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Mit dem Wachsen der Honeentrirung derselben in den Städten und besonder» mit der -Na rd die Nachtheile, welche durch Ansammlung der menschlichen und thierischen Auswurfsstoffe entstehen, immer unverkennbarer zu Tage getreten. Zwar ist das unvorsichtige Gebühren bei Ansammlung der Excremente schon seit lange Ursache zu verheerenden Krankheiten gewesen, — allein man kannte in früherer Zeit weder die Ursachen der drohenden Gefahr, noch hätte man sich, bei -dem damaligen Stand der Wissenschaft, so leicht dagegen zu schützen vermocht, als wir es jetzt zu thun im Stande sind. Aber auch heute, obwohl die Männer der Wissen schaft über diese "Frage längst einig sind und obwohl man sich neuerdings nach dem Ausbruche der Cholera vielseitig mit derselben beschäftigt hat, ist es noch keineswegs zur allgemeinen Erkennt nis; gekommen, wie nothwendig die Desinsicirung (Entgiftung- der Auswurfstoffe ist, und wie gefährlich hier Nachlässigkeit werden kann; der Desinfectionsfrage ist deshalb vor vielen andern Auf merksamkeit zu schenken. Jedermann weis; zwar, das, es schädlich ist, in verdorbener Luft zu leben, jeder Kranke befolgt hoffnungs voll den ärztlichen Rath, auf'S Land zu gehen, um dort frische Luft zu genießen, und doch duldet man, wo wenigstens theilweise Abhilfe so leicht ist, innerhalb unserer Häuser, also in unmiltel barster Nähe, die fortwährende Entwickelung übelriechender und gesundheitsgefährlicher Gase! Ja, noch mehr, man duldet die Vergiftung des Wassers, desjenigen Nahrungsmittels, welches wir vor allen andern in großer Menge genießen, indem man keine Sorge trägt, daß die Jnficirung der Brunnen durch die Senk gruben unmöglich gemacht werde! Uebcr die Schädlichkeit unserer desfallsigen Einrichtungen und die dringliche Nothwendigkeit, hier Verbesserungen eintreten zu lassen, kann also auch bei dem Nichtsachverstündigen kein Zweifel obwalten, überdem haben, wie schon angedeutet, die hervorragendsten Männer der Wissenschaft nachgewiesen, daß die schädlichen Wirk ungen der Auswurfstoffe auf Luft und Wasser selbst da nach weisbar sind, wo die Sinne sie nicht ivahrnchmen, und daß wir ihnen unsere Typhus- und Eholera-Epidomien verdanken; wahrlich Veranlassung genug, energische Schutzmaßregeln zu ergreifen, und zwar in der Zeit, nicht erst, wenn Opfer gefallen sind! Am leichtesten wäre nun der drohenden Gefahr zu begegnen, wenn man die Excremente so schnell als möglich aus dem Bereich menschlicher Wohnungen entfernte, wie dies z. B. in London durch das Eanalsystem geschieht, welches den Unrath zunächst der Themse und sodann dem Meere zuführt, allein abgesehen davon, daß hier durch das Wasser der Flüsse verdorben wird, geht dabei eine große Masse von Düngstoffen verloren, welche der Landwirthschast un entbehrlich sind. Eine Ansammlung der Auswurfsstoffe wird also immerhin stattfinden müssen, und wenn auch in dieser Beziehung gegenüber unser»! Grubensystem unzweifelhaft vielerlei Verbesserungen einge führt werden können und theilweise auch schon eingeführl worden sind, so ist hierbei doch die Desinsicirung der Fäcalsloffe eine ganz unerläßliche Maßregel. Außerdem lassen sich die bestehenden Senk gruben doch keinesfalls auf einmal beseitigen, und es fragt sich demnach, wie die Desinsicirung derselben am geeignetsten vorzu- nehmen sei. Hierbei 'ist besonders ins Auge zu fassen, daß die Desinfections- Verkauft wird dieses Dcsinfectionsiniltel in Palleten zu 2 Pfund ü Pfund 0 Vs., bei Abnahme größerer Partien, sowie anWiederver- täufer bedeutend billiger, auch ungepallt in Balle» von circa 100 Pfd., den Btto. Elr. N Thlr. im-I. Emballage im »aiipt - der LnttrülL « Ii«»tti*«< I,-t< «^ I»I