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WW» An!on Shiurko«, Haupt»««, HeiMDickmson, Oberst- I der herrlichsten Arme«,H i« 'Bernhard Dittfurth, Leutnant, l^urt v. Ende, Haupt- Karl v. Falk, Oberstleutnant, Leopold Fuchs, Haupt- Ferdinand Guerra, Leutnant, Franz Hostiereck, FeldMstellt J-B - mann, Leutnant, Rudolph Hanke, Leutnant, Jakob Hofmann, Oberleutnant, Alexander Hohn, Leutnant, Robert Araz- pinSkh, Hauptmann, Eduard Meisel, Hauptmann, Jo seph Müller, Oberleutnant, Joseph Ratzer, Hauptmann, Fr. Rumpf, Leutn., A, Runge, Haupt»,., K Schmelzer, Major, B. v. Schimmelpenningk, Oberstleutn., I Sohar, Oberleutn, C. Sturm, Leutn., I. Thomisch!, Hauptm., Ebendaselbst kefin- det sich auch der verwundete preußische Leutnant Adalbert Wersen. (Dr. I.) — Wie dem „Dresdner Journal" mitgetheilt wird, befin den sich unter den Verwundeten in den Berliner Lazarethen die nachstehend verzeichnten Sachsen: I. G. E. Bachmann 3. R.-N. 1. Schw., I. K. A. Hentschel 2. B. 3. C., I. G. Kutscher 3. R.-R. I. Schw., A. Klaus 4. B. 4. E., K. Müller I. J-B. 4. C., K. A Prendler 3 B. 3 E., F. E. Sommerschuh l. B. 2. C., Corp. F. Sittig 4. B. 1. E., §. A Scyfarth l. J.-B. 3- C , F. Träger I. B. 3. E., E. Ungethüm 1. J.-B. 3. C, G. Wicke 3. B. I. C, Oberjäger Th. Zimmermann I. 1. C., F. A Ziesche 3- B. 4. C. — Sächsische Kriegsgefangene in Torgau. Die selben sind, wie das „Dresd. Jomn " mitlheilt, bei dem Tref fen von Gilschin in Gefangenschaft gerathen, warm bis auf 3 leichte Kraule sämmtlich gesund und wurden ebenso wie die preußische Besatzung verpflegt. Jeder erhält früh Suppe, Mit tags- und Abendbrot» gut und reichlich. Mehrerer,,, die ohne Gepäck in Tcrgau ankamen, wurden von Seiten der Festungs- commandantur Hemden geliefert; auch hat Herr Hauptmann v. Berlepsch sie mannichfach unterslutzi. Fünf Stunden täglich werden diese Kriegsgefangenen mir Festungsarbeit beschäftigt. Es sind dies: K. Adler 3. B. 3. G, A. Augst 4. B. 3. C., A Backofen 1. B. 3. E., Fr. Beck 1. B. 4. E., Obersignalist E. Benad 13. B. 4. E., Herm Bielich 3. B. 1. E, Heinr. Bindler 13. B. 3. C , A. Bochmann 4. B. 3. C., E. Born 13. B. I. C., H. Engelhardt 14. B. 3. E., W Eulitz 13. B. 3. C, R. Feldmann 3. Reiterreg., G. Feiler 4. B. 1. E., A. Fiedler I. B. 2. E., A. Finsterbusch 3. B. 4. E, A. Fi scher 4. B. 3. C, A. Flade 15. B. 4. E, Obersignalist Fr. Flemming 13. B. I. E., I Fränzel 4. B. 3. E., Fr. Fritzsche 3. B. 1. E., Htnr. Fritzsche 4. B. 2. E, E. Gärtner 3. B. 3. C, A. Gerschel 4. B. 3. E., E. '»ineuß 3. B. 3. C, Jä» ger R. Graf I. B. 3. E, E. Günther 4. B. 3. E., Wilh. Günther, 3 B. 3 E., G. Hammer 1. B 2. C., I. Häsler 14. V. I. E, A Hause 3. B. 4. E., G Hausdorf 3. B. 3. C, E. Hecht 2. B 4 E, Eorp. Fr. Hempel 4. B. 3. E, G. Hennig 3. B. 3. E., I. Hennig 4. B. 3. C., Eorp. E. Heinrich 1 B. 3. E., I. Hensel 3. B. 4. E., W. Hensel 4. B. 4. E., Ed. Hippe 1. B. 4. E., A. Höizel 2. B. 4. E., A. Holzel 13. B. 3. C., E. Hoche 4. B. 3. C, A. Holan 4- B. I. 6., A. Hultsch 13. 