Ed. Hasse, am Altmarkt Nr. 6. pari, »wie im GHchLftSlokale der Herr« Methe « Comp., Neu- Hauptstraße. — Uebrigens hat sich der Spedtteur Earl )s in Weimar bereit erklärt, bei Einsendung der Loose genauer Angabe der Adressen, auswärtig« Gewinnern, Rückerstattung der Verpackung«- und Besorgungs-Spesen, i Gewinne unfrankirt zu übersenden. — Die Zeit der Urberzieher- und PaletoteScamolagen ist »itdrr da, es spukt auf's Neue in den Restaurationen, daher nfgepaßt, daß es nicht Allen so geht, wie am Dienstag Abend «an Gaste in einer Restauration auf der Cporergaffe. Dem atte man zwar den Rock auf dem Leibe gelassen, der neue Moder Hut aber und sein tbeurer Stock war mit einem Andern ««zieren gegangen. E» bleibt unangenehm, Nachts 1 Uhr mit PksnrchtSvoll entblößtem Haupte nach Hause gehen zu müssen. — Am 9. d. M. Abends nach 8 Uhr ist in Auerbach »» zwei Stock hohe Wohnhaus des WeißwaarenHändlers Gerisch H auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Das F.uer soll »f dem Oberboden entstanden sei». — In Halsbrücke ist am 9. d. M. früh 3 Uhr da« dem racher und Feldbesitzer Hühnlein gehörige Wohnhaus nebst re ein Raub der Klamme« gkworden. Wie das Feuer . anden, war noch nicht möglich, zu ermitteln, e» soll zuerst Em in der verschlossen gewesenen Scheune gebrannt haben. — Die gestern angesetzte Hauptverhandlung gegen die Wittwe >echt wurde ausgesetzt, da Angeklagte zum Termin nicht er- chim, auch in ihrer Wohnung nicht aufzufindm war. Ta-e-geschtchte. Oesterreich. Au« Wien schreibt man unterm 8. Oktober: lhe Reise des Kaiser« in die vom Kriege verheerten Landes eile Böhmens soll auch dazu benutzt werden, dm hilfrbedürf- gsten Grundbesitzern sogleich, bevor noch die Resultate der irstegSschrden Erhebungs-Ccmmissionen vorliegen, Geldunterstütz, zur Feldbestellung und Viehbeschaffunz zukommen zu len. Der Finanzminister hat sich bereit« zur Flüssigmachung Unterstützungen auf die wirklich erhobenen Kriegsschäden »(reit erklärt. Preußen. Die „StaatSbürgerztg." erzählt folgende Ge richte, deren Bestätigung jedoch abzuwarten sein wnd: Man d sich der anonymen Aufforderung zu einer Sammlung von «ldbeiträgm erinnern, au« welcher beim Siegesfeste dem Kron- inzm ein Ehrendegen und dem Prinzen Friedrich Karl ein hrensäbel zum Geschenk gemacht werken sollte. Inzwischen rben sich die anonymen Veranstalter der Sache durch die vielen .egen das Unternehmen geltend gemachten Gründe nicht abhal» en lassen, ihre Absicht auszuführen, für welche sie 5000 Thlr. »ckammengebracht hatten. Jetzt erfährt die „Staatsbürger^." wir diese Angelegenheit aus guter Quelle Folgende«: Der Ehren- «tz»» wurde dem Kronprinzen durch eine Deputation überreicht, »äche aus mehreren Ho.e'.besitzern rc. der L.ndenpromenade be tank. Sie wurde keineswegs gnädig empfangen und erhielt auf hr Anerbieten eine emschieden zurückweisende Antwort des Jn- «lt«: Der Kronprinz liebe es nicht, Geschenke anzunehmen, die ««Personen veranstaltet würden, welche sich dadurchbloseinen kamen machen wollten, noch dazu auf Kosten ihrer Mitbürger. Lee.n ihm eine blondere Corporation, eine Handwerks-Innung. V»e Stadt oder dergleichen ein Andenken oder Geschenk über- richte, so würde er es mit Stolz und Freude annehmen, ein mf solche Weise zu Stande gekommenes aber nicht. Die De- «tation mußte also mit ihrem Ehrendegen wieder