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— Da» K Polizeipräfidiüm z» Berlin beantragt die Be» mg eines HandlungSlrhrlingS aus Riga, Namens Ferdinand der dort die geringfügige Summe von 1,500,000 Rubeln «thpapieren entwendet und damit die Flucht ergriffen hat. — Der Unbrkannte, der nach unserer früheren Mittheilung vor einigen Tagen bei Ankunft eines Eisenbahnjuges aus Leipzig von der hüsigen K. Polizeidirection verhaftet wurde, weil er von einem Mitreisenden Kaufmann aus Magdeburg beschuldigt wurde, daß er ihm Tags zuvor im Echützenhause in Leipzig mittelst Taschendiebstahls seine Geldbörse entwendet habe, soll aus Ungarn stammen und scheint einer dort wirklich existirenden Klaffe von Dieben anzugehören, die seit Jahren Märkte und Messen, unter diesen natürlich auch die Leipziger Messe, ledig lich nur zu dem Zwecke bereisen, um daselbst zu stehlen. Wie wir hören, wird ihn die hiesige K. Polizeidirection heute an das zuständige Gericht nach Leipzig abführen lasten. — — Am Dienstag Nachmittag suchte in Freiberg die ver- wittwete Bertha L. ihrm Tod durch Ertränken in dem dasigen Schlüffelteich, wurde aber von einigen Preußen des 48. Regi ments wieder an's Land gebracht und in ein naheliegendes Gut geschafft, wo sie auch bald wieder zum Leben erwachte. Der unglückliche Verlauf einer versprochenen Ehe soll sie veranlaßt haben, den Tod zu suchen. — Der Wiener Bürgermeister De. Zc links erschien am Dienstag an der Spitze einer Deputation des GemeinderatheS der Stadt Wien zu Schönbrunn bei Ihrm Majestäten dem König und der Königin von Sachsen in besonderer Audienz. In seiner Ansprache hob der Bürgermeister die lebhaften Sym pathien hervor, welche die Bevölkerung der Stadl Wien für den König und die Königin, sowie für die tapfere sächsische Armee hege, und betonte dabei auch die vorzügliche Haltung der Truppen im Verkehr mit der Bevölke-ung Der König und dre Königin zeigten sich in hohem Grade erfreut über den ihnen zu Theil gewordenen freundlichen Empfang. Se. Maje stät der König bemerkte, daß, so trübe Stunden er und die Königin auch in letzter Zeit erlebt, das freundliche Entgegen, kommen der Bevölkerung Wiens, welches sie und die sächsische Armee gefunden, ihm Trost und Befriedigung gewährt habe. Mck großer Freude habe der König von mehreren Seiten ver- »ommen, daß die gute Haltung seiner Truppen die Anerken nung der Bevölkerung gefunden habe. Ihre Majestäten der König und die Königin ließm sich hierauf die einzelnen Mit glieder der Deputation vorstellen und richteten an sie sehr freundliche und wohlwollende Worte. — Die Finanzscctwn des GemeinderatheS hat in der gestern stattgehadten Sitzung be schlossen, 6000 Gulden zur Betheiligung für die verwundetm Sachsen zu widmen, welche der Bürgermeister auS jenen Gel' dem zu entnehmen hat, die vom Gemeinderath für die Ver wundeten bestimmt sind. — Der Gewerbeoerein macht morgen seine voraussichtlich in diesem Jahre letzte Excurfion. Man wird dabei die Mine- ralwasteranstalt dir Herren Gebrüder Reh, die Feldschlößchen brauerei und die technischen Neuigkeiten des Güterbahnhofs be sichtigen. — Die seit langer Zeit den Erben Oppenheim gehörig gewesene, bekannte von Semper erbaute „Villa Rosa" ist durch Kauf in Besitz eines Baron von Warburg in Berlin über gegangen. — Es ist schon öfters ein Gegenstand der Mikbilligung der Gäste gewesen, daß die Restaurateure ihrm Kellnern keine Nummern an den Rockklappen tragm lasten. Wer kann sich das Gesicht des Kellners merken, wenn deren Viele