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Beide «ohnm in LhMMdt. Die Seid« vorliegenden >l« find der Grund, da- Weber und Sichler zu «Herr GefSngni- und Tragung der Kosten verurts find. Der sch»n erwähnte Förster und ein Gendarm «10. Juni v. I., wie Weber und Sichler, mit einer bewaffnet, in die Staatswaldung einbogen und alsbald dem Baumwipfel einer Fichte zurückkrhrten, die fie in der ' eine« Bahnwärterhäuschens niederlegten. Das war eines bendö, lange nach Sonnenuntergang. Vorläufig wurde Beiden nichts gesagt, aber später Haussuchung gehalten und Fichtenholz vorgefunden. Sie sagten, sie hätten die Fichte ar deshalb geholt, um Brennholz zu haben. Herr StaatS- rwalt Held findet die Strafe nicht zu hoch und verlangt B» ang des erstinstanzlichen Bescheides. Nach kurzer Pause rm wir, daß diesem Verlangen stattgegeben worben sei. — verehelichte Henriette Friederike Heini voir hier ist deS bstahls und zwar des doppelten beschuldigt und des- mit vier Monaten Arbeüshaus unv Tragung der Kosten belegt, wogegen sie Berufung einlcgr, weil sie sich für j Unschuldig halt. Seit dem Jahre 1857 ist sie drei Mal §ffi» jetzt wegen Betrugs und Diebstahls mit Gesängniß z prstrasl. Eines Tages kam sie zu dem Nevieraufseher (Förster) ) 8 ohann Nepomuk Kaminski nach Räcknitz und erzählte ihm, daß > re seine verstorbene Braut kenne. So führte sie sich bei ihm En und unterhielt sich auch mit der eben vort arbeitenden 'Näherin Hermsdorf aus Kaitz. Als sie fort war, fehlten dem 'MininSki ein Paar lederne Hausschuhe, die er auf 20 Groschen lind eine Uhr, die an der Wand überm Sopha hing und die auf 3 Thaler taxirt, die Hausschuhe standen unter einem Htähtisch, an den sich die Heink zufällig gesetzt. In der Nähe j Her Uhr war sie auch gewesen ; denn sie hatte sich aufs Sopha SÄ gestellt", um die darüber hängenden Bilder bester sehen zu ' Hinnen. Die Heink leugnet den ihr vorgeworfewn Diebstahl, Ale will erstens gar keine Uhr gesehen haben und auch nicht Hk inen Augenblick allein in der Stube gewesen sein. Kaminski, H s.-er seine Aussage beschwor, erklärte, daß nur die Heink, die er l leiter nicht kenne, den Diebstahl begangen haben müsse, der ' käherin Hermsdors traue er eine solche That nicht zu, sie sei ordentliches Mädchen. Tie Hermsdors wurde auch als t Zeugin vernommen. Auch in Strehlen, bim Gutsbesitzer Heine tz-estahl sie zwei Dienstmägde. Dorthin kam sie, um die eine «f'Kagd, Namens Johanne Marie John zu besuchen, d. h. nur ^'«gä>lich. Zuerst sprach sie mit der John, ging mit ihr fort, am aber nach kurzer Zeit allein wieder zurück, vorgebcnd, die b jsohn habe gesagt, sie solle in der Mägdekammer auf sie war- ' en. Und sie wartete eine gaine Stunde in der Mägdekammer 'ljMf die John. Endlich ging sie weg und da sah eine andere tstNagd, die auch ihre Sachen in der Kammer hatte, daß die )eink einen Unterrock unter ihren Kleidern trug, der dem der ^stZohn ähnlich sah. Aber die Diebin hatte mehr gestohlen, es iKehlten bim Nachsuchen mehrere Röcke und auch ein Tuch im 'st öesammtwerth von 7 Thlr. 25 Ngr. Die Heink leugnet auch »iese That. Die Mägde beschworen ihre Aussage. Es blieb ^ wüte bei 4 Monat Arbeitshaus. — Tie vierte Sitzung war i >' ine geheime. E — Am 6. Ziehungstage 5. Elaste 69. k. sächs. Landes- osiiotterie fielen folgende größere Gewinne auf beigesetzte Nummern: !!s 80,000 Thlr. au; da- Nr. 5o>29. t»00« Thlr- aus d.e Nr. lv!8348. ÄOOO !hlr. aus die ')lr. I-3--3. IttvO rblr aus die Nni. sSV )025 3182 583«, 9352 158.5 17013 19519 20017 2^sil4 2930-, >-11119 39400 59250 01459 72010 74257 7 70-c! 79518. 