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«-rscheiut: «glich früh 7 U-r Inserate «,rd«n augeuommen: tzt« Abends 6, Sonn- tag» bis Mittag» 12 Uhr: M«rte«stra»e IT. Wyrtg. tu dies. Blatte Dckrurttl« erfolgreiche Verbreitung. Auflage: 13,000 Sfempla» «» Tageblatt für Unterhaltung nud Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Viertels bet unrutg feruüg H«,. Durch die Lönigl. P^t vierleltShrlich L» Ngr. «iu»rlue N„«w»g.. 1 l^r ,r Inseratenpreis«: Für deu A««« «« gespaltene» AeNa: l Ngr. Unter »Tinga- ,-ude- die AeA, » Agr. der Herausgeber: Etepsch sl Nrichardt. — Berantrvortticher Ardacteur: IllttUS Neichardt. Dresden, den 2 Oktober — Wie die „Pr." meldet, sind J're Majestät die Kö nigin von Lachsen am Freitag Vormittag in Begleitung Ihrer königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Georg sammt Gefolge und Dienerschaft über Passau nach Prag abgereist. Mit dem- selben Zuge hat sich die Erzherzogin Sophie nach Ischl begeben, wo bekanntlich Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit de« kaiserlichen Kindern weil«. — Dem Vernehmen nach ist Se. Excellenz der frühere Justizminister v. Könneritz vor einigen Tag« nicht unerheblich erkrankt. — — Se. Excellenz der Herr Staatüminister v. Friesen, der am vergangenen Sonnabend von Prag hier wieder eingetroffen, ist vorgestern Nachmittag von hier nach Berlin zurückgereist. - — In dem Befinden unseres Gesandten in Wien, des Herrn v. Könneritz, ist, Wiener Blättern zufolge, eine erfreuliche Besserung eingetreten. — — Die K. Polizeidirection macht bekannt, daß von der K. Preußischen Commandantur die an den früher hierzu be stimmten Tagen nicht abgeholten Waffen rc. an die K. Polizei- Direktion abgegeben worden sind und fordert demzufolge die betreffenden Eigenthümer auf, ihre Waffen im Polizeihause in dm Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr in Empfang zu nehmen. Die Rückgabe erfolgt durch den interimistischen Polizvi- hausinspector Gruhl. — Die für morgen Mittwoch Abend halb 5 Uhr von dem rühmlichst bekanntm Organisten an der Annenkirche, Herrn C. Aug Fischer, in der Frauenkirche veranstaltete geistliche Musik verspricht einen sehr reichen Genuß. Denn außer dem Veranstalter selbst und Herrn Organist Nißmann von der Waisenhauskirche, werden Frau Bürde-Ney, Herr Musikdirektor Pfretzschner mit der unter seiner Leitung stehenden „Singaka demie", Herr Kammermusikus Brun» (Posaunist) bei der Aus führung des vortrefflich zusammengestellten Programms Mit wirken. Da die an dm Kirchthüren zu sammelnden frei willigen Gaben zum inner« Ausbaue der Annen-Orgel be stimmt sind, so ist auch um diese« guten Zweckes willen eine lebhafte Betheiligung an dem uneigennützigen Unternehmen des Herrn Fischer und den übrigen künstlerischen Kräften zu wünschen. — Der Geschäftsgang der Leipziger Michaelismesse ist, außer durch Anlässe, offenbar in den meisten Fabrikwaarm und Manufaktur branchen auch dadurch so wesentlich gestört, daß massen hafter Bedarf, auf welchen Producenten nach den Stockungen br dm Kriegsmonaten etwa» sanguinisch gerechnet hattm, nicht zu bestehen scheint. Die in den Wohlstand der Bevölkerungen deutscher Lande tief einschneidenden Ereignisse diese« Jahre« haben dem regelmäßigen Friedens consum großen Abbruch gethan und die Mittel dazu nach anderen Seilen zu verwenden ge- nöthigt. Ueber den in Wechselbeziehung mit der Lcdermesse stehenden Meßhandel in rohm Häuten und Fellen ist zu be richt«, daß bei dem Zurückbleiben vieler Verkäufer und Ein käufer der Umsatz hinter den gewöhnlichen Herbstmessen zurück geblieben ist Kuh- und Och enhäute in leichter Waare wenig begehrt ; schwere Sorten in guter Qualität