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U». WS. 8eh«ter Jahr«. Donnerstag. IS. Oktober 1868« -er, lzung nngm ItlllNg o ge- orauS mich okv-^« oisen« «einen derzeit - ein ig auf zerung zurück- f- als er ein- n klärt z er nur nheitr« inrrisch Spitze sol» «« lßm he Auf- ievirth- IrntagrS zlichste» selb. IS. lol». er , «küeb asrste. I«». chen zur > irgend- «gelegen- nur an ,t ihrer " werden .«klatscht, ruch alle . ob nun >», denn ommt e» idkch er- >tten hat. 1-1853 mühle zu icht, seine lbrn Bau de« Dresden. f der klei- zl'ch zum brntSmge em hohen nv>h«g« zu gSa- i» daß scheiden^ ng- Ihr . SochtN diese» zu Zeit über- »rtvi» tbcnü. e> schon ge- o jenizea, »llen tz«ei» ^rschnvt: «glich Mb 7 Uhr. Anserate tzmrbru angenommen r «,«dend»S.«onn- t,,» b«, Mittag» 1« Uhr: Marienstra-e Ist. Unzeig. in dies Blatte, da, jetzt in»»««» G^mplaren erscheint, Anden ein» rrsolgreich« Verbreitung. -I Monnemrnt: VietteljLhrlich LVNgL bei unentgeldlicherLK- serung tu'» Han«. Durch di. «Lnigl. Pos VietteljLhrlich SS Rg< Ltnjrlve Nummer» 1 Ngr. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arabisch. Inseratenpreise: tzür deü Raum eiu« gespaltenen Zeile: t Ngr. Unter „Eiuga- sankt" dir Zeile t Vrgr. vruck nud ligeuthmu der Herausgeber: Liepslh Sr Nelchardt. — Verantwortlicher Redacttur: IllUuS Nrlchardt. D»»Sb«n den 12. Oktober. — Otto Leonhard Heubner ist vom Justizminiyrnum toiedrr zur Ldvocatur Zugkräften und neuerdings als Advocat verpflichtet wordm. - Im Monat September betrug die Entröe-Einnahme de- Zoologischen Gart'.n« für 92l7 BillrtS t 5 Ngr. 1536 Thlr. 8 Ngr., für 6223 BillrtS ü 3 Ngr.: 622 Thlr. 9 Ngr., für 198l BillrtS L 2 Ngr.: 132 Thlr. 2 Ngr.. für 1952 BillrtS t 1 Ngr.: 65 Thlr. 2 Ngr, in Summa für 19,373 «illeis 2355 Thlr. 18 Ngr. — Das Festprogramm zur Enthüllung-- und Einweih ungsfeier de- Gelleri-Dtnkmals zu Hainichen am 26. Oktober veröffentlicht den Verlauf der Frier, zu welcher eine von Her mann Waldow gedichtet« und von dem hiesigen Organist E. Kretschmer componirte Cantate zur Aufführung kommt. Der Tondichter ist derselbe, dem bei dem letzten großen deutschen Gesangfeste ein Preis zugesprochen wurde. Reden bei der Feier werden von dem Rector M. Richter, Bürgermeister Huth zu Hainichen und von dem Profeftor Nr Heltner aus Dresden gehalten. Festmahl, Freiconcert und Illumination werden ebenfalls dabei stattfinden. — Schon wieder haben wir einen Selbstmord zu berich ten, den eine in Neustadt wohnhafte Dame, die geschiedene Frau eines h'nsigen Beamten mittelst Phokphor, den sie von einigen Streichhölzchen abgelöst und genossen, in Ausführung gebracht hat. Die Thal, die aus Lebensüberdruß erfolgt zu sein scheint, ist bereits am vergangenen Montag geschehen, der Tod aber erst vorgestern, DnnStag, Abend gegen 12 Uhr «folgt Die ärztliche Hilfe zur Abwendung deS urier d n furchtbarsten Schmerzen endlich erfolgten Todes war vergeb lich. Die Dame, die beiläufig kn guten Verhältnissen sich be funden und mit Hinterlassung von Vermögen gestorben ist, hat einen Brief zurückgelassen, in dem sie über ihre zeitlichen Güter nach allen Richtungen disponirt, über das eigentliche Motiv des Selbstmordes sich aber nicht ausgesprochen hat. — — Ein Gewerbtreibender