40« Thlr. jhmf die Nrn. I'.»6S 75,-3 82t»2 1o8l3 11700 15805 10335 23004 -b 2423-1 24ti65 3!9>-t 32528 338.-4 357-8 35918 38222 40»'.30 41038 <-'13154 46090 4737" 4-0-1 505-0 54381 54616 0o725 01-83 71285. LVO Tblr. am die Nrn. I5>7 17-5 98-, 51,17 8708 900.5 10297 ,5 10639 12220 1392" 15729 1-054 21933 28oo2 31402 31457 321"7 . ^4108 37097 38079 39133 4111 t 41545 46791 48'-57 5208" 53595 54031 56721 50.-04 50-930 59,-70 00-17 01509 028.57 01377 08559 't 7162.1 72003 72335 7-743, 's h ! Tagesgeschichte. Oesterreich. Die Finanzverwaltung soll nun doch noch für 60 Millionen Gulden Staatsgüter an ein Eonsortium fran zösischer Bankiers verkauft haben. — Bei der mexikanischen Ge sandtschaft in Wim haben sich bereits 15000 Personen um freie Ueberfahrt nach Mexiko beworben, weil sie sich daselbst ansiedeln wollen. — In der Depesche vom 20. April an Preußen er bietet sich das kaiserliche Eabinet die Rüstungen am 25. rück gängig st» machen, wmn Preußen sofort am 20. April Nachfolge. Preußen. Tie „N. A. Ztg " behauptet, wmn der preu ßische Antrag einen Erfolg haben soll, so muß man praktisch zu Wer!« gehen; man muß zunächst damit beginnen, den Ter min zur Einberufung des Parlaments festzusetzen. Jeder An trag, der dm Termin zur Einberufung der Vertreter der deut schen Nation von gewissen Bedingungm abhängig macht, muß baher als der Bundesreform feindlich angesehen werden. — Der Prinz von Hohmzollern soll noch keinen Anlaß gehabt haben, sich mdgiltig über die Annahme seiner Wahl als Fürst von Rumänien zu erklären. — Die preußische Antwort auf die österreichische Depesche vom 18. d. M. ist am vorigm Sonn abend nach Wien abgegangen. In derselben wird bemerkt: Die preuß. Rüstungen seien durch die österreichischen Truppenbewegungen «ach der preußischen Grenze hervorgerufen wordm. Sobald Preußen die authentische Nachricht erhalten haben werde, daß die österreichischen Rüstungen rückgängig gemacht wordm, sowie in dem Maße, wie die österreichische Abrüstung vor sich gehe, werde die Verminderung des erhöhten Präsenzstandes der be treffenden preußischen Truppmtheile erfolgm. - Bezüglich der Verhaftung des Grasen von Waldersee hat daS österreichische Eabinet eine diesen Vorfall mißbilligende und entschuldigende Erklärung abgegeben. Frankfurt. In der Vundestagssitzung am Sonnabend wurde der preußische Reformantrag mit 14 Stimmen Majorität einer kn sondern Commission übergeben. Oesterreich be-ief sich bei der Abstimmung auf die Art I I und 14 der Bundesakte und betonte, daß nur Achtung vor den VundeSgesetzcn das «öthige Verträum herbeiführen könne, welches allein einen ge deihlichen Ausgang der Bundesberathungm hoffen lasse. Sachsen betonte, daß in der Epoche des dänischen Krieges nicht erwiesen wordm wäre, daß die Militäreinrichtungen des Bundes der WM, GbVUW WHWtzßv» VVw niglich« Regierung um f» mehr näher« Begründung des Erg«. 