Volltext Seite (XML)
stüng §«z HM Gampanella und Gtordano Bruno und über di, rve- sennichm Punkt« in den philosophischen Systemen de« Baco »on Bernlem, Hobbe» und Locke. — Campanella verlebt« gegen 80 Jahr« in Kerkern; Bruno wurde zum Feuertode verurtheilt und i« Rom »erbrannt. — Bon dem bei Ermordung des Kaufmann« Markert in Leipzig geraubten Gute hatte, wie seinerzeit berichtet wurde, eine Frau W. 60 Thlr in einem Holzschuppen und ein Tage- lthner 180 Thlr., sowie Uhr, Kette und Ringe an einem Zaun vergraben gefunden; diesen Personen ist jetzt und zwar der Frau W. die Summe von 60, dem Tagelöhner die von 200 Thlrn. al« Vergütung für die au-gelieferten Fundobjccte auf Verfügung de« Ministeriums der Justiz au« der Staatskasse verabfolgt worden. — Vorigen Sonntag feierte der Steinbrecher Christoph Schlicke in VordergerSdorf bei Tharandt sein 50jäbriges Ehe- Jubiläum. Der dortige Pastor Herr Seibl hielt Nachmittags 4 Uhr eine herzerhedende Siede an das Ehepaar in der Wohn sng, da die Jubilarin etwas unwohl war. Von de», dortigen Dtusikchor wurde dein Jubelpaar Abends ein Ständchen ge bracht. W — Aus Osch atz wird uns über den erwähnten Mord folgendes Nähere milgetheilt: Am 20. d. Mittags 121 Uhr erstach der Echlofsergeselle Hofmann, ein geborner Prager, an geblich eines früheren Dresdner Bürgers Kind, welcher in der hiesigen Pfitzner'schen Fabrik in Arbeit stand, während deS HfsenS den mit ihm zusammen im Logis wohnenden, hier in Arbeit stehenden Kupserschmiedgesellen Walter aus Erlauch bei München. Die Gesellen saßen mit dem Schlosser bei Tische, der Kupferschmied kam etwas später, worüber er von dem Hän del suchenden Schlosser befragt wurde. Der Kupferschmied theilt erfreut mit, daß bei seinem Meister noch zwei Gesellen in Arbeit getreten seien, so daß sie nun ihrer sieben arbeiteten. Darauf aiebt der Schlosser eine bissige Antwort, worüber der Kupfer schmied ihm bedeutet, daß er mit ihm nichts zu sprechen habe. Der Schlosser, darob in Hitze geralhen, nimmt sein gewöhnliches Tischmesser, geht uni die anderen College» herum und stößt dem Kupferschmied das Messer in die Brust, setzt sich wieder an den Tisch und ißt weiter. Der Gestochene geht wankend vom Tische zum Fenster, holl tiesschluchzend Athem und stürzt tobt in der Fensternische zusammen. Dem Schlosser stehen leider keine guten Empfehlungen zur Leite. Er ist sogar nach der scheußlichen That noch zu seinem Mädchen gegangen, welche vis » vis gewohnt, und dann zur Wohnung zurückgekehn, wo er sofort verhaftet wurde. Sein Opfer ist ein gut beleumun deter' Mensch. Tie Seclion hat ergeben, daß der Entseelte von der rechten Seite durch die dritte Rippe und den Brust knochen in das Herz getroffen ist. — An der Mittwoch, den 21. Februar, dem Todestag des im Jahre 1861 verstorbenen Professor Rietschel, sah man die am Gebäude der Kunstacademie aus der Bruhlschen Terrasse angebrachte broncene Büste des großen Meisters mir einem frischen Lorbeerkranz geschmückt. — — Am 6. Februar früh hat der Bahnwärter Kirchhübel in Zschaitz bei Revision einer Bahnstrecke auf den, rechten Gleise eine querübergelegte Eisenbahnschiene vorgefunden, die erst am Abend zuvor ausgewechselt worden war und daher nur aus Bosheit von Jemandem über die Eisenbahnschienen gelegt wor den sein kann. Zschaitz liegt an der Chemnitz-Riesaer Bahn. Das Eerichtsamt Döbeln hat eine Belohnung von 50 Thalern auf Ermittelung des Thälers ausgesetzt. — — Zwei unbekannte junge Burschen kamen in diesen Tagen zu einem hiesigen Hausbesitzer, gaben vor, daß