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sen Spruch Berufung eingelegt. Sie hatte eine Liebschaft mit einem Dienstknecht, Namens Hofincmir, der auf der Burggasse zu Zittau in Diensten stand. Ihr Verhältniß zu ihm war so eng, dag sie am 13. Mai vorigen Jahres von einen» Mädchen entbunden wurde. Am Tage vor dem Himmelfahrtsfeste faßte sie den Entschluß, die schauerliche Thal zu begehen. Am 25. Mai hatte sie sich von dem Polizeidieuer Mönch einen Kinder- wagen geborgt, da hinein das Mädchen, das eben I i Tage alt war, gelegt, und so zog sie cs nach Eckartsberg. Es war ain Himmelsahrtstage, Abends in der Stunde, kalt und regne risch! Das Kindchen halte sie warm mit Jäckchen und Hemd- chen versehen, ihr „liebes Kmd", wie sie es heute selbst nennt. Im Nathlmus zu Zittau trat sie der Polizeidieuer Mönch. sie war dort unlergelrelen, weil es regnete. Er rielh ihr, „zu machen, daß sie nach Eckarlsberg käme." Sie kam ihm sehr verdächtig schon an diesem Abende vor, er schöpfte Perdacht, „milder müsse was los sein" und ging am .'7. Mai mit deal Gendarm Kunalh nach Eckartsberg, wo allerdings sich sein Perdacht be stätigte das Kind war bereits eimordei. Sie gestand sosorl Alles, wurde verbann und nach Zittau gebracht. Ten Mord beging sie, ihrer Erzählung nach, sol.undeunaßen: Sie fuhr das Kind un Kinderwagen in den Grasgai.'en des Gulsbesipers Trenkler zu Eckartsberg. Tort befindet sich eine Jauchenpsnize, 4 Ellen lang, 3 Ellen breil und hochslens 2 Eilen lies, mit Bretern und Millen bedeckt Sie nalnn das Kind, das schrie, aus dem Magen und ging einem Brunnen u, um es dort hinein zu werken. Sie kebrle jedoch um, es tbat ihr leid. Sie setzte sieh hin. das Kind schien Durst zu haben, noch einmal regte sich in ihr das Mulrergesuhl. sie legte das .Kind an die Brust —- es trank zum letzten Mal die Milch der Mutier! Hierauf schlief das Madchem ein. ne wickelte eS in die oben be schriebenen Tücher, band sie fest :.i, band einen auf der Chaussee zu diese»» Zoo eck aufgeleienen Markstein in ein drittes Tuch und dies air die anderen Tücher und warf so das Kind in die Jauchenpsütze, so daß es „hoch ausspritzte". Sie hatte geweint — nun war Alles still — die That war geschehen. Sie ging in ihre Wohnung. nachdem sie lange an den» dunklen Schauplatz der nächtlichen Thal noch ge sessen. Roth und Verzweiflung sollcn cs gewesen sein, die sie zu diesen» Perbrechen getrieben. Einen Gulden Zieh geld pro Woche hätte sie nicht zahlen können, in Zittau koste es sovicl. ihr gan;es Permögen bestand noch in 4 Thlrn. und diese halte sie auch nur dadurch errungen, daß sie ihr letztes Kleid verkauft hatte, um. wie sie wieder sagt, für ihr „liebes Kind" zu sorgen. Ja, wie sie mir sich selbst gekämpft, beweist der Ilmsland, daß sie vorher in die Kirche gegangen! Sie sagt: „Dort wollte ich Hilfe, Neltung, Trost suchen — ich kam aber wieder so heraus, wie ich hineingegangen!" Bald fand man das .Kind in der Jauchenpfütze, denn die Buse hatte ja sofort gestanden, wie und wo sie das Kind bei Seite ge schafft. An» 28. Mai. erfolgte die Seetion. Aeußere Ver letzungen »raren nicht zu seh.n, nur aus der Nase floß bei Bewegung des Wichnams eine schmutzige, bräunliche Flüssigkeit. Die Aerzte begutachteten dahin: „Das Kind ist durch Er trinken gestorben!" Herr ÄppellatiouSrath .Klemm ergriff nun als Staatsanwalt das Wort und beantragte nach längerer, gediegener Nede die Bestätigung der in erster Instanz ausge sprochenen Todesstrafe. Herr Ädvoear Stremel trat namentlich dein Gutachten der Toetoren Jusr und Hensel entschieden ent gegen, ihre Ansichten unterlägen allen