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Ihrem Aalt« vom vorigem Sonnabend mar unter »ndere« Bericht der „Meyer Zeitung" über eine höchst seltene Heilung einer sächsischen Goldatm, der in der Schlacht bei Königgrätz am Htnterkopfe verwundet wenden, zu lesen. Mit Ausnahme der Angabe, eine Spitzkugel sei drei Mertel,oll tief im Gehirn stecken geblieben, beruht jener Bericht der Wiener Zeitung auf Wahrheit. Vielleicht interessirt es Eie, über den betreffenden Soldatm und dessen Verwundung etwas Näheres zu erfahren. Derselbe, Friedrich Reinhold Schuster, Soldat der 1. Compagnie der 3. Jnfanteriebataillons, ist gebürtig aus HauSwatd« bei Pulsnitz und seit ungefähr vierzehn Tagen in seine Heimath zu dm Seinigen zurückgekehrt. Er erzählt von seiner Verwundung: „In der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli war meine Com pagnie in einem Gehölze postirt. Die Preußen stürmten gegen uns an und wir zogen uns langsam zurück. Da erhielt ich eL war Nachmittag« gegen 3 Uhr — einen Schuß durch den Hinterkopf. Ich stürzte besinnungslos nieder und blieb in die sem Zustande einen ganzen Tag liegen. Des anderen Tages Nachmittags vernahm ich in meiner Nahe Menschenstimmcn und Hörles wie Jemand sagte: „Hier liegt auch ein Todter". Un fähig, ein Glied zu rühren, strengte ich mich an, einen Seufzer auszustoßen, um ein Lebenszeichen von mir zu geben und nicht lebendig begraben zu nerdeir. Plan erkannte, daß ich noch lebte und brachte mich in ein nahcgelegenes Dorf, wo ich noch drei Tage unverbunden zubringen mußte, bis ich ins Lazareth zu 3ku-Bydschow geschafft wurde. Ich war erblindet und hatte Kopfschmerzen zum rasend werden. Im Lazareth untersuchte man meine Wunde und fand, daß ein Stück von einer Spitz- kugel durch den Hinterkopf gedrungen, ein anderes Stück aber im Hinte, köpf sitzen geblieben sei. Ich wurde mit der größten Sorgfalt behandelt, täglich sieben bis acht Mal verbunden. Nach dem das Stück Blei aus dem Hinterkopf entfernt werden, kehrte die Sehkraft wieder und die Schmerzen im Kopfe minderten sich. Jetzt erst versicherte der Stabsarzt, Herr llr. Liebmann, daß ich dem Leben erhalten werden würde und freute sich über meine zu hoffende Heilung sichtlich, erklärte aber diese für ein wahres Wunder. Mit unaussprechlichem Danke bin ich aus dem Laza reth zu Neu-Bhdschow geschieden und werde d.e senden Herren Aerzten und Lazareihgehilfen, sowie dortigen barmherzigen Schwe stern erfahrene Pflege und Liebe in lebenslänglichem dankbaren Andenken behalten!" — Ter Soldat Schuster wird hier in Hauswalde von dein Herrn Krempe, m«>ä. pract. zu Rammenau, behandelt und hat bei Gottes weiterer Hilfe vollständige Heilung -u hoffend — Aus dem Plauenschen Grunde, 18. Ceptbr. Unter Bezugnahme auf Ihre in der letzten Sonntagsnummer der Dresdner Nachrichten gebrachte briefliche Mittheilung, die Verpflegung, resp. die Quartiere ker sächsischen Truppen in Oesterreich betreffend, kann Einsender ebrnfalls bestätigen, daß die erwähnte Verhätschelung der Sachsen in und um Wien wohl mehr im Hirnkasten gewisser Zeitungsredacteure, in Wirk lichkeit und im Allgemeinen aber nicht besteht. Hat der Zufall einem sächsischen Soldaten einmal ein gutes Quartier brfcheert, so find das wohl nur sehr vereinzelte Fälle. Die Klagen über schlechte Quartiere scheinen übrigens allgemein, und ich laste Ihnen aus einem mir bereits im August und aus einem am 16. d. M. hier eingegangenen Briese einen kleinen Auszug folgen. Der erste Brief datirt aus Mähren kurz nach der Schlacht bei Königgrätz und während des Rückzugs nach der ungarischen Grenze. Der Absender schreibt wörtlich: „Die Quartiere sind jämmerlich; Schlickermilch