wurdm 20-22 Thlr. bezahlt und war ziemlicher Absatz; Kalbfelle, schwere, brachten 16 — 16; Ngr. per Pfund; für große Prima-Lackirfelle zahlte man 1-16 — 148 Thlr., für mittlere und kleine Sorten 14 bi« 1b Ngr. per Pfund; bei geringer Zufuhr wurde schnell verkauft. Roßhäute waren ziemlich begehrt und brachten nach Größe und Qualität 26 — 35 Thlr. per Decher. Schaffelle sehr flau in Folge der gedrückten Weißlederpreise. Von Hasenfellen waren Landhasen wenig zugeführt und galten 125 — 135 Thlr. per Ballm; von Russisch« wurdm einige Parthien Ukrainer mit 143 — 145 Thlr. bezahlt. Dachsfelle notiren russische 16 bis 18 Ngr. per Stück und deutsche 20 bis 22j Ngr. (F. I) —Der durch dm Tod de« Herrn Generals v. Schack er ledigte Posten eine« kgl. preußischen GmeralgouverneurS für die sächsisch« Lande soll dem hier eingetroffenm Herrn Gene- ralleutnant und Divisionär von Tümpling Exc. (als dem ältesten der gegenwärtig hier weilenden kgl. preußischen Herr« Generäle) provisorisch übertragen worden sein. — Da- Leipziger Tageblatt theilt in Betreff des Gerüchte«, man bemühe sich in Wrm, unter dem sächsischen Militär Pro- selyten zu gewinn«, eine Stelle aus einem Briefe de« sächsi schen Frldprobstes, Professor llr. Fricke mit. Es heißt darin: »Lch höre eben, daß die Constitutionelle Zeitung von Proselyten macherei a, den Sachsen in Wim erzählt. Dem gegenüber «mächtige ich jedm anständig« Mann, in meinem Namm öffentlich zu e> klären, daß ich — ohne den angeblichen Fall zu kennen — in »nein« sehr umfassend« Erfahrung nichts davon bemerkt, sondern im Gegmtheil nur bezeugen kann, daß von barmherzigen Schwefle, n, eben so wie von dm Ctsterflrnsern in Helligenirruz nur di« aufopferndste Lieb- entgegen gekommen ist. Die Gottesäcker stad un« -evffneh ja zu« Thell selbst die Glmkm geliehen und katholische Geistliche im Geleite unserer Todt« gewesen. — In der am Freitag im Saale der Stadtverordneten abgehaltenen Plenarversammlung der Armenversorgungsbehörde führte zum erst« Male der neue Chef dieses städtisch« Ver- waltungSzweigeS, Herr Stadtrath Teucher, den Vorsitz und hieß in kurzer Ansprache dir Versammelten willkommen, indem er um dieselbe Treue und Unterstützung bat, die seinem Her« Vorgänger zu Theil geworden. Hierauf verschritt man zu einigen Wahlen. Da Herr Stadtrath i»r. A. Stübel die auf ihn ge fallene Wahl abgelehnt, wird Herr Adv. Scheele in Vorschlag gebracht. Herr Schmiedemeister F A. Werner, der bisher schon als Armenpfleger in der Altstadt ihätig war, wird dasselbe städtische Ehrenamt im 26. Districte übernehm« und an die Stelle des verstorbenen Herrn Frey« treten; dagegen tritt in Her« Werners vorige Stellung Herr Schmiedemerster Kölle ein. Ferner hat im 34. Districte Herr Hausbesitzer Wustmann um seine Entlassung als Armmvorsteher gebeten, und wird als sein Nachfolger Herr Kaufmann L. F. Schröder in Vorschlag ge bracht. Dm Haupttheil der Brrathung« biloete alsdann die Feststellung des Haushaltplancs für 1867. Bei der Einnahme befinden sich 22, bei der Ausgabe 33 Positionen. In Summa stellt sich für 1867 ein Wenigerbedarf von 820 Thlr. gegen das laufende Jahr heraus. Die Gesammteinnahme ist mit 53,576 Thlr. (darunter 31,700 Thlr. Stammkapital) und die Gesammtausgabe mit 61,639 Thlr. (darunter 19,000 Thlr. Almosen) veranschlagt, so daß sich ein Zuschuß von 8063 Thlr. nöthig macht. Die von der Verfaffunpsdeputation ausgegange nen Vorschläge wurden von dem Plenum allenthalben geneh migt. (Dr. I.) — Fünf wiederholt hintereinander folgende Glockevschläge von den Stadthürmm meldeten gestern früh halb 1 Uhr ein ausgebrochenes Feuer, dessen Schein in der Richtung nach dem Heller zu den Himmel roth