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«Frfch«mt: ea«ttch früh 7 Uhr. Anserate «»rdro lwgrno«m«n jjt» Abend»«,Sonn tag« bi» Mittag» 1L Nhr: Martenstrafie 1». i «ItttrljLhrtich 20Ng:. bei unrntgeldticpre L.e sinnig io'» Hau«. DurL> di. »dntgl.Pos dirrrUjLhrltch 22 Rgr Lioz.ki. Nuuim«» t Ngr. Tageblatt für Unterhaltung und guzeig tu dies Blatt«, da« t«tzt iatsooa lrxttoplar.o «rsch.iut, Aud»u «iu« «rsolgrrtch» ».rbr.ttuug Dmck aud Uig»at-mu dir H»rau«g»b«r: Elepsch «k Rrilhardt. — ivera.nwccUtchtr Rrdactrur: JullUS Nrlchardt« Mitredacteurr Theodor Krodlsch. Juseraten-reist: FUr deu Raum ti«» q.spalt.urn Zeile: 1 «gr. Unter „Stagatz laudt" dir Aril« r R«r. Dresden, den 20. Januar. — <la. Es freut uns berichten zu tonnen, daß der neulich von uns ausgesprochene Wunsch bezüglich des Zusammentretens eines Eomitös zur Berathung der Eimveihungsfeierlichkeiten der neuen Kreuzschule seitens der alten Erueianer sich bereite realisirt hat. In einer am vorigem Donnerstag im Hclbigschen Etablisse ment stattgefundenen Versammlung ehemaliger Erueianer, deren sich einige 70 eingefunden hatten, wurden nämlich folgende Herren in das betreffende Eomitö gewählt: Rector Prof. Nr. Klee, Bürgermeister Neubcrt, Geh. Rath Cpitzner, Tiaconus Döhner, >'e inest. Wippler lind t'ldv. Käufer. - - sta. Seit einigen Tagen ist Dresden um eine öffentliche Uhr reicher: sie befindet sich am neuen Kreuzschulgebäude auf dem Dohnaplatze. Dieselbe ist an dem großeil Giebelfenster des prächtigen Gebäudes angebracht und hat auf dunkelblauem Grunde goldene Zeiger und Ziffern. Auch ist sie mit einem Schlagwerke versehen. — Es ist danlensiverth anzuerkennen, mit welcher Energie die K. Polizei-Direction dem mitunter sehr keck auftretenden Unwesen der Prostitution zu steuern sucht. Ein Beweis dafür ist neuerdings wieder die ununterbrochene Ausstellung eines Gensd'armen auf der Badergasse, in welcher Straße es tcider in dieser Beziehung zum Mißvergnügen aller Anwohner oft zu ruhestörenden Auftritten kommt. — Herr Professor Boigtländer, rühmlichst bekannt durch seine anatomischen Präparate, hält heut Abend 7 Uhr im Chclus einen Bortrag über den Bau des menschlichen Armes. — Concert des EonscrvatoriumS für Musik zu Dresden Zur Erinnerung seines zehnjährigen Bestehens am Vorabend des Stiftungstages den 27. Januar 1866 im Saale des Hotel de Saxe. Das Alte und Bestehende im Gebiet der Kunst, welches sich im Lauf von Jahren bewährt, fordert Achtrmg, das Werdende, das Beginnende erweckt Hoffnung und solche in schönstem Maaße dürfte ein Institut verlangen, wel ches beflissen ist, der Ton- und Gesangskunst neue Jünger zu zuführen. Das Esns rvatorium für Musik wurde durch den t. Kammermustkus Herrn Friedrich Tröstler in das Leben ge rufen und am 28. Januar IM-6 eröffnet. Im Jahre 185!» trat Herr Pudor in den Mitbesitz desselben und über- ! Applaus. Aller Augeninert richtete sich am Schluß auf Fräu lein Keller, ein junges, schönes Mädchen, begabt mit einer Stimme, die im Alt sich besonders geltend inachte. Sie hatte Recitativ und Arie aus der Oper „Titus" gewählt. Das Evn- cert schloß mit der Ouvertüre zur Oper „Lodoiska". Tie Theilnahme war von Seiten des Publikums eine sehr rege, wie denn auch I. K. Hoheiten der Kronprinz ne'st Gemahlin bis zum Ende des EoncertS ausharrten. — Ein großer Menschenanslaus bildete sich vorgestern Morgen vor dem Gasthaus zur Stadt Braunschweig in Neu stadt, ivo ein buntes Gemenge von Ehaisenträgern, Tiensl- männern und Packträgern damit beschäftigt war, 'ä,amtliches Meublement, Matratzen rc. auszuräumen Tie Veranlassung zu diesem Geschäft soll das zweitägige UnsichtbarwerLen des dortigen Gasthauspächlers Goldschmidt sein, was den betref fenden Meubleur veranlagte, seine sämmtlichen Sachen wegzu- nehinen. Zwei Herren des Rechtes standen sich