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B2d. Text» und Tondichter, sowie alle Mttwirknde wurden -«rufen und ihr Erscheinen mit Trompetmfanfarm im Jubel- . ruf begrüßt. Nach Vollendung alle« Dessen folgte ein Ball. — * Bedeutungsvoll war der gestrige Tag, ihm galt die feierliche Einweihung der am Dohnaplatz gelegenen neuen Schule, hin sichtlich ihre- Baustyls und ihrer inneren Einrichtung unstreitig da» schönste Gymnasium Deutschlands. Wahrhaft rührend und das Herz ergreifend erklang Vormittags nach 10 Uhr vor dem alte« Kreuzschulgebäude eine Musik, ausgeführt von der musi kalischen Kapelle der Leibbrigade unter Kunzens Direktion. Letzterer hatte den, Musikstück Raimunds Lied: „So leb' denn wohl, du stilles Haus!" zum Grunde gelegt. Hunderte von Zuhörern lenkten ihren Blick auf das alte, noch immer fest und beharrlich stehende Gebäude, an dem Jahrhunderte vorüber- gerauscht. Nachdem Herr Oberlehrer Professor I'i. Götz den alten Räumen herzliche Worte des Abschiedes gewid met/ setzte sich gegen ein Viertels auf elf Uhr der Zug von hier aus in Beivegung, voran die /sahne, das Musikchor und sämmtliche Schüler, die meist blaue Mutzen trugen, wäh rend etliche Chargirte'" mit Stulphandschuh, Sammetrock und b!au-weißen Schärpen geziert waren. Bon vielen Seiten wurden beim Zuge durch die Straßen die Schüler' mit Blu menspenden und Tücherschwenken begrüßt. Unterdessen halten sich in der Aula des neuen Gebäudes die vier Staatsminister, von Beust, von Falkenstein, von Behr und von Friesen, mehrere geh. Räthe, Borstände und Räthe der Landescollegien, Generäle und Stabsoffiziere, die Spitzen der Behörden rc. eingefunden, denen sich jetzt alle die im Zuge Befindlichen beigesellten. Es „erschienen II. KK. Hoheiten der Kronprinz Albert und Prinz Georg und um 11 Uhr Se. Majestät der König, welcher von den Herren Oberbürgermeister Pfotenhauer, Hofrath Ackermann und Professor Arnold in den Saal geleitet rvurde. Sogleich nach dem Eintritt erscholl vom Kreuzchor aus der offenen Halle herab Gesang (ßl^niticsO, dirigirt von dem Herrn Eantor, Musikdirektor Otto, und als die letzten Klänge verhallt, erschien der Herr Oberbürgermeister Pfotenhauer auf der Tribüne. Ihm war es Vorbehalten, das erste Wort ertönen zu lassen, , ünd „Das Alte ist Zergangen, cS ist Alles neu geworden!" '„schlang sich als erste Blume in den Kranz seiner Rede. Er warf einen Blick auf die Kreuzschule, zu welcher Heinrich der Fronime den Grundstein gelegt, während dann seine Nachfolger in seinem Sinne weiter gefördert und besonders Bater August im Jahre IS57 rüstig Hand an das Werk gelegt. Selbst Friedrich August der Gerechte habe gewirkt, wiewohl vom Jahre <812 an die Mttel weniger geflossen, indem vierzehn Volks schulen, die im Lause von^drcißig Jahren erbauet worden, die Gelder in Anspruch genommm. Der Bau der neuen Kreuz schule, schön und edel nach dem Plane des Professor Arnold, sei in drei Jahren geschehen. Möge, hob der Redner hervor, die gesammte Lehrerschaft seiner eingedenk sein und kommende Geschlechter in diesen Räumen Weisheit schöpfen. Gleichzeitig empfing die Versammlung die frohe Kunde, daß ein edler Wohl- thäter, der Herr Kaufmann I. Meyer aus