Volltext Seite (XML)
gW»A». t» dies Blatt«, -1 jetzt axochl««» «rschetm, DNd«» «tu« ers»lgreich« Bruck «d «a«»chum d« H«rau»gtb«r: Llrpsch 4k «richardt. - v«-lltw.rrttch« ««daet«mr Suliur Nrichardt. Dr«Sde«, den 10. December. — Se. König!. Majestät hat dem Wundarzte Carl Wi'.h. Battmann zu Nadeburg das Ehrenkreuz des Albrechtor^enS verliehen. — II. kk HH der Kronprinz und Prinz Georg sind gestern Morgen j7 Uhr von hier nach Oschatz gefahren, um an den dort stattstndrnbcn Jagden Theil zu nehmen. — — Wir erwähnten des restaurirten Altarschrei g-, dessen Renovation in Bezug aus die Malerei der hiesige Historien maler Andriä besorgte. Wie wir hören, wird auch dem größe ren Publikum die Besichtigung des altehrwürdtgen Altar schreie- Sonntag und Montag von 11 bis 1 Uhr geftat.tet sein. Da- Ganz« stammt au- der kleinen Ortschaft Rieb'.a, 2 stunden von Ronneburg und eben so weit von Gera gelegen, nur auü etwa 7 Besitzungen und Kirche, Schule und Pfarre bestehend. An der Restauratwn haben sich außer Herrn Maler AndreL «och di« Herren Bergolder Theodor Hahn, BUdhauer Kiel *nd der Galerie aufsther und Tischler Müller betheiligt. Die einzelnen Felder de- Altar- zeigen theils in Holz, theil- in Malerei Mariä Berlündigung, Christi Geburt, Mariens Ver mählung, den Kindermord und Maria und Anna mit dem Jesuskind«. ebenso verschiedene andere Heilige. Uebrr Allem steht die Himrnelskönigin mit dem Seepttr, ihr zur Seite zw-i Eherubinen. Die Renovation bedurfte einer längeren und mühsamen Arteit, da Vieles fehlte, Viele- zerbrochen wer. Die Reparatur soll gegen 806 Thaler gekostet haben. Die Ausstellung befindet sich im Mittelpavillon de- Zwmgerwalles. Herr Photograph Ferdinand Hecker (DippoldiSwaldaergasse 9) chat bereits sehr gelungene Abbildungen geliefert, die ebenfalls dort au-häagea und verkäuflich sind. — ck«. Nachdem im naturwifftnschaftlichen ChcluS am A7. v R. Herr vr. Feodor Wehl unter außerordeuttich großer Dheilnahmr de- Publikums seine literaturgeschichtlichen Vor träge «it einer geistreichen Charakteristik de- „jungen Deutsch lands" bagonnrn und in demselben namentlich dargelegt, wie dieses sich durch di« „Königin der damaligen Esprit-Rund» tafrl", Rahel (Gattin Barnhagen'S von Ense) und deren Pa» ladine, H. Hein, und L. Löwe aus dem Judenthum entwickelt habe: führte «nS vorgestern Herr vr. Drechsler wieder auf da- Gebiet der Astronomie, indem er in anderthalbstündigrm Vorträge nach einigen einleitenden Bemerkungen über die Wichtigkeit und das Alter des Kalender- dem aufmerksamen LuhSrerlreise eine höchst interessante und klare Uebersicht und Erklärung der Kalender der veeschiedensten Völker (Eghpter, EhaldSrr, Juden. Griechen. Römer) zu geben wußte. Aus der Leiche» Fülle belehrend r Notizen des geehrten Herrn Vortra genden wollen wir nur eine hervorheben, nach welcher die Formation der Erde auf das mittlere Afrika, als die Heimath der ersten Menschen, Hinweisen soll, während wir bekanntlich -«wohnt find, Hochafien als die Wiege des Menschengeschlecht- 4« bet-schien. — Herr Musikdirektor Kunze veranstaltet mit seinem Musikchor morgen, den I I. d. M., zur Vorfeier de-Geburts- 'feste- Sr. Maj. des Königs Johann zum Besten der Jnva- lidenstiftung eia großes Instrumental-Ccncert mit Streichln, "strumrnten in dem von Herrn. Wuschy und Schmidt gefälligst überlassenen Saale zum Lincke'schrn Bade. Der Saal ist fest lich geschmückt. — Gestern früh um 4 Uhr wurde die Turn erstuerwehr auf der Breitestraße durch Nachtwächter eiligst nach der Ma- rienfirsße gerufen, indem 1 «selbst im Hintergebäude des Hause- Nr. 30 und zwar in einer, den Herren Peuker und Hessel gehörigen Niederlage, ein