1 Hells erwarten, als fie ja ihr Kontingent puc Verfügung ge stellt und ihr keine Ausstellungen über dessen Leistung« be kannt wordm wären. Ferner sei zu erwähnen, daß wie der schnelle Beschluß über die Zurückziehung der Bundestruppen au» Holstein zeige, eine Verschleppung dringender Angelegenheiten am Bunde nicht mehr zu befürchten sei. — Baiern In Augsburg werden die Eabinete von Baiern, Sachsen, Sachsen- Weimar, Würtemberg, Hefsen-Darmstadt, Nassau und Baden jetzt vertreten sein, um sich über die ferneren Schritte am Bunde zu berathm. — Die amtliche „Baiersche Zeitung" meldet: Die Kriegsgefahr ist beseitigt, Oesterreich hat die Rücknahme der Rüstungen in einer Modalität vorgeschlagen, welche Preu ßen angenommen hat. — Der erivartete Armeebefehl ist er schienen, er bringt eine Menge Beförderungen zu Leutnants und Fähnrichs. Der Ankauf von Artilleriepferdm ist telegraphisch aus die Hälfte ungeordnet wordm. — Der österreichische Ge sandte in München ist telegraphisch nach Wim berufen worden. — Bei der in Augsburg tagenden Ministerconferenz sind neun deutsche Staaten vertreten. In den bisher stattgefundenen zwei Sitzungen ist beschlossen worden, den Antrag auf Bundesreform zu unterstützen Sobald Preußen den betreffenden Entwurf vorgelegt haben wird, tritt die Eonferenz wieder zusammm. Die Eonferenz-Bevollmächtigten werden am 23. wieder abreisen. — Hannover. Der Gesetzentwurf über Gewerbeordnung, welcher jetzt veröffentlicht wird, ähnelt sehr dem sächsischen. Es wird auch versucht das Zunstwesm mit in die neuen Verhält nisse zu übertragen. — Bremen. Die „Weser-Zeitung" will wissen, die preußische Negierung habe beschlossen, an der Be dingung festzuhaltm, daß Oesterreich mit der Abrüstung be ginne und alle seit dem 13. März angeordneten Maßregeln rückgängig mache. Dem Wiener Eabinet soll indeß der Vor schlag gemacht werden, die beiderseitige Abrüstung in der Weise zu bewirken, daß dieselbe am 1. Mai vollendet sei.—Sachsen. Wegen des Parlamentes fürchtet man hier auch, daß wo die Ziele sich nicht gleichen, sondern geradezu entgegengesetzt sind, da auch eine Einigung unmöglich sei. Preußm will dem neuen Parlammte eine auflösmde Kraft, die anderen Staaten wollen ihr eine erhaltmde Kraft geben. Frankreich. Der „TempS" schreibt: „Italien rüstet, und was dis öffentliche Meinung, auf die man so großes Ge wicht legt, anbelangt, so braucht Herr von Bismarck keinm Beweis mehr zu liefern, daß er sich darum nicht scheert. Un« serer Ansicht nach dürfen die Freunde des Friedens nur noch auf zwei Dinge ihre Hoffnungen setzen: auf das Veto Frank reichs und auf das erwachende Gewissen des Königs von Preu ßen, der Henn von Bismarck entlassen müßte. Thatsache ist es, daß das Gottesgnadenthum, dessen erhabener Vertreter dieser Monarch zu sein glaubt, am Bord der Galeere, auf welche es Herr von Bismarck eingeschifft hat, eine seltsame Figur spielt. Vielleicht wird König Wilhelm dessen noch bei Zeitm gewahr". Die „Presse" weist nach, daß Preußen seit