Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1866-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186605019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18660501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18660501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-05
- Tag 1866-05-01
-
Monat
1866-05
-
Jahr
1866
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
st HDitz^ ftrchen» wie ein Mehl -«handelt. „Ich bitte, «eine Herren", so schließt Stiefel seine ziemlich logische Rede, „mich klagfrei -u sprechen, ich werde mich doch einem Gendarm nicht «iversetzen, das bringt ja so wie so nichts ein!" Herr Staats anwalt Held stellt leinen bestimmten Antrag. Stiefel ivar zu 5 Wochen Gcfängniß und in die Kosten verurtheilt worden. Anfangs hatte er gegen die Strafhöhe Berufung eingelegt, der Richter zweiter Instanz aber fand die Strafe nicht zu hoch und bestätigte daher den ersten Bescheid. Beim Gerichtsamt Döhlen hat der Weichensteller Heyne in Potschappel die ver ehelichte Beyreuther in Niederpesterwitz der Beleidigung beschul digt, sie war aber vom Gericht straffrei gesprochen und in die Kosten verurtheilt worden. Zum heurigen Einspruchstennin ist nur.die Beklagte erschienen. Lim 2-. November vorigen Jahres kam die Beyreuther aus den Bahnhof zu Poischappel und hielt dem dasigen Weichensteller Heyne vor, das; er sich von ihr 12 Bücher geborgt, sie aber nicht wiedergegeNn habe. Hevnc wellte von nichts wissen, er meint,' er hätte wohl einmal von ihr einige Hefle Gartenlaube geborgt, sie aber wiedergegeben. Als er sie vom Bahnhofe wegweisen wollte und ihr, wenn sie nicht ginge, mit Arretur drohte, sagte sie: „Sie baden mir einen Dr... zu befehlen! Sie großmoglicher Dingerich Sie; borgen wollen Sie, aber nicht bezahlen!" Heute erklärt sie, Heyne habe sie auch geschimpft und zwar ein niederträchtiges Weib, und habe ihr gedroht, ibr die Laterne an den Kopf zu schlagen „Großmogul" habe sie ihn allerdings genannt, das Uebrige sei Alles entstellt. Ein Zeuge wurde in der Sache vernommen, der Schaffner Fuhrmann von der Albertsbahn, der zufällig zu hörte. Ter Kläger hat durch seinen heutigen Einspruch nur sich selbst geschadet. Es blieb nicht blos bei der Freisprechung der verehelichten Frau Beyreuther, sondern er muß auch die Kosten dH Rechtsmittels noch tragen. - Zum Schluß war noch eine Privatanklage angekündigt, die auch vom Gerichtsamt Döhlen herrührt und die der Gemeindevorstand Müller in Teuben gegen Carl Ernst Berthold und Genossen angestrengt. Diese Sitzung siel aus. — Am 12. ZiehungStage 5. Eiaffe 69. k. sächs. Landes lotterie fielen folgende größere Gewinne auf beigesetzte Nummern: Tlilr. an, die Nr. >3212. 2000 !,'!>. auf die Nrn 26757 36299 53663 58896, IOOO Tblr. au; die Nrn. 3019 13-16 8818 9469 14537 22636 2414" 24622 25167 255,; 2951,i 29612 32658 33813 36137 42536 4269^ 461'U 46891 47756 5,,,9! 54391 57672 69466 6"8"4 6>1"5 7319". IVO Thlr. auf die Nrn. 3821 9348 12334 15739 18912 I>966 I9U9 21438 22725 2476" 2<l:i87 38578 35958 36957 37158 3761" '>*>199 3,>216 3.6375 3>115 -j"164 4,977 41963 43681 45916 5!8l7 6291" «',2596 61,62 65719 6931" 79221 74747 77926 1>"3, 197l>. 200 Thlr. aus du: Nrn. »6 8>34 883,5 1136" 176,6! I'!>6 l 19823 19>9> 233-! 23716 21777 28151 39913 351,1 366p, 1966,6, 5! 