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- Erscheinungsdatum
- 1866-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186604047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18660404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18660404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-04
- Tag 1866-04-04
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Monat
1866-04
-
Jahr
1866
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Da» GerichtSawt RadeLerg Hai ihn «eym Rückfällig, einem Jahre Arbeitshaus verurtheilt. Heinrich soll dem »mann Friedrich Heinrich Wagner zu Dresden am 13. .kec Ib65 Nachts 11 Uhr vom Wagen am Gasthofe Okrilla einen Sack, gezeichnet „Lockivitz", mit getrockneten 7zen gestohlen haben, was er leugnet. Wagner hatte seinen t Hommel mit dem Geschirr, das 14 Körbe grüne und genannten Sack trockene Pilze fahren sollte, von Cosel nach lden geschickt. In Okrilla blieb Hommel, der allein fuhr, Nacht. Bald darauf knallte auch Heinrich in den Hof «ln, hielt aber nur kurze Zeit dort an und fuhr dann weiter, hrend Hommel erst früh gegen 3 Uhr wieder fvrtkutschirte. l dieser Nacht verschwand der Sack mit den trocknen Pilzen ' und der Knecht Hummel sprach alsbald die Vermuthung aus, daß Heinrich der Dieb sei, um so mehr, als ain andern Tage, Hommel lind Heinrich sich auf der Chaussee wieder mit hrm Fuhrwerken begegneten, auf dem Wagen des Letzteren der >«M, mit „Lockwitz" bezeichnete Pilzsack gefunden wurde. Auch all Heinrich zu Wagner, als er gehört, das; die Sache zur Art ige gebracht werden würde, gesagt haben: „Ich gebe gleich 10 Thaler darum. Tu wirst doch das nicht an mir thun lnd mich in's Verderben stürzen. Cs ist mir um »leine Ehre U thun!" Auffallend war auch, daß Heinrich von selbst dem gner erzählt, seinem Knecht Hommel sei ein Sack init Pilzen Gestohlen worden, was der Letztere dann auch dem Herrn be- ätigte. Die Pilze sind auf 2 Thaler, der Sack auf nur 4 Zilbergroschen taxirt. Heinrich sprach sich sehr stark gegen den A keumund des einen Zeugen aus, der schon wegen Crceß, Haus es riedenSbruchs und Diebstahls mehrfach bestraft sei. Eine Baß- H nmme von der Galerie schrie hierbei sehr laut herunter: „Ja, *üch mit Arbeitshaus!" Diese Stimme wurde vom Hm. lerichtsrath Ebert bald auf die gehörige Weise zuin Schweigen gebracht. Herr Staatsanwalt Held erklärt, daß die Verdachts- Winde sich eigentlich in Nichts auflösen. Heinrich habe sich ^it seiner im Jahre 1859 erfolgten letzten Bestrafung bisher Mrdellos geführt und nichts wieder verschuldet. Die Haupt- ' ./age: „Ist bewiesen, daß der Angeklagte in bewußtem Besitz R'-ieS Sackes gewesen?" muß mit „Nein!", beantworte! Zierden. Am Schluß seines Vortrags enthält sich Herr Staatsanwalt Held jedes Antrags. Ter Gerichtshof j'ertagt die Sache, um noch neue Erörterungen anzustellen, in der vierten Sitzung hat Wilhelnune Herklvtz aus Gittersee .e Christiane Henriette Rost aus Potschappel wegen Veleidig- ag verklagt. Die Rost ist straffrei gesprochen und die Klä- rrin in die Kosten verurtheilt worden. Dagegen erfolgte Anspruch von der Klägerin, sie will die Rost bestraft wißen. m 29. Juli vor. Js. kaufte die Herklotz bei einem gewissen ' l ichter auf der Neuegasse in Potschappel etwas. Die Rost, § sie bei ihm