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- Erscheinungsdatum
- 1866-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186604211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18660421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18660421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-04
- Tag 1866-04-21
-
Monat
1866-04
-
Jahr
1866
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Pmrßm» -«Gmübir D«tschbmb und dawit Am XuS- d«s inner«, Zwiespalt« in Preußen hauptsächlich durch vundeSreform herbeigeführt werden müsse. Die deutschen Staaken sovm ihre Mannschastm und hauptsächlich viel Geld an Preußen geben, damit es kräftig und mächtig nach Innen und Außen sei und in Preußen die Abgaben erniedrigt werden können, währ.nd die anderen Staaten die ihrigen erhöhen könn ten, da sie bisher so schon deren so wenig zu erschwingen ge habt hätten. — In Heiße ist der Dieb, welcher Ir'000 scharfe Patronen gestohlen hatte, beim Perkauf des Bleies entdeckt worden. — Ein Kaufmann in Tönningen, Schleswig, mußte die Pfeifenköpfe mit dem Bildniß deü H.rzogs von Augusten- burg aus seinem Ladmfmfler entfernen, oder einer dreimonat lichen Zuchthausstrafe gewärtig sein. — Man hofft, daß wenn die kriegerischen Aussichten schwinden, die Königin von England zur Taufe ihrer Enkelin, der Tochter der Kronprinzessin, nach Berlin kommen werve. — Auch die Breslauer Handelskammer richtet eine Adresse mit der Bitte um Erhaltung des Friedens a» den König. — Die Berliner Börse fühlte sich durch die Nachrichten aus Wien beunruhigt, nach ivelchen wahrscheinlich Graf Belcredi, der dem Frieden geneigter ist, zurücktreten wolle, ferner daß Oesterreich seine Nüstungen verstärken und in Folge dessen eine weitere Ausdehnung der Kriegsbereitschaft diesseits rn Aussicht stehen würde, wie denn schon jetzt ein Vorschiebcn der kriegsbereiten Truppen gegen die sachliche und österreichische Grenze angeordnet sein soll. Frankfurt a. M. Das hiesige Bankierbaus Rothschild hat sich in Kriegsbereitschaft gesetzt, wie dessen Ehef selbst sagt. Man deutet dies dahin, daß er erwartet, die Bundescaffe werde ihm eines Tages die Baarzahlung von 5 Millionen anmuthen, die er von derselben geliehen hat. Notorisch ist es, daß das Bankhaus schon seit Wochen keinen Diskont mehr nimmt, näh rend es sonst, nur um seine Casse zu beschäftigen, gegen 000,000 Gulden täglich aufkaufte.— Der preußische Reformantrag wird erst heute am Bundestage,veiler behandelt. — Hessen-Darm- stadt. Die österreichische und preußische Besatzung von Mainz hat einstweilen den Krieg schon eröffnet. Wenn es möglich ist, findet täglich ein Erceß statt. — Würtemderg. Der „Staatü- Anz." veröffentlicht eine Note Oesterreichs an England, in wel cher sich das k. k. Cabinet bestimmt verpflichtet, den Herzog- thümern zu ihrem Recht zu verhelfen. Das Selbstbestimmungs recht Schleswig-Holsteins soll unbedingt anerkannt iverden, selbst für den Fall, daß damit die Annectirung an Preußen herbei geführt würde. Oesterreich verlangt dafür keinen Zoll breit Land. — Sachsen. Die „B - u. H.