Sr. Petersburg, dem man heute das Ehrenbürgerrecht der Stadt ertheilt habe, für befähigte und mittellose Schüler zu den schon früher von ihm gegründeten zwei Freistellen neuerdings ein namhaftes Ka pital (wir hören von 10,000 Thalern), zur Gründung weiterer Freistellen gespendet. Erfüllt von solcher Regung habe fernersein hoch- betagter Bürger unserer Stadt ebenfalls einen namhaften Geld beitrag gegeben, dessen Zinsm jährlich einem Abiturienten als ein Ehrenpreis zukommen sollen. Der Redner dankte allen die sen Ehrenmännern. „Ovmine salvum tao regem äileclftsimum!" Möge sich dieser Wunsch erfüllen. — Der Redner begab sich nach seinem Platz, der Gesangchor begann: „8s>vom fno regem Nomine" und es erschien der Herr Rector Professor I)r. Klee. Seine rhetorische Aufgabe, die er mit Scharfsinn und gemach ten Erfahrungen löste, erging sich über den Zweck eines Gym nasiums und Unterricht in demselben. Er hob vorzüglich die ideale sittliche Bildung der Jünglinge hervor und schloß mit dem Wunsche, daß Gott der Herr eben so segensreich über der neuen Kreuzschule waltm möge, wie er cs an der alten be tätigt. — Ter Gesang: „Singt dem Herrn ein neues Lied" (von Otto) wurde von dem Ehor angestimmt, nach dessen Be endigung Herr Superintendent 1)r. Kohlschütter an die Redner bühne trat. Mit lebendiger Sprache wies er auf die Verwandt schaft von Kirche und Schule hin, knüpfte Betrachtungen an das Kreuz, welches die Spitze des neuen Gebäudes bilde und das Symbol des christlichen Glaubens sei. Er deutete, daß alles Große und Schöne in Kunst und Wissenschaft nur dann Dauer und Geltung habe, wenn es im Geiste des Herrn unter nommen werde. So möge auch der Geist des Herrn in dem neuen Gebäude wohnen. Die Hände zum Gebet gefaltet und dar Blick zum ewigen Licht erhoben, welch friedlicher Moment die reiche Veriammlung zur Erhebung von ihren Sitzen ermahnte, «folgte Weihespruch und Segenerflehung für dm Vater des Vaterlandes und sein Haus, für Sachsen, für das gesammte Deutschland, für Kirche, Schule und Haus. Die Aula wurde z» einem Tempel, jede Brust ein Kirchlein, durchweht von dem Geiste des Herrn. Hoch und feierlich erklang jetzt aus Aller Runde das Lied: „Run danket alle Gott!" — cs war der Schlußstein der Feier, die eine Erinnerung voller Tiefe in jeg Ucher Brust eingepflanzt und auf lange Zeit in selbiger be wahren wird. — Oeffentl. Gerichtsverhandlung vom 1. Mai. Adolf Ernst Wilhelm Kuntzsch aus Dresden, 17 Jahr alt, Bildhauer lehrling, ist ein zu dcn schlechtesten Hoffnungen berechtigender Mensch, der trotz seinerJugend schon ein trauriges Sündenregister aufzuweisen hat. In seinem 8. Lebensjahre stahl Kuntzsch Kartoffeln, was ihm Ruthenstreiche einbrachte. In den folgenden fahren ließ er sich zahlreiche EigenthumSvergehen zu Schulden kommen, die mit Ruthenstreichen, Gefängmß, Unterbringung in die Eorrections- anstalt rc. bestraft wurden. Heute steht er, der Verübung zweier Diebstahle beschuldigt, vor Gericht. Kuntzsch legte ein offenes Geständniß ab Am I I. März dieses Jahres stahl er aus einer Stube im zweiten Stock des Gasthauses zu „Stadt Weimar" eine Bettdecke, die er für 25 Rgr. versetzte, am 20. März aus einer Stube in „Braun's Hotel" eine silberne Cy- linderuhr nebst goloencr Kette. Tie Uhr ist wieder erlangt worden und «liegt HE den Nichten,!»