1 >7 52"2 I 5 > !"1 51159 56625 62749 65681 66341 6,1782 75191 71684. TogeSflcfcktckte. Oesterreich Bon jedem der 14 Grenzregimenter rücken 2 Bataillone, also in Summa 28 Bataillone, nach Italien. Der Personenverkehr aus der Südüahn ist erheblich beschränkt worden. Preußen. Ein wegen Geistesstörung angeblich schon in ärztlicher Behandlung gewesener ltt. ptiil. Sklow warf am 28. April Mittags seinen Stoa" nach dem Fenster des kgl. Palais, an welchem der König eben den Vortrag der Hofmarichälle ent gegennahm. Vorübergehende hielten den Mann gleich an und übergaben ihn der Polizei. Das Fenster wurde nicht getroffen. — Die Volksversammlung im zweiten Berliner Wahlbezirk wurde polizeilich aufgehoben, weil der Vorsitzende in der Eröff nungsrede betonte, daß bei dein Einberufen des Bismarck'schen Parlaments es noch sehr weit vom Wort zur That sei. Die vorgeschlagene Resolution: „Oesterreich und Preußen haben durch die gemeinsame Befreiung Schleswig-Holsteins kein Recht auf das Land erworben und Preußen kann von Oesterreich weder durch Waffengewalt noch freiwillic; ein solches Recht erlangen; ein Bruderkrieg zwischen Oesterreich und Preußen zur gewalt samen Annectirung der Herzogtümer ist daher unheilvoll und rechtswidrig", konnte daher gar nicht discutirt werden. — Nach den Auslassungen der „N. A. Ztg." und der „Kreuzztg." würde das Parlament eigentlich „das nach Frankfurt verlegte preußische Herrenhaus, verstärkt durch einige finanzielle Magnaten sein." — Am 12. Mai wird die erste Frucht des Obertribunals beschlusses vonr 29. Januar eingeheimst. Der Abg. Frenzel steht da vor Gericht wegen Beleidigung des Regierungspräsi denten Maurach durch eine in der Kammer gehaltene Rede. — Die den 26. April erwartete Entlastung der eingezogenen KrieoS- reserven ist nicht erfolgt, ebenso wird der Pserdebestand auch beibehalten. — Am 27. April soll eine Depesche von Berlin nach Dresden abgegangcn sein, welche von der königl. sächs. Regierung eine alsbaldige Abrüstung fordert, mit der Ankündi gung, daß Preußen je nach der Antwort seine Maßregeln tref fen werde. Eine ähnliche Aufforderung soll an Bayern er laffen worden sein, denn man will in Berlin unbedingt durch- tzen, daß nur die preußische Armee in Deutschland gerüstet oWehe. Baiern. Graf Bismarck soll außer der Führerschaft in Süddeutschland dem hiesigen Eabinet auch Aussichten auf den Besitz von Salzburg und Tirol gemacht haben, wenn es die preußischen Pläne unterstützen wolle. Sachsen. Am letzten April ist der kleine Mannschafts stand der Armee durch bedeutende Beurlaubungen noch mehr verringert worden. ' Italien. Von dem Augenblick an, da man in Italien Kenntniß von der Mobilisirung der österreichisch-venetianischen Armee erhielt, schweigen die Blätter über de italienischen Rüstungen. Nur hier und da findet sich eine "Notiz in einem Provinzialblatt. So veröffentlicht die „Jtalie" in Neapel eine Ordre des Marineministers vom 22. April, daß alle unterge ordneten Arbeiten für die Marine suspendirt und nur diejenigen schleunigst ausgcführt iverden sollen, welche die Armirung aller Kriegsschiffe bezwecken, damit dieselben zum sofortigen Beginn eines Seekrieges bereit seien. Man sieht aber aus Allem, daß ein ziemlich gutes Einvernehmen zwischen Berlin und Floren, herrscht. Die Organe der Grafen Bismarck und Lamarmoca rrichenz.sich brüderlich die Hand. In der Lombardei ist reges militärische» Leben, groß« «nippenbmvogungen, unaufhörliche FestungSinspectionen und TruppenvLsichtigungen finden statt; ja in Florenz soll angeblich in Folge der österreichischen Rüstungen die Bildung