als Vertreter beider Parteien prvtestirend gegenüber, und schien die Rechts frage zu ziemlich heftigen Debatten zu sichren. — Einem kleinen Hündchen wurden vorgestern Abend nahe der Neustädter Kirche beide Vorderbeine von einer Droschke überfahren. Das Thier war unkluger Weise selbst zwischen die Räder der langsam fahrenden Droschke gelaufen. — Vorgestern Abend nach 6 Uhr mußte ein treuloser Kaffeesack die alte Brücke passirt und sich auf dieser Tour eines ziemlichen Theils des Inhalts entledigt haben. Mit stiller Emsigkeit, wie die Bienen, waren eine Menge große und kleine Hände beschäftigt, die gestreuten 'Bohnen aus dem gräulichen Schmutz in Schürze, Korb, Tasche, Schnupftuch u. s. w. zu sammeln, die vielleicht schon heule früh manches Schälchen haben verstärken helfen müssen. — In Nebelschütz brannte am 23. d. M. früh in der 5. Stunde dem Gutsbesitzer Nobel das alte unbewohnte Wohn gebäude, Holzschuppen, Schweinestall, Scheune, Gerätheschuppen, sowie Kuh- und Pserdestall nieder. Das erst vor zwei Jahren ncugebaute massive Wohnhaus wurde gerettet, doch zersprangen an demselben von der Hitze die Fenster und waren die Fenster rahmen bereits angekohlt. — Am 2 l. d. Ri. früh in der zweit.;; Stunde war in nahm es im Jahre 1800 allein. Bis zum Jahr 1860 ! der Scheune des Stellmachermeisterö Möl'wo bildeten die Herren Hofkapcllmeistcr Reissiger, Eoncertmeister Schubert, Hoforganist Or. Schneider und Musikdirektor Otto das artistische Directorium; seit 1860 hat der Herr Hoflapell- meister :>r. Rietz die artistische Leitung des Instituts in Hän den. Bis jetzt wurden in das Institut üO l Schüler und Schü lerinnen !482 Deutsche und -!> Ausländer) ausgenommen und sowohl Se. Majestät der König als I K. Hoheiten der Kron prinz Albert und Prinz Georg (Erstercr Protector, Letzterer Ehrenvorstand des Institutes) wie die übrigen Mitglieder des hohen Königshauses wendeten dem Eonservatoriun; ihre Auf merksamkeit zu. Ebenso erfreute es sich reger Unterstützung von Seiten des Natheü, wie ihn; denn auch von Kunstfreunden Feuer ausgebrochen, durch welches nicht allein auch dessen Wohnhaus, das Wohnhaus des Böhme, sowie das des Handarbeiters Telle tol wurden. An; Donnerstag Nachts brannte in Habe verlor. Auch verbrannten dabei Hühner uno 2 Ziegen. den rechtmäßigen Landesherrn, Herzog Friedrich VUl., schloß die erhebende Fcicr, welche ein neues Zeugnis; sowohl von dem gesetzmäßigen Geiste der Herzogthümer, als ihre»; unbeugsamen, unbestechlichen Rechtsgesühl ablegt. Interessant war eS, daß dieser Versammlung vier süd deutsche Mitglieoer des 'Nationalvereins, darunter Aaron Metz au^ Tarmstadt, beiwohnten. In Berlin Halle nämlich kurz vorher eine Ausschußsitzung dieses Bercins staltgehabt und die Süddeutsche;; benutzten ihren Aufenthalt in; Norden, um die Schleswig-Holsteiner mit ihren Reden zu beglücken, resp. für den Nationaloercin in den Beutel grafen zu lassen. Die Stellung dieses Bercins ist jetzt so derangirt, das; er, um über Wasser zu bleiben, ganz die Sprache der von ihn; erst Particularisten genannten Schleswig-Holsteiner reden muß. Daß dies aber mals blos ein Schachzug ist, erkennt man daraus, daß kein einziger Preuße mit nach Altona ging. Dort hätte sich freilich zeigen müssen, wes; Geistes Kind er sei, ob er einer freiheit lichen, selbstständigen Entwicklung Deutschlands lieber ein, oder der preußisch.,; Annexion zwei Lichte aufsteckt. Zu allein Unglück, das den Nationalverein bis jetzt be troffen hat, ersteht ihm jetzt noch ein grimmiger Feind im deut schen BolkSvcrcin. Diese im Süden Deutschlands vielfach ver breitete Bereinigung freisinniger Männer findet auch in unserm Sachsen, namentlich in Dresden, mehrfachen Anklang. Man niag über einzelne, in manchen Stücken zu weit gehende Be- j strebungen dieser Männer, über etliche