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- Erscheinungsdatum
- 1866-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186603285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18660328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18660328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-03
- Tag 1866-03-28
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Monat
1866-03
-
Jahr
1866
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bedro fnd»' weeden cm, «an Krp. jetzt »lizken nimmt hus. äufig verkauft Preußen. V- scheint doch zweifellos zu sein, daß Eng land und Frankreich die Entscheidung über die Elbherzogthümer- frage für eine europäische ^'Gelegenheit erklären. Atls diese« Grunde finden ivahrscheinlich doch »un vie preuß. offic. Blätter den dermaligcn Zustand n. ch erträglich; die rasche, kühne That ist noch verschoben, obgleich die Verwaltung Holsteins noch nicht in preußischen Händen und der Herzog von Augustenburg noch immer in Kiel ist. Die Zeitungen hier wie in Wien führen einstweilen scharfen Krieg in gegenseitigen Borwürfen mitein ander und jede Partei verleugnet ihren E.^ennntz nach Kräften. Di« Unterhandlungen des hiesiger, KabinetS mit Italien sollen schwunghaft betrieben werden. — Die„Ztg. f. Nordd." schreibt: „E«s Thatsacye ist, daß Gras BiSniark dem sächsischen Gee sandten Graf Hvhenthal erklärte, man müsse sich die Einmisch- rmgen und Nörgeleien des Herrn v. Beust in der schleswig- holsteinischm Angelegenheit ver bitten ; falls Sachsen eine Demon stration zu Gunsten Oesterreichs versuchm sollte, würden preu ßische Trupp n sogleich in Sachsen einrücken. — Sachsen ant wortete darauf mit Einberufung der Recruten und Graf Hohen- thal erhielt dm Nöthen Adler-Ordm von» Könige von Preußen. — In Stettin fand nach der Feier von Königs Geburtstag «in großer Militairexceß statt, bei dem ,'^gar ein höherer Ossizier «sultirt wurde. — Fn den Ostseehäfen herrscht großer Mangel « Matrosen, weil die Kriegsmarine deren zu viele einberufea hat. Hessen-Darmstadt. Sofort n !, dem Tode des Land grafen von Hesien-Homburg wurde in der hiesigen zweiten Kam- >n«r der Antrag eing^ bracht, die Spielbank in« Hessen-Homburg auszuhebm Der Großherzog hat durch ein öffentliches Patent von der Landgrafschaft Besitz genommen. Frankreich. Der Kaiser hat d« i Senatoren zu Grafen ernannt. — In der Borbereitungsschule von St. Barbe ist eine Meuterei ausgebrochen, in deren Folge sämmtliche Zöglinge nach Hause geschickt wurden. — Der Zerstörungsapparat des Admiral ChabanncS hat man an einer alten Fregatte nochmals versucht. Die Wirkung war vernichtend, unwiderstehlich, die Fregatte sank sofort auf dm Grund. Italien. Aus dm Verhandlungen der Deputirtenkammer erfährt man, das; sich in Barete mehrere Personen von einen« fanatischen Mönche aufrerzm ließen, in das Haus eines prote stantischen Geistlichen einzudringen und mehrere Personen zu tödten. Es sind dieserhalb 70 Personen verhaftet. England. Der Polizei ist mitgetheilt worden, daß in Newyor! anderthalb Millionen Dollars in Werthpapieren, da runter viele Etaalsbons zu 10,000 Dollars, gestohlen worden sind. Für die Wiedererlangung ist eine Prämie von 15000 Ls. also 100,000 Thaler ausgesetzt worden. — Im Oberhaus wurde «ine Bill zur Schlichtung von Streitigkeitm zwischen