bedienen? Will man von Neuem etwas bestellen, oder beim Weggehen bezahlen, so bedarf es erst eines langen aufhältlichen Suchens, ehe der richtige zu ermitteln ist. Alles dieses würde vermieden werden, wenn die Kellner Nummern erhieltm. — Den schlagendsten Beweis von der schlechten Beschaf- fenheit unseres StraßenpflasterS, giebt wohl die Langestraße, vom Johannisplatze ab bis zur Dohna'schen Straße. Denn dieselbe ist voll wellen- und muldenförmiger Vertiefungen, und doch ist es erst 8 — 10 Jahre her, daß diese wmig befahrene Straße mit poussirten Steinen gepflastert wurde. — Daß aber unser PflasterungLmaterial, wie m einer der letzten Stadtver ordneten sitzungm von rinem Mitgliede bemerkt wurde, kein dauerhaftes sei, kann nicht zugegeben werden; denn giebt eS, außer Basalt, wohl ein festere» Material, als unsere Granit- «d Sienithsteine? Welch schönes Pflaster besitzt Wien, und doch sind die dazu verwendeten Steine nur Kalksteine in halbelliger Quadratform. — Der preußische Staats-Anzeiger bringt auS dem Mi- u sterium des Innern vom 24. September die Bekanntmachung, wo nach das unterm 14, Decbr. v I. ergangene Verbot des Debit» der in Leipzig bei Ernst Keil erscheinenden „Gartenlaube" wieder aufgehoben sei. — Der Dresdner Correspondent der „Schlesischen Zei tung", welcher so lügmhaft von den preußenfeindlichen Orgien berichtet, die, zu Drei dm immer noch stattfinden sollen, sagt abermals in selbiger Zeitung Folgende«: „Hier in Dresden ist jetzt Alles von dem Gedanken enthusiaSmirt, daß im näch sten Frühjahr sich rin neuer Krieg entzünden werde, der die Scharte von KönigSgrätz auswetzt." Sollte dmn dieses erfin derische Lügenmaul nicht zu ermitteln sein? — Beim Abbruch des MilitairbadeS wurde gestern Vor mittag in der Elbe ein unbekannter männlicher Leichnam auf- «sunden, der schon lange im Wasser gelegen haben mußte, »a er schon weit in Verwesung übergegangen war. — In der vorvergangener Nacht ist Se. Exc. der Herr StaatSmtnister von Friesen aus Berlin hier ringet,offen. Der- selbe hat sich von hier aus z i Se Maj dem König nach Prag degÄen, von wo derselbe in dm nächste» Tagen wieder nach Berlin zurückkehren wird. — Vorgestern wurde auf der Pillnitzerflroße von einem jungen Mann ein Reitpferd, aber ohne Reiter, aufgrfangen, das dm Letzterm vor dem Schlage abgesetzt zu habm schien. — In Leipzig find am 25. September 48 EholeratodeS- stlll« in der Stadt angemeldet worden. dl, Glocken g.läutet. JhrTonklang feierlich üür'di, Altstadt und «eckt« gewiß bei Vielen «in« wehmäih'ge Empfindung. „Friede sei ihr erft Ge äute!" An diese Wort« d«s unsterblichen Dichters «ahnte ihr Klang, und vielleicht ist die Zeit nicht «ehr fern, wo sie dm wirklich abgeschlossenen Frieden durch ihr« fcialichen Töne verkünten. — Nur möchien wir schließl ch bitten, von den vier Glocken die kleine Bimmel wegzulaffm, dre ihr Recht au« alter Zeit mit gellend machte. Könnte Herr Große nicht bald eine neue Glocke für selbige gießen? — Am 24. d. M. früh in der 3. Stunde ist in Altmsalz die Scheune de« Pfarrers Krutzsch in kurzer Zeit bt» auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. — In Schlettau sind am 24. d. M. Nachmittag» vier Scheunen sammt der reichlich rrngebrachten Ernte, sowie die Wohnhäuser Siegels, Langes und GraubnerS, bi» auf das Mauerwerk niedergebrannt. Daü Feuer ist in einer Scheune zum AaLbruch gekommen. — Auf der sächsisch-schlesischen Staatseisenbahn und der Löbau-Zittau Reichender-»» Bahn tritt vom 1. Octbr. an eine erfreuliche Erweiterung des Fahrplane« ein, so daß, statt der bisherigen drei Züge, wiederum (wie früher) täglich sechs Züge von Dresden nach Löbau und Görlitz "und umgekehrt) cbge- hen, von dm n drei (die früh 6, Vorm. 10 und Nachm. 