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sangt«, zu BreSlau 220 gefangene Oesterreicher und 20 Sachsen an, letztere hon der zweiten Brigade- Darunter be fand sich ein isjLhriger Knabe, dessen Pater auf dem Schlacht feld« gefallen, der aber bei dein Regiments verblieben war, bei dem er gefangen genommen wurdet Die Gefangenen wurde« nach Dirschau und Cosel befördert. — vis zum vergangenen Sonnabend hatten für dir kgl, preuß. Besatzung in Dresden die Flei^chlielerungen ein Dres dener Lieferant (Herr Hustig) und ein Berliner Lieferant (Herr Lustig). Bon diesem Tage an sind die Flrischlieserungen der hiesige« Fleischerinnung übertragen worden. Gleichzeitig ver breitete sich seit jener Zeit da- empörende Gerücht, als ob das gelieferte Fleisch gesundheitswidrig sei. Nach vorgenommener Untersuchung hat sich aber ergeben, daß die jetzt gemachten Lie ferungen, wie von glaubhaften Leuten und selbst von Aerzten auf ausdrücklichen Antrag des Vorstandes der hiesigen Fleischer innung bestätigt ist, durchweg ohne den mindesten Nachtheil ge nossen worden und als ganz gesund und genießbar befunden »orden sind. — An der auf der Vautznerstraße befindlichen Prießnitz- hrücke wurde vorgestern Nachmittag von einem Droschkenkut scher eine Frau umgefahren. Die Verletzungen, die sie davon getragir, können aber bedeutend nicht gewesen sein, da sie zu Fuß in ihre Wohnung geleitet werden konnte. — — Auf der schlesischen Bahn geyen jetzt regelmäßig zwei Züge von hier nach Görlitz ab und zwar Morgens 6 Uhr 35 Min. und Nachmittag 5 Uhr 35 Min. Ebenso treffen von jetzt an täglich zwei Züge von Görlitz hur ein und zwar Mit tags 1 Uhr 20 Min. und Abends 0 Uhr 35 Nein. — — Die königl. Polizei>Direc1ion macht bekannt, daß alle, die einer» längeren als 3tägigen Aufenthalt hier nehmen, bei der Polizei zur Anmeldung zu bringen sind. Im Interesse der Einwohnerschaft glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, daß hierunter alle diejenigen Personen gemeint sind, die zunächst nicht in Dresden ihre Heimath haben und sich gleichviel unter welchen Verhältnissen es sei, hier aufhalten und zu diesem Zwecke hier irgendwo Wohnung nehmen. Es zählen z B. hierzu auch die fremden Schanzarbeiter, die sich in Gast häusern, oder Familien einlogirt haben. — — Am 14. d. früh brannte in wenigen Stunden die circa 12,000 Spindeln enthaltende Schuberl'sche Baumwoll spinnerei in Großwallersdorf bei Oederan nieder. — Dem „Dresd Journ." zufolge wird der Sitz der hie sigen königl. preuß. ersten Eommandantur aus dem Cadetten- harrse in das Hotel „Zur Stadt London" verlegt. — Wie Ihre Majestät die Königin Marie und Ihre königl. Hoh. die Prinzessin Amalie den verwundeten Soldaten fortwährend ihre hilfreiche Theilnahme widmen, so gedenken der selben in der Ferne auch Ihre Majestäten der König und die Königin, indem Allerhöchstdirselben zur Unterstützung derselben bereits mehrere Hundert Thaler gespendet und noch weitere Beiträge in Aussicht gestellt haben. Auch von Ihrer Majestät der Königin Elisabeth von Preußen find 200 Thlr. zum Be stem der hier liegenden Verwundeten allergnädigst bewilligt wor den. (Dr. I.) — Am Sonnabend und gestern sind in zwei Biernieder lagen hiesiger Stadt mehrere Gebinde verdorbenen Bieres wohl fahrtspolizeilich weggenommen worden. —V. Oesfentl. Gerichtssitzung. Mehrere Einsprüche liegen vor. Ein Bergarbeiter Schlimper aus Hähnichen soll eine Äeußerung gegen den Poffendorfer Apotheker Lengnick ge- than haben, daß eine von letzteren verschriebene Arznei die Ge därme des Patienten durchschlagen werde. Das Dippoldiswal- daer Gerichtsamt hatte Schlimper wegm dieser Verleumdung zu 20 Ngr. Strafe verurtheilt, sowie zu Tragung der Kosten. Schlimper bestreitet die