«, die Kette hat der Dieb für 10 Thlr. an einen Goldschläger verkauft, der sÄbige schon eingrschmolzen hat. Die Staatsanwaltschaft trug auf Bestrafung des Angeklagten an. Im Hinblick auf die wieder holte Rückfälligkeit wurde Kuntzsch zu 6 Monate Gefängniß mit ein Drittel Schärfung verurtheilt. — Am 13. Ziehungstage 5. Classe 69. k. sächs. Lande», lotterie fielen folgmde größere Gewinne auf beigesetzte Nummern r »«OO Iklr. aus die Nr. 31952. »«»« Tklr. aus die Nru. 17168 27689 62878. L«0« Thlr. aus die Nrn. 4073 4372 4447 5173 7482 7685 IV290 24107 24230 24642 27053 28450 28V79 37309 38948 43085 48631 51594 53311 56517 63179 63808 ,.5332 6'.«oOO 61066 7112t'. HO« Tlür. aus die Nvn. 48o4 4845 14774 15973 23504 23668 24051 27217 32232 36355 37689 41437 42564 43959 44427 46804 47771 48825 49168 4980,' 52268 56099 58234 59611 6.<»33 64.-02. so« Thlr. auf die Nr». II616 I237I >794 23576. 23586 24986 26770 3,»30 36661 38540 39173 39327 40520 41855 45622 49854 49978 51557 54156. 54187 57255 6.1538 6,1602 66716 67312 68313 69597 70114 72185 74119 746.74 74733 75147 75150 75256. 76889 77877. Tagesgeschichte. Oesterreich. Die „W. Ztg." meldet, daß der Finanz minister durch ein Gesetz vom 24. April ermächtigt sei, zur Be schaffung der nöthigen Geldmittel gegen Verpfändung des un beweglichen Staatseigcnthums Tresorscheine im Nominalwert!) von 60 Millionen Gulden Silber mit 6 Procent verzinslich auszugeben. Die Staatsschulden-Controlkommission wird die Tresorscheine contrasigniren. Gegen Verpfändung der Domäne Wieliczka haben Wiener Bankhäuser vor der Hand 94 Mill. Gulden der Regierung vorgcschossen. — Am 26. April sind zwei Noten nach Berlin abgegangen. Die erste erklärt, daß Oesterreich bereit sei, mit der Zurückziehung der Truppen aus Böhmen der preußischen Abrüstung voranzugehen, vorausgesetzt, daß Preußen die Rüstungen gegen Italien nicht als Rüstungen gegen Preußen auffasse. Die zweite Note setzt auseinander-, wie dringend die Beendigung der Herzogthümerfrage sei und enthält die Andeutung, daß Oesterreich die Angelegenheit an den Bund bringen werde, falls Preußen sich nicht erklärt. — Der Retter des Kaisers von Rußland, Kappenmachergeselle Ko- missaroiv, hat das Eomthurkreuz des Franz-Joseph Ordens er halten. — Graf Mcnsdorff erklärte dem französischen Botschafter, daß der österreichischen Regierung jede aggresive Absicht gegen Italien fern liege. Sobald Oesterreich die osficielle Erklärung erhalte, daß Italien nicht die Absicht habe, Oesterreich anzu greifen und sobald es die Unbedeutendheit seiner Rüstungen ofsiciell Nachweise, werde Oesterreich bereit sein, seine Armee in Italien wieder auf den Friedensfuß zu setzen. Preußen. Die Festungen in Schlesien werden fortgesetzt verstärkt, selbst Sonntags wird gearbeitet. — 'Man ist sich wohl in Berlin nun klar geworden, daß das österreichische Kabinet die bestimmte Absicht hat, die Dinge in Italien und Deutsch land um jeden Preis ins Klare zu bringen und darum die umfassenden Rüstungen vorninnnt. Es wird dies um so un angenehmer empfunden, als der König keinen Krieg will und Graf Bismarck