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^scheint: «gttitz MH 7 Uhr- Australe «,rt»o angeuommtu: tieSberwbü.Lonn-- t«gs b>s Mittag» 1L Uhr: «artrnstraße 18. »rpig. in dies. Blatt», 1a« letzt iu N.E «,rmp!are« erscheint, ßadln rir.» crs-lgrttch« BrrtreitunZ Druck vnd Eiztnthum der H«rau»zedrr: Oiepsch Sk Nekcharbb. - B-r-n!«°ttli»rr Rrdoctevr: IvliUS Reichardt. Dresden, i^kn 2 August. — Se. König!. Majestät hat den BataillonSarzt I. Classe Reich«! vom Sanitäts-Corps zum Regiments-Stabsarzt und den BataillonSarzt 2. Classe Vr. Mancke vom gedachten Corps zum BataillonSarzt !. Classe ernannt. — Der Herr Staatsminister Frhr v. Brust, welcher sich über Leipzig nach Plaum und Bad Elster begeben hatte, ist gestern Mittag (über Chemnitz) hierher zurückgrkehrt — Von heute an befindet sich das königl. Telegraphen- büreau im Hofpostamtsgebäude. — Tinen harmonischen Nachhall zu dem großen beut schen Sängerbundesfest bildete der vorgestrige Abend, indem sich die noch cnwesenden Sangcsbrüder mit ihren Fahnen auf der Terrasse des Waldschlößchens versammelt hatten. Zweck der Vereinigung war die Uebernahme der Fahne, welche die Sängcrgästc aus Philadelphia dem deutschen Sängerbünde verehrten. Es war dieß eine roth-weiß gestreifte Fahne, wo auf sternbesäetcm blauen Felde die Worte cingestickt waren: „Gewidmet vom allgemeinen Sängerbünde in Philadelphia 1865. " Unter Vorantritt eines Militär-Musikchors bewegte sich der Zug nach der Festhalle, wo nach dem Vortrag deS Aiarschner'schen Liedes: „Frei, wie deS Adlers mächtiges Ge fieder" Herr Kunath aus Philadelphia die Tribüne bestieg. Der Redner hob nun in zündenden Worten hervor: daß trotz der schweren Kriege im Innern Amerikas und trotz der gro ßen Opfer die deutschen Sänger Amerikas dennoch den Sinn für Kunst und namentlich den Sinn für Gesang bewahrt hätten. Er übergab nach länger ausgcführter Rede dir Fahne und ein begeisterndes Bravo krönte seinen Vortrag, welcher Herrn Staats-Anwalt Ritter re. ^Held Ver anlassung gab, von der Tribüne herab folgende Worte an die Versammlung zu richten: „Mit Wehmuth bettete ich noch einmal diese Halle! Die Tage der Festzeit, die herrlich-schö nen Tage sind vorüber; der Blumenschmuck der Halle ist ver welkt; die Axt erhebt sich bereits, um dieses stolze Gebäude in Trümmer gehen zu lassen. Noch einmal flammt die Lohe der Begeisterung auf; noch einmal ruft uns das Lied in diese Halle — zum letzten Male! Habt Dank, Ihr deutschen Brüder, die Ihr diese Nachfeier bereitet; habt Dank für eine Gabe der Liebe und der Erinnerung, welche für uns von hohem Werthe ist, von hohem Wcrthe, weil sie uns zeigt, daß Ihr Brüder, die Ihr vom heimathlichen Bo den entrissen im Auslande lebt, doch wie Bäume in fremdes Land verpflanzt, die Zweige noch liebend herüberreicht nach der Gegend der Heimath, weil es uns beweist, daß deutsches Lied weit über die Marken Deutschlands tfinausdringt und sich Herr schaft verschafft, weil es uns beweist, daß ein Funken der Be geisterung für dieses Fest auch in Eure Herzen gefallen ist und sich zur Hellen Flamme entzündet hat. Vorüber sind die Tage des Festes, die Tage der gemeinsamen Erhebung durch den Ge sang und Nachdenken und Ueberlegung tritt an die Stelle der Begeisterung und hier und da wird die Frage aufgeworfen: wozu solche Feste? wozu in solche Lust verschwimmen lassen den Ernst der Zeit? — Und doch ist dieses Fest eine That geworden. Es hat gezeigt, daß auch die Freude ihre Berech tigung hat, die nationale Freude, welche die Partheim einigt auf kurze Zeit zu einem Waffenstillstände in dem notwendigen Kampf, welcher allein zur Wahrheit führt. Wer aber wäre jene Frage auszuwerfen mehr