Wirtschafterin ist, ging eben in den Keller hin- ^rter nach Butter. Während die Rost im Keller war, be schwerte sich die Herklotz bei Richtern über die Wirthschafterin, yrß sie immer so grob sei; das mochte wohl die Rost gehört trben, denn sehr aufgebracht kam sie herauf und titulirte die »erllotz mit „faule Liese, falsche Liese, schlechtes L..., verfl -->4 ... und Hund" u. s. w. Auch mit dem Messer soll die , >ost auf die Herklotz zugegangen sein, sie mit der Hand in's esicht geschlagen haben. Endlich nahm sie noch einen Besen 'ld verfolgte sie damit bis auf die Straße. Die Rost sagt .<r, die Herklotz habe sie noch eine „besoffene und verrückte x, ese" geschimpft. Es wurden Zeugen in der Sache vcrnom- Der Gerichtshof erklärt heute, daß es bei der Frei- ärechung der Rost bleib g wenn sie beschwört, daß sie von der klotz ebenfalls geschimipt worden sei. Angekündigte Gerichtsverhandlung. Morgen kn 5. d. M. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wider den Pandarbeüer Julius Heuberer aus Nechenberg wegen Majestäts- H jleidigung und staatsgefährlicher Schmähungen. Vorsitzender .erichtsrath Einert. größer« Theil derselben ssgar in» Hoßpital geschafft werden mußt,. —. De« Präsident« und Abgeordneten Kirchmann in Ratibor find die Fenster eingeworf« worden, weil er an König» Geburtstag nicht illuminirt hatte. — In dm Militärlazarethen dürfen Krankenpflegerinnen aus geistlichen Orden gegen Ent schädigung angenommen werden. — Noch hört man, daß Graf Bismarck häufig und längere Zeit mit dem italienischen General Gavone verkehrt hat, und daß ein höherer preußischer Offizier, wahrscheinlich der Major von Loün, Mlirärbevollmächtigter in Paris, mit Depeschen nach Paris und Florenz abgereist sei. General Manteuffel soll auch gegen den Rittergutsbesitzer Herrn von Ladiges geäußert haben, binnen acht Tagen werde er mit seinen Preußen in Holstein stehen, wogegen der König dem FML. Gablonz eröffnet hat, daß er mit seinen Truppen in Holstein ganz ungefährdet sei. Königreich Sachsen. Die neuesten Nachrichten lauten friedlicher Sümmtliche deutsche Bundesstaaten haben einstim mig sich auf Art. 11 der Bundes- und Art. 19 der Wiener Schlußaete bei ihren Antworten an Preußen bezogen. Die Course sind daher gestiegen. — Hannover. Der kurhessische Rinn st er Abee hat hier mit dem Minister Graf Platen längere Evnferenzen abgehalten, um ein gleichförmiges Verhalten gegen preußische Forderungen zu ermöglichen, weil durch beide Staaten preußische Etappenstraßen gehen und sie überhaupt mitten in der preußisch« Machtsphäre liegen." W Frankreich. Der offieieUe „Constitutione!" sagt über Deutschland: „WaS auch geschehen mag, Frankreich wird nicht unvorbereitet überrascht werden. Italien. Rom ist dieses Jahr mit Fremden so über füllt, daß die Gasthöse nicht auslangen und die Behörde die Hausbesitzer auffordert, disponible Raume anzuzeigen. Uebrigenü hat Rom jetzt eine secundaire Schutzpatronin in der heiligen Ealharina von Siena auf Antrag des Senates erhalten. — Der russische Gesandte thcilte vor seiner Abreise dem Cardinal Antonelli mit, daß er einem Secretär als dienstfertigen Agenren zurücklaffe, an den sich die päpstliche Regierung bei Bedürfniß wenden könne. Der Cardinal Antonelli erklärte aber, daß der Apostolische Stuhl weder eines