abziehen. Seim Prinzen Friedrich Karl kam die Deputation noch ein wenig «Ger, resp. sch echter weg: sie wurde gar nicht vorgelassen. — va» „Franks. Journal' b.richtet unterm 9 Oktober: Zwischen >m drei süddeutschen Regierungen von Ba nn, Würtemberg und stad« find dermalen Verhandlungen im Gange, um sowohl bei i« Längen-, als Flächen- und Körpermaßen das metrische System inzusührcn, das für das Gewicht im Zollvscemtgewicht bereits »Hehl. Ein von der Centralsrelle für Gewerbe und Handel «ützearbeiteter Gesetzentwurf liegt h erüber vor, wornach dieses Lystem bi« 1. Januar 1869 ins Leben tie'en sollte. Auch lder eine neue gemeinsame Münze nach d.m Decimasystem und nit Franken und Tha'ern, sowie mit dem öfierreichischen Münz, uße möglichst übereinstimmend, schweben Un.erhandlungen. Würtemberg. Stuttgart, Mittwvch, 10. Oktober. Die Idgeordnetenkammer hat in ihrer heutigen Sitzung mit 87 ge- B« 1 Stimme, die de» Abg. Hopl, beschoss.n. der Negierung Er den Vollzug d S Waffenstillstands- und FricdenSoerlrage« prdrmnität zu ertheilen Nach diesem Beschlüsse wurde die tdrrßdrbatle begonnen Die Abgeo dneten Hölder und Genossen teltrn «in Amenlrmmi zu Gunsten eines deutschen Elarten- unde» untrr Führung Preufe^S. Abgeordneter Römer macht tt da Unterstützung die>S Anuriemcni» darauf aufmerksam. daß Diejenigen, welch« den Anschluß VErkemberg« an den Nord- deutsche« Bund bekämpfe^ dadurch gerade fördem, «a« fi, zu verhindern bestrebt find: da« Zustandekommen eine« deutschen Einheitsstaates. (Dr. I.) Frankreich. Da» „PahS" bringt unterm 3. d. M. Nach richten über eine Revolte, die in einem Etrafarbeitthause für jugendliche Verbrecher unweit Toulon aukgebrochen ist. Das StcafarbeitkhauS, auf der Ile du Levont bei Toulon gelegen, wurde zerstört, in Brand gesteckt und geplündert. Das Dampf schiff „Le Robuste" ging um 5 Uhr Morgens mit dem Unter präsecten, dem kaiserlichen Procurator, 140 Mann Truppen unter Befehl eines BataillonSchef« und 30 von einem Kapitän eommandirten Gendarmen ab. Die Insurrektion kam zum Au» bruch unten« Einfluß Gefangener au» Corsica, die seit zwei Tagen auf der Insel angekommen waren. Nachdem sich die Empörer de» Directcrs und der Wächter bemächtigt hatten, steck ten sie die Vorräthe voa Petroleum und von Spirituosen, di« sich i« Etablissement befanden, in Brand; die Explosion war fürchterlich und sechs der Verschworenen, die von den Flammen und dem Rauch überrascht wurden und erstickten, lagen unter dm Trümmern begraben. Ohne den Eifer des Semaphor-Wäch. terS wäre der Direktor verloren gewesen. Diesem kühnen Manne war eS gelungen, dm Gefangenen, der in den Flammen fast zu Grund« gegangm wäre, zu befreien: aber als rr gerade sestre aufopfernde That vollendet hatte, wurde er von dm Empörern verfolgt, ergriffen, arg mißhandelt und in einen Keller hinab- g> stürzt, wobei er sich dcn einm Schenkelknochen brach. Man wartet noch auf nähere Einzelheiten über diese bekla^enswerthm Ereignisse. — Der „Monde" bestätigt in folgenden Worten die bedauerlichen Nachrichten über den Gesundheitszustand der Kai serin voa Mexico: „Unsere Privatcorrespondenr aus Rom läßt leider keinen Zweifel hinüber mehr zu. Die Vernunft der Kai serin Charlotte hat turn Schlage so vieler Hoffnungen, denen schleunig so viele Enttäuschungen folgten, nicht widerstehen können." — Die „Berliner