Zweifel, Aerzte seien Menschen, sie könnten irren! Sbjectif stehe nicht fest, daß das Kind durch die Handlung der Angeklagten ertrunken sei, son dern verstorben durch die Umhüllung mit den Tüchern noch vor dem Hineiniversen in die Pfütze. Mord liege nicht vor, nur culpose Tödlung Tödtung aus Fahrlässigkeit. Bei solchen Zweifeln müsse bei dem hohm Gerichtshöfe eine mildere Mei nung Platz greifen, das Todesurtel nicht bestätigt, sondern nur eine mäßige, zeitliche Zuchthausstrafe ausgesprochen werden. Jedenfalls aber sei die Nichtzurechnungsfähigkeit der Buse ihr damals so deprimirler, betrübender Asseetszustand Artikel LZ als Wöchnerin, ihre „Schwermulh", wie sie selbst sagt, zu berücksichtigen. Die Thar war ein Art der Verzweiflung, nicht der gemeinen Leidenschaft. Tie Ange klagte sah ihr künftiges trauriges ErdcnlooS, wie das ihres Kindes, klar vor Augen. Zun» Schluß beantragte der Redner, noch das Obergutachten der Medizinalbehörde einzuholen, was aber der Gerichishof sofort rundweg ablehnt, »veil das Gut achten der Zitlauer Geri.btsdoctoren „nicht dunkel und un schlüssig" sei. Der Staatsanwalt sprach noch einmal, ebenso der Defensor. Un» halb ^ Uhr verlas Herr AezirksgerichlS- actuar Nr. Noack das Protokoll, der Gerichtshof zog sich zur Verathung zurück und verkündete nach einer Viertelstunde, daß das Todesurtel auch in der zwecken Instanz bestätigt sei. Ruhig vernahm es die Unglückliche, sie hielt nur zittenid das Taschentuch an den Mund uns senkte du» Blick auf die Füße. Ihr Bertheidiger warf ihr euren flüchtigen Blick zu. Hierauf sprach Herr Nr. von Langen»! folgende Abschiedsivorte: „Der heurige Fall gehört zu den schrecklichsten! Das Gesetz hat, die Lage der Geschwängerten berücksichtigend, eine milde Strafe, wenn das Kind innerhalb 24 Lebensstunden gelödtet ist, darüber hinaus aber erfolgt die Strafe für Mord. In dem heutigen Fall kennt das Gesetz keine Milde! Denn nachdem das K nv schon 11 Tage alt mar, mußte die Liebe der Mutter erwachen, es giebt nichts Entsetzlicheres, als diese gleichsam emgebvrens Liebe zurückgeschreckc zu sehen durch den Entschluß zum Morde! An geklagte! Ich erinnere sie an die Art, wie Sie beim Morde verfuhren! Der Sonnenschein der christlichen Liebe ,»rußte Ihnen sagen, was Sie thaten, ein guter Engel mußte Ihnen unter die Arme greifen und »veil dies nicht geschehen, darum trifft Sie die volle Strafe des Gesetzes, die Todesstrafe durch das Fallschivcrt! Wenn nicht Gnade für Sie »vird, die der Richter nicht hat, wenn in dem Augenl'licke, »vo das unerbittliche, schnell herabfallende Beil ihre»» Nacken berühren wird, Ihnen graut, möge», Sic dann denken an den Blick ihres Kindes, eines so kleinen Kindes, daß Ihnen Erbarmen cinflößen mußte! Gottes Gnade und Barmherzigkeit sind groß und wenn das Gesetz hier scharf ist, »vcnn nicht die irdische Gnade kommt, so mögen Sie Ihre Strafe dadurch mildern, daß Sie Ihre wirklich schwarze That bereuen!" — Langsam schwankte die Verurtheilte hinaus aus den Saal. Eine Volksmenge erwartete sie am Ausgange des Justizhofes, in Begleitung dreier Gcrichtöbeainten in voller Uniform fuhr sie per Droschke dem Bahnhofe zu, »vo sie die letzte Neise nach de»» verhüngnißvollen Zittau nntrat. Den Ick. Januar »vird der hiesige Appellationühof die Entscheidungs gründe publiciren. De st erreich. Der .Kronprinz Rudolph hat von» Kaiser von Frankreich den Großadler der Ehrenlegion erhalten. — Der iiiederöslorreichische Landtag hat die Wahlen zum Reichs- ra»I> vorgenominen, als ob die Februarverfassung noch in Wük- samkeil sei. — Die Vorschläge zu einem Handelsverträge mit