Äeußerung, er hat Einspruch erhoben, der jedoch resultatloS bleibt, indem das ursprüngliche Bekennt- niß bestä'.igt wiro. — Die Magd Amalie Hegewald aus Rein- terg war vom Dippoldiswaldaer Gerichtsamt zu 12 Thaler Geldbuße verurtheilt worden, weil sie einer Magd nachgesagt haben soll, sie habe ein Kind abgetrieben. Der Vater der so in ihrer Ehre gekränkten Mago hatte die Hegewald wegen Ver leumdung belangen lassen. Advocat Hendel als Vertheidiger bestreitet, daß die Magd, deren Vater die Hegewald bestrafen ließ, die-elbe Person sei, über welche die Hegewald jenes Ge rücht ausgesprengt habe. Diese Annahme beruhe auf einer Correctur des Prwo'ollS des gedachten Gerichtsamtes. Er be antrage daher vor Allem die nochmalige Abhörung der Zeu gin, in deren protokollarischer Aussage sich jene Eorrectur be finde. Der Gerichtshof beschließt die Vertagung der heutigen Verhandlung und, in Erweiterung des Antrages des Advocat Hendel, di« nochmalige Abhörung jener und noch einer anderen f Zeugin. — Die folgenden Einsprüche fanden unter Ausschluß der O.bentlichtttt statt. — Angekündlgte Gerichtsverhandlung. Morgm den IN d. Ni. Vormittags 9 Uhr wider Friedrich Fürchtegott Kenge aus LiUersbacb bci Sayda wegen ausgezeichneten Dieb stahls und versuchter Brandstiftung Vorsitzender Gerichtsrath Jungnickel. Lrrg-Sgefchicdte. De st er re ich. Der Gemeinderath von Wien hat sich mit einer Reche von Maßregeln beschäftigt, die zu ergreifen sind, um für den Fall des Einmarsches der preußischen Armee in Wien Vorsorge zu treffen. Auch Seitms der Regierung wurde eine ganze Reihe von Anstalten getroffen, welche darauf Hinweisen, daß man auf das Schlimmste gefaßt iH. „Das preußische Heer", schreibt die , Lstd. Post", ..marschcrt in z-vei Richtungen gegen die Donau heran: auf der alten Reichsstraße, die von Prag nach Wan führt, ist der Feind bereits ziemlich nahe herange- rückt, da, wie wir mit Bestimmtheit härm, preußische Vorposten bereäs am lo. Juli Morgens m Zu. im waren. Eine andere Abtheilung der preußisch.a Armee sperirt gegen BudweiSZnach Obsrösterreich zu. Es ist auf eine Theiiurig unserer Berthe!» drgungemittel auf der langen Donaulinie abgesehen. Ungewiß, wo der Ucberganz stattsindm wird, muß die österr. chische Armee zunächst die Uebergänge bei Floriosdors und bei Stein und Kr.me im Auge behalten". — Den Bersch in dem Kriegs gericht«, das auf Befehl des Kaisers zur Veurtheilv«- der Ga- mrale Graf Clan, - LallaS, Hrhr. von Henikstei« und KriSmanie Zusammentritt wird »icht, wie gesagt wurde, FM. »on Heß, sondern FML. Nobili führe«. Der „Wanderer" plaidirt übrigens (und gewiß mit Recht) für die Oeffentlichkeit der kriegsgericht lichen Verhandlungen: „Sollte e« sich, wa» noch durchaus nicht bewiesen. Herausstellen, daß Graf Clam-Gallas, Baren Henik- stein und General KriSmanie wirklich nicht blo» unglücklich sondern auch schuldig sind, daß da» Vaterland diese Männer für den Verlust jener Legicnen, welche die Tage von Skalitz, Trautcnau und Königgrätz gekostet haben, verantwortlich machen kann, dann mag die gerechte Strafe sie treffen, wo nicht — nicht. Aber öffentlich soll vie Verhandlung sein, nicht zwischen vier Mauern, sondern im Angesichte von Himmel und Erde, vor ganz Europa soll eS entschieden werden, wer die Schuld trägt, daß die größte Armee, die Oesterreich jemals hatte, vernichte ist, und daß das Reich heute blutend und zerschmettert zu Boden liegt". — Aus Prag, 6. Juli, wird dem „Nürnb. Corresp." geschrieben: „Die Physiognomie Prags ist nach den niederschmet trrnden Ereignissen der letzten Tage eine ganz verzweifelte. Man erwartet hier die Ankunft der Preußen mit stummer Resignation und wahrhaft unheimlicher Apathie. Alles Leben scheint aus Prag gewichen