sie von seinem ebenfalls in Dresden wohnhaften "Neffen geschickt würden, der krank und deshalb am Ausgehen behindert sei. und über reichten gleichzeitig einen mit dem Namen desselben untcrzeich- neten Brief, worin dieser seinen Onkel um ein kleine« Dar lehn von drei Thalern und einigen Groschen bittet, mit dessen Empfangnahme er die Ueberbringer beauftragt habe. Ter gute Onkel ging wirklich auf den Leim und händigte das erbetene Geld an die Burschen aus, erfuhr aber darauf sehr bald, daß dieselben ein Paar Betrüger gewesen, die gar keinen Auftrag von seinem, beiläufig auch nicht kranken Neffen gehabt, und ihn natürlich um den Geldbetrag geprellt hatten. Er zeigte den Vorfall der K Polizeidirection an und diese soll die Burschen auch bereits ermittelt und verhaftet haben. Wie wir hören, sind es zwei oft bestrafte Handarbeiter von hier. — — Ein Langfinger arbeitete am Donnerstag Nachmittag im Gasthauie zum Lchsenkops. Dort hatte Einer einen Ballen mit Fellen eingestellt. Ter wurde ausgeschnitten und der Dieb nahm drei Felle mir. Trotz der vielen Leute, die dort auS- und eingehen, wurde der Spitzbube nicht bemerkt, es konnte ihm also sein eigenes Fell nicht gegerbt werden. — Ebenso fand sich am Abend vorher in der Restauration von Dosch am Pirnaisch« Platz ein „ZeitungSlöwe" ein, der das Dresdner Journal her nahm, auf den polirten Gasttisch legte und mit seinem Taschen messer nicht blos ein Stück aus dem Blatt herausschnitt, son dern auch noch seine ganze Holzschneidekunst auf dem Tischblatt zeigte. Ter saubere Patron wurde unter dem Hohngclächter der anderen Gäste, nachdem er mit glatten Worten Ersatz zu gesichert, moralisch „hinausgcmaßregelt". — Am 20. d. ist am K. Academiegebäude ein in Me- dpillonform ausgesührtes bronzenes Bildnißrelief des um die plastische Kunst so verdienstlichen verstorbenen Prof. I)r. Ernst Ri^schel angebracht worden. Das Bildniß ist von A. Donn- dorf modellirt und vom Prof. Nicolai entworfen. - Gestern Mittag konnte auf dem Neumarkt durch ein durchgehende« Droschkenpferd leicht große« Unglück «»gerichtet werden. Bon der Droschke war nämlich die Gabeldeichsel ab gebrochen, der Wagen kam hierdurch dem Pferde an den Hinter füßen zu nahe, wodurch letzteres vollends scheu gemacht wurde. Der Droschkenkutscher, der seinen Kutschersitz nicht verlassen, suchte den ungestümen Lauf des Pferdes durch Anziehen der Zügel zwar möglichst abzuschwächen, allein, wenn nicht zwei muthige Leute dazu gesprungen und das Pferd noch zur rech ten Zeit aufgehalten hätten, so würde eü unstreitig unter die große« Unglück angerichtet Hab«. — — Oeffentlich« Gerichtsverhandlung vo« 2>. Februar. Während i» Ober-Uppellations-Gericht weg« Mor^ versuch« verhandelt wird, beschäftigt sich da« Bezirksgericht auf der LandhauSstrabe mit zwei kleiner« Hauptverhandlung«, über die wir nur in Kürze bericht« können. Um S Uhr erscheint August Wilhelm Maul auf der Anklagebank, de« Diebstahl« beschuldigt. Er ist 28. Jahre alt und stand bei der Leibbri gade. Seiner Profession nach ist er Schuhmacher und brachte eS bis zum Gesell«. Sein Geburtsort ist Gummern bei Lock witz. Drei Vorbestrafungen hat er bereits erlitt«, zum Theil weg« Desertion und zum Theil weg« Diebstahls. Wir hören auch von einem Jahre Arbeitshaus, zu dein er verurtheilt wurde, das er aber noch nicht verbüßt. Am 31. December vorigen Jahres kam er in den Gambrinuskrller und gesellte sich dort zu einer Anzahl gemüthlicher Gäste. Er zechte frisch darauf loS, zerbrach dabei ein Töpfchen und eS wurde in Folge dessen