und Mehlllumpen hineingeworfen, oder Kartoffeln, welche in dergleichen Milch ge taucht werden, schlechtes Brod, mcistentheils verschimmelt, ist die Marsch Verpflegung, welche uns von einer Bevölkerung ver abreicht wird, die hinsichtlich der Bildung noch ein paar Jahr hunderte zurück zu sein scheint. Die Leute sind dumm, dümmer als die Sünde." Der letzte Brief aus Biedermannsdorf bei Wim giebt dem vorigen nur wenig nach, nur scheint die Marsch verpflegung ausgehört zu haben und Magazinverpflegung ein- getreten zu sein. Es heißt darin: „Bei unserem Wirthe sind acht Mann verquartiert. Wir haben zum Aufenthalt in einem Seitengebäude ein kleines schwarzes Loch, darin ein einziges kleines Fenster, wie ein Kellerfenster in unserer Heimath. Die Strohbucht zum Strohlager ist auch mit darin. Aber kein Betttuch, keine Decke, kein Licht. Jetzt, wo es doch schon zeitig dunkel wird, müssen wir, um nicht im Finstern wie im Arrest zu sitzen, ewige Kreuzer gemeinschaftlich zur Beleuchtung auf bringen. Die Nahrungsmittel, welche wir geliefert bekommen, muß uns die Wirthin kochen, und dann ist es uns auch er laubt, daS Wohnhaus des Wirthes zu betreten, die Wohnstube freilich nicht, denn essen muffen wir in der Haueflur. Im Quartier zu Straßnitz hatte mir der Wirth die Kleiderbürste gestohlen und diese wurde erst wieder hcrbeigeschafft, nachdem ich ihm ein paar Tüchtige mit dem Ladestock ausgebrannt hatte. Unter den vielen durchgehendS schlechten Quartieren hatte ich aber doch auch ein sehr gutes und zwar in der Stadt Hradi ch während eines Rasttages, bei einem Arzte. Ich bin dort wie zur Familie gehörig betrachtet worden; mit Leibwäsche und allem Notwendigen ward ich beschenkt. Beim Abmarsch wurde mir der Brodbeutel mit Gebackenem vollgestopft, die Feldflasche mit Wein gefüllt und v"N der jüngsten Tochrer meines Quar tier wirths erhielt ich noch ein paar Kreuzer in die Hand ge drückt. Da sind mir aber beim Abschied die Augen beinahe übergegang«." Bezüglich der christlichen Duldsamkeit in Oester reich schre'bt der Betreffende: „Jetzt ist hier in unserer 'Nähe, ich habe leider vergessen wie das Nest hieß, ein sächsischer Tambour gestorben; er lag rm Hospital. Die dortige katholische Einwohner schaft hat es aber nicht erlaubt, daß derselbe auf ihrem Friedhofe b«rdigt werde; sie sagten: Was will der Ketz:r auf unserem Kirch hofe? Man hat deshalb einen protestantischen Geistlichen kommen lassen, dieser war vier Stunden von dem Orte entfernt. Er war gefahren gekommen und halte, ohne weitere Um stände zu machen, den Tcdtcn zu sich auf den Wagen genommen, um ihn kei seiner Gemeinde beerdigen zu lassen. Unterwegs sind aber dem Kutscher die Pferde durchgegangen, der Wagen ist umgcstürz! und noch ein paar mal über den Toden h.nwcggegangcn »nd dieser soll schauer gebrochen." Bemerken muß ich noch, daß et» jeder Brief über di» Theuerung der geringfügigsten Artikel vorzugsweise des Ta baks und der Cigarren bei miserabler Qualität klagt. Die Freude die ich angerichtet, als ich jüngst ein kleines Kistchm Cigarren und eine Partie Dresdner Nachrichten an den armen Teufel sandte, ist wie er mir schrieb furchtbar groß gewesen. Es werden Einm nur dergl. Sendungen durch dm Zwang des Francirens und durch Plackereim mit Declaration u. s. w. sehr verleitet. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 18. September. Am 6. Juni d. I. fand beim Schlossermeister Carl Christian Lehm eine Haussuchung statt. Bei dieser Gelegenheit wurden eine Menge Gegnstünde weggcnommen, wklche heute auf dem GerichtStischc liegen und aus Stempeln, Gravirstiften, Abdrücken in Blei von Thalerstücken, Zink und Thon bestehen. Die An klage geht nun dahin, daß Oehm diese Gegenstände zum Falsch münzen habe benutzen wollen. Angeklagter stellt diese Absicht in Abrede, er habe nur sehen wollen, ob seine Geschicklichkeit der Alt sc», daß er Thaler machen könne, zumal da sein Nachbar, ein Tischlermeisler, gesagt habe, daß Niemand einen Thaler nach machen könne. Eine für den Angeklagten ungünstige Aussage macht der Zeuge, der Schlossergcselle Graf. Derselbe devonirt, daß Oehm ihm gesagt habe, daß er Geld machen wolle, um reich zu werden, Oehm habe ihm auch in der Werkstatt die Stempel, um Thaler zu machen, gezeigt, und ihm auch erzählt, daß er den Lithograph Philipp aufgefordert habe, Platten anzu- fertigen, um russische Papierrubel nachzumachen, er habe gesagt, er wolle dann nach Rußland gehen und die Scheine ausgeben, die dortigen Bauein wären dumm, sie würden Nichts merken. Der Angeklagte behauptet, sich darauf nicht besinnen zu können, auch ein Gespräch mit Philipp nach dieser Richtung habe nicht stattgefunden. Zeuge Philipp sagt aber aus, daß ein sol ches Gespräch allerdings ftattgesunden habe, ein bestimmter Auf trag sei ihm aber nicht gemacht morden, er habe auch nicht ge glaubt, daß cs Oehm Ernst mit der Ausgabe falschen GeloeS gewesen sei, Oehm habe nur gefragt, ob er eine Platte für solchen Zweck fertigen könne. Staatsanwalt Held führt zu vörderst seine abweichende Nechtsansicht vom Ueberweisungs- erkenn'niß aus, welche darin bestehe, daß die erfolglose Anstiftung zum Versuche des Verbrechens zum Falschmünzen straflos sei, )a der nicht beendigte Versuch eines Versuchs zum Falschmünzer, ein Unding sei, er enthalte sich daher hinsichtlich dieses Punktes eines Strafantrages, hinsichtlich des zweiten Punktes aber be rntrage er Bestrafung wegen Versuchs zum Falschmünzen, da hier ein directer Versuch vorliege. Die Strafe werde aber mild aussallen müssen, da der Versuch zu wenig weit vorgeschritten gewesen sei, und das Material, die Kenntnisse des Angeschul digten der Art gewesen seien, daß nicht zu glauben sei, vaß auf »iesem Wege eine erhebliche Gefahr für den Geschäftsverkehr ,erbeigeführt werden könne. Advocat Fränzel schließt sich diesen Ausführungen an und beantragt die Bestrafung wegen nicht '»eendigtcn Versuchs. Der Gerichtshof verurtheilte den Ange klagten zu 5 Monaten 3 Tagen Arbeitshaus und Tragung der Kosten. — Angekündigte Gerichtsverhandlung. Heute Vormittag 9 Uhr wider Marie Auguste Treumner von hier wegen Widersetzlichkeit und Beleidigung. Vorsitzender Gerichts- Rath Jungnickel. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch, den 19. September, Nachmittag« 6 Uhr. Tages ordnung: ä) Vortrag aus der Registrande; ü) Vortrag der Finanz- und Verfassungs-Deputation über: ein Communikat )es Stadlraths, einen mit Herrn Einnehmer Schiebold abge- chlossenen Wicsen-Parzellen-Kauf und einen Mehraufwand von 150 Thlr. bei Erbauung der Hebestellen an der Leipziger- und Großenhainer-Straße betr.; L) Vorträge der Finanz - Deputa tion über: 1) ein dergl. die Beiheiligung der Stadtgemeinde m Höhe von 500 Thlr. an der neuen Anleihe de» zoologischen Gartens betr.; 2) ein Gesuch des Turn>VereinS zu Neu- und Antonstadt um Bewilligung von 50 Thlr. zu Erbauung eines Steiger - Hauses für die Mitglieder der Turner - Feuerwehr; 3) die anderweite Vorlage eines Anschlags zu Einfriedigung des Areals des ehemaligen Jacobs-Hospitals und da» desfall- ige Postulat von 500 Thlr. betr.; 4) ein Postulat von 350 Thlr. zu Remuneration von Hilfs - Arbeitern des technischen Büreaus des Etadtbauamtes; 5) die Rechnung des Stipendien- Fonds auf's Jahr 1862; 6) die Aufnahme eine» Darlehn» von 1580 Thlr. bei der hiesigen Sparkasse zu Reparatur des