5 Uhr in Dresden abgehend.n) in Löbau Anschluß nach Zittau und Reichmberg. und außerdem noch einer (Mittags */,3 Uhr in Dresden abgehmd) Anschluß bis Zittau hat Tage-geschichte. Oesterreich. Wien, 31. September. Der Kaiser ist nach Ischl abgereist. Die anberaumt gewesene Revue der sächsischen Armee mußte infolge dessen unterbleiben. Wie es scheint, hat die Rei^e des Kaisers «inm politischen Zweck. Es werden näm lich fortwährend große Anstrengungen gemacht, um eine An näherung zwischen den Höfm von Wien und Berlin zu bewerk stelligen, und werdrn namentlich drei fürstliche Frauen genannt, welche in dieser Beziehung große Anstrengungen machen; zwei dieser Fraum bifindm sich gegenwärtig in Ischl. Bis jetzt ist jedoch wenig Aussicht vorhanden, daß ihre Bemühungen einen entsprechenden Eriolg habm werden. Die Stimmung des Hofes ist entschieden antipreußisch, und man erzählt sich Aerß.-rungen, welche erst in jüngster Zeit gefallen sein sollen, die klar dar- thun. daß man nicht daran denkt, sich jetzt schon in ein besseres Verhältniß zu Preußen zu setzen. Am meisten scheint hier die Einreihung ungarischer KriegSgrfangrnen in die Legion Klapka's verletzt zu haben. — In Bezug auf da» in der Armee einzu- führende HinterladungSgew hr ist die definitive Wahl nun doch auf das Lindner'sche gefallen. Die angestellten Versuche habm ergeben, daß binnen fünf Minuten regelmäßig 40—42 Schüsse abgefeuert werden und die Kugel auf 2000 Schritt ein 1j Zoll starke« Bret durchschlägt. Es ist auch bereit- der Auftrag er- theilt wordm, die altm Gewehre umzuändern, und es müssen allwöchentlich 40,000 Stück angefertigt werden. Die Infanterie- Regimenter erhalten eine neue Kopfbedeckung nach Art de« französischen Käppis. Die Jägertruppm werden ganz neu uni- formirt. — Baron von Paumgartm ist unter Verleihung de» GroßkreuzeS des Leopold-Ordm» seiner Stellung als Statthalter Galiziens enthoben und durch dm Grafen GoluchowSki ersetzt wordm. Zum Statthalter Böhmens ist Graf Rothkirch-Panthen ernannt. Preußen. In hiesigen militärischen Kreisen wird mit vollster Bestimmtheit versichert, daß hochstehende österreichische Officiere unter fremden Namen und, wie sich von selbst ver steht, in bürgerlicher Kleidung während der Einzug« feierlichkeitm sich in Berlin befanden und von dem Jubel unserer Bevölke rung Augen- und Ohrenzeugm gewesen sino. Wie die „Trib." erzählt, soll sogar ein österreichischer General von einem unserer Officiere erkannt worden sein und denselbm ersucht haben, ihn nicht zu nennm, da ihm die Anwesenheit in Berlin bei einer solchen Gelegenheit sehr übel gedeutet werden könnte. — Der Gmeral-Intendant der königlichen Schauspiele, Kammerherr v. Hülsm, ist nach Cassel und Wiesbaden abgereist, um die Um gestaltung der dortigen Bühnen zu königlichen Theatern an Ort und Stelle zu leiten. — Die „ Proo , Coiresp." meldet: Die mit großer Hartnäckigkeit seit Kurzem verbrei'.eten Gerüchte, daß die Verhandlungm mit Sachsen beendigt seien, daß Sachsen wesentlich« Zugeständnisse gemacht wordm und ihm eine bevor zugte Stellung im norddeutschen Lunde eingrräumt sei, ent behren jeglicher Begründung. Die Forderungen Preußens an da» sächsische Königshaus habm einzig den Zweck, zuverlässige Bürgschaften gegen eine Wiederkehr der Gefahrm zu erlangen, welche bei Ausbruch