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5. n so UN» hwere» > Trost haben, Msung S reich mücktm wg auf de ehr- Baron Herren eine in sellschast i 'Pastor Herrn and dem apveritz, md Ver mensch» ähnlich -wahre». .865. ir !er>; die enS ver» sch« der Hause zu kn id Coüe» Kpl NU ige einen ine )och de« ,nd wän den Tag sund und Nieder- Lösniy - teil. zerschießen '«r ,tSK b-r «ering- lWisd- ,1 Höhe. It»r vnn nd zu ha- irelßler, « an der >er nrnp Anseratmprnse: Für de» Raum einet gespaltene» Zeile: 1 Rgr. Unter „Tinges s-ndt" die Ze«, »««r. Druck »ad Mgerrthrm» der Herausgeber: Lstpsch ch Nkichardt. — Verantwortlicher Redactrur: JulsttS Nrichsrdt« e. and E«nv« eoße Maul g geht s« richt. Dresden, de» 11. September. — Schon oft und zwar seit länger als zwei Monaten versammelt sich sowohl bei Tage als bei Nacht «ine neugie rige Menschenmenge um das Gitter des Moritzmonuments und schaut mitleidig hinab in die Tiefe, aus welcher, und zwar aus einem dort befindlichen Loche, stündlich erbarmungswürdige Klagruse hervorschallen. Es ist dort nämlich vor 8 bis 9 Wochen eine große, schwarze Katze hinuntergesprungrn, die allerdings ohne menschliche Hilfe nicht herauskann. Das arme Thier schreit fortwährend; sie scheint aber durch das ewige Rusen und Klopfen und Werfen so menschenscheu geworden zu sein, daß sie aus ihrem Versteck nur dann hervorkommt, wenn sie sich unbemerkt glaubt. So vollständig verwildert, kann die Katze gefährlich werden. Mitleidige werfen allstünd- Ilich Brod, Semmel und Fleisch hinab, ja selbst rin Gefäß mit Milch ist schon Hinabgelasien worden. Es wäre wünschens- werth, daß hier eine kräftige Abhilfe sich noch vor rintreten dem Winter zeigte, wo jedenfalls das arme Thier erfrieren müßte. ' — In der Dresdner Papierfabrik zerplatzte in vorvoriger Nacht ein großes eiserne» Triebrad und richtete in dem übrigen Maschinenbetrieb großen Schaden an, der sich auf 20,000 Thlr. belaufen soll. Menschen wurden glücklicherweise dabei nicht verletzt. — In der vom Advocat Carl Zumpe ll. gegen den Ci- vilingenieur Wilhelm August Jäger auf des Letzteren Einspruch stattgefundenen Verhandlung ist der Bescheid des königl Ge richtsamtes im Bezirksgerichte Dresden, durch welchen der An geklagte zu Gesän-niß in der Dauer von zwei Wochen drei Tagen wegen Beleidigung verurtheilt war, bestätigt worden. — Am 7. d. Mt». Abend» in der 9. Stunde entstand in Mehltheuer bei Bautzen beim Gutsbesitzer Kokuschke Feuer da» dessen Wohnhaus mit eingebauten Kuhstall; Wohnhaus und Scheune des Gutsbesitzer Lehmann; Wohnhaus nebst Kuh stall und Scheune des Gutsbesitzer Kubitz, sämmtliche Gebäude des Gutsbesitzer Schönwälder, sowie das Armenhaus in Asche legte. Sämmtliche Calamitosen sollen nicht versichert haben — Fräulein Valeska Guinand gastirt gegenwärtig wie der in dem Tivolitheater in Chemnitz und zwar, wie das Chemnitzer Tageblatt berichtet, mit großem Beifall und Erfolg Bei ihrem Auftreten als Helena in Wolfsohns: „Nur eine Seele" waren bereits frühzeitig alle Billets zu dem geräumigen, 1500 Personen fassenden Theater vergriffen und mußte des halb das Orchester geräumt werden Außerdem kam mit ihr „König Nenvs Tochter" zur Aufführung und gastirte sie noch mit besonder« Beifall des Publikums als Lieschen Wilder muth — Herr L. W. Schaufuß, Inhaber der hiesigen, über die Grenzen von Europa hinaus wohlbekannten Naturalien Handlung ist in letzter Zeit von der russischen entomologischen Gesellschaft in Petersburg, von der K. Leopoldinisch-Caro linisch-Deulschen Akademie, sowie von der entomologischen Ge sellschast in London zum wirklichen Mitglieds ernannt worden. — Der Geheime Comm.