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1 .1 und di» führerlos«« Massen «achten Sehrt oder wurden gefan- «n. Da« Zündnadelgewehr bewährte sei«, st^mmürverthe Überlegenheit. Die österreichischen Batterim donnerten her über, aber sie trafen schlecht, indeß selbst die wenigen Treffer erzeugten große Verluste; unsere Geschütze blieben ihnm keine Antwort schuldig und wirkten verheerend; nach Aussage der Gefangenen übrige»»« gingen auch viele unserer Geschosse zu wett; am meisten Furcht hatten sie vor dm hoch in der Luft platzenden Granatm, die nur aus den glatten Zwölfpfündern kommen konnten. Erst gegen Abend war der Sieg glänzend errungen. Wohl an 4000 Gefangene sind gemacht, 8 Kano nen, 3 Munitionswagen, 3 Fahnen erbeutet worden. An Todten ließ der Feind nahe an 500, an Verwundeten wohl 700—800 zurück. Allein theuer war der Preis, die Gefange nen und die Trophäen abgerechnet, wird unser Verlust nur wmig geringer sein, noch liegen Todte und Verwundete auf dem Schlachtfelde. In Nachod ist beinahe jedes Haus ein La> zareth, dessen traurige Bestimmung an emer weißen Fahne kenntlich ist. Der ziemlich große Markt ist vollständig gefüllt mit Proviantwagen und Pferden; rings uin die Kirche lagern auf Stroh Hunderte von verwundeten und gesunden Gefange nen, an deren Fortschaffung man noch nicht hat denken können. In der Kn che und dem sehr hoch gelegenen, dem Fürsten von Schaumburg-Lippe gehörigen Schlosse, liegen andere Hunderte verwundeter Lesterreicher, von denen Viele erschütternde Wun dm haben, andere im Sterben liegen, andere indeß wewger verletzt sind. Die blessirtm Feinde ertragen ihr Loos mit re- fignirter Standhaftigkeit, sie reden alle in Oesterreich cxistiren- den Sprachen, sie kennen einander nicht, sie verstehen sich zu»» Theil nicht und kennen das Gefühl einer solchen Kameradschaft, wie sie aus unserm Reihen uns entgegen trüt, nicht Wie nahe tritt uns das Loos dieftr einsamen, verlassenen Krieger; . doch bald wird sie die Gastfreundschaft ihrer Ueberivinder trö sten und mit ihrem Schicksal aussöhnen; schon jetzt sicht man Gruppen, gemischt aus beiderseitigen Armeen, die nothdürstig mit einander verkehren und ihre Erlebnisse von sich geben. Hier weist ein Landwehrma in einen ungarischen Corpora! zu der gewünschten Straße, oort giebt ein Füsilier einem Verwun detcn Feuer für die Pfeife, oder ein anderer instruirt einm kopfschüttelnden braunen Italiener im Gebrauche des Zünd nadelgewehrs. Die preußischen Verwundeten liegen meist in Wisoky und Nachod, doch auch noch einige in Skalitz, . während die Leichtverwundeten bereits nach Neinerz und Glatz dirigirt ivorden sind. Leider hat die Schlacht auch unsere Reihen gelichtet. Hunderte schlummern schon unter der Erde oder leiden in den Lazarethen. Einige Regimenter haben schwer gelitten, einige Compagnien haben bis 80 und 85 Mann eingebüßt, soz.B. im 7.u. 37.Regiment. Schwer verivundet ist der Oberst von Witzlcben im 38. Regiment, geblieben der Oberst- lieutenam von Wenkstern. Auch der Feind hat namentlich viel Offiziere verloren. Ein General, mehrere Obersten und viele Stabsoffiziere sind geblieben. Das Schlachtfeld, obwohl befreit von den allermeisten Todten und Verivundeten, gewährt noch jetzt einen traurigen Anblick. An 100 Pferdekörper verbreiten einm pestilenzialischen Geruch; noch liegen einzelne Leichen ge fallener Brenschen auf dem Felde im Getreide oder iin Chaussee graben. Britten auf der Chaussee vor Skalitz gewährt eine Gruppe einen entsetzlichen Anblick. Ein kaiserlicher Artillerist liegt hier mit seinen beiden noch voll angeschirrtcn Pferden, die zerbrochene Deichsel des Geschützes noch zwischen ihnen, alle sind tod»; dem Menschen hat die preußische Granate den Kopf »veggerissm, den