November 1863 nicht weniger als sechzehn Mal seine Politik bezüglich der Her- zogthümer geändert hat. — In Japan wird der französische Münzfuß eingeführt und hierzu in Peddo eine großartige Münz stätte errichtet. — Italien. Die „Jtalia" gesteht zu, daß der-Kaiser Na poleon für sein Gestalt« der preußisch italienischen Allianz sich für den Fäll der Erwerbung Venelüns durch Italien Compen- sationsansprüche Vorbehalten habe und daß es nur dem Prinzen Napoleon zu dankm sei, wenn diesfalls Frankreich mit dem Erwerb der Insel Sardinien sich begnüge und nicht auch noch Piemont und einen Theil Liguriens greifen würde. — England. Das Unterhaus hat eine Bill angenommen, nach welcher Aktienbesitzer ihre Abstimmungen schriftlich und auch noch nach den Generalversammlungen einreichen können. Ferner wurde bestimmt, daß der Generalpostmeister von Amts- megm immer Mitglied des Unterhauses sein soll. — Der offi- cielle „Globe" sagt, daß die kriegerischen Eventualitäten, von welchen die „Times' schreibt, der Negierung unbekannt seim. — Rußland. Der Netter des Kaisers, Kommisiarow, ist ein Hutmacher und hat dem Attentäter durch einen kräftigen Stoß an dm Ellnbogen das Pistol so hoch geschlagen, daß' die Kugel über dm Kaiser wegflog. Der Jubel über die Erhal tung des Kaisers ist unbeschreiblich groß, man fühlt jetzt dop pelt, wie viel man diesem geistreichen und humanm Regenten zu dankm hat. — * Ein Taubenpaar als Brandleger. Man schreibt aus Znaim: ^DaS benachbarte Dorf G. war am verflossenen Freitag durch eine höchst seltsame Veranlassung von einem großen Unglücke bedroht. Der Besitzer eines dortigen Bauern hauses verstreute nämlich, als er über dm Hof ging und sich eine Pfeife anzündete, mehrere Zündhölzchen und ließ sie auf der Erde liegen Ein Taubenmännchm trug gerade Stroh und Reißig für sein Nest in das mitten im Hofe stehmde Tauben haus ein, fand, noch während der Bauer im Hofe war, die Zündhölzchen und brachte sie vor den Augen des Bauers wie anderes Material seinem Weibchen hinauf zum Baue des Ziestes. Wenige Minuten später aber stand das TaubmhauS in Hellen Flammen, und nur der Umstand, daß der über die Maßen erschrockene Bauer noch so viel Geistesgegenwart besaß, dasselbe mit einigen Axthieben umzuhauen, wo alsdann der Feuerbrand, der auch schon auf das Strohdach des Wohnhauses zu fliegen begann, gedämpft werden konnte, verhütete ein weiteres großes Unglück. Es sind nämlich auch sämmtliche benachbarte Häuser mit Stroh eingedeckt. Das Feuer aber konnte nur auf diese Art entstanden sein, daß das Taubcnweibchen die Zündhölzchen, nachdem sie dieselben erhalten hatte, im Neste zurcchtlegen wollte und mit den Füßen herumkratzte, bis sich die Hölzchen ent zündeten." * Einfluß der Eisenbahnen auf das AuSbrüten der Eier. In den französischen Blättern wird eine eigen- thümliche Wirkung der Nähe der Eisenbahnen auf das Aus brüten der Eier besprochen Man hat nämlich bemerkt, daß in Hühncrställen, die nicht weit von den Schienen einer im glei chen Niveau erbauten und häufig befahrenen Eisenbahn entfernt selüm^ zllnzjl^*ln^yäulrsiß Man Erscheinung au» d« Wirkung, welch« da» einem Erdbeben ähnelnde Zittern