berechtigt, als Ihr, die Ihr tüchtig seid und bewährt auf allen Ge bieten menschlichen Schaffens, nüchtern in Eurer Politik, die Ihr Euere Einigkeit nicht ersungen, sondern eine Zeit rühm- voller That hinter Euch HM! Daß Ihr diese Berech tigung dieser Feste anerkennt, indem Ihr es seid, die Ihr uuS diese Liebesgabe bringt da» ist es. was uns mit dem höchsten Stklze und höchster Befriedigung für unser Fest er füllt. Wir wollen dies« Fahne werth halten, die wir em pfangen nicht als Dresdner Sänger, sondern als die Wache, welche der deutsche Sängerbund an seinem Banner zurück- gelassen hat. Neben dieses Banner wollen wir sie stellen, und wenn da- unsrige uns trhrt was Männer wollen, soll d«S Euere unS lehren, was mannhaftes Wollen kann So zieht hinaus und kündet in Amerika unfern SangeSbrüdern: noch träumt man in Deutschland, aber der Traum ist der Traum de» Morgens, des Morgens, wo die Träume klar, lichtvoller, geordneter werden, um hinüberzuleiten zu frohem, frischen Er wachen Habt Dank! übt wohl und behaltet uns lieb! Hoch unsere deutschen Sängerbrüder in Amerika!" ES brach nach diesen Worten rin begeistertes Hoch ans, donnerbrausmd er- kkang von den Amerikanern ein vierfaches „Hunäh!" Das BundrSkird von Mozart bildete den Schluß diesi-s Theiles der Feier, worauf sich später Heer Reichel in einer Ansprache an die Sänger wendete, der Halle ein herzliche- Lebewohl spendete und zum Sang de» MrndelSsohn'schm Liedes aul- flsidntr: „Wer hat dich, du schöner Wakd re " — wrh- müthigen Gefühlen nahm die Sängerschaft Abschied von der, ihrer Kunst erbauten Ruhmeshalle und im trauten Verein entfaltete sich dann auf dem Waldschlößchen ein lebendiges Bild deutschen Sängerlrbens. — Dem Bericht eines Pfälzer Sängers, die Uncoulanz der Eisenbahn-Direction in einer früheren Nummer dieses Blattes betreffend, kann noch hinzugefügt werden, daß es meh reren Schweizer und Karlsruher Sängern nicht besser ge gangen ist, welche von Station zu Station eine Ermäßigung der Fahrt vergebens erhofften und nur von Gerstungrn bis Leipzig sich dieser Begünstigung erfreuen konnten. In Leipzig kam der Zug am 21. Juli um zwei Stunden später an und da um 10 Uhr Abends der Courierzug abgeht, so war auch auf dieser Bahn keine Rede von Ermäßigung, außerdem die Reisenden wären in Leipzig über Nacht geblieben, was dann eben so viel Kosten verursachte, als die Fahrt. ES ist sonder bar, daß die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Direction ein so großes Gewicht, besonders bei solchen Golcgenheiten auf ihre Courierzüge legt, da die königl. Staats-Bahnen viel coulanter sind und keinen Unterschied zwischen Courier- und Postzügen machen. Einige Dutzend Sänger würde der Courierzug wohl auch noch mit fortgebracht haben. — Dem Vernehmen nach betragen die täglichen Kosten für die Sängerhalle, als Versicherungssumme, Wächtergeld u. s. w., 50 Thaler, und deshalb nimmt der Finanz-Ausschuß Anstand, das Nisico ferner zu übernehmen. Nun giebt es aber noch Tausende von Dresdnern, denen es in Folge ihrer Geschäfte noch nicht vergönnt war, die Halle zu besuchen, und vielfach wird deren Fortbestehen auf noch einige Zeit gewünscht. Wo aber ist der Mann, der die Sache übernimmt, zumal die Gasbeleuchtung aus der Halle genommen worden P? Ein Concert in den Tagesstunden würde stch nicht rrgiebrg zeigen, und so bleibt es einem indrr.tiösin Keps überlassen, hier da- rechte Ding zu finden. — Am Montag gegen Mittag trieb sich eine Frauens person, in den Mittlern Jahren stehend, mit rothem, blüthigem Gesicht, schwarz und violett carrlrtes Netz auf dem Kopfe, übrige Kleidung ordinär, auf dem Antonsplatz und Wils drufferstraße umher und