eines Freicorps unter Garibaldi genehmigt worden sein. Der Eisenbahnverkehr ist beschränkt worden. — Die neuesten Mittheilungen der „Presse" besagen: Am Ostermontag wurde in Mendisio im Canton Tessin zwischen Abgeordneten der Actionspartei und des Ministeriums ein förmlicher Vertrag abgeschlossen, demzufolge die Actionspartei auf jedes eigenmäch tige Handeln verzichte! und die Regierung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu unterstützen gelobt, wogegen aber die Regierung sich verpflichtet, die ihr oon Preußen angebotene Allianz abzuschließen und zur „Befreiung" von Venetien und Nom Oesterreich mit ganzer "Macht anzugreifen. Ferner wird telegraphirt, daß die italienische Armee durch königl. Teeret vom 28. April aus den Kriegsfuß gesetzt und sümmtliche beurlaubte Soldaten zu den Fahnen einberufen sind. — Graf Arese rum. isl nach Paris gereist, um "Napoleon die Nothwendigkeit nach zuweisen, den gordischen Knoten mit dem Schwerte zu durch- hauen. England. Die Nefonnbill ist das zweite Mal gelesen worden. Für die Negierung st: nmtcn nur 318, gegen dieselbe 313. — Man ist doch in einiger Sorge wegen des Auslaufens einer UnionSflctle und fürchtet Differenzen in den Fischerei- gebieicn von Eanada Köni^liclicö Hoftbeatcr. k. II. Vor uns liegt ein Exemplar der „Schuld" von Adolf Müllncr, welches aus der Bibliothek des Dichters in dm Besitz des Herrn Redakteur Thecdsr Drobisch übergegangen ist. Dem Trauerspiel ist eine Recension über dessen Ausführung am Wiener Hvsburgtheater i Jahre 1813 angedruckt, und Ilr. Müllner hat zu dieser Kritik einige Anmerkungen gemacht. Hie.in verwahrt er sich über die ihm von dem überschwänglichen Krittler, der ihn über Schiller und neben Shakespeare stellt, untergeschobene und als Lob angercchnete Schicksalsidee. Um sonst! Ein ganzes Jahrzehnt beherrschte hauptsächlich durch Müll- ncr's Schuld die Idee, daß die Sünden der Eltern an den Kindern hcimgcsucht werden, daß gräßliche Flüche, vor dcr Ge burt des Menschen ausgestoßen, unabwendbar gräßlich in Er füllung gehen müssen, die Bühne. Das Grausliche, Finster- Dämonische, daß der Mensch wider seinen Willen Greuelihatcn voll bringen muß. weil ihm dieses Schicksal schon da, als ihn die Mutter noch unter den» Herzen trug, prophezeit war, widerspricht aber schnurstracks sowohl dcr christlichen Weltanschauung, die gegen diese yeidnpch-alttestamentliche Betrachtung Front macht, als den Grundgesetzen des Dramas, welche dem Menschen Zurufen: „In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne!" So macht die Gegenwart dcr „Schuld" daü zum Hauptvorwurf, was die Vergangenheit als das Höchste dramatischer Kunst, als die Quint essenz einer naturphilvsophischm Wellanschauung an ihm pries. Und wenn cS Müllnern selbst bei der Vergötterung seiner Schick- salsidec bange ward, so zeigte er nur, daß er eine Witterung von dem Urtheilspruche der Nachwelt hatte. Dieser Graf Hugo Oerindur, der unbewußt seinen Bruder mordet und dessen Weib heiralhet, blos deshalb, weil eine elende bettelnde Zigeunerin seiner Mutter dies aus Rache dafür vorausgesagt, daß ihr diese kein Almosen gab, sollte die Forlsetzung, ja die höhere Potenz der Grundidee der Braut von Messina sein „Der Uebel größ tes ist die Schuld", schloß diese; die „Schuld" von Müllner sollce diesem Satz die höhere Deutung geben! Heutzutage kann aber die Aufführung der „Schuld" nur dm literarhistorischen Werth haben, eine Grundverirrung in der