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4: gük ««nnkttag» S Uh« wider den Handln«-»-Somni» Ottovmr Schröter an« Freiberg wegen Dtebstahl und Unter- schlaguN-. Vorsitzender: GnichtS-Rarh Sinert. i Aa-esg-schiebte. Preußen. Xu« Rernerz berichtet ein Telegramm: Tag- - Ach kommen viele Hundert Verwundete hier an und werden nach einem Verbinden weiter befördert. Obivohl 520 Bellen vor handen, so mangelt es doch. Ich bitte um Leinwandtücher, zwei Ellen breit, fünf Ellen lang, Chocolade, Citronen, Wein, Essig, EompotS, so wie um Aerzte und Krankenpfleger. Prinz Biron, Etappen - Commandant von Neinerz. — In Berlin circulirt das Gerücht von der Verhaftung eines bekannten Theaterdirectors, der im Interesse Oesterreichs sich Etwas habe zu Schulden kommen lassen. — Aus Mühlhausen schreibt man: Die hanno verschen Truppen gehen in Echelons von 2 zu 2 Slunden und in Abthellungen von 100» Mann nach Gotha, und von dort über Magdeburg nach Lehrte, wo sie entlassen werben. — An 6000 Pferde, bisher der hannoverschen Armee gehörig, werden kr Berlin erwartet. Ein Theil davon wiid nach dem Kriegs schauplatz abgehen. — Die Ansprache, welche der Köniz vom Balcon des Schlosses an die Volksmenge hielt, lautet: „Ich weiß, Ihr Patriotismus kommt vom Herzen, darum thut er meinem Herzen wohl. Gott verlieh unseren tapferen Armeen dm Sieg; doch ist dies nur der Anfang, Schweres bleibt nvch zu vollbringen. Wie allezeit bei unseren Fahnen der Sieg ge wesen, wird mit Gottes Hilfe auch diesmal die Zukunft unser sein. Mit dieser Hoffnung gehe ich morgen zur Armee. — Berlin, 1. Juli. EinerBürgerbepuialivn, welche Sr. Majestät eine Adresse überreichte, eröffnete der König Folgendes: „Meine Herren, es freut mich doppelt, daß gerade von der Stadt Berlin, van der ich immer wußte, daß sie einen guten Fonds besitzt, ,/diese Ovation mir dargebracht wird. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß das, was wir bis jetzt gethan haben, nur erst der Eingang ist; welches der Ausgang sein wird, können wir Alle nicht wissen. Jedenfalls können wir uns auf einen langen Krieg gefaßt machen. Was wir seit fünfzig Jahren gewünscht und angestrebt haben, wird jetzt erfüllt werden. Wenn wir auch keine Einigkeit Deutschlands erzielen, so wird es doch eine Ein heit sein, die wir zu Stande bringen. Wir haben fünfzig Jahre de« Friedens genossen, wir werden auch die Drangsale des Krieges zu ertragen wissen. Ihnen, im Namen der Bürgerschaft, spreche ich das Vertrauen aus, daß, wahrend ich bei der Armee sein werde, die Bürgerschaft mir die Treue bewahren wird, die sie mir jetzt durch Sie kund giebt". — Görlitz, 30. Juni. Se. Majestät der König ist Nachmittags halb 2 Uhr hier eingetroffen und um 2 Uhr nach Reichenberg weiter gereist. — In Löbau warm aus Sachsen der Militärgouoerneur, Herr Generalleutnant v. d. Mülbe Exc., und der Eivilcommissar, Herr von Wurmb, zur Begrüßung Sr. Majestät eingetroffen und kehrten nach der Abreise des Königs nach Dresden zurück. — Reichenberg, 30. Juni, Abends 9 Uhr. Se. Majestät der König Wilhelm von Preußen ist mit seinem Gefolge vor etwa einer Stunde glücklich hier eingetroffen. Rußland. Petersburg, Sonnabend, 30. Juni. Der Kaiser hat den König von Preußen zu den neuesten preußischen Waffen- thaten auf telegraphischem Wege beglückwünscht. KriegS-Nachrichten. Au« Wien, 28. Juni, liegen folgende amtliche Meldungen vor: Feldzeugmeister v. Benedek an Se. Excellenz den Herrn Kriegsminister: „Hauptquartier Josephstadt, 27. Juni, 8 Uhr Abends. Das am 26. zum Marsche von Opocno nach Skalitz beorderte 6. Armeecorps wurde heute um halb 9 Uhr Morgens von den auf den Höhen von Wisokowo und Wenzelsberg ent wickelten Preußen angegriffen. Nach vicrthalbstündigem