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Meinung vom Lande über den über uns ausgebrochenen Trichinenkampf. Tie Trichinen- und Bandwurm-Doctoren, wie sie Herr Kühn in Dresden, — der Angefochtene, — treffend benennt, treiben auch mit uns Landbewohnern in dnsiger Gegend - die wir uns seit Menschengedenken an Schweinefleisch, Schinken (roh und gekocht), Bratwurst, Knöchel mit Sauerkraut rc, wenn wir es hatten, — gclabet haben und uns, so Gott will, auch ferner fort daran sättigen und laben wollen, einen uns alle belästigenden, ja wahrhaftig, einen nicht enden wollen den Streit. Es ist, glaubt man, in ihrer Aufgeregtheit geradezu ihre Absicht nicht, uns beim Genüsse desjenigen Schweines, was wir, wie unsere Großväter schon es thatcn, herkömmlich jed wede Weihnachtszeit zu schlachten pflegen, — den Appetit total zu verkümmern; es ist auch ferner, will man wohl hoffen, ihr Anstreben nicht dahin gerichtet, auf unüberlegte Weise die blühenden und so zahlreichen Fleischer- und Gastwirths- Nahrungcn zu untergraben? Desselbigen gleichen darf auch Niemand glauben, daß die Herren Trichinen- und Bandwurm- Doetvren ihren harten Kampf in verschiedenen Zeitschriften darum aufrecht nach Möglichkeit zu erhalten streben, um men schenfreundlich theitnehmend vor dieser Gefahr uns gewarnt und unsere mitbrüderliche Gesundheit behütet und bewahret zu haben! Behauptet und egal fort behauptet und bekämpft wird von uns, ich rede für Hunderte, die meine Meinung theilen, daß das ganze länderbreitweite Geschrei nur gewisse Sucht gewesen und noch ist, — um Recht zu behalten in einer Tod und Berderben verheißenden Behauptung, deren Aufrechthaltung auf nichts als auf ein Paar erwiesen total kranke Schweine, welche geschlachtet und gegessen wurden, basirt und fmr- damentirt ist! Die weltbekannt gewordenen Krankheitsfälle in dasiger Ge gend, Seitendors und Königshain, waren desselben Ursprungs. Ein dein Krepiren nahes Schwein wurde vom dortigen Windschenkivirthc — (er mag mich immerhin belangen- — ge schlachtet und das sehr unscheinbare Fleisch von ihn: zu lauter Bratwürsten formirt. Alle Diejenigen, welche diese Wurst gegessen hatten, wur den ein paar Tage darauf krank. Das Trichinengeschrei, aus fernen Gegenden uns schon be kannt, nahm auch hier Fußung, und heulte den SchreckcnS- vorfall über Stadt und Land hinaus. Wir werden nicht abläugnen, daß ein todtkrankes, inner lich und äußerlich von Ungeziefer eingenommenes Schwein dem Menschen, wenn er cs genießen will, schädlich, ja selbst tödtlich werden kann. Die Trichine mag in solchen Krankheitsfällen des Schlacht- thiereL immerhin die Hauptrolle spielen, mag aber wissenschaft lich erwiesen werden, ob die Schweinetrichine mit unfern Tri chinen, die wir stillschweigend in unfern Körpern zu Tausenden beherbergen, gemeinschaftliche Sache macht? Ungeziefer, Läuse, Würmer und andere Inwohner, wir wollen sie zusammenaddirt „Trichinen" nennen, hatten kranke Schweine vor hundert Jahren schon, und waren die Fälle, lange vor Herrn Küchenmeisters Zeiten, auch schon da, daß der Genuß von Fleisch erkrankt gewesener Schweine unter denLllen- schen Krankhcits-, ja auch Sterbefälle herbcigeführt Hat, und documentiren diese dagewesenen Erscheinungen unbestritten, daß sich die Vorsehung in der Neuzeit die Mühe nicht erst genom men hat. neues Ungeziefer zu erschaffen, um den für die leidende Menschheit besorgten naturausforschenden Doctoren Gelegenheit zu solch wichtigen mikroskopischen Entdeckungen zu geben. Ich bin jetzt fertig mit der eigentlichen Meinung des Volkes, und wagen wir schließlich die Bitte an -Herrn Küchenmeister: daß er mit seiner endlosen Trichinensache endlich aufhörcn und seine so rege Aufmerksamkeit auf die bei uns bös eingekehrte Blatternkrankheit geneigtest richten möge. Diese schwer bei uns auftretende Krankheit kostet unserer Gegend leider schon viel theure Opfer! An Ihrem neu ent deckten „Trichinenvogel" haben wir bis jetzt kein Spanferkel, noch viel weniger einen Menschen verloren! Schlößchen zu Großporitsch bei Zittau, am 20. Jan. 