amtlichen noch eines dienstferti gen Vertreters Rußlands bedürfe, da die katholische Kirche sich daselbst in so sehr beklagenswerther Lage bestnde. England. Zwei Fregatten, zwei Eorvetlen, eine Schaluppe und ein Kanonenboot sind zum aetiven Dienst, wahrscheinlich für Canada gegen die Fenier, eiligst ausgerüstet worden. Ueber- haupt lauten die Rachrichten über diese Bewegung durchaus nicht beruhigend. Tagesgeschichte. Oesterreich. Trotz der Veröffentlichungen der officiellen ' eußischen „Nordd. A. Zlg." hat die österreichische Infanterie kcherhalb Italiens per Compagnie nur 5 t und die Jäger 70 W!ann außer den wie gewöhnlich einberufenen Recruten bei der ! sRhne im Dienst. Die Reiterei hat die Depotschwadronen noch zcht formirt und nur die Bespannung der Geschütze ist verooll- P'/ndigt worden, wobei sür die MunitionS- und sonstigen Wa- b.n noch nicht gesorgt worden ist. Die Regierung hat auch sjederholt ausgesprochen, daß sie, so lange ihre Position in Silstein nicht gewaltsam verändert würde, nie angreifen würde. . >> Die Judcnkrawalle verbreiten sich aus Böhmen nach Mäh ^ >r und Steiermark. Preußen. Tie Festungen Wittenberg und Spandau rden auch armirt. Die ersten Befehle zur Bereitschaft sind ' Wr 27. März, welche am 29. März ergänzt wurden. Am Donnerstag war der Brückenkopf in Wittenberg schon mit Ge- Hütz besetzt. Tie Reservisten sind zum 4. April einberufen, ^rslandspässe, Heimalhscheine und Entlassungsurkunden dürfen Militärpflichtige nur beschränkt ausgcgelen weiden. Außer Ai schon benannten Truppen wird noch das 4. Thüringische gfanierieregimmt Nr. 72 in Bereitschaft gesetzt und zieht seine serven ein. Pferde sollen so viel gekauft werden, als zur Ästung der Artillerie und der Parks bei vier Armcccorps 120,000 Mann nöthig sind. In Glatz sind acht Stück ge- Kanonen aus Köln angekommen. Diese Vorbereitungen Hie genügen aber der annexionslustigen Partl,ei nicht. Ein selbst ändiges Schleswig-Holstein geben sie als gefährlich für Preu- n aus, obgleich diese Länder selbst in Verbindung mit Däne- j:rk weder Preußen noch Deutschland etwas geschadet haben. f>« Zeitungen dieser Rich>ung schwärmen auch sehr für eine Idige Besetzung der Uebergänge über das Erzgebirge, also »chsen, und sprechen mit Wollust von den Kriegsconrributio- fl, welche in einem so wohlhabenden Lande mit einer doch so s.nen Armee aber einer fleißigen und intelligenten Bevölkerung Mich erhoben werden könnten. — In der Nacht zum 28. krz konnte die Wache am Parnitzlhor in Stettin nicht ins wehr treten, weil sümmtliche Mannschaft durch Kohlendunst !stFolge ZufallcnS der Ofenklappe so betäubt waren, daß der Königl-rdeer Hoftbeater. li. ll. Götz von Berlichingen gewähr! durchschnittlich in der Lektüre einen größeren Genuß, als in der Ausführung. Tieck elbst gestand, im Götz lesen gelernt zu haben, und Göthe mußte, um seine erste Dichtung darstellbar zu machen, sie in einer Weise umdichten, bei der nothwendig viel von der Farbenpracht und Jugendfrische, von der Keckheit des ersten Entwurfs verloren ging. Auch in jetziger Gestalt ist Götz kein harmonisch abge rundetes Stück; die lose an einanver gereihten Scenen, die viel fach gespaltene Handlung, die ihren Fortgang mehr von äußer lichen Einwirkungen als von innen heraus erfährt, die geringe dramatische