hitzigen Kampfe erstürmte das 6. Corps die genannten Höh« und war auf allen Punkten Sieger. Um Mittag erneuerten die Preußen mit frischen, überlegenen Kräften den Angriff, wurden jedoch durch das Feuer der Corpsgeschützreserve zurückgewiesen, und konnte das 6. Armeecorps unbehelligt vom Feinde seine ur sprünglich beabsichtigte Aufstellung bei Skalitz erreichen." Der Landeschef von Schlesien an den Staats minister: Krakau, 27. Juni. Der Feind hat heute früh unsere ganze Vorpostenaufstellung längs der Grenze mit Uebermacht ange griffen. Bei Mislowitz und Jelen wurde derselbe nach kurzem Kampfe zurückgeworfen. Ter Hauptstoß fand bei Oswienczim patt. Die Preußen griffen mit drei Füsiliercompagnien, drei Landwehrbataillvnen, einem regulären Ulanenregiment und einer halben Batterie unsere anderthalb Bataillone Infanterie, zwei Schwadronen Ulanen und eine halbe Batterie starke Truppe an und wurden nach zehnstündigem hartem Kampfe mit großem Verluste über die Weichsel zurückgetrieben. Rittmeister Lehmann griff mit fünf Zügen das unsere Rückzugslinie stark bedrohende ganze feindliche Ulanenregiment mit unglaublichem Erfolg an und fiel als Held mit zwei andern Lfsicieren auf dem Schlacht felde. Die Artillerie wirkte Wunder. Die ganze Truppe kämpfte gegen die große Uebermacht heldenmüthig. Der feind liche Verlust ist sihr groß, auch unsere Verluste sind bedeutenv. Die Waffenehre wurde glänzend bewährt. Die Verwundeten werden mit Bahn nach Krakau gebracht. Nikolai, 30. Juni. (St.-A.) Das Detachement Stol- berg hatte bei Erstürmung des Dorfes Brzinka und des Bahn hofe« von Oswienczim den Verlust mehrerer Osficiere zu be klagen. Es wurden 2 Osficiere getödtet, 2 schwer, 5 leicht fperwundet; ein Arzt wurde vermißt. An Mannschaft wurden S5 getödtet, 167 verwundet, von denen 15 in der Hand des Feinde» blieben. Die Unsrigen machten von den Lesterreichern den Oberleutnant Grafen zur Lippe und 9 Mann zu Gefan genen. In Oswienczim sind 4 österreichische Osficiere und etwa 30 Mann Oesterreicher und I Officier mit 25 Mann von den Unsrigen begraben worden. Infolge des Gefechts hat der Feind gestern Oswiencnm geräumt und die ganze Besatzung aus dieser parken Position nach Krakau zurückgezogen. — Diese Mitthei- . kmg wird in der „Nords. A. Z." durch den Brief eines Land- hrmannes ergänzt, in welchem es heißt: „Nachdem wir am 6. um 3 Uhr Nachmittags sin Stärke von 4j Bataillonen dwehr zu 600 Mann, 1 Jägercompagnie 150 Mann, 6 j . . . ' Landwehrukanm und Husaren, 2 Eompagnlen 62«r Linie zu 250 Mam» und S gezogenen Geschützen) per Wagen zwei Meilen gefahren marschirten wir noch drei Stun den bi« in« Vivouak. Gestern früh halb 4 Uhr brach« wir nach der österreichisch« Grenze auf und erreicht« sie um halb 6 Uhr. Um s6 Uhr fiel der erst« Schuß. Unsere sämmtliche Infanterie, Eavalerie und Artillerie rückte zugleich gegm den Feind, der bei Babice (vor Oswienczim) stand. De« Feinde« Vorposten zog« sich Anfangs zurück, bi» wir nach Oswienczim hineingekommen waren.' Vergebens stürmte die Linie fünfmal und die Landwehr dreimal den Okwienczimer Bahnhof. Vom Feuer 10 österreichischer Geschütze wurden wir zurückgeworfcn. 