Arbeit geber und Arbeitern eingebracht. — Der Gemeinderath der City von London hat beschlossen, dem Punzen Alfred, zukünftigen Herzog von Cob crg-Gotha, das Bürgerrecht anzubieten. Rußland. Die Zeitungen haben Befehl erhallen, allen Nach richten über Truppenbewegungen nach c m westlichen Gränzen dreist zu widersprechen. Sie dürfen davon nichts bemerken. — Die Statt halterschaft in Polen soll in ein Generalgouvernement, wie es auch an der Spitze jeder anderen Provinz s«eht, verwandelt werden. — Gleichzeitig mit der Adelsversammlung tagte in Petersburg auch die Bezirksversammlung, und die Friedensrichter zu wählm. ^ wurden hierzu auch drei Bauern milgewählt, dis nun in dm Bezirksversammlungm auch mit Sitz und Stimme erhalten. Amerika. Ter Kaiser von Mexiko hat die Ausgabe von 20 Dollars Papiergeld angeordn-t. Zur Wafserfrage. Kürzlich hörte man, daß beziehendlich der Wasserversorgung der Stadt Dresden außer der Hauptleitung in der Nähe der Saloppe noch auf Benutzung der Nebenflüsse Bezug genommen werden und besonders auf einen schon vor Jahren projectirten Plan zurückgegangm wercen soll, nämlich das Wasser der Pneß- rntzbach auf Kosten des schön«, Prießnötzthals beim Wasserfall zu fassen und oer Stadt zuzuleiten. Wre aber dm Plan aus- sühren, wenn wie jetzt, wo die Prießnitz unterhalb des Wasser falles auf mehrere hundert Ellen keinm Tropfen Wasser ent hält? Selbst oberhalb des Wasserfalles, wo das Wasser auf festem Grundgcbi ge läuft, würde jetzt eine 2 Zoll weit gebohrte Röhre das gesammte fließmke Wasser fasten. Und dennoch ist es di» Prießnitz, die mit ihrem schönen reinen klaren Quell- waffer iin Stande sein würde, die gesammte Stadt Dresden mehr denn hinreichend mit fließendem Wasser zu versorgen, ohne daß deshalb die Bach trocken gelegt wird. Man höre die Ansicht eines Laien. Oberhalb des Wasserfalles wird die Prießnitz in ein enges Thal eingeschlossm, dessen Becken durchschnittlich circa 80 bis 20tt Ellen breit ist und dessen beiderseitigen Wände circa 80 bis 100 Ellen hoch sind. Dieses Becken läßt sich oberhalb des Wasserfalles durch einm Mauerdamm schließen, so daß das Wasser im Frühjahre sich dort auf eine Länge ron circa 2000 Ellen anspannen und ansammöln läßt. Dieses Reservoir, wel ches eine Wafsermenge von mindestens 200 Millionen Kubil- fuß fassen kann, kann noch bei dem täglichen Zufluß und bei Ansammeln des Sommer- und Tagewasscrs, der Prießnitzbach ihr Wasser in der Stärke einer 6 Zoll weit gebohrten Röhre abgeben und dabei der Stadt Dresden einm Wafferzufluß von circa 400 Millionen Kubikfuß jährlich liefern, mithin täglich pro Kopf circa 7 Kubikfuß. Bon, großm Wafserbassin aus wird das Wasser, nachdem es seinen Tribut der Prießnitzbach abgegeben, auf dem linken Ufer längs der Bergwand in fast horizontaler Lage mit nur wenig Fall offen oder in Röhren bis an den Flügel d' geleitet, von wo die Wasserleitung mittelst einer Ueberbrückung auf das diesseitige Ufer gebracht wird. Bon hier aus wird das Wasser auf dem Flügel b fort bis an den Vogclsteig und von diesem wieder auf dem Biümpenweg ent lang nach der Königsbrückerstraße, ca. 600 Ellen unterm neum Chausseehaus geleitet und nunmehr aus einem dort angebrachten Reservoir in eisernen Röhren der Stadt zugeführt. Der Fall t» dt» höchste» Innern de» Hptadt da^. geleitet