färbte. Es brannte beim Gemeinde vorstand Lau in den Trachenbergm die Scheune, das Wohn haus und das Schuppengebäude, und wurdm diese Gebäude in kurzer Zeit in Asche gelegt. Das Feuer hat mit so rapider Schnelligkeit um sich gegriffen, daß man drei fette Schweine nicht einmal zu retten vermochte. Ueber die Entstehungsursache Hab« wir etwas Bestimmtes nicht in Erfahrung gebracht. — Wie wir hör«, ist die Cho'eraepidemie in der Vor stadt S idau bei Bautzen eine der stärksten, welche unser Vater land bis jetzt heimgesucht hat. Vom 7. August bis 30. Sep tember waren bei einer Bevölkerung von circa 2300 Seelen 176 Personen verstorben, so daß, wenn man auf je einen Todes fall fünf Erkrankte rechnet, eine Krankenzahl von 1200 Per son« sich ergiebt. Nach dem Urtheile des Her« 1)r. meck. Büttner von hier, welcher seit 5. September von Seiten des Landesmedicin »Kollegiums nach dort gesandt worden ist, kann man die Seuche als stark im Zurückgehen amu h men und ein gänzliches Erlöschen derselben in nächster Zeit erwart«. — Vorgestern Morgen in der fünften Stunde zog man an einer seicht« Stelle her Elbe unterhrlb der Marrenbrücke einen alten, sechzigjährigen Mann aus der Elbe, der zwar noch lebte, abe mommtan außer Stande war, zu sprechen und des halb auch darüber, wie er in die gefährliche Situation gerathm war, nicht sofort Aufschluß geben konnte. Er wurde in das Krankenhaus gebracht und soll dort sehr bald wieder hergestellt worden sein, so daß seine Entlastung schon gestern er'olgen konnte. — — Am vergangenen Sonntag Abend wurde auf der Markt» gaffe ein dort wohnhafter Handarbeiter in seiner Wohnung er hängt aufgefundrn und polizeilich aufgehob«. — — Am vergangen« Sonnabend Nachmittag hatte arF der Königsbrückerstraße ein 3 Jahre altes Kind das Unglück, von einem Fuhrwerk umgriffen zu werden und dadurch an dm Füßen mchrere Contujron« zu erleid«. — — Dem Vernehmen nach sind die beiden Gendarmen der hi-sigen k. Polizeidirection, die vor mehreren Wochen von hier auf die Festung Magdeburg abzeführt wurden, unter Bedeckung eines k preußisch« Unteroffiziers vorgestern in D.eSden mied« eingetroffen und hier auf frei« Fuß gesetzt worden. — — Von k. preußischen Truppen ist gestern früh Z9 Uhr die 2. Schwadron de« brandenburgschen Dragonerregiments Nr. 2 von Pirna auf dem Marsche nach Radeberg hier durch- paffirt; die Ersatzschwadron desselben Regiments ist gestern Vormittag mittelst Extrazug, von Landsberg an der Warthe kommend, hier eingetroffen. Die zeither in Dresden befindlich gewesene 1. Abtheilung de« k. preußischen schweren FeldlazarethS vom 3. ArmcecorpS ist heute nach Berlin abgegangen, auch ist vorgestern das auf dem Bahnhofe der sächsisch-böhmisch« StaaiSeisenjenbahn siationirt gewesene Etappencommando wieder aufgehob« ward«. (D. I) — Seit dem 25- d. M. sind in Roßwein 3 Einwohner, von denen der eine au« Anlaß de« Tode« ein« verwandt« «nd die beiß« andern »nr Messe in Leipzig ^wrsen wann, bald nach ihrer Rückkunft von da an der CH olera und 2 davon sind am Tage ihrer Erkrankung daran ve — Wie wir hörm ist es einem hiesig« Bürg« zu t danken, daß der berüchtigte Opitz, der weg« mehrfach«, in k Umgegend von Dresdm verübter Kircheneinbruchdiebstahle einiger Zeit verfolgt ist, endlich gestern von d« Kgl. Polizei verhaftet wurde. — Mit Rücksicht auf dm Gesundheitszustand werden » Leipzig die berühmten Gewandhausconcerte anstatt den 4. Oktober erst den 18. October stattfind«. — Mit dem gestrigen Tage hat d« vollständige Betrirk auf der Leipzig - Dresdener Bahn ganz wie früh« mied« ! gönn«, was von dem correspondirend« und geschästStreibachen 1 Publikum sich« mit Freuden begrüßt wird. — D« ,,D. Allg. Ztg." entnehmm wir di« Notiz» das d« bekannte geistreiche „0."