'Nach zweistündigem Kampfe mußten wir dem dreifach überlege nen Feinde, der übrigens gut bewaffnet und ausgezeichnet postirt war, weichen Es geschah in vollständiger Ordnung und un verfolgt. Unsere Landwehrulanen kämpften famos und haben den österreichischen Husaren in mehreren Attaquen große Ver luste beigebracht. Das Breslauer Bataillon hat nur wenige Verwundete, die anderen, besonders das 62. Infanterie-, daS 38-, 23. und 62. Landwehrbataillon ziemlich bedeutende Ver luste erlitten, auch mehrere Osficiere; von dortigen Bekannten sind die Grafen Lottum, Königsdorff und Ballestrem ver wundet." lieber das Gefecht bei Podol werden dem „Nürn. Corr." folgende interessante Einzelnheiten aus Prag, vom 28. Juni, mitgethcilt: Der Angriff erfolgte bereits vorgestern Abends 9 Uhr und wurde theilweise die ganze Nacht durch gekämpft. Oesterreichischerseits stand Anfangs nur die Brigade Poschacher dem überlegenen Feinde gegenüber, welcher nach und nach an beiden Ufern der Jscr bei 30,000 Mann ins Treff« führte. Die Oesterreicher, später von zwei Brigaden Sachsen unterstützt, welche sich sehr tapfer hielt«, suchten den Feind wieder über den Fluß zu treiben, wobei an einer der dortigen Jserbrücken Martini- und König-von-Preußen-Jnfanterie und das 18. Jä gerbataillon in großes Gedränge kamen, da der Feind weit in der Ueberzihl war und die Zündnadelgcwehre ihre Wirkung thaten. Viele wurden dabei in den Fluß gestürzt und ertranken. Noch ärger war es bei dem Sturme auf Podol und auf ein Wirthehaus bei dem Brückenübcrgang über die Jser. Von diesen Gefechten wurden bis Mittag 145, Nachmittag 4 Uhr weitere 120 Verwundete nach Prag gebracht, mehrere folgt« noch bis Mitternacht, darunter viele Sachsen und auch einige Preußen. Die Schwcrverwundet« wurden in Jung-Bunzlau untergebracht, etwa 100 Mann mit 30 Officier« kamen nach Prag (vorwiegend Jäger vom 26. und 32. Bataillone, Husaren und Artilleristen). Rührend war ver Empfang der Verwun deten. Fast ganz Prag war dazu bis Mitternacht auf dm Beinen, und so groß die allgemeine Erbitterung gegen die Preußen ist, vergaß man doch über ihrem Elende und ihren Wunden des Hasses gegen den Feind und war kaum wmiger eifrig, ihnen Labung, Bier, Wein, Eigarrm rc. zu reichen, als den Landeskindern und verwundeten Sachsen. Slava-, Eljen- und Hochrufe begrüßen durch die Stadt jeden Wagen mit Ver wundeten, und reiche Opfer an Geld, Wein und allen möglichen Gegenständen werden täglich für sie gebracht." Aus dem Hauptquartier Münchengrätz, 28. Juni, Abends 10 Uhr, liegt folgender Bericht vor: „Die Aufgabe der Armee bestand für heute darin, die Jserlinie zu überschreiten und in der Richtung auf Münchengrätz vorzudringen, eine Auf gabe, welche trotz der schwülen Hitze des Tages, die den Truppen das Marschiren unendlich erschwerte, glücklich gelöst worden ist. Die Kaiserlichen suchten das Vordringen der Armee zu hindern, wurden indeß überall zurückgewiesen. Um Münchengrätz, bei welchem Ort die Oesterreicher die Brücke verbrannt hatten, ent spann sich gegen 9 Uhr ein heftiges Gefecht, an dem Infanterie und Artillerie Theil nahm. Die Wirkung unserer gezogenen Geschütze war eine sehr gute. Ein feindlicher Munitionskarren flog in die Luft, und unter dem Schutze dieses GcschützfeuerS gelang es, bis gegm Mittag eine neue Brücke zu schlagen. Die Oesterreicher benutzten auch heute das Terrain geschickt. So fuhren sie gegen 10 Uhr Vormittags auf einem steil zum Jser- thale abfallenden Felscnplateau unerivartet eine Batterie auf, die das Vordringen der Division Hom erschwerte. Indeß ge lang es der Division Fransecky, sich dieses Plateaus zu bemäch tigen und nach einem Gefecht das Dorf Bossin zu nehmen. Auch heute Hab« die Oestcrreicher ungleich größere Verluste gehabt, als wir. Die unsrigen werden 150 Mann im Ganzen nicht übersteigen, wogegen bis jetzt allein gegen 1200 gefangene Ocster- reicher eingebracht sind. Alle Ortschaften, die unsere Truppen passiven, sind von den Einwohnern verlassen. In Münchengrätz, einer Stadt von vielleicht 4000 Einwohnern, Hab« wir nicht 50 Person« vorgefundcn. Noch während unsere Truppen ein rückten, flohen Familien mit aller Habe. Die Brunnen sind fast überall verschüttet und verdorben. Die Truppentheile, die uns gegenüber standen, gehört« dem 