4. E., M. Jeschke 1. B. 1. E., A. Jonabal 3. B. 2. C., wsrßet^ ßsb« fich auf der noch freien Straße nach Mähr« gewendet, und unter den Mauern von Olmütz mag es gelingen, Mittel und Zeit zu finden, sie materiell und moralisch wieder zu kräftigen. Inzwischen ist Wien, da« verhehlt sich Niemand, ernstlich be droht, und e« wird bereit« für alle Eventualitäten vorgesorgt. Seit gestern Morgen sind zehn Locomotiven unausgesetzt in Thätigkeit, um da« sämmtliche Betriebsmaterial der Nordbahn mittel« der Verbindungsbahn auf die Südbahn überzuführen, und sowohl die kaiserliche Schatzkammer als die Nationalbank treffen Anstalten — in der Bankgaffe standen heue Morgen, das ist Thatsache, lange Reihen von Wagen mit Fässern, welche den Baarschatz der Bank aufzunehmen bestimmt warm — ein tretenden Falles sofort nach der ungarischen Festung Komorn übersiedeln zu können". — Unter den Italienern scheint eine große Partei hervor zu treten, die Vmetien als Geschenk von Napoleon ohne weiteren Kampf annehmen möchten. Vmetien hat 3j Millionen Einwohner. 122 Städte, 230 Flecken und 3213 Dörfer. — Wie das „Vaterland" schreibt, ist die Nord armee noch 200,000 Main stark. — Nach einem Telegramm vlGykngen bi« sie durch ausdrücklichen Befehl d« feindlichen daran verhindert werden. All« Amtshandlungen können nur unter baierscher Autorität auSgeübt werden, und dürfen nicht« in sich fassen, wa- mit der Unterthanentreue de» bezüglich« Beamten und seinem Sr. Majestät dem Könige von Baiern ge leisteten AmtSeid nicht vereinbar ist. Die Leistung eine« Hul» digungSeide« an die feindlichen Machthaber muß deshalb auch entschieden verweigert werden". der „France" aus Berlin vom 9. Juli hätten bereits 80,000 Corpora! P. Jordan 2. B. 3. E, A. Jutte 1. B. 4. E., I. Kapper 4. B. 1. E., E. Kittel 4. B. 2. E., A. Kirsch 14. B. 3. E., G. Kioppe I. B. 3 C., E. Körte 4. B. 2. E., Serzcnt A. Kahl 4. B. 3. E., G. Kunadt 13. B. I. 6., Fr. Kunz 4. B. 3. E., W. Kutschke 1. B. 4. C, I. Leonhard 4. B. 1. E., I. Lindner 2-B. 2. C., E. Löwe 3. B. 4.6., Fr. Ma.kert (Jäger) I.B. 4. C., I. Mager 4. B. 1. E., Fr. Mittag 1. B. 4. C., Theod. Mitschink I. B. 4. E., A. Mittasch 4. B. 2. E., Wilhelm Mojack 14. B. 3. E., Herm. Müller 3. B 4. C., M. Neil 4. B. 3. E., A. Paulick 3. B. 2. C., K. Petschel 2. B. 2. C , A. Pflug 4. B. 3 C., H. Pomsel 14. B. 4. C., A. Neichelt 4. B. 1. E., K. Richter 2- B. 1. C., Obersign. W. Ritter 2- B. 2. C., A. Rößler 4. B. 2. E, A. Roscher 2. B. 2. E, Fourier F. Scheunert 2. B 4. E-, A. Schneider 4. B. 2. E, H. Schmidt 4. B. 4. C., W. Schöbel 4. A. 4. C., A. Scholz 4 B. 2. E., G. Schön I.B. 2. C, Jäger B Schulze 1. B. 4- C., A. Schüttig 4. B. 2. E, E. Stange 13. B. 3. E., M. Stelzner 1. B. 2 E., Th. Teubert 2. B. 3. E., F. Thiele 1. B. 1. E„ I. Tutschke 1. B. 3. E. H. Ufert 13. B. 3. E, A. Wagner 4. B. I. E., A. Wagmr 4. B. 3. E., H. Walther 2. B. 2. E., E. Weber I. B. I. E., A. Weiß 4. A. 2. L., H. Weibberg 14. B. 1. E., H. Wmko 2. B 2. C., L. Wie land 13. B. 3. E., F Willkomm 4. B. 2. C., K. Windrich I. B 1. E., A. Zimmermann 4. B. 3. E. — Als Quittung und Dank machen wir die Mittheilung, daß uns Herr Drechsler Matttzes, an der Weiseritz 37, gestern