Spannung, der häufige Scenenwechsel wirken un günstig auf einen einheitlichen Genuß. Die Menge der Per sonen nölhigt die Regie, die gesainmte theatralische Landwehr mobil zu machen, die dmn auch bei den kurzen episodischen Feld zügen auf der Bühne wenig Erfreuliches leistet. Alles dies soll kein Blatt in dem reichen Lorbeerkranze unseres Dichters zer pflücken, kann der Dichtung nichts von ihrem Werthe rauben. Welch treffliche Schilderung des sinkenden Mittelalters, der Anarchie einer zerfallenden, der unklaren Gährung einer sich bildendenStaatenfsrm! Dieser Götz, auf der Wetterscheide zweier Epochen stehend, verworren in seinen Rechtsbegriffen, bald ein mächtiger Schutz dem Bedrängten, bald selbst der Räuber bei ruhigen Kausleuten! Diese Zersetzung und Fäulniß im Adels stand, dieser schwache Kaiser, diese rohen Buschklepper von Rit tern, diese entfesselte Wuth der durch Frohnden ausgesogenen Bauern! Mit wie wenigen, aber treffenden Strichen ist dies Alles geschildert! — Die Darstellung dieses hier lange nicht gesehenen Dramas ließ, namentlich was die Maffenaufrritte an langt, Manches zu wünschen übrig. Allerdings war die Krieg führung damals, nach jetzigen Begriffen, etwas primitiv, hier wurde sie sogar etwas naiv, was in der Verwendung der sonst zu Statistenrollen beschäftigten Bühnenmitglieder zu kleineren eepisodrn wohl zu entschuldigen ist. Eine Ausnahme machte die Befreiung des Hans von Celbitz, welche recht glatt verlief. — Herr Winzer eignet sich nach Persönlichkeit, Anlage und Auf fassung zu einem vortrefflichen Darsteller des Götz. In dieser Gestalt lebte Kraft und 'Mark, mit den rohen Kraitausbrüchen dies.s ehrenwcrthen Wegelagerers mischte sich wohlthuend Bieder sinn und Treuherzigkeit. Sein Götz war ein altdeutscher Holz schnitt voll derber Realistik, ohne Anflug von Sentimentalität über die stürzende Ritterherrlichkeit. Köstlich gelang ihm die Scene vor den Rathsherren. Nächstdem verdient das geistig belebte Spiel der Frau Bayer (Adelhaid) hohe Anerkennung. Wahrhaft erschütternd wirkte sie im fünften Acte. Die Kraft des Ausdrucks, mit welcher sie das Visionäre darstellte, ließ den Wunsch aufkommen, Frau Bayer, welche leider so wenig beschäf tigt ist, bald als Lady Macbeth zu sehen. Fräul. Berg war eine vorzügliche Vertreterin der mittelalterlichen Burgfrau. Fräul. Ulrich spielte ihre Marie mit Innigkeit und Wärme, Herr Deit mer seinen Franz mit Feuer. Herr Walther hätte den Weis ungen wohl noch um e>.nm Grad diplomatisch feiner halten können, sehr gut gelang ihm die Sterbescene. Fräul. Guinand kann nicht als die glücklichste Darstellerin des fröhlichen Knappen Georg bezeichnet werden. Sie ist hierzu zu zart, ihr weißer Teint widerspricht auffällig der dunkleren Färbung eines Reiter jungen, der von Betten nichts weiß, der mit den Pferden im Stalle schläft. Georg ist aus gröberem Stoffe geschaffen, als d .