auS dem Erzgebirge, den, sein Beruf vorgestern nach Dresden, sein großer Durst aber und die Sucht, sich hier auch möglichst zu amüsiren, sofort nach seinem Eintreffen in verschiedene Wirihschasten geführt hatte, war in Folge der eingenommenen Getränke endlich so weit gekommen, daß er in einer Wirtschaft, die er zuletzt besucht, «inschlief und nicht wieder zu erwecken war. Er mußte an Ort und Stelle und zwar auf dem Stuhle, auf dem er ge rade saß. die Nacht über sitzen gelassen werden. Als er am anderen Morgen erwachte und, um sich in der Zeit zu orien- tiren, nach seiner Uhr greifen Wolke, war dieselbe spurlos verschwundin Ein unbekannter Spitzbube, der, wie er sich erinnerte, sich Abends zuvor an ihn wiederholt herangrdrängt, hatte seinen Zustand benutzt und unbemerkt ihm die Uhr von der Kette abgeschnitten und gestohlen. — — Am vergangenen Sonnabend halte der Lohnfubrmann P. aus Laufigk von da eine zweispännige Fuhre Kalk nach der «in Paar Stunden davon entfernt lr.geyden Stadt Grimma gefahren, sich hier länger aufgehalten und war Abends nach 9 Uhr mit einem Fuder Braunkohle, die er wieder ge laden hatte, seiner Heimath zu gefahren. Den andern Morgen wurde derselbe auf einem Eommunicationswege zwischen Groß- «nd Kleinbardau. mit den Beinen im Geschirr hängend und mit der Brust unter dem rechten Vorderrade liegend, todt aus- gefunden. Der Verunglückte war jedenfalls in Folge genosse ner geistiger Getränke und des ihn überkommenen Schlafe» d«» der Straße ab auf diesen nicht in seine Heimath führen den Weg gerathen und endlich vcm Wagen herunter gefallen. — Herr Deitmer, Mitglied des königlichen HoftheaterS, den eine dreimonatliche Krankheit seiner Wirksamkeit entzog, tritt morgen, Freitag, zum ersten Male wieder in „Plauder- stunden" auf. — Auf eine originelle Weise hat seit einiger Zeit ein hiesiger Bäckerlehrling seinen Meister bevortheilt. Derselbe k mußte allwöchentlich in einem Sack eine größere Quantität ! Salz au« dem Salzhof holen. Der Sack mußte um die ge wöhnliche Quantität Salz zu enthalten, auch den gewöhnlichen äußeren Umfang haben. Der schlaue Bäckerlehrling wußte sich zu helfen; er stecke jedes Mal seine Aermeljacke mit in den Sack und verlangte soviel Pfunde Salz weniger, als seine Jacke in dem Sack Raum ausfüllte. Das dadurch «rübrigt« Geld fleckte er in seine Tasche. Der Meister ist denn doch schließlich hinter den Betrug gekommen und hat Anzeige davon gemacht. Dem Vernehmen nach soll dieser Bäckerlehrling auch bei mehreren Kunden seine« Meisters da vereinnahmte Frühstück-gelb statt e» an den Meister abzu- lirfern, in seinen Nutzen verwendet haben. — Sin hiesiger Bürger übergab vorgestern seiner 5jäh. rigen Tochter den in ein Papier ringeschlagenm Geldbetrag von SO Groschen mit dem Austrage, ihn auf die Echeffrlgaffe zn tragen, »nd dort an eine« bestimmten Ort abzugeven. Unterwegs hat sich an das Kind eine junge Frauen-prrson, die sehr lang gewesen, und ohne Kopfbedeckung gegangm sein soll, herangemacht, das Kind über seinen Auftrag gehörig au-gefragt und sich das Geldpäckchen unter dem Vorgeben auShändigen lassen, daß sie noch rin Ringelchen dazu packen wolle. Sie hat dem Kinde das Päckchen alsbald darauf wieder zurückgegeben, und