vors Sk. Neustadt-Dresden, Palaisplatz Nr. t. Dresden, 28. Januar 1806. mittel nicht^zu theuer sein dürfen, damit fie den Preis deS^DÜnger nicht wesentlich erhöhen und auch von Unbemittelten angewandt werdm könneu, daß sie dem Pflanzenwachsthum nicht schaden und so den Dünger entwerthen und daß sie bequem anzuwenden sind Unter diesen Voraussetzungen sind die rein mechanisch wirken den Desinfectionsmittel, wie Erde, Kalk, Kohle u. s. w. als un praktisch zu verwerfen und auch das bisher allgemein angewandte chemisch wirkende Nüttel, der Eisenvitriol (Schwefelsaures Eisen oxydul ist, iveil dieser Stoff beim Gebrauche in Wasser aufgelöst werden muß, nicht ganz zweckentsprechend, da auf diese Weise die Auswurfstoffe sehr verdünnt werden, was sowohl bei der Gruben räumung, als auch bei der Pouorettesabrication hinderlich wirkt; allen Ansprüchen, welche gestellt werden können, genügt aber das Ä. R Günther'sche Desinfectionspulverj Dasselbe erreicht seinen Zweck vollständig, indem es alle un angenehmen Gerüche und die schädlichen Einwirkungen der Excremente auf Luft und Wasser durch seine chemische Wirkung verhindert und stellt sich, wie durch das endstehende Zeugnis; des Herrn G. E Lichtenberger, verpflichteten Chemikers bei der Äönigl. Zoll-und Steucrdirection und dein König!. Bezirks und Handelsgericht zu Dresden bewiesen ist. wesentlich billiger als der bisher angewandte Eisenvitriol; ferner erhöht es den Werth des Düngers nicht blos weil es ohne Wasserzusatz in die Gruben geschüttet wird, sondern auch weil es durch seinen Gehalt an schwefelsauren Eisenoxyd und die im Vergleich zum Eisenvitriol darin enthaltene relativ größere Menge von Schwefelsäure ganz besonders geeignet ist den Zer- setzungsproceß der Auswurfstoffe zu verhindern und zur Eonser- virung des Düngers beizutragen. Der Ctadtralh zu Leipzig hat vorgeschrieben, daß wöchentlich aus allen Etagen der Häuser je 2 Pfund Eisenvitriol gelöst in 8—10 Kannen warmen Wassers, und aus dem Parterre wöchent lich 4 Pfund gelöst in 18—20 Kannen Wassers in die Gruben geschüttet werden sollen -, dies würde in einem zweistöckigen Hause wöchentlich einen Aufwand von 6 Ngr., nach dem Centnerpreise berechnet, verursachen; von dem Günrher'schen Pulver würde man aber mit einer Ausgabe von höchstens 4 Ngr., wie aus Obigem hervorgeht, ein noch weit günstigeres Resultat erzielen. Dieses Pulver bewährt sich nun aber nicht blos als Mittel zur Grubendesinfection, sondern es ist auch für den Hausgebrauch, um Pissoirs, Nachtgeschirre, Küchenausgüsse u. s. iv. geruchlos zu machen, höchst praclisch, ja unentbehrlich und dürfte sich bei seiner großen Billigkeit bald überall cinbürgern. Ebenso vortheilhaft er-cheinr es für die Landwirthschast: es lassen sich damit alle Arten von Ställen geruchlos und dunst frei machen, was für die Gesundheit des Viehes von außerordent lichem Vorlheil sein würde und um so beachtensiverthcr erscheint, als die Viehseuchen in neuester Zeit in bedenklicher Weise um sich gegriffen haben. Die Wirkung des Pulvers ist eine ganz sichere, da sie auf chemischen Gesetzen beruht, das gewünschte Resultat wird also unter allen Umständen erzielt werden. Seine Zusammensetzung ist der Art, das; keinerlei Substanzen darin enthalten sind, welche mög licherweise bei Anwendung des Düngers dem Pflanzenwachsthum Schaden zusügen konnten, es conservirt sogar, ivie oben ausgeführt ist, den Dünger vollständig. »ä»> l 8 ^ L> .Perrii R. Günther, hier. Bezüglich der Probe „Desinficirungspulver", welche Sie mir im Anfänge dieses Monats zur Untersuchung übergaben, kann ich Ihnen, nachdem ich die Analyse desselben vollständig ausgefübrt habe, Folgendes mittheilcn: Das Resultat der Analyse ergab für 100 Theile des Pulvers: Eiscnoxydul 7,62 Eisenoxyd ........ 