ß er so amnuthige Bewegungen sv zarter Hände machte. Vor Allem aber vermißten wir das jugendlich Heldenartige, dessen erschöpfende Darstellung vielleicht einer Dame überhaupt versagt ist. Bein, Bruder Martin (Herr Koberstein) streitet der Trau- nna -eg« das Klostergelübde. Her, Kramer als Lerse thLte wohl, bei seinem erst« Luftretm sich mit etwa« weniger Attrt» buten eine» Sonntagsjägers zu behäng«. Noch sei« Herr Aff est» Selbitz, Herr Heese als Kaiser Max erwähnt. Die Herr« Winger, Dettmer und Walther, sowie Frau Bayer wurden von dem sehr animirten Publikum durch wiederholten Hervorruf, sogar bei offener Scene, ausgezeichnet. Zur Wafferversorgungsfrage. Unter den vieten Projekten, welche über die Wasserver sorgung unserer Stadt zur Besprechung gekommen sind, steht auch, und gewiß nicht mit Unrecht, das Elbwasser in eiffter Linie. Es sind auch, wie uns bekannt, von dem bei dieser Frage sehr thätigen Stadtrath Teuchert Versuche angestellt wor den, ob das Elbivasser, wenn es durch Brunnen in unmittel barer Nähe deS Elbbettes gefaßt, Zweck entsprechend sei, voll ständig befriedigend in Bezug auf Qualität, aber ganz unzu länglich auf Quantität, ausgefallen; denn nach wenigen Stund« - hat die kleine Dampfmaschine denBrunnen trocken gelegt. — Man ist daher dem Bernehmen nach nur dann gesonnen das Elbivasser zu benutzen, wenn dasselbe, wie in Hamburg, durch Bassins vorher ge- lärt wird, welche Vorkehrungen aber, wie zugegeben werden muß, ivgcn des ungünstigen Terrains, sehr erschwert und mit be deutenden Kost« verbundm sind; in Folge dessen ist dieses Projekt ebenso wie alle übrigen — wieder schlafen gegangen. — , Sollten nun die vorhandenen Bassins, welche auf dem rechten und linken Elbufer, durch die eingebauten Dämme ent» landen sind, als solche Wasser-Reservoirs nicht benutzt werden önnen? Es ist möglich, daß diese Idee gleich von vornherein und um jeden Preis verworfen wird, weil sie doch gar zu nahe (regt; aber trotz alledem haben wir die Dreistigkeit sie in An regung zu bringen. — 'Man wird Gelegenheit gehabt haben, zu beobachten, daß z. B. das Wasser in dem geschloffenen Bassinz welches parallel mit der Wasserstraße läuft, stets ganz klar und rein ist, selbst dann, wenn das durch den Damm getrmnte Elb- wassir ganz lehmig oder von der Mügl tz roth gefärbt ist. — Wurde daher dieses so nahe gelegene Resirvoir gehörig gereinigt und mit einem höher« Damm umgeb«, um dasselbe vor dm gewöhnlichen Ueberfluthungen zu schützen, so würde dasselbe vo» k.irrer Dampfmaschine ausgepumpt und Neu- und Antonstadt zur Ge,rüge mit einem reinen und brauchbaren Wasser ver argt werden könn«. — Zum Trinken ist ja dieses weich« Wasser ohnedem nicht bestimmt, während es für alle gewerb lichen Zwecke, ja selbst zum Kochen vollständig genügt. — Wir räum« ein, daß das Wasser aus der Biela, der Polen; und der Weißeritz, wenn es in letzterer oberhalb Tharand gefaßt wird, entschied« vorzuziehm ist; aber wenn das Bessere nicht erreichbar ist, muß man schon mit dem Guten vorlieb nehmen. Sollte nun auch ein solches Bassin im Laufe des Jahres selbst ien- bis zweimal überfluthet, und das Wasser verunreinigt werden, so wäre das ganze Unglück ja nur ein vorübergehendes; hat die Altstadt Jahr aus Jahr ein schmutziges Waffer, so würde ein gleiches Schicksal auf ein paar Tage doch wohl zu ertragen sein. Sieht man vorläufig davon ab, das Waffer so hoch zu treib«, daß es dem Thürmer auf dem Kreuz- oder Neustädter Thurme von selbst in das Kaffee-Töpfchen läuft, sondern, daß cs auf gut Dresdnerisch eben nur in den Röhr- trog kommr, aber genug, dann ist man gewiß allseitig zu friedengestellt und eure solche Anlage kann in Alt- und Neu stadt zusammen, bei