versuchte kleinen Kindern Geld und andere Gegenstände, welche sie bei sich führten, abzuschwin deln, unter dem Vorwände, die Sachen einstweilen zu halten, während sie die Kinder irgend in ein Haus schickte, um dort etwas abholen zu lassen Die Schwindlerin ist leider bis jetzt entkommen, ohne ihre Spur zu erlangen. — Die soeben noch in der großen Ziegelgafle im Atelier des Herrn Bildhauer Schwenk ausgestellte Statue deS Chur- fürsten Johann Georg von Sachsen verspricht eine große Zierde für die Stadt Bautzen zu werdm. Churfürst Johann kam, wie bekannt, dem Befehle nach, eine Rebellion in der Lausitz niederzuwerfen, und entsetzte Bautzen. Nach Voll- streckung des Reichsbefehls wurde ihm als Zahlung für dm Kriegszug von Seiten deS Kaisers Zucrtheilung des wieder eroberten Landes, da eine andere Vergütung der Seckel des Kaisers nicht zulicß. Bildhauer Schwenk hat den Churfürstrn in voller Rüstung, den Hermclinmantel übergsworfen, und die Neichsurkunde der Besitzergreifung entgcgennehmend. dargestellt. Haltung, GesichtSauSdruck u d Hände sind vom Künstler sehr edel ausgcsührt, und Gewand sowie Harnisch sehr vortheil- haft zur Hebung des Ganzen verwerthet. Man staunt, wie sich Sandstein zu so weichen Conturen unter Meisters Hand herausbilden läßt. — Ein am Montag voriger Woche Abends vom Sänger- feste nach Großenhain zurückkehrender Herr war von dem all gemeinen Dresdner Festjubel dermaßen berauscht, daß er schon in Priestewitz beim Wagenwechsel sich in Großenhain wähnte, ausstieg und in der Meinung, zu Hause zu sein, seine Kleider auf den Gattenzaun hing. Erst als der Großcnhainer Zug vorfuhr, gewahrte er seinen Jrrthum und inte im blosen Hemd und Hosen am Zuge umher, den Schaffner ängstlich fragend, ob er nicht wisse, wo seine Kleider seien. Da dies nicht ermittelt werden konnte, mußte er in seinem leisten Costüm nach Großenhain fahren, wo ihm der Portier Rock und Schuhe bor.te Ankern Morgens fand man die Sachen in Priestewitz am Zmrnc und schickt: sie dem schwer Geäng steten zu, mit dem Motto: Sänaerseil und awl'-e Hlpe Neckicii Dieti in Priesli'ivilv. e^adsl gar Vieien Slo» ,i»i:> r'o.Weii - '?tnl>ei solgen Deine Aachen. — In Folge seiner andauernden Krankheit bat de» hier wohnhafte I>r. Wolssoh» das fernere Er'cheimil der von >bin vedigirtrn „Nordischen Revue" eingestellt. -- — Die denlschkaiholische Gemeinde in Dresden — schnidt die leipziger Abenbpost — crlebt »oo.'S B:'reul>ch-s Fhr Prediaer Krolop wird künftigen Montag durch dm dm: ch katholischen Prediger Strunk aus Chemnitz getraut — Auf der Weißcritzstratze wurde vorgestern cin ^jäh riger Knabe, Namens Paul Frankcnberg, der sich bei einer auf der gedachten Straße wohnhaften Frau in der Ziehe be fand, von einem Omnibus überfahren. Er erlitt dadurch mehrere Nippenbrüche und eine Lungcnquetschung und ist un gefähr zwei Stunden nach dem Unk«!! an den erhaltenen Verletzungen gestorben. — — Ein Knabe, der häusig in einem aus der Lorwcrl- straße befindlichen Geschäft verkehrt und die in dem Lokal be findlichen Utensilien, u. A. auch das Ecldkäftchen kennt, be merkte vorgestern einen jungen Burschen, als dieser mit dem Grldkästchen in der Hand aus dem fraglichen Geschäft herauS- trat und unweit davon dessen Inhalt zu zählen begann. Der Knabe calculitte ganz richtig, daß per Bursche das Geldkäst-- chen jedenfalls gestohlen haben dürfe Deshalb lies er schnell in den Victualienladen hinein und thcilte seine Wahrnehmung dem Besitzer desselben mit. Tie Sache verhielt sich so, wie der Knabe vermuthet, und deshalb wurde nun sofort die Ver folgung des Spitzbuben eingcleitet. Derselbe nahm die Flucht nach der Wachsblcichgasse. Mir Hilfe zweier