SO Stück Cigarrenpfeifchm (zierliche Form mit Abbildung der Sängerhalle) zur Vertheilung an verwundete Soldaten über geben hat Das Rauchen ist wie allerwärts auch beim Militär eine beliebte Sache, cs dürften daher auch dwartige Geschenke stets willkommen sein, zunial die Eigarre täglich eine beliebte, vielfach und oft massenhaft verabfolgte Spende bildet. Tage»geschichte. Oesterreich. Wim, 6. Juli. Gestern Abend ist Graf Clam-Gallas hier eingetroffen, wie es fast scheint, ohne das Schicksal zu ahnen, dem er mtgegen geht. Auf dem Nordbahn hofe — so erzählt mir ein Augenzeuge — harrte seiner ein Offizier der Adjutant«!, zog drei versiegelte Schreiben hervor, prüfte beim Schein einer Gaslaterne die Adressen und über, reichte ihm sodann eines derselben. Der General erbrach es, durchflog den Inhalt in sichtlicher Aufregung, entgegnete aber, schnell gefaßt: „Ich stehe zur Verfügung", und ein bereithal tender Wagen nah'n ihn auf. Sein Adjutant, Prinz Nohan, trennte sich auf dem Bahnhof von ihm. - Die Verladung des Baarschatzes der Nationalbank dürfte heute beendet werdm. Es liegen vier Dampfschlepper bereit, die kostbare Fracht (126 Mil lionen Silber im Gewicht von 140,000 Centnern) nach Komorn zu bringen. — Der „Allg. Ztg." wird aus Wim geschrieben: „Wenn auch die Verluste der Nordarmce im Einzelnen noch nicht zu übersehen sind, sie müssen enorm ftin, darin stimmm Alle überein, die unmittelbar vom Schlachtfeld hierher gekom men. Es ist eine Döroute, wie sie die Annalen der österreichi- r Kriegsgeschichte kaum je gekannt. An eine Vertheidigung ^lbe kan« nicht mehr gedacht werden. Die Trümmer einer Oesterreicher Venetim geräumt und ihren Weg nach Norden ge nominen. — Die Wiener „Presse" sagt: Die Enthebung Bene- deks vom Obercommando ist noch nicht erfolgt. Man gestattet dem unglücklichen Feldherrn vielleicht noch, persönlich dm Rück zug zu leiten. — Zivei Tage lang circulirte in Wien das Ge rücht, Venedek habe sich erschossen. — Aus Pesth schreibt man: Eine große Anzahl von Offizieren der ehemaligen Honvedarmee hat an Len Kaiser eine Eingabe gerichtet, worin sie als Zeichen ihrer Ergebenheit für dm Thron und die Sache des Reiches, welches auch oie Sache der Ungarn sei, den Monarchen um Dienst in der Armee bittm. Preußen. Dem in der Schlacht bei KönigSgrätz ver wundeten Prinzen Anton von Hohmzollern ist durch eine Kugel die linke Kniescheibe zerschmettert und der Oberschenkel durch bohrt worden; außerdem hat er noch einen Schuß durch das rechte Bein erhalten. Die Aerzte sind der Ansicht, daß der Verwundete nur noch durch eine Amputation des linken Beines am Leben zu erhalten sei. — Die Badenschc „LandeSzeitung" giebr den deutschen Südstaalen den Rath, ein Einverständniß mit Preußen zu versuchen; es sei nach den vorhandenen That- sachen jetzt die nächste und dringendste Aufgabe für Süd deutschland, daß alles Blutvergießen vermieden und der Weg der Friedmsverhandlungen ohne Verzug betreten werde. — Der Herzog von Nassau hat bereits am 26. Juni zwei Millionen seines Vermögens nach Wien in Sicherheit gebracht. Die „Voss. Ztg." bemerkt