werden kann. Auf dies, Weise «Lrden mit einer einzigen Leitung,Alt- und Neustadt vollständig mit Master versorgt und hierbei gegen jedm anderen der projectirten Pläne viele Tausend«. erspart werden, ohne daß auch dem romantisch-schönen Prießnitzthal die Perle — sein schöne« Master — entzogen wird. * Zur Ergänzung der hannöverschen Jntendanten- Teschichte diene: daß dem chikanösen Treten des Schau spielers Sonntag die Strafe auf dem Fuße gefolgt ist. Der selbe sollte bei seinem nächsten Auftreten — da Graf Platen. zu dessen Sturz der Mime indirect beigetragen, eine ebm so achtenswerthe, wie beliebte Persönlichkeit ist — ausgepfiffe« werden. Diesem Scandal vorzubeugm, hat der Schauspiel«» Sonntag einen Urlaub auf unbestimmte Zeit erhalten und den selben bereits angetreten. * Derurtheilung des Prinzenräubers vr. Weiße. Aus Gera (Reuß) wird unterm 17. März geschrieben: In der heutigen Sitzung des vereinigten Schwurgerichts hier wurde der 0». Weiße aus Frankenhausen, welcher schon in dm vorig«, Assism zu Weimar des versuchten Prinzenraubes und der Er pressung angeklagt und dort sreigesprochm worden war, zum abermaligen Verhör mit neuer Zeugmaussage gezogen, und en dete diese Verhandlung mit der Verurtheilung des l)r. Weiße zu 3j Jahre Zuchthaus. Der Menschenraub hätte an dem Prinzen Sizzo von Leutenberg, Sohn des Fürsten Friedrich Günther von Schwarzburg. Rudolstadt, verübt werden sollen, und zwar am 16. November 1865 in Frankenhausen, war aber durch zwei der Mitwissenden verrathm worden. Die beabsich tigte Erpressung war auf die Auslösungssumme von 20,000 Thalern gerichtet. * Begräbniß kosten für König Leopold I. von Bel gien. Bekanntlich wurde die Begräbnißfeier des verstorbenen Königs der Belgier auf Kostm der Nation begangen. Der Mi nister des Innern hat nun eine Creditfordcrung im Belauf von 275,000 Frcs. zur Bestreitung jener Kostm im Abgeordneten haus« cingebracht. Dian findet mit Recht die Summe unver schämt hoch, da gerade der äußere Pomp der Beerdigung viel zu wünschen übrig gelassen, doch wird begreiflicherweise die Gesetzgebung über dem Grabe und über das Grab des Königs keinen Geldstreit anheben, und darauf gerade haben die Unter- tche» 120,OOS «stM . angesetzt haben. *Esn Gewehr auf Fisch«. Moreau in Paris hat ein Gewehr «stunden, welches zwar zunächst bestimmt ist, u« damit auf Fische zu schießen, jedoch auch zu einer bedeutende» ersGl, GM int. Es ist ein Lefaucheux-Gewehr, Briefkasten. Stadtpostbrief. Abonnent 6. mit der Lnfuvze: »Toll »«an die Frau zur Rechten gehen lassen?" — vaS «st eine hällige Frage, denn sie beNiffr eine eingebürgerte Sitte. Eigentlich gehört der Plan» obenan, da« Weib aber zur Linken, denn s i c braucht Begleitung und Schutz, nicht aber der Mau», klebrigen» liegt auch da« Herz zur Linken, urd die Frau an der Rechten zu führen läuft sonach nur ans nn Compliinent hinaus. Aber gönnen mir eS den Frauen von Herze», zumal in einer Zeit, wo der Mann immer lieber allein gehen inöchle und s» zu sagen mit seiner Frau gar keine Toinpli- menle «nacht. n-- „Ein eifriger Lheatergänger" ist suchSivild da rüber ^ dap nach dem Applaudissenlenl, welches einem Duett »der einer gut gespielte» Scene gilt, neben Temienigei«, so dieser Ehre theilhastig, immer noch Einer oder der Andere mit yeransgelansrn komme. Her