Börsenzeilung" schreibt: „Von einer russischen Dame, die soeben von Paris nach St. Petersburg zurückgekehrt ist und deren Salon dm Brmnpunkt der Pariser polnischen Welt bildete, wird erzählt, daß die Kaiserin Eugenik kein Hehl aus ihren Antipathien gegen den AuSgang de« preußisch öster reichische« Krieges gemacht habe. Die Umgebung der hohen Dame, zumeist au» Personen bestehend, die dem Orden de« heiligen Ignatius Loyal« als Mitglieder oder Laienbrüder an gehören, bemüht sich eifrig, die Stimmung der frommm Kai serin aus der Höhe ihrer vermeintlichen Aufgaben zu erhalten. Man hält dicS sitzt für mehr als je geboten, well die Tage der Kaiserin bis zu ihrem Regierungsantritt bereits gezählt sein dürften. Die Hinfälligkeit des Kaisers könne auch denje nigen nicht mehr entgehen, die dm falschen Bulletins der Aerzte bisher Glauben schenkten". Italien. Florenz, Mittwoch, 10. Oktober. PeSchiera ist heute von dm Oesterreichern geräumt und von dm Italienern besetzt worden. Morgen wird, wie man versichert, Mantua ge räumt «erden. In Verona ist die Ruhe hergestellt. (Dr. I.) Rußland. Murawiew hat Wort gehalten und ist nicht eher gestorben, als bis die Criminal-Untersuchung, mit deren Leitung er beauftragt gewesm, die „Verschwörung" wirklich ent deckt hatte, als derm Werkzeug Karakosow das Attmtat gegen den Kaiser im April d. I. begangen haben sollte. Schon gab man sich der Hoffnung hin, daß mit Karakasow'S Hinrichtung und mit der Freisprechung des jungen Moskauer Arzte«, dem durchaus nicht« Gravirendes nachgewiesen werden konnte, die Sache erledigt und daß Murawiew nur aus Aerger, nur Einen an dm Galgen gebracht zu habm, so urplötzlich gestorben sei. Jetzt erfährt man aber, daß nicht weniger al« 49 Personen als Verschwörer uns Mitglieder einer CommisstonS-Gesellschaft schuldig befunden worden sind, das Attmtat moralisch angeflistet zu habm. Davon sind 34, den Hauptanführer Jschutin an der Spitze, zum Tode durch den Strang, wie Karakasow, die anderen 15 aber zur Deportation nach Sibirien vcrurtheilt worden. Amerika. Der „Eoening Standard" spricht von einem Attentate, das gegen den Präsidenten Johnson auf seiner Reise verübt werden sein soll. Der Präsident war von St. Louis nach JndianopoliS im Staate Indiana gegangen Hier ist der Herd des Radikalismus. Der Präsident, Hr. Seward, General Grant, Admiral Farrugut und andere hohe Personen hatten sich zu Wagen nach dem unter dem Namm BateS-House be kannten Hotel begeben. Kaum waren die Reismden hier an gekommen, als die versammelte Menge sie bestimmte, sich auf dem Balkon zu zeigen. Als der Präsident erschien, riefen die Radikalen: „Grant! Grant!" und als er sprach, wurde ein solcher Lärm gemacht, daß siine Stimme nicht zu hörm war. „Mund halten! Hineingehen!" rief man ihm von allen Seiten zu, und ein „Hoch auf Jefferson Davis l Nieder mit dem Verräther Judas Johnson l" wurde aus gebracht. Plötzlich wur den Pistolenschüsse gehört. Zwei Schüsse wurden auf den Bal kon abgeseuert. Man hat die Spuren der Kugeln ganz in der Nähe der Stelle, wo der Präsident stand, aufgefanden. Ein Hagel von Steinen zertrümmerte viele Fenster des Hotels. ES soll die Absicht der Radierten gewesen sein, das Hotel zu be lagern, doch drängten die Conservativm die Stürmenden zurück. Bei diesem Handgemenge fielen noch einige Pistolenschüsse. Ein Mann erhielt einen