-Z." schreibt, daß das Magazin in Hudertusburg eiligst geräumt und dessen Porräthe in das Erzgebirge geschafft würden. Man sagt, daß dieser Befehl in Folge wichtiger Nachrichten erlassen sei, die von Wien in Dresden eingetroffen sind. UebrigenS soll es nach der „Bresl. Ztg." positiv feststehen, daß der König fest entschlossen ist, an der Spitze seiner Truppen das Land zu verlassen, so bald das preußische Militär die Grenze überschreitet. Die säch sischen Truppen sollen sich in diesem Falle mit den bayerischen verbinden. Frankreich. Im gesetzgebenden Körper wird zu dem Gesetzentwurf über das heurige Contingent auS dem einzigen Grunde ein Amendement vorbereitet, um der Kammer Gelegen heit zu geben, ihre Friedensliebe und ihre Abneigung gegen Bismarcks Politik an den Tag zu legen. — Die Kaiserin hat kürzlich dem preußischen Botschafter gesagt: „Sie sehen, Herr Graf, die öffentliche Meinung im ganzen Lande ist gegen den Krieg." — Der Pariser Rothschild hat noch guten Muth und eben geäußert: „Ich glaube wohl, daß man in Deutschland bis zum Laden der Kanonen gehen werde, aber das Abschießen wird man wohl hübsch bleiben lassen." Rußland. Der Mann, welcher das Attentat gegen den Kaiser beging, heißt Petrowitsch und ist ein durch Emancipa- tion der Leibeigenen ruinirter Gutsbesitzer. Bei seiner Verl/af- tung soll der Kaiser selbst mit Hand angelegt haben. Ein großes StabkiA«ent unweit Lichen, welche« bi« «b- " »ei Lokomotive in Pari« zwei Lokomotiven auS-uftellen, habe auS diesem verunziere. Srunw davon abgesehen, jeder deutsche Shi'enmann müsse Nachfolgen u. s. w. — Nur nicht gleich das Kind mit dem Bade verschüttet. Wir sind gewiß eb ii so gute Deutsche und Painoten, daß uns jene Bestim mung nicht rech« zuqesagt, deshalb aber die Srzeugmsse deutschen Ge- werbslcißes und 8»sindungSgeisteS von dieser Weliausstellung sern zu kalten, das wäre zu weit gegangen. Wie in andern Dingen, wo den Völkern gegenüber nicht die Person de« Fürsten, sondern nur seine Stellung ins Spiel lonimt, so auch hier, und Mancher sieht viel leicht lieber da- Antlitz eine- hoffnungsvollen Kinde-, als die Wage eines Fürsten, von dem gar Nichi» zu hoffen ist. Das »epräge gilt als ein Symbol und ein Kind ist lier nicht am Unrechten Orte- In «mdern der Gegenwart liegt das Geschick der Zukunft, in jedem Kinde kann Fluch und Segen des kommende» Geschlechtes liegen. Aus die sem Grunde ist ein Kind das Heiligste im Lebe», weil cS der Zukunst scbwnrze und rosige Loose in sich trägt; ein Kind ist das .Heiligste des Menschen, iveil cs in seiner noch verschlossenen Herz- und Geistcr- knospe das Orakel einer gewaltigen Zukunft in sich tragen kann. vt« Briefkasten. — Ein Abonnent hier schreibt uns Folgendes: „Nach der neuen Hausordnung tür die Alumnen der hiesigen Kreuz schule haben diese jungen Leute, welche in den obere» «lassen meist 18 bis 21 Jahre zählen, selbst im Sommer, nachdem sic de» ganzen * Archivrath Nr. Beck in Golha, längst schon als einer unsrer besten Geschichtsschreiber rühmlichst bekannt, theilt in der von ihm herausgegebenen Biographie Ernst des Frommen, Her zog von Sachsm-Gotha-Altenburg, ein Werk, welches wir aller Freunden deutscher Geschichte auf das wärmste empfehlen, fol genden Auszug eines im Staatsarchiv zu Weimar befindlichen Originalschreiben Gustav Adolphs Königs von Schweden mit. Es betrifft dasselbe eine Rede die der König voll Unwillen über die Verwilderung der SoldadeSka damaliger Zeit im Haupt quartier zu Altdorf bei Nürnberg am 2. Juli 1602 gehalten und lautet in unser heutiges Deutsch übertragen, wie folgt: „Ihre königl. Majestät aus Schweden haben vergangenen Don nerstag alle Officiere voin höchsten bis zum niedrigsten vorfor dern lassen und ihnen eine gute Stunde vorgepredigt, wie sie sich wegen des Raubens und PlündernS gehaltm, dabei solche