vorrufe bei offener Gcene oder nach Actschlüffen bekundeten die? nur zu öfters, eS käme da oft Hand in -and eine ganze Reihe heraus, als wenn sie „Ringel-Ringcl-Rosenkranz" machen wollten u. s. «v. — Die-, guter Lhealergüngcr, sin« Soulisseiigeheimnisse. „D>»i Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze", deshalb wird der Augenblick benutzt. Mancher denkt, das Rufen gelte !ym, und wie Margiüs Posa „mit sich selbst zufrieden", erscheint er d«nkeSo»ll noch einmal vor den» Pubiltum. — Irren ist menschlich. ^ „Ein Hilfesuchende r" schreibt unS: „Erwähnen Sie do.b in Jareni Blatte in, Interesse der Bewohner am Dohuaplatz des dortigen ösf.iltlichcn Brunnen-, welcher vor der WaiseuhauSkirchc sieht. Schon seit einigen Monate» giebr er kein Wasser; um genießbares Wasser zu haben, müsicn die Dienstmädchen Abend- bis an die Krenz- kirche lausen". — TaS wird vielen »inlstmädchen gar nicht unange nehm sein, vorzüglich Abends, da geht der Liebste mit. ^ „Ein Kasse n»Bca«ter, »m Mitsmn seiner Herren Eolli ...... -- ... . . , den ande.e Wcrihpapicre sind zuiii The . daß oft der gewandteste Geschäftsmann die ächten von den falschen nicht zu unterscheiden vermag und Mühe nnd sfloth bat die ächten zu erkennen und wiederum unter,««bringen, wenn solche nicht geradezu an die betreffenden hohen Behörden zum Umtausch eingesandt werden sollen, was natürlich ohne Kosten nicht geschehen kann. Die hochvcr- ehcliche Redaetio», die gewiß unsere offene Meinung mit der Ihrigen vereint, bitten wir ganz ergebenst, dahin aesälligft wirkcn zu wollen, daß solche oben bemerkten Papiere thunlichst bald durch neue ersetzt werden". — Wir können hier weiter Nichts thun, als Ihre gerechte Klage der Ocffentlichkeft durch den Truck Preis zu geben, waS hiermit geschehen. — Anonymus in Lausigk. Ihre Beschwerde, daß von vielen Fleischern das Fleisch durch menschticheu Athen« aufgeblasen werde, damit es fetter erscheine u»d durch dies polizeiwidrige Verfahren der Gesundheit höchst gefährlich weide, könnte nur dann Berücksichtigung finden, wenn sic die gerügten Fälle näher bezeichnten und dabei mit Nennung Ihres Namens nicht hinterm Berge hatten wollten. — Gustav Adols W. hier. Der gute Wille reicht hier nicht auS. Ein Volkslied zu erfinden, das ist mehr ein Glück, eine Ein gebung, die der Himmel im günstigen Augenblick unveidorbenen Na turen schenkt, als ein Werk des Genies --- Bi ehre Abonnenten und enragirte Billard- sVieler wünschen Auskunft über die beim Billardspiel ost vernehm bare Redensart: „Er hat den Ball an der CH ocoladcns eite ge- lroffen!" — Man bezeichnet damit die Unrechte Sette, anstatt links, rechts, oder unigekchrt. Die Redensart stammt auS Wie» und wurde schon zu Mozarts Zeiten vernommen, indem man etwas Angenblick- ,iches, das dem Wunsche nicht entsprach, mit den Worten bezeichne!