Entwickelung der deutschen Bühne wieder vorzuführen. Das ist an sich nicht nur nicht zu tadeln, sondern es verdient die Wiederaufnahme dieses Stückes seitens dcr königlichen Generaldirection den leb haften Dank aller Theaterfreunde — werden doch hierdurch der älteren Generation liebe Erinnerungen aufgesrischt und wird doch das jüngere Geschlecht mit einem Werke bekannt gemacht, das trotz des Verfehlten seines Grundgedankens eine Fülle dich terischer Schönheilen, eine die "Nerven der Zuhörer spannende Handlung, Momente von höchster Wirkung, eine geschickte Appre tur und ein rednerisches Pathos bietet, wie wir dies in den Werken der Modernen oft vergeblich suchen. Blau konnte das am Sonntage aus der feierlichen Stille merken, wie das Au ditorium nicht nur eine sonst seltene ernste Stimmung der Dich tung mtgegcnbrachte, sondern wie es auch die entsetzlichen Ein drücke erschütternd auf sich wirken ließ. Selbst die verfitzten Familien- und Abstammungsverhältnisse wurden geduldig er tragen, nur im vierten Acte erregte d-.s Ueberwuchern der Sen tenzen und das Schleppende der Handlung manches Kopfschütteln. — Tie „Schuld" ist in Versen geschrieben, der Trochäus ist überwiegend. Leider wurde derselbe von den Schauspielern fast durchweg ungmügend behandelt; Zusammengehöriges wurde oft zerrissen, die Stimme ruhte unwillkührlich auf den Reimen, längere Sätze, wie Bilder, waren oft kaum im Zusammenhänge zu verstehen, manchmal hörte man nicht ein Recitiren, sondern ein Scandirm. Wir geben zu, daß gerade der Versbau in der Schuld ein seltener und besonders schwieriger ist, nichtsdesto weniger sprach der Vortrag nicht gerade für einen hohen Stand der Declamation. Hiervon können wir selbst Herrn Hendrichs, der gewiß die Nolle Hugo'S zu seinen Paraderollen zählt, nicht ganz sreisprechen; freilich ersetzte seine ganze sonstige Auffassung und Darstellung diesen Mangel Am besten behandelten Frau Bayer und Herr Porth den Vers, leicht und ungczwungm, sich dem Versmaß überlastend, ohne dem Ausdruck des Gedankens durch Reim und Cäsur Fesseln anzulegen. — Was endlich die Darstellung selbst betrifft, so ist der Graf Hugo Oerindur des Herrn Hendrichs eine Leistung von hoher Schönheit. Gedanke und Wort des Dichters, Auffassung und Wiedergabe von Sei ten des Schauspielers deckten sich vollständig und der Zwiespalt zwi schen Nord und Süd, der Hugo verzehrt, die Reue über seine Frevelthat, die Qual, die er selbst bei Elviren empfindet, Schreck und Furcht vor dem Vater seines Bruders, die dunkle Ahnung seines grausen Geschickes kam voll, war und schön zum Ausdruck. Wir können nicht alle einzelnen Schönheiten aufführen, aber als Glanzpunkte bezeichnen wir gern sein Gespräch mit Valero» im dritten Acte, seine Worte: „Nun. so liebt mich"! ferner „Kain, müßtLtzftg«" Md d« Monolog wo un» dsrWnPwr tieft Blicke in sein geftll ^ „ ließ. — Nächstdem verdient Frau Bayer Anerkennung, die al» Elvire die geheimsten Fächer de» Hrrzen» eine» leidenschaftlich liebenden WcibeS erschloß. Die Mäßigung bei alleiii MM der Leidenschaften, Mimik und Spiel zeugten aufs Neue ft!r ihren alten Ruhm. Gern hätten wir eine etwas südlichere Färbung gesehen, wie überhaupt der Gegensatz zur nordichen Jungfrau I rta, Fräulein Ulrich, nicht recht scharf hervorlrat. Letzter« Dame chargirte ihre "Nolle zu sehr, Jerta ist ein offeneAMäd» chenherz, mit dessen Einfachheit sich die dunklen Zaubersprüche des Nordens ganz gut vertragen, ohne