sich von ihm entfernt. Als Elfteres aber auf die Scheffelgafse gekommen, und das Geld dort ab gegeben, hat dasselbe anstatt aus 20 Groschen, die ursprüng lich in dem Päckchen gelegen, au» sieben Pfennigen bestanden. — — Au» einem Gasthofe in der Gerbergaffe in Leipzig verlangte man am Montag Nachts nach Polizei, weil der am Abend einlogirte Kaufmann W. aus Dresden eine wichtige Mittheilung zu machen habe. Als die abgesendetm Polizei beamten dort ankamen, erklärte der Kaufmann ganz offen in Gegenwart deS Wirthcs, daß er die Absicht gehabt habe, sich zu erschießen, indessen auf andere Gedanken gekommen sei und davon ablaffen wolle. Ein scharf geladenes Doppelterzerol, das er übergab, konnte zwar auf eine ernste Absicht deuten, die ganz; Sachlage stellte aber deutlich heraus, daß er nur «in Schreckmanöver für seine Angehörigen, keineswegs aber einen Selbstmord im Auge gehabt habe. — Da« sein vor Schnaps, gnäd'ger Herr! Mit diesen Worten schob neulich ein slavonischer Drahtbinder, als er im Leipziger Polizeibureau visiren ließ, dem betreffenden Beamten den Fünfpfenniger wieder hin, welchen dieser ihm auf 3 Ngr. herausgegeben hatte ; er staunte sehr, als das Geschenk zurück gewiesen wurde. — Vorgestern Abend ist der Direktor der hiesigen katho- lischen Freischule, Herr k. A. Lange, im besten ManneSalter nach kurzem Krankenlager gestorben. (Während der Besetzung Holstein» durch vie BündeStruppen war derselbe Feldcaplan bei lseM sächsischen mobilen Eontingent.) — Oeffentlichr Gerichtsverhandlungen vom 10. Oktober. ES bleibt noch eine kleine Einspruchsverhand lung übrig. Es handelt sich um Diebstahl, dessen der Berg arbeiter Heinrich Gotthelf Hegewald aus Nirderhäslich beschul digt war. Der Richter erster Instanz hatte ihn zu fünfmo natlicher Gefängnißstrafe und Tragung der Kosten verurtheilt, g?gen welche- Erkenntniß er Einspruch erhob, da ihm die Straf« zu hoch vorkam. Im Oktober v. I stahl er in einem Pferdestärke zu Oberlaubendorf einem gewissen Voigt Betten und am 2l. November von einem Wagen, der in der HrinS- berger Papierfabrik stand, «inen Sack mit Jacke, Decken u. s w. Er meint, er wäre sehr in Noth gewesen. Im Jahre 1861 habe er geheiraihet, seine Frau und er selbst hätten gar nichts gehabt, weder ein Stück Belt, noch einen Ueberzug. Die F« au mußte ihr Wochenbett im Hause ihres ValerS abhalten. Herr Staatsanwalt Held verwendet sich in diesem Falle selbst für eine Herabsetzung der Strafe und der Gerichtshof läßt die fünf Monate Gefängniß in nur vier zusamnunschmelzen. — Der am Sonnabend zu Arbeitshaus verurtheilte Roche auS Strehlen ist nicht zu verwechseln mit Herrn Aarbierstubenbe- sitzer Ad. Jul. Rothe in Strehlen, was wir auf dessen Wunsch hier ausdrücklich erwähnen. — Vom 11. Oktober. Heut ist der Gerichlssaal in allen seinen Räumen gefüllt. ES liegt versuchter Mord vor, dessen Samuel Mickan au» Gröditz be schuldigt ist. Auf dem GrrichtStisch liegt ein Strick, rin trau riges Mordinstrument, «S scheint von Blut geröthet. Ern Rasirmeffer liegt daneben. Auch das Opfer, das fallen sollte, sitzt vor den Richtern, in Gestalt eines jungen Mädchens. Mickan, der Angeklagte, ist von kleiner Statur, sehr dürftig gekleidet, von dunkelgrlbem