de« jüngsten Kriege» die Sicherheit Preu ßens und seine Stellung in Norddeutschland bedrohten. Vor Zugeständniß dieser nothwmdigen Bürgschaften stehe ein Frie densschluß nicht in Aussicht. Stuttgart. Es hat Hierselbst eine Besprechung der Commission der vier süddeutschen Etaatm für die nächste Pa riser Ausstellung stattgefundm. Nach dem Ergebniß derselben soll keine Aussicht gegeben sein, daß diese Staaten ihre AuS- stellungrn einheitlich organifiren werden. Dagegen werdrn die norddeutschen Staatm jedenfalls al« einheitliches Ganze» auf- tretm. Frankreich, lieber da» Befinden seine» Freunde« Louis Napoleon bringt der „Advrrtiser" folgende« „aus achtbarster, bestunterrichteter Quelle" stammende vertrauliche Bulletin: Der Kaiser leidet an LithiafiS. In Vichy fand eine Consultation darüber statt, ob e« gerathen wäre, «ine Operation vorzuneh- mm. Eine Sondirung zeigte jedoch, daß eine Operation höchst schwierig sein würde, und da die ganze physische Constitution de» Kaisers sehr geschwächt ist, wollten die ärztlichen Räthe die Verantwortlichkeit einer Stemschneidung oder Zerreibung nicht auf sich nehmm. Man fürchtete, daß der Patient «ine solche Operation nicht überleben würde. Der Kaiser erh elt daher dm Rath, d<n Gebrauch der Waffe» von Vrchy etnzuflrllen und nach St. Cloud zurückzukehrm. Die Nachricht, daß Or. Nelaton eine Operation vorgenommm habe, ist ungegründet. — Die Schließung der Freimaurerloge „l'Aoentr" auf sechs Monat», Aufsehen. Anlaß dieser Maß letan, als Meiste, vom Stuhl, beantragte Bildung «Kur Fni- denkergesrllschafl, die auf alle kirchlichen Begiäbnißfelerlichbrtt» verzichtet. Griechenland. Di« griechischen Blätter find fast aus» schließlich mit Nachrichten au« Kandia und darauf bezüglich« Artikeln angefüllt. Unter Anderem wird aus Kanea, 10. Sep- tember, geschrieben, daß die Türken seit einigen Lagen schrecklich« Gewaltthatm begehen. In Rhetimo seien dieselben auf das Gerücht hin, daß zwei Türkm von Christen ermordet wor dm, ausgeiogen und hätten gegen fünfzig Personen niederge metzelt. Abermals seien Kirchen beraubt und entweiht, Dörfer und Landhäuser geplündert wordm, unter letzterm auch jeuis de» englischen Consular-Agenten, obschon der Chef desselben fortwährend den Türken da» Wort rede — Au« Korfu, vom 18 September, wird berichtet: In einer Schlacht bet Seltne wurdm die Türkm geschlagen; Waffen. Fahnen und Kanonen sielen in die Hände der Kandioten. Da» Gmeral- Gouvernement in Kandia hat die allgemeine Bewaffnung für alle Türken itt Kandia angeordnet. New-Aork. Präsident Johnson wurde in LouiSville und Cineinatti enthusiastisch, in Pittsburg ungünstig empfang«. — Eine amerikanische Expedition landete in West-Mexiko. Ein Angriff auf AlamoS wird erwartet. — In Kanada hrrrschm Befürchtungen wegen einer erwarteten Fenier-Invasion. * Die „Boh." berichtet über ein große» Unglück, rrüchG fich am 19. September in dem Fürst Fürstenberg'schen Wal« werk zugetragen hat, wie folgt: Mehrere Fuhrleute brachten für das genannte Walzwerk von Prag altes Guß- und Blecheisen, worunter sich auch viele Kugeln (ShrapnelS) befanden. Der Wagmeister, der mit dem Abwägen des Materials beschäftigt war, legte sämmtliche Kugeln, gegen 50 Stück, auf die Wage, um welche mehrere Hüttenarbeiter und die Frachter standen, und machte sich dm unüberlegten Scherz, eine von dm Kugel» anzuzündm, in der Meinung, daß dieselbe ohne Ladung sei. Kaum gethan, so explodirten unter furchtbarem Gekrach und kanonenartigen Donner sämmtliche ShrapnelS. Schrecklich