de» Boden», da» em vorüberrollender Lisenbahntug er regt auf die bebrütet« Mer hervorbringt. — Aus Dorf und Stadt. Auch der Plauensche Gmnd ladet zur Badesaison ein. Die Eisinschlackenbäber der KSmg-Friedrich-August- Hülle ,verden den 1. Mai eröffnet. „Eckmfsl Eisen Euck in's Blut!" ruft auch der Plauensche Grund. — Für den 22. April (regnerischer Sonntag) war in dem oberen Gasthvs zu Echönrselb bei Pillnitz etwa» Niedagewesenes angckündigt, näml,ch: „Ein Erntefest der Schnitter: Ländliches Ballet mit Gesang und Tanz in Eostüinl" Der Arran geur nennt sich Lebrcr der Tanzkunst. Ein singendes Ballet und im April Erntefest der Sckiniucr und zu guter, Letzt noch Ballet mit Tanz? Erllärel mir, Gras Ocrindur, diesen Zwiespalt der'Natur! — Ende- voriger Woche concerlirle die neue Dresdner Eapelle .Scandalia' iw der Brechlingschen Restauration an der Vogelwiese. Die Instrumente geben ihrer Pervolllvininnung immer mehr und mehr entgegen. — Das >'«>u pluü ultra der Billigkeit liefert die Prägaiistall aus der Palm- straße 50. Für 50 Pfennige nur erhält man dort ein Buch Briefpapier' mit darauf geprägter Firma. — Die Restauration auf dem Sonncn- stcin hei Pirna ist einem anderen Wirth übergeben und zwar, damit eS nicht aus der Familie kommt, bei» Sohne des unten im Städtchen, garnlsvnircndcn GastmirlhS Richter. Dort oben sind gute Aussich ten, d. b. nach Copitz zu. — Eine besondere Art Langfinger tritt wieder in Dresden auf. vor welchen wir die Restaurateure warnen zu müssen glaube». Sic haben eine große Vorliebe für Bierlöpschen aller Art, namentlich soll daS schöne Geschlecht viel Vertreter unter diesen gläsernen Liebhabern besitze». Also ausgepaßt! — Die Bewohner der Pillnitzer Straße haben nun auch fast täglich cnireesrcics Eoncert, und zivar besteht dies in melodiecnreichen Morgcnständchcn, welche die Jägercapclle jenem Stabllhcil bringt, wenn daS Bataillon zum Ererci- ren nach der Vogelwiese auSrüctt. Was nur einen Kopf hat, fährt zum Fenster hinaus und macht freundliche Miene» zu», guten Spiel- — Italienische Straßcnseenen in Leipzig ziehen jetzt zue Neugierigen, namentlich aber die Hungrigen an. Es sind öffentliche Küchen impro visirt, die nur miS einem mit Kohlen geheizten Kessel bestehen, au» welchem der Quasi-Restaurateur dein Herantretenden eine warme Wurst mit der Gabel sür .5 Psg. herauSsticht. Wer 6 Psg. zahlt, dem fährt, der Mann noch mit einem vollen Löffel Senf lang über die Wurst hin. Im Hintergründe stehen noch bescheidenere Gäste, die für 2 Psg. Wurstbrühe in einem Töpfchen erhalten, darein eine Psennigscmmel titschen und dies rlsnts pecko genießen. Nur immer praktisch. — DaS> Bener'sche Epcloraina im Gewandhausc zieht viel Publikum an. Wer in Gedanken von Bremen nach der neuen Welt fuhrwerken will, der lann's sür 25 Psg. schnell Prokuren. Er braucht keinen Heimathschein — daS ist schon viel merth- — In Leipzig sind seit Ansang dieses Jahres 17 Selbstiiiordc vorgekommen. — Eine Frau Henne hat auf der Amalicnstraße Nr. 2 ein neues, großes Hotel garni geschassen- Eine nach hinten gelegene Restauration ladet die Moritzallee-Pilgcr zur Einkehr ein. — Ebenso soll die