Orgelwerks in der Pfarr- und Garnison. Kirche in Neustadt; 7) die Auszahlung von 79 Thlr 5 Ngr. zur Gehalts-Erfül lung an Herrn Lehrer Hildebrand; 0) Vorträge der Petitions- Deputation; L) Vorschlag der Wahl-Devutation die Wahl von drei Stadtverordneten zum Wahlausschüsse für die Wahl zum Landtage betr.; b) Antrag des Stadtverordneten Gregor wegm besserer Beleuchtung des SitzungS-SaaleS. Lage-gefchichte. Oesterreich. Die Wiener „Presse" wehrt sich in einem langen Artikel gegen die ihr nicht nur von preußischen und sächsischen Blättern, sondern auch von ihren Wiener Colleginnen gemachten Vorwürfe, daß sie in ihrem neulichen Artikel die Gastfreundschaft gegen die sächsische Armee verletzt habe. Sie erklärt jetzt, sie habe dies nur im Interesse der Sachsen gethan. Was die Heber führung der Sachsen als Eoloniflen nach Sieben bürgen betrifft, so erklärt die,,Presse" ganz bestimmt, daß die selbe als Project existirt habe. Vor und während des Krieges wurde der „Verbündete" poussirt und gehätschelt, was freilich nicht hinderte, ihm im Feuer stets die «xponirtesten Positionen anzuweisen; nun der Feldzug beendet, der Friede geschloffen, ist es freilich unbequem, das „Kanonenfutter" noch länger zu unterhalten. Preußen. Der König, die Königin-Wittwe und die übrigen Herrschaften haben am Sonntag dem commandirenden General des 4. Armeecorps, v. Schack, zur Feier seiner goldnen Hochzeit Glückwunschschreiben zugch« lassen. — Wie in Han nover, so hat jetzt auch in Frankfurt der Betrieb der Münze auf Anordnung ves CivilcommissarS eingestellt werden müssen. « 4 oßpreußlschen Infanterie Regiments Nr. 44 «och, IS. September, Nachmittag» in Prerau, behuf« Tran»» port» nach den preußischen Staat«, mit einem Extrazug b« k. k. Nordbahn befördert und stieß der au» circa 70 Wag« bestehende Train Mitternacht» in Mährisch-Ostrau in der Räbe de» Bahnhof» mit einer entgegenbrausenden Rangirmaschine so gewaltsam zusammen, daß beide Lokomotiven zu« Theil zer schmettert wurden. Die hinter der Maschine angebracht« fünf Güterwagen de» Militärzugs hakten in Folge de» heftig« An prall» sofort au», entgleisten und stürzt« die gerade an dieser Stelle befindliche hauthohe Böschung hinab, in einen unterhalb des FahrdammeS belegen« tiefen Teich. In den Wag« selbst befanden sich außer dm Mannschaften und Pferd« auch noch die RegimentSkriegSkaffe mit einem Barbestand von 6000 Thlrn., ferner die Officiersbagage, sowie BekleidungSgegenstände, Tor nister und Stiefeln der Soldaten des Bataillons. Von dm Mannschaften wurden 7 schwer und ii Mann minder erheblich verwundet. Dem Burschen de» Zahlmeisters wurde das rechte Bein zwe'mal und das linke Bein einmal gebrochen. Der Secretär des Zahlmeisters erlitt mehrere schwere Verletzungen an Kopf und Brust. Die Uebrigen erlitt« Armbrüche. Ob gleich die Soldaten zur Rettung ver Verunglückten und zum Ausfinden der Gegenstände bis an den Hals in das Wasser watetm, so konnten doch wegen der dm Teich aussüllend« zertrümmerten Gülerwagen und wegen der herrschenden Finster niß nur 4000 Thlr., die in Geldbeuteln ausbewahrt warm, aufgefunden werden, doch wird außerdem der Verlust nicht unbedeutend sein, da sich unter der Officierbagage werthvolle Gegenstände, wie Uhr« rc. befanden. Der Zugführer der- österreichischen Rangirmaschine wurde von der Locomotive unter die Räder geschleudert, wobei ihm da» rechte Bein vollständig abgetrennt wurde, das später ein preußischer Soldat au» dem Teiche herauszog. Der Verunglückte gab bei seinem Transport nach der Stadt schon seinen Geist auf. «Von Pferd« ist nur eins todt am Platze geblieben, doch sind noch mehrere andere beschädigt. 