Partei-Nüancirungen, > verschiedener Meinung sei,;; jedenfalls muß man dem Bolks- verein zugebcn, das; er etwas Naturwüchsiges, den deutschen ! Bvtlscharaiter Amnuthendes, der deutschen Geschichte Entsprech- > enocs hat. Das unterscheidet ihn wesentlich vom Nationatverein, » welcher ein Product künstlicher, geschraubter und unwahrer Voraussetzungen ist. Frei sein will Jeder und vor Allen; frei — - die Einheit des gesanimlen Deutschlands, dieses Ziel aller Patrioten wird aber leichter erziAt. wird sichrer erhalten von Freien, als von Geknechteten, und o.:s erstrebt ber Volksverein. Darrn.: vor ARm st-A'.-eirlichs Entwicklung der Einzelstaaten, k mgelehr. sagt >. .r tä'a.i,u,nverein: Es schadet Euch Deutschen in den Mittel- und Kleinstaaten gar nichts, wenn Ihr eine Zeit unter preußische»; Miti'äree-mmando steht; das ist Euch tt'gar recht heium,;, da werdet Ihr straff gesonnt und ordentlich dcsciptinirr. Wall» Ihr tau:'. Sie Freiheit, so ist's uns auch z nicht Alle kommt, so begnügen zur Maückinie; das südlich vom u.hmen. Der Volksverein giebt mmuus ; rech- , uu :d m> m FR Deuts e>..Fcrt : wir uus niic ' .„lpcZa:»d l i Ma: n gc Rgeiu aag Oesrere n das ! aber aus ri.- Frage: , V-err ! „ Z-ä i: mtüche Fei,., a -ec >>N »m, r-zn - durch Stiftungen und Geschenke sernerweit B Theil wurden. Die Kritik hat freilich einen anderen 'Maßstab anzusetzen, wenn sie sich der Aufgabe entledigen soll, näher in s Eompositioncn und Ausführung cinzugchcn, denn da« Talent ! null gepflegt und aufgemuntert sein. Laut Programm wurde ? das Eoncert eröffnet mit „Die Flucht der heiligen Familie" für Ehor und Orchester, componirt von M. Bruch, der sich als Tonsetzer der Oper „Lorelei" <Ten von Geibrl) einen erfreu lichen Ruf erworben. Die sämmtlichen Schüler und Schüle rinnen des Eonservatoriums wirkten anerkennend, wie denn auch Herr Eschenbach durch den Bortrag eines Biotin-Eoncerts von Viotti Fleiß und Talent erkennen ließ. Fräul. Müller aus Koburg trug eine Arie ans dem Oratorium „Der Messias" und dann zwei Lieder mit Elavierbegleitung von E. Krantz lf Den Druck zu ermessen, den die in eine»; avgesperr.cn Raume vorhandenen Gase auszuhaltcn vermöge:-:, bringt inan gungen zu s an Dampfmaschinen Manometer an. So.ch ein Manometer, ein solcher Messer für dm Druck, welcher auf den Geistern in Schleswig-Holstein tastet, war die in letzter Woche in Altona abgrhaltene, von kOOO Personen besuchte Volksversammlung. ! Vor Alle»; drückt auf die Herzogthümer der Mangel an jeder ! ständischen Vertretung. Seit Jahr und Tag verfügen ihre , wechselnden Regierungsbehörden über die Geldmittel des Landes, ! erheben Steuern und Zölle, »rachen Ausgaben ohne jede Eon- ! trole des Volkes, und w.nn auch im Ganzen die Finanz-Ver waltung, namentlich Holsteins, eine gute ist, so fehlt ihr doch rin Merkmal, welches jedes Volk der Neuzeit mit Recht for dert: die verfassungsmäßige Bewilligung. Das Boik ist einmal nicht mehr die »inn ra < pwd-, d. h. die elende Menge, . .... ! gut genug, Steuern zu zahlen. Da das Volk überall »ütthaten vor. Wiewohl etwas Beklommenheit sichtbar, gewahrte der > muß, will es auch mitrathcn. Ferner steht dort die Gesetz- Hörer dennoch, daß ein schöner Fond der Stimme und Ber- ! gebung still, das Land muß sich die unerhörtesten Dinge ge- ständniß in; Vortrag vorhanden, wovon das dritte gesungene Lied Zeugnis; gab. DerLiedercomponist, Herr Krantz, Schüler des Eonservatoriums, we.cher die Begleitung am Flügel über nommen, lies; ii; den ersten Schöpfungen seiner Muse ein Ta lent hervorleuchten, das um so höher zu achten, weit seine Lieder Melodie athmen. In ihn; ersteht uns vielleicht mit der Zeit einLie- dercomponist, der erkoren, sich mitHrn.H. Heit sch in derMusikwelt fallen lassen, wie solche selbst die Dänen nicht verübten; über die Eardinatfragc endlich, die des