Feuer bemerkbar sei. A', man daselbst ankam und in die Ni deelage «indravg, wann bereit- die Decke und die Thürenveikleidu^g durchgebrannt. Da» Feuer, im Auftoben b griffen, mußte vom Dache aus gelöscht werde«, was denn auch baldigst bewerkstelligt wurde. — Unter den privatgesellschaftlichen Soireen, die sich in Betreff geistiger Genüsse auf eine achtungswerthe Stufe zu stellen wissen, nehmen die der hiesigen Bogenschützen-Gesellschaft unstreitig mit den ersten Rang ein. Höchsterfreulich bekundete dieß der vorgestrige Abend, wo in Meinhold's Saal eine solche Soiree ein reiches Publikum versammelt hatte, in dessen Dritte sich vorzüglich ein Flor junger, cmmuthiger Damen in oft sinnig gewählter und kostbarer Toilette befand. In der Zahl der Mitglieder und eingeladenen Gäste bemerkte man I. Excellenzen: Staatsminister von Falkenstein und geheime Rath vr. von Langen», Kreisdirector von Könneritz, den bayrischen Gesandten Baron von Gise, Kammerherm von Polenz, geh. Regierungs rath Häpe u. s. w. Das Programm in zwei Äzeilen, Decla- mation, Gesang, Pianoforte- und Violinspiel verkündend, gedieh .zur trefflichen Ausführung durch die Hofschauspielerin Fräulein Henriette Wolf und deren Schwester, Fräulein Pauline Wolf, welche Letztere eine schöne Begabung für Gesang zeigte und jedenfalls eilst nal im Fach der Soubretten auf der Bühne zur Geltung gelangt Ferner erfreuten durch ihr schönes Talent Herr Pianist Heß, Herr Kammermusikus Diebe find und Herr Hofopemsänger Degele. Letzterer trug die Lieder: „Der Lindenbaum", von Schubert, und „Wanderlied", von R. Schubert mit betänuter Virtuosität und eurem Anstand vor, der allen Sängern zu wünschen wäre, wenn sie in einem Con- cert singen. Rach Beendigung aller dieser künstlerischen Leist ungen, denen der Zoll des Beifalls in reichen Dias; zu Theil wurde, fehlte es bei der Tafel nicht an anregenden und er heiterndeil Worten, die besonders aus dem Munde Cr. Excell. des Herrn geh. Rath von Langcnn ertönten, wie denn ferner auch noch die Herren: Advokat Heidcnreich, geh. Regierungsrath Häpe, Schuldircctor Claris; und Hosrath vr. Pabst sich in längerer oder kürzerer Rede vernehmen ließen. — Am l. Tage der Milirärgesiellung find hier von circa 160 jungen Leuten n,-r 18 ausgehobcn worden, wovon sich noch 2 loSgekaust haben. — — Vor mehreren Tagen erkrankte auf dem Perron der Leipzig-Dresdner Eisenbahn eine unbekonnts Frau, die von hier abzureissn gedachte, so p'ötzstch und heftig, daß sie be wußtlos in das Krankenhaus gebracht werden mußte Dort b findet sie sich noch jetzt, und ist in ihrcm Zustand wenigstens i > so fern eine B flerung eingetreten, daß sie das Bewußt sein wieder erlangt hat. Sie toll eine- Kürschner» Wiltwe au» Döbeln sr>n und sich zur Zeit ihrer Erkrankung auf der Rückreise von Pirna in di« Hermath le'mdsn haben. — — Vor einigen Wochen bestahl ein hiesiger Laufbursche seine in Fried» ichstadt wohnhaften E.tern um Kleider und andere Wertsachen und verschwand damit. Alle Bemühun gen ihn hier zu ermitteln, blieben ohne Erfolg. Deihalb nahm man an, daß er Dresden verlassen haben mußte, eine Vermuthung die durch die aus Leipzig hier erngetroffene neuer liche Nachricht bestätigt worden ist, daß man den Burschen dort beim Versatz diverser Kleidungsstücke betroffen und fest genommen hat, die er in Leipzig entwendete. Also hat er dort auch gestohlen. — — Vr. Theodor Apel auS Leipzig wurde am 4. Decbr. von Sr. Majestät dem König in besonderer Audienz empfan gen. und hatte dabei die Ehre, ein Exemplar seines soeben vollendeten synchronistisch-tabellarischen Werke- über die Leip ziger Völkerschlacht überreichen zu dürfen. — — Die