'Nach einem mehrstündig« Aufenthalt und nachdem die verwundeten Soldaten in dem Lazareth zu Mährisch-Ostrau untergebracht waren, kennte das Bataillon weiter befördert weiden. Nachts halb 1 Uhr langte dasselbe in Breslau an. Nach den Versicherungen einzelner Osficiere hätte das Unglück noch weit größere Dimensionen annehmen können, da im Augenblick der Verwirrung ein preußischer Train mit Artillerie herangefahrm kam; glücklicherweise gelang es dem Locomotiv- führer, noch rechtzeitig zu brems«. — In Berlin wird die Gründung einer Bismarck-Stiftung beabsichtigt. Selbige soll aus gesammeltm freiwilligen Beiträgm die Errichtung eine» Erziehungs-Institut» für Kinder im letzten Kriege gefallener oder erwerbsunfähig gewordener Soldaten bezwecken. — In den Festräumen de» Berliner Schlosses wird am 21. September eine Militär. Galatafel von 1200 Gedecken stattfinden. — Drei neue, aus der Borsig'schen Fabrik für die Magdeburg-Halber städter Bahn hervorgegangene Locomotioen führ« die Namen: Kronprinz, Friedrich Carl und Herwarth — Die Domänen in Nassau, die der ehemalige Herzog beansprucht, haben einm Werth von 80 Millionen Gulden. Zu denselben gehört auch der Brunnen in Nassau und der Olt Selter» mit der ganz« Industrie, welche mit dem Betriebe de» Selterwassers zusam menhängt. Bayern. Der König von Bayern hat dem Componist« Richard Wagner einen Stock geschenkt, dessen Knopf einm mit Brillant« besetzten Schwan darstcllt, dessen Werth auf einige Tausmd Gulden geschätzt wird. Frankfurt a. M. Man erwartet die Einführung der preußischen Gewerbe-Ordnung und de» preußischen Gewerbe- Gesetzes. Die Polizei wird vom Polizeirath Caspar aus Berlin reorganisirt. Die Polizeidirection nebst der Regierung erhalt« ihren Sitz im ehemaligen Bundespalast. Braunschweig. Von Seiten des ehemaligm hannover schen Hofes werden neuerdings Anstrengungen gemacht, daß der Herzog von Braunschweig zu Gunsten des ehemaligen hanno versch« Thronfolgers abdanke Man glaubt, der Herzog werde sein« Entschluß nicht ohne die Zustimmung Preußens fassen, das dm Erb-Heimfall Braunschweigs beansprucht. In dem Herzogthum selbst ist die überwiegende Mehrheit gegen die Er richtung eincs neuen klein« Weifenthrone«, der den national« Einheitsbestrebungen nur zum Schaden gereichen würde. Frankreich. Am 14. September Morgen» verspürte man in Paris und mehreren französischen Departement« einige heftige Erdstöße. — Einem Telegramm aus Rom zufolge ist sie aus Franzos« bestehende römische Legion am 15. d. M. in Cioitavecchia angekommen. — Paris, 17. September. Der heutige „Moniteur" veröffentlicht das Rundschreiben des inte rimistischen Ministers de« Auswärtigen, Lavalette, vom l 6. an die diplomatischen Agenten im Auslande. Da» Rundschreiben weist darauf hin, daß die neuerlichen Veränderung« in Europa Frankreich günstig seien. Die Coalition der drei nordischen Höfe, heißt eS darin, ist gebrochen. Der neue Grundsatz, wel cher Europa lenkt, ist die Freiheit der Bündnisse. PreußmS Vergrößerung sichert die Unabhängigkeit Deutschlands. Die Resultate des letzt« Krieges enthalt« jedoch eine ernste Lehr«, sie weis« auf die Noihwmdigkeit hin, für die Vertheidigung des Gebiets die militärische Organisation ohne Aufschub zu vervollkommn«. Di-'r Pflicht, welche für Niemanden eine Drohung sein kann, wird die Nation zu erfüllen wissen. — DaS Rundschreiben betrachtet den politischen Horizont al» entwölkt von drohenden Eventualität« und den Frieden al» einen dauernden. für Herren, Damen und Kinder. OK«rlKvrn<Iv»» iKkvl, Wäfchfabrlk. «stra-Allee Nr. 7^ U»r. Hvuinmikn, prakt. Arzt. Sprichst.^ 8— !0 U. V., 3 — 4 U. 4k. Kür geheime Krankheit« jeder Zeit auf Bestellung ; verl. Lmmonstraße 39, pari.