Oberhauptes, hat sich die ver fassungsmäßige Stimme des Landes auch noch nicht hören lass n dürfen. Was Wunder, daß lein Wunsch sehnlicher die Herz»:; der Schleswig-Holsteiner bewegt, als daß endlich einmal ihre LandeSvertrcter ihre Stimme über Alles, was den; Bolle hoch und heilig ist, erheben'? Ta aber der preußische Gouverneur eine anerkennende Stellung zu rer,chasten. Die von Hern; Heitsch j alle Gesuche um Einberufung der Stände einfach verbietet, der ^^ PUgeudgeschapene und von ;hm dirigirtc Concert- österreichische Gouverneur aber, wenn auch schonend, solche Ein- Ouvnture fordert die strengste Kntck zu einer Beifallvspende s gäbe,; als nutzlos, nicht zeitgemäß und daher schädlich bezeich- "uf- ztm war Feuer und Leben in allen Theilen, man sah und horte, was der junge Main; gefühlt und gedacht. Die Smte für das Clavier von Raff spielte Herr Schmole, Pianist ! net, kann sich das dortige Volk nicht anders helfen, um seine theuerstcn Interessen zu wahren, als das, es eine Volksversamm lung beruft. Auf dieser Altonaer Zusammenkunft drückte man das und -.„ro- »>>. Mi. MiM und Mm-ck. j A- D--.m>mti«>, «m IMM» Aa»d>ütz. „Das Eluä »m, ^ -b°, m m W.-a und Cdenhall" erfreute sich ebenfalls der Anerkennung, und die ^rfmsst' des - c> , s ^ ,y^d>m, wie man Fantasie für Elarinette voi; Reissiger, vorgctragen von Herrn Berlin keinen ^g , Hoch auf Kammennusikus Demnitz, brachte dem Vortragenden vielfache,; ' über sic denkt und was dem Lande nory uzu; 7 ü'.ckch bauen? u,;.!i ichaue»'? vertrauen?" einzige, f.-i.e ee: : - . i inner würdige Antwort: Fest uns v-.-.traUcN. >.'e:iu er das Volt bildet, ihm Verständnis; sein.r ve Fügten Forderungen erschließt, ^ erzieh; er für die Einheit Deutschlands ein nützlicheres Geschlecht, als der Nationalvercin ini; seineil nebelhaften Re-oü.uonen. Ein solcher Verein ist wahrscheinlich auch bei; Regierungen er wünschter, als der Nationalvcrein, welcher schließlich doch auf Beseitigung der Einzclregieruue m ;;; Gunsten Preußens gerichtet ist. 'Wallet im 'Volksverein Besonnenheit od, begünstigt er nicht extreme 'Richtungen, hält er sich auch ferner an die praktischen Bedürfnisse, stellt er nicht unmögliche Forderungen an die Re gierungen, so werden sich diese vielleicht eher mit ihm verstän digen, ja, sie werden von ihm eine moralische Unterstützung und Förderung erhalten können, die sie dann polstisch kräftigt und ihnen erhöhten Einfluß im Rathe Deutschlands verleiht. Welch' bedeutende Kraft in den Grundsätzen des Volks vereins liegt, ersah »ran in der letzten Versammlung beS hiesigen Rationalvereins, zu welcher sich gan;e l'> Personen, worunter viele Gäste, eingesunden. Man Härte erwnrren sollen, daß sich die Herren gegen den neuen Verein erklärten, der doch die absolute Verneinung ihrer Tendenzen ist. I»; Gegentheil! Ritt einer Leichtigkeit, die »ran bei Anderen als politisches „Wettersahnenthum" geißelt, die aber hier natürlich etwas ganz Anderes ist, sprachen sich die Führer höchst günstig über den Verein aus, der sic politisch vernichwt. Ja, nun; bereitet sich vor, mit sliegendcn Fahnen ii; das neue Lager zu ziehen. Ob freilich de»; jungen Verein mit Leuten gedient ist, die ihre politische Anschauung wie ein Kleidungsstück wechseln, ist eine andere Frage. Zun, Schluß noch einige Bemerkungen über die französische Thronrede. Während ihre Vorgängerinnen ii; allen Zeitungen erläutert und oft aus einen; und demselben Satze das Entgegen gesetzte herausorakelt wurde, stimm; diesmal das Urtheil der europäischen Presse ziemlich dahin überein, daß sic höchst fried- ferüger 'Natur, ja sogar etwas matt ist. Es ist in ihr Alles klar, der weitläufige Bericht über die materiellen Fortschritte im Innern, die kurze Notiz über die friedlichen Beziehungen nach Außen, wie die moralisch-staatsrechtliche Betrachtung am