Eröffnung der Gößnitz-Geraer Eisenbahn soll bestimmt den 18. D-cembrr stattfinden. Die Bahn von Chem nitz nach Annaberg wird am 2. Januar 1866 dem Verkehr übergeben werden. — — Vorgestern Abend wurde ein unbekannter männlicher Leichnam, der gegen 14 Tage bereits im Wasser gelegen haben mochte, am Ende deS Ostra-GehegeS gegenüber von Uebigau aus der Elbe gezogen. Es hieß, daß der Todte mit einem seit 14 Tagen birmißten Droschkenkutscher identisch sei. Mehrere Kleidungsstücke, angeblich «iirem Droschkenkutscher on- gehörig, wurden bek-nntlich um die nämliche Z it von Fi schern am Elbufe- aufgesundrn. — — In Meißen wurde am 7. Dec-mber unter unaus- gesetzter Anwesenheit eines sehr zahlreichen Publikums vom hiesigen k. Bezirksgericht dis wider den LOjährigen Dienstknecht Karl Robert Gchchardt wegen Mordv-rluchs anhängige Unter suchung verhandelt. Gerhardt wu de von seiner G-liebten, der im 2l. Altersjahre stehenden, am 12. v. M von einem Knde, dessen Vater Gehrhardt sein soll, entbundenen Dienst magd Christiane Amalie Sickert aus Lenz, welche nut Ersterm in einem Gute in Geislitz diente, beschuldigt, daß er am Abend des 3 Octobers laufenden Jahres der Sickert, nach dem er sie zu einem gemeinschaftlichen Besuche bei ihren Eltern in Lenz vermocht, auf dem Wege dahin den Vorschlag g-> macht habe, daß sie sich Beide das Leben nehmen wollten, und da sie nicht eingewrlligt, sie in Nähe der Schäferei zu Döbritzgen in ein hart am Wege befindliches ziemlich tiefe- Waff-rloch, an daS er sie gezogen, ihres SträubenS ungeachtet, geworfen habe, um sie da.in umkommrn zu lasten, indem er sofort nach der That fortgelaufen sei Die Sicken erzählt, daß sie sich au- dem Master herauLgearbeitet habe und nach Haus« gelaufen sei. Der Angeklagte, der von seinem Dienst- Herrn rin gute- Lob erhält, käugnete da» ihm Beigemessene vollständig und stellte in Abrede, der Vater zu dem von der Sickert gebornen Kmde zu sein, obwohl ec zugab, in einem vertrauten Umgänge mit dersilten gestanden zu haben; indessen fand die Aussage der Sickert, die sie auch beeide:«, im Laufe der Verhandlung, sofern ihre Eltrrn beive versicherten, daß sie am Abende de- 3. Octobers naß und erschöpft nach Hause gekommen ,ei und erzählt habe, daß Gehrharrt sie rbm in dar Wasser geworfen »ofern sich ergab, daß von, jenem Was- serloch nächst wohnenden Leuten zur bezeichnet«» Stunde von der Stelle des Verbrechen- her Hilferufe gehört worden sind, und daß dir Pantoff-ln der Sickert, der eine im Wasser schwimmend, err andere am Rande liegend, am andern Mor- r.«» d,» 4. Oktober» gefunden worden sind, und daß man am Wafferloche wahrnehweis'können, daß Jemand im Wasser sich befunden hat^ofern endlich «in Motiv auf Seit.« de- Verletzten weder zur falschen Anklage gegen Gehrbardt. noch zu einem Selbstmordversuch Vvrlag, während die Angvb: de» Angeklagten, daß er -ur Zeit der That im Gute seine» Herrn gewesen sei, und nrch vor dem Schlafrnlegen mit einem Mit knecht gesprochen habe, von diesem nicht bestätigt wurde, so er« hebliche Unterstützung, daß der Gerichtshof den Angeklagten wegen beendigten Mordversuchs zu 20jähriger Zuchthausstrafe verurtheilte. (vr. I.) — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Mor gen» den II. d M. finde» folgende Verhandlungstermine statt: Vormittags 9 Uhr Gerichtsamt Döhlen, u«ter Ausschluß der Oeffentlichkeit, Privatanklagesachr deS Bergarbeiters Carl David Morgenstern in Zschiedge wider Auguste Hermine verehrt. Clauß daselbst. 10 Uhr unter Ausschluß der Oeffentlichkeit Wider de» Zimmergesellen Heinrich Leverecht Leibert in Nickirn wegen Hausfriedensbruch und öffentlich?! Verletzung. lOj Uhr wider den Kaufmann und Hausbesitzer Christian Friedrich Zimmermann wegen Winkelschriftstellerri. 