-Rath WolterSdorf, Besitzer und Direktor zweier Theater in Königsberg i. Pr., sowie des vor Kurzem voa ihm für 150,000 Thaler in Berlin erkauften 'früheren sogenannten Mehsel'schen Theaters, hat Herrn Dawi fon zu einem dreimonatlichen Gastspiel für seine Bühnen in den beidm genannten Städten gegen ein Honorar von 10,000 Thaler, welcher enormen Summe sich bei günstigen Einnahme-Erfolgen noch außerdem eine Tantieme für den Künstler anschließt, engagirt. — Die vorgestern beim Abputz eines Hauses auf Wiener Straße verunglückten beiden Anstreicher sind die erlaubten Soldaten Kästner und Sachse. Beide haben deutende Verletzungen davon getragen und sind in das Mili tärhospital ckranSportirt worden. — — Eime Strohdrckrlhändlerin aus Gorbitz wurde vor gestern hier verhaftet, weil sie sich in einen offengeflandenen Keller auf der Ammonpraße eingeschlichen und aus demselben einige Stückchen Butter gestohlen hatte. Wie wir hören, soll dieselbe schon früher den Haustrhandel mit Strohdrckeln als Borwand zur .Verübung von Hausdiebstählen benutzt haben. — — Man theilk uns mit, daß vor einiger Zeit auch die Trinkbude auf dem Postplatz von einem unbekannten Diebe mittelst Nachschlüssels geöffnet worden ist. Derselbe hat aber dort Geld nicht gefunden. Einen besseren Griff hat derselbe oder ein anderer unbekannter Spitzbube grthan, des in der Rächt von vorgestern ans aestern die Trinkbude vor dem Dohnaschlag ebenfalls mittelst Nachschlüssels geöffnet hat. Derselbe hat doch Wenigstei ,S 4 Thaler gefunden — In der Nähe von Altsrankcn auf der Chaussee kam am 7. d. M Abends, wäl »rend die Pferde den Wagen rück wärts in den Chausseegrabei, lausen ließen, der Geschirrführer Mende aus der Eichhorn'sch >en Papierfabrik zu Nossen, unter der be be. den Wagen und ward dabei so zusammengedrückt, daß er augenblicklich den Tod fand. Mende hinterläßt eine Frau mit vier Kindern. — Vorgestern Abend in der neunten Stunde brannte in Zschiedge daS mit Stroh gedeckte Wohnhaus des Bergar beiters Einert bis auf das Mauerwerk nieder. — Einen schweren Verlust hat nicht nur unsere Stadt, sondern die protestantische Kirche überhaupt erlitten. Gestern früh um 4 Uhr starb nach einem dreitägigen Krankenlager der geh Kirchenrath und Hofprediger, Herr Ilr. E. R. Käuffer. Als ächter Glaubens Held, wie er gelehrt und gewirkt, ging er von hinnm; er war Einer der festen Säulen am Bau des Protestantismus, Freund der Aufklärung und des Lichles, ein tieuer Kämpfer für Wahrheit und Recht. Allgemeine Wochenschau. Zur Lage. — Die Trennung der Herzogtümer. — Bewegungen im deutschen Volk. — Die Ungarn. — Das Flottenfest- II An dieses Jahr werden die österreichischen Bäder denken ! Kaum, daß Ischl das Unglück hatte, abzubrennen, wird Gastein von dem Herrn von Bismarck heimgesucht und ein Traktat, so eine Art Protokoll, wird in ihm abgeschlossen, das, wir das berüchtigte Londoner, die Herzogtümer ihrem Untergange fast sicher entgegenführt. Noch immer beschäftigt sich die Presse aller europäischen Länder mit den Salzburger Abmachungen und von mancher Seite behauptet man, daß neben dem offiriellen ActenstÜckel noch geheime Artikel bestün den, in welchen der Weg engedeutet ist, der die Herzogthümer allmählig ihrer definitiven Einverleibung in Preußen über liefert. Von osficieller Seite leugnet man natürlich solche ge. Heime Abmachungen, indessen, was leugnet man da nicht'? Die Sache wird aber um so wahrscheinlicher, als sich der Gasteiner Vertrag immer srrhr- als ein Stück der Cabinets Politik herauSstellt, bei welcher die Wünsche und Interessen der Völker gar nicht mitzusprechen haben. Oesterreich und Preußen sind eben noch absolutistisch regierte Staaten; die konstitutionelle Lehre wird weder im Norden noch im Süden unsres engern Vaterlandes von den Regierungen anerkannt und es ist daher für die Mittelstaaten, insbesondere Baiern und Sachsen, ebenso