Frankreich, welche der Sectionsrath Schwarz aus Paris mit brachte, sind in Wien so annehmbar gefunden »vorder», daß schon in den nächsten Tagen die französische Regierung aufge- fordert iverden »vird, Evinmisiare zur Delailberathuiig nach Wien zu senden. Preußen. Die Gehalte der Ctadträthe von Berlin sollen neu ilormirt werdui, und zwar soll der niedrigste Ge hall des neueiittrcteiid.il Rackis >5l»> Thaler sein, der durch Alleiszulagen bis 7000 Thaler bem Manmum anwachsen kann. Technische Räthe erhalten bei ihrem Eintritt gleich I80>> THIr — Die Posleonvenlion mit Rußland ist nun verössenllicht. Der einfache Brief zwischen beiden Ländern kostet »um frailiiit 4 Ngr. und unsrairlirl ck Ngt. — Am -1. Januar hat im schlesischen Gebirge ein so starker Schneesall statlgcfunden, wie man sich seit Jahren nicht entsinnen kann. Hessen Eassel. Am l. Januar sind in Eassel zwei lrichineiihaltige Schweine von der Polizei eonfiseirt worden. - Baiern. Der „Nürnberger Anzeiger" veröffentlicht eine lange Liste von besonders gut im Staatsdienst untergebrachlen Per sonen, welche ihre günstige Stellung nur der Verwandtschaft oder besonderen Gnade des Eabinetsralbs v. Pfistermeier ver danken sollen. — In der Eommission zur Beralhung des Ge- werbegesetzenlwurss sind auf Ansuchen auch zwei Zunslmeister der Residenz berufen worden, lieber die Nothweirdiglcit der Reform sind alle Mitglieder einig, aber jedes Mitglied wünscht seiner "Branche möglichste Freiheit, aber allen andern Branchen möglichste Beschränkung zu verschaffen. Portugal. Die Regierung hat angeordnet, daß alle spanischen Insurgenten, welche die Grenze überschreiten, ent waffnet und intemirt iverden. Spanien. Man glaubt, cs sei der Plan des General Prim, die Königin zur Abdankung zu Gunsten des Kronprin zen, des Prinzen von Asturien, zu zwingen und sich selbst zun, Regenten und Vormund zu machen. Ilebrigens schreibt man über die spanischen Zustände: „In die officiellen Regionen schlüpfen immer wieder Eamarrllas ein und suchen zu herrschen, und die Mitbewerber um die Gewalt versuchen noch immer Lurch Palastrevolutionen statt aus parlamentarischem Boden emporzutommen und schlage»» dabei sogar die erste Garantie der öffentlichen Ordnung, die Treue des Heeres, in die Schanze." Die Jnsurreeüon scheint keine größeren Fortschritte zu machcn. Doch sind die Nachrichten unsicher, »veil die franzö sische und spanische Regierung die telegraphisch»»» Depeschen censiren. Frankreich. N. Wagner hat an de»» König von Por tugal einen neuen Gönner gesunden, denn auf dessen Wunsch mußte in der Galavorstellung der großen Oper die Ouvertüre zum Tannhäuser creculirt iverden. - Der Kaiser- soll ein cigen- hänoic.es Schreibe»» des Kaisers voi» Merico erhalten haben, worin dieser seine Ueberzeugung aussprichl, daß er fernerhin ohne Beihilfe der französischen Truppen sich behaupten zu kön nen glaubt. Italien. Mit de», 1. Januar ist das neue Eivilgesetz- brich in Wirksamkeit getreten, wodurch nun auch die Eivilehe eingesührt »vird. Die Braut muß wenigstens 15, der Bräu tigam 18 Jahre zahlen. Ausnahmen kann nur der König ge statten. Tie amtlichen Register führen nicht mehr die Geist liche»», sondern die Gemeindebehörden. Auch katholische Geist liche könne»» sich auf dem Civilivege trauen lassen. — Ein Teputirter hat den früheren Finanzminister Sella durchge prügelt. Belgien. In Lüttich ist in der Nacht zum 31. Decbr. im Poslbureau eine bedeutende Anzahl rceommandirter Briese gestohlen worden. DaS bei der Bekanntmachung ausgegebene Verzeichniß der in dm Briefen enthaltenen Noten der belgi schen Nationalbank weist 50 