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hat uns r« Origi» S Extraei, die- Unterleibs-Leiden «ttht zu haben bei b«i »auenstraßr. 7 M. Ansfrat» «s»benv»^«»nn- -,» ti« «tttteg» , 1» Uh?; ««rte-st»-»< 1»» Durch 4,. »trrtelt?^ Stuzel, Um die» zu 1'ime's Köm. ^ginDee». Inserat?"^ Für de» « .'L'rr'«-'' sandt" dir »> -,.- L Agr. Umeig. in dies. Blatt«, dat t-tzt io tt,VVV TtesNplare» erscheint, studeu eine erfolgreich« Verbreitung. Mttredacteur: Theodor Drobifch Druck «Nd Uigrnthum der Herausgeber: Kitpsch St Nrtlhardt. — Berantvortlicher Rrdacteur: ItlkiUS Neilhllrdt Dresden, den 17 Mai -- Zu Ehren de» hohm Namrn» feste» Sr. Maje- M de» Königs fand gestern früh große Revrill« der Mtli- AstinustkchSre statt. — Gestern Vormittag IO Uhr haben sich di« Königin Witttve, die Prinzessin Amalie, der Erzherzog Ludwig und der Kronprinz mit seiner Gemahlin von h«er nach Jahni» Hausen begeben. — — Die dringende Nothtvendigleit einer Begräbnitz-Ord nung ist vor Kurzem abermal» von den Stadtverordneten in Anregung gebracht worden. Wa» andere Städte schon längst zu Stand« gebracht haben, steht hier noch immer der Erledig ung entgegen. Und doch war schon vor Jahren der Entwurf einer vegräbniß -Ordnung vom Stadtrathe vollständig und in Ar zweckmäßiger Weife nach Claffen und Abstufungen, mit Bezeichnung auch der geringfügigste« Tarifsätze für alle vor- lommrndrn Bemühungen, Anschaffungen und Leistungen auS- gearbeitet und den betreffenden Ober-Behörden zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt worden. Möchte nun aber diese, von so Vielen längst ersehnte, -di« dermalen noch bestehenden übermäßigen Ansätze zum Besten der Hintrrlassenen beschrän kende Maßregel ehebaldigst in'» Leben treten, sei es auf An ordnung der Behörden oder durch einen sich bildenden Actien- odrr sonstigen Verein. — Wir find dem Zeitpunkt nahe gerückt, zu welchem eins» der ausfälligsten Hemmnisse der Passage auf den Trot toir» beseitigt sein muß. Von Johannis dieses JahreS an sind bekanntlich die Verkaufsläden der Bäcker, Salzschänken rc, die nach den Straßen hinaus liegen, nicht mehr gestattet. Auffällig ist, daß man nur erst an einigen wenigen Bäcker verkaufsläden die Verlegung dieser Verkaufsläden nach der Hausflur ausgeführt sieht, und es zeigt dies nur zp deutlich, wie wenig sich die Dresdner Bewohnerschaft mit dm Forder ungen de» raschen WachSthumS und de» damit zusammen^ genden Wachsen» de» Verkehr- vertraut zu machen vermag. ES kann Wohl kaum einen Menschen geben, der da» Leben und Treiben der Stadt einiger Maßen beachtet, und dir nicht die Beseitigung der Bäckerläden als eiiie Wirklich durch die Lerkehr-noth gebotene Maßregel anerkennen muß, und r» muß dieß wohl auch vön Denen vorausgesetzt werdm, die von dieser Maßregel betroffen werden Allein eben weil sie die Betroffenen sind, wird es ihnen schwer fallin, die Nothvendig- krit der Maßregel zuzugestehen. Diese Maßregel ist jedoch behördlich angeordnet und e» wird dieselbe hoffentlich seiner Zelt auch zur Durchführung gebracht werdm. Nun aber giebt es noch eine Zahl nicht minder großer Uebelstände, welche die VtrkehrSnolh in Dresden ganz wesentlich erhöhen, und die bei nur einiger Maßen gutem Willen und der hierzu nöthigen Einsicht Seiten der Betreffenden recht Wohl zu beseitigen wären, ohne däß die Behörde nöthig hat, dagegen einzu- schreitrn! Holz und Steinkohlen find unerläßliche Bedürfnisse für alle Haushaltungen, und bei jeder Haushaltung weiß der Borstaüd derselben, wenn der Zeitpunkt zür Beschaffung dieser Bedürfnisse da ist E» kann also nicht schwer halten, sich bei der Herb, Schaffung dieser Bedürfnisse irgend welchen, sonst zu berücksichtigenden Umständen zu unterordndn, d. h. hier die Anfuhr von Holz und Kohlen so einzurichten. daß