selbstverständlich, wie ehrenvoll, daß die konstitutionellen Minister dieser Länder sich nicht an Ab machungen betheiligt haben, die über die Prinzipien der Ver fassungen zur Tagesordnung schreiten, d h. zur gänzlichen Jgnoriruna des Willens des Volkes, das in den Augen jener Selbstherrscher immer noch die misera conlridului, plebs d. h. der elende Pöbel, gut genug zum Stcuerzahlen, ist. Lasse man also die Herren Z itungsschreiber in Berlin die Existenz geheimer Artikel leugnen — kein Mensch glaubt deswegen, daß sie nicht da sind. Bezeichnet man doch jetzt die officirllen Aktenstücke, die der Agent der dänischen Regie rung Hansen, pflichtmäßig an seine Regierung erstattete, auch als Lügen? In jenen Unterhandlungen, die Hansen in Biarritz (dem französischen Seebade, wohin Herr v. Bismarck sich jetzt wieder begiebt) mit dem preußischen Premier hatte, hat Letz terer sich bereit erklärt, Nordschleswig an Dänemark abzu treten, wenn Frankreich dann die Annexion der Herzogthümer durch Preußen zugäbe. Dies geschah nicht; den Nordschles wigern ist aber durch das Cajoliren und Hetzen Preußens gegen den Augustenburger der Kamm so geschwollen, daß sie jetzt 2000 Mann stark eine Fahrt nach Kopenhagen unter nommen haben, um ihre Sympathieen zu Dänemark und ihre Hoffnungen zu einer Wiedervereinigung mit selbigen zum Aus druck zu bringen Inzwischen sangen Oesterrnch und Preußen an, die Gasteiner Zusammenkunft auszusühren. Die preußischen Trup pen werden disloci'rt, die preußischen Telegraphen- und Post beamten räumen in Holstein ihren Platz den erst von i-.nen vertriebenen Holsteinein ein, dafür säubert der preußische Com- missar von Zedlitz Schleswig von allen Beamten, die nur einen Schein, von uiiabhängizer Gesinnung haben und ver mehrt so auf wunderbare Weise seine Anhänger. Da cs na türlich auch dort eine Menge Stellenjäger giebt, so verfügt er über eine größere Anzahl ergebener Seelen. Inzwischen bat auch der preußische Eommissar von Lauenburg, Graf KielmannSegge, eine Unterredung mit dem König Wilhelm ge habt, wie und wann Preußen die Regierung dieses Landes übernehmen soll und (das Beste kommt immer zuletzt) inzwischen hat auch der Bundestag beschlossen — was hat er noch viel mehr zu beschließen? als — Ferien zu machen. Gegen die Stimmen Sachsens und Baierns will er nun abwrrten, was ihm Preußen und Oesterreich zur Berathung vorlegen werden, von selbstständiger Ttzätigknt keine Rede. 'Nach der letzten Krastäußerung, nichts thun zu wollen, beschloß er also, Ferien zu machen. An seiner Stelle wird in Frankfurt eine Versammlung von Abgeordneten der deutschen Kammern tagen. Bereits hat der L6er-Ausschuß in Leipzig die Verhandlungen vorbereitet. Es ist bekannt, daß dieser Abgeordnetentag vor 2 Jahren ?in Programm aufstellte, das in dem einen Thrile, der Losreiß» ung Schleswig-Holsteins vom dänischen Joche, erfüllt wurde, während der andere Thril, die Constituirung der Herzogthümer zu einem selbstständigen Staate, ärger denn je verfahren ist^ Auch die Telegirtenversammlung der Schleswig-Holsteiner hat vor Kurzem eine Versammlung abgehalten, worin sie strenge- Festhalten am Rechte gelobte und an die moralische Unterstütz ung Deutschlands appellirt. Es thut auch noth, daß das deutsche Volk die nationalen Bestrebungen der wenigen bun destreuen Regierungen unterstützt; das Vorbild LauenburgS sollte alle Parteien einigen zu Wahrung unserer Selbstständig keit. Laßt uns keine lauen Bürger sein, sonst werden wir wie Lauenburger behandelt! In Oesterreich erhebt die ungarische Partei kühner als je ihr Haupt, während die Deutschen von einer unangenehmen Uebcrraschung in die andere gestürzt werden. Den besten Er folg Schmerling'S, welcher den siebenbürgischen Landtag zu< Beschickung des Wiener Reichsraths