-: (Ja, Lhocolade!" — ,Zmci Abonnenten inMciße n." Die Streitfrage ändert sich gewaltig. Das Prädicat „Durchlaucht" e»ipfing der Ehurfürst von Sachsen erst im Jahre 1625, und zwar durch ein kaiser liches Schreiben vom 5. Januar. Das fürstliche Haus Reuß trug zu gleicher Zeit durch KaiierS Gnade den Titel „Wohlgcborcn", ein Prädicat, das in unseren Tagen einem jeden Registrator zu Theil wird. — Brief von einem Anonymus, worin sich derselbe über die arge Behandlung der Fische beklagt, wie man dies bei den, Wasscrtrvg am Altmarki häufig bemerke. Wenn die Fischhändler nach Abhaltung des Marktes sich entfernten, würden die Fische hoch über einande» in eine m«l wenig Master angcsülltc Wanne geworfen, ost mehre Schritte weit, jo daß nicht selten die Fische blutig geschlagen würden. — Wir wissen nicht, in wieweit sich diese Rüge aus Wahrheit gründet. Mög lich, daß bei dem Wurf einmal so ein Stachelpörsch herausfällt, denn die Fischhändler können ihn nicht in ei»er Portechaise, nach der Wanne tragen taff n. Der Thierschutzvercin wird sich einmal die Sache an- sehen, scharf, ein Ncunauge. Anwendung geeignet in dem als Geschoß ein eiserner Pfeil «it Stahlfsiitzt' «rwe». det wird. Letzterer trägt an seinem unteren Theil einen Bind-- fad«r. der mit einen« außen am Gewehr befindlichen Knäul i» Derbiudung ist; um dem Pfeile im Moment des AbschießmS da» Rachziehen vom Bindfaden zu gestatten, ist der Lauf auf dem größten Theil seiner Länge mit einem Ausschnitt versehen. Man kann leicht einen Fisch im Waffe» auf eine Entfernung von 12 bis 15 Meter treffen und ihn da«, an dam Bindfa den an sich ziehen. Laboulaye macht darauf aufmerksam, daß. die Einrichtung mit einigen Abänderungen sich gut eigen« würde, um schiffbrüchigen Schiff» i« Sturme ein Seil, zuzu^ werfen. * Man schreibt dem „Wanderer" aus Bukarest: Wenn auS irgend einer Ursache die gegenwärtige Lage Romanim» trübe zu nennen wäre, so ist eö vor allem Archen« ihrer zer rütteten Finanzen halber. Die einstige« Autoritäten ha ben so arg gewirthschaftet, so sehr das eigene Ich bevorzugt, daß es jetzt bei der größten Opferwilligkeit und mit wahrhaft exeentrischeir Dritteln kaum möglich ist, die dein Lande beige brachten Wunden zu heilen. Es war aber auch wirklich eine förmliche Tatarenwirthschaft, und die nach ihr zurückgebliebenen. Zustände beweisen es zur Genüge. Noch find die einzelnen EontrolSccmimissionen mit ihren Arbeiten nicht zu Ende, und- schon jetzt ist ein Deficit von 88 Millionen Piastern constatirt worden, während nach dem Budget die ganze jährliche Ein nahme kaum 120 Drillionen Piaster beträgt. Die namhafte sten Defraudationen waren im Ministerium der öffentlich«» Arbeiten vorgekoiimwn, doch ist in dieser Hinsicht das der» Fi nanzministerium unterstehende LiquidationScomitee und di« Post- und Telegraphendirection nicht weit zurückgeblieben. AuS den Rechnungen der Letzteren ist bis dato eine Veruntreuung von 2,000,676 Piastern nachgewiesen, welche Zahl mit den» Vermögen des Lieb recht von 3,506,485 Piaster und 20 Pa- raS so ziemlich in directem Verhältnisse zu stehen scheint. De* Ex-Kellner, Ex-Dkajor und Ex-Director sitzt nun unter Schloß und Riegel in der Puschkaria (Arrest für Diebe und Räuber in der MH« des Arsenals.) Um sich der Neugiede der Vor übergehend«, zu entziehen, ließ er die Fenster seiner Zelle «veiß anstrrichen. Launisch und jähzomig, wie e immer war, ist er auch jetzt, nur mit dem Unterschiede, daß jetzt Niemand» vor dem Tob« des ehemals allgewaltigen Adjutanten erzittert. Er nahm sich anfangs vor, alle Fragen des Gerichts unbeant wortet zu lassen, unter dem Vorwände, er wäre ein belgische* Unterthan. Später hat er sich eines Besseren besonnen, und in den Verhören bereits umfassende Geständnisse abgelegt. Liebrecht empfängt außer