Gensd'armeir gelang cs, ihn hier cinzufangen. Das entwendete Geld hatte er auf der Flucht zum größeren Theil von sich geworfen,'' Kinder, die auf dem Wege, den der Dieb passirt, gespielt/ lasen cs theilweise wieder zusammen und brachten es auf die dortige Bezirkswache. Den Spitzbuben sah man später ge fesselt nach der Polizei-Dircction transportirm Er ist ein Handarbeiter von hier und hat sich in den letzteren Tagen darauf gelegt, Kassendiebstähle in hiesigen Geschäften auSzu- führen. — — Gestern Mittag ist im Hause Nr. 74 Bischofsweg im Souterrain beim Bäcker Hecht vor dem Backofen cin Brand entstanden. Die dort lagernden Holzspähne sind jedenfalls in Folge der aus dem Backofen gefallenen trennenden Kohlen entzündet worden. TaS Feuer ist, ohne weiteren Schaden angerichtet zu haben, von den dortigen Bäckergesellen gelöscht worden. Die zur Stelle geeilte Spritze kam gar nicht erst in Thätigkeit. — Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr entlud sich hier cin jedoch nur kurz vorübergehendes Gewitter, wo der Blitz in das Haus Nr. 25 der Mathildcnstraßc schlug. Eine Zün dung geschah nicht, nur das Sparrwerl des 2 cches erlitt eine Beschädigung — tz Auf der Vogelwiese. Der erste Tag Lot dir Ansicht eines wahrhaften Massenquartiers von Fidelen und Lustigen. Die Omnibusse, mannigfaltig in» Kaliber, großartig an Dimension, verschossen an Polster, ächzten die Pillnitzrr- straße hinaus; denn die Hand des GenSd'armen verbot ihnen, die Ziegrlstraße zu befahren. Noch trogen die Omnibusse die Erinnerungszeichen an das Sängerfcü. Hoch cb:n an die Galerie gelehnt sitzt noch so mancher Sänger mit seinen Me daillons, seiner Nummer und das ewig grüne Eichcnzwcigche» am Hut. Am ersten Tag waren die Dörfler stark vertreten, denn das geschäftige Ohr konnte alle Mundarten vernehmen und der bekannte deutsche Sprachforscher Adelung Härte hier fruchtbare Parallelen ziehen können zwischen dem Wachwitzrr, Kötzschcnbrobacr, Blakewitzcr und Zitzschewigcr Jargon. Gttd fehlte nicht, dem Portemonnaie hatten d>c Freuden des Sän» gerfefles keinen Rest gegeben, die Silöerquclle sprude:c über all in Neugroschengestalt aus den Taschen heraus. Nur der Spätabend ließ einige Lücken merken. Die besten Geschäfte machten die Tamsalons, namentlich der Hamburger und der Apollo-Saal, wo Alles im Kreise bcruinrassilte was nur Beine und Neuoroschcn hatte. Was die . kaufmännischen" Geschäfte betrifft, so standen die Aetien ziemi.ch 'chlech: Saure Gur- kcn, marinirte Häringe, standen l'lcs 63 Prozent < Brief), die Bieractien jedoch wurden hoher angenommen. — Was kalten Sie von Gcistcrcrschcinimgcn? - Nichte! N.ch:ö'? Bitte, Agosion führt uns in seinem Salon die erschrecklichsten Gestal ten vor, die je in's Grab und au ? dem Grab: berank gestie lten sind. ES nt merkwürdig, wie Arosion die Leute avS dem Grabe bcrauSbolt Er schlägt sie, sticht ste. er 'chießt auf sie — aber trotzte ü lachen sic ihn i'' ^ rbren hob'..'. Schr dein aus und sieben i. nversthrt da. st 7.d öder im Uug.mdlick wieder verschwunden. Ein donnernd > Eraro w.rs dreier Geistert 'kl: zugcschickr und Sv aß mach nenn n. stch selbst dalür d »'danken. Einei dest'itte'.n GeE ul liest:: aber ein lebendig er ,Künstler eu iS Madder '"ich e.".e go." n Menge Schwe.r er >» den Leib hinein stell: . . 'I a'llervn S et- was. v. '.'.S nech nicht daaeo.estn . . Dar M.-.''-- :a: vier Ellen !an,:e Säbel d e erj v' ast B e: .dng'.eßr und stu in ve-.fch'.i'.-.g.: ,v. -5» . Halst l m.-.n di» an s He st. so daß die v^^ m.nd.n.' § d S n d - Machen- kannn-r hii.abrttcht nach all en R chi,ingen t'.n -? daß r - Mann un.blt '.n st.nk-l egen, er wieder h<:a»S und den .ri,: 'st » nHr