14,-to Schwefelsäure 64,02 Löslicher Gyps 8,41 Unlösliche Stoffe, Sans, Thon re. 14,77 Wasser 21,62 100,84 Wenn man die einzelnen Stoffe so vertheilt, wie sie verbun den angenommen werden müssen, so ergiebt sich folgende Zusam mensetzung: Schweselsaures Eisenoxydul Vitriol 16,08 Schwefelsaures Eisenoxyd .... 66,00 Freie Schwefelsäure 6,06 Gyps 8,61 Unlösliche Stoffe 14,77 Wasser 21,62 100,84 Nach diesen Verhältnissen läßt sich nun mit Bestimmtheit voraussetztcn, daß das von Ihnen fabricirte Desinfectionspulver dieser Bestimmung nicht nur ebenso gut, sondern besser als der zeither in Anwendung gekommene Eisenvitriol entspricht, wenn es sich um Einbringung in Latrinen handelt, denn während der hier auch vorhandene Eisenvitriol dieselben Dienste wie sonst thut, kommt noch das schwefelsaure Eisenoxyd dazu und dieses kann nicht allein das Schwefelammonium binden, sondern auch durch seinen Eisenoxydgehalt Schwefelwasserstoff zerlegen. Zugleich ent hält es Schwefelsäure in relativ größerer Menge als Vitriol, wird also auf dieselbe Menge Zugebrachten Eisens um die Hälfte mehr Ammoniak binden und vor der Verflüchtigung schützen können als dieser. Dabei liegt noch ein besonderer Vorzug in der trocknen Pulverform, welche oie Anwendung und Verthcilung überall er leichtert, während inan oen Vitriol, wenn er wirksam sein soll, erst in warmem Wasser auslösen muß. Was den Wert» berrifsl, so kostet Eisenvitriol im Durch schnitt bei Abnahme von 1 Ctr.-Fässern 2 Thlr. 16 Ngr. pr. Elr., wird aber im Detail meist mit io—16 Psg. pr. Pfund vertäust; es enthält derselbe nahezu die Hälsie seines Gewichts an Crystall wasser, nur die andere Hälfte ist wirkliches schwefelsaures Eisen oxydul, wodurch der Werth des letzteren beträgt: im Centnerpreis pr. Pfund 1. Ngr. 6 Psg., im Einzelpreis pr. Pfund 2—6 Ngr. Den so erhaltenen ersteren Preis zum Vergleich genommen, ergiebt sich für den Werth des Desinsectionspulvers >6 Psd. schweselsaures Euenorydul n N Ngr. —Thlr. 21 Ngr. 66 Psd. schweselsaures Eisenoxyd vom 1 (fachen Werthe unter Zurechnung der freien Schwefelsäure anzunehmen zu 2( Ngr. Der Werth pr. Etr. wäre demnach . und da Sie solches unter 2 Thlr. den Etr. 7i !4 als Engropreis 6Thlr.24Ngr unverpackt in Ballen zu au. 100 Pfund in,-!. Verpackung verkaufen, so ist dies Pulver sowohl der Zusammensetzung als dem Preise nach das vorthcil- hafteste Zesinneirungsmiltel. Eine Vergleichung mir Chlorkalk brauche ich nicht anzufügen, da sich dessen Anwendung aus ganz andere Fälle, meist nur darauf beschränkt, wo man Schleusen. Abzüge u. s. w. geruchlos machen will, während er da fern zu halten ist. wo es sich um die neben- beigehenve Conservirung der Dungerstoffe handelt. <». SC. k»tt»nl»«»ru<'r. Herr M. Schubert, gr. Ziegelgasse. Herren Gust. Luder Lf Co-, Neumarkt. Herr (dust. Flechsig, Johannisstraße. - W. Bester, Vürgerwiese. - Benno Schmidt, Lüttichaustraße. - H G Weber, Ammonstraße. - O. " ^ ^ B. Feilgenhauer, WaissnhauSstr ALL hiervon halten stets vorräthig und verkaufen solches in Packelen zu x Herr Carl Schmidtgen, Anncnstraße. - Gustav Neidhardt, gr. Plauenschestr. - C. Jrmfcher, Ostraallee. - Otto Krille, Freiberger Platz. Herr Wold. Iiauck, Friedrichstraße. - Otto Mürbe, Schäferstraße. Pfo. >. Pfd. 0 Pf. Herr Nick. Kämmerer, Bautznerstraße. - Julius Dümmler, Älaunstraße. - Aulius Adler, Königsbrückerstraße. - C. W. Mietzsch, Hauptstraße, das Haupt-Depot Hlr. 4. l^. Feuerfest» Caffaschräuk und ChatonLerr neuester Constnrctio», ferner «rsevr«« empfiehlt billigst Ang. StrabtAE Fabrik: BillnitzerSrraß« 44 Palmzwetge, dl« »»«» u SL»ttp Knorr«» »lligst F. 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