1. österreichischen Eorps, der Brigade Kalik und der Kavallerie-Division von Edelsheim an. Auch Sachs« wurden uns gegenüber wahrgenommen. In Prag wurdm, wie aus der „Boh." zu ersehen, am 27. Juni die eisten Meldungen über die Kämpfe vom 26. Juni bei Podol und vom 27. Juni bis Mittag bei Skalitz als Sie- gesnachricht« gefeiert, und wie aus den österreichisch« und preu ßischen Meldung« übereinstimmend hervorgeht, sind in der That die Oesterreicher an beiden Orten Anfangs im Vortheil gewesen, haben aber schließlich den Preußen weichen müssen, was durch deren Verrücken bis vor Josephstadt und die Erstürmung von Münchengrätz und Gilschin unwiderleglich dargethan ist. Von Mittags an bis spät Abends trafen am 27. Juni in Prag fort während Transporte von Verwundeten aus der Gegend von Josephstadt und Münchengrätz ein; bei einem dieser Transporte befanden sich auch 7 Sachsen (ob bei den andem Transporten sich der« befanden, ist nicht zu ersehen), welche bei Podol (un weit Münchengrätz) mit gekämpft haben. Hierbei wird von der „Boh." ihre Angabe, daß der König von Sachsen am 26. nach Brandeis (einer Besitzung des Großherzog« von Tcscana) sich bcgeben habe, dahin berichtigt, daß Se. Majestät ins Hauptquartier der Armee bei Jungbunzlau gereist sei. Die „Schl. Ztg." schreibt: „Benedeks Plan scheint sich be reits zu entwickeln. Er wollte der Armee des Kronprinzen daS gLngtzr der Pässe schlag« und sich dann mit gesammelter Macht gegm die von Nord« andringmdcn Heer« de« Prim« Friedrich Karl und de« General« Herwarth wende«. Dem Letzter« hat er deshalb zunächst gar kein«, dem PrinM nur ein« schwach« Widerstand am Aukgcnge der Pässe geleistet. Ihn« gegen über sollte die Entscheidungsschlacht geliefert werden. Zunächst mußte die kleine Arbeit gegm die Armee de« Kronprinzen ge-- than werden. Kleine Arbeit — dm Maßstab der Schlacht« angelcgt — aber schwere und von unserer Seite gute, tüchtige Arbeit. Der Kronprinz debouchirte in 4 Colonnen. Die süd lichste, von ihm selbst geführt, bestand aus dem 5. und 6. Armee corps. Sie ging durch die Grafschaft Glatz über Nachod. Dort hat sie dm ersten glänzenden Sieg errungen. Zunächst vom fünften und sechsten Armeecorps debouchirten über Braunau die Garden. Gablenz und sein Corps sind von dem nur theilweise vereinten Gardccorps, unter Verlust zahlreicher Gefangen« und Geschütze, „total" geschlagen worden. Nahe den Garden de- bouchirte weiter nordwärts das 1. Armeecorps. Wir wissen von seinem tapferen blutigen Ring« bei Trautenau gegen ein dreifach stärkeres Heer. Hat es der Uebermacht weichen müssen, so ist es durch die Garden degagirt und gerächt worden. Trautmau ist in unserer Hand. — Der große Plan Benedek'S ist also schon in den ersten Anfängen gescheitert, die Armee de» Kronprinz« ist in Böhm«. Nicht minder günstig sind die Nachrichten auS dem nördlichen Böhm«. Wir Hab« jetzt eine Armee in Böhmen. Prinz Friedrich Karl und General Her warth haben sich vereinigt. Der Feind ist, nur 8 Meilen von Prag, bei Münchengrätz geschlagen und zieht sich in der Rich tung auf die vom Kronprinz« gedrängten Eorps zurück. Die Unser« werden ihn, wenn Gott uns kein Unglück sendet, bald soweit gedrängt Hab«, daß in der bevorstehenden Entscheidungs schlacht unsere drei Armeen zusammen wirk« können. Er wird mehr vom Gegner abhängen, als von uns, wann diese Schlacht geschlagen werden soll." — Nach der zuverlässig erscheinenden Aussage eines auS dem österreichisch« Lager kommend« Be wohners der Umgegmd von Liebenau, der mit den ganz« Verhältnissen vertraut ist, dürfte die österreichische Hauptmacht bei Prag stehen und dort den Zusammenstoß mit den preußi schen Truppen erwart«. Die bisher stattgefundenen Gefechte wären demnach nur