Antlitz, finstrer Miene. Beim Ein tritt wirft er einen kurzen, flüchtigen Blick auf die frühere G liebte und dann wendet er sich den Richtern zu, ohne je wieder sich herumzudrthen. Seine Stimme ist stark und laut. Vor ihm fitzt clls Defensor Herr Advokat Kuntzsch. Mickan ist 24 Jahr alt, außer der Eh« geboren, evangelisch, sehr arm. Seine Mutter lebt noch. Er ging bald auf Tagearbeit, bald diente er als Knecht auf dem Lande. Seine geistige Bildung ist eine sehr geringe. Er ist bereits zwnmal bestraft, einmal mit wenigen Wochen Gefä- gniß wegen widernatürlicher Un zucht, und das andere Mal mit 2 Tagen Gejängniß wegen Unterschlagung von Obst. Er lennt die unverehelichte Anna Christiane Handrick seit dem Anfang deS Jahres 1864, diente früher mit ihr zusammen, auch einmal in Mockritz, wo er mit hinzog, denn e- hatte sich zwischen rh-nen «in sehr innige« Btthältniß gestaltet. Ende Februar 1865 war er seiner Ge liebten nach der Residenz nachgezogen und hielt sich hier ar beitslos auf — bis zu seiner Verhaftung. Beide wohnten btt dem Lohnkutscher Flohrrg auf der kschönfeldrrstrsße Nr. 18. Er selbst schlief unten in der Wohnstui ie Flohrig'S, die Handrick mit einer gewissen Rentsch im dritten Stock, wo auch er nach Angabe de« Vorsitzenden sich de« Ra chtö manchmal rinfand. Da fuhren Andere dazwischen, die ij n Lei ihr verleumdeten. Man rieth ihr, da< Vrrhältmß mit ihm zu lösen. Sie er zählte ihm die« und fügte noch hinzu, er habe sich mit der Wirthin abgegeben. So kam etwa 8 Tage später der 6. März 1865 heran; eS war rin Montag «nd in Altstadt-Dresden Jahimarlt. Nachmittag- gingen Beide auf den Jahrmarkt. Auf dem Neumarkt gab er ein Rasirmeffer zum Schleifen, das er nach kurzer Zeit wieder abholte und rn die Leiten-, lasche deS Rockes steckte. Der Jahrmarktsabend wurde noch weiter gefeiert. Beide gingen in den Gebirg'schen Garten auf der Eamenzerstraße und zwar am Abend. Er tanzte mit ihr die halbe Nacht, dann auch mit ihrer Schwester und der mil anwesenden Rentsch Später tanzte sie mit einem OmnibuS- kutscher, Namens Hennig, der mit ihrer Schwester gekommen war und ging mit ihm später in eine Nebenstube deS Tanz saals, sie setzten sich an einen Tisch, wo unterhalten und Bier getrunken wurde. Es setzte sich noch ein Kutscher hinzu, ebenso ihre Schwester und auch ein Gendarm. Mickan beobach tete das von der Thür auS und Eifersucht erfaßte ihn plötz lich. Sie soll sogar eine höhnische Miene gegen ihn verzogen haben. Da ging er zu ihr hin und forderte sie zum Tanze auf, was sie abschlug, weil sie einmal eine Tour auSsetzen wollte. Mickan aber sagt, sie habe geäußert: „Ich darf nicht ausstehen, wenn ich mit Dem am Tische sitze!" Darauf er widerte er: „DaS iS auch weiter »lischt, ich krieg' schon enne Andre!" Sehr erzürnt, sprach er zu der Rentsch: „Nu sieh' «mal, alleweile Hab' ich mit der Christel tanzen woll'n, nu hat se mrrsch abgeschlagen!" Als nun tir Handrick späte: mit dem Omnibuslutscher an ihm vorübertanzte, da spuckte er vor ihr aus und rief: „Mit Andern lannste ranzen, aber mit mir nich!" Er hö-te so von ungefähr erzählen, daß die Geliebte sich den OmnibuLkutscher nunmehr ganz anschassen wolle. Gegen 12 Uhr Nacht» ging Mickan heim und zwar allein. Er