daß Jerta als Norn« orakelt. Den Valeros gab Herr Porth ein wenig zu greisen haft und wiewohl diese Nolle nicht auf den Effect anzulegen war, hätte sie in einzelnen Stellen, wie beim Vaterfluche doch mehr Mart uno Leidenschaft vertragen. Fräulein Grnnand, die Herren Koberstein und Meister spielten mit anerkennen»-- weuheni Eifer und Erfolg; Herr Koberstein wurde sogar auf offener Scene gerufen. * Marie Taglioni, die berühmte Berliner Tänzeriff, deren letztes Auftreten heute vor acht Tagen von Huldigungen Seitens dcö Publikums begleitet war, wie es wohl noch nie vorgekommen, ivird in nächster Zeit den Fürsten Windischgrätz, einen Sohn des bekannten Feldmarschalls, heirathen, vorher aber von dem Könige von Preußen in den Adelsstand erhoben werden. Der künftige Gemahl der liebenswürdigen Künstlerin ist Major in einem österreichischen Husarenrcgiment und garni- sonirt in einem kleinen mährischen Städtchen. — Die Schinuck- geschenke, Gold und Brillanten, die Fräul. Marie Taglioni am Abend ihres letzten Auftretens von dem König, der Königin, dem Kronprinzlichen Paare, Prinz und Prinzessin Carl, Prin zessin Friedrich Earl erhielt, reprüsentiren einen Werth von we nigstens 800" Thaler. Die reichen Silbergeschenke, die ihr aus dem Publiknm und von ihren College» dargebracht wur den, normiren sich wohl auf denselben Werth. Die Einnahme des Abends, die ihr als AbschicdSbenefiz zusiel, betrug gegen 1500 Thlr. — Ein glücklicher Abend! Aus Dorf und Stadt. Wieder ein neues Blatt! Der Bote von Gehsing. Wird er ei» Fried'iisbote sein in dem verwickelten Erawall des 19. Jahrhunderts? „Wir winden Dn den Jungfern- trauz" :e. — Der Römer Bili, der hier uu Gewaudhause mit seinen, nicht ganz häßlichen Damen »unue und dallcttrte, ist nicht vorläufig nach Ehemmtz gegangen, sondern nach der „g'offen Seestadt" Leipzig. Nach Ehemiutz will er n a chstäusig gehen. — Den Spitzbuben wird das Handmcri »inner gesährlicher uno beschwerlicher gemacht. Jeden Ab:nt» temnnis vor, daß sich ein Restaurateur hinter -e» Ohren kratzt und sagt: „S'rambach, heule haden se wer wieder 's Journal, oder die Nachrichten :e. geinaust!" Einige Restaurateure sind tlug geworden, die Iiempeln setz, ihren Namen au; die Tagesblülter — wenigste»« ist daS ein dewiideres jtcnuze:chen. In Preußen gicdls LläUer, die können uns jeden Lag — gestohlen weiden. — Tie Dresdner Eoncertgcscll-' ichajl. bei der sich auch der „Professor" Pazdcra, der Tausendkünstler i und Geichwiiidigkeüshexer detudet, >g,b diese "Woche ei» großes Extta- Eoncert un Saale des SchillcrgnrlenS zu Wasewitz. Trotz dcr großen, Hitze im Freien jchwitzie un Saale "Niemand — es hatten jich 'zM) Herren nur emgestuiden, die sich bald drücklen. weil sie i,n Saale nicht, g drückt wurden. DaS Eoncen war also nicht. — Auch dje an der alten Elbbrücke stromauswarls gelegenen Elbbäker erheben sich über dem Meeresspiegel des vaterländischen Stromes im Frühlitigsgewande. „Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten!" Ach, werden dic^ Aesthetitcr wieder über dieSchwimmhoscu raisonnircn, wen» darin ein lebendes Bilo an der Backdorojcile ocs DamosschisseS alle Viere von pch streckt!? — Der Tlrcctvr Renz will in Dresden nur einige Wett rennen veranstalten. — Das Gerichtsamt zu Dresden für den Land bezirk hat, weil neuerdings ein toller Hund sich auf den Döisern ge zeigt, den Maulkocb sür die Köter dis zum 17. Juli andesohlen. —' Am 2. Mai findet aus der Zahnsgage UN Gaslbos zu den zwei schwär» zen Adl-rn eine Vorvcrsamnilnng des Vereins suc Seidenbau statt. Leider ui Lachsen etwas spät, anderswo hat man schon längst die gotteswunderige Arbeit der Seidenwürmer ehren und achten gelernt.