lieber eine Verschleppung der ganzen Angelegen heit wünscht, um Oesterreich finanziell zu ruinrren und Preußen dadurch in Deutschland zu kräftigen. — An der Börse herrscht vollständige Panique; manche Papiere sind um mehr als sieben Procent gefallen. Hannover. Die directen Berichte wie die über Paris oestätigen, daß hier zu Lande eine große Aufregung wegen der preußischen Gelüste herrscht. Einer Eentralgewalt in Frankfurt würde man sich gern unterordnen, mag aber die particularistische Selbstständigkeit nicht zu Gunsten einer anderen Dynastie auf opfern. — Baiern. Auf die preußische Aufforderung, abzu rüsten, hat das Kabinet geantwortet, „daß es in demselben Augenblick, aber freilich auch nicht früher, wo durch eine «nt- prechende Vereinbarung zwischen den beiden Großmächten die Gefahr eines bewaffneten Austrages der schwebenden Fragen behoben worden, sich der unerfreulichen Nöthigung entledigt er achten werde, die Sicherstellung der bairischen Interessen anders wo als im Wege der geordneten bundesmäßigen Verhandlung zu suchen". Italien. Der König wird die Armee selbst commandiren, Lamarmora als Generalstabschef, Cialdini als Commandant des I. und Durando als Eommandant des 2. Corps zur Seite haben. Der Kronprinz Humbert soll die erste Division des 1. EorpS und Prinz Amadeus die I. Brigade commandiren. — Die „Nazione" behauptet, Oesterreich habe in Venetien 200,000 Mann stehen. — Das Generalcommando in Florenz macht am 29. April bekannt, daß sämmtliche auf unbestimmte Zeit Be urlaubten zu den Fahnen berufen worden sind. — DaS Mini sterium wird umgehend dem Parlammte einen Gesetzvorschlag in Betreff derjenigen finanziellen Maßregeln machen, welche durch die gegenwärtige Situation geboten sind und dem Vernehmen nach auf den Zwangicours von Papiergeld hinauslaufe« werden. Der landwirthschaftliche Creditverein im Königreich Sachsen. Die Begründung der Lausitzer Bant und des rillcrschaftlichen Credilvcrcins in den Erblanden, Anfang der vierziger Jahre, der Sparcassen in den Slädlcn und der Vvrschiißvcreinc für die Gewerb- lreibcuden, mußlc die denkende» Laiidwirthe zu dem Wunsche sichren, durch srcie Bereinigung ihrer Krisle gleiche Einrichtungen zu begründen »nd ein Jmiilut zu bilden, das allen landwiithschastlichen Grund stücksbesitzern Hilft und Nutzen schassen könnte. Tie Lausitzer Bank hat sür den dortigen Landkreis seit ihrem Bestehen sehr nützlich gewirkt und gewährt sie auch den Begründern alljährlich einen hohen Gewinn, io geschieht dies doch nicht minder bei ihren Mitgliedern. Wäre die Unlündbarkeit und dcc Tilgung der Tarlehne wie beim rillcricha llichen Ercdilverei» mit in das Stalut der Bank ausgenommen, io durste dies für die kleineren Grnndstiicks- besitzer noch nützlicher sein. Tenn bei dieser Einrichtung kann keine Erhöhung der Zinsen siatlfinkcn und eben so werden dabei Kosten er wart. Ter Darleiher befreit sich auch dabei nach und nach von dein Schuldeapital und außerdem isi ihm auch noch gcsiattct, Abichlagszah- lunge» oder gänzliche Zuruckialiluna zu leisten. Ter ritterschaftliche Creditvernn/ a nun dien' wohllimtige Einrichtung der Untündbnr- keil und der Mtaung, und wer dei'iclbcn benutzen konnte, wirb gewiß