hierbei: „Mögen die Länder durch den Krieg auf Generationen hin verarmen, diese Fürsten werden immer noch soviel übrig behalten, um das Geschäft standes mäßig fortzusetzen. — Wie die „Volkszeitung" mit Bestimmtheit versichern hört, sind die von der Berliner Stadtverordneten versammlung gewählten Stadträthe sämmtlich vom Staats- Ministerium nicht bestätigt worden. Wie man hinzufügt, wer den binnen Kurzem fünf bekannte Persönlichkeiten Seiten der Regierung dem Magistrate commissarisch zugewiesen werden. — Das preußische Oberkommando in Böhmen hat in deurscher und czechischer Sprache eine Bekanntmachung erlassen, nach welcher Zerstörer wicderhergestellter Eisenbahnen und Telegra phen vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Jeder, der den Urheber einer solchen Beschädigung anzeigt, erhält sofort 500 Gulden Silber als Belohnung ausgezahlt. — Nach Berichten aus Pardubitz ist den Truppen der Elb-Armee auf dem Marsche zwischen Pardubitz und Prag in einer kaiserlichen Tabaksfabrik das Quantum von 36,000 Ctr. Tabak und 27,000,000 Ci garren in die Hände gefallen. Es sollen diese Vorräthe an die Armee vcrtheilt werden. — Eine beträchtliche Anzahl hannö verscher Officiere und Arrzte hat sich zum Dienste in der preu ßischen Armee gemeldet. — In Hannover ist die Ansicht ver breitet, Preußen wolle das Land nicht annectiren, aber darauf hinwirken, daß der König zu Gunsten des Kronprinzen abdanke. — Nach dem Gefecht bei Skalitz, berichtet man der „Br. Z." suchten einige preußische Militärärzte das Schlachtfeld nach Ver wundeten ab. In einem halb mit Wasser gefüllten Graben fanden sie unter anderm einen verwundeten österreichischen Fähnrich, dem sie ihre Hilfe anboten und ihn herauszuziehen bemüht waren. Der selbe bat aber inständigst, ihn liegen zu lassen, indem er ver sicherte, daß die Kühle des Wassers ihm die erwünschteste Lin derung seiner Schmerzen gewähre. Darauf gingen jene weiter uad wendeten sich den noch zahlreich vorhandenen anderm Hilfs bedürftigen zu. Als sie aber nach einiger Z«t zu dem Fähnrich zurückkehrten und ihn aus dem Graben hervorzogen, war der selbe bereits eine Leiche. Wie erstaunten sie aber, als sie fan den, daß unter chm seine Fahne verborgen lag, auf welcher er jedenfalls hatte sterben wollen. — Das preußische Oberkom mando in Böhmen hat eine Ansprache an die Einwohner des Königreichs Böhmm gerichtet, der wir Folgendes entnehmen: „Wenn Ihr uns freundlich mtgegmkommt, werdet Ihr uns nur als Freunde und nicht als Feinde kmnen lernen. Namentlich handelt Ihr thöricht, wenn Ihr aus Euern Wohnungen flieht und Ihr dieselben der Zerstörung Preis gebt. Ihr thut besser, wenn Ihr die Soldaten freundlich erwartet und Ihr mit ihnen friedlich wegen der Lebensmittel unterhandelt, welche durchaus nothwendig find. Die MilitärbefehlShaber werden dann von Euch nichts mehr verlangm, als was durchaus nöthig ist, und Euer Eigmthum schützen, welches Ihr durch die Flucht dem Raube und der Plünderung preisgebt. DaS Uebrige überlassen wir mit voller Zuversicht dem Gott der Heerschaaren! Sollte unsere gerechte Sache obsiegen, dann