Worte und Moventia gebraucht, daß vielen vornehmen Off neren und Obersten die Augen übergegangen. Unter anderen sind diese Worte gefallen: Ihr Fürstm, Grafen und Herren, ihr seid eben diejenigen, welche an ihrem eigenen Paterlande Untreue begehen, indem ihr selbst es ruinirt und verheeret. Ihr Obersten und Officiere seid diejenigen, die da stehlen und rauben, ohne Unterschied, keiner ausgenommen. Ihr bestehlt so gar eure Glaubensgenossen und gebet nur Ursache, daß ich einen Ekel an euch habe. Gott mein Schöpfer sei mein Zeuge, daß sich mein Herz im Leibe erbittert und meine Eingeweide erzit tern, wenn ich einen von euch ansehe, die ihr meine Gebote verhöhnt und Ursache gebt, daß man jetzt die Klage hört, der König von Schweden, der sich für unfern Freund auügiebt, thut uns mehr Schaden als unsere Feinde, und die schwedischen Soldaten seien unverschämter als jene des Feindes. Allein es sind keine Schweden, es sind die Deutschen selbst, die sich mit kiesen Ausschweifungen beflecken. Hätte ich euch gekannt, ihr Deutschen, daß ihr so wenig Liebe und Treue zu eurem eigenen Lande trüget, ich hätte euretwegen kein Pferd gesattelt, ge schweige meine Krone und mein Leben für euch eingesetzt. Wenn ihr echte Christen wäret, so hättet ihr zu bedenken, was ich an und bei euch thue, wie ich meinen königlichen Leib und Leben unter euch um eurer Freiheit, des zeitlichen und ewigm Guts willen opfere. Euretwegen habe ich meine Krone ihres Schatzes entblößt und in die 40 Tonnen Goldes aufgewendet ; ich habe von euch und eurem deutschen Reiche nicht so viel bekommen, daß ich mir davon ein Paar Hosen machen lassen könnte. Ja, ich wollte lieber ohne Hosen mit euch geritten sein, als mich mit den eurigen bekleiden. Ich habe euch alles von Gott in meine Hände Gefallene gegeben und nicht einen Schweinestall für nnch behalten. Keiner von euch hat mich vergebens an gesprochen, denn ich bin gewöhnt, jede Bitte zu gewahren. Wo fern ihr meinen Mandaten und Ordnungen Folge geleistet hättet, wollte ich das Bayern- und Frankenland ganz unter euch ver theilt haben. Ich für mich bin reich genug und begehre nichts von dem Euerigen. Wollet ihre Gott vergessen und euere Ehre nicht bedenken, oder euch ganz von mir trennen und alsogleich von dannen laufm, wohlan! die christliche Welt soll erfahren, daß ich ein christlicher König, der den Befehl Gottes vollzieht, mein Leben für euch zu opfern bereit bin. Wollt ihr rebelliren, so will ich mich mit Euch herumhauen, daß die Stücke von uns fliegen. Indessen bitte ich euch um Gottes Barmherzigkeit willen, prüfet euer Herz und Gewissen und bedenket, wie übel ihr Tag mit Schule, Ebordicnst und Arbeitsstunden geplagt gewesen sind, I euer Per, . , .. .. des Abends nur eine einzige Stunde. von sieben bis acht Uhr, > Haus haltet und wie so tief thr nuch betrübt, daß dre Thranen mir in den Augen stehen. Ihr handelt übel gegen mich euerer frei. Und warum? Weil von 8 bis 9 Uhr noch eine ossicielle Arbeiks Kunde statlfindet. Heißl dies nicht den jung » Leuten die schönen Som merabende geradezu vollständig verbittern, zumal die Unteren selbst diese eine freie Stunde ini Arbeitssaal oder im Hosraum verbringen müssen? Auch Sonntags wird unbarmherzig sür Obere und Untere das Thor um 9 Uhr geschlossen, ein Tar, an welchem doch scder Lehr ling und Tienskbole bis wenigstens um zehn Mir stei hat. Doch weiter! Nach besagter Hausordnung ist es ferner allen Alumnen verboten, Wirthschasten