den so sehr kurzen Röhrmsträngen nicht in die Hundert Tausende kost«. Wir bitten daher dies« Vorschlag einer eingehenden Prüf ung zu unterwerfen und falls man die Lösung dieser einfach« Aufgabe hier nicht fertig bringen sollte, sich von den Gelehrten zu Prag, Wien oder Lxfort gutachtlich« Bericht erstatten zu lassen. Erläuternd wollen mir nur noch hinzufügen, daß das Waffer in diesen Bassins gmau dasselbe ist, wie wir es, wenigstens in Neu- und Antonstadt, in den Brunnen haben; nur mit dem Unter schiede, daß das Waffer in den Bassins vermöge der groß« Fläche, mit dein Sauerstoff der Luft in größere Berührung kommt, wodurch es eben in den gewünschten weichen Zustand versetzt wird*); hier quillt das Waffer von unten hervor, ist also gewissermaßen filtrirt und darum wollen wir diese Art der Gewinnung „untergährigcs" nennen; im Gegensatz zu demjenigen, welches mit allen Schmutz aus der frei« Elbe, wie beabsichtigt, heraus gepumpt und dann geklärt werden soll, „obergährigeS" benamsen wollen; denn hier setzt sich der Schlamm von Oben nach Unten. Immerhin ist und bleibt solches Waffer, trotz aller Klärung, noch sehr unappetitlich, w.-nn man sich erinnert, daß verweste Eavaver, eckelerregende Stoffe, z. B. aus Badeanstalten und alle anderen möglichen Abfälle, in direkter Berührung damit gestand«; denn wer wird das Waffer, worin man sich die Hände oder Füße gewaschen, zu irgend welchem Zwecke benutzen wollen, selbst wenn dasselbe ein ganzes Jahr lang, behufs der Klärung aufbewnhrt worden wäre. Wenn daher jenem Wasser in den Bassins, welchem aus dem Schoos; der Mutter Erde hervorgequoll«, ganz unzweifelhaft der Vorzug einzuräumen ist, so dürsten schon deshalb und weil wir ferner unbestritten in einem unlergährigen Zeitalter leb«, die Gelehrten sich zu unseren Gunst« entscheid«. Aber vor Allem schaffe man Waffer! viel Waffer! *) Einsender überreicht der geehrten Redaktion bierbei eine Flasche mit Wasser, die er soeben eigenhändig aus dem Bassin an der Wasser- Ilraste gc,chövst hat; überzeugen Sie sich selbst, cs ist lristallhell windelweich und mit einem Wort, die Unschuld selber! Warum nun in die Ferne schwelsen, Sieh', das Gute liegt so nah. — * Die außerordentliche Neuigkeit, die von Ncwyork impor- tirt worden ist, betrifft die Vollmondlosigkeit des diesjährigen Februar. Die Thatsache ist richtig, steht in der ganzen Schöpfungs geschichte aber keineswegs als einzig da, sondern wiederholt sich alle 19 Jahre. So hatte z. B. das Jahr 1847 im Januar und Marz je zwei Vollmonde, im Februar 'dagegen keinen. Dasselbe Erlebnis; steht denn auch dem Jahre 1885 wieder bevor. Anfert W IX. öfsi Zahnsgaffe 1 Stoffweck ungen de ten, wie zu Diarrhöe, 9t bez. Krebs d> Den viel, die diesjährige Extras« Sonnabend de; theilt auf Lnf- Schloßstraße N ^Dresden, Soeben bei Ferdi« 14, zu hal Erkl. in den Z gerl vo Mit ; 1 Nach d Elfte, tauf P ^ Ich wohne vo Mari, » iehner's mD empfiehlt die gan; Erfa Qual Hai ein wo 16 Ng bei Die öffentlich den Dienstag den wöchentlich, jeden 4 Uhr, in dem z werden. VS" acht Metachromach «tlichen Jndustri zerren oder Kindei iurze Zeit in 4 S -rlernen. Auch schr aitn, gr. Wilhe Thlr. Auch Oe! ^Dresdner Real- u liegen, und Näheret April. »otel zum golvenen
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