1666. G El. «Xkönch s o. Die längere Zeit herrschende Ansicht, es müsse bei der von der Natur begünstigten Lage unserer Stadt, bei deren Er weiterung besonders der landschaftliche Charakter gewahrt und deshalb die geschloffene Bauweise nur in bestimmt begrenzter Lage, im klebrigen nur die freistehende Bauweise statthaft sein, ist zum Theil Ursache geworden, daß in den Gegenden der Stadt, wo geschlossene Bauweise erlaubt ist und wo die Füg lichkeit neuer Ctraßenzüge zwischen vorhandenen alten besteht, solche in großer Zahl ausgeführt, andere in Aussicht sind. Wenn auch ein großer Theil solcher Strahenzüge auf einfache Ausnutzung des Areales basiren und dem öffentlichen Interesse nur in beschränktem Maße dienstbar werden, so wird doch diese so lange andauern, bis die Ueberzeugung allseitig Platz greift, daß bei so rapider Vergrößerung einer Stadt nur die geschlossene Bauweise an breiten Straßen und großen, zum Theil bepflanz ten Plätzen für städtisches Leben und geschäftlichen Verkehr naturwüchsig ist. Neben solcher Vergrößerung der Stadt nach Außen wird, bezüglich dsr älteren Ctadttheile, der festgestellte Correctionsplan, wie es im öffentlichen Interesse geboten scheint, nach und nach zur Ausführung zu bringen sein, cs ist hier an die Ammonstraße, Wettinstraße rc. zu erinnern. Wenn nun solche Ausführungen oft auf große Schwierigkeiten stoßm uni» nur mit bedeutenden Umwandlungen und Opfern zu bewerk stelligen sind, so werden sie doch auf die Dauer nicht aufzu halten sein. Solches gilt wohl besonders von den Umwand-- lungen der Alt- und Neustädter Elbufer in Verbindung des Baues einer dritten Brücke. Der so oft laut gewordene Wunsch um Beseitigung der Potonschuppen greift höheren Ortes mehr Platz, und, wie verlautet, wird die Frage über die Modalität der dortigen Umwandlungen an kompetenter Stelle lebhaft be rochen. Als erster wichtiger Schritt für Eröffnung dortigen Areales für Privatbauzwecke ist die Führung einer Straße durch da» Grundstück des Herrn Grafen von Hoffmannsegge zwischen dein oberen und unteren Wiesenthor zu betrachten. Das Publi kum wird diese "Notiz wegen der directen Verbindung der Kloster straße mit der Wasserstraße und dein oberen Elbgebiet mit Interesse vernehmen. Der Bauspeculation ist hior «in reiches Feld von bedeutender Zukunft eröffnet. Auf den Aufsatz in Nr. 23 d. Bl., unterschriebm^I^^ Bürger", entgegne ich, daß ich die freundliche Gesinnung zu schätzen weiß, daß ich aber für mein Wirken und Schaffen leinen Dank beanspruche, auch keinen verdient zu haben glaube, weil es ineine Pflicht gegen mich selbst und meine Mitmenschen ist. Den Lohn dafür trage ich in meinem Bewußtsein und in der vollkommenen Zufriedenheit mit dein, was mir die weise Vorsehung gegeben, indem sie mein Wirken gesegnet und da durch mich verpflichtet hat, nach meinen schwachen Kräften Gutes zu thun und Andern nützlich zu sein. Wenn cs wahr ist, daß wie Herr I)r, Küchenmeister lehrt, die Trichine in kurzer Zeit sich zu Hunderttausendcn, ja zu Millionen vermehrt, wie kann da derselbe die Flcischschau wieder so leicht nehmen, wie es in Nr. 119 des Com.-Bl. geschieht? Er sagt, eine Trichine in dem menschlichen Körper ' eingeführt, bleibe unschädlich, sie könne sich nicht zur zeugen den Geschlechtsreife entwickeln und deshalb brauche bei der Flcischschau nicht das ganze Schwein durchwühlt zu werden. Das mag wohl sein, wenn die einzelne in den menschlichen Körper eingcführte Trichine, um einen Fleischerausdruck zu brauchen, ein Hacksch ist, wer aber steht dafür, daß sie nicht eine Sau in „interessanten Umständen" ist? 2. Diejenigen, welche eS interessiren sollte, die wahren Gründe zu vernehmen, welche zum Austritt von 13 Mitgliedern aus unserm Verein im vorigen Herbste führten, sind eingeladen, morgen Abend 71 Uhr in der Vereinsversammlung (Strassers Saal, Jüdenhof 1) sich einzufinden, wo unter andern auch dieser Gegenstand Berührung finden wird. Der Vorstand. UM- llMvEsiMdM VS» LAHMS, DreSdee., M- nftadt LN der Nrücke Nr. 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