mit dieser Einrichliing nno der Beiwnltung sehr zufrieden sein. Leider nimmt er nber nur Bentz r von Gütern über 1060 Steuereinheiten aus n»d schließt d m: d-n allergrößten The>l landwirthschasllichen Grundbesitzes von Ti?...nähme aus. Denn die Rittergüter Sach- «rlhschaMichr »rundbesitz ca.g . ist die Crrdilaewährung von ÜTHIrn. pro er sich,bttchichHüm den meisten Fällen heit in vielen Gegenden des Landes mit ^ wird und gewiß meist einen bleibenden Werth vont. 5 hat. A»ch gewählt dieser Verein den Landwfrtht« ke und sammelt die zeitweilig, bei dcinselb»» müßig liegWmt-Mider nicht wodurch sie g.-nöthigt waren, euerseits «tztt »MstdüttMe oft » Zinsen Achtung Slcuer- Slünde daß der pik bin erweitere und b, kkridercn tAlundstucksvesitzcr unNr Einheiten mit ausgenommen hä te., Wir musst» aber M würdigen, welche die Herren Vorstandsmitglieder des Vereins diesem Wunickiec utaegenhiklten, und können dies um so mehr, als die.Intel ligenz dieser Herrey und ihre lükp^nnützigkeil, mit dcc sie über zwanzig Jahre ihre Arbeit und Zeit vhne Evksihädigung und irgend einen Vc- winnantheil dem Verein widmeten, änerkannt ist- Auch die Mitglieder stimuüen dieser Eniichließung in der diessallsigen Veneralverjämmlung einstimmig bei. Weiter haben auch die Begründer der »»arw^»« große Vev» dienste, und die Bevölkerung und insbesondere die i>ec Städte, wo sie ihren Sitz haben, sind ihnen zn-großem Tanke veipjüchlcl. Denn sie haben Gelegenheit gegeben, di« Ersparnisse gegen genügende Sicherheit zinsbar aiizulegcn, und ans den jährlichen Rechnungsabschlüssen ist zu ersehe», welche Erträge d-wurch die Städte gehabt. Wenn aber bei de» »leisten Sparca»en Lheü der Einlagen von dein Lande »ach der Stadt getragen worden sind, und wenn die Einleger sich mit 3» ü Procenl Zinsen gegen Aushändigung eines Sparkassenbuchs be gnügten, so nehmen dagegen die Sparkassen von den landwirlhschasl- -tickien Grundstücksbesitzern in der Regel 4> uProcent Zinsen und nur gegen lnwothekarische Licheistellung. Durch die.e Mchrzinscn und die Küsten lg aber der Bevölkerung ans dem Sande ein großer Nachtheil erwachsen. Denn wenn inan aus dein Lande, wie in der Stadt, Sparcassen begründet hätte und cs wäre der Reinertrag da» Einlegern oder den Gemeinden zu Gute gegangen, so hätte diese den Nutzen ge zogen, den sie bis jetzt den Städten zugcwende». ES soll hiermit nicht etwa den Begründern der Sparkassen in den Städte» oder den Städten selbst ein Borwurs gemacht werden, im Gegentheil haben solche Männer, wie schon bemerkt, große Berdiensle sich erworben, und es ist nur zu beklage», daß aus dem LanSe solche Männer nicht gewesen, die Gleiches gelhan haben, wie dies in neuerer Zeit in einzelnen Orlen der Fall ist. Nur eins haben wir bei den Sparcassen zu tadeln: dieselben neh men zu ftwße Betrüge an und leihen sie aus Grundstücke« aus. Dies Halter« wir für nicht richtig und zwar aus solgenden iottünden. Tie Svarcasse wuide hauplsächlcch zum Ansamiiiclu lhwer Ersparnisse be gründet, welche jeoec Einl.'ger nach kurzer Zeit zurück erhallen kann. Diese kleinen Betrüge würde» überall so anzalegen sein, daß bald dar über vertilgt werden tonnte. Glößere Beträge müßten aber auf Grundstücke