Noten zu 1000 Frcs. und 31 Noten zu 100 Frcs. nach. England. Ein vormaliger Richter in Jamaika beschreibt in englischen Blättern die barbarische und schamlose Weise, in welcher über 300 Frauen und Mädchen auf Befehl des Gene ral Nelson durchgepei»scht«vurden. Er fordert die englischen Frauen auf, wie zur Zeit der Negerselaverei, Beschwerde dar über zu erheben. Sir Robert Peel hat das Großkreuz des BathordcnS erhalten. Es ist dies eine Ehre, welche nur we nigen Eivilpersonen, die nicht zum hohen Adel gehören, wider fahren ist. B ertsr m nt AK Sachs« Miiflkcktr.'chrn lÄt-p'iW. am v. Januar. Das war ein Abend des Ruhmes und der Ehren, einge leitet mit E. Ni. Webers Ouvertüre (Beherrscher der Geister) und nach kraftvoll schöner Vollendung derselben zum ersten Mal eine Sinfonie (L-invII- von Norbert Burgmüller. Der Componist, ein Freund von Grabbe und Jmmermann, starb, 2«> Jahre alt, zu Aachen am 7. Mai 1837, und wie Georg Büchner einmal dm» Referenten dieses erzählte, schrieb Burg müller diese Sinfonie, als er noch nicht ganz 22 Frühlinge zählte. Geduld ist keine der Tugenden des Publikums, beson ders an einein Abend, »vo zwei Sinfonien und zwei Ouvertüren auf dem Programm stehen. Geduld aber »vird ihm eingeimpft, wenn ein neues, noch nie gehörtes Werk Poesie in sich faßt, gleichviel ob sie im Harmonischen oder im Melodischen liegt. Ob man erfteut, erschüttert, aufgeregt oder sanfter gestimmt »vird, hier ist cS uns glcichgiltig, ob »»»an dazu nur zwei Vio linen oder acht Pauken und Klappenhörner anwenbet, nur Poesie. Diese natürlichen, ungekünstelten Melodiem konnten nur aus einer Seele kommen, deren Wesen Musik war, deren anerschasfene Sprache Musik ist. Es geht durch diese Sinfonie selbst bei heiteren Klängen ein gewisser elegischer Ton, ein »veh- müthigcö Empfinden, vorzüglich iin ersten Theil. Ich kann mich nicht öon dem Gedanken trennen, als müsse der jugendliche Tondichter schon eine Ahnung seines so baldigen Scheidens von der Erde gehabt haben. Ais er auf seinem einsamen Stübchen componilte, in steter Roth und Drangsal, welcher Umstand ihn oftmals zu exeentrischen Ausschweifungen mit seinen» gmialeir Freund Grabbe veranlaßt«.', so wußte er »ielleicht nicht, was er für runde und geschwänzte, ein- und mehrgesirichcne Noten auf das fünfzeickge Papier setzen werde! da aber trat der Genius zu ihm heran und bewegte ihm tie Finger. Er ließ den Ge nius gewähren. Aber auch die (Kötter habe» ihre gute»» und bösen Stunde», und wenn nicht Alles Go.d ist und ein Vor wurf das Finale (4!I,^i» „mim v eo» b-iv) treffen könnte, welcher Theil sich als der schwächste erweist»! dürfte, so bedenke »»an die Jugend des Eomponisie», man bedeute die Pein des Schaffens, die Dürftigkeit, wo es oft am Nolhigsteir mangelte. Und dennoch technische Ausbildung, wc,ri» auch nicht immer Alles von llaren Linien bcgrenzt »st und seiner Fori» hier und da Abrundung fehlt. Ein sogenannter Musikkenner, der »n meiner "Nähe saß, wollte Jnslr»u»enlcileffe!le wittern. Und wenn dies auch wäre, man kann dabei immer Melodie haben. Das Gehirn so mancher Tonsetzer tamr dies nicht begreifen, weil ihr Herz trocken ist wie Feue,schivamni und kein Thau- tropsen der Poesie auf ihre Gedanken fällt, wenn sie am Elavier die Töne zusaminenrechiren und dann mit Hülfe der Neclame das neue Faeit in die Welt Hinausrufen. Das Werk des für die Tonkunst zu früh Geschiedenen fand von Seiten des Publikums die beifälligste Ausnahme. —'Wahr- Iiasl großartig war an jenem Abend die Ausführung der Ouvertüre zu Mozarts „Zauber flöte", aus jenem Werke von unvergleich licher Schönheit, unermeßlich