zu fern; Straßen und Plätze sind leer, hier und da eine Gruppe, oie mehr mit Augen und Händen, als mit dem Munde spricht. Täglich treffen verjprez gte Soldatm ein, deren Erzählungen über Einzelheiten der letzten Gefechte, beson der- bei Königgrätz, haarsträubend sind, und, wenn auch nur zur Hälfte wahr, die Wuth der Soldaten über ihre Führer sehr wohl erklären. Clam-GallaS muß besonder- in den Gefechten bei Gitschin ganz unsinnige Dispositionen getroffen haben. Seine Soldatm hatten seit drei Tagen nichts gegessen, ueu ist, daß die meisten ohne Patronm zur Schlachtbank geführt wurden, und ganze Regimenter im ärgsten Kugelregen ohne weiteres Commando als das: hier oder dort zu bleiben, auSharrtrn, bis der Feind ganze Reihen und Glieder in aller Ruhe niederge schaffen hatte. Das Regimmt Khevmhüller wurde in einen Sumpf dirigirt, in welchem daS ganze Regiment bis auf We nige wehr- und hilflos niedergeschoffen wurde. Das 18. Jäger bataillon schoß mehrere Stundm lang auf das Regiment König von Preußm, bis es bei Tagesanbruch des JrrthumS gewahr wurde. Sein Oberst wurde, als er voll Unmuth darüber seinen Säbel zerbrechen wollte, von einer Kanonenkugel getroffen. Ein The'l des RegimmtS Gyulai gerieth in einm Teich, und Alle ertranken oder wurden von dm Preußen erschossen, bis auf dm Fahnenträger Kopanitsch, dem auch die Fahne zu rettm gelang. Daß österreichische Bataillone und Abheilungen stundenlang, in Thälern und Schluchten aufgestellt, dem Feuer der die Höhen besetzt haltmden Preußen ausgesetzt blieben, wird von mehreren Orten erzählt. Die schauderhaftesten Dinge aber werben von dem linken Flügel der Oesterreicher in der Schlacht bei König grätz erzählt, der umflügelt und vom Centrum durch das Ein dringen der Feindes abgeschnittm war, ohne daß sein Comman- dant sich veranlaßt fand, davon dem CmtrumjNachricht zu geben". Preußen. Dar deutsche Parlament soll, wie die „lliordd. Allg. Ztg." sagt, sehr bald einberufm werden, und zwar un mittelbar nach dem Schlüsse des preußischen Landtages, wenn nicht schon zu Ende des August, so doch jedenfalls im Sep tember. Die Wahlm zum Parlament dürften in der Mitte des August stattsindm. - Der Times-Correipondent, welcher über die Schlacht bei Königgrätz sehr umfassende und getreue Be richte licfert, kommt am Schluß auch auf die Bestattung der in der Schlacht Gefallenen zu sprechen und sagt u. A.: Auf jenem Theil des Feldes begrub ein preußischer General mit sei nem Stabe seinen Sohn, welcher in dem Angriff auf die öster reichische Rechte gefallen war. Dicht dabei ließ die Frau eines preußischen Gemeinen, welche dessen Leiche auf dem Schlacht felde gefunden hatte, dieselbe durch einige Soldaten bestatten, hing einige Eichmzweige an daS Kreuz, setzte sich aus den frischen Grabhügel und schluchzte laut, den zerschmetterten Helm in der Hand haltend. Sie war, um ihm seit dem Beginn des Feld zuges nahe zu sein, dem Regiment durch alle seine langen Märsche hindurch gefolgt. — Ter König von Preußm hat zu Brünn in der kaiserlichen Statthalterei sein Hauptquartier auf geschlagen. Se. Majestät wurde von dem Bischof Grafm Schaffgotsch, von dem Bürgermeister Eiskra und von den Vor ständen der städtischen Behörden empfangen, welche dem sieg reichen Monarchen die Schonung rer Stadt Brünn empfahlen und eine mi de Behandlung erbaten. — Aus Mainz schreibt das „Mannh. I.": Die hiesigen Einwohner wurden angewiesm, sich auf drei Monate zu verprooiantiren. — Aus Alsfeld und Lautcrbach in Oberhessm meldet man der „Hess. LandeSztg." dm Einmarsch von über 00- 0 Preußen. Königsberg, 14. Juli. (K. H. Ztg.) Am Donnerstag, den 12. d., wurden die österreichischen Gefangenen in der FestungSkasirne auf HerzozS- acker zu Königsberg zu