und herzzerreißend war der Anblick. Acht Menschen und zwei Pferde lagen furchtbar zerschmettert am Boden; vier von den Männern blieben gleich tobt am Platze, die anderen sind zwar noch am L b.n, dürftm jedoch schwerlich aufkommen. ES sind merk Familienväter von 8 bis IO Kindern. Am Walzwerk feilst wurden fast alle Fenster zertrümmert. Auch das Dach, sowie die Dächer der Nachbargebäude, erlitten namhaften Schaden. * Festvorbereitungen in Venedig. Ein Venetianer Correspondmt der „Bohemia" erzählt von dm glänzenden Vor bereitungen, we che zum Einzuge der Premontesen getroffen werden. Es herrscht diesfalls die übertriebenste Thätigkät. So werden bereit« die Proben zu Apolonis „EbreoS" gemacht, der in dem prachtvoll hergerichteten Fenier-Theater gegeben werden wird. Da« Sängerpersonul ist bereit» mgagirt und soll durch» gehend« au« Cetebritätm ersten Ranges bestehm. Mit Carlotta Patti sind Verhandlungm wegen Uebernahme der ersten Parthie in der genannten reizenden Oper im Zuge; man spricht von 80,000 Zwanzigern, welche die Primadonna für zwölf Vor stellungen erhalten soll, währmd sie dermalen 100,000 be gehre. — Ein Comite von Damen aus dm besten Ständen zieht von HauS zu Hau«, von Gewölbe zu Gewölbe, und sam melt Beiträge zum Ankauf eines PrachttischeS für Victor Emanuel — ein Misterwerk des berühmten Mosaikarbeiters Salviati. Etwas curioS ist übrigens da« Auftreten der gedach ten Damm, indem sie nicht weniger als vier Gulden anneh men und dies ausdrücklich beim Eintreten in die betreffenden Lo cale erklären — was, offen gesagt, einige Mißstimmung, und zwar besonders in den ärmerm Familien, Hervorrust, für di« vier Gulden ebm keine Kleinigkeit sind. Die adelige Männer welt dagegen beabsichtigt, dem ttv galovtuomo eine Pracht» gondel zum Präsent zu machen, an der bereits gearbeitet wer den soll. Ueberhaupt dürfte es kein noch so armseliges und elmde« Häuschen in Venedig geben, das nicht irgmd eine Fahne, Fackeln oder sonstiges Zeug vorbereitet hätte. * Paris, 16. Sept. Nach den neuen Waffen kommt ein neues Pulver. Em deutscher Erfinder, Herr Neumayer in Leipzig, steht schon seit mehrerm Monaten mit dem Mini sterium des Krieges, der Finanzen und der öffentlichen Arbeilm in Unterhandlung wegen der Prüfung resp. Einführung eine» an der Luft nicht explodirenden Pulvers, das sich überdies durch größere Triebkraft, geringer» Rückstoß und geringem Preis auSzeichnet. Auf dem Trocadero wird man in der nächst« Woche ein interessantes Experiment mit diesem Präparat an stellen. Der Pariser Vertreter der Erfindung hat neulich ei» kleines HauS in Stein aufführen lassen, in welchem man etwa 40 Pfund des neuen Pulvers anzündm wird, ohne daß eine zerstörende Wirkung eintritt. Zur Gegenprobe wird man dann mit zwei Kilogramm gewöhnlichen Pulvers die Hütte ausein andersprengen. UebrigenS wird die Erfindung nicht ausschließ lich Frankreich, sondern auch dm übrigm Regierungen angebote». * Eine Ausrede seltener Art brachte dieser Tage ein wegen Diebstahls von Pfandschein« Angeklagter vor de« Berliner Kammergrricht vor. Er erklärte nämlich, er habe dem Bestohlenen b 4ckh Einlösung der Sachen — «ine heimlich« Freude machen wollen. Da» Gericht hat keinen Sin» für diese Menschenfreundlichkeit gehabt. Sächsische Chaui-aaun-FMk (Leipziger Straße Nr. 8) empfiehlt gane zu-halbe Flaschen Champagner bester Qualitt. v. ft. 9—11 U. Waisenhusftr. S. irr. prakt Arzt. Sprecht. 8 — 10 U. V., 3 — 4 U. N. Fü, geheime Krankhnto» jck« Zeit auf Bestell«,«; verl. «mmonstmße 2S, p«t.