Neckereien gewesen, bestimmt, die Armee des Prinzen Friedrich Earl aufzuhalten und zu ermüden. — Nach demselben Zeugniß sind die Commandant« von Olmütz und Josephstadt, letzterer ein geborner Preuße, wegen Verrath« an den Feind standrechtlich erschossen worden. (?) Aus Trautenau, vom I.Juli wird ,.W. Tel. B." ge meldet: Die Resultate der dreitägig« Schlacht des 5. CorpS (Steinmetz) sind nicht hoch gmug anzuschlagm. Am 27. stand dasi lbe gegm das österreichische 6. Eorps Ramming. Ein auf gefangener Brief des Letzlern an den Feldzeugmeistcr Benedek in Josephstadt enthielt die Bitte, ihm zwei frische Brigaden zu senden, unter deren Schutz er bivouakiren könne, und das Ge- ständniß, daß rr außer Stande sei, am nächst« Tage zu schla gen. Die Kämpfe des 5. Corps am 28. und 29. gegen die CorpS Erzherzog Leopold und Festetics waren noch viel bedeu tender. - Das 10. österreichische CorpS (Gablenz) ist durch die Garde völlig aufgelöst Neben dem Verluste an Mannschaft« büßte der Feind 20 Geschütze, 5 Fahnen und zwei Standar ten ein. AuS dem Hauptquartier der k. k. Südarmee. Die k. k. Flotille am Gardasee blokirt die Bucht von Salo, wo sich die italienische Flotille befindet. Die feindlich« Schiffe Hab« bis jetzt keinen Versuch zum Auslaufen gemacht. Am 23. und 25. Juni überschritt« Abtheilungen unserer Truppen die Lan desgrenze am Stilfscr Joch und am Tonale und warfen die feindlich« Vorposten zurück. Am 26. wurde Ponte-di-Legno von uns besetzt. Verona, 28. Juni. (W. Abp.) Sicherem Vernehmen nach begehen die Piemontesen unerhörte Grausamkeiten an ein zelnen österreichischen Gefangenen. Man fand drei in feindliche Gefangenschaft gerathene österreichische Jäger an dm Bäum« aufgeknüpft. Der Erzherzog-Marschall ließ dem piemontesischen Obercommandanten erklären, im Wiederholungsfälle würden Repressalien ergriff« werden. Vom Tiroler Kriegsschauplätze. (Franks. Journal.) Hauptquartier Comano, 27. Juni: Am 25. erfolgte ein feind licher Angriff von regulär« Truppen und 600 Mann Frei- schaarm am Caffarobache in dm Judikarien. Der Feind wurde Anfangs von einer Compagnie des Infanterieregiments Kron prinz von Sachs« und den Jnsbrucker Landesschützen zurück- geworsm. Dieselben (die Oesterreicher) mußten sich jedoch später zurückziehen, da die rechte Flanke mit Uebermacht angegriffen wurde. Hauptmann Ruczizka fiel, von drei Kugeln getroffen. Hauptmann Graf Wickenburg übernahm den Rückzug bis Bar- daro. Von unserer (österreichischer) Infanterie wurden 17 ver wundet. Die Landesschützen haben 3 Todte und 4 Verwundete. Der feindliche Verlust ist bedeutend größer. * Ein Delphin. Ein Fischer in Carlshamm brachte einen eingefangenen Delphin mit, der eine Länge von 5 Fuß und eine Schwere von 150 Pfund besaß und sich in einem Lachsnetze verwickelt hatte. Dieser Delphin (Ilolptunrs pko- eniüiL) wurde von einem Privatmanne angekauft und ausge kocht und ergab 6 j Kanne Thran. Bei der Oeffnung zeigte cs sich, daß cs ein Weibchen war, welches ein 11-pfundige« Junges bei sich trug. * Ein Bravourstückchen. Vom Obrist Aldosscr vom 9. bayer. Infanterieregiment circulirt nachfolgendes Bravour stückchen: Auf dem Marsche nach Fulda fiel ihm nämlich ein hausirender Bürstenbinder durch seine Aehnlichkeit mit ihm auf. Dieß gab Aldosser Veranlassung, denselbm zu sich zu ruf« und dessen Kleider, Maaren und Paß abzunehmen und so ver kleidet die feindliche Stellung zu erkundschaft«. Nach zwei Tag« kehrte er zurück und entließ den Bürstenbinder reichlich belohnt. * DaS Geschäft de» kleinen Napoleon. Da dem Herkommen gemäß ein französischer Souverän ein Handwerk lernen muß, so hat sich der Sohn Napoleons III. für die Buch, druckrrkunft entschieden. Vielleicht weckt die« ln ihm frühzeitr