Festungs-Erdarbeiter» commandirt. Mit Ausnahme der Kaiserjäger weizenen sie sich, diesem Befehle Folg- zu leisten. Es wurde der Befehl des Commandantm emgeholt, welcher lautete, in Gegenwart der widersetzlichen Ge fangenen die Gewehre scharf zu laden. Nachdem dies geschehen und ihnen außerdem in wohlwollender, aber sehr ernster Weise bedeutet wurde, daß derlei Arbeiten ihrer Gesundheit förderlich wären, ließen sie von ihrem Trotze nach und erklärten sich fortan bereit, die ihnm angewiesenen KestungSarbeiten auSzuführen. Das „Eoblenzer Tageöl." schreibt: Ein Ohren-und Augen zeuge erzählte mir Folgender: Bei dem Abschiede unseres Kö nigs vom Prinzen Friedrich Carl sagte der König unter An deren, mit Thränen in den Augen: „Ich bin ein alter Mann uno bald 70 Jahre, wir soll ich jetzt noch an Krieg denken; ich will nichts mehr, als meinem Volke dm Frieden lassm, wenn rch sterbe. Ich weiß ja auch, daß ich'S vor Gott und memem Gewissen verantworten muß. Ich kann's bezeugen vor Gott, ich habe Alles gethan; gebeten habe ich den Kaiser, ge beten, wie man nur bitten kann; ich will ja auch keinen Fuß breit Landes; ich will ja Alles zugestehen, was ich mit der Ehre Preußens vereinen kann. Ich habe viel ang-boten. aber sie wollen ja dm Krieg; sie wollen es ja so wieder haben, wie cs vor de:,, siebenjährigen Kriege ivar, und dak geht doch recht, dann ist ja Preußen nichrs mehr!" «aier». meldet: As dm bisherigen Kämpfen Anerkennung Er. Majestc > ' das Kar derselbe hat deshalb Juli. Di« ich« die baick^ LnWU'1»- en Hab«, hat die vollste gefunden. Allerhöchst gestern folgende Telegramm an dm 1 ' sich geschlagen Lt des Königs Frldmarschall Prinzm Karl königlich« Hoheit gerichtet: „Hohe Freude und gerechter Stolz erfüllt Mein für BaiernS Wohl warm schlagendes Herz über die tapfere Haltung Mine» bravm Truvpen. Möglichst bald wünsche Ich die Namen Derjenigen zu kennen, rvelche sich besonders hervorgethan, um ihnen mit Freude die wohlverdienten Auszeichnungen zukommm zu lassen. Ludwig". Hierauf ist in »ergangener Nacht von Sr. Köuigl. Hoheit dem Prinzm Karl folgende Antwort telegraphisch ein» gegangen: „Nisin innigster Dank für die allerhöchste wohlwollende Anerkennung der Leistungen der Armee; nachdem gestern ei« noch ernsthafterer Kampf bei Kisfingen vorgefallen, muß ich die Bezeichnung einzelner der Belohnung Würdigen noch Vor behalten". Baden. Die „N. B. L." schreibt aus Mannheim, 13. Juli: Hier wird eine Adresse an Se. K. Hoheit dm Großherzog zur Unterschrift herumgeboten, in welcher der Großherzog gebeten werden soll, die badischen Truppen zurückzuziehm und den An schluß an Preußm auüzusprechen. Paris, 14. Juli. (H. N ) Die ossiciösm Blätter mel den: Das Zustandekommen des Friedens grlt hier als nahe bevorstehend. Frankreich ist mehr als jemals entschlossen, seine Zkeutralität zu bewahren. Her, v. Neust hat in seiner gestrigen Confermz mit dem Kaiser keine Erfolge erzielt. Der Kaiser hat die Grundlagen des preußischen Friedensprogramms angenom men und unterhandelt mit Oesterreich. Es heißt, Venetien werde aufgefordert werden, durch das allgemerne Stimmrecht seine Willensmeinung kundzugeben. Der französische Botschaft«, am preußischen Hofe wird hier erwartet. Paris, Montag, 16. Juli. (W. T. B.) Der „Lonsti- tutionnel" sagt über diejenigen Journale, welche Frankreich zu einer territorialen Vergrößerung behufs Ausgleichung für eine Vergrößerung Preußens drängen: Was wissen diese Journale von der zukünftigen Gestaltung Deutschland« und dm Pläner» Preußens ? Statt dm Charakter der dem Kaiser übertragene« Vermittelung richtig aufzufaffen, suchen sie durch diese Vermit telung nur Verlegenheit zu schaffen und zu verdächtigen. Dies ist ein Manöver der dm Krieg betreibenden Partei. Doch die Vermittelung des Kaisers ist von dcn Kriegführenden accep- tirt; hierm liegt da» beste Zeugniß für den Geist und die Gerechtigkeit Napoleons, der stets, was auch kommm mag, einm der Würde, der Ehre und dm Interessen Frankreichs entsprechenden Weg einschlagm wird. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Kriegs»Nachrichte«. Brünn, Freitag, 13. Juli. (W. T. B.) Die Einwoh nerschaft kommt der 45,000 Mann starken preußischen Ein quartierung mit Frnmdlichkeit mtgegm. Alle kaiserlich« Be hörden haben sich entfernt und die Lassen mitgenommen. Zum Commandanten der Stadt ist der Generalmajor v. LmgSfeld, zum Polizeidirector der Chef der preußischen Armee-Polizei, Polizeidireitor 1)r. Stieber ernannt, welcher bereits Post, Tele graphenverbindung, Gefängnisse revidirt hat und die durch die Entfernung der kaiserlichen Beamten unterbrochme Verwallung wieder herstellt. Die kaiserlichen Truppen haben sich vor An näherung der Preußm zurückgezogen. Die vom letzten Haupt quartiere Czernahora einrückenden Fourierc hatten noch kaiser liche Ulanen unmittelbar vor sich. Auch Jglau soll bereits im Besitz der Preußm sein und der Weitervormarsch gegen Znaym begonnm habm. Nach neuesten Nachrichten aus Brünn ist am 15. die Verbindung von Ollmütz und Wim bei Lundendurg durch preußische Truppen besetzt worden. Wim wird vom Gemeinde rath als offene Stadt erklärt. Die österreichische Armee zieht sich auf Preßburg zurück. General Herwarth ist bis Znaym vorgedrungm. Aus Kissingen schreibt dem „Publ." ein Elberselber vom 36. Regiment unterm 10. Juli: „Wir sind gestern in Bayern eingerückt, Gefechte sind vorgefallen und besonders heute war ein gehöriges Gefecht bei Kissingen. Leider sind beiderseits Biele gefallen; dre Bayern wollten sich nicht ergeben, trotzdem sie zurück müssen; sie kämpflm hartnäckig, aber die Unseren auch. Wir haben dieser Tage, und besonders heute, sehr stramme Märsche gemacht. Heute sind wir um 6 Uhr auSgerückt und um 4 Uhr warm wir vor Kissingen, kamen aber trotz unseres Eilmarsches zu spät, denn die Bayern hatten sich um 1 Uhr zurückgezogen. Kissingen ist ein schöner Badeort, aber Ihr olltet mal sehen, wie die Stadt demolirt ist; fast kein HauS st ohne Schuß, denn in der Stadt selbst ist noch hart gekämpft worden und hat mancher unserer Brüder sein Lebm daselbst eingebüßt. Wir find über das ganze Schlachtfeld gekommen; wollte ich Euch aber den Anblick beschreiben, es wäre nicht mög lich; die Haare stehen Einem zu Berge. Unsere Kameraden >aben sehr gelitten, well die Bayern alle Berge besetzt hatten." Würzburg, 12. Juli. (N. Fr. Z.) DaS bayersche Corp» sat sich auf das linke Mainufer zurückgezogen und sucht Würz- »urg zu decken; das preußische CorpS, im Anmarsche, hat seinen rechten Flügel bis Gmünden ausgedehnt. In Lohr ist Nach mittags 4 Uhr eine Streifkolonne von vier Compagnieen, eini gen Zügen Husaren und drei Geschützen eingerückt; über die nächsten Ziele der Preußen widersprechende Aussagen. Frankfurt a. M., 13. Juli. (K Z) Heute Nachmittag gegm 5 Uhr wurden die hier stehenden Truppen alarmirt. Gegm 6 Uhr schon zogen die Oesterreicher mit klingendem Spiele nach dem Main-N.ckar-Bahnhofe. Badenser, Kurheffen und Darmslädler folgten. Bedeutende Truppenmassen gehm auf sieben Ellzügcn, die Infanterie auf der Main-Neckar-Bahn über Darmstadt, die Cavalerie, Artillerie und die Wagmzüge auf der Frankfurt-Hanauer Bahn direct nach Aschaffmburq und Würzburg. Ganz Frankfurt ist in Aufregung. (DaS EorpS des Prinzen von Hessen will demnach den Bayern zu Hilfe eilen.) Köln, 15. Juli. Ber Aschaffmlurg fand gestern en blutig.» Treffen si-ttt, worin die Preußm glänzend siegten. Aschaffmburg brennt. Die Oesterreich«, Bayern und Darm-