114 Uhr GerichtS- amt Döhlen, Privatanklagesache der Henriette Wilhelmine verehel. Schumann in Niedrrpesterwitz wider Caroline Wil helmine verehr!. Andrich daselbst. 12 Uhr Gerichtsamt Rade burg, Privatanklagesache der Johanne Sophie Behrisch wider den Gutsbesitzer Carl Friedrich Bendorf daselbst. Vorsitzender: Gerichts-Rath ELert. Nachmittag» 4 Uhr Hauptvrrhandlung weder den Schuhmacherzesellen Carl Aug. D>k au' Neusalza wegen Betrug». Vorsitzender: GerichtS-Rath Leonhardi. — Wochen-Rrpertoir des König!. HoftheaterS. Sonntag: Er muß auf'S Land. Der Schauspirldirector. — Montag: Prinzessin Msntpensier. — Dienstag: Das Roth» käppchen. — Mittwoch: Don Juan. — Donnerstag: Da- Räthsel. (Neu einstudirt.) Der alte Magister — Frritag: Der Wasserträger. — Sonnabend: Fl ck und Flock. — Sonn tag: Das Nothkäppchen. — Montag: Zum ersten Mal: Ihr Taufschein, Lustspiel in 1 Act, von Wrchard. Leichtsinn und Liebe. (Neu einstudirt) Oesterreich. In der Adreßbebatte im nieder österreichi schen Landtag nannte der Abgeordnete Berger dre Sistirung der NeichSverfafsung „nackten Absolutismus mit dem Feigen blatt". Die Witzbolde Wiens sagen aber, Berger habe Un recht, denn das Patent von 20. Sept >r. sei ganz schamlos. — Preußen. Der König hat genehmigt, daß auf de« Platze, wo jetzt die Porzellanmanuä.ctur steht, er» neues Pa» la>S für das Abgeordnetenhaus gebaut werde. — Ein Ber liner Fleischer nach dem anderen macht bekannt, daß er seine geschlachteten Schweine von Aerzten und Sachverständigen untrrsuchen laste — Das fiatiftiiche Büreau giedt die Be völkerung Preuße, s nach der letzten Zählung auf 19,255,139 Köpfe an von denen 279,42 l zum Militär gehöre» — In Folge geführten Verhandlungen läßt die Kgl. sächsische Re gierung 300 Kohlenwaggon» bauen, um böhmi>che Braun kohlen damit nach Berlin zu spedi en. — Baden. Die Postconferenz wird sich vertagen müssen, weil verschiedene Punkte eine persönliche JnstruktionSeinholung der Bevollmächtigten erheischen. Hauptsächlich soll die Er niedrigung deS TransitpsrtoS b:i Hannover und Thurn und Taxis Schwierigkeiten verursachen. — Laiern. In der hiesi gen Presse handeln fast alle Leitartikel über den CabinetSrath Pfistermaier und über den abgereiste.-r Richard Wagner. Aber genau genommen handelt es sich um das wohl nicht ganz ver fassungsmäßige Cabimtssecretoriat und um te» Rücktritt de- Mrnister Neumayr. — Weimar. Der >m Schwarzdurgischen versuchte Prinzenraub wird schon den 18. d M. vor dem hiesigen Schwurgericht zur Behandlung kommen. Vr. Weiß und Genoffen sind wegen „Versuchs des Menschenraubes und räuberischer Erpressung" in Anklagestand versetzt — Ham burg. I» der Nacht vom 7 —8. d. M. ist ein groß,- Echadenfeuer auf dem Grasbrock in den ausgedehnten Etablisse ment» vo» Dubalt ausgebrcchen. — Spanien. Die Regierung will die Farbigen in den Colonien, auf den Philippinen und auf den A tillen freigrbe« und ist deshalb der Colonealminister beauftragt, Untersuchun gen über die besten Mittel anzustrllen, wie die Arbeit der Kulis und Neger zu regeln sei. — Frankreich. Die Kaiserin hat mit einem höchst liebens würdigen Handschrribrn der Gattin de- A.miral Chabanne» die für sie geprägte goldene Medaille für ihre Thätigkeit während der Cholera in Tou'on übersendet. — Loui< Blanc tritt j'tzt in einigen französischen B älter» wieder auf «nd hat mehrere Grundsätze de« Allgemeinen deutschen Arbeiter- Verein- in sein Programm ausgenommen. — Dir Predigtm des ?. Hyacinthe sind in Paris so beliebt, daß einzelne Stühle hierzu mit 10 Franc- vermiethrt werden. — Der Abend» Ms 4-