einer der Gäste im Gesicht verletzt, so daß es blutete. Als dieser Verletzte gerade darüber her war, sich das Blut aus dem Gesicht zu wisch«, benutzte Maul die Gelegenheit und stahl den, anwesenden Barbier Schwengel dm Ueberzieher, der 15 Thaler taxirt ist, ferner 1 Shawl, I Schlüssel und andere Kleinigkeiten mehr. Die anwesende Zeugin Selma Schlegel hatte Alles beobachtet. Er erhielt dafür, nachdem Herr Staats anwalt Held seinen Strafantrag gestellt, 1 Jahr Zuchthaus. — Ihm folgt auf der Anklagebank Gottlieb Schmidt aus Schönbrunn, 46 Jahre alt, unverheirathet, seiner Profession nach Zimmermann und schon im Jahre 1839 mit 2 Jahr« und 9 "Monaten Zuchthaus bestraft; 18-13 erhielt er 3 Wochen Gefängniß, 1864 I Jahr Arbeitshaus und 1865 2 Jahre Zuchthaus, die er eben noch absitzt. Es ist aber neuerdings ein Diebstahl von ihm zur Sprache gekommen, und so ivird sich wohl seine zweijährige Haft noch um einige Zeit verlän gern. In der Nacht vom 24. zun, 25. August nämlich stieg er beim Gutsbesitzer Reich durch'S Fenster ein, indem er mit dcnr "Messer es öffnete und stahl dort 2 Käse, Brod und But ler, dem Gutsbesitzer Damm nahm er ein Brod. Er gestand Alles zu und bat um milde Strafe. Auch hier stellte der Herr Staatsanwalt seine betreffenden Strafanträge und lautete das Urtel auf 7 "Monate Arbeitshaus. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag finden folgende Verhandlungstermine statt: 9 Uhr Gerichtsamt Nadeberg, Privatanklagesache des Gutsbesitzer Carl Gottfried Katzschner in Saupsdorf wider dm Gendarm Ernst Valentin Seilheimer in Radeberg; 10s Uhr wider den Dienst- inann Heinrich Rudslph Gebhardt ivegen Diebstahls; I I Uhr, unter Ausschluß der Leffentlichkeit, wider Anna Franziska ver ehelichte Keinger hier; llj Uhr Gerichtsamt Dippoldiswalde wider den Gasthofsbesitzer Gottfried Moritz Fischer in Nieder pöbel wegen Verletzung öffentlicher Bezeichnungen. Vorsitzender: Gerichtsrath Ebert. — Den 24. d. M., Vormittags 9 Uhr, wider den Handarbeiter August Wilhelm Bitterlich aus EberS- bach wegen Diebstahls. Vorsitzender: Gerichtsrath Jungnickel. Tagesgeschichte. Oesterreich. Der ungetreue Beamte der Creditanstalt, Mark!, hat bedeutend im Lotto gespielt und zu manchen Ziehungstagen 5000 fl. gesetzt. Die defraudirte Summe war noch viel größer, doch hatte MarkI in neuerer Zeit 800,000 fl. gewonnen und so blieb nur der fehlende Rest von 450,000 fl. Preußen. Graf v. d. Goltz soll die bestimmteste und unumwundenste Zusage des Kaiser Napoleon vor seiner Abreise erhalten haben, daß Frankreich sich in keiner Weise in die Her- zogthümerangelegenheit einmischen werde, auch würde der Kaiser die französischen Interessen nicht verletzt sind«, wmn Preußen die volle Souverainität über diese Länder zu erlangen wisse. — Auf dem letzt« Hosseste hat zwischen dem Herzog Wilhelm von Mecklenburg und dem altehrwürdigen General von Botz« ein sehr heftiger Etikette-Streit stattgefunden, der durch Interven tion der Gattin des letztgenannten Herrn ebm nicht an Schärfe verlor« haben soll. — Bei der Aufführung der „Afrikanerin" im königlich« Lpernhause in Berlin kam eS Sonnabend Abend zu^einer Demonstration. Vasco de Gama singt am Ende des ersten Acte« gegen das geistliche Gericht die Strophe: „Ver blendet bist du, Tribunal"; diese Stelle wurde von einem Publi kum, das seine Sitze mit den dreifach« Entreepreisen bezahlt hatte, lebhaft beklatscht. Holstein. Tie nichtadeligen Besitzer von Rittergütern Hab« in Kiel am 21. Februar eine Versammlung abgehalten, um gegm die Adresse