dir» nicht in die Hauptverkehrsmomente fällt. Man stelle sich nun aber einmal dir Aufgabe und durchwandele die verkehrsreichsten Straßen Dresden» Montags und Freitags Vormittag», al» an den beiden großen MochmmarktStagen und man wird sicherlich an diesen Tagen fast keiiie Straße und namentlich keine der engeren Straßen frei von Steinkohlenhaufen und Holzmachern finden. Nun mache Wan sich denselben Weg an ünrm anderen, al» dm beiden genannten Tagen, und man Wird auffällig wenig abgelvdeNe Kohlen und Holzmacher auf dm Straßen finden. Aber nicht allein, daß dergleichen Hau»- bedürfnisse für Privatpersonen zU dm verkehrsreichsten Tagen grade angefahrrn würdM, nein, auch bet Bierbrauereim, großen Feurrwerkpellm, als Schmieden, Schlossern, auch bei Bäckern findet man da» an solchen Plätzen in großer Menge bedürf. tige FeuetungSmaterial fast regelmäßig zu solchen Momenten auf der Straß« abgeladm und stundenlang der Beseitigung harrend, zu welchen der reichste Verkehr auf der Straße über- hOtcht Statt hat. Er wird Nieiüaltd einfallm, allen Denen, Hie eigentlich die Betschuldet di-fir Uebelstände find, vorzu- werfen, al» geschehe die» in Absicht Nein, e» ist eben nur ein Nichtdarandenken, und ftcherlich würde Wan, wenn man dieselben darauf aufmerksam machen wollte, daß e» wohl noth- wendig sei, daß sie da» FMrrNNgSmaterial zu einer passen deren Zeit, vielleicht in dm frühesten Morgenstunden anfahrm lassen möchten, sehr erstaun» die Antwort erhalte», „daß die» ja schon seit wiNdtstm» 30 ytihven so gegangen sei, und daß man daher nicht begreifen «»Md, »vie r» jetzt aus einmal nicht mebr «oben solle" ,^ , — Gegenüber der Wahrnehmung, daß die Behörde in neuerer Zeit dm Passagehindernissen auf dm Straßen sehr entschieden rntgegmtritt, muß e» Wunder nehmm, daß da» Arbeiten der Schmied« auf der Neuegasse und das hierdurch verursachte gänzliche Versperren der Passage fortdauert. Vor gestern Vormittag war zum Beispiel ein Wagen, der sich augenscheinlich dort zur Reparatur befindet, geradezu auf dem Trottoir aufgefahrm. — — Gestern ist mit Uebersiedelung der Orangerie aus dm Winterlocalitätm in den Zwinger begonnm worden. — Vorgestern ging hier ein Wagen mit 50 Ctr. Pulver durch. Da» Pulver kommt au« einer Fabrik in Westphalen und geht nach Waldmburg (Schlesien), woselbst es zum dor tigen Eisenbahnbau verwendet werden soll. — — In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist aus der Speisekammer einer Schänkwirthschaft auf der Maschinen hauestraße eine große Partie Wurst, Fleisch, Brot und dergl. anderer Victualien entwendet worden. Der unbekannte Dieb ist durch rin offen gestandenes Fenster der Speisekammer ein gestiegen und hat außerdem noch eine Kiste mit Porzellan- waaren, sowie eine Lade, die Kleidungsstücke enthalten, und beiderseits in der Kammer gestanden, erbrochen, daraus aber nichts gestohlen. — — Auf der Frohngasse wurde vorgestern Abend um 9 Uhr ein Dieb sistgehalten, auf den man von der großen Schießgasse aus Jagd gemacht hatte Hier nämlich hatte er sich in das Geschäft eines VictuälienhändlerS eingeschlichen, ein Brot gestohlen und darauf die Flucht ergriffen Der Dieb ist, wie wir hörten, ein Handarbeiter aus einem benach barten Orte, der hier am Bau' der Kreuzschule mit arbeitet. — — f In nächster Zeit wird das Dresdner Königliche Ober-AppellationSgericht wiederum über zwei Mörder da» letztinstanzliche Urtel zu fällen haben. — Als Seiten stück zu der Ln der gestrigen Nummer ab gedruckten Notiz kann ein Vorfall gelten, der sich vor mehren Jahren im hiesigen Hostheater zutrug, und der, so viel wir wissen, bis jetzt ungerügt blieb. Bei Aufführung des Con- certeS „Prometheus" von LiSzt, welche-, wie vielen unserer Leser noch erinnerlich sein wird, von dem Komponisten selbst dirigirt