Pferden Leib und Brust zerwühl», nicht weit davon steht Ge schütz und Protze. Eine Meile weit rechls und links der Chaussee liegen gefallene Pferde und einzelne Menschen, überall zerstörtes Material und Vorräthe. Tie Zäune und die Gehöfte, die Bäume am Wege, die Häuser der verlassenen Dörfer selbst haben tüchtig gelittm, ein Krrschwäldchen vor Skalitz trägt noch die Spuren des verheerenden Kartätschfeuers, das durch seine Bäume dahin gefahren ist. Die Trümmer des halben Skalitz rauchen noch. Der General von Steinmetz setzt seinen Sieges ug fort. Gestern ist er auf Gradlitz vorgerückt, um sich daselbst mit den bei Traulenau vcrgebrochenen Corps zu vereinigen, während ihn» heute das 6. Corps folgt. Dabei hat sich vor Jaromierz das dritte Gefecht entsponnen; der Feind versuchte den Vormarsch des Generals vergeblich zu verhindern und verlor abermals nach einem dreistündigen Gefecht, wobei in der Gegend von Jcseph- stadt ein großer Brand entstand, 800 Gefangene, worunter auch einige Haller-Husaren. (Gradlitz liegt nordwestlich von Josephstadt auf den» Wege von Jaromierz nach Königinhof an der oberen Elbe. Von Gradlitz westlich bis Gitschin, wo der Prinz Friedrich Karl zuletzt stand, beträgt die Entfernung etwa 5 Meilen. Der der Bütte der Linie Gitschin-Gradlitz vorge legene Ort Horsitz, aus dem Wege von Gitschin nach Königgrätz, ist von Gitschin sowohl als von Gradlitz nur zwischen 2 und 3 Meilen entfernt.) Preußen. Die Verluste der hannoverschen Truppm in dem Kampfe bei Langensalza sind sehr bedeutend. Todt sind 22 Offiziere, 208 Unteroffiziere und Mannschaften, 176 Pferde. Verwundet 76 Offiziere, 066 Unteroffiziere und Mannschaften, 72 Pferde. Vermißt werdm 812 Unteroffiziere und Mann schaften und 54 Pferde — Die „Schles. Ztg." schreibt, daß sich der König von Hannover mit dem Kronprinz nach München begeben werde. - Der„Magdeb.Corresp." schreibt, daß baiersche Truppen in einzelnen Abtheilungen sich 3 bis 4 Meilen weit von Gotha gezeigt haben und die preußische Avantgarde des Gmeral v»n Falkenstein dem Feinde nach Suhl und Schleu singen entgegengesandt sei. In der Gegend von Eisenach finde eine Concentration der unter dein Commando der Generale von Falkenstein, von Manteuffel, von Beyer und von Göbm stehen den preußischen Truppen statt, welche voraussichtlich auf die Mainlinie zu der Reichsarmee entgegen marschirm rverdm. — Zur Zeit ist noch keine Verlustliste über die stat»gefundenen Gefechte erschienen. Wie die „V. ZN berichtet, soll den Ange hörigen der Gefallenen von Seilen des Kriegsministcriums ein zeln von dein sie treffenden UnMckssall Miltheilung gemacht werdm. — Unter den Fahnen, welche die Truppen in Böhmen eroberten, soll sich auch eine befinden, die in der Schlacht bei oerloren worden ist. — Am Dienstag früh trafen in Berlin di» ersten ln Böhmen Geschütze nebst »wei errunM« Kavallerie-Standarten ein. Letz tere wurdm sofort nach dem königlichen Schlöffe gebracht. — Erfurt, 30.Juni. Wie «in Extrablatt der „Thür. Ztg." vom 1. Juli meldet, rückten am Freitag Abend 6 Uhr kleinere Ab theilungen baierscher Truppm in Schleusingen ein, dmm größere bald nachfelgten. Am Sonnabend erfolgte der Einmarsch der Baiern in Suhl. Sie zerstörten sofort die Telegraphmverbin- du,»g. Die Post Verbindung von Erfurt aus reicht nur noch bis Ilmenau. Von Schleusingen mußten sich der Landrath und die Polizeibehörde zurückziehm. ES sind sofort preußische Truppen gegen sie entsandt worden. — Wesel, 28. Juni. (Eres. Journ) Heute Morgen wurde hier der hannoversche Landdrost Nieper in Begleitung eines Husarenoffisters und unter starker Bedeckung eingebracht. Wie wir rernehmen, ist derselbe in Emden mit 3 Millionen Thaler hannoverscher Regie»ungSgelder ergriffen wor den. Man hat den