auSgeliehen werden, und wollte inan ermitteln, wie groß die Summen, welche aus den Sparcassen des Landes aus Grund stücken ausgelieben worden sind, so würde man erstaunen über die Höhe. Nehmen aber die Einleger die Einlage aus der Sparkasse zu >ück, so muß die Svarcasse das aus Grundstücke ausgeliehcne kapital kündigen und der Darleiher hat Kosten bei der Zurückzahlung und bei der erneuten Aufnahme zu bezalüen. Zeirher bei dem langjährige» Frieden und bei den sonst günstigen Verhältnissen war dies nicht fühlbar, allein wenn einmal ein längerer Geldmangel eintretcn und der Zinsfuß steigen oder ein Krieg es nölhig machen sollte, daß die Einleger bas Geld aus den Sparcassen entnehmen, welcher große Nachtheil würde da sür den Grundbesitzer entstehen, wenn er eben wegen des Geldmangels das gekündigte Eapital nicht weiter erhalten könnte. Es würden die Grundstücke aus dem Eoncurswege verstrigcit werden und eine Enlwerthung der saiunitlicken Grundstücke nolhwen- dige Folge sein. Deshalb sollten die Svaieassen ihre Gelder.nicht aus Grundstücke ansleidc», sondern in leicht verfügbaren Effekten, sine z. B. den kündbaren Psandbrieftn der Lausitzer Bank, oder sie müßten aus kürzere Zeit Gelder ausleihen, wie es dicDsrschußvereine thun/ lSchluß folgt.) ^ * Giftige Küsse. Zur Warnung, da der Gebrauch de» Schminkens wieder so eingerifsen, theilen wir nach der „Nordd. Allg. Ztg." einen Vorfall mit, der sich in Antwerpen zugetra gen. Dort hatte zu Neujahr eine angesehme Familie für ihre beidm Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, eine Bonne gemiethet. Bis zu dem Eintritt derselben in das Hau» hatte» die Kinder einer vorzüglichen Gesundheit genoffen, von da ab jedoch wurden sie schwächlich, kränklich und verloren dm Appetit. Vergebens wurden die Aerzte zu Hilfe gerufen — das Uebet wuchs immerfort. Eltern und Bonne wäre« trostlos der Vater ließ das Haus sogar untersuchen, ob es vielleicht unge sund sei, und obwohl nichts Nachtheiliges gefundm wurde, ivechselte er dennoch die Wohnung und zog der Luftveränderung, wegen nach einem andern Stadkheile — aber das unbekannte Uebel folgte, trotzdem er Bäcker, Fleischer u. s. w., kurz alle Lieferanten wechselte. In den letzten Tagm untersuchte der Vater das Zimmer der Bonne, fand hier einige Dose» mit farbigem Pulver und das Mädchen gestand, daß sie sich schminke. Der Inhalt der Dosen wurde chemisch untersucht und in dmselben Gift gefunden, welches die Kinder täglich, wenn sie die Bonne.küßten, an die Lippen bekommen und so mit die Krankheit eingeathmet hatten. Die Bonne ist ^war entfernt, aber noch ist die Sorge um das Leben der Kmder nicht beseitigt. Itzr Hl«ui»»»«zu, Pakt Arzt 8 — 10 U. V., 3 — 4 U. N. Für geheime Kra jeder Zeit auf Bestellung; verl. Ammonstraße 29, psvct. eldschlöstchen-Lager und einfache Biere, billigen tittagstisch, reichhaltige Speisenkarte zu jeder Tageszeit. Obige Biersorten außer dem Hause i« Viertel- und Achtel-Eimern zu billigen Preism. Itznnvl», verpsl. Thierarzt, Schusterhau« bei Dresden, empfiehlt sich b» .vorkommenden Thierkrankheiten zur geneigten Veachtui^/ Lv»>- u»U < 4«, kl. Etage Miro««« 4S. I. auf und Schlasrock-Magaziu »» Rampesche Straße 24, nur 2. Lt.