bewog, vernichtet da- Grafmministerium mit einem Federzuge. Siebenbürgen, Kroa» tien und Slavonien sollen wieder unter das Scepter Ungarns kommen; an Stelle der ReichSverfaffung treten in Ungar» nach und nach die revolutionären Gesetze von 1848 und die deutschen Kronländer haben weiter nichts, als die Kosten der gemeinsamen Reichsvertretung zu zahlen. Das Flottenfest in Portsmouth, welches dem zu Brest gefolgt ist, hat auf's Neue die wenigstens in den Regierungs kreisen herrschende Eintracht zwischen England und Frankreich bekundet. Die Admirale, Marineminister u. s. w. beider Mächte haben sich nur mit Champagner tractirt, auf ihren Schissen gegenseitig fetirt, ihre Marine-Etablissements inspicirt, sich herzlich embrasstrt, ihre Reden wurden in alle Welt tele- graphirt, jetzt ist Frankreichs Flotte nach Frankreich retournirt und nun kritisiren und raisonniren die Zeitungen beider Län der die Angriffs- und Vertheidigungsmittel der anderen aufs unliebenswurdigste. Das Volk nahm weder dies- noch jenseits des Canals Theil an den Festlichkeiten, die Mannschaften durften die Schiffe nicht verlassen, sonst hätte cs blutige Schlag.reim gesetzt, während die Officiere in Entzücken schwammen. Die Toiletten der Engländerinnen hatten im Gedränge unendlich zu leiden; der Tüll flog in kleinen Strei fen umher wie Meeresschaum vor dem Winde, selbst das oberste Takelwcrk, wie Kopfputz und Bänder, blieben nicht verschont und die Havarie unter den Crinolinien soll furcht» bar gewesen sein. — In Lyon hat ein großer Theaterscandal statlgefunden, der zwar ohne alle politische Bedeutung ist, aber beweist, wie wenig dazu gehört, um das leicht erregbare Volk der Franzosen zur Revolution zu bringen. * ES giebt noch Wiesen genug, die mehr oder minder, ganz oder tyeilweise moosig sind, und deren Besitzer darauf auch lieber Gras als Moos baueten. Wie nun dem Moose zu begegnen und ein reicher Graswuchs zu erzielen sei, darüber sprichr sich der „Schwerzcrbote" aus, wie folgt: „Den ver schiedenen Mitteln zu diesem Zwecke reihen wir eines an, daS den gemachten Erfahrungen zu Folge alle andern übertrifft. Man fahre Sand oder auch stark sandigen Boden zu einem Haufen zusammen und begieße diesen täglich mit Jauche, da mit er fortwährend durchfeuchtet ist. Nach jedesmaligem Be gießen streue man etwas Gyps darüber. Dieser hindert den stark riechenden Stoff der Jauche, Ammoniak genannt, am Verflüchtigen. Etwa alle acht Tage wühle man dm Haufen tüchtig durcheinander. Hat man nun 3 — 4 Wochen den Sand täglich so gedüngt und gegypst. dann bringe man ihn auf die Wiese. Dort ausgestrcut, drückr der Sand durch seme Schwere das Moos nieder und schneidet ihm die Luft ab. Die dem Sande durch die Jauche beigegrbenm Düng-- stoffe (Ammoniak und Kali) ersticken das Moos vollends. Seit 7 Jahren haben Landwirthe mit diesem Verfahren Versuche angestellt, deren Ergebnisse so überraschend günstig warm, daß sich der also zubereilctc Sandkcmpost bei Allen, die die betrefflnden Wiesen früher kannten und später sahen, des größten Beifalls zu erfreuen hatte." * Ein rheures Hundefutter. Dieser Tage kamen zwei Bauern in einem Gasthause in Linz zusammen, um sich wegen einer Schuld anszugleichen. — Einem derselben siel hierbei eene Fünf-Gulden-Note in den vor ihm stehenden mit Suppe gefüllten Teller; der Eigcmhümer fischte dieselben gänzlich durchnäßt heraus und hielt sie in einiger Entfernung von sich, um sie abtiäustln zu lassen. Dies erregte die Auf merksamkeit eines in der Nähe befmdlich gewesenen Hundes, urd derselbe — wahrscheinlich in der Meinung, cs sei ein ür ihn bestimmter Bissen — schnappte darnach in demselben .'lugenblicke, als beide Bauern eifrig miteinander sprachen und in einer Schnelligkeit war Las Wenhzeichen verschlungen.