wurde, erlaubte sich das Publikum einige mißbilligende Änderungen, in Folge deren der anwesende Herr von Bülow sich von der ersten Bank des ParquetS erhob, sich mit gebie terischer Geberde nach dem unruhigen Publikum umwandte und ihm das Wort „Canaille!" zuschleuderte. Diese Aeußerun, harmonirt ganz und gar mit den „40 Schweinehunden" und zeugt für die Achtung, in welcher das Publikum bei Herrn von Bülow steht. — Ein Gegenstück zu dem am Sonnabend in der Lüt tichaustraße vier Treppen hoch herabgesprungenen Hasen ergab sich Tags darauf in der Landhausstraße. Da hat sich Abends in der neunten Stunde rin in Wechselhaft befindlicher Schuld ner ebenfalls vier Treppen hoch auf eine bis jetzt uncrklärbare Art aus dem Staube gemacht. Monsieur Lampe auf der Lüttichaustraße fiel doch wenigstens noch einem Spaziergänger auf die Hutkrämpe, der Wechselreiter in der Landhausstraße aber war besser auf seiner Hut, der hat das Hasenpanier er griffen ohne daß irgend nur eine Seele etwas gemerkt hat. — -s Wenn wir die Hauptstädte Europa's durchreisen und das materielle und geistige Interesse der Bewohner be krittln, so werden wir (Referent hat hier Brüssel, Paris. Breslau, Mecheln u. s. w. im Auge) finden, daß dort na mentlich diejenigen Häuser oder Palais, in denen die höhere und niedere Geistlichkeit aller Confesfionen residirt oder wohnt, einen freundlichen äußeren Anstrich bekunden, der einen an genehmen, „lichten" Anblick gewährt. Referent pilgerte neu lich in der Hauptstadt Sachsens hinter der Kreuzkirche und sah dort ein Haus besonders hervorleuchten, das in seiner durch Oelanstrich erst kürzlich erlangten Jugendfrische sehr von dm nachbarlichen Schwestern abstach. Es war dies das Haus der Blochmann'schen Buchdruckerei, das nunmehr eine Zierde jenes Stadtviertels geworden ist. Auf Befragen, wem die nebenan belegenen Häuser angehören, erfuhr er, daß es „die geistlichen Häuser" einerseits und die Kreuzschule andererseits wäre. Jedenfalls wäre auch hier eine Renovation sehr von Nöthen, damit die freie Presse, die ja Licht verbreiten soll, nicht durch dunkle Häuser wieder getrübt und unterdrückt Verde. — Von heute an bringt Herr C. G. Schütze in Neustadt eine neue Sorte Briefbogen zum Verkauf, di« auch mit der Brock- mann'schen Photographie versehen sind, aber en miniature, ein nettes Bildchen mit geschmackvollem Sin faß. Der Bogm ist für 1 Rgr. zu bekommen. -- Es giebt doch auf der Wett rechte Glückspilze. Vor drei Jahren gewann ein Gutsbesitzer in Z. bei Döbeln in der Lotterie ein Acht-l von 50,000 Thalern, vergangenes Jahr abermals «in Achtel von 80.000 Thalern und dieses Jahr Var das nämliche SchooSkind der Fortuna wieder mit einem halben Loose bei dem ans 9464 gefallenen 150,000 Thlr betheiligt. Der Mann hat sich übrigens generös gezeigt. DA Collecteur hat, wie wir hörm, 3000 Thlr., jeder seiner Töch ter 300 Thlr., der Bote, der ihm die Liste gebracht hat, 50 Thlr erhalten. Im Gasthefe wurdm dmselbm Abend lebende Illustrationen zu dem Liede „Ei! ist doch das Leben schön!" geliefert, wovon die dazu bestellte Döbelnsche Musik erst den andern Morgen 6 Uhr zurückkehrte (Tel.) — Herr Drechsler MatthrS, an der Weißeritz Nr, 87, schickt uns eine Probe eines neuen Sängerfestartikels und zwar ein „Sänger-Cigarrenpfeifchen" von Ahornholz, am Kopfe die Abbildung der Sängerhalle. Wird auch Liebhaber finden! — Wie wir hören, habm vorgestern Abend bedauerliche Differenzen zwischen der Vorturnerschaft und dem Turnrath auf dem Allstädter Turnplätze stattgefunden, deren nähere Details wir gern in der Voraussetzung übergehen, daß die unangenehmen persönlichen Berührungen ihrm Ausgleich finden werden. —-j- Aus Wachwitz wird uns geschrieben: Bei dem a« Mcntag stattgehabtm schweren Gewitter schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzer Heger, zündete aber nicht in Tolkewitz, sondern schlug nur den Schlußstein von dem Schrunengiebrl und dem Fensterladen entzwei. Eine Taube fiel dabei vom Dache und blieb ein Paar Minuten ruhig liegen. Später flog sie wieder davon. — Eine in der Neustadt wohnende Familie besaß eine Nachtigall, deren Besteuerung mit jährlich vier Thalern dem Hausvater doch etwas zu hoch dünkte. Es ward im Familien rath deshalb beschlossen, der Nachtigall die Freiheit zu schenken. Am Sonnabend machte sich die Familie nebst Freunden und Bekannten auf den Weg nach dem großen Garten. Philo» mele wurde in ihrem Käfig vorangetragen; an einer baum- reichen Stelle angelangt, wurde rin Kreis geschlossen und der älteste Sohn begann, während man die Thüre des Käfigs öffnete, auf einer Harmonika die Melodie des Liede» zu spielen: „So leb' denn wohl, du stille» HauS — wir zieh'n betrübt von Dir hinaus!" Die Nachtigall ich wittere Morgenluft, ich muß mich kurz fassen — huschte hinaus, aber durchaus nicht betrübt; nein, flott schwang sie sich auf dtn ersten besten Baum, putzte ihr Gefieder und dachte jedenfalls: so ist's recht, so will ich's haben. — Vergangenen Sonntag Abend» nach 9 Uhr sah man von hier aus nach der Radeberger Gegend zu einen Feuer schein. Es war in Radeberg im Hause des Siebmacher Her- z l g Feuer entstanden, welches mit so rapider Schnelligkeit um sich gegriffen hatte, daß in kurzer Zeit dieses, sowie zwei da ran stehende andere Häuser in Asche gelegt wurden. — In Glauchau wurde am 11. d. unter Leitung des dortigen Kapellmeisters Schmidt die 9 Sinfonie von Beet hoven aufgeführt. Die hiesigen Hofopernsängerinnen Fräulein Alvslrben und Baldamus, die Herren Rudolph and Drgele und Herr Kammermusikus Grützmacher unterstützten die nach dor tigen Blättern höchst gelungene Aufführung. — 7 Oeftentliche Gerichtsverhandlung vom 16. Mai. Die Anklage spricht heute von ausgezeichnetem Diebstahl, dessen der Zimmergeselle Gottfried Herrmann Schrö ter beschuldigt ist. Er steht vor unS und vertheidigt seine Unschuld auf's Dringlichste. Sein von der Sonne verbrann tes Gesicht bekundet, da^ er im Freien zu arbeiten gezwungen ist. Sein ganzes heutiges Benehmen ist ein vermeintliches Darthun von Unbefangenheit. Als Soldat ist er schon be straft, und zwar wegen Diebstahls zweimal mit 13 und 14 Tagen strengem Arrest. Im Gerichtssaale steht heut eine hölzerne Fügebank, wie sie die Zimmerleute brauchen, um die i Bieter hineinzufügen und sie dann zu behobeln. Sie iss von altem Bauholze in aller Eile fabricirt und nur auf 7 Rgr. vom Befohlenen taxirt. Drei Zeugen sind erschienen, darun- ter der Bauherr des Angeklagten als Verletzter. Der Letztere, Namens Pehold, ist Besitzer mehrer Häuser, namentlich an der Ecke der Camenzer Straße und des Bischossweges- Schröter wohnte und arbeitete auch dort. Im Gehöfte lagen Hotz- vorräthe, unter andern auch Abschnitte von böhmischem Floß- Holze, an den am Ende angebrachten Löchern kenntlich, durch welche die Wibeln gezogen werden, mit welchen gewöhnlich hie Balken im Wasser zusammengefesselt sind. Das HauS mit seinem Gehöfte muß sehr complicirt sein, da heut auf dem Gerichtstisch eine besondere Zeichnung liegt, an und auf wel cher den Richtern und Zeugen die Situation demonstrirt wird. Schröter ist beschuldigt, am Abend de» 7. Januar 1865 gegen 10 Uhr au« diesem Gehöfte aus einem verschlossene» Raum, den ein Vorlegeschloß sicherte, eine Partie solche ab geschnittener Floßhölzerenden mit Wibellöchern gestohlen und am andern Morgm für sich zersägt zu haben. ES wird ihm f >abei vorgeworfen, daß er das Schloß entweder mit einem Nachschlüssel geöffnet oder daß er über den ziemlich hohen Zaun gestiegen sei. Aber er wird auch noch beschuldigt, d«ß