dürfte sich vielleicht auch den Böhmm und Mährern der Augenblick darbietm, in dem sie ihre nationalen Wünsche gleich den Ungarn verwirklichen können. Möge dann ein günstiger Stern ihr Glück auf immer dar begründen." Baiern. München, 8. Juli. Auf Befehl des Königs sind bezüglich des Verhaltens der Beamten und Bediensteten im Fall einer feindlichen Invasion oder Occupatio» nachstehende Anord nungen erlassen: „Die Beamten und Bediensteten habm im Fall einer Invasion oder Occupatio« eines baierschm GebietS- theile« durch feindliche Truppen unter allen Umständen auf Kriegs »Nachrichten. Berlin, 11. Juli. Die bisherigen Mittheilungen über angebliche CapitulationSuntcrhandlungm mit der Festung Kö- nigsgrätz sind auf folgende amtlich gemeldete Thatsachm zurück» zuführen. Als am Tage nach der Schlacht eine kleine Abthei lung preußischer Truppen bei der Festung KönigSgrätz vorüber zog, machte ein Osficier vom Garde-Husarmregiment den Ver such, durch eine improvisirte Aufforderung dm Commandantm der Festung zur Uebergabe zu bewegen. D e allgemeine Be stürzung der Oesterreicher nach dem Schlage bei KönigSgrätz bekundete sich auch darin, daß der Commandant die Aufforde rung nicht ohne Weiteres zurückwies, sondern um 24 Stunden Bedenkzeit bat, nach deren Ablauf er eine verweigernde Antwort ertheilte. Von preußischer Seite wurdm einige Schüsse gegen die Festung abgefeuert, die auf eine ernstliche Wirkung nicht berechnet sein konnten, da sie nur aus Feldgeschützen kämm. Hohenmauth, 11. Juli. (W. T, B) Bis jetzt tele graphische Verbindung sehr schwierig. Wird zunächst noch schwieriger werdm. Heute I l Uhr Verlegung de» königlich« Hauptquartiers von hier nach Zwittau, eine Meile von der mährischen Grenze. Besetzung von Prag nahe bevorstehend, aber nur Nebenzweck. — Vorgestern Abend glückliches Gefecht in der Nähe von Zwittau und Abschncidung eines groß« österreichischen Provianttransports. Gefangene wurden gestern und werden heute abermals in bedeutender Anzahl hier durch» transportirt. Wien, 7. Juli. (A Z.) In der Schlacht von Königs- grätz sind die Erzherzöge Wilhelm und Joseph, jener am Kopf (leichter Streifschuß), dieser an der Hand verwundet worden; verwundet sind ferner die Feldmarschallleutnants Graf Festetic«, Graf Thun und Molinary und die Generalmajore Brandenstein und Hertwell; tobt drei Regimentskommandeure, verwundet zwei andere; tobt endlich Graf Grünne (ein Sohn des Ober stallmeisters), der Flügeladjutant Bmedek's. Fürst Paul Met ternich, der Bruder des Botschafters, und Freiherr v. Edelsheim sollen verwundet sein. Die Verluste an Mannschaft lass« sich bis jetzt auch nicht einmal annähernd schätzen, aber sie werdm furchtbare Ziffern aufweism. Tausende sollen nach der Nieder lage von KönigSgrätz allein in den Fluchen der Elbe dm Tod gefunden habm. Prag, 6. Juli. (A. Z) Die Preußm rücken (aus Sachsen?) gegen Kulm vor; in PelerSwalde haben sie Requi sitionen erhoben; ihre Eivalerie rückt eilig gegen Süden. ES wird direct gegen Prag vorgegangm; Podiebrad und SadSka sind besetzt. In Teplitz sollen sich gegen 1400, in Eichwald gegen 