- Referent für Musik seine fern« Mitwirkung an der Constitutionell« Zeitung dies« gekün digt hat. — Borgest«» Abend strömt« bedeutende Menschemnoiffe» üb« die Brücke. Es hatte geheißen, aus Veranlagung det Geburtstages Ihr« Majestät d« Königin von Preußen soLA ein groß« Zapfenstreich von der hiesigen k. preußisch« Garnison aukgeführt werden. Da es nun nicht dazu kam, zog« die viÄev Tausend Spaziergänger üb« das Mißverständniß scherzend weit« „Mer darf Sie jetzt gar nischt mehr globen" sing« die neuest» ! Seifenblasen und sie haben Recht. ! — Eine etwas gefährliche Spiel«« untemahm ebi ve> j wohn« von Poppitz am Sonntag Nachmittag, indem « daselbst , einen mannshohen Luftballon steig« ließ, d« durch verdünnte Lust, mittelst brennmdm Spiritus «zeugt, in die Höhe s trieb« wurde. Bei dem herrschenden Winde fing aber d Seidmpapier Feu«, und die brennmdm Fetzen »«breitet« s nach verschiedenen Richtung«, nicht ohne Gefahr für da« a sammelte Publikum. — In Leipzig sind am 28. September 37, am 2S. Sept^ 41 Chol«atodeSfälle vorgekommen. — In Glauchau" vom 25. d. M. bis 27. AbmdS 28 Cholerakranke in Zuwachs! 22 starben und 12 genasen. Ueberhaupt starb« von 202 «kr! krankt« 107 (darunter 15 Kind«) und 66 genasen; Kranke» bestand 29. — Infolge eines am 28. v. M. Nachmittag! in der, Scheune des Gerichtslchöppen Wenzel in Zug auf zur Zeit noch nicht ermittelte Weise entstanden« Schadenfeuer« ist diestl. Gebäude, das Wohnhaus mit angebaut« Scheune und der! daneben gestandene Schupp« bis auf das Mauerwerk " gebrannt. — Vorgestern früh nach 5 Uhr ist in St. Michaeli» ba» isolirt gestandene Wohnhaus des Hutmachers Siegel in Asche gelegt wordm. Drei Ziegen kam« in den Flamm« um; «ich I »«brannte fast das ganze Mobiliar d« Bewohner diese« Hause».! Die Ehefrau des ältesten Sohnes Siegels konnte nur mit Müh ihr jüngste« Kind rettm und erlitt dieselbe hierbei mehre», > Brandwund«. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 1. Oktober.! Am 13. Mai v. I. fuhr die Johanne Christiane Schröder aus Weitzig von Dresden, wohin sie Leben»« gebracht hatte, nach Hause. Auf dem Wege in der Gegend! der Mordgrundbrücke entstand ein bedeutender Zank zwischen! d« Schröder und dem Straßmarbeiter Gensel, ebenfalls an»! Weißig Gensel ging mit mehreren Straßenarbeitem nnHI Hause, als die Schröder ihn überholte, sagte Gmfel: „Seht! dort die Dohle" Die Schröder bezog diese Aeußerung ans! sich, während Gensel Dohlen in der Luft fliegend gemeint hab^z und erwiederte darauf, daß Gensel zu sein« unrein!"" Kinde« geh« möge. Im Vasthof zum weiß« Hirsch d« Zank fort, und hier soll GensA ganz gemeine Re gegen die Schröder ausgestoßen, sie auch angepackt und i»1 Gesicht gespieen Hab«, wie von mehr«« Zeug« wird. Die Schröder verklagte Genftln, und dies« nnwde Gerichtsamte Schönseld zu 6 Thlr. Geldbuße und der Kost« verurtheilt. Gegen diese« Urtel «hob er weil er unschuldig sei, nicht er, sondern Ernst Roaöh «Meiner Begleitung gewesen. habe auf dir Schröder schimpft, und « beantrage die Verschiebung de« Termin» zur Zurückkunst NoackS aus dem Felde, da er Soldat Der Gerichtshof lehnte den Antrag auf Vertagung ai^ bestätigte das Urtel de» GerichtSamtS. — Bei« Ge" Radeburg hatte der Lohgerbermeister Karl Fri^rich die Marie Auguste »«ehelichte Schuft« weg« " ««klagt, und diese war zu 5 Thlr. Geldbuße und der Kosten verurtheilt wordm. Auf «hob««« Seiten der Schuft« fand heute die zweitinstanzlich« lung statt. D« Sache liegt folgender Thatbestaad M Hrrrmann ist d« Schwager d« Schuft«. AÜ d. I. der Begüterte Berg, de, Bruder der Schuster'schen Eheleuten kam, um ihü« Tel» P»