Gefangenen, der mit gespannten» Pistol be wacht wurde, in die Citadelle gebracht. — Herr Vilbort, Be richterstatter des „Siecle", giebt eine Unterredung wieder, die er mit dem Kronprinzen von Preußen nach dem Treffen von Nachod gehabt. Dieser hätte ihm gesagt: „Es ist ein glücklicher Anfang, mein Herr, und eine wahre Schlacht, die Sie dein „Sieclc" anzeigm können. Wir sind im Besitz des Schlacht feldes geblieben und »vir haben die Oesterreicher zum Rückzuge gezwungen. Es ist mithin auch ein Sieg. Dieser erste Erfolg wird einen guten Einfluß auf den Geist der Armee auSüben. Aber glauben Sie eS, daß eins der österreichischen Regimenter, die am übelsten zugerichtet sin'», gerade dasjenige ist, welches in Oesterreich ,„einen Namen trägt? Es ist mir äußerst schmerz lich geivesen, unter den Verwundeten seinen Oberst, den Grafen von Wimpffen, zu finden". Lübeck, Montag, 2. Juli, Nachinitt. (W. T. B.) Die Bür gerschaft hat heute mit allen gegen 20 Stimmen dm Abschluß des Bündnisses mit Preußen genehmigt und die erforderlichen Geldmittel zur Mobilmachung des Lübeckschen EontingentS be willigt. — Weimar. Der großhcrzogliche Gesandte ist aus der Versammlung der in Frankfurt tagenden Negierungen abberufen Korden, unter der Erklärung der großherzoglichen Regierung, daß sie diese Versammlung nicht mehr als das legitime Organ des früheren deutschen Bundes anerkenne. — Sigmaringen, 28. Juni. Dem „Kobl. Tagebl" schreibt man: Nachdem ein Bataillon Wiirtemberger unser Ländchen, das bisher unter Preu ßens Schutz und Negierung aufblühte, angeblich auf Ermächti gung oder Befehl des Bundestages in Frankflirt a. Di. in Be sitz genommen hatte, wurde von dem derzeit hier erschienenen Bun des-Commissar das Regierungs-Collegium versammelt und wurden die einzelnen Negierungsräthe und Beainten auf gefordert, dem Könige von Würtcmberg den Eid zu leisten. Die prcußiichen Beamten lehnten das alle ohne Ausnahme mit Entschiedenheit ab, da sie ihrem bisherigen Herrn treu bleiben »sollten. Da wurde ihnen dann eröffnet, daß sie in den nach sten zweimal 24 Stunden mit aller ihrer Habe und ihrer Fa milie das Land verlassen müßten. Einige werden das thun, andere nicht und es auf das Weitere ankommen lassen. Hannover, 1. Juli. (Mgd. Z.) Schon gestern erwar teten Trupps von Personen, die den untersten Schichten der Bevölkerung angehörten, auf dem Bahnhofe die Ankunft der hannoverschen Truppen. Es kam zu bedauerlichen Zusammen rottungen und tumultuarischen Ccenen. Mit großer Umsicht und Besonnenheit und einem Aufwands von nachsichtsvoller Schonung stellte eine Landwehrabtheilung sehr bald die Ord nung wievcr her, umzog den Bahnhof mit einer Postenkette und säuberte bald durch einige Cavalleriepatrouillen die Straßen. Magistrat und Bürgervorstcher beschwören heute in einer ge druckten und Haus für Haus vertheiltcn Aufforderung vie Bürger Hannovers, Alles zu thun, urn eine Wiederholung ähnlicher Scenen zu verhindern, da sie die „härtesten, unheil vollsten Maßregeln der Militärmacht zur unausbleiblichen Folge haben würden." In der That soll die Absicht vorliegen, bei Wiederholung tumulluarischer Scenen über die Hauptstadt den Belagerungszustand zu verhängen, eine Maßregel, die den bessern Theil der Bürgerschaft, der -mit den preußische Truppen fort während im besten Einvernehmen lebt, sehr hart treffen müßte. Der Bahnhof ist heute schon seit Vormittag von allerlei Volk stark besetzt; man erwartet vergeblich die hannoverschen Truppen, welche in Hildesheim und Celle und nicht hier in die Heimath entlasten »verden sollen. Der Bahnhof wird streng abgesperrt Anschläge verkünden, daß der Personenverkehr mittelst der Bahn wegen der Militäriransporte bis auf Weiteres sistirt sei Frankfurt a. M, 3, Juli. (Tel.) Das