Schuß in« Herz. Elf Personen wurden verwundet. Die Nacht ging ruhig vorüber, und am Morgen hat der Präsident ungestört Indianapolis wieder verlassen. Geistliche Musik in der Frauenkirche am 10. October. v. — ES lag dieser, von Herrn C. Aug. Fischer veran stalteten Ausführung eia milder Zweck zum Grunde. Die Ein nahme ist zum inneren Ausbau der Orgcl in der Annenkirche bestimmt, für jenes erhabene Instrument, da« dem religiösen Leben mit aller Pracht und Fülle der Harmoniken huldigt. Durch ein Präludium von Herrn Fischer eröffnet, fo'gte unter Direktion des Herrn Musikciieclor Psretzschner eia Choral «u« der Matthäus-Passion von Seb Bach, gesungen von der Dretdcner Singakod.mie, dem sich eine Arie au« „8t,d»t mal«," von Rossini für Posaune und Orgel anreihte. Ein feines Kunst- ulchne!« dl« erster« Nuifllhrung, während HerrKastimermuf Brun« in diesem sowohl, wie in der später von ihm tragmen Fantasie mit Orgelbegleitung von Belke, sela Instru ment, die Posaune, mit ener Feinheck »nd Virtuosität hand habte,! wofür er den wärmsten Dank verdient. Gleich Herr» Fischer bewährte sich auch Herr Organist Rißmann in ei»er von dem hiesigen Hoforganist Berthold i« erhabenen Sttzl »nd mit musikalischer Gewandtheit componirten Fuge für die Orgel und einem geistreich durchgesührien Choral von C Merkel, Or ganist an der katholischen Hoflirch« Es war ein feierlicher, et» erhebender Moment, als die letzten Strahlen der scheidend« Abendsonne durch eine« der hohen Kirchmfenster den Altar mit ihren wunderbar schönem Lichte verklärten und sich ei« heilige« Dunkel in de« imposanten Gotteshaus« verbreitete. Bel »er Arie au« Rossini'« „8lsbst water" wurden wir an die Worte Friedrichs des Großen erinnert, als er einst ein Io »eum von Graun mit «"gehört hatte und die Worte sprach: „So ist'« Recht, selbst die Freude muß in der Kirche noch ein« Ernst behaltm, der dem gehelmnißvollsten Wesen zukommt". — Die kunstreiche Schöpfung: Chromatische Fug« und Phantasie von S. Bach erfreute den Kenner al« ein Werk, dessen Original Referent diese« einmal in der musikalisch« Bibliothek eine« Musikfreundes sah und ein Verehrer de« großen Tonsetzer« auf den Umschlag die Worte geschrieben: „b'aniasia okromalioa, bleibt schön in alle Saocula". — In einer Hymne von Mendelssohn- Bartholdy für Sopransolo, Orgel u d Chor, gesungen von Fräu lein Zeibig und der Dresdener Singakademie, bewährten sich die Au«ftihrenden zur höchsten Ehre de« TomverkeS. Tiefe« Verpändniß ihrer Aufgabe und correcter Vortrag fordert zur Anerkennung für Fräulein Zeibig auf. Den Ankündigungen nach stehen im Laufe der nächsten Tage sowohl im Dom zu Meißen, al« in der hiesigen Frarun- lirche die Aufführungen geistli her Musiken bevor, und geben wird« Hoffnung Raum, daß sich Freunds und Verehrer finden werden, die ihnen rege Theilnahme widmen. Girbt e«, fragen Mr, etwas Schönere«, al« solch einen ernsten, erhebenden Genuß, zumal in Zeiten, wo da« Gemüth de« Menschen mehr als sonst eine« Tröste« und einer Erhebung bedarf? Welche Kraft und Fülle liegt nicht in einer Fuge. I» stiller Klarheit ruht da« Meer der Andacht vor uns, wenn Gotte« Oxm leise durch die Schöpfung geht und der paradiesi ch b'nue Aether die unermeßlichen Schwingen über die Erde breitet. Noch lebt Alle« im Jnnecn verborgen und nur wenn sich der Geist lebendiger regt und