Amalienstraße 'in neues Gasthau» crhallen, und zwar soll die Tosch'sche Restauration dazu eingerichtet werden, die mit ihren entreesreien Eoncerten am Pirnaischeu Platze anlockt. Getreidepreise. Dresden, am 23. April 1866. a. d. Markte Thlr.Ngr. b. Thlr.Nge ll. d. Börse Thlr.Ngr. b. Thlr. Ngr- Weizen (weiß) 4 25 5 17*/, 6 Weizen (br.) 4 Guter Roggen 3 Gute Gerste 2 23^/e 3 1 Guter Hafer 1 25 2 Kartoffeln — 29 1 - Butter s Kanne 20 bis 22 Ngr. Guter Weizen 4 Guter Roggen 3 Gute Gerste 2 Guter Haser 1 Heu 1 Stroh 8 Erbsen — Hydro-diätetischer Verein. Morgen letzte dießjährige gesellige Versammlung, hauptsäch lich zur Berathung und Beschlußfassung über die Vorschläge des Ausschusses wegen der „Sommerdiät" des Vereins. Anfang Punkt 7t Uhr. Allen meinen Freunden und Gönnern zur Nachricht, daß. ich jetzt im Besitze regenerirter*) Lymphe bin. AIvrtL. Wund- und Jmpfarzt. *) Gestern war irrtl.ümlichcr Weise „rcgeneiuendcr" gedruckt. !„üMiami«,,«!'»M»o 'M" Zur Entgegnung. Nachdem wir gestern unter „Einesandt" vernommen hatten^ daß „Dresden seine» Wohlstand und seine GxisteyA nur dem Fremdenverkehre und den hier leben-r den Fremoen zu danken hat", konnten wir uns eines stillen Lächelns nicht erwehren. Jeder, der die Verhältnisse nur etwa» kennt, weiß, daß dies eine Umvahrheit ist. Wer Dresdens Ge- werbfleiß, Industrie und den Fleiß der eigentlichen Dresdner Bevölkerung, ganz unabhängig von dm durchschnittlich 3000 wirklichen Ausländem unserer Stadt kennm lernen will, Ma den Bericht der Dresdner Handelskammer und das Gewerks» lebm selbst studiren. Dresden hatte Existenz und Wohlstand, ehe an Russen, Polen, Engländer rc. zu denken war, .und seine Weberei blühte vor 400 Jahren schon. Ebenso hatte Dresden damals keine Hotels, sondern noch unter Vater August nur vier große Gasthöfe, was keinen „Fremdenverkehr" beweist. Die Fremden, welche Dresden als sehr schöne, annehmliche und namentlich für sie al« äußerst billige Stadt haben kenne« lernen (denn ein Pfund Kalbfleisch kostet hier nicht wie in London 8 Ngr. und ein Paar Bukskinhosen kosten nicht wie in Petersburg 7 bis 10 Thlr.), sind uns allerdings willkom men, wenn sie als Gebildete und oh«« Prätensümen austret««; sollte aber ein Petersburger Fleischer oder so ein Londoner Pfefserküchler oder Kuchenbäcker aus der Vorstadt, der die Zin sen von seinem kleinen Kapitale, was daheim Nichts gilt, hier großbrodig und bei sehr niedriger Steuer verzehren wollen und dabei noch meinen, er nur mache mit seinen Landsleuten die Existenz und den Wohlstand einer Stadt, die ihm vielleicht nur zu viele Rücksicht erzeigt, so nennen wir das einfach Anmaßung, die sich eben verletzt gefühlt haben mag, als ihr irgendwo ein mal Wahrheit gespendet morden ist, und so lange dieses Blatt, welches das gelesenste bei der Dresdner Bevölkerung ist, noch nicht ein russisches, englisches oder specifisch preußisches ist, so lange wir uns hier viel um russische Neujahrsseier und rus sische Concerte kümmern, so lange glauben wir nicht an die Wahrheit der oben erwähnten kecken Aeußcrung. Etliche Dresdner Bürger. stn» Hundert von 2 Ngr. an Flemmingstr. 14. Ger. W. Reuter. Briefe franco.