hiesige Ober postamt macht bekannt, daß der Fahrpostoerkehr mit Preußen eingestellt ist. österreichischen Truppm geräumt. Am 2 Juli haben auch sämmtliche kaiserliche Behörden, der Statthalter an der Spitze, Prag verlassen. Der Sitz der Statthalterschaft ist vorläufig nach Pilsen verlegt. Die Postdirection ist vollständig aufgelöst. Die Bürgerwehr soll für die öffentliche Sicherheit wachen. Gitschin (in Böhmm), Dienstag, 3. Juli, Vormittags 10 Uhr. Se. Maj. der König von Preußen ist heute früh 5 Uhr zu den Vorposten der ersten Armee von hier ab-> gegangen. Das große Hauptquartier erwartet hier weitere Ordre. Die aus dem ersten Garderegimcnt und dem Garde füsilierregiment gebildete preußische Brigade hat am 30. v. M. Abends eine feindliche Brigade überfallen und derselben 250 Gefangene und eine Fahne abgenomnren. — Diens tag, 3 Juli, Abends 8 Uhr. Die preußische Armee Hst'heute einen glänzenden Sieg bei Sadowa, 1 j Meile südlich von Mi letin, erfochten. (Miletin, ein Städtchen von circa 2500 Ein wohnern, liegt etwa 3 Meilen südöstlich von Gitschin, 2, Mei len nordivestlich von der Festung Josephstadt; Sadswa, ein Flecken, noch circa 1^ Meile nordivestlich von Königgrätz ent fernt. Die Festungen Josephstadt und Königgrätz sind also noch in den Händen der Oesterreicher.) Berlin, Mittwoch, 4. Juli. Vormittags jll Uhr. Aus Horzitz (zwiichen Gitschin und Königsgrätz), vom Dienstag Abend 11 Uhr wird gemeldet, daß unsere Armee gestern auf den Höhen zwischen der Elbe und dem Flüßchen Bistritz (bei Sadoiva) einen vollständigen Sieg über die Oesterreicher er fochten hat. — Kanonendonner verkündet denselben soeben der Residenz Berlin. Der „Preuß. Staats - Anzgr." enthält folgendes amt liche Telegramm: Wetzlar, Montag, 2. Juli. Um 1 Uhr rückten etwa 4000 Mann Infanterie und Jäger mit 6 Ge schützen vom Corps des Prinzen Alexander von Hessen in die Stadt. Sie requirirten 2100 Flaschen Wein, 4200 Portio nen Fleisch, 800 Brode, 200 Rationen Fourage, 20 Centner Hafer und 12 Centner Heu. Das Telegraphenbureau wurde bis 7 Uhr von einem Truppencommando besetzt gehalten, aber nicht zerstört. Die süddeutschen Truppen verließen in der Zeit zivischen 4 und 7 Uhr Nachmittags an demselben Tage in ein zelnen Abtheilungen die Stadt, sämmtlich in der Richtung auf Gießen zu. Berlin, 3. Juli. (B. Vl.) Die Vereinigung der beidm Armeen (des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Karl) in Böhmen ist also in Folge des glücklichen Sturmes der preußi schen Truppen gegen Gitschin als vollständig hergestellt zu betrach ten. Damit ist ein Abschnitt iin böhmischen Feldzuge beendigt. — Ueber das Einrücken der preußischen Armee in Böhmm ent nehmen wir der „Brest. Ztg " folgenden Rückblick: General Her warth, der bei Schluckenau und Hainspach die böhmische Grmze überschritt, rückte vvn da ab südöstlich, sich gleichzeitig dem Feinde und dem Prinzen Friedrich Karl nähernd, über Rumburg auf der Straße nach Münchengrätz vor. Er scheint erst bei Hühner wasser (zwei Meilen nordwestlich von Münchengrätz) auf feind liche Vorposten gestoßen zu sein und bis zu seiner Vereinigung mit dem Centrum kein nennenswerthes Gefecht bestanden zu haben Bekannt waren, wie die Wiener Zeitungen beweisen, seine Bewegungen den Oesterreichern; die Möglichkeit, ihm große Truppenmaffen entgegm zu werfen, lag vor; daß ihm kein Widerstand entgegengesetzt wurde, muß also in der Absicht Be- nedeks gelegen haben. — Die Armee des Prinzen Friedrich Karl (3.. 