machte Licht, ging in die Küche und schrieb dort einen Brief an seine Mutter, der verlesen wird. Er lautet unge fähr: „Lieber Großvater und liebe Mutter! DaS sind meme letzten Zeilen, bald bin ich nicht mehr am Leben. ES wird mir so schwer, daß ich gar nicht weiß, was ich anfangrn soll. Ich werde mir das Leben nehmen, ich habe mir'« zwar nicht gegeben. Die hat so gegen mich gehandelt. Lebt wohl, löbt wohl, Ihr meine lieben Eltern! Das ist der letzte Brief, den ich schreibe! Dresden, den 6 März 1865. Samuel Mickan." — Mickan schaffte den Brief in den nächsten Postkasten lttrb begab sich noch einmal in den Tanzsaal in dem Gebirg'schen Garten, wo er zu der Handrick sagte: „Ich werde Dich ab holen lassen, ich bin auf der Polizei gewesen!" Mickan erzählt noch, wie der Kutscher Henn'g zur Christiane gesagt, Mickan'S Eitern hätten sich in der Welt hrrumgrtrieben, sie seien schleck:« Menschen, was ihn sehr ärgerte und noch mehr aufregr^ Mickan legte sich nun schlafen, später kam die Handrick mit dem Omnibuskutscher an. Es wurden an der Thür noch ver schiedene Redensarten gemacht; denn Mickan kam auch wieder heraus. Hierauf ging er mit ihr in die Wohnstube, wo ihn wieder einige Vorwürfe trafen; sie sagte, er hätte sie beloger. An diesem Abende wollte sie unten schlafen und äußerte, sie würde sich morgen ein anderes Quarli.r miethen, worauf er sagte: „Nein, da will ich lieber auszirhen!" Mickan behaup tet nun, daß er sich zuerst in der Küche mit dem Rasirmeffer geschnitten und dann die Handrick erst in der Stube. Als er in die Stube kam, löschte er das Licht au», faßte die auf dem Stuhl sitzende Handrick fest am rechten Arm und schnitt hinein. Er sagt: „Todtmachen wollte ich sie nicht, ich wollte ihr bloS eens au-wischen!" Nach dem Schnitt in den Arm schrie die Handrick, die Flohriz'schen Eheleute kamen herbei mit Licht und die Frau legte den ersten Verband bei dem Mädchen an. während Mickan aus der Stube ging. Im Nocke Mickan'S fand man noch einen Zettel, auf welchem ge schrieben stand: „Mit uns Beiden ist eS aus. Die Rache kann nicht anders ausgeführt werden, als durch Mord und Todtschlag. Sie verdient eS nicht anders. Erst muß die weg, sonst ist keine Ruhe. Ihr kann's nicht ander» gelohnt werden, als so!" Mickan wurde nun bald unter einem Bett, im drillen Stock hervorgezozen, bewußtlos, einen Strick in der Harro haltend, der nach der Bemerkung de« Vorsitzenden wahrscheinlich dazu dienen sollte, im schlimmsten Falle die Handrick noch zu erdrosseln. Er wurde bald in die Diaco- nissenanflalt gebracht, wo er am 9 Juni 1865 als geheilt entlassen wurde und in die Gefängnißzelle kam. Er zeigt heute die Wundenmale. Er giebt an, an jenem Abende nicht betrunken gewesen zu sein, da er blos Bier und keinen Schnap» zu sich genommen. Die Johanne Christiane Handrick tritt als Zeuge in den Saal. Sie erzählt den Anfang ihrer Be kanntschaft, die Entwickelung ihrer Liebe, die Hoffnung auf baldige Hrirath und d n Entschluß, da« Verhäliniß mit ihm wirdir zu trennen. Sie will den OmnibuSkutscher selbst ge beten haben, daß er sie vom Tanzsaal au« dem Gebirg'schen Garten nach Hause begleiten sollte, weil sie glaubte. Mickan wäre böse auf sie. Es sei ihr plötzlich Angst geworben. Zu