200 Preußm befinden. Auch in der Gegend von Kollin sollen Preußen eingetroffen sein. Vom nördlichen Kriegsschauplätze wird der „Allg. Ztg." (aus österreichischer Feder) unterm 6. Juli geschrieben: Die Katastrophe, welche binnen 18 Tagen eine Armee von 300,000 Mann vernichtet und Oesterreich im Norden vollstän dig wehrlos gemacht hat, ist in politischer wie militärischrr Be ziehung von so zermalmender Wucht, daß selbst die stärkst« Seelen, welche Zeug« dieses in der Geschichte beispiellosen Er eignisses waren, momentan wanken und dumpfer Verzweiflung fich hinqcben mußten. Wmn Europa das ungeheure Elend sehm könnte, welches von dm Schlachtfeldern Böhmens sich im weiten Bogen durch Mähren bis Wien erstreckt, so würden selbst die grimmigsten Feinde Oesterreichs durch die entsetzlichen Scen« gerührt werdm müssen, welche täglich, ja stündliH sich dort ab- spielm. Längs der ganzm Nordbahn bis Wim liegm die Ver wundet« haufenweise, dazwischen versprengte, todmüde Soldat« aller Waffengattungen, flüch.ize Bewohner Böhmen«, Gepäck, blutige zerrissene Unifo.mstücke, Geschütze, Wagm und Troß jeder Art Von einer ausreichend« Pflege der Verwundet« kann unter solchen Umständen selbstverständlich keine Rede mehr sein; man leistet, was man leist« kann, aber das Unglück, welches stündlich furchtbarere Dimensionen annimmt, übersteigt die menschlichen Kräfte, lieber die letzte Schlacht zwischen Kö- niggrätz und Josephstadt gehm uns heute noch eine Reihe von Einzelheit« zu, welche leider bestätigen, daß die Nordarmee zu existir« aufgehört hat. Von dm stolz« Bataillonen, welche vor 18 Tagen muthig und voll Siegeshoffnung in die Schlacht linie rückten, sind heute nur noch einzelne Haufen, theilweise ohne Waffen und Führer, übrig, welche planlos umherirren und an nichts mehr denken, als sich vor der raschen Verfolgung de« Feindes zu retten. Wo gegenwärtig da« Hauptquartier der Nord armee — oder ob überhaupt ein solches noch existirt — weiß Niemand. Wie Sie bereits miss« werdm, sind die Spitz« desselben, d. h. der Generalstabschef FML. Hmikstein und der Souschef Generalmajor KriSmanic unter Escorte nach Wien geführt worden, um sich dort für ihre Thatm vor einem Kriegsgerichte zu verantwort«. Die gestrigen Wiener Joumale bericht« bereits die dort erfolgte Ankunft der Verhafteten und zwar mit voller Namensangabe. WaS dm Feldmarschall leutnant Hmik stein betrifft, so hatte Ihr Correspondent leider Gelegenheit, mit demselb« in früherer Zeit in Italien zu verkehren. Nach ver schiedenen Einblicken, welche mir damals in das GeneralstabS« wesen HmikfieinS gestattet war«, kann ich nicht behaupt«, daß jene« mit Talent und Geschick geleitet gewesen, ja, Henik- stein erinnert sich auch nicht gern seine« gegeben« Wortes, da« zumal im Munde eines Generals und Soldaten heilig sein muß. Es hat zwar wenig zur Sache, daß Hmikstein ein Em porkömmling, ein getaufter Jude ist, aber merkwürdig bleibt, daß die Geschichte darüber schweigt, wie und wodurch dieser Mensch eine der wichtigsten Stellung« in de Armee erklom men. — Während ich die« schreibe, komm« Jäger vom Kriegs-