iiL der inn:rcn Stadt zu besuchen, es sei denn in Be gleitung von Eltern oder „erwachsenen Verwandten". Wo sollen denn da die jungen Leute in der einen freien Stunde hingchen, wenn eS ihnen laut dieser Bestimmung geradezu verboten ist, m einer anstän digen Restauration der Stadl ein Glas Bier zu trinken ? Oder sollen sie wohl allemal ihre Eltern oder „erwachsenen Verwandten" animiren, sie zu begleiten, wie kleine unreife Kinder? Wie denkt hierüber die Re daction, wie nennen Sie diese Bestimmungen ?" — Selbige dünken r.nS unzweckinäßig, ja sogar grausam, w nn man erwägt, daß sie sür junge Leute in dem lcbenssrischen Aller von 18 bis 20 Jahren bestimmt sind. Solche Bestimmungen haben noch klösterlichen Anstrich, gehören in die Zeilen deS Pennalismus, wo der Geist „in spanische Stiesel eingeschnurt" und die Entwickelung des Körpers zurückgchalten wird. Unter solcher Zuchtruthc verknöchert das Gemüth, und anstatt Liebe wirs den jugendlichen Herzen nur Haß eingeimpst. Mrn frage auf Universitäten nach — und jene Gesetzgeber werden es am besten willen — daß gerade Diejenigen die größten Ausbund« werden, die Jahre lang unter solch drückendem Joch und Schulzwang geseufzt haben. Also für die Alumnen der Kreuzschule etwas mehr „Freiheit, die ich meine, die mein .Herz erfüllt", es wird dies jedenfalls gute Früchte tragen. — R. hier. Wir geben zu, daß Ihr uns cingesendeteS Gedicht in eine» Prwatkreis viel Lachen und Heiterkeit erregt hat- Anders dürste sich die Sache für das große Publikum gestal en. Und der Be treffende? Vom kftesten Scherz bis zur Beleidigung ist »st nur ein Schritt. --- Abonnent W. in Chemnitz. Mo ein Ausruf, eine Abmahnung an alle deutsche Industrielle, der Pariser Ausstellung nicht einen Nagel, nicht Omi, staden Zwirn zu schicken, so lange nicht ein Widerruf der kaiserlichen Bestimmung erjolge, daß der Prinz, ein zehnjähriges Kind, als Piäsident der Ausltcllung sungire und dessen florlrail vielleicht gar die Stempel der Diplome und Preismcdaillen schlechten Disciplin, nicht ab.r euerer Tapferkeit w.-gen, denn hierin habt ihr euch al» ehrenhafte Edelleute gezeigt, wofür ich euch dankbar bin. Nochmals also um Gottes Barmherzigkeit willen, richte ich meine Bitte an euch, auf daß ihr alle mit euch zu Rathe geht und euer Gewissen prüfet, wie ihr einst bei Gott Rechenschaft zu gebm gedenkt. Wahrlich, mir ist bei euch so wehe, daß ich viel lieber daheim in meinem Königreich die Schweine hütm möchte, als hier mit eurer verkehrten deut schen Nation umgehen. Nehmet zu Herzen, was ich gegen wärtig zu euch spreche." * Wien. Pater Klinkowström machte in seiner letzten Predigt in der Universitätskirche Propaganda für den Peters pfennig und eröffnete zugleich dem zahlreich versammelten Pu blikum, daß nach Schluß der Predigt an allen Thüren Mit glieder des Michaelsvereins die Gaben in Empfang nehmen werden. Zu diesem Liebeswerke die Gläubigen aufzumuntern, sei für ihn eiue ehrenvolle Pflicht, denn der Papst brauche Geld, um seinen Glanz wie früher entfalten zu können. Er müsse für den Glanz seiuer Botschafter, für die Missionen, für den Unterhalt gelehrter Männer, die er an seinem Hofe brauche, sorgen, upd dazu brauche er das leidige Gold der Erde. Alle Angelegenheiten der Gläubigen, alle Werke der Gelehrten müssen zu den Füßm des Papstes gelegt werden. Ferner sei der Papst bei Leuten in Schulden gerathen, die nicht einmal getauft seien, und aus diesen Händen müsse man ihn befreien. Die Predigt that ihre Wirkung. AuS den an den Kirchthürm entgegen gehaltenen offenen Sammelbüchsen sahen zwischen den Sechserln auch Banknoten zu I, 5 und 10 Fl hervor. * Amerika, lieber dm jüngsten Brand in Port au Prince wird von dort unterm 22. März noch Folgendes mitgetheilt: Unsere Stadt ist abermals durch eine furchtbare AmkkSßAmfi helmgAucht weriM, tvslche sich leider dieses weit zerstörender erwies, als da« letzte große Feuer am!