der 16 adeligen Herr« an Graf Bis marck zu demonstriren. Portugal. Prim hat in einer Proclamation seine auf ständische Unternehmung zu vertheidigen gesucht. Bon der Kö nigin und ihrer Dynastie spricht er in derselben gar nicht, vom spanischen Ministerium ziemlich rücksichtsvoll, aber vom Marschall Concha mit so derben Ausdrücken, daß dieser nach Lissabon kommen wollte, um sich mit ihm zu schieß«. Die hiesige Re gierung hat übrigens Prim versichert, daß er in Portugal so sicher sei, wie in England. Spanien. Seit Beendigung des Bürgerkrieges zwischen dm Ehristinos und dm Carlisten sind weg« politischer Ver brechen hingerichtet word«: unter der Regentschaft ESparteroS 23 Person«, unter der Präsidentschaft Gonzalez Bravo 14 Person«, unter Narvaez 92 Person« und endlich unter dem jetzig« Ministerpräsidenten Odonnel 13 Person«. — Das spanische Geschwader im Still« Meere befindet sich in uner quicklicher Lage. Es kann blos die Häfen von Valparaiso und Caldera blockiren, muß Kohl« und Lebensmittel aus Califor- nim herbeiholen und hat schon auf der Rhede von Caldera ein ungünstig ausgefallenes Gefecht geliefert. Frankreich. Der Oberst Graf von Argy übernimmt das Commando der in Frankreich zu »rganisirmden päpstlich« Legion. — Der Erzbischof von Paris, Darboy, hat nicht ge stattet, daß der hyperultramontane Abbe Combalot in Paris Fastenpredigten halte. — Der Kaiser hat in der Luxemburg- rtgaenfrage da« letzte Wort gesprochen, der westliche Theil des selben soll nur conservirt werden. , ung i« Oberhaus« piit folgend« Wort«: „Gins Gtzoß« jener Lenk, »elch« von LmerSa herüber komme-, fktd vo»s scher Abkunft, jedoch Bürger de» Unionsstaat«. Biel« »r» rhnen Hab« an dein groß« amerikanisch« Krieg« Theil -»> n»mmm, und da sie sich' am Schlüsse desselben getäuscht sahen in ihrer Hoffnung, daß ihn« Hab und Gut de. Besiegt« zur Befriedigung ihrer Plünderungssucht anheim -e-eb« werden würde, glaubt« sie nun in Irland ihre räuberischen Pläne verwirklich« zu können, deren Ausführung in Amerika ihn« nicht gestattet word« war." "Nachts 1 Uhr wurde dann nach dem Parlament verkündigt, daß die Königin die Suspension-» Vill der HabeaScvrpusakte sanctionirt habe. An demselben Tage verhaftete aber di» Polizei schon in Dublin über 250 Verdäch tige in Erwartung der Genehmigung obiger Bill, und solle» nun alle vermuthlichen Leiter verhaftet und so lange in G» wahrsam behalten werden, bis sich die Gemüther der Meng» wieder beruhigt haben. Italien. In, Abgeordnetenhaus« wurde der Antrag ein gebracht, zun» Zweck der Befreiung VenrtienS ein« Aufruf an das Volk zu erlassen. Rußland. In Petersburg glaubt man, daß Fürst Cusa die Donaufürstenthümer an ein« russisch« Prinz« abtreten wolle. * Biographisches Künstler-Album. Bilder-Galls- rie der berühmtest« Künstler der Jetztzeit nebst aus authenti schen Quell« geschöpften Biographie«. Berlin, Verlag von Rette, Böltje u. Co., Heft 2 und 3. Schon bei dein Erschei nen des ersten Heftes, welches die Portraits von der Patti und Dawison brachte, lenkt« wir die Aufmerksamkeit der Publikums auf dieses Werk hin, zumal der Preis (10 Ngr.) beispiellos billig ist. In dem 2. Heft find« wir die Portrait« der Sängerin Pauline Lucca und des Schauspielers Emil Devrimt. Wie aus der beiliegenden biographischen Skizze zu ersehen, wurde die Erftcre mit ihrem 15. Lebensjahre in den Chor des Wiener Operntheaters arisszenomm«, wo ein ange- nommmer Gesanglehrer ihr alles Äücnt absprach. Sie gin- nach Llmütz, wo sie für unbedeutende Partie« mit we nig Gage mgagirt wurde. Wegen