erhaben in Styl und Gedanken, eine Musik, »ivergäuglich wie die ägyptischen Pyramiden selbst. Dank dem Herr»» Eapelliueister Krebs und der ganzen Capelle; es war, als wenn der Geist Mozarts sich unsichtbar auf Alle herniedergelassen und sie mit seinem Geiste beseele. Ersaßt von solchem reinen Feuer, begann zum Schluß Beethovens Sin- stnie Nr. 8, d ckur). Welch ein Genuß für alle die Hörer, die den großen Genius immer mehr empfinden. Eine Sinfonie von Beethoven schenkt uns die Illusion an den Sternen und Liebesaugen der ganzen Welt wieder. Engel, an die man auf- gchört halte zn glauben, steigen aus den glühenden Abendivolken herab, beginnen mit der Meirscheiiseele holde Spiele und tändeln sich mit ihr träumend in Unsterblichleit und Ewigkeit hinein. Hier strömen in gehcimnis-,vollen Duellen die Thrünen der Mensch heit, »ind Leid rvie Entzücken weint sich aus zu Gott, der die liebcsbedürstige Ereatur umschtungen hält. Hier singe»» alle die leise»» Zuckung»»» des Herzens, denen man keine Gerechtigkeit mehr geben will, ihren srommen Hymnus in die Schöpfung hinein, und die alte Mutter Natur donnert und rauscht auf seinen Saiten mit bangen Frühlingsstürmen. Theodor Drobisch. * Berlin. Am Sylvester fand in einen» hiesigen Hand- lungöhause eine inleressairle Unterhallung statt. Eommerzien- rath S. läßt seinen Buchhalter W., der bereits seit 5 Jahren bei ihm für 300 Thaler Jahresgehalt arbeitet, in sein Privat- Comptvir kommen und sängt, nachdem der letztere eingetreten, mit ihm folgendes Gespräch an: „Horen Sie mal, lieber W., Sic arbeiten jetzt bereits fünf Jahre bei mir und haben sich stets zu meiner größten Zufriedenheit geführt, so daß ich nicht umhin kann, Ihnen hiermit Ihr Salair zu verdoppeln." W., freudig erregt: „Herr Commerßieirrath sind gar ßu gütig, doch waiß ich merklich nicht, »vomit ich nicr das verdient; — ich sage Ihnen »»»einen besten Dank, Herr Commerßienrath." Der Eom- merzienrath ruft W., der sich empfehlen will, noch einmal zu rück. „Wissen Sie was, W.? ich habe noch eine andere Absicht mit Ihnen; Sie sehen, ich bin schon hoch bei Jahren und möchte einst, wenn ich auch nicht mehr bin, mein Geschäft in galten Händen wissen. Sie sollen mein Compagnon sein!" W.: Aber Herr Commerßienrath, was soll ich denn davon denken? Sie belieben doch »vohl zu scherzen?" S., ihm in die Nede fallend: „Nein, nein, eü bleibt dabei, keinen Einwurf, Sie sind ein tüch tiger Mensch und werden mein Eompagnon. Doch hören Sie weiter. Sie kennen meine Tochter Niekchen? auch die-habe ich für Sie bestimmt und da Sie nun mein E»mpagnon sind, so müssen Sie auch mein Schwiegersohn werden." W., bestürzt: „Herr Eommerßienrath, kaum traue ich meinen Sinnen, wäre es möglich, so glücklich »vollen se machen mich armen Menschen?" Eommerzienrath: „Ja, lieber W., es bleibt bei dem, was ich gesagt; doch will ich Ihnen nicht verhehlen, daß »„eine Tochter ein Verhältniß mit einem Offizier gehabt hat." W., freudig: „Herr Eommerßienrath, wenn sie auch kam Verhältniß mit einem Herrn Afsizicr gehabt hätte, ich würde sc nehmen doch." aller Zeitalter, Kopfputze zu allen Nationalanzügen und Ver kleidungen, kölnische »vie ernste. Als Neuheiten sind Afrika nerin, Vögel, Pudel mit Maulkörbchen, nordischer Winter, «lims«, nach ckr-nckvili«) Wurst ohne Trichinen, fertig geworden Kreuzstraße 6, 1. Et. Rtr »»«e-n IV« I»rn»nn, prakt. Arzt. Sprechst.t 8 — 10 U. V., 3 — 4 U. N. Für geheime Krankheiten jeder Zeit auf Bestellung: vcrl. Ammonstraße 2!1, part. vor« Obr»:d-L»d,n t»uch MaA. L8äschrl>.drik, Ostrii Al?-« Kr. U »mt'agi zu rech iritiska K-oh« «« ns« öff-ntliä