^ bruar I., indem da« ganze Centrum der Stadt liegt. Da« Feuer brach am Montag dm 19. v.M. Morgen« 7 Uhr in dem Magazin von I. Hepburn, auf der „Place Grffrard", in einem der bevölkettstm Theile der Stqdt, au«, nah« von dort mit der Landbries« setnm Weg nach der See-- seite zu und zerstörte die Magazine der hauptsächlichsten Ma» nufactur-Jmport-Häuser, als sich um 11 Uhr Vormittag« der Wind drehte und frisch von seewärts her wehrte, wodurch die Richtung des Feuer» geändert und dasselbe nach dem Mittel punkt der Stadt getrieben wurde, alles vor sich zerstörend, bi« cs bei dem sogmannten „Champ de MarS" anlangte, wo e» keine Nahrung mehr fand. Der Verlust ist augenblicklich noch nicht zu schätzen, doch wurde das zerstörte Eigenthum heute Morgm in Bausch und Bogen auf 25 SquareS mit etwa 900 Häusern berechnet (nach anderen Angaben sollen über 1000 Häuser zerstört sein). An Regierungsgebäuden sind hauptsäch lich das Gmeral-Schatzamt und das SenatShauS abgebrannt. Der pecuniäre Verlust durch diese Calamität ist morm und augenblicklich noch nicht anzugeben. Das Geschäft hat einst weilen fast ganz aufgehört und muß, bis die Sachen etwa- w eder ins Gleis kommen, ruhig bleiben. * <Die Kirche ums Dorf getragen!) Die „Bonner Zeitung" theilt folgendes ergötzliche ächt deutsche Histörchen mit: „Winn man innerhalb des preußischen Postgebiete» eine ein fache Kreuzbandsendung an eine Adresse in der nämlichen Stadt befördern will, in der man selbst wohnt, so thut man bester, die betreffende Sendung lieber in Memel oder Triest, oder sonst wo an den Grenzen des Reiches aufgeben zu lasten. Bon Memel und Triest nämlich bis nach Bonn kostet eine einfache Kreuz- oder Streisbandsendung nur vier Pfmnige (srankirt), von Bonn nach Bonn aber einm Silbergroschen, also das Dreifache. Das erfuhr dmn auch neulich ein Bonner Einwohner, dem eS als Schriftführer eines wiffenschaftiichen Vereins oblag, eine große Zahl von gedruckten Circularen abzusenden. Auf allen klebte die vorschriftsmäßige grüne Marke: alle, die in die weite Welt zu wandern hatten, wurden gerecht befunden — nur die, welche in nächster Nähe, in der Stadt Bonn, selbst zu vertheilm waren, hätten bald das Postgesetz schnöde verletzt. Statt die Bonner Adressen nun mit acht Ps. mehr zu versehen, schickte der geschäftserfahrene Secretariu! eiligst einm Dienstmann nach Beuel, ließ die betreffenden Bonner Ex mplare dort zur Post geben, und so gelangtm dies: dann, nachdem di: königliche preu ßische Post sie bereitwilligst über dm Rhein zurücktransportirt hatte, mit dem Poststempel Beuel versehen, in die Hände der erstaunten hiesigen Adressaten". * (Triftiger Grund.) Die „Kölner Zeitung" schreibt aus Wiesbaden: Seit 1859 müht man sich hier ab, Geld zu einem Schillerdmkmal zusammenzubringen. Da» bis jetzt Ge sammelte reicht aber nicht hin, eine Statue zu errichten, und da auch weitere Erträgnisse nicht in Aussicht stehen, so hat man sich in Anbetracht der altm Schneiderregel: „Wo der Lappen wmdet, da ivendet