plötzlich eingetretener Krank- hert der ersten Sängerin, sollte statt der „Hugenotten" eine andere Vorstellung angekündigt werden. Pauline Lucca eröff- nete dem Direktor, daß sie zu Wien die „Valentine" einstu- einstudirt habe und erbot sich, sofort die Partie zu überneh men. Sie errang bannt'einen vollständigen Sieg und — ihr LooS war entschieden. Nach zweijährigem Aufenthalt an der Prager Bühne ist Pauline Lucca, unlängst mit dem Herrn v. Rhaden vermählt, jetzt bei der Berliner Oper auf Lebenszeit mit einem Gehalt von jährlich 6000 Thlr. als König!. Kam mersängerin cngagirt. — Das zweite Portrait stellt in gelun gener Auffassung und Ausführung Emil Devrient dar, während das dritte Heft das Portrait deS Herrn Franz Jauner und seiner Gemahlin Emilie Jauner-Krall bietet. Leider ermangelt der Portrait-Aehnlichkeit hier so Manches und es nimmt Wunder, daß man hier so flüchtig zu Werke ge gangen. * Ueber den Brand in Braunschweig, welcher kurz schon gemeldet ist, berichtet die „D. Reichv-Z.": „BraunschweiL 17. Fär. Am heutig«' Morgen zwischen 7 und 8 Uhr brach in dem Dachstuhle des südlich vom herzoglich« Nesidenzschlosse belegen«, von diesem nur durch den Oker-Canal getrennten so gmannt« Pagenhauses, welches eine große Anzahl Wohnungen für die herzogliche Dienerschaft enthielt, Feuer aus, das bald so große Dimensionen annahm, daß die umfassendsten Maß regeln zu dessen Bewältigung getroffen werden mußten. In. kurzer Zeit hatte die Flamme nicht allein dm langgestreckt« Dachstuhl des Gebäudes, sondem auch die daneben liegende herzogliche Reitbahn ergriff«, und nur den vereinten energisch« Anstrengung« der Feuerwehr, sowie des Militärs, insbesondere der Pionniere, gelang es, den Brand von den hart angrenzen den Häusern der Langedammstraße abzuhalten. Das PagenhauS und die Reitbahn sind theilö durch das Feuer zerstört, theilS infolge des Löschens natürlich in ein« unbrauchbar« Zustand versetzt worden, und ebenso haben die naheliegend« Gebäude, in dm« die herzoglichen Marstalivbeamt« wohnen, sowie die Stallungen selbst bedeutend gelitten. Aus letzter« warm gleich bei Beginn des Feuers die Pferde herausgebracht word«, wäh rend aus dem Pagmhause selbst an Mobiliar lange nicht Alles gerettet werden konnte. Der Brand war neb« seiner rasch« Ausdehnung auch sehr intensiver Natur, da auf den Böden eine große Menge Heizmaterial an Holz und Tors aufgespeichert, war. Gegen 10 Uhr halte man die Flamme so weit bemeistert, daß man eine weitere Gefahr nicht zu besorgen brauchte. Der südliche Flügel des Restdenzschlosses hat zum Glück keinen Schab« gelitten, lieber die Entstehungsursache des Unfalls hat noch nichts ermittelt werden können. Tie herzogliche Dienerschaft, welche das PagenhauS bewohnte, ist einstweilen in die Bur--- caserne einquartiert worden. Die abgebrannt« Gebäude vor Kurzem versichert, während von dem zu Grunde gegangen« Mobiliar vieles unversichert war. Leider ist die Katastrophe nicht ohne Unglücksfälle für die Löschend« vorübergegangen. Abgesehen von kleiner« Verletzungen wurden die BahnhofS- schlofser Otto und Ulrich durch einen zusammenstürzenden Schorn stein so beschädigt, daß erster«, welcher sofort in das Hospital gebracht wurde, in Folge von Brüchen der Hirnschale sein« Tod find«, letzterer aber in Folge von Verwundung« an Kopf und Armen ein längeres Krankenlager bestehen wirb." Lnfertiauna vo» Oberhemde« «ach MaT Wäfchefabrik, OSra Allee Ntr. 7 SMafrM-MllMlv Ramvr'l che Ltratz« 2«. S Augenklinik vr. ZL. »v». Sprich» 9—11 Uhr. Waisrnhau-sir. G