seine enizünde'.en Funken in die durchschau- liche Tiefe fallen läßt, ziehen sich linde Kreise spielend auf der Fläche fort. Jetzt fährt der Unsichtbare mächtiger über da« Gewässer hin und schneller kräuseln sich die Wellen. Bald er heben sich Wogen und wälzm sich dem Ufer zu; noch ist die kommende nicht zerronnen, da wälzt sich au« weiter Ferne eine neue rauschend herauf, indessen tue erstere dem Gestade zueilt und ihr Tosen den letzten Klang einer eben zerrieselten ver schlingt. Verworrene« Brausen schlägt im Einklang an unser Ohr. Gewesen, Sein und Werdm tönet mit Ein«, und jede» mit vernehmbarer Stimme aus Fern und Nah. Die Brust alhmet freier, wenn diese zerflossen ist und fühlt sich wieder schmerzlich froh, wenn ihr jene rauschend nacheilt. E« ist ein wahrer Sturm der Andacht, der mit unbändiger Kraft sausend durch die hohen Gewölbe geht und das zerknirsch!« Herz auf sreuderauschendrn Wellen dem Unsichtbaren zum ewigen Weih- und Dankopser bringt. * Ueber den Namen von Königgratz finden wir in mehreren Zeitungen folgende Notiz: Da« slawische Wort Hradec, was die Deutschen in Gratz gewandelt haben, bedeutet so viel wie „Stadt" und kommt deshalb in den Namen vieler slawisch« Städte vor. Im nordöstlichen Böhmm liegen sieben Städte, derm Einkünfte nach der ackeren, erst von Joseph II. aufge hobenen Verfassung de« Königreichs Böhmm zur Dotation einer vnwittweten Königin, wenn e« eine solche gab, bestimmt waren, und welche in einem solchen Falle eine unter der Regierung der Königin-Wittwe stehende Standesherrschast bildeten. Die Hauptstadt dieser Etandeshnrschaft hieß: „Stadt der Königin", Kralowv Hradec, Königin-Gratz und dies letztere ist der officielle deutsche Name der Stadt. „Königgrätz" ist eine abgekürzt« Form, die dann sprachrichtiger in KönigSgrätz gewandelt wird. Zu diesm Leibgedingstädten gehört auch da« ebenfalls in de» Kriegsberichten öfter« gmannte Königinhof, Kralow« Damr, welches auch stet« so benannt wird. * (Gegen das Choleragebet.) Gegen das Sonntag für Sonntag in allen Ki chm Englands vorgetragene Cholera- Gebet ist eine Broschüre erschienen, die nicht ohne Sinn ist. Dieselbe führt dm Titel: „Ein Protest gegen das sowohl irreli giöse als auch unorthodoxe Choleragebet". Der Autor ist nicht damit einverstanden, daß, wie das Gebet annimmt, die Cholera eine Strafe für Sündm sein soll. Sündhaftigkeit herrsche unter Reichen wie Armen, indessen hätten jene von der furchtbar« Plage fast gar nichts zu leiden, die man im Westend kaum kenn«, währmd die armen Ostbezirke ihre ganze Wuih zu ertrag« hättm. Weiter, wenn die Cholera eine Strafe für Sünd n, .so hätten alle Anstrengungen der Heilwiffmschaft auf keinen Erfolg zu hoffen, ja sie wärm sündl ch als eine Auflehnung gegm die göttliche Allmacht, was man doch nicht behauptm werde. Der Autor glaubt nicht, d.iß ein einziger Würdenträge- der Kirche von England die Rechtfertigung des Gebete« auf sich nehme» würde; er scheint also nicht zu wissen oder er will nicht wissen daß e« von ihrem höchsten Würdenträger ausgegangen ist. Sächsische ChaMM-MM! (Leipziger Straße Skr. 8) empfiehlt gane zu.halbe Flaschen Cka«pagnerbesterQuMä. Sprechr zeit v. fr. 9—11 u WiisenhuSssr. 8. I»r. MV»«»»»»»» prakt. Art Sprechst 8 — 10 U. V., 8 — 4 U. N. Für geheime Krankheit« jeder Zeit auf Bestellung; verl. »«moustraß« 3«, part.