auch das Muster", bescheidener Weise auf eine „Schillerbüste " beschränkt, welche am 1. k. M. auf dem Theaterplatz aufgestellt werden soll, mit dem Arulitz nach dem Kursaale gewandt, worin die Spielbank haust. „Warum soll denn Schiller nach dem Kursaale sehen?" fragte ein Frem der. „Weil", entgegnete ein Croupier, „die Räuber sein erste» Stück waren". * Dreifacher Selbstmord. Man schreibt aus Nürn berg vom 9. April: Gestern Vormittag erhängten sich in dem einige Stunden von hier entfernten Burgfarrnbach drei Ge schwister, Namens Pfann, jedes in einem andern Theil deS von ihnen bewohnten Hause«. Ihre Vermögensverhältniffe warm nicht die besten. Dasselbe scheint mit ihren Verstandeskräften der Fall gewesen zu sein. Wenigstens hat sich da» eine der Geschwister, Leonhard Pfann, seit Jahren bemüht, durch Zu schriften an Bayerns König und andere Potentalm, wie an die deutschen Demokraten und mancherlei Zeitungsredactionm bestimmend auf die Zeitereignisse, auf Umgestaltung der Re ligion und namentlich auf Jnscenesetzung eine» mit Gottes dienst und Militärparade zu feiernden „allgemeinen EhestiftungS- festeS" hinzuwirken. * Paris, 17. April. Ein junger Maler, JuleS Holtz- apffell, der zwei Gemälde zur Ausstellung eingesandt hatte, deren Annahme von dm Mitgliedern der Jury verweigert wurde, hat sich in Folge dessen erschossen. Getreidepreise. Dresden, am 20. April 1866. a. d. Börse Thlr.Ngr. b. Tl,Ir. Ngr. Weizen (weiß) 4 25 !> 17*/» Weizen (br.) 4 15 5 10 Guter Roggen .1 17*/» 3 21/. Gute (berste 2 23'/. 3 13»/« Guter Hascr 1 25 3 2*/, Kartoffeln — 25 15 Butter ä Kanne 20 bis 21 Ngr. a. d. Markte Tdlr.Ngr. b. Thlr.Ngr. Guter Weizen 4 20 5 10 Guter Roggen 3 Gute Ge Guter Hai Seu 1 Stroh Erbsen 8 — DreSL Bon Dredß Don Pirna Don Pillni Don Losch» Bon Meist Drerd. Die Eröffnung des neuen Lokals der Liederhalle des Lincke'schen BadeS fand am ver, gangmm Mittwoch unter Aufstellung eines interessanten Pro gramms statt. Der neue Saal ist ein langes Viereck, das uns eine nette, praktische Bühne im Vordergründe zeigt, welche alle anderen ähnlichen Bühnen an Eleganz übertrifft. Hoffen wir, daß dieser Saal, dem noch ein besonderes Büffet beigegeben ist, stets gefüllt sein, und daß er es sein wird,.glauben wir auS der Leistung der Darsteller zu ermessen, die namentlich am Mittwoch stark applaudirt wurden. Besonder« gefiel die Scene au« „Martha", in welcher Frau NergeS und Herr Pfeiffer excellirten. Herr Nerg es war der treffliche Komiker, wie immer, die Herren Hesse, Stern und Frank leisteten mit ihren schönen Stimmmitteln Brillante«. Herrn Concertmeister Görn» bitten wir, künftighin weniger klassische Themata'» zu seinen Violinenvorträgen zu wählen, eine angenehme Melodie amüfirt den Gast mehr und diese kann auch künstlerisch vorgttragra werden. Von den Damen Steinbock und Dehne «erd« wir ein anderes Mal sprechen, wenn wir sie gehört haben. Neustadt IL Da ich me «baute Fabrik setzen im Stand am auf dem Wege dm Bedingunge Das Grün Steuereinheiten. Lrandkaffe versic °Ä) in einem H< l>) einem Schn o) einem Keffe neuen Dar ten Tage i ä) einem Eis, In dem E Renen: zwei groß j viele Schloffev- Ambose, einige Eentner alte» u ein 3—4 Ellen Dampfziegelei ei Achtung einer 3 Die angr, Kohlenschächte e Darauf R Gebäude jederzei Gr.-Hain, Einem gee j Freunden, Bäai von mir innegel dorf, früher D »erlegt habe. ? einfachen Bieren NI B > empfiehlt ^
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