4. und 2. Armeecorps) hatte bis hinter Reichenberg keinen Feind vor sich. Erst dicht vor Turnau, dessen wichtige Lage wir schon heroorgehoben haben, begann der österreichische Wider stand in einem Artilleriekampfe, und in der Nacht darauf über rumpelte die preußische Division Horn die österreichische Brigade Poschacher. Von Turnau ab drangen der preußische rechte Flügel und das Emtrum auf der Chaussee nach Prag vor und nahmm ain 28. Juni Münchengrätz, 7H Meilen von Prag, nicht ganz 5 Meilen von der Elblinie. — Die schlesische Armee unter der Führung des Kronprinzen bewegte sich auf zwei Straßen vor wärts. Das erste Armeecorps ging vom Schweidnitzer Hoch lande gerade von Nord nach Süd in der Richtung auf Joseph stadt zu. Bis Trautenau fand es am Dienstag keinm Feind, dann aber wurden die österreichischen Corps übermächtig und drängten die Preußen am Mittwoch bis Goldenöls (dicht an der preußischen Grenze, an der Chaussee von Landshut) zurück. Hier hielten sich unsere Truppen, bis die Garde von Braunau her zur Unterstützung kam, die Oesterreicher (das l 0. CorpS unter Gablenz) schlug und sie zurückwarf. — DieschwierigsteAufgabeaberwar, dm (aus der Westecke der Grafschaft Glatz, mit dem 6. CorpS als ""--dringenden 5. Armeecorps und General Steinmetz Die amtlichen Berichte über das Vorgehm diese« CorpS auf der von Glatz aus gerade westlich gerichteten Straße melden von drei Gefechten in der Gegmd von Nachod. M. I dem Siege am 28. vor. M. hatte das CorpS Skalitz, in d- Mitte der Straße von Nachod nach Josephstadt, erreicht. — Aus diesen Vorgängen läßt sich schließen, daß der österreichische Plan dahin ging, die Elbarmee auf der Egerlinie, die Armee des Prinzen Friedrich Carl auf der Eisenbahnlinie Turnau- Josephstadt festzuhalten und mit Uebermacht die schlesische Ar- I mee zurückzuwerfen. Ein Sieg hätte die Oesterreicher in dm I Rücken der preußischen Aufstellung von Glatz nach Neiffe ge führt und die Verbindungen des preußischen CmtrumS mit der Oberlausitz und Schlesien durchschnitten. Die Schwenkung de« Generals Herwarth und die Reihe preußischer Siege hat die Verbindung der gesammten preußischen Streitkräfte ermöglicht, den Preußen eine Uebermacht verschafft und somit einen öster- reichischerseits zu unternehmenden Versuch, die Quellgezmd der Jser und Elbe durch eine große Schlacht (bis jetzt stand nur in,wer Corps und Corps gegenüber; im Verhältniß zu der Stärke der Armeen sind die stattgehabten Kämpfe der Armem, trotz ihrer Erheblichkeit, nur als Gefechte zu bezeichnen) zu be haupten, unwahrscheinlich gemacht. Kriegs - Nachrichten. Beim hiesigen k. preußischen Mititärgouvernement ist ge- tern nachstehende amtliche Meldung eingetroffen: Berlin, Mittwoch 4 Juli Vormittags 10 Uhr. Soeben geht hier fol gende (vom 3. Juli Abends datirte) Depesche von Sr. Maje- tät des Königs an Ihre Majestät die Königin August« ein: „Vollständigen Sieg über die österreichische Armee nahe der Festung Königgrätz zwischen der Elbe und der Bistritz heute in achtstündiger Schlacht erfochten. Verlust des Feindes und Tro phäen noch nicht gezählt, aber bedeutend; einige und zwanzig Kanonen Alle unsere acht Corps haben gefochten; aber große, chmerzliche Verluste. Ich preise Gott für seine Gnade, wir sind Alle wohl. Wilhelm". — Von dem königl. preußischen Herrn Civilcommissar werden dem „Dr. Journ." folgende Mel dungen mitgetheilt: Berlin, Mittwoch 4. Juli Nachmittags 2 Uhr. In der gestrigen Schlacht nahmen unsere Gardesüsi- !iere 20 Geschütze, das Regiment Königin Elisabeth >0, daS erste Gardcregiment 8; von den übrigen noch keine Meldung; 3 Fahnen. Die Oesterreicher auf der Flucht in der Festung Königgrätz und geben Pardubitz auf. Sie sind von unserer Cavallerie verfolgt, ausgelöst; der W'g ist mit abgeworfcnen Waffen und Gepäck bedeckt. Gegen uns standen dem Anschein nach 5 Corps Oesterreicher in sehr starker Stellung. Der bei derseitige Verlust ist bei d»r Ausdehnung der Aufstellung erst morgen zu constatircn. Allein von Horzitz aus sind bisher