—' Der Osterberg bei Oberwartha ,s: ,o mit frischer Baumblüthc umkrünzi,. daß inan den Berg vor lauter „Blulh" nicht sieht. Der oben garni- jonirende "Wirlh ladet die Tresaencr zum Raujklcttern ein. — Die Menschheit ist gerettet. In der Modejchcn Buchhandlung zu Berlin ist >m Buchlein mit dem bescheiden", Tuelchcn erschienen und an«, hier annoncirt morden: „Keine Unterleibstranlheiten mehr!" Tasaehtnoch uder cc» Br. Eisenbart. Was der Mensch doch nicht Alles „imMigen" hat. — In Scharjcnstein und Gclenau sind dies Jahr neue Postexpe» dilioncir eröffnet. Ter neulich erwähnte Barbier ur Wasewitz hat die Posthalterei nicht erhallen, wohl aber ein Uebersecischer — aus Losch» witz. — Ronneburg e> öffnet in diesen Tagen sein Bad und macht ganz besonders auch ans seine Sitzbäder ausmcrkjai». — Bei Liegnitz in. Schlesien ist ein Rittergut „lranlheüshalber' zu verkaufen. Krankes Rilt.rgut — du kannst lange matten! — "Wenn es einigen Krakchlern hier euigesallen ist, darüber zu raisonnircn, oas; unsere Straßenbespren- gung erst mit dem 1. Mm beginnt, jo mögen sie sich mit den Berlinern lrostcn, die bekanntlich in des h.iligen römischen Reiches Streusand büchse. wohne». Dort wird auch erst dcr Wasserhahn am eisten Tage des Wonnemonats krähen. Also: „Sülle, nillc — und kein Geraus», gemacht!" — Mil Musil gchts am Hinunclsahrtsiage per Dampsschjff »1 die sächsische Schweiz. Der „Niederpoyritzer" sammelt wieder seine stroiiuvanderungsluiligeii Schaarcn um sich. Dies J>hr braucht, er keinen Generalpaß sür die ihm anvertrauten Erdenünder — Freiheit, hcrricht an der Grenze. Nur aus dcr Zahlt nach Leitmcritz wird ihm diesmal Theresienstadt abgeschnittcn — es ist eine Festung, die Niemand zur Zeit vulkanischer Ausbrüche besehen darf — sonst gehls ihm wie (ein Grasen Waldcrsce aus Spree-Achen — Ein sogenannter „Pau le,lus" aus Paris hat in Leipzig eine Hauptniederlage seine» Ber- danungspulvers errichtet. Ter Mann wird riesige Geschäfte mache«: in L'cntichland; denn hier giebls viel zu verdauen. — .^eimcheutvd" ivird «„gekündigt. Ihr arme», harmlosen Hennchen, ihr sollt nicht mehr hinterm Ösen jupen — und doch isis so traulich im stillen Stüb chen, wenn du dein Liedchen singst. Starke Menschen sühren Krieg gegen das winzige Heimchen! — Tie Wcchselinhastaten aus dcr Land» hnusstraße uno anveren Straßen DcutschlaiM können ruhig sitzen, bleiben: denn wenn sie auf Paris, vas mit Aufhebung dcr Wechsel» hast, jenem knechtischen Institute, voran gehen sollte, ihre einzige Hoff nung gesetzt, so haben sie ihre Rechnung ohne den Wechsclwffth..ge- macht. Eine vom Kaiser ernannte Kommission hat nnl 5 gegen. 4 Stimmen gegen die Aushebung gesprochen. Aber etwas Hofsnutta bleibt doch — dem Kaiser hat dieser KommissicmSbeschluß bürchaü« nicht gefallen! Getreidcpreife. Dresden, am 30. April 1866. a. d. Börse Thlr.Ngr. b. Thlr. Ngr Weizen (weiß) 1 25 5 17*/, Weizen (br.) Guter Roggen Gute Gerste Guter Hajer Kartoffeln 4 3 2 1 15 15 23V. 2, 2» 2 19 29 13'/« V/. Butter ä Kanne 20 bis 21 Ngr. a. d. "Markte Thlr.Ngr. b. Thlr.Ngr Guter Weizen 4 Guter Roggen 3 Gute Gerste 2 Guter Hafer Heu Stroh Erbsen 29 18 2. !L 6 15 1V 20 1> 1 15
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)