seiner Frau keine Visiten, die Da menwelt findet ihn in seiner jetzigen Lage, in der schlichten Ci- vllkleidung, nicht mehr interessant, auch ist seitens der Unzahl seiner Verehrerinnen seit seinem Uebersieveln in die Puschkaria kein einziges dillet-äovx eingelaufrn, deren es früher täglich regnete; dafür bildet sein Palais einm wahren Wallfahrtsort;' Der Minister des Innern theilt Allen die Kartm aus, die ih» besuche» wollen. Ich könnte Ihne» kaum dm dort herrschen den Luxus beschreiben. Alles, was die Sinnlichkeit des Orient» ersonnm, und die Kunst des Occidmts ausgeführt und ver vollkommnet hat, finden Tie daselbst vereinigt. Beim Eintritte - glaubt man sich in den Harem eines türkischen Paschas versetzt. Alles ladet hier zum Genüsse ein. Hängende Betten und Di vans, elastische Sammetsophas, prachtvolle Gemälde (meisten- Gruppen im Olympkostüme), exotische Pflanzen mit ihren nar kotischen Düftm, Porzellanfigurm (in grotesken akademisch«» Stellungen), endlich monströs große Spiegel (500 Dukatm pr* Stück), ein herrlicher Flügel, und — ein Badesalon, dessen Fußboden, Wände und Plafond durchaus mit dem besten uni formen Spiegelglas« versehen sind, Alles das sollte dazu bettra gen, um dem von Staatsgeschäften geplagten Manne seine we nigen freien Stunden zu versüßen, und, o SchicksalStüäel all» diese Präciosm sollen nächstens versteigert werden. * AuS Amerika wird folgendes Luriosum berichtet: Ei lst, nach Newyorker Zeitungen, in Amerika ein Regiment Sol daten verloren gegangen. Der ehrliche Finder erhält »ine an gemessene Belohnung. Da« Kriegsmmisterium hat nämlich te legraphisch bei General A. B. Alexander angefragt, ob er wisse, was aus dem I5tm Missouri-Regiment geworden, das vom Texas abmarschirte, um in St. Louis aus dem Dienste ge mustert zu werden. General Alexander telegraphirt nach Cair» und Memphis, hat aber noch nichts über das Verbleibe« de- Regiments erfahren. * Professor Virchow macht die Mittheilung, daß er aus- Schmalkalden dvL Fleisch eines Fuchses erhalten Hab«, wÄcheS- voll von Trichinen ist. Die Zahl der Thiere, bei denen Trichine«, natürlich Vorkommen, ist daher jetzt nicht mehr ganz klein; e- sind da» Schildern, die Katze, die Ratte, die Maus, der Igel- und der Fuchs. * Director Renz hat wieder einen schweren! V«luß erlitten, und zwar durch den Tod eines seiner schönen arabi schen Rapphengste, der „Drylabr", der vor einigen Tagen ge fallen ist. ES ist dieß seit sechs Wochen nun schon der zweite,, fast unersetzliche Verlust, der Herrn Renz in dieser Beziehung trifft, da der „Liberator", der ebenso plötzlich fiel, für de» Director einm Werth von 20,000 Thalern repräsentirte, und wohl niemals wieder ersetzt werden wird, weil es eben ja» schönen Rappenhengsten fehlt. Durch dm Verlust des „Dry- labi" werdm außerdem augenblicklich mehrere effektreiche Num mern unmöglich gemacht. Hydro-diätetischcr Verein. Heute Abend 7; Uhr inKraft's Hotel, Zahnsg. 1 1. «t., gesellige Versammlung mit Beantwortung von FragezetteliP. zu derm Aufnahme der Fragekasten circuliren wird. S. jene Pre ,ene .re Hab wie Hao -eist Haa mög zu« eine Par eintt ^ervi halb ä L im i emp hier, ver den Haft gestä, den t merm rra »io C« Ar smpste! chwar Hü v' -pst emp 2» b O sor sein La «M«n »«IM §
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